Forum: Platinen Erstes PCB mit Eagle: STM32 Breakout Board


von M. B. (mbeduino)



Lesenswert?

Hallo zusammen.
Nachdem ich schon öfter mit den Discovery und Nucleo Boards von ST 
herumgespielt habe, möchte ich nun mal mein erstes eigenes 
Mikrocontrollerboard erstellen. Dafür habe ich mir mit einem Buch die 
Grundlagen von Eagle beigebracht und ein paar 0805 und 0603 SMD Bauteile 
in Digikey rausgesucht.
Aber bevor ich jetzt das Layout des Boards erstelle und die 
Gerber-Dateien zum Hersteller schicke, würde ich gerne sicherstellen 
dass die Schaltung so überhaupt funktioniert. Ich hoffe jemand kann 
vielleicht mal ein Auge drauf werfen, es ist ja keine komplizierte 
Schaltung bis jetzt, nur vielleicht etwas unübersichtlich. Ich habe die 
rausgesuchten SMD-Bauteile schon im EAGLE-Format eingefügt, weshalb da 
jetzt so extrem lange Bezeichnungen sind. Die Bauteilwerte habe ich als 
grünen Text daneben geschrieben.

Zu der Schaltung:
- STM32F722RET6 Mikrocontroller mit 216 MHz und 64 Pins LQFP
- Stromversorgung soll über USB erfolgen (gleichzeitig auch UART)
- Programmierbarkeit über JTAG
- Resetschalter
- Power ON-LED
- Die noch nicht verwendeten GPIOs werden auf 24er Stiftleisten 
rausgeführt (Breakout Board eben, habe aber nur die linke Stiftleiste in 
dem hochgeladenen Schaubild, damit es etwas übersichtlicher ist)

Ein paar Sachen habe ich mir aus der Beschaltung des Discoveryboards 
(https://www.st.com/content/ccc/resource/technical/layouts_and_diagrams/schematic_pack/group1/ff/cd/ce/2d/f8/fb/40/69/mb1191-F746NGH6-C01_schematic/files/mb1191-F746NGH6-C01_schematic.pdf/jcr:content/translations/en.mb1191-F746NGH6-C01_schematic.pdf) 
abgeschaut, dazu gehört z.B. die Beschaltung des 8 MHz Kristalls sowie 
die Beschaltung des 5V-zu-3.3V Spannungswandlers. Ansonsten habe ich 
natürlich auch die Datenblätter gelesen und die "getting started" PDFs.

Wobei ich mir unsicher bin ist ob die USB-Schaltung so funktionieren 
kann?
Wie man im Schaltplan sieht, habe ich den Ausgang des Spannungswandlers, 
also die 3V3 auf den VBUS-Pin des Mikrocontrollers gelegt. Ehrlich 
gesagt habe ich das auch so am Discovery-Board abgeschaut, verstehe den 
Sinn allerdings nicht (falls es überhaupt richtig ist?)

EDIT: Ich wollte das Bild updaten, jetzt ist es 2 mal da, sorry. Auf dem 
linken waren noch zwei fehlplatzierte Kommentare, der Rest ist gleich.

: Bearbeitet durch User
von Maik F. (Firma: ibfeew) (mf_hro)


Lesenswert?

Hallo,
ich will mir jetzt nicht die Datenblätter aller ICs ansehen.
als kurze Anmerkungen:
- zusätzlich Eagle schematic hochladen - macht das ansehen für 
eagle-besitzer einfacher
- wenn es der erste Schaltplan/Layout-Versuch ist, würde ich mit einem 
kleineren Schaltkreis anfangen (weniger Pins zwecks einfacheren 
layouts/IC-einlötens, weniger komplex zwecks weniger 
Fehlermöglichkeiten). Aber die Entscheidung ist vmtl. schon gefallen.
- sich einiges beim discovery abzuschauen war eine gute Idee
- Der STM32 hat (nach Bild) 4x Vcc-Anschlüsse. Es gehört an jeden davon 
ein Kondensator. Also noch ein paar Stück zu C9 parallel
- setze parallel zu den +5V vom USB-Anschluß noch eine 2polige 
Stiftleiste (library pinheader), an der du für die Inbetriebnahme 
+5V/GND bequem vom labornetzteil aus einspeisen kannst. Evtl. mit einer 
Schottky-Diode entkoppelt, damit falschpolung dir nicht die Schaltung 
aufraucht.
- JTAG-Anschluß: bei meinen Boards geht der Controller-Reset mit auf die 
JTAG-Stiftleiste. Bin mir aber nicht sicher, ob notwendig oder nicht. 
Evtl. nochmal prüfen und mit Belegung des JTAG-Adapters vergleichen.
- braucht der JTAG-pinheader J2 kein GND?
- Eagle-Benutzung: exakte Bauteilbezeichnung als value setzen geht, aber 
du hast richtig erkannt, daß die langen Bezeichnungen den Schaltplan 
zukleistern. Unsere Vorgehensweise: Bauteilwert ("100nF") als value 
setzen, exakte Bezeichnung als ATTRIBUT eintragen.

So, reicht erstmal

von M. B. (mbeduino)


Lesenswert?

Maik F. schrieb:
> So, reicht erstmal
Ja stimmt :) Vielen Dank schon mal, das ist mir eine super Hilfe!

Maik F. schrieb:
> - zusätzlich Eagle schematic hochladen - macht das ansehen für
> eagle-besitzer einfacher
Ok, kann ich gerne machen. Ich hoffe dass es da nicht zu Problemen kommt 
wenn ich nur die Eagle-Datei hochlade, da ich wie gesagt importierte lbr 
Dateien verwendet habe.

Maik F. schrieb:
> - wenn es der erste Schaltplan/Layout-Versuch ist, würde ich mit einem
> kleineren Schaltkreis anfangen (weniger Pins zwecks einfacheren
> layouts/IC-einlötens, weniger komplex zwecks weniger
> Fehlermöglichkeiten). Aber die Entscheidung ist vmtl. schon gefallen.
Ja genau, das ist der Schaltplan/Layout-Versuch. Ich habe davor mit dem 
Discovery Board mit einem STM32 M7 Mikrocontroller ein bisschen 
herumprogrammiert und der hier verwendete M7 Mikrocontroller ist mit 64 
Pins und einem LQFP Gehäuse noch der anfängerfreundlichste von der 
Reihe. Zumindest dachte ich mir das so.

