Forum: Platinen Atmega32U4 wird von Windows nicht erkannt, obwohl Bootloader erfolgreich geflashed werden konnte


von Fabian K. (sabifa)


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Hey an alle,

ich arbeite gerade an einem Hobby Projekt, welches einen Atmega32u4 Chip 
mit WS2812 LEDs und 7 Segment Anzeigen verwendet.
Ich hatte mit meiner letzten Platinen Version (Rev 1.1) einen zu 90% 
funktionierenden Stand (Platine wurde von Windows erkannt, ich konnte 
den Arduino Leonardo Bootloader draufspielen, Sketches uploaden etc), 
doch ein paar LEDs der 7 Segment Anzeigen funktionierten nicht. Ich 
schätze das lag daran, dass ein paar Traces ziemlich nah (<8mil) 
aneinander lagen.

Also habe ich mein Design nochmal überarbeitet (Rev 1.2), die Traces 
weiter auseinander gezogen, unnötige Bauteile wie den Reset Button (ich 
resette mit einem Jumperkabel) entfernt und ein paar weitere Sachen 
abgeändert (mehr dazu unten).

Jetzt habe ich leider das Problem, dass das Board von Windows nicht mehr 
erkannt wird. AVRDUDESS erkannt den Atmega32u4 korrekt und die angegeben 
Fuses stimmen ebenfalls. Ich konnte auch den Arduino Leonardo Bootloader 
ohne Probleme auf das Board flashen (mit einem USBasp und den ISP pins).

Doch wenn ich nun das Board an den PC anschließe blinkt die RX LED drei 
mal und leuchtet anschließend dauerhaft. Gleichzeitig erkennt Windows 
kurzzeitig ein neues Gerät, doch gleich darauf folgt die Meldung 
„USB-Gerät wurde nicht erkannt.“
Ich habe das Verhalten mal mit einem Video festgehalten: 
https://www.youtube.com/watch?v=scewmbUygZU&feature=youtu.be

Mir ist aufgefallen, dass nei der funktionierenden Platine die RX LED 
viel schneller blinkt, als bei dem neuen Board. Eventuell kann man 
daraus irgendwelche Schlüsse ziehen?

Ich bin an der Stelle ziemlich lost und weiß ehrlich gesagt nicht wo 
sich der Fehler versteckt. Ich habe zwei Bilder angehangen, einmal von 
Rev 1.1 (wurde erkannt, die Kondensatoren Werte sind auf der Schematic 
noch veraltet - ich hatte die selben wie auf der neuen Platine 
verwendet) und 1.2 (mit Änderungen, wird nicht erkannt).


Kann sich jemand über das Verhalten etwas zusammenreimen? Wo starte ich 
am besten mit der Fehlersuche?
Es wäre super nett wenn jemand von euch meine Schematic auf Fehler 
überprüfen könnte. Ich habe sie am Pro Micro und Teensy angelehnt.


Noch etwas mehr Info was von Rev 1.1 zu  1.2 geändert wurde:
- Kondensatoren um den Kristall von 0603 auf 0805 geändert (sollte keine 
Auswirkung haben)
- Reset Button entfernt, sollte ebenfalls keine Auswirkung haben da der 
10k Pull Up Widerstand noch da ist
- Externe USB Pins hinzugefügt

: Bearbeitet durch User
von jo mei (Gast)


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Fabian K. schrieb:
> Jetzt habe ich leider das Problem, dass das Board von Windows nicht mehr
> erkannt wird.

Das Chaos in deinem Schaltplan lässt nichts Gutes erahnen.
Du wirst wohl auch mal deinen Aufbau bzw. die reale Schaltung
zeigen müssen.

von Fabian K. (sabifa)


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Meinst du das Board? Klar, hier sind zwei Aufnahmen der Unterseite. Oben 
sind nur die 7 Segment Anzeigen und die LEDs - sonst nichts.

Ich mache das ganze Hobby mäßig, erwarte daher bitte keine 
Profischaltung. Jeder Tipp ist mir aber recht!

