Forum: HF, Funk und Felder Signal im 125 kHz Band mit SDRsharp aufzeichnen


von Olli Z. (z80freak)


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Ich versuche gerade das Signal eines 125 kHz Senders (RDKS-Erreger) 
aufzuzeichnen um das Protokoll zu entschlüsseln. Hierzu habe ich mir 
einen DVB-T Stick mit einem RTL2832 + R820T Chipsatz gekauft, SDRsharp 
installiert und etwas damit rumprobiert. Radio-Empfang geht mit der 
mitgelieferten Stummelantenne. Auch sehe ich einen 433 MHz Sender den 
ich in der Nähe betätigte. Auf dem 125 kHz Band sehe ich jedoch 
garnichts wenn ich die Sendetaste auf dem Funk-Errerger drücke.

Vermutlich ist dir Antenne nicht in der Lage solch langwellige Signale 
mit ausreichendem Gewinn aufzufangen?! Von HF und Funktechnik habe ich 
leider überhaupt keine Ahnung, das war für mich immer ein Buch mit 
sieben Siegeln, daher suche ich hier um Rat.

Müsste ich nicht wenigstens einen kleinen Ausschlag erkennen können, 
welcher sich vom Grundrauschen absetzt, wenn ich den Sender betätige?

von Marek N. (Gast)


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Übliche Sticks gehen erst ab ca. 26 MHz los.

Du brauchst einen Aufwärtsmischer oder musst ihn umbauen.

von Bernd (Gast)


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Marek N. schrieb:
> Aufwärtsmischer
Neudeutsch: Upconverter

https://www.rtl-sdr.com/?s=upconverter

von Hermann (Gast)


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Wenn du Zugriff auf ein Oszilloskope hast, dann nimm eine Induktivität 
(100 µH o. ä.) als Empfänger. Hat bei meinem Fahrradtachosender gut 
funktioniert.

Du kannst die Induktivität auch am Mikrophoneeingang eines PCs 
anschließen (auf eigene Gefahr) und mit einem entsprechenden Programm 
aufzeichnen (z. B. Audacity). Nicht probiert, klingt aber vernünftig :)

von wer (Gast)


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Hermann schrieb:
> Mikrophoneeingang eines PCs
> anschließen (auf eigene Gefahr) und mit einem entsprechenden Programm
> aufzeichnen (z. B. Audacity).

125kHz? Deine Soundkarte hätte ich auch gerne.

von Bernd (Gast)


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wer schrieb:
> 125kHz? Deine Soundkarte hätte ich auch gerne.
Dann muss eben noch ein Downconverter dazwischen...

von Olli Z. (z80freak)


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Bernd schrieb:
> https://www.rtl-sdr.com/?s=upconverter

Großartig, sowas lege ich mir zu. Das Problem für mich ist, das es in 
diesem Marktbereich eine so unglaublich große Auswahl gibt, das mir der 
Kopf schwirrt und ich garnicht weiss was ich nehmen soll?

Ich hatte nach dem ersten Hinweis nämlich dieses hier im Blick: 
https://www.amazon.de/Radioddity-100KHz-1766MHz-0-1MHz-1-7GHz-Full-Band-Receiver/dp/B01MQEAEHZ/ref=sr_1_8

Das wird unterm Strich wohl nichts anderes sein als beide Geräte in 
einem Gehäuse, nehme ich an.

von wer (Gast)


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Olli Z. schrieb:
> Ich hatte nach dem ersten Hinweis nämlich dieses hier im Blick:
> 
https://www.amazon.de/Radioddity-100KHz-1766MHz-0-1MHz-1-7GHz-Full-Band-Receiver/dp/B01MQEAEHZ/ref=sr_1_8

50€ ist allerdings ziemlich überteuert, das kriegst du auch für die 
Hälfte mit Versand aus D, direkt aus China noch etwas günstiger.

von Günter Lenz (Gast)