Maik F. schrieb:
> - Der STM32 hat (nach Bild) 4x Vcc-Anschlüsse. Es gehört an jeden davon
> ein Kondensator. Also noch ein paar Stück zu C9 parallel
O stimmt danke, das habe ich völlig übersehen.

Maik F. schrieb:
> - setze parallel zu den +5V vom USB-Anschluß noch eine 2polige
> Stiftleiste (library pinheader), an der du für die Inbetriebnahme
> +5V/GND bequem vom labornetzteil aus einspeisen kannst. Evtl. mit einer
> Schottky-Diode entkoppelt, damit falschpolung dir nicht die Schaltung
> aufraucht.
Das wollte ich auch noch fragen, hatte ich ganz vergessen. Und zwar wie 
man so eine Schaltung inbetriebnimmt und zusammenlötet. Ich habe 
mitbekommen dass man das nicht alles auf einmal zusammenlötet (beim 
Prototypen), sondern Stück für Stück und währenddessen immer die 
Funktionalität mit dem Multimeter oder anderen Messgeräten überprüft. 
Aber das hast du ja praktisch hier schon beantwortet, wenn ich dich 
richtig verstehe. Also bei der ersten Einschaltung stecke ich nicht das 
USB-Kabel dran, sondern ein 5V Netzteil. Allerdings habe ich das so mal 
aufgeschnappt, dass man da am besten Batterien verwendet, da die im 
Kurzschlussfall nicht solch einen hohen Strom ausgegeben können, wie ein 
Netzteil oder Akkus. Wenn ich eine Schottky-Diode als Verpolungsschutz 
einbaue, muss ich mir dann keine Gedanken darüber machen?

Maik F. schrieb:
> - JTAG-Anschluß: bei meinen Boards geht der Controller-Reset mit auf die
> JTAG-Stiftleiste. Bin mir aber nicht sicher, ob notwendig oder nicht.
> Evtl. nochmal prüfen und mit Belegung des JTAG-Adapters vergleichen.
> - braucht der JTAG-pinheader J2 kein GND?
Also ich habe mir das mit der JTAG-Beschaltung hier abgeschaut: 
http://www.keil.com/support/man/docs/ulinkplus/ulinkplus_jtagswd_interface.htm
Vielleicht sollte ich noch dazu sagen dass das JTAG/SWD ist. Ich habe 
vor diesen Programmer dafür zu verwenden: 
https://www.amazon.de/Youmile-Emulator-Downloader-Programmier-Unterst%C3%BCtzung-Programmiereinheit/dp/B07QBLNDPM/ref=sr_1_1?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&dchild=1&keywords=Youmile+ST-LINK+V2+Emulator&qid=1590872610&sr=8-1

Maik F. schrieb:
> - Eagle-Benutzung: exakte Bauteilbezeichnung als value setzen geht, aber
> du hast richtig erkannt, daß die langen Bezeichnungen den Schaltplan
> zukleistern. Unsere Vorgehensweise: Bauteilwert ("100nF") als value
> setzen, exakte Bezeichnung als ATTRIBUT eintragen.
Ok, das werde ich heute Nacht noch tun und spätestens bis morgen mittag 
dann die Eagle-Datei hochladen.

von A. G. (grtu)


Lesenswert?

M. B. schrieb:
> Das wollte ich auch noch fragen, hatte ich ganz vergessen. Und zwar wie
> man so eine Schaltung inbetriebnimmt und zusammenlötet.

Ich glaube da würde ich nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen, du hast 
ja auch nicht so viele Teile. Was du auf jeden Fall regelmäßig 
zwischendurch checken könntest ist ob es einen Kurzschluss zwischen 5V, 
3.3V und GND gibt. Wenn es ansonsten keine sichtbaren Lötbrücken 
zwischen IC-Pins oder so gibt ist die wahrscheinlichkeit was kaputt zu 
machen nicht so groß (aus meiner persönlichen Erfahrung jedenfalls). Ich 
hatte bei meiner ersten Platine sogar mal ein VDD-GND-Paar am STM32 
vertauscht, was er mir offenbar selbst nach Einschalten der Spannung 
über viele Sekunden nicht wirklich übel genommen hat.


M. B. schrieb:
> Vielleicht sollte ich noch dazu sagen dass das JTAG/SWD ist. Ich habe
> vor diesen Programmer dafür zu verwenden:

Wenn du sowieso schon Discovery-Boards hast, dann hast du eventuell wie 
ich (STM32F4-Discovery) auch eins mit ST-Link und Pinheadern um externe 
uCs per SWD zu programmieren. Das klappt bei mir wunderbar, und die 
Integration in die STM-Tools ist sehr gut. Dann müsstest Du allerdings 
noch GND (sowieso) und VDD auf die Pinheader geben.

: Bearbeitet durch User
von Bauform B. (bauformb)


Lesenswert?

M. B. schrieb:

> Ich hoffe dass es da nicht zu Problemen kommt  wenn ich nur
> die Eagle-Datei hochlade, da ich wie gesagt importierte lbr
> Dateien verwendet habe.

Kein Problem, die lbr braucht man nicht, wenn man sch und brd hat.

> Maik F. schrieb:
>> - setze parallel zu den +5V vom USB-Anschluß noch eine 2polige
>> Stiftleiste (library pinheader), an der du für die Inbetriebnahme
>> +5V/GND bequem vom labornetzteil aus einspeisen kannst. Evtl. mit einer
>> Schottky-Diode entkoppelt, damit falschpolung dir nicht die Schaltung
>> aufraucht

> Allerdings habe ich das so mal aufgeschnappt, dass man da am besten
> Batterien verwendet, da die im Kurzschlussfall nicht solch einen hohen
> Strom ausgegeben können, wie ein Netzteil oder Akkus.

Naja, bei einem Labornetzteil kann man die Strombegrenzung einstellen. 
Für die ersten Versuche ist das sehr angenehm. Solange die 5 Volt nur 
den LDO speisen, macht der die Strombegrenzung, dann ist es nicht so 
kritisch. An dieser Stelle ist viel-hilft-viel schlecht. Akkus und 
Batterien sind im entscheidenden Moment leer und die Schaltung spinnt 
wegen Unterspannung.

> Wenn ich eine Schottky-Diode als Verpolungsschutz
> einbaue, muss ich mir dann keine Gedanken darüber machen?

Worüber? Im Gegenteil. Bei der USB-Versorgung stört sie nur. Aber ein 
zweiter Stecker geht auch nicht, weil man darüber rückwärts in den PC 
einspeisen kann.