Konntest du denn schon etwas grundsätzlich falsches / fragwürdiges an 
meiner Schaltung entdecken?

von Thomas Z. (usbman)


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Ich würde auf einen Lötfehler tippen z.B Kurzschluss zwischen Pin4 und 
Pin5 am Prozessor.
Also DVM ausgepackt und D+ und D- jeweils den Widerstand gegen Vcc und 
Gnd messen. Ev auch die Werte mit der funkt. Rev vergleichen.

PS:
Auch als Hobby Bastler muss man nicht Leitungen im Schaltplan durch den 
Chip legen

von Fabian K. (sabifa)


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D- auf D-: 0,022k
D- auf VCC: 1,713k
D- auf GND: 0,884k

D+ auf D+: 0,022k
D+ auf VCC: 1,708k
D+ auf GND: 0,884k

alte rev:
D- auf VCC: kurz 0.9k dann 1
D- auf GND: 0,877k

D+ auf VCC: kurz 0.9k dann 1
D+ auf GND: 0,877k

okay, wie man sieht ist irgendetwas bei D-/+ auf VCC nicht richtig. Das 
übersteigt leider meine Elektrotechnik Kenntnisse, was bedeutet das?

von Achim (Gast)


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Mach doch mal ein paar Fotos. Speziell Chip, USB und R

von jo mei (Gast)


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Fabian K. schrieb:
> Ich mache das ganze Hobby mäßig, erwarte daher bitte keine
> Profischaltung. Jeder Tipp ist mir aber recht!

Ausnahmsweise mal eine "Anfänger"-Schaltung die einigermasen
stimmige erscheint. Insbesondere die VCC Verbindung zum Prozessor
(bzw zueinander) schein vernünftig ausreichend zu sein.

Fabian K. schrieb:
> Konntest du denn schon etwas grundsätzlich falsches / fragwürdiges an
> meiner Schaltung entdecken?

Ja, der Quarz muss leider näher an den Prozessor ran, das könnte
eine Fehlerquelle darstellen, muss aber nicht. Die Richtilinien
die die Hersteller dazu schreiben sind aber nicht erfüllt.
Insbesondere ist die Frequenz entscheidend ob das Ganze beim
existierenden Aufbau zuverlässig funktioniert oder nicht.

Leider kann man in dieser Darstellung nicht erkennen wie die
Masse-Anbindung ausgeführt ist.

von Thomas Z. (usbman)


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VUSB am Prozessor nicht angelötet?

von Fabian K. (sabifa)



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Hier sind ein paar Bilder, ich habe das erste mal einen Stencil 
verwendet, finde die Lötstellen aber ganz gut.

von Schlaumaier (Gast)


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Wird das Gerät DIREKT oder über ein HUB angeschlossen.??

So grundsätzlichen Probleme sind nämlich bekannt bei Direkt-Anschluss.

Man sollte so Schaltungen IMMER über ein AKTIVEN (mit Netzteil) Hub 
anschließen.

von Fabian K. (sabifa)


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jo mei schrieb:
> Leider kann man in dieser Darstellung nicht erkennen wie die
> Masse-Anbindung ausgeführt ist.

Hier ist ein Bild mit der Ground Plane

von Fabian K. (sabifa)


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Schlaumaier schrieb:
> Wird das Gerät DIREKT oder über ein HUB angeschlossen.??

Ist an diesem aktiven Hub angeschlossen. 
(https://www.amazon.de/gp/product/B07K16XN57/ref=ppx_yo_dt_b_asin_title_o02_s00?ie=UTF8&psc=1)

Selbes Verhalten wenn ich es direkt an den Computer anschließe.

von Schlaumaier (Gast)


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Fabian K. schrieb:
> Ist an diesem aktiven Hub angeschlossen.

