Forum: Platinen Mastech MS8050 Reparaturhilfe


von Martin G. (martin_g492)


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Liebe Foristen,

meine Name ist Martin und ich habe hier ein defektes Tischmultimeter 
MS8050. Ich benötige die Werte der beiden Widerstände R3 und R4 auf der 
Hauptplatine direkt neben der roten 4-poligen Messbuchse. Die beiden 
Widerstände sind bis zur Unkenntlichkeit verschmort und sämtlicher Lack 
ist weggebrannt. Ich gehe davon aus, dass die Widerstände so stark 
beschädigt wurden, dass ich auch keinen vernünftigen (originalen) Wert 
mehr nachmessen kann.


Wer hat ein MS8050 (oder baugleich) und könnte für mich bitte mal 
nachschauen, welche Werte (oder Farbcodes) die beiden Widerstände R3 und 
R4 haben?

Ihr würdet mir wirklich sehr weiterhelfen!

Vielen Dank schon mal im Voraus für eure Mühe!!!

DANKE und Gruß, Martin

von D. T. (tuxiuser)


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Martin G. schrieb:
> Ich benötige die Werte der beiden Widerstände R3 und R4 auf der
> Hauptplatine direkt neben der roten 4-poligen Messbuchse.

Hi,
mit etwas suchen wärst Du selber darauf gekommen.
https://www.radiokot.ru/forum/viewtopic.php?f=2&t=115438

Viel Glück.

Gruss
D. T.

von Martin G. (martin_g492)


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D. T. schrieb:
> Martin G. schrieb:
>> Ich benötige die Werte der beiden Widerstände R3 und R4 auf der
>> Hauptplatine direkt neben der roten 4-poligen Messbuchse.
>
> Hi,
> mit etwas suchen wärst Du selber darauf gekommen.
> https://www.radiokot.ru/forum/viewtopic.php?f=2&t=115438
>
> Viel Glück.
>
> Gruss
> D. T.

Ui… Russisch! So weit ostwärts habe ich nicht gesucht :D
Danke für den Tipp! Das wird mir weiterhelfen.

Gruß Martin

von D. T. (tuxiuser)


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Martin G. schrieb:
> Ui… Russisch!

Sorry, in englisch vielleicht besser?
https://www.eevblog.com/forum/repair/if-you_ve-got-a-mastech-ms8050/

Gruss
D. T.

von Martin G. (martin_g492)


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D. T. schrieb:
> Martin G. schrieb:
>> Ui… Russisch!
>
> Sorry, in englisch vielleicht besser?
> https://www.eevblog.com/forum/repair/if-you_ve-got-a-mastech-ms8050/
>
> Gruss
> D. T.

Super! Noch besser! Danke dir, toll! :)
Gruß Martin

von Martin G. (martin_g492)


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Liebe Foristen,

dank der Hilfe von D.T. konnte ich die beiden verkohlten Widerstände R3 
und R4 identifizieren und ersetzen. Außerdem habe ich noch zwei 
"zerplatzte" Transistoren vom Typ J3Y (Q1 und Q2) bei Relais J4 durch 
Äquivalent-Typen S8050 (Nicht-SMD) ersetzt.

Leider war dies offenbar nicht ("nur") der Fehler, der das MS8050 
sterben lies?! Wenn ich es nun einschalte, klick nur ein Relais 
(vermutlich J5) und das wars... keine Anzeige und keine weitere 
Reaktion. Außer, dass es piept, wenn ich in die Buchse "mA" oder "10A" 
einen Stecker stecke. Spannungen sind alle da. An der Display-Platine 
konnte ich außerdem 32V messen.

Da ich das Gerät nicht kenne und so defekt wie oben beschrieben erhalten 
habe, nun meine Frage(n) an euch:

Was passiert normalerweise im Einschaltmoment? Ziehen da schon Relais 
auf der Platine an oder nicht? Und wenn ja, welche?

Ein Schaltplan scheint eine schwierige Angelegenheit zu sein, wie ich 
dem Forum entnehmen konnte, aber vielleicht hat jemand einen Tipp oder 
ein ähnliches Problem mit diesem Gerät?!

Danke schon mal und beste Grüße,
Martin

von René F. (Gast)


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Martin G. schrieb:
> An der Display-Platine konnte ich außerdem 32V messen

Ich kann dir leider nicht weiterhelfen weil ich ein solches Messgerät 
nicht besitze, 32V am Display hören sich aber gut an, das Messgerät hat 
ein VFD Display, da sind solche Spannungen nicht ungewöhnlich.

Im Bereich der MCU würde ich kontrollieren ob die gewöhnlichen 
Betriebsparameter vorhanden sind (MCU-Versorgung, MCU-Takt, Pegel des 
Resets)

von Martin G. (martin_g492)


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René F. schrieb:
> Ich kann dir leider nicht weiterhelfen weil ich ein solches Messgerät
> nicht besitze, 32V am Display hören sich aber gut an, das Messgerät hat
> ein VFD Display, da sind solche Spannungen nicht ungewöhnlich.
Danke für den Hinweis.

> Im Bereich der MCU würde ich kontrollieren ob die gewöhnlichen
> Betriebsparameter vorhanden sind (MCU-Versorgung, MCU-Takt, Pegel des
> Resets)
Da werde ich mich wohl mal in diese Materie einarbeiten müssen. Ohne 
Schaltplan wird das recht interessant werden. Sozusagen von ganz unten 
zum Ziel... :D Danke dir trotzdem!

Falls noch jemand eine Idee hat, ist sie mir sehr willkommen! :)

Gruß, Martin

von Martin G. (martin_g492)


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René F. schrieb:
> Ich kann dir leider nicht weiterhelfen weil ich ein solches Messgerät
> nicht besitze, 32V am Display hören sich aber gut an, das Messgerät hat
> ein VFD Display, da sind solche Spannungen nicht ungewöhnlich.
P.S. Kann es sein, dass trotz korrekter Spannung am VFD Display kein 
einziger Hinweis auf Funktion erscheint (kein Leuchten, kein 
"Pünktchen", kein gar nix)?

: Bearbeitet durch User
von René F. (Gast)


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Martin G. schrieb:
> Kann es sein, dass trotz korrekter Spannung am VFD Display kein einziger
> Hinweis auf Funktion erscheint (kein Leuchten, kein "Pünktchen", kein
> gar nix)?

Das Display wird bestimmt einen eigenen Controller für die 
Segment-Ansteuerung besitzen, wenn der nicht mit Daten gefüttert wird, 
bleiben die Segmente aus.

Mach am besten mal ein paar Bilder von dem Gerät, so das man die 
Leiterplatten und vorallem die Bauteile darauf erkennen kann.

von Martin G. (martin_g492)



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René F. schrieb:
> Mach am besten mal ein paar Bilder von dem Gerät, so das man die
> Leiterplatten und vorallem die Bauteile darauf erkennen kann.

Hab mal ein Übersichtsbild von der Hauptplatine und je zwei nähere 
Bilder von Haupt- und Displayplatine gemacht.

Die Displayplatine wird mit zwei 5-pol. Buchsenleisten mit der 
Hauptplatine verbunden. Eine Buchsen-/Steckerleiste ist für die Spannung 
(auf dem Übersichtsbild IMG_20200524_121310.jpg oben rechts bei den 
Elkos) und die andere vermutlich für die Ansteuerung/Daten (ganz unten 
links auf dem Übersichtsbild).

Die Beschriftung der ICs kann man ganz schlecht lesen, geschweige denn 
fotografieren. Aber ich konnte die MCU entziffern: HD64738024HV 
H8/38024. Das ist der größere IC auf dem Bild "IMG_20200524_115346.jpg". 
Der zweite kleinere IC trägt die Beschriftung FS9704B und wird als 
"5,000/50,000 counts DMM analog front end" im Internet identifiziert.

