Hallo, ich möchte mir eine Ferritantenne für Mittelwelle (0,53 bis 1,6 MHz) bauen. Bei "Der Funkamateur" gibt es 2 Sorten Ferritstäbe. Zum einen 8 x 150 mm Material 3B und 8 x 150 mm Material 4B. Welches Material wäre für Mittelwelle am geeignetsten? Mit den vorhandenen Datenblättern kann ich leider nichts anfangen. Gruß und Dank
Hallo Kurt-Dieter, ich würde mich für das 3B Material entscheiden. Begründung: hat mehr µi, das heisst, du brauchst weniger Windungen. Ich kenne deine Beweggründe für MW nicht, aber wundere dich nicht, wenn du zumindest tagsüber NICHTS! hörst. Abends und Nachts wird es deutlich besser. Die Zeiten des Diodenempfängers sind (leider) lange vorbei. Viel Erfolg. 73 Wilhelm
Wenn du dir die dort verlinkten PDF-Dokumente ansiehst: Material 3B hat eine höhere Permeabilität, die bis ca. 2 MHz flach verläuft (und darüber abfällt). Damit wäre das zumindest mein Vorzugsmaterial für Lang- und Mittelwelle. Edit: Wilhelm war schneller. ;-)
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Danke Jörg, wieder etwas gelernt. Unter diesem Aspekt habe ich solche Kurven nie betrachtet. 73 Wilhelm
Jörg W. schrieb: > Material 3B hat eine höhere Permeabilität Es bleibt die Frage was er noch so anstellen möchte. Bei MW reichen ca. 70 Windungen, bei KW evtl. 8 bei 500pF. Nur bei LW würde ich die höhere Permeabilität wählen, weil ich zu faul zum wickeln wäre.
oszi40 schrieb: > Es bleibt die Frage was er noch so anstellen möchte. Bei MW reichen ca. > 70 Windungen, bei KW evtl. 8 bei 500pF. Nur bei LW würde ich die höhere > Permeabilität wählen, weil ich zu faul zum wickeln wäre. Zu dumm nur, dass die Permeabilität frequenzabhängig ist.
Elektrolurch schrieb: > Zu dumm nur, dass die Permeabilität frequenzabhängig ist. Naja, im unteren Frequenzbereich nicht. Beim dort genannten Material 4B geht der glatte Bereich bis ca. 10 MHz, also umfasst noch ein gutes Stück der Kurzwelle. Oberhalb 10 MHz dürfte eine Ferritantenne sowieso nicht mehr so interessant sein, da kommt man mit einem ordentlichen Stück Draht besser.
Jörg W. schrieb: > Beim dort genannten Material 4B geht der glatte Bereich bis ca. 10 MHz, > also umfasst noch ein gutes Stück der Kurzwell Permeablilitä ist eine komplexe Größe und man darf icht nur auf die Kurve von µ's schauen, sondern auch auf die Ummagnetisierungsverluste µ''s. Laut Kurve des 4B Materials steigen die Verluste µ''s im Ferrit schon im unteren Kurzwellenbereichso, dass keine hohen Kreisgüten mehr erreicht werden können.
Wilhelm S. schrieb: > Die Zeiten des Diodenempfängers sind (leider) lange vorbei. So pessimistisch würde ich das nicht sehen. Der Reiz eines Diodenempfängers kann auch darin liegen, mit selbigem nicht nur die (nicht mehr existenten) Ortssender empfangen zu wollen. Da geht durchaus mehr als manch einer glaubt. Aber das ist wieder ein anderes Thema.
Wilhelm S. schrieb: > Ich kenne deine Beweggründe für MW nicht, aber wundere dich nicht, wenn > du zumindest tagsüber NICHTS! hörst. Wer nur mal interessehalber reinhören will, der ist auch mit einer Rahmenantenne gut bedient. Dann braucht man sich keine Gedanken über das Kernmaterial machen. Die aus alten Radios ausgebauten Ferritstäbe wurden mit HF-Litze bewickelt. Heute nur noch schwer erhältlich. Grüße von petewatt
Stefan M. schrieb: > Da geht durchaus mehr als manch einer glaubt. Langsam macht mich das neugierig. Da könnte man wohl mal wieder basteln und einen Detektor an die Soundkarte anschließen? Die MW-Sender sind zwar rar, aber LED-Lampen und PowerLANs werden wohl einiges liefern...