Eine Fehlerquelle weniger.  Über den Hub habe ich sogar selbst mal 
nachgedacht. ;)

von Fabian K. (sabifa)


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Schlaumaier schrieb:
> Eine Fehlerquelle weniger.  Über den Hub habe ich sogar selbst mal
> nachgedacht. ;)

Kann ihn dir empfehlen, klappt wunderbar :)

von Fabian K. (sabifa)


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jo mei schrieb:
> Fabian K. schrieb:
>> Ich mache das ganze Hobby mäßig, erwarte daher bitte keine
>> Profischaltung. Jeder Tipp ist mir aber recht!
>
> Ausnahmsweise mal eine "Anfänger"-Schaltung die einigermasen
> stimmige erscheint. Insbesondere die VCC Verbindung zum Prozessor
> (bzw zueinander) schein vernünftig ausreichend zu sein.
>
> Fabian K. schrieb:
>> Konntest du denn schon etwas grundsätzlich falsches / fragwürdiges an
>> meiner Schaltung entdecken?
>
> Ja, der Quarz muss leider näher an den Prozessor ran, das _könnte_
> eine Fehlerquelle darstellen, muss aber nicht. Die Richtilinien
> die die Hersteller dazu schreiben sind aber nicht erfüllt.
> Insbesondere ist die Frequenz entscheidend ob das Ganze beim
> existierenden Aufbau zuverlässig funktioniert oder nicht.
>
> Leider kann man in dieser Darstellung nicht erkennen wie die
> Masse-Anbindung ausgeführt ist.

Danke für die Anmerkung. Im Moment sieht es so aus als sei die 
eigentlich Schaltung (leider?) richtig, also gehe ich mal davon aus, 
dass die Quarz-Positionierung eine Rolle bei meinen Problemen spielt.
Ich werde die Platine nochmal anpassen, sodass der Quarz so nah wie 
möglich am Chip ist.

Wenn ich jetzt eh schon eine 1.3 Version mache, gibt es andere Aspekte 
die dir/euch aufgefallen sind, welche mögliche Fehler sein könnten? Oder 
auch einfach nur generelle Verbesserungen am Platinenlayout :)

von jo mei (Gast)


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Fabian K. schrieb:
> gibt es andere Aspekte
> die dir/euch aufgefallen sind, welche mögliche Fehler sein könnten?

Ja!

- hast du eine Masse-Rückseite? Dann schliesse alle Bauteile
die Masse haben direkt per Durchkontaktierung an Masse an.
Eine (weitgehend) durchgehende Massefläche ist die beste Masse.
Im jetzigen Zustand ist alles undefiniert zerklüftet und un-
durchsichtig.

- Zeige den gesamten Schaltplan, räume ihn vorher auf.
Lerne ausführlich von Schaltplan richtig zeichnen. Dann
können wir vielleich noch mehr erkennen.

- die Stromfresser gehören direkt an die USB-Versorgung
angeschlossen. Ist jetz nicht ohne Detektivarbeit erkennbar
wie das jetzt gemacht ist.

- die Stromfresser brauchen breitere Vcc Leitungen.

- die USB-Versorgung sollte mit einem Elko 10uF bis 100uF
gestützt werden.

Das sind die Dinge die so auf die Schnelle auffallen.

von Thomas Z. (usbman)


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Das sind doch alles Nebenkriegsschauplätze. Sicher ist der Quarz nicht 
gut positioniert. Der TO hat aber ein Problem mit der USB Kommunikation. 
Er hat ja schon gemessen dass etwas mit D+ D- nicht stimmt. Ich würde ja 
einfach mal schauen was sich wirklich geändert hat, indem ich die 
Versionen gegenüberstelle. Stimmt die Quarzfrequenz? Was hat sich an der 
Leitungsführung im Bereich USB geändert? Die zusätzliche Stiftleiste 
wird wohl nicht das Problem sein.

von Schlaumaier (Gast)


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So ein "Halb-erkennen" kann auch auf eine unsaubere Lötstelle deuten.

Immerhin reagiert Windows doch.

Und schmeiß mal im Gerätemanager alle toten Treiber / Geräte raus. Bei 
soviel Experimente kann sogar der USB-Bus voll sein. ;)

Ich hab so Fehler oft wenn die Anschlusskabel irgendwo wackelig sind.