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Olli Z. schrieb:
>Ich hatte nach dem ersten Hinweis nämlich dieses hier im Blick:

https://www.amazon.de/Radioddity-100KHz-1766MHz-0-1MHz-1-7GHz-Full-Band-Receiver/dp/B01MQEAEHZ/ref=sr_1_8

125kHz, so niedrige Frequenzen empfängt man besser mit einer Spule,
da sind kurze Stabantennen völlig ungeeignet. Zum Beispiel, so etwa
100 Windungen 10cm Durchmesser. Oder ein Ferritstab mit einer
Spule drauf.  Wie ist die 125kHz moduliert? Wenn schmalbandig,
dann bring die Spule durch parallelschalten mit einem Kondensator
auf Resonanz. Das steigert die Empfindlichkeit noch mal erheblich.

von Olli Z. (z80freak)


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Hermann schrieb:
> Wenn du Zugriff auf ein Oszilloskope hast, dann nimm eine Induktivität
> (100 µH o. ä.) als Empfänger. Hat bei meinem Fahrradtachosender gut
Habe ich, sogar ein DSO. Und das hat auch funktioniert, ich sehe die 
"Datenpakete" wenn ich den Sender direkt an die Spule halte recht 
deutlich.

Einzig das ich ja natürlich einen "offenen" Eingang am Oszi habe wodurch 
ich eine 50 Hz Welle sehe bei dem kleinen Messbereich, auf dem dann die 
Pakete aufmoduliert sind. Sprich, man kann erkennen das dort etwas ist, 
aber auswerten nicht. Dazu müsste man diese Sinuswelle irgendwie 
kompensieren (flatten) können. Wahrscheinlich kann das Rigol das, aber 
ich kann es nicht bedienen :-/

von Olli Z. (z80freak)


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Günter Lenz schrieb:
> 125kHz, so niedrige Frequenzen empfängt man besser mit einer Spule,
> da sind kurze Stabantennen völlig ungeeignet. Zum Beispiel, so etwa
> 100 Windungen 10cm Durchmesser. Oder ein Ferritstab mit einer
Ich dachte mir das eine RFID-Antenne dafür gut geeignet sein müsste?
Die arbeiten ja auch auf 125 kHz und haben so Fenster-Wicklungen, 
einfach rechteckig etwas lackierten Kupferdraht aufgewickelt. Kann man 
eigentlich auch selbst machen, wie Du schreibst.
Probiere ich mal aus.

von Olli Z. (z80freak)


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wer schrieb:
> 50€ ist allerdings ziemlich überteuert, das kriegst du auch für die
> Hälfte mit Versand aus D, direkt aus China noch etwas günstiger.

Ich werde mir eher den "Ham It Up" kaufen, weil das qualitativ irgendwie 
schon besser wirkt. Auch bin ich an einem richtigen HackRF-One dran, 
anstelle mein Low-Cost DVB-T Receiver. Das war ja nur zum Einstieg um 
mal zu gucken... sicherlich benötige ich dann noch div. Adapter für 
SMA/SMC/usw. und div. Antennen...

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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http://www.gunthard-kraus.de/Vortrag_Weinheim/ELF_Empfang.pdf
Für Langwelle muss man den ZF-Anschluss des Mischers benutzen, das ist 
hier beschrieben. Kapitel " Umbau des Konverters für einen Start bei 
Null Hertz"

von Horst S. (petawatt)


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Günter Lenz schrieb:
> 125kHz, so niedrige Frequenzen empfängt man besser mit einer Spule,
> da sind kurze Stabantennen völlig ungeeignet.

Richtig, Rahmenantenne 1m x 1m bauen und mit Drehkondensator > 500 pF 
als Schwingkreis verschalten.

Kauf dir lieber einen alten FRG100:
https://www.ebay.de/itm/YAESU-FRG-100-HF-Communications-Receiver/264765863384?hash=item3da54675d8:g:li8AAOSwuj1e6OOe

Der HackRF-One ist für 125kHz ungeeignet.




Grüße von petawatt

Kommando zurück. RDKS ist ja gar kein Funkdienst. Dann ist die 
Ferritantenne besser geeignet.