Ein Labornetzteil ist auch für die schrittweise Inbetriebnahme gut. Ich 
drehe die Spannung ganz  langsam von Null hoch und beobachte die 
Stromaufnahme und kritische interne Spannungen (man kann garnicht genug 
Multimeter haben).

>> - braucht der JTAG-pinheader J2 kein GND?
GND ist ja klar, manche Programmer brauchen auch VDD. Reset braucht man 
selten, aber wenn, dann rettet es den Tag. An der Stelle würde ich nicht 
sparen. ARM hat für den Zweck einen 10-poligen Stecker "genormt", da 
sind alle Signale dabei.

von M. B. (mbeduino)



Lesenswert?

Also hier wäre dann der Schaltplan mit angepassenten Bauteilwerten als 
Bild und sch-Datei. Habe für Widerstände und Kondensatoren neue 
Attribute erstellt und den Value angepasst und angezeigt.

A. G. schrieb:
> Ich glaube da würde ich nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen, du hast
> ja auch nicht so viele Teile. Was du auf jeden Fall regelmäßig
> zwischendurch checken könntest ist ob es einen Kurzschluss zwischen 5V,
> 3.3V und GND gibt. Wenn es ansonsten keine sichtbaren Lötbrücken
> zwischen IC-Pins oder so gibt ist die wahrscheinlichkeit was kaputt zu
> machen nicht so groß (aus meiner persönlichen Erfahrung jedenfalls). Ich
> hatte bei meiner ersten Platine sogar mal ein VDD-GND-Paar am STM32
> vertauscht, was er mir offenbar selbst nach Einschalten der Spannung
> über viele Sekunden nicht wirklich übel genommen hat.
Danke für den Hinweis mit dem Kurzschluss zwischen 5V und 3.3V. Werde 
ich überprüfen. Ansonsten löte ich einfach mal alles zusammen dann.

Als Netzteil für die Inbetriebnahme würde ich jetzt einfach ein ganz 
normales 5V Netzteil verwenden. Habe zur Zeit leider keinen Zugriff auf 
ein Labornetzgerät mit Strombegrenzung und müsste mir sonst extra eins 
anschaffen.

A. G. schrieb:
> Wenn du sowieso schon Discovery-Boards hast, dann hast du eventuell wie
> ich (STM32F4-Discovery) auch eins mit ST-Link und Pinheadern um externe
> uCs per SWD zu programmieren. Das klappt bei mir wunderbar, und die
> Integration in die STM-Tools ist sehr gut. Dann müsstest Du allerdings
> noch GND (sowieso) und VDD auf die Pinheader geben.
Ja, ich habe das STM32F7-Discovery Board zu dem ich auch oben die 
Schaltung verlinkt habe. Wusste gar nicht dass man damit auch andere 
Chips programmieren kann. VDD und GND gebe ich zusätzlich auf der 24-er 
Stiftleiste aus. Das war so gedacht von mir dass ich diesen JTAG/SWD 
STLINK V2 Adapter mit einzelnen Jumperkabeln mit den Stifleisten 
verdrahte.

von A. G. (grtu)


Lesenswert?

M. B. schrieb:
> Ja, ich habe das STM32F7-Discovery Board zu dem ich auch oben die
> Schaltung verlinkt habe. Wusste gar nicht dass man damit auch andere
> Chips programmieren kann.

Bei dem hat man anscheinend leider keine Möglichkeit den ST-Link mit 
anderen Controller zu verbinden. Ich habe beispielsweise dieses hier:
https://www.st.com/en/evaluation-tools/stm32f4discovery.html
Da kann man im Bild oben links den SWD Pin header sehen.

M. B. schrieb:
> VDD und GND gebe ich zusätzlich auf der 24-er
> Stiftleiste aus. Das war so gedacht von mir dass ich diesen JTAG/SWD
> STLINK V2 Adapter mit einzelnen Jumperkabeln mit den Stifleisten
> verdrahte.

Klar, das geht natürlich so. Ich persönlich habe sehr, sehr schlechte 
Erfahrung mit Jumperkabeln gemacht, daher habe ich ziemlich schnell 
einen Wannenstecker wie am ST-Link für SWD auf die Platine gesetzt 
(kosten nur ein paar Cent pro Stück), so dass ich beides mit einem 
10-Leiter-Flachbandkabel verbinden kann. Dadurch wird auch 
ausgeschlossen dass man irgendwas verpolt.

von M. B. (mbeduino)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Bauform B. schrieb:
> M. B. schrieb:
>
>> Ich hoffe dass es da nicht zu Problemen kommt  wenn ich nur
>> die Eagle-Datei hochlade, da ich wie gesagt importierte lbr
>> Dateien verwendet habe.
>
> Kein Problem, die lbr braucht man nicht, wenn man sch und brd hat.
Ich habe das Layout zwar noch nicht geroutet, da ich erst sicherstellen 
wollte dass die Schaltung funktionsfähig ist, aber in dem Fall lade ich 
trotzdem schon mal die brd Datei hoch. Geht ja nur um die Komponenten 
wenn ich das jetzt richtig verstehe.

Bauform B. schrieb:
> Naja, bei einem Labornetzteil kann man die Strombegrenzung einstellen.
> Für die ersten Versuche ist das sehr angenehm. Solange die 5 Volt nur
> den LDO speisen, macht der die Strombegrenzung, dann ist es nicht so
> kritisch. An dieser Stelle ist viel-hilft-viel schlecht. Akkus und
> Batterien sind im entscheidenden Moment leer und die Schaltung spinnt
> wegen Unterspannung.
>
>> Wenn ich eine Schottky-Diode als Verpolungsschutz
>> einbaue, muss ich mir dann keine Gedanken darüber machen?
>
> Worüber? Im Gegenteil. Bei der USB-Versorgung stört sie nur. Aber ein
> zweiter Stecker geht auch nicht, weil man darüber rückwärts in den PC
> einspeisen kann.
>
> Ein Labornetzteil ist auch für die schrittweise Inbetriebnahme gut. Ich
> drehe die Spannung ganz  langsam von Null hoch und beobachte die
> Stromaufnahme und kritische interne Spannungen (man kann garnicht genug
> Multimeter haben).
Gut zu wissen. Das wird ja hoffentlich nicht meine letzte 
Mikrocontrollerschaltung sein, von daher werde ich mir demnächst dann 
doch ein Labornetzteil zulegen.