Die Buchsenleiste für Ansteuerung führt von rechts nach links gesehen 
die Anschlüsse PA0/COM1 bis PA3/COM4 und Vss (0V) der MCU (siehe 
MCU.jpg). Dort konnte ich folgende Werte gegen Vss (Pin ganz links in 
der Steckerleiste) messen:

PA0: ständig wechselnde Werte zwischen 0 und 1,2V (?)
PA1: 4,71V bis 4,83V
PA2: 4,75V bis 4,80V
PA3: 4,51V bis 4,81V
Außerdem für Vcc an der MCU 4,97V.

: Bearbeitet durch User
von René F. (Gast)


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Interessant wäre ob X2 oszilliert, besitzt du ein Oszilloskop?

von Martin G. (martin_g492)


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René F. schrieb:
> Interessant wäre ob X2 oszilliert, besitzt du ein Oszilloskop?

Ich nicht, aber mein Vater hat ein Oszi. Bei ihm bin ich nachher.

Aber wie kann X2 im eingebauten Zustand prüfen? Da steck ich leider 
nicht in der Materie...

von Alexander K. (alexanderko)


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Was ist da bei dem U1? Beinchen gebrückt?

von Martin G. (martin_g492)


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Alexander K. schrieb:
> Was ist da bei dem U1? Beinchen gebrückt?

Ja, aber das scheint Absicht zu sein. die 3 Beinchen auf der linken 
Seite sind laut Datenblatt alle Vcc. Die oberen 4 gebrückten Beinchen 
sind AX3, AX4, AX1 und AX5. Ob dir gebrückt sein müssen, weiß ich nicht? 
AX2 ist auf jeden Fall nicht mit gebrückt. Die Brücke ist auch nicht von 
mir, ich hab da nix dran gelötet. Könnte also auch vom Hersteller so 
gemeint sein... Ein Vergleichsgerät könnte helfen. Wenn jemand eins hat, 
ich bin für jede Hilfe sehr dankbar! :)

von Tommy (Gast)


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Wenn das Gerät denn wiederbelebt werden kann, dann würde ich die
Widerstände nochmal auslöten und die Schmauchspuren beseitigen.

von Martin G. (martin_g492)


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René F. schrieb:
> Interessant wäre ob X2 oszilliert, besitzt du ein Oszilloskop?
So, bin wieder daheim und habe gemessen. X2 oszilliert mit einer 
wunderschönen Sinuswelle und den aufgedruckten 4000Hz. Ebenso gut 
funktioniert X1, den ich gleich mit gemessen habe.

An der 5-pol. Stiftleiste für den Display-/Bedienteilanschluss konnte 
ich mit dem Oszi sowas wie Digital-Signale messen, allerdings habe ich 
keinen Plan, was da genau anliegen muss. Vermutlich ist das irgend ein 
bidirektionales, serielles oder paralleles Signal zur Kommunikation mit 
dem CS16311EN auf der Display-/Bedienteil-Platine.

Nun ist die Frage, wo der Hase im Pfeffer liegt? Kann beim Abrauchen der 
zwei Widerstände (die sich übrigens nach Aussage des Besitzers mit einem 
spektakulären Knall und Rauchwölkchen aus der Geräterückseite 
verabschiedet haben) eventuell auch die Display-/Bedienteil-Platine in 
Mitleidenschaft gezogen worden sein? Oder die Ansteuerelektronik auf der 
Hauptplatine? Darf das überhaupt passieren, wenn auf der 
Messanschlussseite ein Defekt eintritt?

: Bearbeitet durch User
von Martin G. (martin_g492)


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Martin G. schrieb:
> René F. schrieb:
>> Interessant wäre ob X2 oszilliert, besitzt du ein Oszilloskop?
> So, bin wieder daheim und habe gemessen. X2 oszilliert mit einer
> wunderschönen Sinuswelle und den aufgedruckten 4000Hz.
Natürlich 4000kHz! :D

von René F. (Gast)


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Die Beschaltung an J4 und J5 von den Transistoren schaut ein wenig 
seltsam aus, sicher das diese korrekt ist? könntest du davon ein Foto 
machen?

von Martin G. (martin_g492)


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René F. schrieb:
> Die Beschaltung an J4 und J5 von den Transistoren schaut ein wenig
> seltsam aus, sicher das diese korrekt ist? könntest du davon ein Foto
> machen?
Das Original waren zwei Transistoren vom Typ J3Y (beide waren zerstört, 
von einem war nur noch die Hälfte da) die zueinander um 180 Grad 
verdreht angeordnet und jeweils an Basis und Collector mit einander 
verbunden waren (oder sind), genauso wie die Transistoren Q3 und Q4 bei 
Relais J5.

Die Ersatztransistoren vom Typ S8050 sind genauso miteinander verbunden 
(B-C-C-B) und die Emitter jeweils wieder auf die ursprünglichen Stellen 
aufgelötet. Ich hoffe du kannst das auf den Bildern erkennen?

Bei der Gelegenheit: weißt du, was SPG1 und SPG2 (die grauen "Dinger" im 
rechten oberen Bereich vom ersten Bild) für Bauteile sind und was die 
machen? Die graue Kappe lässt sich leicht abziehen, darunter ist ein 
schwarzer Körper mit einem hauchdünnen Schlitz genau in der Mitte, der 
den Körper ungefähr 2/3 einschlitzt. Ein Pin von diesen Bauteilen ist je 
auf einer der Leiterbahnen, die jeweils von den Lastwiderständen (vom 
Anschluss V/Ohm/Hz/…) kommen, der andere Pin geht auf die Leiterbahn die 
zum Anschluss COM geht und die irgendwo in der Messelektronik 
verschwindet.

: Bearbeitet durch User
von HabNix (Gast)


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Spark gap = Funkenstrecke

von Martin G. (martin_g492)


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HabNix schrieb:
> Spark gap = Funkenstrecke
Danke für die Info. Welche Aufgabe haben diese Bauteile in einem 
Multimeter? Könnte so ein Bauteil auch kaputt gehen?

: Bearbeitet durch User
von HabNix (Gast)


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Gehe mal davon aus, dass die Funkenstrecken nicht defekt sind. Die 
sollen ab einer bestimmten Spannung zünden und damit niederohmig werden. 
Bei dem Gerät würde ich vermuten, da der Strommesswiderstand heiß 
geworden ist, dass im Strommessbereich Netzspannung gemessen wurde. Ohne 
schaltplan wird die Fehlersuche nicht einfach.

von Martin G. (martin_g492)


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HabNix schrieb:
> Gehe mal davon aus, dass die Funkenstrecken nicht defekt sind. Die
> sollen ab einer bestimmten Spannung zünden und damit niederohmig werden.
Danke für die Info! Man lernt nie aus... :)

> Bei dem Gerät würde ich vermuten, da der Strommesswiderstand heiß
> geworden ist, dass im Strommessbereich Netzspannung gemessen wurde.
Stimmt genau. Ich habe zwischenzeitlich in Erfahrung bringen können, 
wobei das Multimeter abgeraucht ist: es war in der Tat bei einer 
Netzspannungsmessung. Was sonst eingestellt war, kann ich leider nicht 
sagen.

> Ohne schaltplan wird die Fehlersuche nicht einfach.
Das habe ich bereits erfahren müssen. :( Deshalb nach wie vor mein 
Aufruf: Wer einen Schaltplan oder ein baugleiches funktionierendes Gerät 
zu Vergleichszwecken besitzt, ist mir sehr willkommen! :)

: Bearbeitet durch User
von ;) (Gast)


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Martin G. schrieb:
> Wer einen Schaltplan...