Fakt ist aber. Das meiste was man hier schreibt (inkl. ich selbst) ist 
reinen Raten.

von W.S. (Gast)


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Fabian K. schrieb:
> Wo starte ich
> am besten mit der Fehlersuche?

Antwort: zuerst am, LNG, dann mit dem Oszi auf dem Board.

Schließe mal 5V an, schau am LNG nach, wieviel Strom das Ganze zieht und 
ob der OK ist.

Dann schau dir den Oszillator mit dem Oszi an, also ob das, was du am 
Quarz siehst, die richtige Frequenz ist.

Als nächstes wäre mal angesagt, zu schauen, was denn da am USB zu sehen 
ist. Also schließ dein Ding an den USB an und schaue am PC mit sowas wie 
UsbTreeView, UsbSpy etc. an, was denn da vom PC aus zu sehen ist. Ich 
schätze, daß da sowas wie "unbekanntes gerät" steht und eventuell noch 
das Wenige, was an Informationen beim Enumerieren rübergekommen ist. Das 
Ganze kann ja durchaus ein SW-Problem auf deinem µC sein.

Nochwas:
Wenn du schon einen 4 poligen Quarz verwendest, dann brauchst du die 
zwei unbelegten Anschlüssen NICHT auf Masse zu legen.

W.S.

von Jens M. (schuchkleisser)


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Die Quarzleitungen sind ungleich und insgesamt zu lang und zu 
verschwurbelt.
Außerdem könnte es sein, das so ein kleiner Quarz mit den Caps zu lahm 
läuft.

Die ganzen Caps an der 5V-Leitung sind toll, aber insgesamt ist 5V zu 
lang, zu dünn und jeder Cap ist T statt V angebunden, so bringen die 
nix.

Und die Stubs an den USB-Datenleitungen zu der Stiftleiste sind 
ebenfalls suboptimal, weil auch da ungleich lang und auf der Kabelseite 
des Ports.

W.S. schrieb:
> Wenn du schon einen 4 poligen Quarz verwendest, dann brauchst du die
> zwei unbelegten Anschlüssen NICHT auf Masse zu legen.

Warum empfehlen die Hersteller das dann?

: Bearbeitet durch User
von W.S. (Gast)


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Jens M. schrieb:
> Die ganzen Caps an der 5V-Leitung sind toll

Naja - die Galerie C1..C16 ist schon einigermaßen eigentümlich. 
Vielleicht sollte der TO mal ansagen, was er sich dabei so gedacht hat.

Ich würde den µC um 90° im Uhrzeigersinn drehen.
Dann würde ich den zweiten USB-Anschluß (die Löcher links unten) 
weglassen und den eigentlichen USB-Anschluß richtig machen. Ich kann 
dort nämlich keinen GND-Anschluß erkennen. Anbei ein Bild mit Anschluß 
von GND.

W.S.

von Christoph Z. (christophz)


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W.S. schrieb:
> Ich kann
> dort nämlich keinen GND-Anschluß erkennen. Anbei ein Bild mit Anschluß
> von GND.

Gemäss Schema ist GND angeschlossen aber nicht der Schirm vom USB 
Stecker. Kann man schon so machen aber auch anders.

Fabian K. schrieb:
> Hier ist ein Bild mit der Ground Plane

Dein Hinweis mit GND finde ich aber trotzdem spannend. Auf der Oberseite 
seien nur die LEDs - Einseitige Platine?

Wenn sie wirklich einseitig ist, dann sieht es für mich so aus, als wäre 
das USB GND eine isolierte Massefläche ohne Verbindung zum restlichen 
Board.

von Thomas Z. (usbman)


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Gnd ist schon an der Buchse angeschlossen, er hat lediglich das Gehäuse 
nicht angeschlossen.
Den Controller würde ich allerdings auch um 90° drehen.

von Fabian K. (sabifa)


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Danke schon mal für die weiteren Antworten. Leider bin ich mit der 
Fehlersuche nicht weitergekommen, die Frequenz kann ich nicht 
überprüfen, da ich kein Oszilloskop zur Hand habe.