Horst S. schrieb: > Die aus alten Radios ausgebauten Ferritstäbe Das ist sicher der bessere Weg, also ein altes Radio besorgen. wendelsberg
An ne Soundkarte?!? Ich würd nen batteriebetriebenen NF Verstärker ranhängen, Störungen hast Du schon genug, muß da dann auch noch der Computer stören? mfg
Horst S. schrieb: > mit HF-Litze bewickelt. Heute nur noch schwer erhältlich. Nö: hat Reichelt im Standard-Lieferprogramm.
~Mercedes~ . schrieb: > Ich würd nen batteriebetriebenen NF Verstärker > ranhängen, Störungen hast Du schon genug, muß > da dann auch noch der Computer stören? Das ist sehr richtig. Wenn man dann noch einen Platz weit abseits von Wohngegenden sucht, wird es interessant.
Wilhelm S. schrieb: > aber wundere dich nicht, wenn du zumindest tagsüber NICHTS! hörst. Das glaube ich eher nicht. Du wirst sämtliche Schaltnetzteile in der näheren Umgebung hören. Damit man diese besser empfangen kann, hat man ja extra fast alle Rundfunksender in diesem Bereich abgeschaltet. :-)
> Damit man diese (Schaltnetzteile) besser empfangen kann, hat > man ja extra fast alle Rundfunksender in diesem Bereich abgeschaltet. +100 Ach deswegen wurde Radio Moskau (MW 1MW) abgeschaltet. :-)
oszi40 schrieb: > Ach deswegen wurde Radio Moskau (MW 1MW) abgeschaltet. :-) Du meinst, das hat zu viele Schaltnetzteile aus dem Takt gebracht? :)
oszi40 schrieb: > Ach deswegen wurde Radio Moskau (MW 1MW) abgeschaltet. Hab grad mal mit dem AR7030 drübergehört: 1. allgemeines Störgeprassel so um S8..S9 hier im Berliner Gebiet 2. In diesem Geprassel noch hörbar: (alles in kHz) 567 630 710 756 810 855 873 900 1150 1180 1233 1332 1386 (von wegen abgeschaltet?) 1404 1413 1548 Soweit erkennbar, zumeist Zeugs was nach Balkan klingt. Also die Sparlampen und SNT sind auf der MW noch nicht ganz allein. Aber für einen Detektor reicht das nicht. W.S.
Die Antenne ist zwar eine wesentliche Sache, der eigentliche Empfänger dann auch.Hier mit altem Radio ( ICs und Ferritantenne ) tagsüber verrauscht ein Sender, abends Sender an Sender. Empfangsstörungen gibt es auch, ja, aber Schaltnetzteile sind das sicher nicht.Es wäre aber denkbar, daß im MW-Bereich auch Funkdienste tätig sind die dazu keine Auskunft geben... Ich weis auch nicht ob Energieversorger diese Frequenzen nutzen. Der Aufwand ist ja nach Oben hin offen, eine Drahtantenne und einen Amateurfunkempfänger wird man für den Empfang von Lowpower-Stationen auf MW schon brauchen. 540kHz 639kHz dünn
W.S. schrieb: > Soweit erkennbar, zumeist Zeugs was nach Balkan klingt. Vieles aus Osteuropa, aber ich war erstaunt, dass offenbar auch unsere tschechichen Nachbarn noch auf MW senden. Auch eine sehr offensichtlich spanisch sprechende Station war zu hören. Mit Abstand das dickste Signal war hier auf 1467 kHz.
Habe jetzt auch mal wieder MW gehört. Es gibt um diese Nacht-Zeit noch mehr Sender als ich erwartete.
1467kHz ist öfters abends hier auch sehr stark zu hören. Wenn man auf 1476kHz Lowpower-Station hört, und 1467kHz schaltet manchmal um etwa 21:45 ein, dann reicht hier das ZF-Filter im Empfänger nicht mehr..
Kurt-Dieter G. schrieb: > ich möchte mir eine Ferritantenne für Mittelwelle (0,53 bis 1,6 MHz) > bauen. Mit Verlaub, ich würds Rad nicht neu erfinden, sondern für 3-fuffzig oder so eine fertig Gewickelte aus einem alten Kofferradio in der Bucht kaufen... Mit etwas Glück bekommst eine wabenkorbartig aus Litze gefertigte Highperformance-Spule von einem der damaligen Marktführer - sowas geht gar nicht als Amateur...
Lockwickler schrieb: > Highperformance-Spule von einem der damaligen Marktführer - sowas geht > gar nicht als Amateur... Auch eine handgewickelte Sauerkraut-Wicklung hat damals funktioniert. Ob allerdings die Kreisgüte der Luxus-Spule erreicht wurde, habe nie verglichen. Wichtiger war ein Stück Papier zwischen Ferritstab und Spule um die Spule später zur Optimierung gut verschieben zu können.
