Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Tonbandgerät Marke eigenbau


von Markus P. (markus64)


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Einen wunderschönen Dienstag Nachmittag euch allen

Ich wollte mal fragen wie es um den Aufwand steht, sich ein Tonbandgerät 
aus entsprechenden Kaputten Geräten selber zu basteln.
Ehrlich gesagt habe ich mit der ganzen Materie noch keine Erfahrung.
Das Einzige was ich in der Richtung gebastelt habe, war ein kleines 
delay Gerät für meine Gitarre auf der Basis zweier geschlachteter 
Kassettenspieler.
Und natürlich meine obligatorischen Kinderhörspiele auf Kassette ;)
Mich reizt die "alte" Technik und ich wüsste gerne ob mit enstprechenden 
Tonkassetten auch HiFi Qualität drin währe und was dort allgemein noch 
so zu beachten ist.
Ich hätte an den Eigenbau folgender Komponenten Gedacht:

- Chassis + Frontplatte
- Verstärker
- Motorsteuerung (evntl. µcontroller gestützt)


Leider gibt es abgesehen von diesem Video hier gar nichts was in diese 
Richtung geht, das Gerät sieht aber klasse aus...


https://www.youtube.com/watch?v=PnfiZdGW1H4

von Harald W. (wilhelms)


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Markus P. schrieb:

> ich wüsste gerne ob mit enstprechenden
> Tonkassetten auch HiFi Qualität drin währe

Mit einer Bandgeschwindigkeit von 38cm/s schon.

von pegel (Gast)


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Ich habe mich vor viiiielen Jahren an der Reparatur von 2 dieser Geräte 
versucht.
Verflixte Mechanik.

Das war schon stressig genug, aber Eigenbau?

Würde ich mir nicht zutrauen.

von René H. (mumpel)


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pegel schrieb:
> Ich habe mich vor viiiielen Jahren an der Reparatur von 2 dieser Geräte
> versucht.

Das geht aber auch nur mit viel Geduld.

von Alexander K. (Gast)


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Markus P. schrieb:
> enstprechenden
> Tonkassetten auch HiFi Qualität

Es gibt keine Tonkassetten in Tonbandgeräten.  Tonbandgeräte sind die 
Teile mit den großen Spulen, wo man das Band selbst einlegen und auf 
eine Leerspule fummeln muss.

Das andere sind Kassettenrecorder ;)

Gruß

  Pucki

von HBose (Gast)


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Hallo,

die Liste der benötigten Baugruppen ist etwas kurz. Ich erweitere dir 
sie mal etwas:

Mechanische Baugruppen:
- Bandzugregler
- Wickeltellerbremsen
- Wickelteller
- Mechanische Motorsteuerung (Start, Stop, Vor, Zurück)
- Capstanantrieb
- Bandandruck Mechanik
- Bandführung
- Kopfträger mit Löschkopf, Schreiblesekopf, Hinterbandkontrolle

Elektronische Baugruppen:
- Aufnahme Verstärker
- Wiedergabe Verstärker
- Löschkopf Elektronik
- Oszillator Vormagnetisierung
- Demudolator Vormagnetisierung
- Elektronische Motorsteuerung
- Capstanregelung
- Aussteuerungsanzeige
- Netzteil
- Bandrissmelder

Hab mit Sicherheit noch was vergessen. Aber jetzt hast du aber mal einen 
Überblick was in so einer Bandmaschine drinsteckt. Es gibt noch mehr 
Komponeten vor Allem in Studiomaschinen.
Aber mit der Liste kannst du dir schon mal Gedanken machen wie du was 
realisieren willst.

Ein Tip noch besorg dir doch eine alte Revox A77 oder B77. Dann hast du 
ein Mustergerät für deine Eigenkonstruktion.

Salu Hans

von Alexander K. (Gast)


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Jo, das ist Analog-Technik vom feinsten. Und war damals Schweine teuer. 
Und die Mechanik. Voll prima wenn sie lief ;)

NIX IC's, aber viele Platinen ;) und noch mehr Bauteile drauf.

Ich habe mit 16 Jahren mal eins aus den Sperrmüll gerettet und 
repariert.

War mein ersten "Großprojekt". Und man konnte bei den Mädchen damit 
prima angeben, besonders wenn die richtige Musik lief über die fetten 
Boxen. Das Teil habe ich 20 Jahre später teuer verkauft.

Gruß

  Pucki

von Joachim B. (jar)


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Harald W. schrieb:
> Markus P. schrieb:
>
>> ich wüsste gerne ob mit enstprechenden
>> Tonkassetten auch HiFi Qualität drin währe
>
> Mit einer Bandgeschwindigkeit von 38cm/s schon.

nach der alten HiFi Definition konnte das auch mein Yamaha Cassettendeck 
ohne 38cm/s

https://www.hifi-wiki.de/index.php/Yamaha_KX-W_952
wobei früher HiFi an der oberen Grenze noch unter 20kHz definiert war 
soweit ich mich erinnere.
Der Kauf war trotzdem Blödsinn, kurz danach nutze ich keine Kassetten 
mehr, aber das konnte ja keiner ahnen das auch Kassetten sterben.

von Edi M. (edi-mv)


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Markus P. schrieb:
>  auch HiFi Qualität drin währe

wäre. Ohne "h"

Es gibt eine Anzahl Bauanleitungen, DDR, 60er Jahre, für 3- Motoren- 
TonBANDgeräte (keine Kassette), die erfordern wenig Mechanik, weil 
Aufwickeln und Bremsen von den Motoren gemacht wird. Diese verwendeten 
den Motor WKM130/30 (Tonbandgerät "BG19"), der bereits selbst die 
Capstanwelle stellt.

https://picclick.de/Tonband-Motor-VEB-Elektroger%C3%A4tebau-Leipzig-WKM-130-30-172513850847.html

Geniale Sache.
Man muß aber 3 dieser Motoren haben.
Die gibt es bei Ebay öfter, aber man muß 3 Stück zusammenbekommen.

Die Bauanleitungen sollte ich haben (bin nicht zu Hause).

: Bearbeitet durch User
von Achim B. (bobdylan)


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Joachim B. schrieb:
> nach der alten HiFi Definition konnte das auch mein Yamaha Cassettendeck
> ohne 38cm/s

Für Bandgeräte galten andere HiFi-Vorgaben. Tonbandgeräte haben auch 
schon mit 9,5cm/s die Norm erfüllt.

von Sven D. (Gast)


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In der DDR gabs das Buch Tontechnik selbst erlebt von Lothat König da 
ist eine Tonbandgerät Bauanleitung drin.

von B43 (Gast)


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Ein weiteres Problem sind die notwendigen Ton-u. Löschköpfe. Altes Zeug 
ist meist abgeschmirgelt.

von Peter B. (olduri)


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Markus P. schrieb:
> wie es um den Aufwand steht, sich ein Tonbandgerät
> aus entsprechenden Kaputten Geräten selber zu basteln.

Doch, geht. Der Aufwand? Ich war damals Schüler und hatte viel Zeit. Das 
Dingens lief gute 10 Jahre, oft von morgens bis abends. Aber das ist XX 
Jahre her.

Es hat auch einige deutliche Schwächen, die müssen wir hier aber nicht 
diskutieren.
Ich habe dann noch ein zweites Tonbandgerät angefangen, aber da kam 
irgendwann das Berufsleben dazwischen sowie die allgemeine Verbreitung 
solch hübscher Dinge wie Soundkarten und Digitalaufnahmen.

von Stefan F. (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> aber das konnte ja keiner ahnen das auch Kassetten sterben.

Das für haben wir jetzt Mini Disks
korrigiere: CDs
korrigiere: MP3 Player
korrigiere: Streaming Player

Ich wette es dauert nicht mehr lange, bis der Knopf im Ohr auf Kommandos 
hört und autark ohne Smartphone funktioniert.

von B43 (Gast)


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Kassetten sind aber wieder stark im Kommen. Neulich lief im TV ein 
interessanter Bericht darüber. Die Amis sind da wieder Vorreiter.

von Stefan F. (Gast)


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B43 schrieb:
> Die Amis sind da wieder Vorreiter.

Die Amis haben auch den Trump zum Präsidenten gemacht, woanders hatten 
sie den Terminator (Arni) als Bürgermeister. In Amiland ist alles 
möglich, egal wie blöd es erscheinen mag.

von Peter D. (peda)


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Mechanik selber zu bauen ist heutzutage unbezahlbar.

Ich würde einfach eine große SSD nehmen, gute ADCs und DACs dran und 
dann umkomprimiertes WAV speichern.

von Alexander K. (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Das für haben wir jetzt Mini Disks

Ich hab sogar noch ca. 80 Mini-Disk + MEHR Cd's ;)

Ich kann die sogar an den PC anschließen.

Gruß

  Pucki

von Edi M. (edi-mv)


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B43 schrieb:
> Ein weiteres Problem sind die notwendigen Ton-u. Löschköpfe. Altes Zeug
> ist meist abgeschmirgelt.

Wer so ein Projekt beginnt, wird ja hoffentlich keine alten Gurken von 
Tonköpfen verwenden.
Alte Motoren kann man jedoch verwenden, die Tonbandmotoren der 50er/ 
60er sind fast "für die Ewigkeit gebaut".

Oder gleich ein Chassis, wie im Foto- da habe ich noch etliche.
Die Elektronik ist... na ja...vergessen wir's, aber die Mechanik hält 
ewig, und... dieses Chassis kennt kein Jaulen (Gleichlaufschwankungen), 
die Capstanwelle nimmt selbst ohne Andruckrolle das BAnd mit.

Nachteil: Vor/ Rücklauf erfordert Umhängen des Bandes in den Rollen, und 
festklemmen der Klemmschraube auf dem Bandteller.
Aber wenn man nur Musik hören will...

von Jan (Gast)


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Bin auch noch (damals stolzer!) Besitzer einer alten Revox B77.

Als ich mir neulich alte Bänder anhörte war ich unangenehm
überrascht von den Vor- und Nach-Echos bei "dynamisch lebhaften"
Passagen. Das "färbt" (auch ohne Übersteuerung) in den Wickellagen
des Tonbands immer mehr durch...

Wäre bei aktuellem Programm-Material wohl kein Problem, da sind
vielleicht 20 dB Störabstand mehr als nötig...

Abgesehen von ein paar Raritäten, die noch auf den Spulen sind,
würde sogar ich, als verkalkter Neuheiten-Skeptiker sagen:
Das war mal gut, wird aber heute mit jedem billigen Hand-Held-PCM-
Recorder weit überboten.

VERGISS ES.

HBose hat ja schon einen Überblick geboten, dazu kommen mindestens
noch Kenntnisse zum Einsatz (angepassten Pegel) der "Vormagnetisierung"
(wat dat denn???) etc.

von Edi M. (edi-mv)


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Peter D. schrieb:
> Mechanik selber zu bauen ist heutzutage unbezahlbar.

Nie gab es so viele und preiswerte Werkzeuge, daß man jede Art Mechanik 
selbst bauen kann.
Man muß es nur tun.

von Hein (Gast)


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Versuche, alte Geräte wieder zum Leben zu erwecken - wenn du die
alten technischen Daten wieder erreichst, kannst du schöne
Glücksgefühle bekommen und wirst ein bewunderter Crack.

Die richtigen Materialien für das Gummi von Riemen und
Bremsschichten und-und-und rauszusuchen und einzusetzen...

Dann weißt du aber auch, dass der NEUBAU Unsinn ist.

von Achim B. (bobdylan)


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Edi M. schrieb:
> Wer so ein Projekt beginnt

Sag mal, ist das auf deinem Foto eine Kombi aus Tonbandgerät und 
Plattenspieler..?

von Rainer V. (a_zip)


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Hallo, obwohl kein Freitag, sage ich, "Vergiss es"!
Gruß Rainer

von Rainer V. (a_zip)


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Und die Frage in diesem Forum...

von Querkopf a.D. (Gast)


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Als alter Querkopf und ganz O.T. würde ich eigentlich eher dazu raten 
ein gut erhaltenes UHER REPORT 4000 in der Bucht zu erstehen und ggf. zu 
reparieren oder überholen. Da lernt man auch allerhand ueber 
Tonbandtechnik. Mechisch waren das gut durchdachte Maschinen. Das waren 
Supergeräte, mechanisch nur noch von der allerliebsten Nagra III 
überboten. Für die REPORTs gibt es auch noch komplette Schaltbild und 
Wartungsunterlagen. Bestandteile sind auch noch zu bekommen. Mit einem 
REPORT 4000 wirst Du viel Freude daran haben. War früher als Teenager 
mein unerfüllter Traum, weil unerschwinglich...

von Percy N. (vox_bovi)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> B43 schrieb:
>> Die Amis sind da wieder Vorreiter.
>
> Die Amis haben auch den Trump zum Präsidenten gemacht, woanders hatten
> sie den Terminator (Arni) als Bürgermeister.
Nee, das war Clint Eastwood (in Carmel, California).
Arnie war dort Gouverneur.
> In Amiland ist alles
> möglich, egal wie blöd es erscheinen mag.
Eher: Hauptsache, es ist blödsinnig genug.
Hunter S. Thompson hätte es 1970 beinahe zum Sheriff von Aspen gebracht.

https://amp.theguardian.com/travel/2010/oct/23/aspen-hunter-s-thompson-skiing-counterculture-gonzo

von B43 (Gast)


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> Und die Frage in diesem Forum...

Markus P. schrieb:
>> ..und ich wüsste gerne ob mit enstprechenden
>> Tonkassetten auch HiFi Qualität drin währe und was dort allgemein noch
>> so zu beachten ist.

