Hier in diesem Thread war ja schon mal kurz mein historischer Tonbandgerät-Selbstbau zu sehen. Beitrag "Re: Tonbandgerät Marke eigenbau" Hatte dort auch erwähnt, dass ich ein weiteren Tonbandprojekt begonnen hatte. Hiervon mal ein paar Bilder, die wohl das meiste selbst erklären. A) Ordentlich Staub angesetzt in den letzten 30, 35 Jahen .. B) Wir sehen u. a. das teuerste Teil: den Tonmotior, umschaltbar für 19 und 9,5. Den hate ich damals direkt bei Papst / Villingen gekauft. C) Zerlegt und geputzt. Die Wickelmotoren wurden mal irgendwo preisweirt verramscht. Sind auch päpstlich, und wurden u.a. bei Braun TGxxxx eingesetzt. Tolle Motörchen. Dauerbetrieb für 125 V angegeben, da würden sie wohl auch 26er Spulen stramm aufwickeln. Bei 30% ED dürfen sie mit 220 V laufen. Bei mir bekommen sie im Normallauf bis ca. 60 .. 70 V, das reicht schon für stramme 18er Spulen, und zum Umspulen max. 160 V. Wer so ein übliches damaliges PhilipsSabaTelefunkenGrundigUher 1-Motörchen-Bandmaschinchen mit Riemen und Reibrädern und einfachen Umlenkbolzen hatte, kennt das Elend mit dem Umspulen. Sowas gibt es hier nicht! D) Die Bandführung ist hier wesentlich gescheiter als bei meinem anfags gezeigten 1. Selbstbau. Inzwischen hatte ich mir auch ein Proxxon Drehmaschninchen zugelegt. Die dicken Umlenkrollen wurde damit hersgestellt. Die Sinterlager wurden von Schlachtgeräten gewonnen. Außerdem wüsste ich ohne Drehbank keine Möglichkeit, hinreichend geanau senkrecht stehende Bolzen und Achsbefestigungen zu erzeugen. D) Hier sehen wir den Bandfühlhebel. Eine IR-Lichtschranke sollte mittels schräg aufgebrachter Abschattung die Position des Hebels melden und damit den Bandzug regeln. Das funktionierte auch, aber leider nur im Dunklen. Das rote Plexi-Scheibchen ist zwar für die IR-Lichtschranke schön durchlässig, scheint aber auch Fremdlicht magisch aufzusaugen. Schaltet man eine Gühlampe an oder zieht den Vorhang auf, so passiert irgendwas schlimmes wie Blockieren, weil die Abweckelspule auf einmal zuviel Saft bekommt, bis hin zum Bandsalat, weil das Band unter der Andruckrolle weggezogen wird. Das war der Punkt, wo ich das Projekt vor xx Jahren weggestellt hatte... Jetzt habe ich es wieder vorgeholt. und will eventuell mit Hilfe von ein oder zwei Arduinos eine ordentliche Laufwerkssteuerung und Bedienung bauen und dann alles mit dem (bereits vorhandenen) Wiedergabeverstärker in Betrieb nehemn. (Anmerkung: Ich habe die alte Bastelei aber bereits vor dem Erscheinen des oben genannten Tonband-Bastel-Threads hervorgeholt.) Heute habe ich erst noch mal die Verstärker für die Wickelmotoren laufen lassen. E) Regelspannung, Motorspannung, Kühlkörpertemperatur, alles überwacht. Die Gesamt-Stromversorgung läuft über 2 Trafos down / up zwecks Netztrennung. Falls ich aber Lust bekommen, das Projekt fortzuführen, werde ich hier noch detaillierter darüber zu berichten. Bin gerade dabei, mir zu überlegen, ob ich da die Elektronik neu aufbaue und konstruiere. Muss erst noch ausgiebig testen , was nach der Lagerzeit sicherlich kein Fehler ist. Edit: irgendwie stimmt die Reihenfolge der Fotos nicht - hatte gedacht, ich könne das aöuf einen Schlag markieren und hochladen, das scheint aber nicht zu gehen. Aber ihr werdet das schon zuordnen können ...
