Der Drehgeber meines Labornetzteils zählt unabhängig von der Drehrichtung mal auf, mal ab. Nur wenn ich sehr, sehr langsam drehe funktioniert er korrekt. Welchen zuverlässigen Ersatz kann ich nehmen? Unabhängig von einem neue Drehgeber muss der Fehler eine Ursache haben: - Drehgeber mechanisch defekt. Kann passieren? - Drehgeber gealtert. Abfrageroutine taugt nichts? - Es sind zwei Kondensatoren verbaut (siehe Bild). Kontakte durch die Cs ruiniert?
Hatte ich auch, kannst jeden mechanisch passenden nehmen. Ich hab einen genommen, der eine Drucktaste hat und diese parallel zur Enter-Taste geschaltet. Das Problem ist wohl, das der Drehgeber nicht am Gehäuse verschraubt ist.
Die Geber hier funktionieren auch nach vielen Jahren noch einwandfrei - und die werden wirklich oft genutzt. Immerhin hat er ein Metallspritzgussgehäuse (zumindest die hier). Vielleicht hast Du einfach ein Teil aus Montagsproduktion erwischt ;-) Mechanische Bauteile dieser Art verschleissen einfach irgendwann - eventuell gab es mal einen Schlag auf die Achse o. Ä. Das ist ein simpler Quadraturencoder. Wie Thomas schon schrieb, kann man da wohl fast jeden Typ einsetzen.
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> Die Geber hier funktionieren auch nach vielen Jahren noch einwandfrei - > und die werden wirklich oft genutzt. Bei mir war vor einem Jahr der Encoder im KA3005 defekt. Hab ich einmal geputzt funktioniert seitdem. Ausserdem ist der Encoder in meinem HMO2022 defekt, den hab ich seit Anfang des Jahres schon dreimal geputzt und er zickt schon wieder. Andererseits hab ich noch ein genau so altes HMO2024 im zugriff und da funktioniert der Encoder einwandfrei. Die Lebensdauer scheint irgendwie nicht so recht vorhersagbar zu sein. An den TO: Du kannst mal probieren den Encoder mit Kontaktspray zu reinigen. Allerdings danach das Kontaktspray entfernen. Vielleicht hast du ja Glueck. Es ist zwar elektrisch kein Problem einen passenden Encoder zu finden, aber mechanisch kann das je nach Modell schwieriger sein. Olaf
Zähl die Rasterungen und versuche einen zu kriegen mit derselben Anzahl. Im Prinzip kannst du aber jeder nehmen, vorausgesetzt, der passt von der Größe her und der Beschaltung, sonst musst du die Pins verbiegen. Afug-Info hat beschrieben, wie man den defekten Drehgeber vom KA3005P wieder fit kriegt http://www.afug-info.de/Testberichte/Korad-RND-3005P/ und über den Tausch ein Video gemacht https://www.youtube.com/watch?v=vyDncWr0XgU Olaf schrieb: > Ausserdem ist der Encoder in meinem > HMO2022 defekt Kenne ich, irgendwann hilft nur noch tauschen. Ich habe mir mal von Hameg welche bestellt und kann keinen Unterschied zu denen vom Korad erkennen.
> Ich habe mir mal von Hameg welche bestellt und kann keinen Unterschied > zu denen vom Korad erkennen. Hm...Korad verwendet ein bedrahtetes Billigteil und Hameg im 2022 ein Alps EC11 Typ fuer SMD-Bestueckung in einer automotive Ausfuehrung. Die Unterschiede sind also bis auf die Lebensdauer erheblich. :) Und es wuerde mich auch sehr ueberraschen wenn Hameg so ein Teil als Ersatzteil liefert. Vermutlich muss man da eher die gesamte Frontplatine kaufen. Olaf
Friedhelm schrieb: > - Es sind zwei Kondensatoren verbaut (siehe Bild). Kontakte durch die Cs > ruiniert? Dazu dürfte die Energie bei 4,7nF zu gering sein. Es ist aber ein Zeichen einer schlechten Entprellroutine mit Flankeninterrupt. Den Ärger habe ich bei meinem Agilent 33220A auch. Ich kann nur noch mit den Zifferntasten eingeben. Die Drehgeber werden immer billiger und schrottiger. Die Federn haben kaum Spannung, die Achsen sind nicht arretiert und drücken zusätzlich auf die Federn. Obendrein ist haufenweise Schmierfett reingeschmoddert, was dann Abriebspäne und Staub anzieht. Eindringendes agressives Flußmittel aus der Bleifreilötung schädigt billige Drehgeber auch. Ich hab mal meinen Graycode mit der 4-fach Entprellung kombinieren müssen, erst dann lief so ein schrottiger Drehgeber einigermaßen benutzbar. Bei Potis ist das ähnlich. Früher saß in der Schleiferfeder ein kleiner Kohlestift. Heutzutage schabt das blanke Metall die Widerstandsbahn ab. Obendrein haben die Achsen keine Arretierung mehr. Drückt man auf den Knopf, verformt sich die Schleiferfeder, d.h. verliert Spannung.