Bauform B. schrieb:
> GND ist ja klar, manche Programmer brauchen auch VDD. Reset braucht man
> selten, aber wenn, dann rettet es den Tag. An der Stelle würde ich nicht
> sparen. ARM hat für den Zweck einen 10-poligen Stecker "genormt", da
> sind alle Signale dabei.
Ich habe vor mir einen Nachbau davon auf Amazon zu bestellen. Kommt 
günstiger, da es nur unter 10€ kostet.
Aber durch den Thread hier ist mir aufgefallen dass ich ziemlich wenig 
über JTAG/SWD und STLINK weiß. Da werde ich mich noch etwas besser 
einlesen müssen.

A. G. schrieb:
> Bei dem hat man anscheinend leider keine Möglichkeit den ST-Link mit
> anderen Controller zu verbinden. Ich habe beispielsweise dieses hier:
> https://www.st.com/en/evaluation-tools/stm32f4discovery.html
> Da kann man im Bild oben links den SWD Pin header sehen.
Ich habe ein Nucleo Board mit dem SWD Pin header: 
https://www.st.com/en/evaluation-tools/nucleo-f446re.html
Habe mir gerade mal den Schaltplan angesehen, vor allem im Hinblick auf 
die USB-JTAG/SWD-Beschaltung. Sieht kompliziert aus, ich glaube ich 
brauche erst mal ein bisschen Zeit das alles richtig einzuordnen.

A. G. schrieb:
> Klar, das geht natürlich so. Ich persönlich habe sehr, sehr schlechte
> Erfahrung mit Jumperkabeln gemacht, daher habe ich ziemlich schnell
> einen Wannenstecker wie am ST-Link für SWD auf die Platine gesetzt
> (kosten nur ein paar Cent pro Stück), so dass ich beides mit einem
> 10-Leiter-Flachbandkabel verbinden kann. Dadurch wird auch
> ausgeschlossen dass man irgendwas verpolt.
Für das erste Board reicht mir das mit den Jumperkabeln. Es wäre schon 
ein extremes Erfolgserlebnis wenn die Mikrocontrollerschaltung überhaupt 
erst mal funktioniert und ich das auch programmiert bekomme. Aber klar, 
für danach ist es schon mal vorgemerkt mit dem Flachbandkabel.

von A. G. (grtu)


Lesenswert?

M. B. schrieb:
> Ich habe ein Nucleo Board mit dem SWD Pin header:
> https://www.st.com/en/evaluation-tools/nucleo-f446re.html
> Habe mir gerade mal den Schaltplan angesehen, vor allem im Hinblick auf
> die USB-JTAG/SWD-Beschaltung. Sieht kompliziert aus, ich glaube ich
> brauche erst mal ein bisschen Zeit das alles richtig einzuordnen.

Nene, das ist ganz und garnicht kompliziert. Die JTAG-Pins haben eine 
Doppelfunktion für SWD. Du brauchst nur die Pins VDD, GND, SWDIO, SWCLK, 
TRACESWO und JTRST, also die Pins, die du jetzt schon als JTAG-Pins 
verwendest. Diese kannst du mit Jumperkabeln direkt mit den 
entsprechenden Pins an deinem Nucleo verbinden.

von M. B. (mbeduino)


Lesenswert?

Interessant, also ist der STLINK V2 Adapter in dem Fall gar nicht 
notwendig und der Nucleo kann als Programmer verwendet werden. Dann spar 
ich mir die 7,40€ lieber :)

: Bearbeitet durch User
von A. G. (grtu)


Lesenswert?

M. B. schrieb:
> Interessant, also ist der STLINK V2 Adapter in dem Fall gar nicht
> notwendig und der Nucleo kann als Programmer verwendet werden. Dann spar
> ich mir die 7,40€ lieber :)

Ganz genau! Das ist ja schon ein ST-Link V2 auf dem Nucleo. Weiterer 
Vorteil, er kann eventuell mit Segger-Software geflasht werden, die 
nochmal etwas besser sein soll.
https://www.segger.com/products/debug-probes/j-link/models/other-j-links/st-link-on-board/

Du musst nur darauf achten, dass da auf dem Nucleo wahrscheinlich zwei 
Jumper umgesteckt werden müssen.

: Bearbeitet durch User
von Markus K. (markus-)


Lesenswert?

Hier entwirft einer ein STM32F4-Breakout-Board und erklärt dabei seine 
Schritte, also warum welches Bauteil und so:

https://www.youtube.com/watch?v=t5phi3nT8OU

von W.S. (Gast)


Lesenswert?

M. B. schrieb:
> Aber bevor ich jetzt das Layout des Boards erstelle und die
> Gerber-Dateien zum Hersteller schicke, würde ich gerne sicherstellen
> dass die Schaltung so überhaupt funktioniert.

Naja, es ist ja kaum was auf dem Board drauf - also wird der Chip wohl 
funktionieren.

Einwurf meinerseits:
Du hast BOOT hart auf GND gelegt. Ich halte das für einen Fehler. Denke 
dir lieber eine Programmierbuchse aus, wo du neben dem ganzen 
SWD/SWO-Zeugs auch noch BOOT und den ersten UART (RxD0/TxD0 oder 
RxD1/TxD1 je nach Zählweise) mit drauf hast. Manchmal ist der eingebaute 
Bootlader sinnvoller als SWD - zumal man damit auch gleich nen seriellen 
Port um PC hin haben kann.

Ansonsten sollte auch Port B und C irgendwo herausgeführt werden.

Nochwas zur Gestaltung:
Mal abgesehen davon, daß solche viereckigen Draht-Igel wie das Symbol 
von U1 einfach nur scheußlich sind, weil sie die ganze Zeichnung mit 
sich zukleistern, solltest du ein bissel für Ordnung sorgen: Alles 
"smash", dnn alles "change size (deine präferenz)", Alt-Raster auf 0.2 
des normalen Rasters und dann alle Namen und Values ordentlich anordnen. 
Sowas verbessert die Lesbarkeit erheblich. Ebenso die Namen der Netze an 
passenden Stellen (am µC und an den Steckverbindern) per "label" 
beifügen. Dafür brauchst du dann das alternative Raster.

Und wenn's geht, Eingänge links, Ausgänge rechts. (z.B. dein 
Spannungsregler)

W.S.

von PCB (Gast)


Lesenswert?