Bzgl der vielen Kondensatoren habe ich zwei weitere Bilder von der 
Vorderseite angehangen, ich hoffe damit wird es etwas klarer was den 
Boardaufbau angeht. Pro WS2812 LED ein 0.1 uF Kondensator.

Mein Ground kommt vom USB und geht dann auf der Unterseite in eine GND 
plane über (nennt man doch so, korrekt?). Die vielen Vias verbinden dann 
die untere GND plane mit der auf der Vorderseite der PCB.

Gerade fällt mir nichts ein, außer eure Ratschläge zur Verbesserung der 
PCB einmal umzusetzen und zu hoffen, dass es dann funktioniert. Tolle 
Aussichten sind das aber zugegebenermaßen nicht, ich hätte lieber den 
konkreten Fehler gefunden.

Die extra USB Pins möchte ich beibehalten, da das Gerät entweder über 
Micro USB oder einen internen USB Hub betrieben werden soll, welcher 
dann an die Pins angeschlossen wird. (die Micro USB Verbindung ist mir 
in erster Linie aber am wichtigsten)

Jens M. schrieb:
> Und die Stubs an den USB-Datenleitungen zu der Stiftleiste sind
> ebenfalls suboptimal, weil auch da ungleich lang und auf der Kabelseite
> des Ports.

Wie muss ich das verstehen? Sollen die Leitungen der externen USB Pins 
hinter den Widerständen, also auf Microcontroller Seite erst auf die 
Datenleitungen stoßen?

von Thomas Z. (usbman)


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Fabian K. schrieb:
> Gerade fällt mir nichts ein, außer eure Ratschläge zur Verbesserung der
> PCB einmal umzusetzen und zu hoffen, dass es dann funktioniert. Tolle
> Aussichten sind das aber zugegebenermaßen nicht,

Die Ratschläge zu befolgen ist eine Sache du solltest aber erst mal den 
Fehler auf dem aktuellen Board suchen. Solange du den nicht kennst 
brauchst du garnicht anfangen am Board weiter zu designen.

Vergleiche das alte Board mit dem neuen! Da das alte ja zumindest USB 
mäßig funktioniert das neue aber nicht da würde ich ansetzen.
Das neue Board verbindet nicht mit USB. Das alte schon... Es ist also 
etwas mit den Änderungen faul entweder im Bereich USB oder aber im 
Bereich Quarz. Das sind ja die Dinge die du verändert hast. Da du den 
Chip ja programmieren kannst schwingt der Quarz. Die CPU ist prinzipiell 
ansprechbar.

- Haben die Cs am Quarz den richtigen Wert?
- Stimmt für deinen Quarz die Programmierung?
- Wie war die Quarzbestückung auf dem alten Board?

Die Lötstellen sehen alle gut aus. Dass USB mäßig was faul ist zeigen ja 
schon die Widerstandsmessungen.
Übrigens so lernt Mal Fehlersuche und systematisches Vorgehen das wird 
schon.

Mach dir keine Gedanken wegen der Abzweigungen zur 2. USB Buchse. Das 
ist USB1 max 12MHz da ist das noch kein Problem.

: Bearbeitet durch User
von Fabian K. (sabifa)


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Thomas Z. schrieb:
> - Haben die Cs am Quarz den richtigen Wert?
> - Stimmt für deinen Quarz die Programmierung?
> - Wie war die Quarzbestückung auf dem alten Board?

- Sollten sie, kann ich das überprüfen? Auf der LCSC Verpackung steht 
jedenfalls 22pF, ich kann mir schwer vorstellen, dass sie dort einen 
Fehler gemacht haben beim Abpacken. Hier hatte ich aber in der Tat 
vorher andere Cs (0603) verwendet.
- Muss man den Quarz seperat programmieren?
- Ist genau der Selbe wie auf dem anderen Board. Dort habe ich auch bloß 
den Arduino Leonardo Bootloader draufgespielt, sonst nichts weiter 
gemacht.