Der wird dir kaum was nützen, weil ja der FS9704 bei Aliexpress
schon 50 Euro kostet. Sehr wahrscheinlich ist der Chip defekt,
weil der mit der Messspannung direkt in Berührung kommt, bzw.
gekommen ist.
Bei einem Handmultimeter, dass ich von Mastech besitze, ist ein
ähnlicher Fehler. Zwar ist es ein FS9721_LP1, den es im Bundel(2 Stück)
für etwas über 20 Euro gibt, bei einem Fertiggerätepreis von ca.
30 Euro, die ich dafür mal berappt habe, wäre die Reparatur wohl 
unwirtschaftlich.

Siehe dir mal das Datasheet von Fortune (Hersteller) an.
Mastech übernimmt da manchmal das Datasheet vom Hersteller in seine
Schaltung (warum auch nicht?).
Mit den anderen Chips brauchste erst gar nichts versuchen, weil der
HD64738024HV ein 8-Bit Mikrocontroller ist, wo das Programm sehr
wahrscheinlich im ROM des Chip steckt. Es mag da noch ein Programm
drin laufen, aber ob es korrekt läuft, kann man nicht sagen, ohne
entsprechendes Equipment und Dokumentation. Die wird der Hersteller
kaum herausrücken. Ein Neugerät kosten bei Aliexpress mindestens
250 Euro. Ob man mit einer 50 Euro-Investion Erfolg haben könnte,
wäre ziemlich wagemutig. Also wohl ein wirtschaftlicher Totalschaden.

von Martin G. (martin_g492)


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;) schrieb:
> Martin G. schrieb:
>> Wer einen Schaltplan...
>
> Der wird dir kaum was nützen, weil ja der FS9704 bei Aliexpress
> schon 50 Euro kostet. Sehr wahrscheinlich ist der Chip defekt,
> weil der mit der Messspannung direkt in Berührung kommt, bzw.
> gekommen ist.
"Irgendwas" macht das MM aber noch. Wenn ich z.B. einen Stecker in die 
Buchse "mA" oder "10A" stecke, ertönt ein Piepton. Der kommt aus dem 
Piezosummer, der wiederum von dem FS9704 angesteuert wird. Also 
"erkennt" dieser ja zumindest irgendeine Aktion?! Außerdem zieht ca. 1 
Sekunde nach dem Einschalten das Relais J5 an und wenn ich zum Beispiel 
den Quarz X1 messe, fangen zwei Relais auf der Platine an, im 
Sekundentakt wechselseitig zu schalten... solange bis ich die 
Messspitzen wieder von X1 entferne. Also scheint auch die MCU 
(HD64738024) noch irgendwas zu machen, weil die über den ULN2803 (U12) 
ja die Relais ansteuert.

> Siehe dir mal das Datasheet von Fortune (Hersteller) an.
> Mastech übernimmt da manchmal das Datasheet vom Hersteller in seine
> Schaltung (warum auch nicht?).
Ich habe die Firma Peaktech angeschrieben, weil die mit dem P4000 ein 
baugleiches Gerät im Angebot hatten. Der nette Kollege vom Service hat 
mir auf meine Anfrage hin ohne Zögern die Service-Unterlagen zu dem 
P4000 (=MS8050) zur Verfügung gestellt. Das war wirklich sehr nett von 
denen von Peaktech! Jetzt habe ich zumindest einen Schaltplan, aber ob 
der mir letztendlich weiterhilft, wenn ich so lese, was du da noch 
schreibst:
> Mit den anderen Chips brauchste erst gar nichts versuchen, weil der
> HD64738024HV ein 8-Bit Mikrocontroller ist, wo das Programm sehr
> wahrscheinlich im ROM des Chip steckt. Es mag da noch ein Programm
> drin laufen, aber ob es korrekt läuft, kann man nicht sagen, ohne
> entsprechendes Equipment und Dokumentation.

> Ein Neugerät kosten bei Aliexpress mindestens
> 250 Euro. Ob man mit einer 50 Euro-Investion Erfolg haben könnte,
> wäre ziemlich wagemutig. Also wohl ein wirtschaftlicher Totalschaden.
Wenn jetzt nicht noch ein "elektronisches Wunder" geschieht, wird es 
wohl so sein... :(

von René F. (Gast)


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Naja nur weil ein Chip bei AliExpress für 50$ gehandelt wird heißt es 
nicht das der Chip so viel wert ist, habe mal einen Chip gesucht den es 
bei Ali nur im 10er Pack für 150$, für das Geld habe ich direkt beim 
Hersteller ein vollständiges Tray mit 70 Stück bezogen.

von ;) (Gast)


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René F. schrieb:
> direkt beim Hersteller

Als Gewerblicher oder natürliche(private) Person?

Martin G. schrieb:
> Jetzt habe ich zumindest einen Schaltplan, aber ob
> der mir letztendlich weiterhilft, wenn ich so lese, was du da noch
> schreibst:

Dann stelle den Schaltplan doch einfach hier auszugsweise mal ein.
Außer zu Reparaturzwecken ist der ja zu sonst nichts nütze.

von Martin G. (martin_g492)


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;) schrieb:
> Dann stelle den Schaltplan doch einfach hier auszugsweise mal ein.
> Außer zu Reparaturzwecken ist der ja zu sonst nichts nütze.
Hiermit geschehen... :)

Wenn ich keinen Erfolg mit der Reparatur des MS8050 haben sollte, so 
hilft das Service-Manual ja möglicherwiese dem einen oder anderen hier 
im Forum?!

: Bearbeitet durch User
von Michael Gugelhupf (Gast)


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Martin G. schrieb:
> "Irgendwas" macht das MM aber noch.

Also die Anzeige bleibt dunkel?

Ohne den Schaltplan gesehen zu haben, da die Anzeige und der FS9704 vom 
Mikrocontroller gesteuert werden, würde ich mich zuerst auf die Anzeige 
konzentrieren. Versorgungsspannungen, Ansteuerung vom Mikrocontroller, 
Anzeigentreiber.

So aus dem Bauch heraus sollte es wenige Gründe geben warum die Anzeige 
dunkel bleibt wenn der FS9704 defekt wäre, denn der steuert die Anzeige 
nicht. Höchstens vielleicht wenn ein defekter FS9704 eine 
Versorgungsspannung kurz schließt.

Dann würde ich nachprüfen ob der Mikrocontroller den FS9704 
initialisiert und der FS9704 antwortet.

von Martin G. (martin_g492)


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Michael Gugelhupf schrieb:
> Martin G. schrieb:
>> "Irgendwas" macht das MM aber noch.
>
> Also die Anzeige bleibt dunkel?
Ja. Obwohl der HD64738024 (MCU), der das Display ansteuert, offenbar 
noch arbeitet und kurz nach dem Einschalten ein Relais ansteuert -> 
dauert nach dem Knopf drücken ca. 1 Sekunde bis das Relais anzieht. Wenn 
ich dann die Messspitzen an den Quarz anlege, fällt das Relais wieder 
ab, vermutlich weil die Last den Quarz blockiert und die MCU stehen 
bleibt/abstürzt. Geht erst wieder, wenn ich einmal aus und wieder an 
schalte.
Ähnlich verhält es sich mit dem Quarz vom FS9704: lege ich hier die 
Messpitzen an, fängt ein (oder 2?) Relais an, im Sekundentakt zu 
schalten. Vermutlich, weil dann ein IRQ oder ein Fehlerimpuls vom FS9704 
an den HD64738024 geht und dieser dann eine Fehlerroutine abspielt, die 
-wenn das Display funktionieren würde- im Display bestimmt etwas oder 
alles blinken lässt, als Warnhinweis an den Benutzer. Hab dazu auch ein 
Video gefunden, was dieses Fehlerbild (Relaisklicken im Sekundentakt) 
zeigen könnte: https://youtu.be/efqjgyo9C-s (?)
Alles nur Vermutungen, da ich das Gerät nicht kenne und keinen Vergleich 
habe. :(

> Ohne den Schaltplan gesehen zu haben, da die Anzeige und der FS9704 vom
> Mikrocontroller gesteuert werden, würde ich mich zuerst auf die Anzeige
> konzentrieren. Versorgungsspannungen, Ansteuerung vom Mikrocontroller,
> Anzeigentreiber.
Die Anzeige habe ich geprüft. Alle notwendigen Spannungen liegen an: 5V 
AC am VFD für die Heizung (zwischen Pin 1/2 und 27/28), 5V VDD am 
µPD16311 und am VFD 5V an den Pins 3-5 und -31,2V an den Pins 6-26. Da 
weiß ich aber nicht, ob das so okay ist? Ich hab nur gelesen, dass -31V 
"dunkel" bedeutet. Warum nun aber 5V an Pin 3-5 anliegen, kann ich nicht 
sagen.