Könnte als Frage durchgehen.

von MaWin (Gast)


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Markus P. schrieb:
> wie es um den Aufwand steht, sich ein Tonbandgerät aus entsprechenden
> Kaputten Geräten selber zu basteln.

Er ist zu hoch, in Zeiten, wo man selbst technisch gute Tonbandgeräte 
praktisch hinterhergeschmissen bekommt, weil sie niemand mehr will (wenn 
nicht gleich die Aksi,xPionerr, Revox im Elektroschrott landen).

An die Reparatur kannst du dich dann immer noch machen, wenn dein 
ergattertes doch Probleme zeigen sollte.

Relevant ist der Tonkopf und seine saubere Ausrichtung zum Bandlauf 
(Azimut), der Gleichlauf der Capstan, und der Bandzug auf den 
Wickelmotoren (stromgesteuert).
Der Rest war schon früher billigste Mechanik. Tonköpfe sind einfach 
elektronisch auszuwerten, Löschkopf und Vormagnetisierung ist 
elektronisch schon schwieriger, und Zählwerk, Aussteuerungsanzeige und 
Tastenverriegelung ist simprl.
Ein Messband mit 250Wb wäre wichtig wenn man den Eigenbau überprüfen 
will.

von kb100 (Gast)


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Achim B. schrieb:

> Sag mal, ist das auf deinem Foto eine Kombi aus Tonbandgerät und
> Plattenspieler..?

Bin nicht EdiM aber...

Ja, auf die nach oben leicht konische Kapstanwelle konnte man einen 
Plattenteller aufstecken und, ich meine es waren 78er, Schallplatten 
damit abspielen.
So ein Teil stand bei uns auch noch auf dem Dachboden.
Das war allerdings keineswegs Unverwüstlichkeit, eher hat es seinerseits 
verwüstet, nämlich entweder Bänder zerrissen oder bei zunehmender 
Wickelgröße nicht mehr aufgewickelt. Die daran beteiligten 
Rutschkupplungen waren auch irgendwie nicht reparabel... also alles eher 
irgendwie schrottig und unbrauchbar.

von Edi M. (edi-mv)


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Rainer V. schrieb:
> Und die Frage in diesem Forum...

Achim B. schrieb:
> Edi M. schrieb:
>> Wer so ein Projekt beginnt
>
> Sag mal, ist das auf deinem Foto eine Kombi aus Tonbandgerät und
> Plattenspieler..?

Ja.
Nur für Schellack- Platten.
Wird nur auf die Capstan- Welle ein Plattenteller gelegt.
Mehr Bilder hier im Forum:

Beitrag "seltener Rundfunk Röhren Adapter mit EF86 zu EF112? Und Widerstand parallel zur Heizung?"

von Edi M. (edi-mv)


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kb100 schrieb:
> Das war allerdings keineswegs Unverwüstlichkeit, eher hat es seinerseits
> verwüstet, nämlich entweder Bänder zerrissen oder bei zunehmender
> Wickelgröße nicht mehr aufgewickelt. Die daran beteiligten
> Rutschkupplungen waren auch irgendwie nicht reparabel... also alles eher
> irgendwie schrottig und unbrauchbar.

Das ist... keine Ahnung vom Umgang damit.
Wenn man die Klemmuttern auf den Aufwicklern nicht löst, reißt das Band.
Das durfte man eben nicht vergessen.
Die Rutschkupplungen kann ich blind reparieren, unten sind Sperrfedern 
drin, die bei häufiger Benutzung des Umspulens (und Vergessen der 
Klemmutter) gelegentlich kaputtgingen, und oben ist eine Filzauflage 
unter dem Mitnehmer, die natürlich in Ordnung sein sollte.
Und das TB hat auch... Ölungs- Löcher.

An so einem Ur- Tonbandgerät ist der Bediener der verantwortungsvolle 
Maschinist. Wie auch für Ur- Radios, Ur- Autos, usw.

Sorg für Deine Maschine, dann verläßt sie dich nicht.

von michael_ (Gast)


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Edi M. schrieb:
> Peter D. schrieb:
>> Mechanik selber zu bauen ist heutzutage unbezahlbar.
>
> Nie gab es so viele und preiswerte Werkzeuge, daß man jede Art Mechanik
> selbst bauen kann.
> Man muß es nur tun.

Und vor allem können.
Vielleicht ein guter Werkzeugmacher.
Und dann ein Gerät mit 19 Geschwindigkeit. Da sind gehörige Kräfte am 
Werk.

In meiner Jugend habe ich mich an einem ausgeklapperten Smaragd 
geschafft.
Bei der Mechanik mit mäßigen Erfolg.

Man sollte einen Fuß nach dem anderen setzen. Sonst fällt man hin.
Also erst mal verschiedene Typen instant setzen.

Bei mir ist das ein BG-26.

von Old P. (Gast)


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Mein einziger Eigenbau war ein Doppel-Kassettengerät, das wurde aber 
nicht fertig.
Restauriert habe ich viele Geräte, Kassetten als auch Bandmaschinen. Bei 
guten Maschinen ist die Mechanik schon sehr aufwändig, ein Eigenbau ist 
möglich, aber erfordert gute Maschinen und handwerkliches Geschick.
Ton- und andere Köpfe habe ich noch im Dutzend neu, ein großes Problem 
sind alle Gummiteile.

Old-Papa

von kb100 (Gast)


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Edi M. schrieb:
> An so einem Ur- Tonbandgerät ist der Bediener der verantwortungsvolle
> Maschinist. Wie auch für Ur- Radios, Ur- Autos, usw.
>
> Sorg für Deine Maschine, dann verläßt sie dich nicht.

Mag sein, mich hat sie leider schon lange verlassen.
Da fällt mir auch gleich noch das größte Übel an diesem Teil ein: Die 
Bänder waren falsch herum bespielt, man kann sie auf keinem "normalen" 
Gerät mehr vernünftig abspielen!
Normalerweise befindet sich bei Tonbandgeräten die magnetisierbare 
Schicht auf der Innenseite des Bandwickels. Bei dem Ding waren die Köpfe 
aber so angeordnet, daß (wie später bei der Cassette) die Außenseite 
bespielt wurde!
Zum abspielen auf "normalen" Maschinen mußte man das Band also irgendwo 
vor den Köpfen um 180grad drehen... Mit dem Erfolg, daß man dann die 
B-Seite rückwärts hört... :-)) Irre!

Was ich nicht mehr weiß: Wie nannte sich dieses Gerät überhaupt und wann 
wurde es ungefähr gebaut?

von Joachim B. (jar)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Die Amis haben auch den Trump zum Präsidenten gemacht

Percy N. schrieb:
> Arnie war dort Gouverneur.

vergesst nicht den Westernhelden Reagan, als Schauspieler hatte ich den 
nie auf den Plan.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ronald_Reagan

Immerhin ne Menge Filme, aber kannte den jemand vor der Präsidentschaft?

von michael_ (Gast)


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kb100 schrieb:
> Zum abspielen auf "normalen" Maschinen mußte man das Band also irgendwo
> vor den Köpfen um 180grad drehen... Mit dem Erfolg, daß man dann die
> B-Seite rückwärts hört... :-)) Irre!

Mit so einem russischen, senkrechten aus den Achzigern kann man vor- und 
rückwärts abspielen.

Achso, das KB-100 ist eine mechanische Katastrophe.

von kb100 (Gast)


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michael_ schrieb:
> Achso, das KB-100 ist eine mechanische Katastrophe.

Jaja, das stand auf dem Dachboden neben diesem Teil und ist auch schon 
lange im jenseits. Aber davon ist mir zumindest der Name in Erinnerung 
geblieben...:-)

von B43 (Gast)


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michael_ schrieb:
> Achso, das KB-100 ist eine mechanische Katastrophe.

Ich hatte seinerzeit auch ein KB100, war schwer, hat gut geheizt. Das 
ist mir mal vom Mopedgepäckträger gekracht, Plastedeckel war 
angeknackst, lief aber noch. Der linke "mechanische" Tastensatz war 
tatsächlich abartig.

von HBose (Gast)


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Hallo,

da gibt es eine interessante Webseite, die sich mit der Geschichte der 
magnetischen Ton Aufzeichnung auseinandersetzt.

http://www.tonbandmuseum.info/das-tonbandmuseum.html

Salu Hans

von Pandur S. (jetztnicht)


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> Ehrlich gesagt habe ich mit der ganzen Materie noch keine Erfahrung.

Dann lass es, so wird das nichts.

von michael_ (Gast)


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kb100 schrieb:
> Jaja, das stand auf dem Dachboden neben diesem Teil und ist auch schon
> lange im jenseits. Aber davon ist mir zumindest der Name in Erinnerung
> geblieben...:-)

Aber das magische Auge ist allein Gold wert!

von Percy N. (vox_bovi)


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Joachim B. schrieb:
> Stefan ⛄ F. schrieb:
>> Die Amis haben auch den Trump zum Präsidenten gemacht
>
> Percy N. schrieb:
>> Arnie war dort Gouverneur.
>
> vergesst nicht den Westernhelden Reagan, als Schauspieler hatte ich den
> nie auf den Plan.
> https://de.wikipedia.org/wiki/Ronald_Reagan
>
> Immerhin ne Menge Filme, aber kannte den jemand vor der Präsidentschaft?

Klar doch, zu McCarthys Zeiten war er Spitzel für das FBI und Präsident 
einer Schauspielergewerkschaft - wie passend  ..

von Markus P. (markus64)


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Also mit "keine Erfahrung auf dem Gebiet", meinte ich eben den Selbstbau 
oder die Reperatur von solchen Geräten. Die Theorie und Geschichte ist 
mir ja geläufig und dank meines musikalischen Umfeldes bin ich schon in 
die Verlegenheit gekommen, zwei Bandgeräte zu bedienen.
Das delay-Gerät hatte übrigens einen Aufbau, der einem Tonbandgerät sehr 
nahe kommt (externer Bandlauf) aber bei einem Gitarreneffekt, spielt ein 
kristallklarer sound halt keine sooo große Rolle...


Das Model von Peter B. ist schon sehr beeindruckend. Glückwunsch ;)

Aber bei einem Eigenbau ergibt sich wohl tatsächlich vor allem das 
angesprochene Problem mit dem Tonköpfen...

von Georg A. (georga)


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Joggel E. schrieb:
>> Ehrlich gesagt habe ich mit der ganzen Materie noch keine Erfahrung.
>
> Dann lass es, so wird das nichts.

Ist doch völlig egal. Erfahrung ist das, was man bekommen hat, nachdem 
man sie gebraucht hätte...

Hier brennt (wie bei bei anderen Anfragen zu befürchten) kein Haus ab, 
es kann höchstens Bandsalat oder Ohrensausen geben.

Ein fertiges Chassis wäre schon mal gut. An vernünftigen Verstärkern für 
den Tonkopf kann man schon länger sitzen. Auch die Aufnahme ist 
spannend, wenn man das mit dem Bias am lebenden Objekt ausprobieren 
kann. Ist ja nicht so, dass das völlig offensichtlich ist, musste auch 
erst jemand von AEG erfinden...

von Edi M. (edi-mv)


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michael_ schrieb:
Und vor allem können.
Vielleicht ein guter Werkzeugmacher.

Nein. Viel Köpfchen und gutes Werkzeug.

kb100 schrieb:

> Was ich nicht mehr weiß: Wie nannte sich dieses Gerät überhaupt und wann
> wurde es ungefähr gebaut?

Frühe Tonbandgeräte, wie "MTG", "BG19", "Tonmeister" (Bild oben), sind 
von der Außenseite bespielt. Spätere Geräte, wie "Smaragd", bespielten 
innen.
Ich habe alle diese Geräte. Ich fädle bei Bedarf einfach das Band 
gedreht ein.

Bei Zweispuraufnahme ist das also ganz unproblematisch.

Bei Vierspurbändern hört man natürlich eine Halbspur der anderen Seite.
Für Vierspurbänder habe ich aber auch modernere Tonbandgeräte.

Wie geschrieben, man könnte einen Eigenbau mit 3 Motoren verwenden, das 
gab es als Bauanleitung(en), das spart jede Menge Mechanik. Solche 
Geräte gab es auch industriell, in der Studiotechnik.
Damit war natürlich kein superschnelles Hin- und Her- Spulen und 
-Stoppen auf Tastendruck möglich.
Bei Studiogeräten damals auch nicht gefordert.

von Peter D. (peda)


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Jan schrieb:
> Als ich mir neulich alte Bänder anhörte war ich unangenehm
> überrascht von den Vor- und Nach-Echos bei "dynamisch lebhaften"
> Passagen. Das "färbt" (auch ohne Übersteuerung) in den Wickellagen
> des Tonbands immer mehr durch...

Bänder, die man nicht regelmäßig alle Jahre umgespult hat, kann man 
wegschmeißen. Besonders die dünnen Doppel- und Dreifachspielbänder.

Ich hatte vor ein paar Jahren mal mein altes Tonbandgerät ausprobiert. 
Die Pesen sind ausgeleiert, die Rutschkupplungen schwergängig, die 
Andruckrolle tonnenförmig, der Tonkopf eingeschliffen, also ab damit in 
den Schrott.

https://www.radiomuseum.org/r/zaklady_m2405sm_2405.html

von Old P. (Gast)


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Markus P. schrieb:
> Also mit "keine Erfahrung auf dem Gebiet", meinte ich eben den Selbstbau
> oder die Reperatur von solchen Geräten.