Ich habe mal gerade die Länge der Traces vom Chip zum Quarz zwischen den 
Versionen verglichen:

alt:
XTAL-1: 608 mil
XTAL-2: 886 mil

neu:
XTAL-1: 608 mil
XTAL-2: 837 mil

Auch wenn beide Kombinationen nicht optimal sind, groß unterscheiden tun 
sie sich nicht.

An den Traces von D+ / D- habe ich nichts verändert, außer dass sie noch 
an die Stiftleisten Pins angeschlossen sind.
Die USB VCC Traces habe ich in der neueren Version dicker gemacht, aber 
nicht großartig weiter verändert.

von Fabian K. (sabifa)


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Thomas Z. schrieb:
> Übrigens so lernt Mal Fehlersuche und systematisches Vorgehen das wird
> schon.

Das kenne ich schon, hingegen nur in der Softwareentwicklung. Hier fehlt 
mir dieser "Verify" Prozess, also hat meine Änderung jetzt gutes oder 
schlechtes verursacht.
Das geht bei Software natürlich schneller, hier muss ich erstmal neue 
Platinen ordern.

von Thomas Z. (usbman)


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Der selbe Quarz ... ist wohl ein 16MHz Typ. Die gibt's in Grundwelle und 
in Oberwelle
Du sagst ja selbst dass beim neuen Board die LEDs viel langsamer 
blinken....
Löt doch mal die beiden Cs aus vielleicht schwingt dein Oberton Quarz 
auf der Grundwelle und damit auf 5MHz.
Dann wird's mit USB nichts.

von Fabian K. (sabifa)


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Hier ist der Link zum Quarz. Hätte ich schon viel früher verlinken 
können, sorry!
https://lcsc.com/product-detail/SMD-Crystals_XTAL-G3225-16M-12pF-30ppm-80R-40-85_C98797.html

Habe die beiden Cs gerade rausgelötet, selbes Verhalten. RX LED blinkt 
ebenfalls genauso schnell wie mit den beiden.
Sind wir hier etwas auf der Spur? Es sollte doch auf jeden Fall einen 
Unterschied geben oder?

von Jens M. (schuchkleisser)


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Man könnte einfach mal ein Programm laden, das eine normale LED an einem 
Pin mit 500ms an und aus versorgt. Die müsste man evtl. dranfrickeln, 
aber nuja.
Wenn das Programm sich an die Zeiten hält und für 16MHz berechnet ist 
kann man die Sekunden einfach mit einer Uhr vergleichen (neben eine 
Zeigeruhr halten). Das sollte nicht abweichen.

Programmieren und die LEDs ansteuern geht auch mit 15,8Mhz, USB aber 
nicht.
Generell finde ich 22p an so einem Mikroquarz zuviel, ich hatte einen 
von JLC an meinem Board mit ähnlicher Größe, der brauchte 8p2.
Möglicherweise ist auch durch die langen Leiterbahnen sehr viel mehr 
parasitäre Kapazität vohanden.

Und wegen der Stubs an den USB-Ports denke ich nur

Fabian K. schrieb:
> An den Traces von D+ / D- habe ich nichts verändert, außer dass sie noch
> an die Stiftleisten Pins angeschlossen sind.

Und jetzt tut's nicht mehr.

von Helmut -. (dc3yc)


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Wie schnell blinken denn die LEDs auf dem funktionierenden Board im 
Vergleich zum jetzigen? Daran kann man doch die Quarzfrequenz 
abschätzen.

von Fabian K. (sabifa)


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Wenn ich richtig mitgezählt habe und man halbwegs auf die Youtube 
Frameskips (, und .) vertrauen kann, blinkt das funktionierende Board 4x 
so schnell.

Also würde der Quarz im neuen Board aktuell bloß mit 4 MHz schwingen.

Video: https://www.youtube.com/watch?v=IXd9a-cr7jE&feature=youtu.be

: Bearbeitet durch User
von Thomas Z. (usbman)


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Fabian K. schrieb:
> Sind wir hier etwas auf der Spur? Es sollte doch auf jeden Fall einen
> Unterschied geben oder?