: Bearbeitet durch User
von Olli Z. (z80freak)


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So, nun habe ich dieses Schicke "Ham It Up Nano" Dongle, inkl. dem 
Kabelsatz von Nooelec hier und gleich ein paar Fragen dazu...

Die USB-Buchse von dem Nano an eine freie von meinem PC angesteckt und 
die POWER LED geht an.
Dann OUTPUT vom Nano über eines der Adapterkabel mit der Antennenbuchse 
meines RTL-Stick verbunden. Sobald ich die Antennenleitung verbinde geht 
jedoch die POWER LED aus :-(

Egal ob mit oder USB-Power, ich erhalte von einer an "INPUT" 
angeschlossenen 125khz Rahmenantenne auf der Frequenz 125,125 MHz nach 
wie vor nichts.

von Horst S. (petawatt)


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Olli Z. schrieb:
> Sobald ich die Antennenleitung verbinde geht
> jedoch die POWER LED aus

Der UpConverter kann auch über den RTL-Stick mit Energie versorgt 
werden. Hat dein RTL-Stick einen BIAS Tee (Fernspeisung)? Liegt am 
Antenneneingang des RTL-Sticks eine Gleichspannung an oder liegt er für 
Gleichspannung auf Masse? Mit Spannungsmesser und Widerstandsmessgerät 
prüfen.
Ev. provisorisch kleinen Kondensator in Antennenleitung schalten und die 
Massen normal verbinden.

Grüße von petawatt

von Olli Z. (z80freak)


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Horst S. schrieb:
> Der UpConverter kann auch über den RTL-Stick mit Energie versorgt
> werden. Hat dein RTL-Stick einen BIAS Tee (Fernspeisung)? Liegt am
Nein, sowas habe ich (noch) nicht. Ist ja wie gesagt ein billiger 10€ 
Stick den ich da nutze. Bin aber schon an einem HackRF One dran...

> Antenneneingang des RTL-Sticks eine Gleichspannung an oder liegt er für
Nope, da liegt keine Spannung und der Innenwiderstand beträgt 650 MOhm.

> Ev. provisorisch kleinen Kondensator in Antennenleitung schalten und die
> Massen normal verbinden.
Habe das mit einem 47pF und einem 1uF getestet, beides ohne Erfolg. Ich 
sehe nach wie vor nichts im "Wasserfall". Dafür bleibt die LED vom 
Up-Converter jetzt an! Ich habe festgestellt das die LED ausgeht sobald 
ich beide Geräte direkt koppele, egal ob ich den Stick im PC habe oder 
nicht. Der Stick hat keine eigene Stromversorgung.
Also fast so als würde der Up das erkennen oder sich sicherheitshalber 
abschalten...

von Konstantin Qualle (Gast)


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Olli Z. schrieb:
> Rahmenantenne

Du muß erstmal deine Induktivität richtig an Dein DSO anschließen bevor 
Du Dich an wilde Konstruktionen wagen kannst.

von Horst S. (petawatt)


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Olli Z. schrieb:
> Dafür bleibt die LED vom
> Up-Converter jetzt an!

Das ist ja schon ein Fortschritt. Der Up-Converter hat einen 125 MHz 
Oszillator. Ein zu empfangendes Signal von 125 kHz wird mit 125 MHz 
gemischt und erscheint dann in SDR# bei 125,125 MHz. Alternativ in SDR# 
einen Frequenzoffset von 125 MHz einstellen.
Such dir im ersten Schritt einen KW-Rundfunksender am Radio und versuch 
diesen Sender mit einer Drahtantenne am Up-Converter zu empfangen.
Die untere Frequenzgrenze des Up-Converters liegt bei 100 kHz. Der 
Empfänger wird bei 125 kHz noch nicht sonderlich empfindlich sein.
Der Deutsche Wetterdienst sendet auf 147,3 kHz (F1B) einen 
Seewetterbericht:
https://www.dwd.de/DE/fachnutzer/schifffahrt/funkausstrahlung/sendeplan_rtty_02_062017.pdf?__blob=publicationFile&v=1
Versuch das Zweitonsignal deutlich zu empfangen. Für den Versuch ist 
eine Dekodierung in Klartext nicht erforderlich.