Hinter der USB-Buchse könntest du noch einen Elektrolytkondensator 
>100uF zwischen +5V und GND vorsehen, um die Induktivität des Kabels zu 
kompensieren.
Die 1uF Kondensatoren würde ich durch 10uF Kondensatoren ersetzen.
10uF/10V/X7R müsste es denke ich auch in 0805 geben.
Generell könntest du noch mehr Kondensatoren vorsehen.
Wenn man zu wenig vorgesehen hat, dann muß man rumpatchen.
Hat man dagegen zu viele vorgesehen, dann muß man den Überhang auch 
nicht bestücken.

Muß da eine der USB-Datenleitungen kein Pull-Up-Widerstand haben?

Bei dem JTAG-Stecker brauchst du noch irgendwie eine Masse und oft kommt 
an den Stecker von +3.3V mit ran, damit der JTAG-Adapter weiß, mit 
welcher Schnittstellenspannung er arbeiten kann.

An den Quarz-Kristall mache ich normalerweise noch einen 1 Mega Ohm 
zwischen den beiden Leitungen und dahinter einen 100 Ohm Widerstand in 
Serie vor dem OSC-IN-Pin.

Ich würde schon alle GPIOs auf Stiftleiste führen und dann auch mehr 
GND-Pins an diese Stifleisten mit ran machen.

Für den Reset Eingang kann es sich durchaus lohnen, einen passenden Chip 
(Voltage Supervisor mit MR-Eingang) zu verwenden, der dir beim Power-up 
ein Reset von bestimmter Dauer generiert und zusätzlich noch einen 
Eingang für ein manuelles Reset besitzt, wo du deinen Reset-Switch 
anschließen kannst.

Wie sieht es eigentlich mit einem Programmspeicher aus?
Hat der STM einen internen Flash?

von M. B. (mbeduino)


Lesenswert?

Markus K. schrieb:
> Hier entwirft einer ein STM32F4-Breakout-Board und erklärt dabei
> seine
> Schritte, also warum welches Bauteil und so:
>
> Youtube-Video "KiCad STM32 Hardware Design and JLCPCB Assembly"
Danke für den Hinweis. Habe kurz reingeschaut und finde es gut.

W.S. schrieb:
> M. B. schrieb:
>> Aber bevor ich jetzt das Layout des Boards erstelle und die
>> Gerber-Dateien zum Hersteller schicke, würde ich gerne sicherstellen
>> dass die Schaltung so überhaupt funktioniert.
>
> Naja, es ist ja kaum was auf dem Board drauf - also wird der Chip wohl
> funktionieren.
Hätte ja sein können dass ich irgendwas übersehen oder falsch übernommen 
hätte.

W.S. schrieb:
> Einwurf meinerseits:
> Du hast BOOT hart auf GND gelegt. Ich halte das für einen Fehler. Denke
> dir lieber eine Programmierbuchse aus, wo du neben dem ganzen
> SWD/SWO-Zeugs auch noch BOOT und den ersten UART (RxD0/TxD0 oder
> RxD1/TxD1 je nach Zählweise) mit drauf hast. Manchmal ist der eingebaute
> Bootlader sinnvoller als SWD - zumal man damit auch gleich nen seriellen
> Port um PC hin haben kann.
>
> Ansonsten sollte auch Port B und C irgendwo herausgeführt werden.
Es ist das Ziel eine simple Mikrocontrollerschaltung zu entwerfen, deren 
Hauptzweck es ist einfach nur zu funktionieren und mit der man darüber 
hinaus noch auf einem Steckbrett herumspielen kann. Deswegen sollte es 
so simpel wie möglich sein.
Aber nun gut, so eine Programmierbuchse würde ich wohl anhand von zwei 
3er Stiftleisten und jeweils einem Jumper realisieren, den man auf zwei 
verschiedene Optionen stecken kann. Der erste Jumper setzt BOOT0 auf VDD 
oder GND und der zweite Jumper setzt BOOT1 auf VDD oder GND. Passt das 
so?
PortB und PortC muss ich noch rausführen, stimmt. Ich mache das gleich 
mal und setze mich dann auch direkt ans Routing.

W.S. schrieb:
> Nochwas zur Gestaltung:
> Mal abgesehen davon, daß solche viereckigen Draht-Igel wie das Symbol
> von U1 einfach nur scheußlich sind, weil sie die ganze Zeichnung mit
> sich zukleistern, solltest du ein bissel für Ordnung sorgen: Alles
> "smash", dnn alles "change size (deine präferenz)", Alt-Raster auf 0.2
> des normalen Rasters und dann alle Namen und Values ordentlich anordnen.
> Sowas verbessert die Lesbarkeit erheblich. Ebenso die Namen der Netze an
> passenden Stellen (am µC und an den Steckverbindern) per "label"
> beifügen. Dafür brauchst du dann das alternative Raster.
>
> Und wenn's geht, Eingänge links, Ausgänge rechts. (z.B. dein
> Spannungsregler)
>
> W.S.
Danke für die Tipps um das Ganze übersichtlicher zu gestalten. Und die 
Benennung der Netze würde wohl auch beim Routen helfen. Sehe ich ein. 
Das hole ich dann auch noch nach.

PCB schrieb:
> Hinter der USB-Buchse könntest du noch einen Elektrolytkondensator
> >100uF zwischen +5V und GND vorsehen, um die Induktivität des Kabels zu
> kompensieren.
Ok wird gemacht.

PCB schrieb:
> Die 1uF Kondensatoren würde ich durch 10uF Kondensatoren ersetzen.
> 10uF/10V/X7R müsste es denke ich auch in 0805 geben.
> Generell könntest du noch mehr Kondensatoren vorsehen.
> Wenn man zu wenig vorgesehen hat, dann muß man rumpatchen.
> Hat man dagegen zu viele vorgesehen, dann muß man den Überhang auch
> nicht bestücken.
Die Beschaltung des Spannungsreglers samt Kondensatoren habe ich dem 
Launchpad Discof746ng abgeschaut. Aus dem Grund dass ich ein Nachbessern 
beim ersten PCB so gut es geht reduzieren wollte. Aber gut, ich versuche 
noch ein paar Erweiterungsmöglichkeiten für zusätzliche C's einzubauen. 
Im Prinzip reicht es ja wenn zusätzliche C's in den Schalplan eingebaut 
und geroutet werden, sie aber im Endeffekt nicht bestückt werden, falls 
sie nicht gebraucht werden. Da sie parallel sind. Zumindest habe ich das 
jetzt so verstanden.