Dann vergiss das Ganze oder mach Dich auf viel Frust, aber auch 
Erkenntnisgewinn gefasst.

> Die Theorie und Geschichte ist
> mir ja geläufig und dank meines musikalischen Umfeldes bin ich schon in
> die Verlegenheit gekommen, zwei Bandgeräte zu bedienen.

Mir ist die Geschichte des Essens auch bekannt, ich habe gelegentlich 
schon gegessen, aber kochen kann ich dennoch nicht.

> Das Model von Peter B. ist schon sehr beeindruckend. Glückwunsch ;)

Stimmt!

> Aber bei einem Eigenbau ergibt sich wohl tatsächlich vor allem das
> angesprochene Problem mit dem Tonköpfen...

Das ist das kleinste Problem. Wenn Du den Rest vorzeigbar und 
funktionierend hin bekommst, dann schenke ich Dir welche (nagelneu). 
Aber nur dann... ;-)

Old-Papa

von Harald W. (wilhelms)


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Old P. schrieb:

>> Die Theorie und Geschichte ist
>> mir ja geläufig und dank meines musikalischen Umfeldes bin ich schon in
>> die Verlegenheit gekommen, zwei Bandgeräte zu bedienen.
>
> Mir ist die Geschichte des Essens auch bekannt, ich habe gelegentlich
> schon gegessen, aber kochen kann ich dennoch nicht.

Ja, und ich kann auch zwei verschiedene Geräte gleichzeitig bedienen,
nämlich Messer und Gabel. :-)

von Markus P. (markus64)


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Das ist doch mal ne Ansage.

Also gut falls ich das Ganze umsetze, komme ich auf dich zu sprechen.
Das hat schon Vorteile wenn man im letzten Jahrhundert mit seiner 
Bauteil-Sammlung angefangen hat, da sind dann Bauteile drin, von denen 
jemand in meinem Alter nur träumen kann: interresante Kreuzwickelspulen, 
selbstgebaute Relais und Schalter, Spulendrehteile, Röhren und eben 
analoges Audio Zubehör.
Bei mir fliegen derweil hässliche SMD Bauteile rum ;).

An Werkzeug stehen mir dank meines "Mechanikerfreundes" Eine 
Fräsmaschine, diverse Bohrmaschinen und bald auch eine Drehbank zur 
Verfügung.
Und natürlich einiges an "Handwerkzeug".

So. ich räume jetzt meine Werkstatt auf, besorge mir ein zwei alte 
Geräte, meine Schablonen und Zirkel und dann gehts los ;).

Ich habe ja Zeit, solange die Corona-Panik anhält.
Und bevor die Inflation mich trifft, investiere ich mein Geld lieber in 
schwachsinnige Projekte.

Danke für die Antworten Ihr seid wirklich spitze!

von Soul E. (Gast)


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Markus P. schrieb:

> An Werkzeug stehen mir dank meines "Mechanikerfreundes" Eine
> Fräsmaschine, diverse Bohrmaschinen und bald auch eine Drehbank zur
> Verfügung.

Auf "Rainers - Elektronikpage" findet Google die "Funktechnik". Das ist 
eine Zeitschrift zu ebendiesem Thema aus den '50er Jahren. In einer der 
Ausgaben ist so ein Eigenbau-Tonbandgerät beschrieben. Das war als 
Aufsatz für einen Plattenwechsler gedacht, dessen Welle diente als 
Antrieb.

Danach kannst Du Dir noch den SW-Fernseher für VHF Kanal 1 vom Sender 
Eiffelturm bauen, mit einem Dutzend EF80 im ZF-Verstärkerstreifen :-)

von B43 (Gast)


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Markus P. schrieb:
> Also gut falls ich das Ganze umsetze, komme ich auf dich zu sprechen.

Ich will ja nicht den Teufel an die Wand malen, aber ob er solange 
durchhält??

von Markus P. (markus64)


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Soul E. schrieb:
> Markus P. schrieb:
>
>> An Werkzeug stehen mir dank meines "Mechanikerfreundes" Eine
>> Fräsmaschine, diverse Bohrmaschinen und bald auch eine Drehbank zur
>> Verfügung.
>
> Auf "Rainers - Elektronikpage" findet Google die "Funktechnik". Das ist
> eine Zeitschrift zu ebendiesem Thema aus den '50er Jahren. In einer der
> Ausgaben ist so ein Eigenbau-Tonbandgerät beschrieben. Das war als
> Aufsatz für einen Plattenwechsler gedacht, dessen Welle diente als
> Antrieb.
>

Cool Danke

> Danach kannst Du Dir noch den SW-Fernseher für VHF Kanal 1 vom Sender
> Eiffelturm bauen, mit einem Dutzend EF80 im ZF-Verstärkerstreifen :-)

ja wer hat nicht ein dutzend EF80s bei sich rumliegen.
nciht mehr produzierte Röhren sind ja zum Glück nicht Mangelware
;)

von Markus P. (markus64)


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...

von Markus P. (markus64)


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Soul E. schrieb:
> Markus P. schrieb:
>
>> An Werkzeug stehen mir dank meines "Mechanikerfreundes" Eine
>> Fräsmaschine, diverse Bohrmaschinen und bald auch eine Drehbank zur
>> Verfügung.
>
> Auf "Rainers - Elektronikpage" findet Google die "Funktechnik". Das ist
> eine Zeitschrift zu ebendiesem Thema aus den '50er Jahren. In einer der
> Ausgaben ist so ein Eigenbau-Tonbandgerät beschrieben. Das war als
> Aufsatz für einen Plattenwechsler gedacht, dessen Welle diente als
> Antrieb.
>
> Danach kannst Du Dir noch den SW-Fernseher für VHF Kanal 1 vom Sender
> Eiffelturm bauen, mit einem Dutzend EF80 im ZF-Verstärkerstreifen :-)

Mensch das wird ja eine Sucherei
Wenn auch eine Interessante.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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1958 gab es das Buch von Heinz Richter "Tonaufnahme für alle":
"eine leichtverständliche Einführung in die Praxis der Tonaufnahme, 
besonders der Magnettontechnik, Band 4 von Radiopraxis für alle"
da wurde soweit ich mich erinnere auch ein Gerät selbstgebaut.

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


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Edi M. schrieb:
>
> Wie geschrieben, man könnte einen Eigenbau mit 3 Motoren verwenden, das
> gab es als Bauanleitung(en), das spart jede Menge Mechanik. Solche
> Geräte gab es auch industriell, in der Studiotechnik.

Du willst jetzt nicht behaupten, dass eine A 77 zur Studiotechnik 
gehört, oder doch?

> Damit war natürlich kein superschnelles Hin- und Her- Spulen und
> -Stoppen auf Tastendruck möglich.
Kommt darauf an, was man darunter versteht. Umspulen geht typisch recht 
zügig, und Hin- und Herspulen braucht man beim Cueing, wo hohe 
Geschwindigkeit gerade nicht erwünscht ist.
> Bei Studiogeräten damals auch nicht gefordert.
Wegen der offenen Bandwickel war eine möglichst gleichmäßige Planlage 
auf dem Wickelteller erwünscht. Das ist mit hohen Geschwindigkeiten 
nicht zu erreichen.
Trotzdem mussten die Geräte zügig Umspulen können: Verwendet wurde 
Halbspurmaterial, das vorgespult gelagert wurde. Vor dem Abspielen 
musste es also zunächst umgespilt werden. Nach dem Abspielen lag wieder 
ein perfekter Bandwickel vor.
Zugleich wurde so auch sichergestellt, dass das Band vor dem Abspielen 
umgespult wurde, was den Übersprech-Echos entgegenwirken sollte.

von Edi-Mv (Gast)


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Du willst jetzt nicht behaupten, dass eine A 77 zur Studiotechnik
gehört, oder doch?

Leseschwäche ? Delirium ? Und so ein Ton ?
Dann geh' doch in ein passendes Forum !
Ich schrieb kein Wort von einer A77 (meint ja wohl die Revox).

Und ich kenne Studiotechnik (DDR), eine Auswahl an Geräten und Literatur 
steht noch bei mir.

Übrigens gehörten zur Ausstattung der Studiotechnik z. B. im 
Mobilbetrieb nicht nur Studer- oder NAGRA- Geräte, sondern auch... 
simple DDR- Alltags- Kassettenrekorder, "Sonett" und "Mira".
Die wurden aber beim Hersteller zum Teil mit ausgesuchten Teilen "West" 
bestückt. Ein so aufgebohrtes "Mira" habe ich selbst in der Hand gehabt.
Warum solche einfachen Geräte ?
Es gab Klagen... besonders Frauen kamen mit den zahlreichen 
Einstellungen nicht klar, und im Mobilbetrieb sind sowieso jede Menge 
Nebengeräusche, die muß man nicht in allerhöchster Qualität zur 
Verfügung haben.

Die Aufnahmen wurden über Filter auf 'ne Studiomaschine gejagt, ich habe 
noch eine bei Studiotechnik Berlin nachbearbeitete Aufnahme (von mir 
erstellt) eines Konzerts (1978, Beatles Revival Band im alten 
Friedrichstadtpalast in Berlin), welches im Radio zu hören war- die 
Aufnahmen (Sennheiser- Mikrophon,  Telefunken- Kassettenrecorder, dann 
auf Studer- Studiobandmaschine) sind Größenordnungen besser, als das, 
was auf dem Sender gesendet wurde !
(Der Sender verwendete natürlich sein eigenerstelltes Material)

von Juergen (Gast)


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Der Troll verarscht euch wirklich alle ............


Man(n), Man(n) ........

von Gerald K. (geku)


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Percy N. schrieb:
> Terminator (Arni) als Bürgermeister.

Nicht Bürgermeister, sondern  Gouverneur von Kalifornien.

von herbert (Gast)


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Ich habe einige Jahre bei UHER gearbeitet. Deswegen meine ich ,ohne 
entsprechende "Quali" reine Zeit und Geldverschwendung. Kaufe dir ein 
altgedientes Gerät einer namhaften Firma (Revox ,Uher,Teac etc.) und 
restauriere das Teil von Grund auf. Meistens sind die Gummiteile im 
Arsch und dafür passenden Ersatz zu bekommen ist nicht einfach.
MfG

von Percy N. (vox_bovi)


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Gerald K. schrieb:
> Percy N. schrieb:
>> Terminator (Arni) als Bürgermeister.
>
> Nicht Bürgermeister, sondern  Gouverneur von Kalifornien.

Bist Du nur zu blöd zum Zitieren, oder kannst Du auch nicht lesen?

von Old P. (Gast)


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Markus P. schrieb:
> Das ist doch mal ne Ansage.
>
> Also gut falls ich das Ganze umsetze, komme ich auf dich zu sprechen.

Mach das...

> Das hat schon Vorteile wenn man im letzten Jahrhundert mit seiner
> Bauteil-Sammlung angefangen hat,

Sorry ich im letzten Jahrtausend ;-)

> da sind dann Bauteile drin, von denen
> jemand in meinem Alter nur träumen kann: interresante Kreuzwickelspulen,
> selbstgebaute Relais und Schalter, Spulendrehteile, Röhren und eben
> analoges Audio Zubehör.

Die auch und noch viel mehr.

> Bei mir fliegen derweil hässliche SMD Bauteile rum ;).

Bei mir auch, je nach Einsatzzweck.

> An Werkzeug stehen mir dank meines "Mechanikerfreundes" Eine
> Fräsmaschine, diverse Bohrmaschinen und bald auch eine Drehbank zur
> Verfügung.

Ohne Drehe geht nichts (oder echt beschissen) Man kann allerdings auch 
auf einer Fräse prima drehen.

> Und natürlich einiges an "Handwerkzeug".

Ist klar

> So. ich räume jetzt meine Werkstatt auf, besorge mir ein zwei alte
> Geräte, meine Schablonen und Zirkel und dann gehts los ;).

Na denne, frisch ans Werk!

Old-Papa

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Och, ein WEM Copicat kann man sich schon selber bauen, das ist gar nicht 
schwierig und braucht nur ein paar Tonköpfe, Motor und evtl. eine 
Gummirolle:
https://www.youtube.com/watch?v=QQyPGO2N4Zw

https://www.youtube.com/watch?v=qHSKC21RtV0

Hatte früher mal eines und das hat eine Menge Spaß gemacht.
Gab ein Echogerät von Dynacord, da konnte man dann den Kopf verschieben.

Peter D. schrieb:
> Ich hatte vor ein paar Jahren mal mein altes Tonbandgerät ausprobiert.
> Die Pesen sind ausgeleiert, die Rutschkupplungen schwergängig, die
> Andruckrolle tonnenförmig, der Tonkopf eingeschliffen, also ab damit in
> den Schrott.

Tja, Pech gehabt. Meine Nagra IV-S läuft wie am ersten Tag.

: Bearbeitet durch User
von oszi40 (Gast)


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Markus P. schrieb:
> aus entsprechenden Kaputten Geräten selber zu basteln

Das wird wie oben mehrfach geschrieben nicht ganz einfach. Präzision, 
geeignete Tonköpfe, Motoren, Gummiteile und eine Steuerung die Bandsalat 
verhindert. Nun noch ein digitales Bandlaufwerk K5200 zur Ansicht: 
https://www.robotrontechnik.de/index.htm?/html/komponenten/kmbg.htm

von Alexander K. (Gast)


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Ich hätte (zum Thema) mal eine Frage.

Wo bekommt Ihr die Gummi-Riemen her. Also die die vom Motor auf die 
Spule gehen. Mein Problem ist nämlich das ich einige ältere Geräte hier 
herum stehen habe, die genau unter diesen Problem leiden.