Wenn's später vorgezeigt werden soll, würde ich mir, nach Festlegung der Kknstruktion, also was wo hin soll, erstmal eine dickere (sagen wir 5mm) Aluplatte im 19" Format besorgen und in das die Löcher für Wickelmotoren, Capstan, Dämpfer, VU-Meter, Tasten, Pegelregler reinfräsen lassen (und dunkel eloxieren lassen weil bei mir alle Geräte schwarz sind). Dann die Mechanik dranbauen in 4mm tiefe Gewindesacklöcher Motoren von hinten, Köpfe von vorne, und eine moderne Elektronik, d.h. quartzstabilisierter Capstanmotor, strom und spannung servogesteuerte Wickelmotoren, OpAmps für Tonköpfe mit richtigem Abschluss nutzen. Der starke Bogen der Tonköpfe und die vielen und grossen (masseträge und unrunden und rumpelig gelagerten) Rollen kommen mir allerdings wie eine Einladung zu schlechter Qualität vor. Man kommt jedoch derzeit an gute Kugellager aus ausgedienten Festplatten Armlagern ran, spielfrei.
Sehr interessantes Projekt. Bei den inneren Werten würde ich auch möglichst auf modernere Komponenten setzen.
Hallo, es geht weiter! Erst mal Dank für Eure Antworten, ich sehe sie als Ermutigung. @MaWin "reinfräsen lassen" ... "quartzstabilisierter Capstanmotor" Nö, will das Ding nicht neu aufbauen, sondern fertigstellen. Und der Papst-Tonmotor läuft wunderbar Netzsynchron, da braucht man keinen Quarz. (die mögliche Gleichlauf-Steigerung ist angesichts eines unvermeidbaren Band-Schlupfes, Dehnungen usw. ein Witz, und hörbar ist sie schon gar nicht. Verbesserung wäre dann eher mit einer Pilotspur möglich. Rumpelig sind die Umlenkrollen auch nicht. Und: hast Du schon mal Festplatten geschlachtet? Hast Du dabei für diesen Zweck verwendbare Lager gesehen? Ich nicht. Üblicherweise werden die Lager als von Umlenkrollen usw. auch als Gleitlager ausgeführt. Die Umlenkung zwischen den Köpfen (besonders die zwischen Sprech - und Hörkopf wäre kritisch!) sollte allerdings auch nicht mit rumpeligen Kugellagern ausgeführt werden, da hast du absolut recht. Ich habe sie aber erst mal fixiert, sie drehen sich also nicht. @B43 "möglichst auf modernere Komponenten setzen" Ja, und genau das ist heute mein Thema. Habe erst mal die Endstufe für die Wickelmotor-Regelung unter die Lupe genommen. Meine hochkomplexe Schaltung ist von '91, wie ich damals notiert habe, und auch da war der BU413 schon gut abgehangen. Habe heute diesen Transistor in Siemens-Schaltbeispielen von '77 ergoogelt, Datenblatt findet man gar nicht mehr, war für den Zeilentrafo in einem SW-Monitor, mit einer sog. „Spardiode” integriert. Lang ists her, dann haben sie ihn verramscht. Jedenfalls habe ich beide Stufen heute getestet und mal die Ergebnisse hier aufgetragen. Anscheinend habe ich die BUs damals schön nach Verst.-Faktor ausgesucht: Sieht doch gar nicht so schlecht aus. Eine Treiberstufe davor, die 30mA liefern kann, von einem Arduino befeuert, das scheint mir hobbymäßig gut machbar zu sein. Den ursprünglichen Treiber für den BU, der ja eine Regelung über die Lichtschranke vom Bandfühlhebel bewirken sollte, ist in dieser Weise nicht brauchbar. Ich denke, dass ich jetzt keine Regelung, sondern eine reine Steuerung baue, die über die Drehzahl der Wickelmotoren arbeitet. Frage an Euch: Den BU gegen was moderneres tauschen? Wenn ja was? Problem ist die Temperaturabhängigkeit. Bei 10mA Basisstrom ändert sich die Spannung von über der Schaltung von 24V auf 42V innerhalb von ca 15 Minuten, wobei die Temp. am Kühlkörper von 24 auf 42 Grad steigt. Vermutlich muss das eine Gegenkopplung (OpAmp) ausgleichen, vielleicht kann dann auch der 5,6R im Emitter entfallen und die Aussteuerbarkeit etwas höher werden. Aber erst mal muss ich wissen, ob ich das so beibahalte. Oder das ganze Konzept ändern? Andere Gleichrichter? Die sog. Analogausgänge des Arduinos liefern ja eine PWM. Könnte man ja auf die Idee kommen, die direkt auf die Motoren zu geben. Ich denke aber, dass die dann anfangen, selber satt Musik zu machen und auf 470 Hz zu pfeifen – außerdem weiß man ja nicht, ob das schnellere Wechsel-Magnetfeld dann brav in den Motoren bleibt und nicht in die Köpfe einstrahlt. Vielleicht mache ich da heute abend, nur spaßenshalber, mal einen Test und schau mir mal die Kurvenform des Signals am Motor an. Schönen Abend noch! Peter B. Edit: sehe gerade, dass eine Grafik nicht angezeigt wird, habe sie noch mal als .png hochgeladen - sorry!