Nicht unbedingt... Es bedeutet nur dass entweder die Cs keine 
wesentliche Rolle spielen, was natürlich auch daran liegen kann dass das 
Teil auf dem internen Oszillator läuft. Also prüf alle fuses die mit 
Quarz und Teiler zu tun haben. Vergleich die Werte mit deinem alten 
Board.

von Fabian K. (sabifa)


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Die Fuses stimmen mit dem alten Board und dem folgenden Link überein. 
Der AVRDUDESS Screenshot davon hängt oben im ersten Post.

http://eleccelerator.com/fusecalc/fusecalc.php?chip=atmega32u4&LOW=FF&HIGH=D8&EXTENDED=CB&LOCKBIT=2F

von Alexander S. (alesi)


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Thomas Z. schrieb:
> vielleicht schwingt dein Oberton Quarz
> auf der Grundwelle und damit auf 5MHz.

Fabian K. schrieb:
> Also würde der Quarz im neuen Board aktuell bloß mit 4 MHz schwingen.

Das ist ja nicht soweit auseinander (und nur geschätzt). Vielleicht ist 
an der Vermutung von Thomas Z. etwas daran.

von W.S. (Gast)


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Fabian K. schrieb:
> - Sollten sie, kann ich das überprüfen? Auf der LCSC Verpackung steht
> jedenfalls 22pF...

Ich hatte mal einen Fall, wo jemand eines meiner Geräte nachbauen wollte 
- und es hatte überhaupt nicht funktioniert. Schlußendlich stellte sich 
heraus, daß einer der C am Quarz nicht 22pF war, sondern 22nF. Kann 
passieren. Damit schwang der Oszillator mal für ein paar Takte an, dann 
wieder aus und wieder an usw.

> - Muss man den Quarz seperat programmieren?
Nein, da gibt es nix zu programmieren. Aber zu oszillografieren.
Und die Leitungen zum Quarz sind nicht wirklich kritisch. Bedenke mal, 
daß das Ersatzschaltbild des Quarzes eine recht große Induktivität ist 
in Reihe mit einem recht kleinen C (deutlich kleiner als die zwei 22pF). 
Da kommt es nicht wirklich drauf an, ob die C's nun 22pF sind oder 39pF 
oder nur 15pF und die Induktivität der Leiterzüge ist mickrig im 
Vergleich zum Quarz.

> Ich habe mal gerade die Länge der Traces vom Chip zum Quarz zwischen den
> Versionen verglichen:
Ist ziemlich egal.

Aber ein Oberton-Quarz für poplige 16 MHz? Das kommt mir seltsam vor - 
jedenfalls für billige µC-Takt-Quarze.

W.S.

von Fabian K. (sabifa)


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W.S. schrieb:
> Aber ein Oberton-Quarz für poplige 16 MHz? Das kommt mir seltsam vor -
> jedenfalls für billige µC-Takt-Quarze.

Ich habe den verlinkten Quarz gekauft, da das der einzige war den LCSC 
mit den Vorgaben hat (16 MHz, 30ppm, 12pF)

Sollte ich also lieber einen Quarz verwenden der einen Grundton von 16 
MHz hat?
Woran erkenne ich das denn? Im Datenblatt meines Quarzes steht 16 MHz 
bei min & max.

Trotzdem merkwürdig, dass es auf dem alten Board funktioniert hat.

Ich könnte den Quarz noch gegen einen neuen tauschen und sehen ob das 
Fortschritte bringt.

von Thomas Z. (usbman)


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WS. hat schon Recht 16MHz Quarze sind üblicherweise Grundwellen Quarze.
Weil du ja kein Oszi hast, würde ich im nächsten Schritt einfach ein 
kleines Blinkprogramm schreiben und eine LED alle 500ms togglen. Damit 
kannst du überprüfen auf welcher Freq. der Controller läuft. Stimmen die 
Zeiten kann man davon ausgehen dass der Oszillator korrekt arbeitet. 
Dann muss der Fehler auf der USB Seite zu finden sein.

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