Die "Keilriemen / Gummiriemen" sind total aus geleiert bzw. bei ein 
Gerät zerrissen.

Ich denke man muss die selber basteln. Ich habe da auch schon 
"Klebegeräte" gesehen. Bloß bei den Preis ist mir schlecht geworden.

Und nein ich habe kein Tonbandgerät mehr. Allerdings ist eins der Geräte 
ein Video-Cassetten-Spulgerät.

Aber in den Tonbändern die ich kenne sind genau die selben Gummi-Riemen 
drin. Incl. einen kleinen dünnen fürs Zählwerk (Der ist damals immer als 
erster gerissen.)

Gruß

   Pucki

von Old P. (Gast)


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Alexander K. schrieb:
> Ich hätte (zum Thema) mal eine Frage.
>
> Wo bekommt Ihr die Gummi-Riemen her. Also die die vom Motor auf die
> Spule gehen. Mein Problem ist nämlich das ich einige ältere Geräte hier
> herum stehen habe, die genau unter diesen Problem leiden.

Ich habe vor Jahren hunderte als Sammlung gekauft (Neuware) und bewahre 
diese in Pappschachteln (in diesen in Papiertüten) und lichtdicht auf. 
Bisher konnte ich davon imner was verwenden.

> Die "Keilriemen / Gummiriemen" sind total aus geleiert bzw. bei ein
> Gerät zerrissen.

Tja, Umwelteinflüsse zerstören diese gründlich. Aber auch Sauerstoff, 
Licht und (sehr wichtig) Nikotin machen ihnen schnell den Garaus.

Old-Papa

von oszi40 (Gast)


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Alexander K. schrieb:
> einen kleinen dünnen fürs Zählwerk

Kleine Antriebsriemen fand ich bei Pollin od. Idealo.de
Wenn einer bessere Händler kennt, dann her damit!

von michael_ (Gast)


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Old P. schrieb:
> Ich habe vor Jahren hunderte als Sammlung gekauft (Neuware) und bewahre
> diese in Pappschachteln (in diesen in Papiertüten) und lichtdicht auf.
> Bisher konnte ich davon imner was verwenden.

Sowas hatte ich vor Jahren von Pollin gekauft.
Und oh Wunder, es war ein Riemen für den Digitalplayer Philips DCC-300 
dabei.

Selbst für das ehrwürdige DDR Smaragd gibt es Ersatz.

https://www.ebay.de/itm/Belt-Riemen-fur-RFT-Smaragd-BG-20-4-Tonband-Tape-Recorder/164208645062?hash=item263b9913c6:g:2SIAAOSwPLBew4Nv

von Markus P. (markus64)


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Ich habe sogar ein Uher royal deulxe bei mir stehen, Leider fehlen hier 
die Tonköpfe

von Old P. (Gast)


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Markus P. schrieb:
> Ich habe sogar ein Uher royal deulxe bei mir stehen, Leider fehlen hier
> die Tonköpfe

Nun, meine Frau behauptet, auf dem Dachboden stehen etwa 25 
Bandmaschinen, sicher übertreibt sie....
Uher Royal Deluxe auf jeden Fall und viele andere namhafte Marken. Vom 
Revox A77 leider nur ein ausgemustertes "Lehrer-Schüler-Gerät" aus dem 
Bildungsbeich. Nur eine Nagra lief mir nie über den Weg.
Was ist denn mit Deinen Köpfen, weg oder nur abgenutzt?

Old-Papa

von der cyborg mit dem cybotape (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Markus P. schrieb:
>> aus entsprechenden Kaputten Geräten selber zu basteln
>
> Das wird wie oben mehrfach geschrieben nicht ganz einfach. Präzision,
> geeignete Tonköpfe, Motoren, Gummiteile und eine Steuerung die Bandsalat
> verhindert. Nun noch ein digitales Bandlaufwerk K5200 zur Ansicht:
> https://www.robotrontechnik.de/index.htm?/html/komponenten/kmbg.htm

Der TO deutet oben an, das er mikrocontroller einzusetzen gedenkt, um 
mit heutigen Mittel die Gleichlaufsteuerung 'leichter' aufzubauen.

Dr Einsatz von modernen Elektronikkomponenten ist IMHO ein sehr guter 
Ansatz, der sich auch auf andere Komponenten wie Tonkopf anwenden ließe. 
Da kann man mit rauscharmen Verstärkern und DSP-Signalaufbereitung 
einiges rausholen, was es an Präzision in der Mechanik fehlt.

Vielleicht bringt ja auch der Einsatz von modernen Stepper Motoren 
einiges. dan ersetz eine handelsübliche Bastler motoransteuerung einiges 
an analogtechnik und Gleichlaufgetriebespezialfett ;-)

https://learn.adafruit.com/adafruit-arduino-lesson-16-stepper-motors?view=all

von Peter D. (peda)


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Matthias S. schrieb:
> Tja, Pech gehabt.

Würde ich nicht sagen. Es hat das Ende dieser Technik erlebt, was will 
man mehr.
Das Anschalten damals hat gezeigt, daß sämtliche Tonbandaufnahmen 
Schrott waren, d.h. extrem durchkopiert. Daher lohnte sich auch keine 
Reparatur.

Matthias S. schrieb:
> Meine Nagra IV-S läuft wie am ersten Tag.

Vom Design her allerdings nicht wohnzimmertauglich.
Benutzt Du es überhaupt noch bzw. wie oft?

Ich habe inzwischen sämtliche Wiedergabegeräte verschrottet, die noch 
das Einlegen einzelner Medien erforderten.
Alles an Musik paßt bei mir auf eine HDD.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

Markus P. schrieb:
> Ich habe sogar ein Uher royal deulxe bei mir stehen, Leider fehlen hier
> die Tonköpfe
ist doch eher eine Preisfrage, es tauchen immer wieder brauchbare bei 
ebay auf.
Meine hat einen Halbspur-Stereo Kopfträger, da ca. 10 bespielte Bänder 
mit Oldies, muß ich mal wieder anwerfen. Nach Reparatur lief zumindest 
vor wohl 3 Jahren alles wieder.
Viertelspur Stereo habe ich mir einen für Wiedergabe zurechtgemacht, war 
Vollspur Mono, jetzt mit Wiedergabekopf von einer Variocord.
Mechnisch ist nicht meie Stärke, deshalb da nie wirklich Eigenbau.
Ein Tesla B93 mal umgebaut, von 4.75/9,5 auf 9,5/19, dazu getrennte 
Aufnahme-/Wiedergabeköpfe und komplett neuem Entzerrer usw.
Hat mich damals ein paar Nerven gekostet, bei den ersten Tests nahm sie 
auch den Pilotträger sauber auf, -3dB so bei 24kHz...
War bei mir dann längere Zeit im Einsatz, lang ist's her.

Gruß aus Berlin
Michael

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Peter D. schrieb:
>> Meine Nagra IV-S läuft wie am ersten Tag.
>
> Vom Design her allerdings nicht wohnzimmertauglich.
> Benutzt Du es überhaupt noch bzw. wie oft?

In mein Wohnzimmer würde sie schon passen :-) Ich habe eine Menge alter 
Medien, da ich immer Musik gemacht habe und schon deswegen habe ich mir 
ein Gerät für Cassette und eines für Tonband aufbewahrt. Das sind dann 
natürlich die Spitzengeräte, alles andere (inkl. einer A77) ist über den 
Jordan. Also ein Akai GXC-750 mit Glasferritkopf (mit echtem Hinterband) 
für CC und eben die Nagra für Schnürsenkel.
Die ist deutlich kleiner als z.B. eine Revox und kommt in der 
praktischen Schultertasche :-) Klappt man den Deckel ganz auf, spielt 
sie 18er Spulen in 3,81/9,5/19 und 38cm/s. Dabei sind die 3,81cm/s kein 
Druckfehler. Das ist sehr universell und schafft m.W. keine 
Heimmaschine.

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


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Wer außer NAGRA verwendet sonst noch 3,81 cm/s?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Percy N. schrieb:
> Wer außer NAGRA verwendet sonst noch 3,81 cm/s?

Niemand, soweit ich weiss. Es fällt auf, das 3,81cm/s genau ein Zehntel 
der 38,1cm/s sind. Soweit ich weiss, ist das der Modus für 
Langzeitgeräuschmessung, den meine Nagra unterstützt, denn es ist keine 
normale IV-S, sondern eine IV-SJ:
https://www.radiomuseum.org/r/kudelski_nagra_iv_sj.html

Sie hat also Stufenschalter 10dB/1dB für die Eingangsverstärker, 
schaltbare Filter für A, B und C Hörkurven sowie früher mal 8-pol Lemo 
Eingänge für Bruel&Klaer Messmikros. Die sind allerdings ersetzt durch 
XLR Eingänge.
Der Pilotton wird per FM auf die schmale Spur zwischen den Hauptspuren 
aufgezeichnet und erlaubt zusätzlich einfaches Audio mit einem 
mitgelieferten Kommandomikro.

: Bearbeitet durch User
von Old P. (Gast)


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der cyborg mit dem cybotape schrieb:
>
> Der TO deutet oben an, das er mikrocontroller einzusetzen gedenkt, um
> mit heutigen Mittel die Gleichlaufsteuerung 'leichter' aufzubauen.

Nun, das gelingt auch mit "damaligen Mitteln" sehr gut. Das ist das 
geringste Problem.

> Dr Einsatz von modernen Elektronikkomponenten ist IMHO ein sehr guter
> Ansatz, der sich auch auf andere Komponenten wie Tonkopf anwenden ließe.

Aha, ein Tonkopf auf IC-Basis oder wie?

> Da kann man mit rauscharmen Verstärkern und DSP-Signalaufbereitung
> einiges rausholen, was es an Präzision in der Mechanik fehlt.

Kann man nicht! Wenn was "leiert" dann biege das mal in Echtzeit mit 
einem DSP gerade.

> Vielleicht bringt ja auch der Einsatz von modernen Stepper Motoren
> einiges.

Der Ton soll dann auch steppen?

> dan ersetz eine handelsübliche Bastler motoransteuerung einiges
> an analogtechnik und Gleichlaufgetriebespezialfett ;-)

Nur bei Klein Fritzchen...

Hast Du jemals in ein gutes Bandgerät geschaut?

Old-Papa

von MaWin (Gast)


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der cyborg mit dem cybotape schrieb:
> Da kann man mit rauscharmen Verstärkern und DSP-Signalaufbereitung
> einiges rausholen, was es an Präzision in der Mechanik fehlt.

Ähm, nein.

Die obere Grenzfrequenz hängt immer noch von der exakt senkrechten und 
parallelen Ausrichtung der Kopfspalte ab, eine wackelige Montage 
ruiniert da alles.
Und die Widergabe hängt immer noch vom Gleichlauf der Capstan ab, ein 
DSP kann da eine eiernde Welle nicht korrigieren. Ausserddm möchte man 
eine straffe Bandführung und beim Umspulen wenig Verschleiss (Dehnung, 
Ausfransen) da hilft der DSP auch nicht.
Aber mit direkt angetriebenen Tonwickeln und Capstand, per Quartz-PLL 
stabilisierter Drehzahl liessen sich schon mal die unsäglichen 
Gummiteile (bis auf die Andruckrolle) umgehen.
Und eine saubere Tonkopfauswertung mit passendem EQ und Löschbias je 
nach Bandmaterial könnte tatsächlich ein DSP einmessen (ein AVR täte es 
auch, der übernimmt zusätzlich noch die Motorsteuerung).
Relevant beim Selbstbau-Tonband ist einzig die stabile und exakte 
Tonkopfausrichtung, und der passende Bandzug, der sich leicht über den 
Motorstrom der Bandwickel einstellen lässt, wenn man beim Beschleunigen 
und Abbremsen die Masseträgheit der Spulen mit einrechnet.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Gerade deswegen habe ich oben das Copicat vorgeschlagen, das mechanisch 
äusserst simpel aufgebaut ist. Auf einer Metallplatte sind die Köpfe, 
der Motor von unten und eine Bandspannrolle aufgeschraubt. 2 Gabeln 
dienen als Bandführung über die Köpfe. Der Motor war damals ein AC 
Synchronmotor, den man heute am besten durch einen kleinen 
Drehstrommotor mit Sinusansteuerung ersetzen würde.

Damit hat man die erste Stufe einer Bandmaschine, die schon mal als 
lustiges Echogerät arbeitet. Man kann dann Wickelteller hinzufügen mit 
direkt angetriebenen Motörchen und sich so nach und nach ein 
vollwertiges Gerät basteln.

von Percy N. (vox_bovi)


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Matthias S. schrieb:



> Percy N. schrieb:
>> Wer außer NAGRA verwendet sonst noch 3,81 cm/s?
>
> Niemand, soweit ich weiss. Es fällt auf, das 3,81cm/s genau ein Zehntel
> der 38,1cm/s sind. Soweit ich weiss, ist das der Modus für
> Langzeitgeräuschmessung, den meine Nagra unterstützt, denn es ist keine
> normale IV-S,

In der Tat sehr ungewöhnlich. Dass es welche mit 2,38 cm/s gab, wusste 
ich, auch mit 3,81 mm Breite (Magnetband 4). Das ist beides kein 
Alleinstellungsmerkmal.

> Der Pilotton wird per FM auf die schmale Spur zwischen den Hauptspuren
> aufgezeichnet und erlaubt zusätzlich einfaches Audio mit einem
> mitgelieferten Kommandomikro.
Du kannst den Rasen beschreiben, ohne die Spuren zu beeinträchtigen? 
Alle Achtung!
Eignet sich das für Zeitcodierung?

von Old P. (Gast)


Angehängte Dateien:

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MaWin schrieb:
>
> Ähm, nein.