Grüße von petawatt

siehe auch 
https://www.rtl-sdr.com/techminds-reviews-the-ham-it-up-nano-upconverter/

: Bearbeitet durch User
von Olli Z. (z80freak)


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Horst S. schrieb:
Danke für Deine Unterstützung Horst!
> gemischt und erscheint dann in SDR# bei 125,125 MHz. Alternativ in SDR#
> einen Frequenzoffset von 125 MHz einstellen.
Ja, das habe ich bereits alles getan. Man kann ja einen negativen Offset 
eingeben und dann im SDR# mit der "richtigen" Frequenz, also 125kHz 
arbeiten.

> Such dir im ersten Schritt einen KW-Rundfunksender am Radio und versuch
> diesen Sender mit einer Drahtantenne am Up-Converter zu empfangen.
Ok, mal schauen ob da noch einer sendet... mein Autoradio sollte das 
noch können.

> Die untere Frequenzgrenze des Up-Converters liegt bei 100 kHz. Der
Also kein DCF77 empfang ;-)

> Der Deutsche Wetterdienst sendet auf 147,3 kHz (F1B) einen
Gute Quelle.

von Olli Z. (z80freak)


Angehängte Dateien:

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So, heute habe ich meinen SDRplay RSP2 bekommen und gleich ausprobiert. 
Der hat einen "HI Z" Antennen-Eingang an dem ich eine RFID-Rahmenantenne 
angeschlossen habe. Das Signal von einem TPMS-Aktivator-Tool konnte ich 
da wunderbar auf dem 125kHz Band erkennen.
Selbiges habe ich gleich aufgezeichnet und in Audacity untersucht. Anbei 
einmal die Gesamtaufnahme und einmal nur ein Frame.
Nun geht es daran den Frame zu dekodieren... leider hat der 
China-Handsender keine FCC-ID, da würde man was über die Kodierung 
erfahren.

von Bernd (Gast)


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Olli Z. schrieb:
> Nun geht es daran den Frame zu dekodieren...
Vielleicht kann URH weiterhelfen:
https://github.com/jopohl/urh

von Olli Z. (z80freak)


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Coole Software, habe ich mir mal installiert. Dennoch sind es die 
Grundlagen die mich interessieren.

Ich habe ja jetzt quasi einen "Snapshot aus der Luft" gemacht ;-) Das 
was ich in der Audiodatei sehe ist doch im Prinzip das Oszillogramm des 
Signals abzüglich der Trägerfrequenz von 125 kHz, richtig?

Der Sender kann also nur das Signal ein und ausschalten, ähnlich einem 
Morsecode. Das zeigen die einzelnen "Blöcke". Es gibt zwei Arten 
(Symbole?), einen kurzen und einen langen. Die Pausenzeit zwischen den 
Blöcken scheint ebenfalls unterschiedlich zu sein. So wirkt es als wäre 
die Pausenzeit immer genauso lang wie die Sendezeit.

Vermutlich sind das alles Dinge die eine Übertragung durch die Luft 
stabiler machen sollen, denn es kann ja alles möglich mit dem Signal 
passieren (verstümmelung). Das erste ist wohl das es zigmal wiederholt 
wird, ein Signal wird wohl ankommen. Oder es ist eine Absicherung damit 
der Empfänger bei Störungen erkennen kann ob er dem Signal überhaupt 
vertraut?

Da es sich vermutlich um ein Digitalsignal handelt, muss man 0 und 1 
übertragen können. Da gibt es wohl verschiedenste Techniken. Wenn ich in 
die Blöcke reinzoome und mir den Signalverlauf ansehe, das schaut es so 
aus als wäre die Frequenz und Phase immer diesselbe.

Wenn ich es also richtig gelesen und verstanden habe entspricht diese 
Signalform einer OOK (On-Off-Shift-Keying), was wohl eine Unterart von 
ASK (Amplidute Shift Keying)?