Jörg W. schrieb: > Vieles aus Osteuropa, aber ich war erstaunt, dass offenbar auch unsere > tschechichen Nachbarn noch auf MW senden. Auch eine sehr offensichtlich > spanisch sprechende Station war zu hören. > > Mit Abstand das dickste Signal war hier auf 1467 kHz. Ich hatte es schon mal genannt, in Dresden solltest du auch Radio Dechovka(Blechblasmusik) gut empfangen können. Der Empfangskreis geht bis Dresden. https://www.ebay.de/itm/3-9dBi-Antenne-Kabel-RP-SMA-u-FL-2-4G-5Ghz-WLAN-Dualband-fur-Fritz-Box-Pigtail/163761623417?_trkparms=aid%3D1110006%26algo%3DHOMESPLICE.SIM%26ao%3D1%26asc%3D225078%26meid%3Deab85150ed3a45dbbe042bb5a6bf47e4%26pid%3D100005%26rk%3D5%26rkt%3D12%26mehot%3Dag%26sd%3D181358241383%26itm%3D163761623417%26pmt%3D1%26noa%3D0%26pg%3D2047675%26algv%3DSimplAMLv5PairwiseWebWithBBEV2bDemotionZeroArw%26brand%3DMarkenlos&_trksid=p2047675.c100005.m1851 Auch polnische Sender gibt es noch. Aber Detektorempfang und Ferritantenne ging noch nie. Außer in Sichtweite. Lockwickler schrieb: > Mit Verlaub, ich würds Rad nicht neu erfinden, sondern für 3-fuffzig > oder so eine fertig Gewickelte aus einem alten Kofferradio in der Bucht > kaufen... Die sind exakt gewickelt und mit der richtigen Anzapfung. Die Zeit scheint vorbei zu sein, wo einem alte Kofferradios hinterhergeworfen wurden sind.
michael_ schrieb: > Ich hatte es schon mal genannt, in Dresden solltest du auch Radio > Dechovka(Blechblasmusik) gut empfangen können. Naja, ist die Frage, was "gut" ist. :-) Ich hatte für den Test meinen (nicht sehr langen) Kurzwellendipol an den Afu-Transceiver gehängt, ohne weitere Anpassmittel. Hatte auch zuerst den EKD probiert, aber da der in 10-Hz-Schritten abstimmt, kurbelt man sich einen Wolf. ;-) Den Afu-Transceiver kann ich im Rundfunkband auf eine Schrittweite von 9 kHz stellen, das war bequemer. Könnte gut sein, dass Radio Dechovka dabei war, aber mit Sprachbeiträgen zu der Zeit, keine Musik.
Habe heute früh mal probiert. Mit SONY Weltempfänger. Dechovka 1233KHz kommt ganz schwach verrauscht. Weitere auf 954 und 1062. Auch sehr verrauscht. Auf 639 aber brauchbar. Auch mit einem alten russ. Kofferradio. Auf LW 243KHz einer relativ stark. Ich konnte die Sprache nicht erkennen. Dänisch? Sonst nur zum Teil starke ratternde Störungen. Furchtbar.
michael_ schrieb: > Auf LW 243KHz einer relativ stark. Ich konnte die Sprache nicht > erkennen. Dänisch? Passt, laut Wikipedia der Sender Kalundborg. Das ist so ziemlich die geometrische Mitte Dänemarks (nicht ganz exakt, aber Jütland wird über das Meer ganz gut erreicht). Die Antennentürme sind durchaus beeindruckend.
michael_ schrieb: > Sonst nur zum Teil starke ratternde Störungen. > Furchtbar Sehr übel sind leider die allseits beliebten Rasenmäh-Roboter. Die Induktionsschleife die an der Rasenkante als Überfahrgrenze gelegt wird, ist eine perfekte und riesige Loopantenne. Es werden schlichtweg Rechtecke eingespeist, die dann im LW und MW Bereich ihre breitbandige Pracht entfalten. Man hätte sich ja auch auf Sinus und genehmigte Festfrequenz(en) einigen können, aber die Randgruppen, die sich von den Streubüchsen gestört fühlen sind ja unwichtig. Allen anderen Randgruppen werden ihre Wünsche aber natürlich auf dem Silbertablett hinterhergetragen...
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Stefan M. schrieb: > Es werden schlichtweg Rechtecke eingespeist, Warum zum Geier™ geht sowas durch eine EMV-Prüfung?