Zustimmung!

> Die obere Grenzfrequenz hängt immer noch von der exakt senkrechten und
> parallelen Ausrichtung der Kopfspalte ab, eine wackelige Montage
> ruiniert da alles.

So ist es!

> Und die Widergabe hängt immer noch vom Gleichlauf der Capstan ab, ein
> DSP kann da eine eiernde Welle nicht korrigieren.

Ja wie auch?

> Ausserddm möchte man
> eine straffe Bandführung und beim Umspulen wenig Verschleiss (Dehnung,
> Ausfransen) da hilft der DSP auch nicht.

Nö, hilft er nicht. Die Bandführung muss nichtmal sooo straff sein, aber 
sie MUSS über alles (linke Spule > Umlenkung > Tonköpfe > Löschkopf > 
Capstan/Andruckrolle > Umlenkung > rechte Spule) absolut parallel (bzw. 
"in Linie") laufen.
Da hilft nur Mechanik und kein Silizium dieser Welt.

> Aber mit direkt angetriebenen Tonwickeln und Capstand, per Quartz-PLL
> stabilisierter Drehzahl liessen sich schon mal die unsäglichen
> Gummiteile (bis auf die Andruckrolle) umgehen.

Wird bei guten Geräten so gemacht.

> Und eine saubere Tonkopfauswertung mit passendem EQ und Löschbias je
> nach Bandmaterial könnte tatsächlich ein DSP einmessen (ein AVR täte es
> auch, der übernimmt zusätzlich noch die Motorsteuerung).

Gab es in Anzätzen auch schon.

> Relevant beim Selbstbau-Tonband ist einzig die stabile und exakte
> Tonkopfausrichtung, und der passende Bandzug, der sich leicht über den
> Motorstrom der Bandwickel einstellen lässt,

Ja, ist aber auch fehleranfällig.

> wenn man beim Beschleunigen
> und Abbremsen die Masseträgheit der Spulen mit einrechnet.

Was fast unmöglich ist. Je nach momentaner Wickelgröße bekommt man 
völlig unterschiedliche Ausgangswerte. Man müsste eine Tabelle mit allen 
Daten zum verwendeten Spulenmaterial (gibt ja z. B. auch Metallspulen), 
Spulengröße, Bandgeschwindigkeit, Laufzeit (wegen Wickelgröße) und und 
und speichern. Nicht unmöglich, doch ein irrer Aufwand.
Darum arbeiten selbst teure Bandmaschinen häufig mit "Fühlhebeln" und 
bei besseren daran dann Optokoppler.

Old-Papa
Update: Zur Einstimmung mal ein Servicemanual eines meiner Geräte 
(mittleres Preissegment)

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Percy N. schrieb:
> Eignet sich das für Zeitcodierung?

LTC sollte möglich sein, denn auch das Audio des 'Kommandomikrofons' 
klingt recht brauchbar. Interessant dabei ist, das der 50Hz Pilot und 
das Audio auf der Rasenspur sich nicht gegenseitig stören. Einen LTC 
Koder/Dekoder habe ich allerdings erst letztes Jahr ausgeschlachtet und 
nicht mehr mit der Nagra probiert - ist eben alles überholte Technik und 
wird hier auch nicht gebraucht.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Mein Grundig TK745 hat inzwischen auch Probleme mit dem schnellen 
Umspulen. Der Gehäusedesigner hatte damals Anfang der 70er nichts von 
Elektrostatik gewusst. Zwischen den einzelnen Metallteilen funkte es 
beim Umspulen.

von Percy N. (vox_bovi)


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Matthias S. schrieb:

> Interessant dabei ist, das der 50Hz Pilot und
> das Audio auf der Rasenspur sich nicht gegenseitig stören.

Notch-Filter?

von Joachim B. (jar)


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herbert schrieb:
> Ich habe einige Jahre bei UHER gearbeitet.

hoffentlich nicht in der Mechanik, die erste Version des Uher compact 
report stereo 124, war ein Treibriemenfresser.
Erst nach dem Umbausatz war es brauchbar.

Das hatte mich schon eine ganze Weile beschäftigt während der 
Nutzungszeit, sonst ein tolles Gerät.

von MaWin (Gast)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Zwischen den einzelnen Metallteilen funkte es beim Umspulen.

Macht mein N4506 auch.

Old P. schrieb:
>> wenn man beim Beschleunigen und Abbremsen die Masseträgheit der Spulen
>> mit einrechnet.
>
> Was fast unmöglich ist. Je nach momentaner Wickelgröße bekommt man
> völlig unterschiedliche Ausgangswerte

Im Gegenteil, es sollte sogar ziemlich einfach sein. Man kennt jederzeit 
den prozentualen Wickelstand durch das Drehzahlverhältnis der Spulen.
Am

Markus P. schrieb:
> Youtube-Video "Tonband Eigenbau 2"

störte mich zunächst die fehlende federnde Umlenkung des Bandes (neben 
den fehlenden Tasten für den Bandlauf, na ja, er musste wohl nehmen was 
da war). Aber ich denke, mit passender Berechnung der Masseträgheit kann 
man den Bandzug über den Strom der Wickelmotoren gut halten.

von Stefan F. (Gast)


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MaWin schrieb:
> Man kennt jederzeit
> den prozentualen Wickelstand durch das Drehzahlverhältnis der Spulen.

Ich habe mal ein Tape-Deck (für Kassetten) gesehen, das extrem schnell 
spulen konnte und dennoch am Ende recht sanft stoppte. Da habe die das 
wohl ähnlich gemacht. Hat mir gefallen.

von Old P. (Gast)


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MaWin schrieb:
>
> Macht mein N4506 auch.

Hatte ich nie, vielleicht, weil ich Kuststoffhauben innen mit 
Kupferspray besprüht habe (ja, meine Paranoia ;-)

> Im Gegenteil, es sollte sogar ziemlich einfach sein. Man kennt jederzeit
> den prozentualen Wickelstand durch das Drehzahlverhältnis der Spulen.

Nö, geht überhaupt nicht so einfach.
Es gibt große und kleine Spulen, manche haben einen kleinen 
Innendurchmesser, andere einen größeren, Metallspulen haben größere 
Masse als Kunststoffspulen, selbst diese gibt es als spindeldürre 
"Dreispeichen" und fast vollflächige, es gibt leichte und schwere 
Bandmaterialien und und und. Dieses ganzen unterschiedlichen Massen und 
Drehzahlen elektronisch zu berechnen und dann zu bremsen ist nicht 
unmöglich, aber Aufwand.
Dann doch lieber über Fühlhebel die tatsächliche Kraft aufnehmen und die 
elektrische oder mechanische Bremse und die Wickelkräfte steuern.

Old-Papa

von Old P. (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> MaWin schrieb:
>> Man kennt jederzeit
>> den prozentualen Wickelstand durch das Drehzahlverhältnis der Spulen.
>
> Ich habe mal ein Tape-Deck (für Kassetten) gesehen, das extrem schnell
> spulen konnte und dennoch am Ende recht sanft stoppte. Da habe die das
> wohl ähnlich gemacht. Hat mir gefallen.

Bei Kassetten ist das auch eine ganz andere Nummer.
Diese sind in sämtlichen Abmessungen (so gut wie) gleich, die 
beteiligten Massen sind vergleichsweise gering und die Geschwindigkeiten 
(verglichen mit großen Bandmaschinen) eher bescheiden.

Old-Papa

von MaWin (Gast)


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Old P. schrieb:
> Es gibt große und kleine Spulen, manche haben einen kleinen
> Innendurchmesser, andere einen größeren, Metallspulen haben größere
> Masse als Kunststoffspulen, selbst diese gibt es als spindeldürre
> "Dreispeichen" und fast vollflächige,

Die Gewichte sind konstant und lassen sich mit einem einfachen mitmessen 
bei einer Beschleunigung erfassen und danach rausrechnen.

Old P. schrieb:
> Hatte ich nie, vielleicht, weil ich Kuststoffhauben innen mit
> Kupferspray besprüht habe

Trat nur bei Aluspulen mit Plastiknabe auf.

von Markus P. (markus64)


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Old P. schrieb:
> Markus P. schrieb:
>> Ich habe sogar ein Uher royal deulxe bei mir stehen, Leider fehlen hier
>> die Tonköpfe
>
> Nun, meine Frau behauptet, auf dem Dachboden stehen etwa 25
> Bandmaschinen, sicher übertreibt sie....
> Uher Royal Deluxe auf jeden Fall und viele andere namhafte Marken. Vom
> Revox A77 leider nur ein ausgemustertes "Lehrer-Schüler-Gerät" aus dem
> Bildungsbeich. Nur eine Nagra lief mir nie über den Weg.
> Was ist denn mit Deinen Köpfen, weg oder nur abgenutzt?


Der Tonkopfträger fehlt komplett.

: Bearbeitet durch User
von Old P. (Gast)


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Markus P. schrieb:
>
> Der Tonkopfträger fehlt komplett.

Dann haste die A-karte....
Es gibt ein paar aktive Bandmaschinenforen, dort wirst Du eher fündig.

Old-Papa

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Percy N. schrieb:
>> Interessant dabei ist, das der 50Hz Pilot und
>> das Audio auf der Rasenspur sich nicht gegenseitig stören.
>
> Notch-Filter?

Die 'Rasenspur' wird mit dem normalen 50Hz Signal analog beschrieben und 
abgespielt wie eine ordinäre Audiospur. Zusätzlich wird ein FM Signal 
aufgezeichnet, das moduliert wird von einem zusätzlichen Audiozug. 
Dadurch können praktisch 2 Signale gleichzeitig auf diese Spur gebracht 
werden. Das ganze nannte sich 'FM-Pilot'.
Man muss dazu sagen, das meine Kiste eine 2-Spur Maschine ist (und nicht 
Stereo), so das der Rasen doch 2mm breit ist und genügend Platz für die 
dritte Spur bietet.

: Bearbeitet durch User
von Old P. (Gast)


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MaWin schrieb:
>
> Die Gewichte sind konstant und lassen sich mit einem einfachen mitmessen
> bei einer Beschleunigung erfassen und danach rausrechnen.

Dann pack doch mal einige auf die Waage...
Ja, nach Beschleunigungsmessung ginge das vielleicht (zweifle dennoch) , 
doch der TO wird schon ohne solchen Sensor-Schnick-Schnack Probleme 
genug haben.

> Trat nur bei Aluspulen mit Plastiknabe auf.

Also sehr selten....

@Markus,
man konnte bei diesen Geräten den Kopfträger einfach abnehmen und 
tauschen, je nach bespielter Bandversion (Viertelspur, Halb- oder gar 
Vollspur) vielleicht habe ich noch irgendwo einen in der Schachtel, ich 
such mal... Dieser wäre aber auch nicht neu, klar.

Old-Papa

von Alexander K. (Gast)


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Was die Bandführung angeht.

Das ist nicht einfach "Band muss am Tonkopf vorbei".

Bei allen meine 3 Tonbändern (im laufe meines Lebens) und auch bei 
einigen der Kassettendeck's war links am Tonkopf eine mit Lack 
versiegelte Schraube.

Irgendwann war die Qualität so schlecht, das ich diesen Lack 
"aufgebrochen" habe, und an der Schraube ein bisschen gedreht.

Die Qualität wurde wieder PERFEKT. Ich habe den Tonkopf nur im ca. 1/10 
mm verstellt.

Was ich damit sagen will. Elektronik hin o. her. Da ist immer eine Menge 
Feinste Feinmechanik im Spiel. Und die Bandführung spielt eine größere 
Rolle als die Geschwindigkeit.

Die Geschwindigkeit kann ich sogar am PC richtig neu berechnen, falls 
ich das digitalisiere. Macht man z.b. wenn man Schalllack-Platten(78 
upm) mit 45er Plattenspieler abspielt.

Aber ein falsche abgetastetes Signal wieder hinzubiegen, halte ich für 
unmöglich.

Gruß

  Pucki

von MaWin (Gast)


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Old P. schrieb:
> Also sehr selten

Na ja, ich hatte fast nur solche (Maxwell).

von Markus P. (markus64)


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Nun.
Ich konnte so einen Tonträger organisieren, leider nur mit Löschkopf.
Was kann man da als Ersatz drauf hauen?

von B43 (Gast)


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Ein solches Projekt steht und fällt mit der Vverfügbarkeit entsprechend 
bezahlbarer, brauchbarer Ton-/Löscköpfe.
Meine bescheidene Meinung ist, dass ich ein derartiges "Neubauvorhaben" 
überhaupt erst in Erwägung ziehen würde, wenn ich wenigstens zwei 
komplette Sätze relativ neuwertiger Ton-/Löschköpfe zur Verfügung hätte. 
Für manche mag dies das kleinste Problem sein, für die meisten eher 
nicht. Nicht jeder hat das Zeug säckeweise im Fundus.
Die übrige verschleissbehaftete Mechanik lässt sich mit heutigen 
Heimwerkermitteln, bei entsprechendem Aufwand, durchaus irgendwie 
hindengeln wenn man idealerweise Zugang zu Drehmaschine und Fräse hat. 
Bei den Köpfen geht da nichts.
In einem anderen Forum hab ich gelesen, dass abgenudelte Köpfe mit 
feinster Polierpaste wieder etwas aufgearbeitet werden können. Soll 
sogar was bringen.

von Old P. (Gast)


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Markus P. schrieb:
> Nun.
> Ich konnte so einen Tonträger organisieren, leider nur mit Löschkopf.
> Was kann man da als Ersatz drauf hauen?