Der Empfänger muss ja dann recht eindeutig über die Empfangsdauer des 
Signals zwischen mehreren aufeinanderfolgenden 1en unterscheiden können. 
Zudem könnte eine Übertragung dann nie mit einer 0 beginnen ;-)
Könnte die erste Signalhälfte daher sowas wie ein Synchronisationssignal 
sein? (Ich glaube das würde man Preamble nennen?) Damit zum einen der 
Empfänger genügend Zeit hat sich empfangsbereit zu schalten und zum 
anderen über den 1/0-Takt definiert welche Baudrate gesendet wird und 
damit weiss in welchem Zeitslot welches Bit liegt?

: Bearbeitet durch User
von Dieter (Gast)


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Olli Z. schrieb:
> Wenn ich es also richtig gelesen und verstanden habe entspricht diese
> Signalform einer OOK (On-Off-Shift-Keying), was wohl eine Unterart von
> ASK (Amplidute Shift Keying)?

Was spricht eigentlich dagegen sich vorher die teilweise uralten Papers 
zu dem Thema durchzulesen und dann die noch verbleibenden Frage zu 
stellen?

Eines davon wäre z.B. das hier:

https://core.ac.uk/download/pdf/11152305.pdf

Wurde übrigens ebenfalls vor vielen Jahren schon mal hier im Forum 
gepostet:

Beitrag "TPMS 433MHz decodieren"

In diesem Paper werden verschiedene Sensoren betrachtet und deren 
unterschiedliche LF Aktivierung.

von Olli Z. (z80freak)


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Dieter schrieb:
> Olli Z. schrieb:
> Was spricht eigentlich dagegen sich vorher die teilweise uralten Papers
> zu dem Thema durchzulesen und dann die noch verbleibenden Frage zu
> stellen?
Natürlich Garnichts! Glaub mir bitte das ich nicht nur vorm PC sitze und 
warte das mir jemand aus dem Forum die richtigen Antworten gibt. Ich 
lese mich da durchaus ein (z.B. 
https://wiki.fhem.de/wiki/Unbekannte_Funkprotokolle)
Wenn man aber einfach so aufs gerade Wohl hin im Internet rumsucht dann 
findet man mitunter so viel das es einen Erschlägt und man weiss nicht 
ob es wirklich passt.

Zwar wird man nie dümmer dadurch aber unbegrenzt Zeit hat auch kaum 
jemand. Von daher bin ich für die Richtige "Zielrichtung" immer dankbar 
:-)
So wie z.B. den Infos von Dir grad. Das lese ich mir dann gern durch!

von Olli Z. (z80freak)


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Aktuell habe ich noch das Problem das ich den Sensor nicht dazu bewegen 
kann ein Signal zu senden. Ich hatte gehofft das er das mittels dem 
Handsender-Tool startet, aber ich erhalte kein erkennbares Signal auf 
dem 433 MHz Band. Das Signal eines gewöhnlichen Funksteckdosen-Senders 
sehe ich dagegen klar und deutlich.

von Dieter (Gast)


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Olli Z. schrieb:
> Aktuell habe ich noch das Problem das ich den Sensor nicht dazu bewegen
> kann ein Signal zu senden. Ich hatte gehofft das er das mittels dem
> Handsender-Tool startet, aber ich erhalte kein erkennbares Signal auf
> dem 433 MHz Band. Das Signal eines gewöhnlichen Funksteckdosen-Senders
> sehe ich dagegen klar und deutlich.

Wo suchst Du nach dem Signal? Da das Signal vom Sensor sehr kurz ist 
wirst Du es vermutlich in einer Spektrum-Ansicht nicht erkennen, 
vielleicht in der Waterfall-Ansicht.


Was ist eigentlich in dem LF Aktivator für den Ford drinnen, ist der 
genauso aufgebaut wie das Gerät für den Opel?

Beitrag "Funktion Reifendruckanlerngerät EL-50448; OEC-T5; Welches Bauelement ist das?"