Peter B. schrieb: > Und der Papst-Tonmotor läuft wunderbar Netzsynchron Eben. Für so eine miese Qualität macht man doch den Aufwand nicht. Daher heute quartzstabil. Das war denen damals zu teuer, nur für Luxusgeräte verfügbar. Peter B. schrieb: > Problem ist die Temperaturabhängigkeit. > Bei 10mA Basisstrom ändert sich die Spannung von über der Schaltung von > 24V auf 42V innerhalb von ca 15 Minuten, Völlig falsch verstanden. Die Schaltung ist eine Stromregelung. Also 5V Basisspannung ergibt 73mA Motorstrom, und zwar ziemlich konstant. Aber sie ist aus der Steinzeit, überlagert durch 100Hz und kann nicht die Drehrichtung ändern. Ich würde sie heute als Vollbrücke aus gesiebter Gleichspannung realisieren, damit die 100Hz nicht den Regelalgorithmus des uC versauen. Und man will nicht nur den Strom nach Vorgabe regeln, sondern vor allem Spannung am Motor, auch wenn er gezogen wird, also Gegen-EMK, und Strom messen, damit man weiss, was die Spulen z.B. beim umspulen machen, Wickelverhältnisse bestimmbar sind. Obwohl das vielleicht einfacher durch einen Hallsensor an der Achse geht.
MaWin schrieb: > sie ist aus der Steinzeit, überlagert durch 100Hz und kann nicht die > Drehrichtung ändern. wozu sollte man bei den Wickelmotoren die Drehrichtung ändern wollen? Das macht die Revox A77 nicht, die A700 nicht, die B77 und die PR99 auch nicht. Auch die Telefunken M15 macht das nicht. Die abwickelnde Spule gibt man eine kleine Spannung, gerne mit einen Bandsensor geregelt drau, um das Band stramm zu halten. In Stellung Aufnahme -Wiedergabe gibt man auf beiden Wickelmotoren eine schwache Spannung vor um das Band stramm zu halten. Im Idealfall regelt man beide Motoren so das die beiden Zugmomente des Bandes sich an der Capstanwelle aufheben, so das die Capstanwelle nur noch die Geschwindigkeit vorgibt, ohne großartig Kraft zum Transport aufbringen zu müssen. Ob man den Capstanmotor jetzt an einen Quartz anbindet oder wie bei der A77 mit einen Diskriminator bei 800HZ , welches durch Rillen am Ausenläufer und einer induktiven Abtastspule gewonnen wird, realisiert, ist eigentlich egal. Ralph Berres
Ralph B. schrieb: > wozu sollte man bei den Wickelmotoren die Drehrichtung ändern wollen? Um das Band umspulen zu können. Zudem übernehmen die Wickelmotoren den Bandzug. Da die Spulen eher masseträge sind, kann es sinnvoll sein, bei rapiden Drehzahländerungen (stop, start) aktiv zu bremsen bzw. die geschleppte Spule zu beschleunigen, um die Zugbelastung aufs Band gering zu halten bzw. ein Schlabbern zu verhindern. > Das macht die Revox A77 nicht, die A700 nicht, die B77 und die PR99 auch > nicht. Auch die Telefunken M15 macht das nicht. Der technische Stand von vor 50 Jahren und seit dem nichts dazu gelernt ?
