Hallo ihr, ich stehe vor einem Mysterium. Der erste K8060 lief auf Anhieb einwandfrei. Zwei weitere jedoch wollen partout nicht. Nach Aufbau ist zunächst (ohne Last, TIP142/147 freischwebend) alles bestens. Nach Montage auf Kühlkörper und Anschluß einer Last jedoch melden sich sofort einige Transistoren ab, meistens der TIP142 und der dazugehörige BC547 (T4) und Schaltung macht Kurzschluß. Nach Austausch ist scheinbar alles wieder i.O. bis zum nächsten Anschluß eines LS. Und das passierte mir einige Male nacheinander. Ich verwende den dazugehörigen Trafo von Reichelt mit ca. +-30V. An sich gefällt mir der Bausatz gut, preiswert und tut, was er soll. So langsam kriege ich aber die Faxen. Haben auch andere Leute dieses Problem, oder sind die Darlingtons TIP142/147 so empfindlich, daß schon ein Stromstoß beim einschalten oder Anschluß einer Last sie zerstören können. Gibt es eine Verbesserung der Schaltung? Mir fällt nicht mehr ein, was ich noch ändern könnte, bin für jeden Input dankbar. Wolfgangbremen
Sind die Transistoren ordnungsmäßig vom Kühlkörper isoliert? Sonst schließt du dir ja über die Kühlfahnen die Kollektoren, also Versorgungsspannung kurz
Jetzt nocheinmal angemeldet, vielleicht kann ein Mod den alten Beitrag löschen ... Sind die Transistoren ordnungsmäßig vom Kühlkörper isoliert? Sonst schließt du dir ja über die Kühlfahnen die Kollektoren, also Versorgungsspannung kurz. Kann es sein, dass der Verstärker zu schwingen anfängt? Hast du ein Oszi? Ich habe Erfahrungen gemacht, dass ein Verstärker mit fertigen Darlington Ausgangstransistoren oft anfälliger für Oszillation ist. Vielleicht am Ausgang mal 10R/100nF nach Ground und eine Spule mit ~1uH parallel mit einem 10 Ohm Widerstand in Reihe vom Ausgang zum Lautsprecher.
Lukas E. schrieb: > Sind die Transistoren ordnungsmäßig vom Kühlkörper isoliert? Wenn die nach Anleitung Abschnitt 17. "Mounting of the power transistors " montiert werden, kann da nichts schief gehen: "... Mount the isolation mica onto the heat sink ..." https://www.velleman.eu/downloads/0/illustrated/illustrated_assembly_manual_k8060.pdf#page=12
Wolfgang M. schrieb: > An sich gefällt mir der Bausatz gut, preiswert und tut, was er soll. Der geht halt öfter mal kaputt Beitrag "Kemo K8060- Lastwiderstände glühen durch" und das obwohl er eine Überstrombegrenzung hat. Aber 200W mit TIP142 ? Ich glaub mein Schwein pfeift, hatten wir nicht gerade einen Thread mit hochgelogenen Maximalzahlen. Beitrag "2x300W Verstärker/Receiver wo ist der Haken?" Also so 50W sind realistisch, suf mehr muss man Trafo und vor allem die Höhe der Versorgungsspannung nicht auslegen. Insgesamt sieht man an den vielen kleinen Kondensatoren in der Schaltung, dass das Design Schwierigkeiten mit Instabilitäten hat. Ich hoffe, du baust ihn auf der offiziellen Platine mit den mitgelieferten Bauteilen auf. Insbesondere induktiv wirkende R10+R20 sind böse.
Es ist keine schlechte Idee, VOR Inbetriebnahme mittels Durchgangsprüfer zu testen, ob die Leistungstransistoren vom Kühlkörper isoliert sind und sich nicht nur auf die korrekte Montage zu verlassen.
>Es ist keine schlechte Idee, VOR Inbetriebnahme mittels Durchgangsprüfer >zu testen, ob die Leistungstransistoren vom Kühlkörper isoliert sind und >sich nicht nur auf die korrekte Montage zu verlassen. Das sollte ja gegeben sein, denn ohne Last soll der Verstärker ja noch friedlich sein. @TO: Ist T6 auch mit auf dem Kühlkörper? Was sagt der Ruhestrom?