Im Gerät könntest Du auch das Signal des LF Aktivators mit einem 
Speicheroszilloskop oder Logic-Analyzer aufzeichnen, dann siehst Du ob 
Dein mit dem SDRPlay empfangenes Signal passt.

von Martin (Gast)


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@ Olli

Hier sind nähere Informationen zum Empfang und der Decodierung von 
TPMS-Signalen:

https://www.rtl-sdr.com/receiving-decoding-tire-pressure-monitor-systems-using-rtl-sdr/

von Olli Z. (z80freak)



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Dieter schrieb:
> Wo suchst Du nach dem Signal? Da das Signal vom Sensor sehr kurz ist
Im Bereich von 433,93 MHz natürlich :-)

> wirst Du es vermutlich in einer Spektrum-Ansicht nicht erkennen,
> vielleicht in der Waterfall-Ansicht.
Das ist gut möglich. Ich habe inzwischen noch mehr rausgefunden, u.a. 
über die FCC Dokumente.

Da ich den Sensor ebenfalls zerlegt habe, konnte ich mir die Elektronik 
etwas näher ansehen (soweit ich diese ätzende Gummi-Guss-Matsche 
entfernen konnte). Dieser Sensortyp ist wohl eher einer der einfachen 
Modelle der ohne einen zusätzlichen TDK51* Chip auskommt (siehe Foto), 
Dort werkelt einzig ein Infineon SP35. Leider ist dieses Bauteil unter 
NDA weshalb man im Netz nichts darüber findet aus ein bischen Propaganda 
(siehe PDF). Es bleibt damit unklar unter welchen Konditition das Teil 
was macht.

Wenn ich mir aber mal die verfügbaren SP-Datenblätter so ansehe erkennt 
man das die 14poler alle recht ähnlich sind. Besonderes Interesse hatte 
ich an den Pins für den Interrupt, in der Hoffnung so den Chip geziehlt 
zum senden zu bringen. Und tatsächlich kann ich mit einem HIGH (3V) an 
Pin 3 (Signal P11 und laut SP30 Doku "General purpose I/O with external 
wakeup") einen Anstieg der Stromaufnahme auf 0,9 mA messen solange ich 
das Signal anlege. Das entspricht auch ziehmlich exakt dem was im 
Datenblatt als Stromverbrauch für den RUN-Mode angegeben ist.
Auch erkenne ich mit dem DSO an der Antennenspule (im Bild links vom 
Sensor mit dem Ferritdeckel) sowas wie ein Signal. Leider aber sehe ich 
nichts davon im SDRuno oder URH und so schwach kann das Signal dann doch 
auch nicht sein?

Bezüglich der Sendezeit zitiere ich mal aus einem der FCC-Dokumente:
1
PARKING: 1 burst transmission every 13H + 1 WUP transmission
2
FIRST BLOCK: During 2 minutes after vehicle start, burst emission every 16.8s (8 burst emission)
3
INTERIM FIRST BLOCK: none transmission
4
DRIVING: 1 burst emission every 67.2s during the rest of the hour (54 burst emission)
5
INTERIM: none transmission
6
=> During 1 hour, the Wheel Unit transmits 63 bursts + 1 WUP.
7
1 burst = 30.29806ms MAX
8
1 WUP length max = 42.1ms MAX
9
=> total transmission during 1 hour = 63 x 30.29806ms + 42.1ms = 1.96s
10
DUTY CYCLE = (1.96 / 3600) x 100% = 0.06%

Also 30 ms sollte man doch finden...?

> Was ist eigentlich in dem LF Aktivator für den Ford drinnen, ist der
> genauso aufgebaut wie das Gerät für den Opel?
> Beitrag "Funktion Reifendruckanlerngerät EL-50448; OEC-T5; Welches Bauelement ist das?"
Ja, genau sowas habe ich hier liegen. Zusätzlich noch im Kleinformat. 
Ich kann aber bislang nicht ermitteln das dies den Sensor in irgendeiner 
Weise beeindruckt.