> So aus dem Bauch heraus sollte es wenige Gründe geben warum die Anzeige
> dunkel bleibt wenn der FS9704 defekt wäre, denn der steuert die Anzeige
> nicht.
Richtig, das macht der HD64738024 über die Leitungen PA0 bis PA3, aber 
auch da weiß ich leider nicht, ob da das richtige Signal rauskommt? Es 
kommt zumindest was raus, das konnte ich messen.

> Höchstens vielleicht wenn ein defekter FS9704 eine
> Versorgungsspannung kurz schließt.
Kurzschluss schließe ich mal aus, da alle Spannungen da sind -> siehe 
oben

> Dann würde ich nachprüfen ob der Mikrocontroller den FS9704
> initialisiert und der FS9704 antwortet.
Wie kann ich das prüfen? Oszi?

: Bearbeitet durch User
von ;) (Gast)


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Martin G. schrieb:
> Ja. Obwohl der HD64738024 (MCU), der das Display ansteuert, offenbar
> noch arbeitet und kurz nach dem Einschalten ein Relais ansteuert ->

So? Welches Relais denn? Es gibt schließlich acht Stück in dem Gerät.

> dauert nach dem Knopf drücken ca. 1 Sekunde bis das Relais anzieht.

> Wenn
> ich dann die Messspitzen an den Quarz anlege, fällt das Relais wieder
> ab, vermutlich weil die Last den Quarz blockiert und die MCU stehen
> bleibt/abstürzt.

Welche Messspitzen? Von deinem Multimeter oder Oszi? Messbereiche?
Wenn du am Quarzschwingkreis misst, belastest du die Schaltung und
möglicherweise schwingt der Kreis entweder nicht mehr auf der
bestimmungsgemäßen Frequenz oder gar nicht. Wenn du hochohmig eine
Frequenz gemessen hast die stimmig mit dem Schaltplan ist, kannste
die abhaken.


> Geht erst wieder, wenn ich einmal aus und wieder an
> schalte.

Das Gerät ist wohl so konstruiert, dass nach dem Einschalten eine
Diagnostik abläuft und dabei tritt wohl ein Fehler auf.
Bei meinem Metrawatt MD5 geht die Anzeige auch aus, wenn im Widerstands-
oder µFarad-Messbereich eine Fremdspannung (die Messspannung wird ja
durch den Messkreis des Messgeräts bereitgestellt) festgestellt wird.
Nach wiedereinschalten geht die Anzeige wieder an.

> Ähnlich verhält es sich mit dem Quarz vom FS9704: lege ich hier die
> Messpitzen an, fängt ein (oder 2?) Relais an, im Sekundentakt zu
> schalten. Vermutlich, weil dann ein IRQ oder ein Fehlerimpuls vom FS9704
> an den HD64738024 geht und dieser dann eine Fehlerroutine abspielt, die
> -wenn das Display funktionieren würde- im Display bestimmt etwas oder
> alles blinken lässt, als Warnhinweis an den Benutzer. Hab dazu auch ein
> Video gefunden, was dieses Fehlerbild (Relaisklicken im Sekundentakt)
> zeigen könnte: Youtube-Video "MS8050" (?)
> Alles nur Vermutungen, da ich das Gerät nicht kenne und keinen Vergleich
> habe. :(

Kann sein, aber du hast keine Möglichkeit das zu testen.

>> Ohne den Schaltplan gesehen zu haben, da die Anzeige und der FS9704 vom
>> Mikrocontroller gesteuert werden, würde ich mich zuerst auf die Anzeige
>> konzentrieren. Versorgungsspannungen, Ansteuerung vom Mikrocontroller,
>> Anzeigentreiber.
> Die Anzeige habe ich geprüft. Alle notwendigen Spannungen liegen an: 5V
> AC am VFD für die Heizung (zwischen Pin 1/2 und 27/28), 5V VDD am
> µPD16311 und am VFD 5V an den Pins 3-5 und -31,2V an den Pins 6-26. Da
> weiß ich aber nicht, ob das so okay ist? Ich hab nur gelesen, dass -31V
> "dunkel" bedeutet. Warum nun aber 5V an Pin 3-5 anliegen, kann ich nicht
> sagen.

Wenn du die -31V irgendwie unterbrechen könntest, müsste theoretisch
die Anzeige wieder gehen, aber sicher bin ich da nicht.
Hier wäre das Datasheet des µpd62311 heranzuziehen.

>> So aus dem Bauch heraus sollte es wenige Gründe geben warum die Anzeige
>> dunkel bleibt wenn der FS9704 defekt wäre, denn der steuert die Anzeige
>> nicht.
> Richtig, das macht der HD64738024 über die Leitungen PA0 bis PA3, aber
> auch da weiß ich leider nicht, ob da das richtige Signal rauskommt? Es
> kommt zumindest was raus, das konnte ich messen.

Eben, du weißt nicht ob Signale nicht ins Leere gehen, weil der
Chip des FS9704 zerschossen ist und permanent Fremdspannung
meldet. Nach dem Blockschaltbild besteht der 9704 intern aus lauter
Multiplexern, Dekodern, Registern und A/D-Wandler.
Die zerstörten Transistoren Q1/2 deuten ja auf Schäden in dem
Zweig hin. Das der PTC in Ordnung ist hast du noch nicht erwähnt.
Dieser hätte das Gerät schützen sollen, was aber versagt hat.

>> Höchstens vielleicht wenn ein defekter FS9704 eine
>> Versorgungsspannung kurz schließt.

Dann müsste in der Stromversorgung wohl etwas warm werden.

> Kurzschluss schließe ich mal aus, da alle Spannungen da sind -> siehe
> oben
>
>> Dann würde ich nachprüfen ob der Mikrocontroller den FS9704
>> initialisiert und der FS9704 antwortet.
> Wie kann ich das prüfen? Oszi?

Natürlich.
Du kannst das WR-Signal betrachten, ob da Impulse sind.
Ansonsten hätte es keine Aussagekraft, da weitere Signale zu messen.
Evtl. macht es nur Sinn, ob die Signalpegel im Bereich +0,8V (für Low)
und mindestens 2V (für High) eingehalten werden.

Ich würde versuchen beim Hersteller (Fortune) einen FS 9704 zu bekommen,
aber wenn Peaktech den Chip in seinen Geräten verbaut haben, vielleicht
hätten die ein preiswertes Ersatzteil. Versuch macht klug.

von Martin G. (martin_g492)


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;) schrieb:
> So? Welches Relais denn? Es gibt schließlich acht Stück in dem Gerät.
J1 und J5. J1 stellt "AC" ein und J5 stellt "V/A/Hz" ein. Das könnte 
tatsächlich auch das Einschaltszenario sein... (?)