Hallo, mit soviel Beteiligung habe ich garnicht gerechnet. Hier der Link der Ferritantenne die ich in leicht abgewandelter Form nachbauen möchte. http://www.epemag3.com/lib/free_projects/radio/0900%20-%20Active%20Ferrite%20Loop%20Aerial.pdf Nochmals vielen Dank. Gruß Dieter
Falls du einen guten Vorverstärker hinter der Ferrit-Antenne anschließen möchtest (damit kommt man quasi verlustfrei auf 50 Ohm): Beitrag "Re: Abstimmbare Ferritantenne für 160m mit 50-Ohm-Ausgang"
Jörg W. schrieb: > Warum zum Geier™ geht sowas durch eine EMV-Prüfung? Weil sie vielleicht überhaupt nicht stattgefunden hat. Ja - es gibt so vieles, worüber man sich schwarz ärgern könnte. Aber es ist die eigene Galle und nicht die des Nachbarn, der dank vollständiger Unwissenheit auf diesem Gebiet nicht mal erahnen könnte, was er da anrichtet. Und selbst wenn man es ihm erklären würde, hätte er kein Verständnis: "wieso? du brauchst doch bloß die Vorwahl von Australien zu nehmen.." Also: bloß nicht sich SELBST ärgern. Ich nehme mir das jeden Tag vor - solltest du auch. W.S.
michael_ schrieb: > Habe heute früh mal probiert. Mit SONY Weltempfänger. > Dechovka 1233KHz kommt ganz schwach verrauscht. Habe heute 20.30 Uhr nochmal probiert. Guter Empfang, hat richtig Spaß gemacht. Nur paar Fadingeinbrüche waren dabei.
michael_ schrieb: > Guter Empfang, hat richtig Spaß gemacht. Ja, die 1233 kommt relativ dick durch, die 792 nur "Grasnarbe". Ist aber nicht meine Musik. ;-)
Bei der Musik schmeckt aber das Bier besser. Man kann nur nicht den ganzen Tag Bier trinken :-) Die zweite Frequenz kann ich nicht testen. Da ist hier ein superstarker Störsender drauf. Mit der Ferritantenne konnte ich nicht mal die Richtung/Minimum erkennen.
HildeK schrieb: > Weil hier auch, etwas OT, um MW-Radiostationen geht: > http://websdr.ewi.utwente.nl:8901/ Hi, SDR Twente hat(te) Antennenprobleme. Man hör(te) unterhalb 500 kHz nur Störgeräusche. Maßgeschneiderte Empfangsprognose auf: MWLIST http://www.mwlist.org 234 Luxemburg ganztägig. S2-3 540 Ungarn (2 Megawatt) 639 CZ 954 CZ kommen nach "Grauzone" bombastisch. ciao gustav
Eigentlich ist die AM MW/LW Szene noch in Ordnung. Nur nicht in Deutschland. Man kriegt Polen, Tschechen, Holländer, Dänen, Engländer, Franzosen, Italiener usw. rein. Abends. Abends kommt hier gut auf 900KHz ein Italiener rein.
michael_ schrieb: > Nur nicht in Deutschland. Manchmal geschehen dann doch seltsame Dinge in Deutschland. Neuer deutscher Sender: Zwar nicht auf MW aber im 49m-Band strahlt der DWD versuchsweise den Seewetterbericht in AM aus: Wetterfunksender Pinneberg: Sprachausstrahlung Seewetterbericht über Kurzwelle (AM) : Seewetterbericht ausgestrahlt im technischen Testbetrieb auf 5905 kHz und 6180 kHz Sendezeiten: Nord- und Ostsee sowie deutsche Küstengebiete: 06:00-06:30 UTC 12:00-12:30 UTC 20:00-20:15 UTC Mittelmeer: 16:00-16:30 UTC 20:15-20:30 UTC Grüße von petawatt
Stefan M. schrieb: > Wilhelm S. schrieb: >> Die Zeiten des Diodenempfängers sind (leider) lange vorbei. > > So pessimistisch würde ich das nicht sehen. > Der Reiz eines Diodenempfängers kann auch darin liegen, mit selbigem > nicht nur die (nicht mehr existenten) Ortssender empfangen zu wollen. > Da geht durchaus mehr als manch einer glaubt. Gugelt mal nach Berthold Bosch, Dave Schmarder und Ben Tongue. Die haben mit Fachwissen, Kosten und Mühen den verstärkerlosen Empfang perfektioniert und wahrlich erstaunliche Ergebnisser erzielt.
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