MaWin schrieb: >> Das macht die Revox A77 nicht, die A700 nicht, die B77 und die PR99 auch >> nicht. Auch die Telefunken M15 macht das nicht. > > Der technische Stand von vor 50 Jahren und seit dem nichts dazu gelernt > ? Bei welchen Viertel- oder Halbspurgeräten wurde das denn gemacht?
MaWin schrieb: > Um das Band umspulen zu können. Zudem übernehmen die Wickelmotoren den > Bandzug. Dazu bedarf es keine Drehrichtungsänderung und hat man vor 50 Jahren schon so gemacht. MaWin schrieb: > Da die Spulen eher masseträge sind, kann es sinnvoll sein, bei > rapiden Drehzahländerungen (stop, start) aktiv zu bremsen bzw. die > geschleppte Spule zu beschleunigen, um die Zugbelastung aufs Band gering > zu halten bzw. ein Schlabbern zu verhindern. Das möchte ich sehen , wie du das regelungstechnisch in den Griff bekommst, ohne das Band zu zerreisen oder Schlaufen zu bilden. Es gab auch schon damals Bandzugsensoren zumindest auf der linken Seite. Die wirklichen Studiogeräte hatten das mitunter auf beiden Seiten. Insbesonders die 2" Maschinen. Im übrigen war es in der Studiotechnik durchaus üblich freitragende Bandwickel zu verwenden. Die mussten sogar relativ stramm gewickelt sein, damit man beim abnehmen von der Bandmaschine nicht plötzlich 1km Spagetti auf dem Boden liegen hat. MaWin schrieb: > Der technische Stand von vor 50 Jahren und seit dem nichts dazu gelernt > ? was hat sich gegenüber von vor 50 Jahren heute geändert? Den Mikroprozessor für die Bandsteuerung gab es vor 30 Jahren auch schon. Heute gibt es kaum noch Bandmaschienen zu kaufen, da die digitale Speicherung direkt in den PC Einzug gehalten hat. Im Studiobereich sogar ohne MP3 und ähnliches. Ralph Berres
MaWin schrieb: > ..damit man weiss, was die Spulen z.B. beim umspulen machen, > Wickelverhältnisse bestimmbar sind. Obwohl das vielleicht einfacher > durch einen Hallsensor an der Achse geht. Wäre auch mein Ansatz. Von "ams" gibts beispielsweise recht brauchbare Sensoren.
MaWin schrieb: > Eben. Für so eine miese Qualität macht man doch den Aufwand nicht. Daher > heute quartzstabil. Das war denen damals zu teuer, nur für Luxusgeräte > verfügbar. MaWin schrieb: > Der technische Stand von vor 50 Jahren und seit dem nichts dazu gelernt > ? Es gibt offensichtlich Leute, die immer meinen, dass alles was "modern" ist, viel besser sein muss und die Leute vor 50 Jahren alle doof waren. Leider ist oft das Gegenteil zu beobachten. Ein krasses Beispiel war - leider - die V2, die von Peenemünde aus abgeschossen London traf - trotz Seitenwinden und begrenzt genauen Steuerungsmöglichkeiten mit Klappen im Strahlstrom. Der "Rechner" war mit Röhren aufgebaut (Halbleiter gab es damals noch nicht)und "Beschleunigungssensoren" waren kleine federgefesselte (Boykow-) Wägelchen, deren Position mit einer Widerstandsbahn ermittelt wurden. Obwohl heute Sensore und Auswertung in vieler Hinsicht einfacher geworden ist, würde man das Ziel heute ohne GPS (gab es damals auch noch nicht) zum Glück kaum treffen. Vor der technischen Leistung früherer Generationen solle man Respekt haben. Hochmut - nur weil man deren Leistung nicht kennt und demnach auch gar nicht beurteilen kann - ist nicht angesagt. Wer also außer "heute macht man das anders und das Alte ist sowie so alles Schrott" nichts zu bieten hat, sollte die Klappe halten und die ernsthaften Bemühungen, eine Lösung zu finden, nicht stören.