Draufhauen nur einmal!
Hat das Ding ein oder zwei Tonköpfe? (ich müsste meinen erst ausmotten)
Ich gehe davon aus, dass Du Virtelspurköpfe ohne Reverse suchst oder?
Ich habe noch eine ganze Schachtel mit leider unbekannten 
Viertelspurköpfen (Tschechien, Ungarn oder so) doch ohne die passenden 
Befestigungen (Taumelplatten) wirds schwer.

Old-Papa

von Old P. (Gast)


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B43 schrieb:
> Ein solches Projekt steht und fällt mit der Vverfügbarkeit entsprechend
> bezahlbarer, brauchbarer Ton-/Löscköpfe.
> Meine bescheidene Meinung ist, dass ich ein derartiges "Neubauvorhaben"
> überhaupt erst in Erwägung ziehen würde, wenn ich wenigstens zwei
> komplette Sätze relativ neuwertiger Ton-/Löschköpfe zur Verfügung hätte.
> Für manche mag dies das kleinste Problem sein, für die meisten eher
> nicht. Nicht jeder hat das Zeug säckeweise im Fundus.

Sehe ich auch so.

> Die übrige verschleissbehaftete Mechanik lässt sich mit heutigen
> Heimwerkermitteln, bei entsprechendem Aufwand, durchaus irgendwie
> hindengeln wenn man idealerweise Zugang zu Drehmaschine und Fräse hat.

Zwar nicht einfach, aber geht.

> Bei den Köpfen geht da nichts.
> In einem anderen Forum hab ich gelesen, dass abgenudelte Köpfe mit
> feinster Polierpaste wieder etwas aufgearbeitet werden können. Soll
> sogar was bringen.

Nö, es bringt die endgültige Zerstörung, auch wenn man das immer wieder 
von Flachleuten so liest.
Ein Tonkopfspalt ist nur ein paar Hundertstel mm breit (bei guten) und 
geht vielleicht 0,5mm parallel nach innen. Dann aber weitet er sich 
konisch oder im Kreisbogen auf. Wenn die erste Schicht durch ist (man 
also den Spalt mit blosem Auge sehen kann) und man nun noch mehr 
wegnimmt (poliert) dann wird der Spalt immer breiter und hohe Frequenzen 
sind endgültig weg. Nur die Spaltbreite bestimmt die Wiedergabe hoher 
Frequenzen. Steht der Kopf schief, ist das das Gleiche als wäre er 
breiter.

Old-Papa

von Alexander K. (Gast)


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https://genesis-audioline.de/

Da kann man vielleicht was beziehen.

Gruß

  Pucki

von Markus P. (markus64)


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B43 schrieb:
> Ein solches Projekt steht und fällt mit der Vverfügbarkeit entsprechend
> bezahlbarer, brauchbarer Ton-/Löscköpfe.
> Meine bescheidene Meinung ist, dass ich ein derartiges "Neubauvorhaben"
> überhaupt erst in Erwägung ziehen würde, wenn ich wenigstens zwei
> komplette Sätze relativ neuwertiger Ton-/Löschköpfe zur Verfügung hätte.


Ja das scheint mir nach meiner "Bauteilsuche" wie gesagt auch das größte 
Problem zu sein. Die Ersatzköpfe wurden halt fast alle irgendwo verbaut 
oder werden zu astronomischen Preisen in der Bucht oder irgendwelchen 
Tonband-Foren angeboten und Neu werden die zu den selben Preisen nur von 
Revox und ein paar mini Firmen vertrieben.

Diese Entwicklung der Hobbyelektronik von einem bloßen Spaß am Basteln, 
zu einem einzigen Gesammle, ist halt die Folge des technischen Wandels.
Bei mir gibt es halt auch das eine oder andere Bauteil z.B selbst 
gebaute relais aus den 40ern, die ich niemals irgendwo einbauen würde, 
aber hin und wieder wie eine gewisse Figur aus dem "Herr der 
Ringe"-Uiversum betrachte. ;)

>Hat das Ding ein oder zwei Tonköpfe? (ich müsste meinen erst ausmotten)
>Ich gehe davon aus, dass Du Virtelspurköpfe ohne Reverse suchst oder?

Ich muss jetzt erstmal warten, bis das Tonchassis ankommt, dann kann ich 
genaueres dazu sagen




Was ich halt so toll an der ganzen Sache finde, ist die Möglichkeit, 
eine so große Einsicht in das tatsächliche Speichermedium zu haben.
Ich meine Equalizer, Preamps, amps, effekte, Mischer usw. kann man ja in 
jedem Fall selber bauen aber direkt den Übergang vom Signal zum Speicher 
zu modifizieren?

von B43 (Gast)


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Ich habe mich sogar dabei ertappt, wie ich Gedanken daran verschwendet 
habe,  ob man einen Tonkopf selber zu bauen könnte. So weit isses nun 
schon.

von Markus P. (markus64)


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B43 schrieb:
> Ich habe mich sogar dabei ertappt, wie ich Gedanken daran verschwendet
> habe,  ob man einen Tonkopf selber zu bauen könnte. So weit isses nun
> schon.

einfch Ferritkern mit µmetersäge anschneiden, Spule rum, Fertig!
;)

Ich glaube nicht das man da etwas basteln könnte, was auch nur im 
entferntesten Qualität bringt. Das liegt halt nicht am technischen 
Aufbau, sondern an den extrem geringen Toleranzen denke ich, aber 
vielleicht gibt es moderne Bauteile, welche man für diesen Zweck 
modifizieren könnte wer weiß...

von Karl B. (gustav)


Angehängte Dateien:

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B43 schrieb:
> ob man einen Tonkopf selber zu bauen könnte

Hi,
im Prinzip JA! Soviel ist aus dem sowjetischen Geheimlabor 
durchgesickert:
"...
Man nehme zwei Dynamobleche.
Lege die übereinander und klopfe so lange mit dem Hammer darauf,
bis ein Spalt in gewünschter Kopfspaltgröße entsteht.
Dann ziehe man eine Spule drauf mit 10000 Windungen 0,06 CuL.
Durch den Klopfvorgang hat aber das Dynamoblech wahrscheinlich wieder 
seine magnetisch relevanten Fähigkeiten verloren und muss neu ausgeglüht 
werden, was der Spule nicht gut tut.
Daher wickle man die Spule neu.
Dann biege man die Enden zu einem U.
..."
Alexander K. schrieb:
> Was ich damit sagen will. Elektronik hin o. her. Da ist immer eine Menge
> Feinste Feinmechanik im Spiel. Und die Bandführung spielt eine größere
> Rolle als die Geschwindigkeit.

Nicht nur. Auch Elektronik hat da Einzug gehalten mit proprietären 
Entwicklungen.
Wäre schon froh, wenn ich ansatzweise wüsste, was im IC2 (Bild) 
versteckt ist. Es gab mal Freaks, die hatten mit einem ATMega8535 diese 
Motorsteuerung nachgebaut. Finde nur diesen Thread nicht mehr.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von B43 (Gast)


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Markus P. schrieb:
> vielleicht gibt es moderne Bauteile, welche man für diesen Zweck
> modifizieren könnte wer weiß...

Eventuell Lese-/Schreibköpfe von ausgedienten Festplatten. Die sind 
allerdings nicht für schleifenden Direktkontakt geeignet.

von Stefan F. (Gast)


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B43 schrieb:
> Eventuell Lese-/Schreibköpfe von ausgedienten Festplatten.

Sicher nicht. Die sind für völlig andere Frequenzen ausgelegt und haben 
ein "klein wenig" andere Abmessungen.

von Karl B. (gustav)


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B43 schrieb:
> Eventuell Lese-/Schreibköpfe von ausgedienten Festplatten. Die sind
> allerdings nicht für schleifenden Direktkontakt geeignet.

Hi,
aus Videorecorder.
Guck Dir die mal an. Hmm?
Das funktioniert nur mit der sehr hohen Geschwindigkeit.
Die Relativgeschwindigkeit bei Video müsste so sein, dass in einer 
Minute das "normale" Spulen-Tonband für eine Stunde Spielzeit 
durchliefe. Deswegen das Schrägspurverfahren. Und mit der 
Geschwindigkeit nimmt die UInd zu.
So dass der Tonkopf bei Video nicht so empfindlich sein muss und nicht 
so groß ist.
Völlig ungeeignet für die "Schnürsenkel". Leider.

ciao
gustav

von Soul E. (Gast)


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Karl B. schrieb:

> Wäre schon froh, wenn ich ansatzweise wüsste, was im IC2 (Bild)
> versteckt ist. Es gab mal Freaks, die hatten mit einem ATMega8535 diese
> Motorsteuerung nachgebaut. Finde nur diesen Thread nicht mehr.

Das rauszukriegen ist nicht schwer. Das PROM ist eine Wertetabelle, die 
zu jeder der 32 möglichen Eingangskombinationen eine 
8bit-Ausgangskombination ausgibt. Die Tabelle liest man aus indem man 
die Eingangskombinationen der Reihe nach durchgeht und die Ausgangswerte 
notiert. Also mit passendem Adapter in einen EPROMmer stecken oder an 
einen Arduino hängen und ein paar Zeilen Code schreiben.

Dann jagt man die Tabelle durch ein Minimierungs-Tool und bekommt für 
jeden Ausgang einen Logikgleichung. Die kann man dann in einem GAL 
implementieren oder mit 74HCT-Gattern aufbauen. Oder, wenn es lahm genug 
ist, mit einem Controller nachbilden.

von Old P. (Gast)


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B43 schrieb:
> Ich habe mich sogar dabei ertappt, wie ich Gedanken daran verschwendet
> habe,  ob man einen Tonkopf selber zu bauen könnte. So weit isses nun
> schon.

Soweit war ich auch schon ;-)
Ich habe noch irgendwelche Tonköpfe aus Vorkriegsgeräten, die kann man 
tatsächlich noch zerlegen und neu wickeln. Doch von halbwegs modernen 
sind die meilenweit entfernt. Bei Stereoköpfen sind auch noch 2 Systeme 
im Mü-Millimeter genau übereinander angeordnet, bei Reversestereoköpfen 
sogar vier. Dann doch lieber Gerätefremde passend verbauen und die 
elektrischen Parameter neu austesten.

Old-Papa

von Old P. (Gast)


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So, ich habe mir mal die PDF zu Tonköpfen (Link weiter oben) 
durchgelesen, da werden Erinnerungen wach. Erstaunlich, was man so alles 
vergisst oder zumindest verdrängt wenn Zeit darüber geht. Gut und 
verständlich geschrieben, sollte sich jeder am Thema interessierter 
reinziehen.
Ja, viel Text, lohnt aber.

Old-Papa

von сорок две (Gast)


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Old P. schrieb:
> Nö, es bringt die endgültige Zerstörung, auch wenn man das immer wieder
> von Flachleuten so liest.

Da liegst Du nicht ganz richtig. Auf https://forum2.magnetofon.de kannst 
Du Dich informieren, es gibt da Leute die wirklich neuwertig performende 
Köpfe durch Läppen aus ziemlichen Schrott produzieren können, eine Kunst 
zweifelsfrei. Das ist auch keine Einbildung, die Maschinen werden nach 
der Prozedur i.A. eingemessen. Es scheint also in den Köpfen durchaus 
noch ein paar Reserven zu geben.

сорок две

von Old P. (Gast)


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сорок две schrieb:
> Old P. schrieb:
>> Nö, es bringt die endgültige Zerstörung, auch wenn man das immer wieder
>> von Flachleuten so liest.
>
> Da liegst Du nicht ganz richtig. Auf https://forum2.magnetofon.de kannst
> Du Dich informieren, es gibt da Leute die wirklich neuwertig performende
> Köpfe durch Läppen aus ziemlichen Schrott produzieren können, eine Kunst
> zweifelsfrei. Das ist auch keine Einbildung, die Maschinen werden nach
> der Prozedur i.A. eingemessen. Es scheint also in den Köpfen durchaus
> noch ein paar Reserven zu geben.
>
> сорок две

Nein, lies Dir die PDF zu Tonköpfen mal richtig durch, dann siehst Du 
auch, dass sowas bei verschlissenen Köpfen nicht möglich ist. Klar, 
etwas Dreck wegputzen geht immer, doch schleifende Bearbeitung (polieren 
ist schleifen!) ist Zerstörung. Putzen einfach mit Spiritus oder 
Isopropanol und gut ist.
Alles Andere ist Schulhofgeprotze!
Klingt hart, ist es auch.

Old-Papa

von сорок две (Gast)


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Old P. schrieb:
[..]
>> сорок две
>
> Nein, lies Dir die PDF zu Tonköpfen mal richtig durch, dann siehst Du
> auch, dass sowas nicht möglich ist. Klar, etwas Dreck wegputzen geht
> immer, doch schleifende Bearbeitung (polieren ist schleifen!) ist
> Zerstörung. Putzen einfach mit Spiritus oder Isopropanol und gut ist.
> Alles Andere ist Schulhofgeprotze!
> Klingt hart, ist es auch.
>
> Old-Papa

Vertrau mir einfach ..Du willst Dich darüber mit mir nicht streiten. (Du 
weißt nur nicht wer ich bin G.) Falls Du wie Letztens mal wieder 
unverhofft anrufst erzähle ich Dirs am Telefon detaillierter.

сорок две

von Zeno (Gast)


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Karl B. schrieb:
> aus Videorecorder.
> Guck Dir die mal an. Hmm?