Ja, die Transistoren sind isoliert. Habe sie auf 2 separaten Kühlkörpern montiert, die ihrerseits galvanisch getrennt sind, ohne Isolierscheiben. Funktioniert ja beim ersten K8060 auch einwandfrei. Die Emitter beider Darlingtons liegen über R19/R20 schon über Reihe von 47nF - 10R an Masse. Die Verbindung zum LS allein kann es nicht sein, sie brennen mir auch durch beim Einschalten der Versorgung ohne LS. Ich glaube, soweit, daß er schwingen könnte, kommt es gar nicht. Beim einschalten sehe ich ein kurzes Aufblitzen der LD1, und das wars dann. Versorgung wird runtergezogen auf wenige V, ohne Sicherungen würden Trafowicklungen durchbrennen. Verzweiflungsmaßnahme 1: Werde mal den C6 erhöhen von 47 nF auf 100nF, aber wenig Hoffnung. @Wolfgang: Haben nicht einen gemeinsamen Kühlkörper, sondern 2 galvanisch getrennte. @MaWin: Klar nehme ich die Original-Velleman-Platine und mitgelieferte Bauteile. Aber ob das wirklich vorteilhaft ist, weiß ich nicht. Kohleschichtwiderstände mit 10% oder noch mehr (habe nachgemessen), war nur der Meinung, diese großen Toleranzen wären unkritisch. Meinst du Induktiv wirkende R19/R20, anstelle von R10/R20? Induktiv weil gewickelte Drahtwiderstände? Aber für sowas gibt es doch keine Alternative bei 5W Leistungsaufnahme (2 antiparallel verdrahtete 1Rs ?). Die Induktivität der R19/R20 muß doch vernachlässigbar gering sein. Verzweiflungsmaßnahme 2: R19/R20 durch Metallwiderstände ersetzen, dabei natürlich wenig Leistung abverlangen. Zur Leistung: Ist für mich vollkommen ausreichend. Irgendwo schreibt Velleman auch von 70W RMS. Will damit einen Elektrobaß an 8Ohm zu Gehör bringen über einen Vorverstärker. @jensig: Habe die Aufbauanleitung schon genau gelesen. Ruhestrom von T6 auf Kühlkörper (Plastikgehäuse, darum galvanisch getrennt) sagt: 10mV Spannungsabfall an R10, wie verlangt.
>Ja, die Transistoren sind isoliert. Habe sie auf 2 separaten Kühlkörpern Das ist sicherlich nicht so toll. Schon deswegen, weil der T6 nix von dem jeweils anderen KK mitbekommt. >10mV Spannungsabfall an R10, wie verlangt. Wie das? R10 ist doch das Boucherotglied - da kann kein DC-Spannungsabfall sein. Du meisnt eher R19/20 ... >sie brennen mir auch durch beim Einschalten der Versorgung ohne LS. Was denn nun - brennt der beim Einschalten schon durch, oder nicht. Wenn schon beim Einschalten, dann kannste doch den Ruhestrom gar nicht eingestellt haben. >Ich glaube, soweit, daß er schwingen könnte, kommt es gar nicht. Das kann schneller gehen, als man denkt ...
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Wolfgang M. schrieb: > Der erste K8060 lief auf Anhieb > einwandfrei. Zwei weitere jedoch wollen partout nicht. Nach Aufbau ist > zunächst (ohne Last, TIP142/147 freischwebend) alles bestens. Nach > Montage auf Kühlkörper und Anschluß einer Last jedoch melden sich sofort > einige Transistoren ab, meistens der TIP142 und der dazugehörige BC547 Wenn der erste einwandfrei funzt, kann es kaum am Konzept liegen. Gibt es zwischen den "guten" und den abgerauchten TIP142 Unterschiede?
Sven S. schrieb: > Gibt es zwischen den "guten" und den abgerauchten TIP142 Unterschiede? Ja, sicher: Die ersteren sind noch in Ordnung, die anderen nicht mehr. :))) SCNR -aber bei der Steilvorlage
Tausche mal die defekten Teile aus, und schalte ihn ohne eingebaute Endstufentransistoren ein, so lässt sich vielleicht feststellen, ob an anderer Stelle ein Fehler vorliegt, ohne dass der TIP gleich stirbt. T3, T6 und R12-R15 sind hier gute Kandidaten, wenn da irgendwas nicht stimmt, dann kriegt der Transistor unter Umständen einen viel zu hohen Basisstrom ab, der ihn recht schnell killt. Das Konstrukt aus mehreren Widerständen ist sowieso nicht sehr optimal an dieser Stelle, eine kleine Stromquelle mit Transistor und LED Beispielsweise wäre hier stabiler. Hast du ein Labornetzteil mit Strombegrenzung? Das wäre ebenfalls sinnvoll zur Fehlersuche hier. Ich würde auch mal R5 und R17 entfernen, das deaktiviert die Schutzschaltung, um hier einen Fehler auszuschließen. Das aber am besten nur mit einem Strombegrenzten Labornetzteil! C1 kannst du auch mal vergrößern, falls er anfängt, zu schwingen.