> Welche Messspitzen? Von deinem Multimeter oder Oszi? Messbereiche?
vom Multimeter: Frequenzmessung

> Wenn du am Quarzschwingkreis misst, belastest du die Schaltung und
> möglicherweise schwingt der Kreis entweder nicht mehr auf der
> bestimmungsgemäßen Frequenz oder gar nicht.
Genau! Vermutlich schwingt dann X1 (bei X2 das gleiche) gar nicht mehr 
und löst die in meinem letzten Post beschriebene "Reaktion" der MCU aus 
-> also scheint diese ja irgendwie den provozierten Fehler (FS9704 
"tot") zu erkennen?!

> Wenn du hochohmig eine
> Frequenz gemessen hast die stimmig mit dem Schaltplan ist, kannste
> die abhaken.
Hab ich am Wochenende mit einem fremden Oszi gemacht: beide Quarze 
schwingen mit 4MHz.

> Das Gerät ist wohl so konstruiert, dass nach dem Einschalten eine
> Diagnostik abläuft und dabei tritt wohl ein Fehler auf.
> Bei meinem Metrawatt MD5 geht die Anzeige auch aus, wenn im Widerstands-
> oder µFarad-Messbereich eine Fremdspannung (die Messspannung wird ja
> durch den Messkreis des Messgeräts bereitgestellt) festgestellt wird.
> Nach wiedereinschalten geht die Anzeige wieder an.
Die Anzeige geht aber gar nicht erst an. Die bleibt von Anfang an 
dunkel.

> Wenn du die -31V irgendwie unterbrechen könntest, müsste theoretisch
> die Anzeige wieder gehen, aber sicher bin ich da nicht.
Konnte ich. Ich habe den Pin -31V vom Netzteil einfach mal abgezogen und 
siehe da: das Display leuchtet. Allerdings nur die Segmente, an denen 
über die VFD-Pins 3-5 +5V anliegen. Die anderen Segmente glimmen nur.

> Die zerstörten Transistoren Q1/2 deuten ja auf Schäden in dem
> Zweig hin. Das der PTC in Ordnung ist hast du noch nicht erwähnt.
> Dieser hätte das Gerät schützen sollen, was aber versagt hat.
Der PTC liefert beim Messen 1,27kOhm.

> Du kannst das WR-Signal betrachten, ob da Impulse sind.
> Ansonsten hätte es keine Aussagekraft, da weitere Signale zu messen.
> Evtl. macht es nur Sinn, ob die Signalpegel im Bereich +0,8V (für Low)
> und mindestens 2V (für High) eingehalten werden.
Das klappt erst am Wochenende :) Hab hier leider keinen Oszi. Ich kann 
hier mit meinem Multimeter folgende Pegel an der MCU messen:
PA0: 0,65VAC stabil (irgendwas im mVDC Bereich)
PA1: 0,25-0,5 VAC (irgendwas im mVDC Bereich)
PA2: 0,3-0,7 VAC (4,8 VDC)
PA3: 0,5-0,85 VAC (4,5-4,8 VDC)
Frequenzen kann ich auch mit dem Multimeter ermitteln:
PA0: 50 Hz (?)
PA1: 260 Hz
PA2: 358 Hz
PA3: 8 Hz
Natürlich ist das mit dem Multimeter und der mickrigen Abtastrate nicht 
mehr als eine grobe Schätzung... :D Aber immerhin scheint da was 
möglicherweise Sinnvolles aus der MCU rauszukommen? Genaueres am WE mit 
dem Oszi.

> Ich würde versuchen beim Hersteller (Fortune) einen FS 9704 zu bekommen,
> aber wenn Peaktech den Chip in seinen Geräten verbaut haben, vielleicht
> hätten die ein preiswertes Ersatzteil. Versuch macht klug.
Ob wirklich der FS9704 defekt sein soll?
Ich habe mittlerweile noch einen anderen Verdacht! Der betrifft den 
µPD16311 auf der Displayplatine. Im spannungslosen Zustand hat der 
Controller kompletten Durchgang zwischen VDD (+5V) und CLK, Strobe 
(STB), KEY1, KEY2, KEY4 (KEY3 komischerweise nicht), Seg1, Seg2 und 
Seg3. Die genannten Pins haben auch untereinander komplett Durchgang 
(z.B. CLK gegen Seg1 oder KEY4 gegen Strobe), so als ob alle auf einem 
Kontakt klemmen würden. Im eingeschalteten Zustand liegen dann 
folgerichtig an allen oben genannten Pins +5V an. Das kann so doch nicht 
richtig sein, oder? Vielleicht hat es ja den µPD16311 erwischt?

: Bearbeitet durch User
von René F. (Gast)


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Martin G. schrieb:
> Vielleicht hat es ja den µPD16311 erwischt?

Ausschließen kann man es nicht, wäre zumindest auch meine nächste 
Vermutung, einen kompatiblen Controller gibt es unter der Bezeichnung 
PT6311 für wenig Geld.

von Martin G. (martin_g492)


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René F. schrieb:
> Martin G. schrieb:
>> Vielleicht hat es ja den µPD16311 erwischt?
>
> Ausschließen kann man es nicht, wäre zumindest auch meine nächste
> Vermutung, einen kompatiblen Controller gibt es unter der Bezeichnung
> PT6311 für wenig Geld.
Danke für den Tipp! Hab schon mal gestöbert, bisher aber nur welche aus 
China gefunden, mit elend langen Lieferzeiten (teilw. bis August). Du 
hast nicht zufällig ne Bezugsquelle, bei der es etwas schneller geht? ;)

von René F. (Gast)


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Martin G. schrieb:
> Danke für den Tipp! Hab schon mal gestöbert, bisher aber nur welche aus
> China gefunden, mit elend langen Lieferzeiten (teilw. bis August). Du
> hast nicht zufällig ne Bezugsquelle, bei der es etwas schneller geht? ;)

Naja auch die Chinesen können schneller liefern, kostet aber auch 
dementsprechend, da bist du schnell bei 50€ nur an Versand für den Chip 
dabei. Solche VFDs wurden früher in manchen DVD Playern verbaut, 
vielleicht findest du heraus in was für einem Gerät der Chip verbaut war 
und kannst günstig einen Teilespender bei EBay erwerben. Das 
wirtschaftlichste wird es aber sein einfach die lange Lieferzeit 
hinzunehmen.

von Martin G. (martin_g492)


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René F. schrieb:
> Naja auch die Chinesen können schneller liefern, kostet aber auch
> dementsprechend, da bist du schnell bei 50€ nur an Versand für den Chip
> dabei.
Stimmt, hab ich gestern beim suchen auch gesehen. Das muss dann auch 
nicht sein... :D

> Solche VFDs wurden früher in manchen DVD Playern verbaut,
> vielleicht findest du heraus in was für einem Gerät der Chip verbaut war
> und kannst günstig einen Teilespender bei EBay erwerben.
Ja, hab etliche Geräte gefunden, in denen der PT6311 seinen Dienst 
verrichtet, u.a. auch viele Philips-Geräte. Allerdings liegen die Preise 
da auch bei 10 Euro aufwärts + Versand.

> Das wirtschaftlichste wird es aber sein einfach die lange Lieferzeit
> hinzunehmen.
So, wie es sich gerade darstellt, wird das wohl so werden. :/

Es sei denn, es gibt hier im Forum freundliche Bastler, die so einen 
PT6311 oder CS16311 oder µPD16311 oder oder... noch in ihren 
Bastelkisten rumliegen haben und ihn gern an mich abgeben möchten? :) 
Das wäre natürlich die tollste Lösung. ;)

: Bearbeitet durch User
von Michael Gugelhupf (Gast)


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Martin G. schrieb:
> So, wie es sich gerade darstellt, wird das wohl so werden. :/

Zweigleisig fahren. Jetzt schon mal was in China mit billigem Versand 
bestellen. In der Lieferzeit nach einer Alternative suchen.

von ;) (Gast)


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Martin G. schrieb:
> Im spannungslosen Zustand hat der
> Controller kompletten Durchgang zwischen VDD (+5V) und CLK

Was heißt denn das bei dir? Stecker vom Anzeigemodul gezogen
und Elko (C43) mal entladen? Ansonsten zeigt dein Multimeter
Vollausschlag. So eine Messung ist nicht ausssagekräftig.
Es ist nicht ausgeschlossen das eine Schutzdiode von CLK nach
5V einen Kurzschluss verursacht, aber dann wären auf dem CLK
wohl permanent 5V zu erwarten. Mit dem Oszi sollte man das
abklären können.