> Im Gerät könntest Du auch das Signal des LF Aktivators mit einem
> Speicheroszilloskop oder Logic-Analyzer aufzeichnen, dann siehst Du ob
> Dein mit dem SDRPlay empfangenes Signal passt.
Das LF-Signal ist vermutlich falsch, das herauszufinden war ja meine 
Intension. Ich denke das hier jeder Sensor(hersteller) sein eigenes 
Süppchen kocht. Leider sind meine Möglichkeiten da begrenzt, kann mir 
also kein offizielles Tool kaufen von dem ich weiss das es den Sensor 
triggert, weil die Dinger einfach zu teuer sind. In dem oben von Dir 
verlinkten Dokument ist auch ersichtlich das die Jungs bei drei Sensoren 
drei unterschiedliche Erregerarten ermittelten. Aber ich denke ohne 
"Vorbild" zum abkupfern oder Datenblatt mit genauer 
Protokollbeschreibung wird man kaum dahinter kommen... zumal es mir 
derzeit an einer 125 kHz Sendeeinrichtung am PC mangelt.

Daher konzentriere ich mich erstmal darauf die Reaktion des Sensors 
eindeutig nachzuweisen. Womöglich muss ich den doch mit dem 
Akkuschrauber drehen um G-Kräfte auszuüben, oder in einen Ballon packen 
um mehr als 1,5 Bar Druck drauf zu bekommen?...

von Dieter (Gast)


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Olli Z. schrieb:
>
> zumal es mir derzeit an einer 125 kHz Sendeeinrichtung am PC mangelt.

Das sollte nicht allzu schwer sein. Bei dem EL 50448 für GM/Opel wird 
ein umoduliertes 125 kHz Signal erzeugt. Der Treiber IC hat einen 
"Enable" Eingang, damit sollte es relativ einfach möglich sein eine OOK 
Modulation per Mikrocontroller hinzubekommen.

Ich würde erwarten dass in dem EL 50449 für Ford auch noch "irgendwas" 
drinnen ist um die Modulation für das Signal, dass Du empfangen hast, zu 
erzeugen.

von Dieter (Gast)


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Olli Z. schrieb:
>
> Also 30 ms sollte man doch finden...?

Du könntest es mal mit "rtl_433" versuchen. Ein Beispiel für die TPMS 
Sensoren beim Renault Zoe gibt es hier:

https://canze.fisch.lu/taking-tpms-a-bit-further/

von Dieter (Gast)


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Ich habe inzwischen erfolgreich mit einem geringfügig modifiziertem 
EL-50448 und einem Mikrocontroller ein OOK moduliertes Signal erzeugt 
und damit erfolgreich einen Sensor (Schrader 3023 Ford F2GT-1A180-CB, 
FCCID: MRXAG2SZ4) aktiviert. Die Modulation entspricht dem weiter oben 
aufgezeichneten Signal.

Auf ein unmoduliertes Signal regiert dieser Sensor nicht, mit der 
richtigen Modulation sendet der Sensor dann auf 433.92 MHz ein Signal.

BTW: Das "U508" TPMS Tool erzeugt auch nur ein unmoduliertes LF Signal, 
es ist sogar noch etwas einfacher als das EL-50448 aufgebaut (nur ein 
Zähler IC, keine blinkende LED und kein automatisches Ausschalten), 
kostet aber mehr.

Falls man herausfinden will welche verschiedenen Aktivierungssignale es 
gibt müsste man sich eines dieser "professionellen" TPMS/RDKS 
Programmiergerät ansehen bei dem man verschiedene Fahrzeuge auswählen 
kann. Das Aufzeichnen/Analysieren des erzeugen Signals sollte nicht 
allzu schwierig sein.

von T. (Gast)


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Hat schon mal jemand versucht analog einen Schlüsselfinder für einen 
Keyless Entry Schlüssel zu bauen?
Man müßte den Schlüssel lediglich auf 125 kHz aktivieren und dann 
schauen ob er auf 433 Mhz anzwortet.

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