Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik OpAmps sind gegenläufig temperaturabhängig?


von Michael M. (sortland)


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Hi,

ich habe hier ein Problem mit einem DAC und den nachgeschalteten OpAmps 
(siehe Schaltplan, das sind die gleichen nicht-Unity-Gain-fähigen OpAmps 
wie aus Beitrag "DAC/OpAmp schwingt hochfrequent" ). Diese sind 
tepmeraturabhängig, allerdings verändern sich die beiden Kanäle 
gegenläufig!

Was ich gemacht habe:

- 0x7FFFF an den DAC gesendet, so dass die nominelle Ausgangsspannung 
bei 0V liegt (plus dem allfälligen Offset)

- wenn ich die Schaltung mit Isporopanol und Druckluftspray mit Gewalt 
abkühle, liegt die Spannung am oberen Kanal bei 0,027V und am unteren 
bei 0,020

- bei Zimmertemteratur liegt die Spannung am oberen Kanal bei 0,075V und 
am unteren bei 0,012

- wenn sich die Schaltung im Laufe der Zeit erwärmt, liegt die Spannung 
am oberen Kanal bei 0,079V und am unteren bei 0,007

D.h. die Offsetspannung am oberen Kanal wird mit steigender Temperatur 
höher und am unteren niedriger!

Ist das normal? Oder liegt das daran, dass die beiden Gatter sich 
unterschiedlich verhalten - ich habe ja für jeden Kanal für die beiden 
hintereinander geschalteten OpAmps jeweils das gleiche Gatter verwendet 
- in der Annahme, dass sich beide gleich verhalten...

Das scheint aber nicht so zu sein - oder habe ich was anderes übersehen?

von Achim S. (Gast)


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die Offsetdrift liegt laut Datenblatt bei 2,8uV/C. deine Messung liefert 
eine sehr viel größere drift - ist also nicht normal. aber falls deine 
OPV noch instabil sind und schwingen kannst du auch kein normales 
Verhalten erwarten.

von ths (Gast)


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Nach dem DAC ein Poti als Widerstand missbraucht in der Verstärkung? 
Schräge Sache. Was hat das für einen TK?

von oszi40 (Gast)


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Michael M. schrieb:
> Das scheint aber nicht so zu sein

Im Zweifel hilft manchmal ein Kreuz-Tausch?
Wenn die OPVs nicht in einem Gehäuse sind, könnten sie natürlich auch 
unterschiedliche Daten haben?

von Achim S. (Gast)


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Jetzt sehe ich es erst: du hast ja hinter der ersten OPV-Stufe jetzt 
noch eine einstellbare OPV-Stufe, die offenbar eine Nachverstärkung 
darstellen soll. Das war im Schaltplan im Vorgängerthread noch nicht 
vorhanden, und mit den eingezeichneten Bauteilwerten (1kOhm Poti in der 
Rückkopplung) wäre es auch ein sehr kleiner Verstärkungsbereich.

Hast du den Offset vor oder nach der zweiten Stufe gemessen? Wie ths 
schon angedeutet hat kann die Beschaltung des zweiten OPV einen sehr 
viel stärkeren Temperaturgang verursachen als der OPV selbst.

Die 3,3nF direkt am Ausgang des zweiten OPV sind übrigens auch eine 
schlechte Idee - schau im Datenblatt nach capacitive load.

von Lurchi (Gast)


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Der OP am ADC  sieht eine Verstärkung von etwa 2. Einem nicht unity gain 
stabiler OP reicht das ggf. nicht.

Die Offset Drift kann auch gegenläufig sein. Es gibt eine etwas größere 
Chance für die gleich Richtung, mehr aber auch nicht.

von MaWin (Gast)


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TSB7192, wie kommt man auf den ? Weils den gratis vom freundlchen ST 
FieldApplicationEngineer gab ?

Er erlaubt nur eine Eingansspannungsdifferenz von +/-2V, und 100pF am 
Ausgang, und funktioniert nur bei Verstärkungen jenseits von 10.

Du hängst mal eben 3.3nF direkt an seinen Ausgang und erlaubst per Poti 
eine Verstärkung von 1 (bei der Verstärknug die intern über den DAC 
arbeitet müsste man auch noch mal nachgucken).

Wer so massiv gegen das Datenblatt arbeitet, warum erwartet der dann 
überhaupt noch irgendwas ?

Der TempKoeff kommt wohl vom Poti.

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