Martin G. schrieb:
> Das kann so doch nicht
> richtig sein, oder?

Mit dem Multimeter wirst du das nicht genau genug messen können.
Nimm das Oszi.

Martin G. schrieb:
> grobe Schätzung...

Nicht mal das. Wer zu viel sinnfrei misst, misst Mist.

Martin G. schrieb:
> hier mit meinem Multimeter folgende Pegel an der MCU messen:
> PA0: 0,65VAC stabil (irgendwas im mVDC Bereich)
> PA1: 0,25-0,5 VAC (irgendwas im mVDC Bereich)
> PA2: 0,3-0,7 VAC (4,8 VDC)
> PA3: 0,5-0,85 VAC (4,5-4,8 VDC)

Genauso das. Mit dem Multimeter kann man nur stehende periodische
Signale messen, aber nicht bei einem Datenstrom, denn der ist nicht
zeitkontinuierlich. So kommt da ein zufälliger Messmismatch bei raus.
Selbst mit dem Oszilloskop ist das bei autom. Triggerung kaum möglich.
Bei Variabler Triggerung kann es jedoch gelingen. Richtig geht es
erst mit externer Triggerung und einem Bitmusterdetektor, aber so ein
Gerät hat kaum einer. Wer jetzt an einen Logikanalysator denkt, liegt
auch falsch, weil der zwar Bitmuster anzeigen kann, aber dann meist
keine Pegel mehr. Der kennt für gewöhnlich nur Eins und Null.
Da aber an einer Portleitung meist nur ein weiterer Baustein
angeschlossen ist, sollte mit ein wenig messtechnischem Geschick
die Einhaltung des Pegels überprüfbar sein.
Bei einem Bus-System wäre das eine Sisyphusarbeit.

Martin G. schrieb:
> Der PTC liefert beim Messen 1,27kOhm.

Ja, bei Raumtemperatur. Da der Widerstand Themperaturabhängig ist
soll der sich erwärmen, wenn die Messspannung zu groß wird und damit
die Verlustleistung durch die Eignenwärmung ansteigt.
Das der PTC einen messbaren Wert hat, dürfte ein Indiz sein, das dieser
noch intakt ist, aber wer sicher sein will, erwärmt den PTC mit einem
Fön und misst den Warmwiderstand. Kalt-und Warmwiderstand müssen sich 
betraglich unterscheiden.

https://de.wikipedia.org/wiki/Kaltleiter

Martin G. schrieb:
> Allerdings nur die Segmente, an denen
> über die VFD-Pins 3-5 +5V anliegen.

Das dürfte eher so sein, dass für jedes Segment des Displays im
Controller ein Memorybit vorhanden ist, das periodisch auf das
VFD Display ausgegeben wird. Auffällige Defekte bei solchen Anzeigen
sind gewöhnlich unterschiedlich helle oder fehlende Segmente.
Angesteuert wird der Chip ja seriell über nur drei Leitungen.
Intern hat der Displaytreiber anscheinend (habe mir nur flüchtig das 
Datenblatt durch gelesen) wenigstens drei Register, worüber der
Baustein gesteuert wird. Würde man öfters so ein Gerät reparieren
müssen, könnte sich der Aufwand für ein Testgerät rentieren, aber
sicher nicht für einmal. Für einen geübten µC-Programmierer wäre
das Arbeit für ein verlängertes Wochenende.

Martin G. schrieb:
> Die Anzeige geht aber gar nicht erst an. Die bleibt von Anfang an
> dunkel.

Wenn der A/D-Wandler zerschossen ist und da würde ich mal sehr 
wahrscheinlich von ausgehen, wird dauernd Fremdspannung
fehlinterpretiert und das Gerät kommt aus dem Startzyglus nie
wieder raus. Das Display bleibe wohl dunkel.
Gewissheit erhält man nur, wenn man ein paar Bauteile ersetzt.
Außer dem µC sollte das mit den meisten Bauteilen machbar sein.
Ist nur die Frage ob die Reparatur wirtschaftlich ist.

In der Bedienungsanleitung wird vor Fremdspannung und die Möglichkeit
vor Schäden am Gerät gewarnt, mehr aber auch nicht.

von Martin G. (martin_g492)


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;) schrieb:
> Martin G. schrieb:
>> Im spannungslosen Zustand hat der
>> Controller kompletten Durchgang zwischen VDD (+5V) und CLK
> Was heißt denn das bei dir? Stecker vom Anzeigemodul gezogen
> und Elko (C43) mal entladen? Ansonsten zeigt dein Multimeter
> Vollausschlag. So eine Messung ist nicht ausssagekräftig.
Natürlich habe ich alle Leitungen abgezogen und den Elko entladen. Die 
Displayplatine lag mit abgezogenen Steckern und spannungsfrei da.

;) schrieb:
> Es ist nicht ausgeschlossen das eine Schutzdiode von CLK nach
> 5V einen Kurzschluss verursacht, aber dann wären auf dem CLK
> wohl permanent 5V zu erwarten. Mit dem Oszi sollte man das
> abklären können.
Schutzdiode von CLK nach 5V gibt es weder auf der Display- noch auf der 
Hauptplatine. Die Leitung geht im verbundenen Zustand von µPD16311 Pin 8 
(CLK) nach HD64738024 Pin 46 (PA2) glatt durch.

;) schrieb:
> Martin G. schrieb:
>> Das kann so doch nicht
>> richtig sein, oder?
> Mit dem Multimeter wirst du das nicht genau genug messen können.
> Nimm das Oszi.
Mit dieser Frage war ja auch eher gemeint, ob das richtig sein kann, 
dass die Pins VDD, CLK, STB, KEY1, KEY2, KEY4, Seg1, Seg2 und Seg3 am 
µPD16311 im nicht angeschlossenen und spannungsfreien Zustand 
untereinander komplett Durchgang haben und zwar egal von wo nach wo (VDD 
zu Seg1, Seg3 zu STB, KEY4 zu CLK usw.). Lege ich nur die 
Versorgungspannung VDD (5V) an, haben alle o.g. Pins sofort auch 5V. Das 
kommt mir schon ein bissel komisch vor.

;) schrieb:
> Martin G. schrieb:
>> hier mit meinem Multimeter folgende Pegel an der MCU messen:...
> Genauso das. Mit dem Multimeter kann man nur stehende periodische
> Signale messen, aber nicht bei einem Datenstrom, denn der ist nicht
> zeitkontinuierlich.
Da werde ich vielleicht am Wochenende mit dem Oszi etwas schlauer 
werden...

;) schrieb:
> Martin G. schrieb:
>> Die Anzeige geht aber gar nicht erst an. Die bleibt von Anfang an
>> dunkel.
> Wenn der A/D-Wandler zerschossen ist und da würde ich mal sehr
> wahrscheinlich von ausgehen, wird dauernd Fremdspannung
> fehlinterpretiert und das Gerät kommt aus dem Startzyglus nie
> wieder raus. Das Display bleibe wohl dunkel.
> Gewissheit erhält man nur, wenn man ein paar Bauteile ersetzt.
> Außer dem µC sollte das mit den meisten Bauteilen machbar sein.
> Ist nur die Frage ob die Reparatur wirtschaftlich ist.
Ja, das frage ich mich auch. Momentan konzentriere ich mich auf den 
µPD16311 von der Displayplatine...