Nö die gehen auch nicht, weil Videorerorder in aller Regel im 
Schrägspurverfahren arbeiten und Videobänder auch andere Banbreiten 
haben.

Bevor man mit so einem Projekt anfängt, sollte man sich erst mal im 
Klaren sein was man will. Dazu muß man sich zuerst entscheiden welches 
Aufzeichnungsverfahren man haben möchte. Da gäbe es Vollspur, ist dann 
aber nur Mono und wurde früher in der Studiotechnik benutzt. Das noch 
mit möglichst hoher Bandgeschwindigkeit kombiniert liefert am Ende eine 
sehr gute Tonqualität. Vorteil des Verfahrens ist, das es praktisch 
keine hörbaren Dropouts (Bandfehlstellen ohne Magnetisierung gibt).
Zweite Variante wäre Halbspur. Das war seinerzeit der der Standard für 
zu Hause, meist mit 9,5cm Bangeschwindigkeit. Stereo wäre möglich und 
ich meine es gab dafür auch mal passende Tonköpfe (Studiotechnik). Für 
Zuhause kann man sich mit 2 Halbspurköfe behelfen, die in der Höhe 
entsprechend versetzt sind (ist dann aber nicht mehr Normkonform und 
solche Sterobänder lassen sich auch nur auf diesem Gerät abspielen, 
dafür ist die Qualität besser als mit Viertelspurtechnik).
Als Letztes wäre noch Viertelspurtechnik. Im Konsumerbereich war das der 
Standard bei Stereobandgeräten. In aller Regel mit 9,5cm/s 
Bandgeschwindigkeit.

Die nächste Überlegung ist die Festlegung wo sich die Magnetschicht bein 
den Bandwickeln befinden soll. Da gibt es dann 2 Varianten inliegen 
(Konsumerbereich) oder außen liegend (Studiotechnik, dann in aller Regel 
auch keine Spulen sondern Bandteller).

Wenn das alles klar ist kann man auf die Such nach passenden Tonköpfen 
gehen was wohl der schwierigste Part werden wird. Neue Köpfe wird man 
kaum noch bekommen. Bei Ebay habe ich Studerköpfe gesehen das Paar für 
knapp 1000€. Gute Gebrauchte tun es aber durchaus. Wenn der Kopfspiegel 
sauber, keine Kratzer und nicht oder nur minimal eingeschliffen ist, 
dann spricht nichts gegen einen gebrauchten Kopf. Notfalls kann man die 
wohl auch nacharbeiten 
(https://shop.genesis-audioline.de/produkt-kategorie/service/tonkoepfe/).

Wenn man dies alles geklärt hat kann man über die Mechanik nachdenken. 
Für den Selbstbau schein wohl die 3-Motorvariante die geeigneste, da 
sich der mechanische Aufwand drastisch reduziert. Man könnte auch 
darüber nachdenken die Mechanik eines alten Gerätes zu verwenden und 
dann nur die Elektronik selbst zu bauen. Dies würde ich favoriesieren, 
da die Mechanik mit Amateurmitteln kaum beherrschbar ist.
Es gab mal ein Electronika Heft (Militärverlag der DDR) wo der Selbstbau 
eines Magnetbandgerätes beschrieben wurde. Der mechanische Aufwand ist 
nicht unerheblich und setzt eine entsprechende Werkzeugausstattung und 
auch umfangreiche mechanische Fertigkeiten voraus, wenn da ein 
ordentliches Ergebnis raus kommen soll.

von Old P. (Gast)


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сорок две schrieb:
>
> Vertrau mir einfach ..Du willst Dich darüber mit mir nicht streiten. (Du
> weißt nur nicht wer ich bin G.) Falls Du wie Letztens mal wieder
> unverhofft anrufst erzähle ich Dirs am Telefon detaillierter.
>
> сорок две

Ok, mit diesem ulkigen Nickmamen hatte ich Dich noch nicht ;-)
Doch vertrau Du mir auch, dass ich schon einige Dutzend Köpfe unter dem 
Mikroskop hatte, die waren unrettbar verloren. Was vom Kern weg ist, ist 
weg, da hilft kein polieren mehr. Wie auch?

Old-Papa

von сорок две (Gast)


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Guckma hier old papa:

https://forum2.magnetofon.de/board2-tonbandger%C3%A4te/board16-alles-andere/15840-zeigt-her-eure-k%C3%B6pfe-senkel-edition/index6.html#post256417

Die Köpfe einer Grundig TS1000 geläppt und nachfolgend genau die Frage 
die Du stellen würdest.

Natürlich geht das nicht immer, irgendwann ist alle.

сорок две

von Percy N. (vox_bovi)


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Old P. schrieb:

> Dann doch lieber über Fühlhebel die tatsächliche Kraft aufnehmen und die
> elektrische oder mechanische Bremse und die Wickelkräfte steuern.
>
Seltsam: die A 77 hat nur ein einziges Bauteil, das entfernt an einen 
Fühlhebel erinnert, aber wohl eher ein Dämpfer ist. Ich habe es trotzdem 
bisher nicht geschafft, dem Band größere Unbill zuzufügen.

Ich habe allerdings auch noch nicht ausprobiert, was pasdiert, wenn man 
beim Umspulen aus vollem Lauf in der Bandmitte großer Metallspulen rasch 
auf Stop und dann auf die andere Spulrichtung tastet. Wer mag, der kann 
das ja mal ausprobieren.

von Karl B. (gustav)


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Hi,
kommt drauf an, welche Köpfe das sind.
Einige sehen eingeschliffen aus, Revox sagt aber, das sei normal.
So würden die alle schon nach ca. 100 Bandlaufstunden aussehen.
Jetzt könnte jemand auf die Idee kommen, das Drumherum 
runterzuschleifen, um
einen 100% ig neuen Tonkopf zu "faken".
Experten wissen aber, ab da geht der Ab-Schliff von sich aus wesentlich 
langsamer.
Die Meinungen gehen auseinander, ab wieviel mm tatsächlich dann der 
Tonkopf total hinüber ist. Was schafft so ein Tonkopf? Bei 38 cm/s 5000 
Stunden?

ciao
gustav

von Karl B. (gustav)


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Percy N. schrieb:
> beim Umspulen aus vollem Lauf in der Bandmitte großer Metallspulen rasch
> auf Stop und dann auf die andere Spulrichtung tastet. Wer mag, der kann
> das ja mal ausprobieren.

Hi, alte Macke der A-Serie
die Steuerungslogik erlaubt das nicht bei B77. Deswegen dieses 
Motorsteuerungs IC und diese komische Magnetoszillatorverstimmungsmimik 
an rechter Motorglocke.
Auch Andruckrolle ran, erst wenn Spule steht.

ciao
gustav

von сорок две (Gast)


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Karl B. schrieb:
> Die Meinungen gehen auseinander, ab wieviel mm tatsächlich dann der
> Tonkopf total hinüber ist. Was schafft so ein Tonkopf? Bei 38 cm/s 5000
> Stunden?

Definiere mal "so ein Tonkopf". Glas-Ferrit oder Permalloy?

:-)

сорок две

von Karl B. (gustav)


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сорок две schrieb:
> Definiere mal "so ein Tonkopf". Glas-Ferrit oder Permalloy?

Hi,
das wollte ich noch reinschreiben. Die Pemalloys waren doch die 
begehrtesten, wurden aber irgendwann nicht mehr verbaut? Weil sie 
vielleicht zu gut waren? Wollte jedenfalls welche bestellen, gabs nicht 
mehr. (Für Kassettenrekorder nicht Revox...)
Kann auch sein, dass ich da völlig falsch liege.
Jedenfalls Bandabrieb und Eigenschaften sind zwei verschiedene Paar 
Schuhe

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von сорок две (Gast)


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Karl B. schrieb:
> Weil sie
> vielleicht zu gut waren? Wollte jedenfalls welche bestellen, gabs nicht
> mehr. (Für Kassettenrekorder nicht Revox...)

Naja, ich denke der Markt ist dann irgendwann einfach zusammengeklappt 
mit CD-RW und später IPod.
Ich dachte auch mal das das Gelump ja nun billiger werden würde und eine 
RS1500 in bezahlbare Regionen absacken würde preislich...Pustekuchen.
Leute die sich heute noch um Schnürsenkel kümmern sind offenbar Ästheten 
und denen ist Ihre Macke nach wie vor Geld wert.

Ich habe neben BG19,BG20,ZK140T,B43,B93, 2xB116 noch eine TS945 die noch 
"fertig zu machen" ist. Die letzten 3 werde ich behalten.
Ich schaffe aber Nichts mehr an, ich suche händeringenddie bewußten 
"Guten Hände".

сорок две

von Percy N. (vox_bovi)


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Karl B. schrieb:
> Percy N. schrieb:
>> beim Umspulen aus vollem Lauf in der Bandmitte großer Metallspulen rasch
>> auf Stop und dann auf die andere Spulrichtung tastet. Wer mag, der kann
>> das ja mal ausprobieren.
>
> Hi, alte Macke der A-Serie

Na ja, die Macke hat eher der Benutzer, der so verrückt tastet. Ib der 
auch im Auto bei 160 Sachen den Rückwärtsgang reinprügelt?
Btw: wimre ist es bei A 77 problemlos möglich, die Spulrichting 
umzutasten, ohne Zwischenstopp. Nur die Stopptsste scheint die Kiste zu 
yunrecht in Sicherheit zu wiegen.
> die Steuerungslogik erlaubt das nicht bei B77. Deswegen dieses
> Motorsteuerungs IC und diese komische Magnetoszillatorverstimmungsmimik
> an rechter Motorglocke.
> Auch Andruckrolle ran, erst wenn Spule steht.
Das ist eigentlich auch vermeidbarwe Stress für das Band, das auf diese 
Weise an den schnell drehenden Capstan gedrückt wird, während die 
schweren trägen Spulen stehen.

Wie man's auch macht, falsch ist es immer!

von Old P. (Gast)


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сорок две schrieb:
> Guckma hier old papa:
> 
https://forum2.magnetofon.de/board2-tonbandger%C3%A4te/board16-alles-andere/15840-zeigt-her-eure-k%C3%B6pfe-senkel-edition/index6.html#post256417
> Die Köpfe einer Grundig TS1000 geläppt und nachfolgend genau die Frage
> die Du stellen würdest.
> Natürlich geht das nicht immer, irgendwann ist alle.
> сорок две

Das ist eine andere Baustelle.  Die Aussage ging von "Schrott" aus und 
da ist nichts zu retten. Nichts, absolut nichts!
Faustregel: Ist der Spalt sichtbar ist Ende. Und glaube mir, sichtbare 
Spalte hatte ich schon einige. Das vielbeschworene "Polieren" sorgt bei 
ansonsten brauchbaren Köpfen dafür, das das Band etwas besser anliegt 
(weniger Dropouts) doch kann bei sehr glatten Bändern auch zum reißen 
führen, da sie quasi "ankleben" (Adhäsion). Vielfach wird das auch 
gemacht um den Band/Kopfkontakt etwas zu verbreitern um (angeblich) 
etwas bessere Tiefenwiedergabe zu erreichen.
Bei diesem ganzen Thema ist leider viel Esotherik unterwegs , wie immer 
bei Audio... ;-)
Ich habe nie poliert und meine Köpfe leben noch.

Old-Papa

von сорок две (Gast)


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Old P. schrieb:
> Das ist eine andere Baustelle.  Die Aussage ging von "Schrott" aus und
> da ist nichts zu retten. Nichts, absolut nichts!

Naja..jetzt wirst Du spitzfindig :-)

Schrott hin der her, auch schrägstehend eingeschliffene Köpfe sind 
Schrott..der sich durch die Prozedur aber weiterverwenden läßt.

Natürlich kann man mit Müll nix mehr anfangen bei dem der Spalt schon 
auseinander geht, das ist Dir genauso klar wie mir auch. Meine Agitation 
zielte auch mehr darauf ab Dich von der generellen Ablehnung gegenüber 
Läppversuchen abzubringen..und ich denke das ist mir auch gelungen.

сорок две

von oszi40 (Gast)


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Old P. schrieb:
> Dann doch lieber Gerätefremde passend verbauen und die
> elektrischen Parameter neu austesten.

Habe ich auch schon gemacht. Da wirst Du auch die "Frequenzbiegezange" 
für die Ver/Entzerrung und eine passende Vormagnetisierung für die 
Aufnahme brauchen.

Alters-Problem ist der Verschleiß durch die schleifenden Bänder. Nach 
einigen Jahren war die Bandführung breiter, die Gummis hart, der TK 
abgeschliffen was sich an fehlenden Höhen schleichend bemerkbar machte. 
Ob der Ersatz-Tonkopf dann die selbe Geometrie hat oder der Spalt etwas 
schräger steht und alles phasenverschoben klingt, kann einige 
Justagearbeiten zur Folge haben wenn man alte Aufnahmen wieder sauber 
abspielen möchte. Bei Kassettengeräten ist alles noch genauer und 
mühsamer.

von Joachim B. (jar)


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Percy N. schrieb:
> Old P. schrieb:
>
>> Dann doch lieber über Fühlhebel die tatsächliche Kraft aufnehmen und die
>> elektrische oder mechanische Bremse und die Wickelkräfte steuern.
>>
> Seltsam: die A 77 hat nur ein einziges Bauteil

vielleicht meinte er die A700
https://www.revox-online.de/a700

die ja über die Fühlhebel per Eintauchen den Motorstrom regelten und 
damit den Bandzug. (ist lange her, aber sowas bekamen wir mal in die 
Werkstatt)

von Old P. (Gast)


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oszi40 schrieb:
>
> Habe ich auch schon gemacht. Da wirst Du auch die "Frequenzbiegezange"
> für die Ver/Entzerrung und eine passende Vormagnetisierung für die
> Aufnahme brauchen.