PCB schrieb:
> Muß da eine der USB-Datenleitungen kein Pull-Up-Widerstand haben?
Gute Frage. Auf dem Schaltplan für den Discof746ng zumindest ist auf D+ 
eine Art Pull-Up Widerstand zu 3V3 über einen Bipolartransistor 
geschaltet. Der Transistor selbst wird dort über JTDI (Signalname: 
USB_RENUMn) gesteuert, wenn ich das richtig abgelesen habe.
In meiner Schaltung habe ich auch einen ähnlich großen Pull-Up (1kOhm) 
zu 3V3 verwendet, jedoch habe ich keinen Transistor dazwischen 
geschaltet. D- ist im Discof746ng direkt mit dem Mikrocontroller 
verbunden, sowie bei mir.

PCB schrieb:
> Bei dem JTAG-Stecker brauchst du noch irgendwie eine Masse und oft kommt
> an den Stecker von +3.3V mit ran, damit der JTAG-Adapter weiß, mit
> welcher Schnittstellenspannung er arbeiten kann.
GND und VDD wollte ich über Jumper-Kabel von der 24er Stiftleiste zum 
JTAG/SWD Adapter führen. Allerdings hat sich jetzt auch herausgestellt 
dass ich das Board wohl mit dem Nucleo programmieren kann, der einen 
ST-LINK V2 bereits verbaut hat.

PCB schrieb:
> An den Quarz-Kristall mache ich normalerweise noch einen 1 Mega Ohm
> zwischen den beiden Leitungen und dahinter einen 100 Ohm Widerstand in
> Serie vor dem OSC-IN-Pin.
>
> Ich würde schon alle GPIOs auf Stiftleiste führen und dann auch mehr
> GND-Pins an diese Stifleisten mit ran machen.
Ok, wird gemacht.

PCB schrieb:
> Für den Reset Eingang kann es sich durchaus lohnen, einen passenden Chip
> (Voltage Supervisor mit MR-Eingang) zu verwenden, der dir beim Power-up
> ein Reset von bestimmter Dauer generiert und zusätzlich noch einen
> Eingang für ein manuelles Reset besitzt, wo du deinen Reset-Switch
> anschließen kannst.
Danke, wusste gar nicht dass es sowas gibt. Für zukünftige aufwändigere 
Boards ist das schon mal vorgemerkt.

PCB schrieb:
> Wie sieht es eigentlich mit einem Programmspeicher aus?
> Hat der STM einen internen Flash?
Also dieser STM32 hat einen internen Flashspeicher von 512kB. Das sollte 
erst mal ausreichen, aber klar, zu Lernzwecken informiere ich mal 
darüber wie man noch zusätzlichen Speicher verdrahten könnte.

von Markus K. (markus-)


Lesenswert?

PCB schrieb:
> Für den Reset Eingang kann es sich durchaus lohnen, einen passenden Chip
> (Voltage Supervisor mit MR-Eingang) zu verwenden, der dir beim Power-up
> ein Reset von bestimmter Dauer generiert und zusätzlich noch einen
> Eingang für ein manuelles Reset besitzt, wo du deinen Reset-Switch
> anschließen kannst.

Welche Vorteile hat denn so ein externer Chip gegenüber dem internen 
Brownout-Reset?

von W.S. (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

M. B. schrieb:
> Aber nun gut, so eine Programmierbuchse würde ich wohl anhand von zwei
> 3er Stiftleisten und jeweils einem Jumper realisieren, den man auf zwei
> verschiedene Optionen stecken kann. Der erste Jumper setzt BOOT0 auf VDD
> oder GND und der zweite Jumper setzt BOOT1 auf VDD oder GND. Passt das
> so?

Ich merke schon, dir schmeckt das alles nicht wirklich. Hantiere lieber 
nicht mit Jumpern herum. Sowas ist fehleranfällig und obendrein 
unelegant.

Ich hänge dir mal ein Schematic dran, wo du ein paar Eindrücke gewinnen 
kannst:
1. Die BOOT-Signale sind per Widerstand auf ihrem Default-Pegel und 
BOOT0 kann vom Programmiergerät aus bedient werden.
2. Alle interessanten Signale (SWD und Bootlader) sind auf einem 
Steckverbinder. Nix mit Pinheads, die keinerlei Orientierung und 
Verpolsicherheit bieten
3. Ob man nun I2C dort mit drauf haben will oder lieber SWO, ist 
Ansichtssache und Sache der vorhandenen Pins
4. diese Steckverbinder von JST gibt's billig bei Ali, ebenso bereits 
fertig montierte Kabelenden und sie tragen platzmäßig nicht so sehr auf 
wie andere klobigere Steckverbinder
5. die meisten Signale sind mit Labels versehen und diese sind einen 
Tick (20% des normalen Rasters) von dem jeweiligen Strich abgehoben 
zwecks besserer Lesbarkeit. Und die Größe ist angepaßt.
6. den Controller habe ich in mehrere Symbole aufgeteilt zwecks besserer 
Gestaltbarkeit des Stromlaufplanes und auch damit man bei Bedarf die 
verschiedenen Chip-Gruppen (Ports, Householding usw.) auf verschiedenen 
Zeichnungsblättern unterbringen kann
7. Namen und Values habe ich soweit das geht lesegerecht angeordnet. 
Auch hier im 20% kleineren Alternativ-Raster
8. Ich benutze im allgemeinen meine eigenen Symbole, die in seit langem 
gewachsenen Bibliotheken vorrätig sind. Das macht sich meiner Ansicht 
nach besser als der Kruscht, den du wohl notgedrungen aus anderen 
Bibliotheken hergnommen hast.

So. Und störe dich nicht am Rest der Schaltung. Das ist ein anderer µC 
und ein anderer Zweck -  aber der Programmieranschluß ist so wie dort 
auch für deinen µC geeignet (und was du mit dem I2C machst, ist dir 
überlassen).

W.S.

von Bauform B. (bauformb)


Lesenswert?

Markus K. schrieb:
> PCB schrieb:
>> Für den Reset Eingang kann es sich durchaus lohnen, einen passenden Chip
>> (Voltage Supervisor mit MR-Eingang) zu verwenden, der dir beim Power-up
>> ein Reset von bestimmter Dauer generiert und zusätzlich noch einen
>> Eingang für ein manuelles Reset besitzt, wo du deinen Reset-Switch
>> anschließen kannst.
>
> Welche Vorteile hat denn so ein externer Chip gegenüber dem internen
> Brownout-Reset?