: Bearbeitet durch User
von ;) (Gast)


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Martin G. schrieb:
> Schutzdiode von CLK nach 5V gibt es weder auf der Display- noch auf der
> Hauptplatine. Die Leitung geht im verbundenen Zustand von µPD16311 Pin 8
> (CLK) nach HD64738024 Pin 46 (PA2) glatt durch.

Wenn MOS-Technologie (CMOS,PMOS,NMOS) Verwendung findet, dürften sich 
Schutzdioden an allen Ein- und möglicherweise Ausgängen befinden.
Das ist so selbstverständlich, dass das keiner mehr dokumentiert.
Ansonsten könnte man solche Bausteine gar nicht handhaben.
Für gewöhnlich ist die Schutzdiode in Sperrrichtung nach VCC geschaltet.
Manchmal auch eine nach GND. Ist doch klar, dass da keine extra
Bauteile auf der Platine zu finden sind, die sind mit auf dem Chip.
Diese Schutzdioden sollen aber nur statische Elektrizität auf
unschädliches Niveau reduzieren. Trotzdem können die Dioden auch
kaputt gehen und erzeugen dann wohl einen Kurzschluss, was dann
zu den beschriebenen Effekten führen kann.

Beitrag "CMOS Schutzschaltung / protection network"

von Martin G. (martin_g492)


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;) schrieb:
> Wenn MOS-Technologie (CMOS,PMOS,NMOS) Verwendung findet, dürften sich
> Schutzdioden an allen Ein- und möglicherweise Ausgängen befinden.
> Das ist so selbstverständlich, dass das keiner mehr dokumentiert.
> Ansonsten könnte man solche Bausteine gar nicht handhaben.
> Für gewöhnlich ist die Schutzdiode in Sperrrichtung nach VCC geschaltet.
> Manchmal auch eine nach GND. Ist doch klar, dass da keine extra
> Bauteile auf der Platine zu finden sind, die sind mit auf dem Chip.
Du hast natürlich Recht. Hab grade nochmal im Datenblatt nachgeschaut, 
dort werden alle Ein- und Ausgänge nochmal anschaulich im Schaltbild 
dargestellt. Natürlich mit Schutzdiode nach VCC und nach GND. :) Und ja, 
möglichweise hat es die an den betroffenen Pins erwischt...

: Bearbeitet durch User
von Martin G. (martin_g492)


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Habe gestern die Signale, die die MCU zum µPD16311 (Displayplatine) 
schickt, mit dem Oszi gemessen (ohne angeschlossene Displayplatine). Die 
Signale sehen alles in allem recht gut aus -> siehe Bilder ("_s" im 
Dateiname soll übrigens "µs" heißen, ist beim hochladen verloren 
gegangen).

An der MCU an PA0 liegt erwartungsgemäß kein Signal an, da dies der 
Dateneingang (Dout vom µPD) ist. An PA1 liegen die Sendesignale zum µPD 
(Din) an. PA2 liefert, wie erwartet einen Takt (bzw. Takt-Pakete) die 
zum CLK-Eingang des µPD gehen und PA3 enthält das Strobe-Signal für die 
Daten-Pakete, die zum µPD gehen (STB).

Der µPD16311 auf der Displayplatine hingegen liefert an Dout nur 5V ohne 
irgendwelche "Antwort"-Signale, was meine Vermutung erhärtet, dass der 
µPD defekt ist.

: Bearbeitet durch User
von René F. (Gast)


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Dann bin ich mal gespannt ob das Gerät mit einem neuen Display 
Controller wieder läuft ;)

von Martin G. (martin_g492)


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René F. schrieb:
> Dann bin ich mal gespannt ob das Gerät mit einem neuen Display
> Controller wieder läuft ;)
Und dich erst! :D

Ich habe übrigens noch einen anderen Anhaltspunkt, der mich in meiner 
Meinung bestärkt, dass das MS8050 durch einen Defekt des µPD auf der 
Displayplatine beschädigt wurde:

Laut Aussage des Besitzers hat er das Gerät auf V-AC eingestellt und die 
Messleitungen an die Buchsen V//Ohm/Hz/Cap... und COM angeschlossen. 
Nach Anlegen der Messspannung von 240 V-AC zeigte das Gerät kurz etwas 
an, dann liefen auf einmal wirre Zeichen und Segmente über das Display 
und dann knallte es im Inneren. Darauf hin erlosch das Display und es 
ertönte noch ein kurzer Piepton.

Wenn ich mir den Schaltplan (siehe Schaltplan-Ausschnitt) anschaue, gibt 
es eigentlich keinen Grund, warum R3, R4, Q1 und Q2 zerstört werden 
sollten (so wie es aber geschah!). In dem gewählten Messmodus sind die 
Schalter J1 und J5a (blaue Kreise) geschlossen. Da aber J4 und SPG1 
(grüne Kreise), den Stromfluss nach COM unterbrechen, kann über R3 und 
R4 nichts nach COM abfließen, geschweige denn können sie zerstört 
werden. Genauso rätselhaft wäre dann, warum Q1 und Q2 zerstört wurden. 
Der PTC ist übrigens intakt und wird bei Erwärmung sofort hochohmig.

Meine Erklärung ist nun: der µPD auf der Displayplatine schickt über 
Dout den Status der Tasten des Bedienfeldes zur MCU. Die wiederum 
steuert dann über den Schaltbaustein ULN2803 die Relais auf der 
Hauptplatine. Wenn der µPD nun durch einen (beginnenden) Defekt (wirre 
Zeichen und Segmente auf dem Display) noch ein paar falsche 
Schaltsignale an die MCU geschickt hat, diese deshalb undefinierte oder 
nicht erlaubte Schaltzustände an den Relais erzeugt hat und z.B. den 
Schalter J4 (Cap/Ohm/Diode) geschlossen und J5a vielleicht geöffnet hat, 
könnte es zu dem kapitalen Kurzschluss gekommen sein, der R3, R4, Q1 und 
Q2 zerstört hat, noch bevor der PTC oder die Funkenstrecke (SPG1) den 
Schaden abwenden konnten...

: Bearbeitet durch User
von ;) (Gast)


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Martin G. schrieb:
> Der µPD16311 auf der Displayplatine hingegen liefert an Dout nur 5V ohne
> irgendwelche "Antwort"-Signale, was meine Vermutung erhärtet, dass der
> µPD defekt ist.

Warum sollte denn da Daten messbar sein? Das Display ist doch ein
Aktor, kein Sensor. Diese Datenleitung wird wohl für die Tastatur
sein die sensorischen Charakter hat.

Martin G. schrieb:
> Wenn ich mir den Schaltplan (siehe Schaltplan-Ausschnitt) anschaue, gibt
> es eigentlich keinen Grund,

Schwachpunkte der Elektronik sind selten elektronisch, sondern häufig
mechanischer Natur. Darunter fallen kalte Lötstellen oder verschliessene
Relaiskontakte. Manche Relais haben auch Probleme mit Remanenz oder
klebenden Kontakte weil eine Selbstreinigung nicht funktionieren kann
(sofern es keine Reedrelais sind). Aber auch die machen manchmal 
Probleme.
Ein Fernmelder könnte ein Lied von der anfälligen Relaistechnik von vor
50 Jahren ein Lied singen. Auch kann ein Verschmutzung durch Nikotin
zu Relaisdefekten führen.
Elektronische Bauteile werden bei anspruchsvollen Herstellern durch
einen Burn-In-Test zum Ausfall gebracht bevor ein Kunde ein
möglicherweise defektes Produkt erhält und deshalb sind solche
Defekte eher selten.
Auch brauchen solche Geräte Pflege oder verlangen eine pflegliche
Benutzung, was auch nicht immer gewährleistet wird.
Extreme Temperaturänderungen können zu Schäden führen wenn man nicht
dafür sorgt, dass sich das Gerät erst mal akklimatisiert.