Für den Betrieb der Wickelmotore könnte man eventuell eine Art Netzteilschaltung mit "fliegendem Regler" für höhere Spannungen in Erwägung ziehen. Eine externe Steuerspannung wäre dann auch unkompliziert anzubinden. Der Gleichrichter ist dann auch nur einmal vorhanden.
Ich glaub, das war geschriebener Mist, das sind ja Wechselstrommotore.
Die Anordnung der Tonköpfe kann man etwas einfacher machen. Bei meinem AKAI Tonband wurde das Band bei Aufnahme und Wiedergabe nur durch den Bandzug an die Tonköpfe gezogen. Während des schnellen Vor- und Rücklaufs hoben Stifte das Band von den Köpfen ab, um deren Abrieb zu verringern. Das spart Andruckfilze oder Führungsrollen wie sie im Bild C zu sehen sind. Drei Motoren sorgen bei dem Tonband für den Bandtransport und den Bandzug. Beim Abspielen würde sich der Abwickelteller ohne Band rückwärts drehen, wobei das Drehmoment gering ist und durch Bandzugfühler zusätzlich gesteuert wird. Nur beim schnellen Rückspulen läuft der Motor mit Kraft. Der Capstanmotor läuft netzsynchron. Deshalb gibt es eine Umschaltung (Welle mit Stufung und Reibrad) für Netze mit 50 oder 60 Hz. Die Genauigkeit der Netzfrequenz reicht für die Einhaltung der Bandgeschwindigkeit vollkommen aus. Kurze Schwankungen werden durch ein Schwungrad ausgeglichen. Die Maschine erreicht nicht ganz die Klasse der Revox-Maschinen, war aber dennoch in der Oberklasse einzuordnen. Wer Details von Aufbau und Schaltungstechnik solcher Geräte analysiert, kann viel darüber lernen, wie man Herausforderungen pfiffig, mengentauglich und langzeitstabil lösen kann.
B43 schrieb: > Ich glaub, das war geschriebener Mist, das sind ja Wechselstrommotore. In der Konsumtechnik gab es auch Gleichstrommotoren als Wickelmotoren. Allerdings mit einen Riemen als Übersetzung. Phillips hatte es so gelöst. Allerdings war das wirklich Konsumtechnik Ralph Berres
Bei Wechselstrommotoren wurde vor den Motor ein "Vorwiderstand" ähnlich wie in der Schaltung BU_413-Treiber_Wickelmot dargestellt zur Regelung des Drehmoments verwendet. Da die Motoren meist an Netzspannung lagen, war vor dem Leistungstransistor noch eine kleine Ansteuerschaltung enthalten, die von der übrigen Tonbandschaltung galvanisch getrennt war. Die Übertragung des Steuersignals erfolgte mit Wechselspannung veränderlicher Amplitude über einen kleinen Trafo oder kapazitiv. Heute würde man dafür vermutlich einen analogen Optokoppler nehmen.
MaWin schrieb: >> Das macht die Revox A77 nicht, die A700 nicht, die B77 und die PR99 auch >> nicht. Auch die Telefunken M15 macht das nicht. > > Der technische Stand von vor 50 Jahren und seit dem nichts dazu gelernt > ? B 77: 1977 PR99: 1980 Du scheinst sehr schnell zu altern ...
Die Netzfrequenz ist heute definitv schlechter als früher; all den nichtlinearen Lasten und dem Spotmarkt von Solar- & Windstrom sei dank. Den Rest wird der Netzfrequenz noch gegeben wenn kaputtprivatisierte EVUs unzuverlässig werden. Arduinos braucht es dann mindestens drei in diesem ansprechenden Projekt: einen zur korrekten Steuerung, einen um die Bugs einzubringen und der letzte um die Bugs zu kompensieren. Für agiles Bandhandling einfach bei den Tapes aus der Grossrechnerzeit abgucken: mit Vakuumsäulen. ;-) Viel Spass, Freude & Erfolg bei diesem Vorhaben: Hut-ab meinerseits!