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Friedhelm schrieb: > Unabhängig von einem neue Drehgeber muss der Fehler eine Ursache haben: > [...] > - Es sind zwei Kondensatoren verbaut (siehe Bild). Kontakte durch die Cs > ruiniert? Eindeutig ja! Die Energie mag klein sein, aber sie wirkt durch die Wiederholung extrem destruktiv auf mechanische Kontakte. Ich würde zwischen Drehgeber und Kondensator jeweils einen 100 Ohm Widerstand einfügen (Leiterbahn durchtrennen und SMD 0603 oder 0402 drauflöten) Habe das Ganze mit einem mechanischen Drehgeber von Bourns in Seriengeräten durchgemacht, nach dem Einfügen der Widerstände hat sich die Lebensdauer der Drehgeber etwa verfünffacht bis verzehnfacht. Vorher kamen regelmäßig Geräte mit Drehgeberdefekten zur Reparatur rein, danach eigentlich so gut wie nie mehr.
> Dazu dürfte die Energie bei 4,7nF zu gering sein. Es ist aber ein > Zeichen einer schlechten Entprellroutine mit Flankeninterrupt. Interessant, wenn man schon ueber die Schaltung nachdenkt, ist auch was da fuer ein Pullupwiderstand verwendet wird. Die Schalter brauchen IMHO auch einen Mindeststrom um eine gewisse Lebensdauer zu erreichen. > Obendrein ist haufenweise Schmierfett reingeschmoddert, was dann > Abriebspäne und Staub anzieht. Das Fett ist eigentlich eher als Schutz da drin und soll die Lebensdauer erhoehen. Das ist natuerlich auch ein Nachteil wenn man so einen Encoder reinigt. Man muss danach wieder was rein machen. > Eindringendes agressives Flußmittel aus der Bleifreilötung schädigt > billige Drehgeber auch. Deine Flussmittel haengen aber nicht davon ab ob Bleifrei oder nicht, sondern davon was du kaufst. Allerdings moechte ich nicht mit einem Zeug loeten das die Faehigkeit haette die Lebensdauer merkbar zu verschlechtern. Klar ist aber, frueher war es besser. :-) Olaf
Friedhelm schrieb: > Der Drehgeber meines Labornetzteils zählt unabhängig von der > Drehrichtung mal auf, mal ab. Nur wenn ich sehr, sehr langsam drehe > funktioniert er korrekt. Guck dir doch mal die Signale mit dem Oszi an, während du drehst. Dann weißt du, woran es liegt. Ich tippe auf schlichtweg verkeimte Kontaktflächen. Sowas kommt davon, wenn die Kontakte herzlich unveredelt sind und zugleich die Hochzieh-Widerstände viel zu hochohmig sind, so daß auf Dauer der Minimal-Kontaktstrom quer durch's Oxid nicht erreicht wird. Thosch schrieb: >> - Es sind zwei Kondensatoren verbaut (siehe Bild). Kontakte durch die Cs >> ruiniert? > > Eindeutig ja! > Die Energie mag klein sein, aber sie wirkt durch die Wiederholung extrem > destruktiv auf mechanische Kontakte. Deiner Ansicht kann ich mich überhaupt nicht anschließen. Im Gegenteil: Bei allen ernsthafteren Relais-Herstellern gibt es Angaben über den Mindest-Kontaktstrom, den die Relais benötigen, um sauberen Kontakt zu geben. Meinst du, die schreiben das nur so aus Spaß? Und bei manuell betätigten Kontakten sieht es ganz genau so aus. Ich hatte das neulich beim Scrollrad meiner Maus - und die hat deine Ansicht glatt widerlegt. Ich könnte deine Ansicht verstehen, wenn die 4n7 auf 24V aufgeladen werden und dann per Kontakt entladen werden. 24V reicht schon aus für einen Lichtbogen. Aber die übliche Verwendung arbeitet mit 3.3V oder 5V und da gibt es bei 4n7 keinen Lichtbogen. Punkt. Dort 100 Ohm in Reihe zu setzen schadet nicht, nützt aber auch nichts. Wir könnten uns drauf einigen, den TO mal zu fragen, wie groß die Hochzieher an beiden Signalen sind und auf welche Spannung diese hochziehen. Dann sieht man weiter. Und Probleme mit DG von Bourns gab es mal. In meinem AD7030 ist auch einer verbaut und bei den älteren AR7030 gab's Klagen zuhauf. Der in meinem AR7030 stammt aus einer Serie, die erst nach einer Flut von Klagen an Bourns gemacht wurde - und er tut klaglos seinen Dienst, obwohl an der Schaltung rein garnichts geändert wurde. Dein Eindruck, daß dein eingebauter Widerstand die Problemlösung war, relativiert sich deshalb. Ich schätze eher, daß einfach die verbesserten DG verbaut worden sind. W.S.
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