Habe ich auch durch, allerdings sehr bequem mit einem Dreikopfsystem.
Das hat getrennte Aufnahme- und Wiedergabeköpfe, so kann man mit einem 
Wobbelgenerator relativ einfach an den Werten schrauben bis der 
Frequenzgang halbwegs gerade ist. Dabei nur ein Kanal, der zweite wird 
dann mit den Werten übernommen.
Bei nur einem Kombikopf geht das nur "zufuß" in vielen Durchläufen.
Aber es ist möglich, zumindest eher als einen Kopf selber zu schnitzen.

> Alters-Problem ist der Verschleiß durch die schleifenden Bänder. Nach
> einigen Jahren war die Bandführung breiter, die Gummis hart, der TK
> abgeschliffen was sich an fehlenden Höhen schleichend bemerkbar machte.

Ja, das ist immer so, was auch sonst?

> Ob der Ersatz-Tonkopf dann die selbe Geometrie hat oder der Spalt etwas
> schräger steht und alles phasenverschoben klingt, kann einige
> Justagearbeiten zur Folge haben wenn man alte Aufnahmen wieder sauber
> abspielen möchte.

Ich habe einen ganzen Stapel amtlicher Messbänder, danach richte ich die 
Geometrie ein. Und ja, NUR danach!

> Bei Kassettengeräten ist alles noch genauer und mühsamer.

Geht aber auch. Wobei ich dort schon Köpfe ohne irgendwelche hörbaren 
Einbußen 1zu1 getauscht habe. Die Geometrie, sowie mechanischen 
Einstellungen mach ich auch mit Messkassetten. Ja, sowas habe ich für 
teuer Geld angeschafft.
Und Nein, die verleihe ich nicht!

Old-Papa

von oszi40 (Gast)


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Old P. schrieb:
> Und Nein, die verleihe ich nicht!

Kann ich verstehen. Mein 1/2" Messband hat am Anfang durch Zug auch 
recht gelitten.

von сорок две (Gast)


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Old P. schrieb:
> Ich habe einen ganzen Stapel amtlicher Messbänder, danach richte ich die
> Geometrie ein. Und ja, NUR danach!

Spule die ab und an mal um sonst erlebst Du unangenehme 
Überraschungen...

сорок две

von Old P. (Gast)


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сорок две schrieb:
>
> Spule die ab und an mal um sonst erlebst Du unangenehme
> Überraschungen...
>
> сорок две

Habe ich mir schon öfter vorgenommen... Muss ich dringend mal machen.
Die Messkassetten habe ich öfter durch, die Bänder selten.
Old-Papa

von michael_ (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Bei Kassettengeräten ist alles noch genauer und
> mühsamer.

Und wer ist nicht schon mal an der Mechamik eines Auto-Kassettengerätes 
gescheitert?

von Markus P. (markus64)


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> Und wer ist nicht schon mal an der Mechamik eines Auto-Kassettengerätes
> gescheitert?


also ich nicht...
Was ist denn daran genauer und mühsammer?

Also gut, die gesamte Mechanik aus KOnserverndosen zu rekonstruieren 
könnte vielleicht etwas schwierig werden...

von oszi40 (Gast)


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Präzision und Härte der Gummirollen kann sehr verschieden sein.

von Rainer V. (a_zip)


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Wirklich toll...Danke...

von Rainer V. (a_zip)


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mein TK19L(Grundig) zieht mit mir seit über 50Jahren um, die Bänder im 
Schuhkarton. Bin von den Beiträgen hier ehr unglücklich gestimmt, was 
das Leben des Teils angeht, aber demnächst will ich es wissen...
Gruß Rainer

von voltwide (Gast)


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Rainer V. schrieb:
> mein TK19L(Grundig) zieht mit mir seit über 50Jahren um, die
> Bänder im
> Schuhkarton. Bin von den Beiträgen hier ehr unglücklich gestimmt, was
> das Leben des Teils angeht, aber demnächst will ich es wissen...
> Gruß Rainer

Könnte sein dass das Teil voll ist mit den braunen "Wima-Bolchen". Dann 
heißt es erstmal Kondensatoren tauschen.

von Rainer V. (a_zip)


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Das wird ganz sicher so sein...und klar, das Gerät wird natürlich erst 
mal geöffnet, bevor ich an den Netzstecker gehe :-) kann mich auch noch 
daran erinnern, dass ich mal einen Motor und diverse Riemen ect. besorgt 
hatte. Gabs damals alles bei Völkner. Dann begann der Verstärker das 
Pfeifen...
Gruß Rainer

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Die "Tonaufnahme für alle" habe ich nicht aber "Schaltungsbuch der 
Transistortechnik: eine Zusammenstellung von zweihundert 
gebrauchsfertigen Industrie-Transistor-Schaltungen" von 1962, ebenfalls 
von Heinz Richter.

Darin eine Tonbandgeräteplan aus einer Siemens Applikation mit 
TF..Transistoren. Um Bauteile zu sparen wird die Gegentaktendstufe bei 
Aufnahme zum Löschoszillator umfunktioniert.

: Bearbeitet durch User
von Karl B. (gustav)


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Rainer V. schrieb:
> Dann begann der Verstärker das
> Pfeifen...

Hi,
der TK19L ist so ähnlich aufgebaut wie mein alter TK17, nur eben 
Zweispur.
Was häufig auftritt, ist Pfeifen der Endröhre ECL86, wenn das 
Abschirmbecherchen nicht richtigen Kontakt zu Masse hat.
Beim Röhrentausch merkte ich das, wo ich dachte, das Ding braucht die 
Röhre nicht. Offenbar sind Trioden und Endstufenpentoden in ein- und 
demselben Kolben etwas pingeliger.

ciao
gustav

von Rainer V. (a_zip)


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Hi, bin seinerzeit in eine WG gezogen, wo im Wohnzimmer eine fette Revox 
stand...da war die Motivation, den Grundig in Schuß zu bringen, weg :-)
Gruß Rainer

von Peter D. (peda)


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Bei meinem NVA-Dienst auf dem Flugplatz Rothenburg war dort eine 16-Spur 
Bandmaschine installiert zur Aufzeichnung des Flugfunks. Eine 1000m 
Spule konnte 24h aufzeichnen. Ein Einschub modulierte im 
Infraschallbereich die Zeitinformation auf das Band und ein anderer 
konnte die Zeit bei der Wiedergabe und schnellem Vorlauf/Rücklauf 
anzeigen. Drinnen waren Kuchenbleche mit nem Haufen TTL-ICs. Wenn ich 
mich recht erinnere, war der Hersteller ITT.

Vorher war eine Batterie russischer Drahttongeräte installiert, man wie 
haben die gejault. Die haben keine Tonwelle, sondern eine konstante 
Aufwickeldrehzahl. Der Draht hat sich jedoch nie exakt gleich 
aufgewickelt und daher hatte man große Tonschwankungen. Die 
Sprachverständlichkeit war durch die Kohlemikrofone und Fluggeräusche eh 
nicht hoch, die Drahttongeräte gaben ihr dann den Rest. Die Bandmaschine 
war daher ein großer Fortschritt.

von Old P. (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Bei meinem NVA-Dienst auf dem Flugplatz Rothenburg war dort eine 16-Spur
> Bandmaschine installiert zur Aufzeichnung des Flugfunks. Eine 1000m
> Spule konnte 24h aufzeichnen.

Der TO will nicht mit 16 Spuren die Klingonen belauschen, er will ein 
funktionierendes Tonbandgerät bauen. Das wird schon schwer genug, bei 16 
Spuren wird er wohl das Handtuch werfen.

Old-Papa

von B43 (Gast)


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Old P. schrieb:
> Der TO will nicht mit 16 Spuren die Klingonen belauschen,..

Na, die würden dann gleich erstmal mit nem Disruptor vorbeikommen und 
seine Bude abfackeln.

von herbert (Gast)


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Ich kenne einen Laden ganz in der Nähe von mir der verkauft eine FOSTEX 
E16.
Das Teil ist eine Profi-Maschine mit 16 Spuren und wiegt 30Kg. Äußerlich 
schaut die noch recht gut aus und über den Preis weiß ich auch nichts.
Dann habe ich da noch im Net einen Laden gefunden der macht für diese 
Maschinen für knapp einen Tausender eine Revision.

von Old P. (Gast)


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herbert schrieb:
> Ich kenne einen Laden ganz in der Nähe von mir der verkauft eine FOSTEX
> E16.
> Das Teil ist eine Profi-Maschine mit 16 Spuren und wiegt 30Kg. Äußerlich
> schaut die noch recht gut aus und über den Preis weiß ich auch nichts.
> Dann habe ich da noch im Net einen Laden gefunden der macht für diese
> Maschinen für knapp einen Tausender eine Revision.

Der TO wollte ja gerade selber bauen, nicht kaufen.
Für unter einen Tausender könnte ich ihm auch ein paar gute Maschinen 
verkaufen und die sind schon revidiert.
Ihm ging es aber um Selbstbau...

Old-Papa

von Peter D. (peda)


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herbert schrieb:
> Das Teil ist eine Profi-Maschine mit 16 Spuren und wiegt 30Kg.

Heutzutage reicht ein Laptop <3kg für 128 Spuren.
Das 30kg Monster hat natürlich einen Vorteil, es klaut Dir niemand.

von Old P. (Gast)


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Peter D. schrieb:
>
> Heutzutage reicht ein Laptop <3kg für 128 Spuren.
> Das 30kg Monster hat natürlich einen Vorteil, es klaut Dir niemand.

Fär Omas Tanztee vielleicht, willste mehr, dann brauchste noch ein gutes 
Interface. ;-)
Und bei den Dingern ist bei Tausend Euro noch nicht Schluss...
https://www.thomann.de/de/digitalwandler.html

Old-Papa

von herbert (Gast)


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Old P. schrieb:
> Fär Omas Tanztee vielleicht, willste mehr, dann brauchste noch ein gutes
> Interface. ;-)
> Und bei den Dingern ist bei Tausend Euro noch nicht Schluss...
> https://www.thomann.de/de/digitalwandler.html

Was so manche unter guter Musik verstehen ,das hätten wir früher 
abgedreht und weggeworfen.
Aber ist ja auch kein Wunder wenn man Mp3 schon aus Mutters Brust 
bekommt.
Manche haben sich mit dem Zeug schon mit 25 die Ohren dermaßen ruiniert 
, dass das probe hören einer guten Anlage auch keinen Sinn mehr macht.
Und: Wenn ich das höre was aus den Brüllwürfeln klingt wenn die zusammen 
gerottet am Badestrand liegen... das lief bei mir mal als Ausprägung 
eines Getriebeschadens. Bumm bumm Bumm und sonst nix. Da ist es schon 
echt besser wenn eine Katze über die Tasten eines Klaviers läuft.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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herbert schrieb:
> Das Teil ist eine Profi-Maschine mit 16 Spuren und wiegt 30Kg.

Solche 16-Spur Maschinen aus alten Studios sind sicher mit Vorsicht zu 
geniessen. Die haben hunderte von Betriebsstunden auf dem Buckel und das 
meistens mit Kopfkontakt am Band. Es kann also gut sein, das die Köpfe 
abgenuddelt sind, selbst wenn Motoren und etwaige Treibriemen noch gut 
sind.
Beeindruckende Mechaniken haben die Dinger schon, aber wie o.a., sowas 
macht man heute mit Rechnern. Mit 2 Stück Terratec Phase 88 Audiokarten 
und einem P4/2Ghz hatten wir eine schon recht gute 20 Spur Maschine im 
Proberaum, die deutlich flexibler als so eine Bandmaschine ist.

von Joachim B. (jar)


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Old P. schrieb:
> Der TO wollte ja gerade selber bauen, nicht kaufen.

https://www.ebay.de/i/224009214843

ein Anfang

von oszi40 (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> ein Anfang

Ein mühsamer Anfang mit etwas Blech? Nach meiner Ansicht eher ein 
wirtschaftlicher Totalschaden wenn er die restlichen Teile noch einzeln 
beschaffen muß. Tonköpfe, genaue Bandführung, Motoren, Steuerung, 
Mechanik...

von Joachim B. (jar)


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oszi40 schrieb:
> Ein mühsamer Anfang mit etwas Blech?

immerhin das Chassis ist ja nicht ganz unwichtig.
Man sollte nicht immer alles so negativ sehen, wobei der Titel.....

Markus P. schrieb:
> Ich wollte mal fragen wie es um den Aufwand steht, sich ein Tonbandgerät
> aus entsprechenden Kaputten Geräten selber zu basteln.

offensichtlich ist der mögliche Aufwand dem TO ja bewusst, Antworten hat 
er genug bekommen, auch Anregungen und wir wollen doch niemanden 
behindern oder demotivieren und das Angebot an Ersatzteilen ist bei der 
A700 erstaunlich hoch.

Was würde ein PKW selbst gebaut aus Ersatzteile kosten?

: Bearbeitet durch User
von Rainer V. (a_zip)


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Joachim B. schrieb:
> Was würde ein PKW selbst gebaut aus Ersatzteile kosten?

Kommt auf den PKW an :-) einen Lotus oder gar einen 
Flügelmercedes...wenn man denn nur Teile hätte...
Gruß Rainer

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