Günni schrieb: > Es gibt offensichtlich Leute, die immer meinen, dass alles was "modern" > ist, viel besser sein muss und die Leute vor 50 Jahren alle doof waren Ja. Weil sie lernen mussten, wie die alten Gerate kaputt gingen. Bei Tonbandgeräten waren das vor allem die Gummiriemen und Bremsfilze. Also weiss man heute, das nur direkt angetriebene Geräte mit 3 Motoren langlebig sind, und bei denen die Motoren das bremsen übernehmen müssen. Und dazu baut man eben eine Vektorsteuerung in die Motoransteuerung, ein elektronischer Aufwand, den die alten Leute sich mit jeder Menge Mechanik sparen wollten. Mein direkt angetriebenes Cassettendeck funktioniert bis heute, 40 Jahre. Mein Tonband: hat nichtmal damals ordentlich funktioniert.
MaWin schrieb: > Weil sie lernen mussten, wie die alten Gerate kaputt gingen. > Bei Tonbandgeräten waren das vor allem die Gummiriemen und Bremsfilze. hast du dir mal die Revox A77 angeschaut? offensichtlich nicht. Sie hat drei Motoren. Ohne Gummiriemen oder ähnliches. MaWin schrieb: > Also weiss man heute, das nur direkt angetriebene Geräte mit 3 Motoren > langlebig sind, und bei denen die Motoren das bremsen übernehmen müssen. Das wusste Studer sogar schon vor 70 Jahren Siehe G36 Nur das Bremsen haben Bremsbänder übernommen, übrigens bis zur letzten Bandmaschiene welches gebaut wurde. Ja Bremsen welche im Stoppbetrieb abbremsem hat Sie in der Tat. Sie bestehen auf jeder Seite aus einen Metallband mit Filz belegt, welche direkt am Wickelteller angreifen. Der einzige Gummiriemen den es gibt , ist für das Zählwerk. So und jetzt das seltsame. Die beiden Geräte hatte ich 1970 gekauft. Sie laufen heute immer noch störungsfrei, ohne das ich je eine Reparatur dran hatte. Das sind also 50 Jahre. Es waren die Version Halbspur mit 19-38cm/ sek. Übrigens mit Wickelteller für freitragenden Wickel, AEG-Wickelkerne und Festpegeleingänge-Ausgänge. Welches Gerät schafft das heute noch? Ralph Berres
Ralph B. schrieb: > MaWin schrieb: >> Weil sie lernen mussten, wie die alten Gerate kaputt gingen. >> Bei Tonbandgeräten waren das vor allem die Gummiriemen und Bremsfilze. > > hast du dir mal die Revox A77 angeschaut? offensichtlich nicht. > > Sie hat drei Motoren. Ohne Gummiriemen oder ähnliches. > > Ja Bremsen welche im Stoppbetrieb abbremsem hat Sie in der Tat. > Sie bestehen auf jeder Seite aus einen Metallband mit Filz belegt, > welche direkt am Wickelteller angreifen. > > Der einzige Gummiriemen den es gibt , ist für das Zählwerk. > > So und jetzt das seltsame. > [..] > Welches Gerät schafft das heute noch? ..Mein BG19. ok ich habs repariert, die Reparatur beschränkte sich allerdings auf Ersatz der Netzteilelkos, ein paar Tropfen Öl und Ersatz der geraubten EF12K. Das Ding hat einen Riemen, allerdings nicht aus Gummi, es hat keinen Löschkopf und nur eine Bandgeschwindigkeit, trotzdem erfüllt es die Kriterien.
Körting stellte in den Siebzigern Logik-gesteuerte Drei-motorige Sprachlabor Bandmaschinen her. Die waren komplett Digital und mit elektrischen Drucktasten gesteuert. Die Wickelmotoren wurden mit SCRs Bandzug-geregelt. Soweit ich mich erinnern kann funktionierten die recht ordentlich. War halt ein extremer Aufwand; sahen aber auch sehr gut aus.