 + wenn man eine bestimmte Schaltschwelle braucht, muss man die Option 
Bytes nicht programmieren
 + wenn man einen Reset-Taster haben will, kann dessen Signal gefiltert 
werden und die Leiterbahn am NRST-Pin wird (viel) kürzer
 + man könnte eine andere oder mehrere Spannungen überwachen
 o an den STM32 NRST passt nur einer mit Open Drain Ausgang
 o die Schaltschwelle ist meist nicht genauer als die STM32-interne
 - die bestimmte Dauer des Reset-Signals ist beim STM32 nutzlos und 
immer irreführend. Entscheidend ist, dass die Spannung stabil ist und 
der Quarz Zeit zum Anschwingen hat. Für einen 32kHz-Quarz könnte man 3 
Sekunden einbauen, aber für die Spannung kann man natürlich keine 
maximale Zeit angeben.
 - viele Supervisor funktionieren nicht mit so niedrigen Spannungen wie 
die STM32L
 - fast alle Supervisor liefern bei zu niedrigen Spannungen kein 
definiertes Signal, d.h. wenn man ausschaltet kommt ein Reset, die 
Spannung fällt weiter und Reset geht wieder weg
 - es ist ein exotisches Bauteil
 - die STM32 können ihren Reset erstaunlich gut selbst erzeugen und 
brauchen extern nur einen 100n

von M. B. (mbeduino)


Lesenswert?

W.S. schrieb:
> Ich merke schon, dir schmeckt das alles nicht wirklich. Hantiere lieber
> nicht mit Jumpern herum. Sowas ist fehleranfällig und obendrein
> unelegant.
>
> Ich hänge dir mal ein Schematic dran, wo du ein paar Eindrücke gewinnen
> kannst:
Ich bin beeindruckt. Das sieht super aus (Nicht dass ich ein kompetenter 
Bewerter auf dem Gebiet wäre, aber trotzdem). Jetzt merke ich was du 
meinst bezüglich Eingang links und Ausgang rechts, das ist viel 
übersichtlicher. Wenn ich fragen darf, machst du das beruflich?

Ich habe heute noch mal die Schaltung etwas umstrukturiert und auch 
Labels für die meisten Verbindungen verwendet und mich an der 
Bauteilplatzierung versucht, aber klar, es ist natürlich immer noch 
chaotisch, vor allem verglichen mit deiner Schaltung. Wie gesagt, ich 
weiß dass meine Schaltung objektiv betrachtet stümperhaft ist, aber wie 
gesagt, sie soll nur funktionieren. Es wird ja auch das erste mal sein 
dass ich SMD-Bauteile verlöte, einen LQFP-Chip verlöte, eine USB-Buchse 
und generell ist es auch das erste PCB. Von daher ist es von mir als 
eine Art wilde Bastelei geplant und nicht als Vorzeigeprojekt. Trotzdem 
habe ich hier dank euch in dem Thread viel gelernt und hoffe es kommt 
nicht unhöflich rüber wenn ich jetzt das Layouten durchziehen werde und 
die Boards dann mal in China bestelle. Jetzt schäme ich schon fast hier 
später dann mein Layout zu posten :/

Und "schmecken" tut mir dashier schon, falls ich dich richgig verstanden 
habe. Ich habe kein Problem mit Kritik, ansonsten wäre ich in dem Forum 
hier wohl falsch ;)

Deine Programmierteilschaltung wird zusätzlich übernommen, aber trotzdem 
behalte ich die JTAG-Stiftleiste bei. Schadet ja nicht ein wenig damit 
herumzuspielen. Das ist ja eh der Zweck dieser Schaltung. Würde es dir 
was ausmachen die Links für das Kabel und den Stecker von Alibaba zu 
posten?

von M. B. (mbeduino)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hey zusammen, ich habe noch eine Frage und wäre über Rat froh:
Wenn ich die VDD-Netze alle als VDD benenne (EAGLE->name), dann sind die 
ja alle miteinander verbunden. Abblockkondensatoren zwischen VDD und dem 
jeweiligen Pin sollen jedoch so nah wie möglich an den Mikrocontroller 
platziert werden. Nun ist es leider so, dass bei dem von mir oben 
gezeigten Schaltplan, an dem C9, C13, C14 und C15 z.B. 
Abblockkondensatoren sind, kein Airwire zwischen den Versorgungspins und 
auch nur einem der Kondensatoren existiert. Die Versorgungspins sind 
teilweise auch untereinander direkt miteinander verbunden. Ich habe mal 
ein Screenshot davon erstellt (auf dem nicht alles zu sehen ist und das 
natürlich amateurhaft und stark verbesserungswürdig ist), auf dem all 
VDD Pins markiert sind.

Wie geht man damit am besten um? Optimalerweise sollte doch jeder 
Abblockkondensator direkt mit einem Versorgungspin verbunden sein, oder 
nicht?

von Bauform B. (bauformb)


Lesenswert?

M. B. schrieb:
> Wenn ich die VDD-Netze alle als VDD benenne (EAGLE->name), dann sind die
> ja alle miteinander verbunden.

Was ja auch richtig ist. Es kann nur ein VDD-Netz geben. Am Ende müssen 
alle VDD-Pins miteinander verbunden sein. Der Aufwand mit mehreren 
logischen Netzen für ein physikalisches Netz lohnt sich vielleicht bei 
viel komplizierteren Schaltungen.

> Abblockkondensatoren zwischen VDD und dem jeweiligen Pin sollen
> jedoch so nah wie möglich an den Mikrocontroller platziert werden.

Andererseits soll das Schaltbild übersichtlich sein. Diese Cs sind für 
den Leser des Schaltbilds ziemlich uninteressant. Deshalb zeichnet man 
alle nebeneinander an eine Stelle, wo sie nicht stören. Z.B. direkt 
hinter den Spannungsregler oder unten am Rand. Im Board nimmt man 
jeweils irgendeinen davon und platziert ihn neben ein GND/VDD-Pin-Paar.

> Nun ist es leider so, dass bei dem von mir oben gezeigten
> Schaltplan, an dem C9, C13, C14 und C15 z.B. Abblockkondensatoren
> sind, kein Airwire zwischen den Versorgungspins und auch nur
> einem der Kondensatoren existiert.

Das ändert sich auf magische Weise, sobald du einen Kondensator in die 
Nähe der CPU-Pins verschiebst. Die Luftlinien zeigen immer (nur) die 
kürzeste Verbindung an. Weil es viele VDD-Pins gibt, werden die meisten 
Verbindungen nicht dargestellt.

> Ich habe mal ein Screenshot davon erstellt (...), auf dem all
> VDD Pins markiert sind.