Ein Auswechseln des Displaychips wird meiner Ansicht wohl zu nichts
führen.

von Martin G. (martin_g492)


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;) schrieb:
> Martin G. schrieb:
>> Der µPD16311 auf der Displayplatine hingegen liefert an Dout nur 5V ohne
>> irgendwelche "Antwort"-Signale, was meine Vermutung erhärtet, dass der
>> µPD defekt ist.
> Warum sollte denn da Daten messbar sein? Das Display ist doch ein
> Aktor, kein Sensor. Diese Datenleitung wird wohl für die Tastatur
> sein die sensorischen Charakter hat.
Genau für die Tastaturauswertung gibt es ja den Signalausgang am µPD. 
Wie soll auch sonst die MCU wissen, was gedrückt wurde? Deshalb habe ich 
mich ja auch explizit auf den Pin "Dout" bezogen, denn der liefert 
dieses Signal - auch im Ruhezustand. Aber eben nicht 5V VCC. Abgesehen 
davon habe ich weiter oben schon mehrfach erläutert, warum ich annehme, 
dass der µPD "ne Macke" hat...

> Martin G. schrieb:
>> Wenn ich mir den Schaltplan (siehe Schaltplan-Ausschnitt) anschaue, gibt
>> es eigentlich keinen Grund,
> Schwachpunkte der Elektronik sind selten elektronisch, sondern häufig
> mechanischer Natur. Darunter fallen kalte Lötstellen oder verschliessene
> Relaiskontakte. Manche Relais haben auch Probleme mit Remanenz oder
> klebenden Kontakte weil eine Selbstreinigung nicht funktionieren kann
> (sofern es keine Reedrelais sind). Aber auch die machen manchmal
> Probleme.
Natürlich ist auch das denkbar. Fakt ist, dass in dem markierten Zweig 
"eigentlich" gar kein Strom fließen durfte, aber ganz offensichtlich es 
doch getan hat und die Widerstände und Transistoren gekillt hat. Die 
Frage ist nun eben: warum?

> Ein Auswechseln des Displaychips wird meiner Ansicht wohl zu nichts
> führen.
Das ist deine Ansicht. Ich möchte aber alle Möglichkeiten zur Reparatur 
dieses MM ausschöpfen und werde es deshalb -trotz deiner wenig 
zielführenden Kommentare- versuchen. Wenn es nicht funktioniert, darfst 
du dann auch gern sagen: "Ich habs ja gewusst!".

: Bearbeitet durch User
von Martin G. (martin_g492)


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Hallo liebe Foristen,

eine gute Nachricht: Das Mastech MS8050 Tischmultimeter funktioniert 
wieder! Es lag tatsächlich an dem defekten µPD16311, den ich gegen einen 
neuen PT6311 getauscht habe.

Die Chinesen haben (relativ schnell) am 10.06.20 geliefert (2. Bild) und 
so konnte ich mich am Wochenende an das Auslöten des defekten und das 
Einlöten des neuen Chips machen. Für mich waren die SMD-Arbeiten 
Neuland, entsprechend "ramponiert" ;) sieht der ausgelötete µPD16311 aus 
(1. Bild). Das Einlöten ging deutlich einfacher, nicht zuletzt Dank der 
fleißigen Menschen hier im Forum, bei denen ich kompetente Hilfe in 
Sachen SMD finden konnte!

Das MS8050 hat nach dem Anstecken der Displayplatine auf Anhieb wieder 
funktioniert (3. Bild). Einen Nullpunkt-Abgleich habe ich mit Hilfe der 
Service-Anleitung von Peaktech durchgeführt. Spannung und Strom werden 
bereits korrekt gemessen. Kapazität und Widerstand bedürfen noch einer 
Korrektur, aber das ist dank der Service-Anleitung auch kein Problem.

Wenn man die Arbeitszeit mal nicht mit berechnet (Spaß kostet 
schließlich kein Geld :D), hat die Reparatur noch nicht mal 10 Euro 
gekostet. Ich glaube, das ist eine gute Alternative zum Wegschmeißen... 
und dümmer bin ich dabei auch nicht geworden.

Vielen Dank nochmal an alle, die mir hier mit ihren Tipps und Hinweisen 
produktiv weitergeholfen haben! DANKE!!!

Beste Grüße, Martin

: Bearbeitet durch User
von Michael Gugelhupf (Gast)


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Martin G. schrieb:
> Es lag tatsächlich an dem defekten µPD16311, den ich gegen einen
> neuen PT6311 getauscht habe.

Na, und wer hat gewonnen? Ach ja, ich :-) :-)

Michael Gugelhupf schrieb:
> ... würde ich mich zuerst auf die Anzeige
> konzentrieren. Versorgungsspannungen, Ansteuerung vom Mikrocontroller,
> Anzeigentreiber.

Martin G. schrieb:
> Die Chinesen haben (relativ schnell) am 10.06.20 geliefert (2. Bild)

Ist der offiziell neu oder offiziell refurbished? Real ist er 
wahrscheinlich sowieso refurbished, aber es würde mich interessieren was 
der chinesische Händler behauptet.

> Für mich waren die SMD-Arbeiten
> Neuland, entsprechend "ramponiert" ;) sieht der ausgelötete µPD16311 aus
> (1. Bild). Das Einlöten ging deutlich einfacher, nicht zuletzt Dank der
> fleißigen Menschen hier im Forum, bei denen ich kompetente Hilfe in
> Sachen SMD finden konnte!

Hier gibt es eine Wiki-Seite zum SMD Löten und Auslöten. 
https://www.mikrocontroller.net/articles/SMD_L%C3%B6ten Von der ein oder 
anderen beschriebenen Technik halte ich nichts, aber das muss jeder 
selber wissen.

> Wenn man die Arbeitszeit mal nicht mit berechnet (Spaß kostet
> schließlich kein Geld :D), hat die Reparatur noch nicht mal 10 Euro
> gekostet.

Vertick die restlichen ICs auf eBay. Dann kommst du noch unter 10 Euro. 
Schreib aber nicht neu dran. So kann sich ein Käufer, sollten die 
refurbished sein, nicht beschweren.

von Martin G. (martin_g492)


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Michael Gugelhupf schrieb:
> Martin G. schrieb:
>> Es lag tatsächlich an dem defekten µPD16311, den ich gegen einen
>> neuen PT6311 getauscht habe.
> Na, und wer hat gewonnen? Ach ja, ich :-) :-)
:D Daumen hoch

> Ist der offiziell neu oder offiziell refurbished? Real ist er
> wahrscheinlich sowieso refurbished, aber es würde mich interessieren was
> der chinesische Händler behauptet.
Der Händler hat die sogar als "Brand New" verkauft (Bild).

> Hier gibt es eine Wiki-Seite zum SMD Löten und Auslöten.
> https://www.mikrocontroller.net/articles/SMD_L%C3%B6ten Von der ein oder
> anderen beschriebenen Technik halte ich nichts, aber das muss jeder
> selber wissen.
Auf jeden Fall hat es bei meiner SMD-Aktion gut geklappt.

Gruß, Martin

Beitrag #6307031 wurde vom Autor gelöscht.
von Martin G. (martin_g492)


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Liebe Foristen,

ich habe mir abschließend mal noch die Mühe gemacht, das Service-Manual
von Peaktech ins Deutsche zu übersetzen und die relativ schlechte
Qualität der PDF ein klein wenig aufzubessern.

Natürlich möchte ich allen Interessierten das Ergebnis nicht
vorenthalten und habe es deshalb zum Download bereit gestellt. Falls
jemand ein MS8050 oder das baugleiche P4000 mal wieder abgleichen muss,
so kann er das jetzt auch bequem nach deutscher Anleitung tun.

Viel Spaß mit dem Manual!

Beste Grüße, Martin

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