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Lukas E. schrieb: > Tausche mal die defekten Teile aus, und schalte ihn ohne eingebaute > Endstufentransistoren ein, so lässt sich vielleicht feststellen, ob an > anderer Stelle ein Fehler vorliegt, ohne dass der TIP gleich stirbt. Und versorge die ganze Mimik aus einem Labornetzteil, bei dem die Strombegrenzung bereits nur unwesentlich über dem Ruhestrom zuschlägt.
So ein tolles Labornetzteil besitze ich nicht. Aber der Ruhestrom ist tatsächlich die Wurzel des Übels. Ohne die Endstufen-Darlingtons bleibt alles stabil. Offensichtlich ist der Basisstrom T8 tatsächlich zu hoch. Nach jedem Abrauchen mußte ich T6 und T8 ersetzen. Bis ich dann mal, einer Eingebung folgend, den RV1 ganz nach links drehte (0V an R19). Einschalten, und alles war i.O. Langsam auf 10mV gedreht, immer noch alles i.O., dann Aus- und wieder Einschalten, T8 wieder kaputt. Jetzt lasse ich Spannung an R19 bei etwa 3mV, und dann funktioniert alles wunderbar. Hatte zwischenzeitlich daran gedacht, Schaltung mittels LTSpice zu untersuchen, aber die Arbeit mache ich mir nun nicht mehr. Eigentlich will ich Musik machen mit dem Ding. Wahrscheinlich hole ich mir durch den falschen Ruhestrom einen erhöhten Klirrfaktor ins Haus, aber als Gitarrenverstärker ist das hinnehmbar. Anders sähe es wohl als Hifi-Verstärker aus. Danke für eure Inputs. Hätte mich interessiert, ob andere Leute keine Probleme mit dem Teil haben trotz Ruhestromeinstellung gemäß Anleitung. Nochmals Dank Wolfgang
Hallo Wolfgang, danke für Deinen Beitrag. Ich habe mit dem Verstärker die gleichen Probleme und werde Deinen Erfahrungen folgen. Bei mir war es auch so, dass bei Betrieb mit Labornetzteil 2x30 V alles OK war, beim Anschluss des Trafos der Ruhestrom beim vorsichtigen Hochdrehen von RV1 aber von ca. 3 mV auf 25 mV sprang. Nach Einstellen von ca. 10 mV und Aus- und wieder Einschalten Kurzschluss. Gruß, Armin
Armin Landers schrieb: > Ich habe mit dem Verstärker die gleichen Probleme Ja, das ist auch nicht überraschend. Die Schaltung ist von jemandem entworfen worden, der weder von der Statik, noch von der Dynamik Ahnung hat. Das sieht man schon auf den ersten Blick an der Vielzahl der "Kompensationskondensatoren" und es setzt sich bis in den verschobenen DC-Arbeitspunkt fort. Eine Spice-Analyse bestätigt dies. Die Originalschaltung hat unnötig viele Pole (Tiefpässe) im Frequenzgang und daher eine kleine Phasenreserve, die im realen Aufbau idR noch kleiner als in der Simu ist. Die Schaltung ist nicht weit vom Oszillator entfernt und wird in der Realität wohl leicht schwingen. Außerdem hat die Originalschaltung ein katastrophales Großsignalverhalten mit unsymmetrischen Flanken und starker Verzerrung in fallender Richtung. Das Ding ist ein Effektgerät. Baut man die unsinnigen Teile aus und verstärkt die Frequenzgangkorrektur an der richtigen Stelle, so bekommt einen man praktisch idealen Frequenzgang 1. Ordnung mit großer Phasenreserve. Also eine stabile Schaltung, die nicht schwingt. Außerdem ist nun auch das Großsignalverhalten gut. Die Überstromsicherung wurde nur der Übersichtlichkeit wegen weggelassen, sie spielt in der Simu keine Rolle, da inaktiv.
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