Ralph B. schrieb: > MaWin schrieb: >> Weil sie lernen mussten, wie die alten Gerate kaputt gingen. >> Bei Tonbandgeräten waren das vor allem die Gummiriemen und Bremsfilze. > > hast du dir mal die Revox A77 angeschaut? offensichtlich nicht. MaWin hat sich offensichtlich mit Tonbandmaschinen nie befasst. Sie brauchen immer zumindest eine Stillstandsbremse die auch dann funktioniert wenn die Maschine abgeschaltet ist. Sowas liesse sich elektronisch kaum realisieren. Meine Frage oben konnte er anscheinend auch schon nicht beantworten. Zwei 19/38cm A77 Halbspurgeräte hatte ich übrigens auch. Die konnte ich Anfangs des aktuellen Jahrhunderts noch sehr gut verkaufen. Kleinere Geräte von Akai, Sony und Uher hatte ich schon früher abgestoßen. Vinyl nutze ich noch intensiv.
Wenn es sich bei den Wickelmotoren um Gleichstrommotoren handelt, kann man auf eine Stillstandsbremse verzichten, da die meisten dieser Motoren ein "Losbrechmoment" haben (der Anker wird von den Statormagneten angezogen und gehalten). Das kann man fühlen, wenn man einen Gleichstrommotor vorsichtig dreht. Dann "ruckelt" er. Auf die Stillstandsbremse zu verzichten spart Kosten und was nicht da ist, kann auch nicht ausfallen. Aber das Haltemoment ist recht schwach. Deshalb ist es besser, eine Bremse vorzusehen. Da muss der Konstrukteur entscheiden, wie hochwertig und zuverlässig sein Produkt werden soll.
Rainer D. schrieb: > Sie > brauchen immer zumindest eine Stillstandsbremse die auch dann > funktioniert wenn die Maschine abgeschaltet ist. Sowas liesse sich > elektronisch kaum realisieren. Das wäre mit einem federbelasteten Elektromagneten möglich. In stromlosem Zustand bremst die Federkraft.
Hallo, Ihr wart ja mit den Beiträgen sehr fleißig - prima! Inhaltlich ist eigentlich fast alles gesagt, was ich auch hätte sagen können. Weitergebaut habe ich inzwischen nicht, aber die alte Schaltung einem Dauertest unterzogen. Bestanden. Außerdem mal die Wechselspannung am Motor im Oszi angeschaut. Gruselig, aber das scheint nicht zu schaden. Außerdem bin ich im Netz fündig geworden mit den Serviceunterlagen für Braun TG10XX. Hier habe ich einmal die Regelung für die Wickemotoren rausgezeichnet. Sieht noch einfacher aus als meine, und keinerlei Kompensation für Temperaturgang oder irgendwas, das muss alles die Regelschleife über den mechanischen Fühlhebel erledigen. Ein Problem für den Selbstbauer ist, Regelschwingungen zu vermeiden, da habe ich schon an anderen Projekten viel Zeit mit vertrödelt. Deshalb will ich das hier als ein reines Stellglied machen, und zwar im Abhängigkeit von der Drehzahl der Wickelmotoren. Ich denke, dass dazu ein Arduino Nano voll ausreicht. Noch was zur Bandführung: Ob man die nun - sozusagen - konkav oder konvex macht, dürfte herzlich egal sein. Optisch gefällt mir allerdings meine Lösung besser, und zum Einfädeln des Bandes ist es auch leichter, dieses einfach glatt zu ziehen und einlegen. Was das Bremsen betrifft, so soll das auch mit dem jeweiligen Abwickelmotor erledigt werden, ehe mechanische Stillstandsbremsen fallen. MfG Peter B. Ach, noch ein Nachtrag: Man kann diese Motoren auch sehr wirkungsvoll mit Gleichstrom bremsen - dann könnte man sich die Stillstandsbremsen eventl. sparen. Aber es muss dann schnell per Relais umgeschaltet werden, induktive Spannungsspitzen müssen unschädlich gemacht werden und wenn während des Schnelllaufs ausgeschaltet wird, dann ist ein böser Bandsalat garantiert!
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