Diese Markierungen sind beim Platzieren der Bauteile mindestens so 
nützlich wie die gelben Linien.

> Optimalerweise sollte doch jeder Abblockkondensator direkt mit
> einem Versorgungspin verbunden sein, oder nicht?

Sicherlich auf dem Board, im Schaltbild eher nicht. Du hat ja dem 
CPU-Symbol auch nur einen 4-fachen VDD-Pin spendiert, also willst du die 
Cs auch nicht einzeln pro Pin einzeichnen.

Bei einem Versorgungsnetz wie VDD, das überall im Schaltbild gebraucht 
wird, verwendet man gerne VDD-Symbole, genau wie die GND-Symbole; auch 
aus der gleichen lbr.

von W.S. (Gast)


Lesenswert?

M. B. schrieb:
> Links für das Kabel

einfach suchen nach:
5 Sets Mini Micro jst SH 1.0mm 2Pin 3/4/5/6/7/8/9/10P JST Connector with 
Wires Cable
oder so. Es gibt ne Menge derartig vorkonfektionierter Kabel mit Pitch 
von 1.0mm, 1.25mm usw.

siehe:

https://www.aliexpress.com/item/33029612941.html?spm=a2g0o.productlist.0.0.67824833hgIux4&algo_pvid=b3f85634-5bb8-4a2c-bbdb-d46c4cd39ddd&algo_expid=b3f85634-5bb8-4a2c-bbdb-d46c4cd39ddd-2&btsid=0be3743615912165805858533ea1bc&ws_ab_test=searchweb0_0,searchweb201602_,searchweb201603_

W.S.

von M. B. (mbeduino)


Lesenswert?

Es ist vermutlich nicht gerade spannend Anfängerfragen zu beantworten, 
daher erneut vielen Dank.

Bauform B. schrieb:
> Das ändert sich auf magische Weise, sobald du einen Kondensator in die
> Nähe der CPU-Pins verschiebst. Die Luftlinien zeigen immer (nur) die
> kürzeste Verbindung an. Weil es viele VDD-Pins gibt, werden die meisten
> Verbindungen nicht dargestellt.
Ja stimmt, allerdings muss ich nach dem Platzieren in die Nähe der Pins 
noch auf den "Ratsnest" Button klicken. Aber ja, dann ändert es sich auf 
magische Weise :D

Bauform B. schrieb:
> Diese Markierungen sind beim Platzieren der Bauteile mindestens so
> nützlich wie die gelben Linien.
In dem Buch "Make Your Own PCBs WITH EAGLE" stand dass diese Luftlinien 
einem eine Orientierung geben können, wie gut das Bauteil platziert ist. 
Also z.B. wenn man den Mikrocontroller in der Mitte dreht und dann auf 
den "Ratsnest" Button klickt, dann hat man eine grobe Orientierung wie 
gut diese Platzierung ist, wenn die Luftlinien kürzer und direkter 
werden. Aber klar, das ist ein Tipp für Anfänger und nicht für Profis 
mit Erfahrung. Mir war auch nicht klar dass der "Ratsnest" Button dann 
auch nur die kürzesten Airwires anzeigt.

Bauform B. schrieb:
> Im Board nimmt man
> jeweils irgendeinen davon und platziert ihn neben ein GND/VDD-Pin-Paar.
Ok, also ist es immer einer pro "Strang" der möglichst nah anliegt und 
die anderen sind möglichst nah mit diesem verbunden. Wenn ich dich 
richtig verstehe.

Bauform B. schrieb:
> M. B. schrieb:
>> Optimalerweise sollte doch jeder Abblockkondensator direkt mit
>> einem Versorgungspin verbunden sein, oder nicht?
>
> Sicherlich auf dem Board, im Schaltbild eher nicht. Du hat ja dem
> CPU-Symbol auch nur einen 4-fachen VDD-Pin spendiert, also willst du die
> Cs auch nicht einzeln pro Pin einzeichnen.
>
> Bei einem Versorgungsnetz wie VDD, das überall im Schaltbild gebraucht
> wird, verwendet man gerne VDD-Symbole, genau wie die GND-Symbole; auch
> aus der gleichen lbr.
Ok, das wird auch noch übernommen. Hatte jetzt ein ganz normales Label 
für VDD genommen, aber stimmt, warum nicht das dafür vorgesehene Symbol 
verwenden.

W.S. schrieb:
> einfach suchen nach:
> 5 Sets Mini Micro jst SH 1.0mm 2Pin 3/4/5/6/7/8/9/10P JST Connector with
> Wires Cable
> oder so. Es gibt ne Menge derartig vorkonfektionierter Kabel mit Pitch
> von 1.0mm, 1.25mm usw.
Ok, danke.

von Toby P. (Gast)


Lesenswert?

M. B. schrieb:
> Wie geht man damit am besten um? Optimalerweise sollte doch jeder
> Abblockkondensator direkt mit einem Versorgungspin verbunden sein, oder
> nicht?

Ja so dicht wie möglich. Muss man aber auch nicht zu eng sehen. 
Wichtiger sind imo möglichst dicke Bahnen zum Spannungsregler.

Die Platzierung ist imo der wichtigste Teil beim Layouten. Je besser man 
das hinbekommt desto einfacher wird das Routen.

Selber gruppieren ich die Bauteile nach Funktion. Z.B. Power.  Das 
unterstützt eagle mittlerweile mit named groups schon im Schaltplan. 
Dann platziere ich die Bauteile in der Gruppe so gut wie möglich. Zum 
Schluss die Gruppen untereinander. Fertige Gruppen parke ich dann 
teilweise auch auf der Unterseite.

Da der Autorouter mittlerweile was taugt lohnt es sich auch Netzklassen 
anzuwenden (class). Da werden Kupferbreite, Abstand und Viagröße 
festgelegt und die Netzen denen zugeordnet. Das nimmt dann der 
Autorouter beim Leitung verlegen.

von Bauform B. (bauformb)


Lesenswert?

Toby P. schrieb:
> Die Platzierung ist imo der wichtigste Teil beim Layouten. Je besser man
> das hinbekommt desto einfacher wird das Routen.
++

> Da der Autorouter mittlerweile was taugt lohnt es sich auch Netzklassen
> anzuwenden (class). Da werden Kupferbreite, Abstand und Viagröße
> festgelegt und die Netzen denen zugeordnet.

Sobald man höhere Spannungen oder Ströme braucht, lohnen sich 
Netzklassen auch ohne Autorouter, nämlich für den DRC.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.