Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik MOSFET und induktive Last - SOA Diagramm


von Manuel K. (mogs)


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Hallo zusammen,

für meine Schaltung 
(Beitrag "Re: KFZ Transientenschutz") suche ich einen 
passenden logic level MOSFET (AEC Q101 qualified - automotive).
Ich möchte mit dem 5V Ausgang eines Arduinos eine 15V Last (max. 3A) 
alle paar Minuten für max 500ms einschalten (50Hz PWM).

Ich habe mir jetzt den IPD50N06S4L-08 rausgesucht:
https://www.mouser.de/datasheet/2/196/Infineon-IPD50N06S4L_08-DS-v01_00-en-1731795.pdf

Dieser hat bei einer V_GS von 4,5V einen R_DS(on) von 9 bis 13,5mOhm. 
Das macht bei 3A eine Verlustleistung von max 0,1215W, sollte also kein 
großes Problem für die Kühlung darstellen (es soll nur ein Kupferbereich 
auf dem PCB als Kühlfläche dienen).

Von den anderen Werten sollte ja auch alles passen (I_D, V_DS), oder 
seht ihr hier schon einmal Probleme?

Jedenfalls bin ich dann auf das SOA Diagramm gestoßen, und war zunächst 
verwirrt :) Durch diverse Threads hier und hilfreiche Antworten konnte 
ich aber fast alle Fragen klären, dennoch bleiben zwei.

1)
Und zwar geht es im SOA Diagramm ja um die Spannung, die direkt am 
MOSFET abfällt (X-Achse). Wenn ich also 5V am Gate anlege und diesen 
damit durchschalte, dann fällt der Großteil der Spannung ja an meiner 
Last ab und am MOSFET nur 3A*13,5mOhm = 40,5mV. So weit geht das SOA 
Diagramm nicht nach links, aber das sollte passen, richtig?

2)
Ich habe diese Aussage im Forum gefunden, wonach bei einer induktiven 
Last und langsamen Schaltvorgang auch eine höhere Spannung am MOSFET 
abfallen kann:


A. K. schrieb:
> Kanzler schrieb:
>> In was für Fällen würde denn so eine hohe Spannung am MOSFET selber
>> abfallen?
>
> Auch bei einem langsamen Schaltvorgang. Dann spielen die mit Zeiten
> markierten Kurven im SOA Diagramm eine Rolle. Der Abschaltvorgang bei
> induktiver Last sorgt übergangsweise für vollen Strom bei voller
> Spannung am Transistor. Siehe
> http://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/0208031.htm

Wenn ich jedoch eine Freilaufdiode um die Last schalte, wie im 
verlinkten Artikel, muss ich mir dann noch Sorgen um diese Thematik 
machen?

Viele Grüße,
Manuel

von Teo D. (teoderix)


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Manuel K. schrieb:
> Wenn ich jedoch eine Freilaufdiode um die Last schalte, wie im
> verlinkten Artikel, muss ich mir dann noch Sorgen um diese Thematik
> machen?

Nein, paßt schon alles. :)
Der MosFet durchläuft beim Schalten immer den gesamten Analogbereich 
(Ohm). Je langsamer geschallten wird, desto mehr Leistung fällt in 
dieser Zeit natürlich am Fet ab. Viele der Fets sind dafür auch nicht 
ausgelegt (Linearbetrieb). Wenn zu langsam, nehmen sie Schaden, auch 
ohne Thermische-Überlastung!

von oszi40 (Gast)


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Manuel K. schrieb:
> Wenn ich jedoch eine Freilaufdiode um die Last schalte, wie im
> verlinkten Artikel, muss ich mir dann noch Sorgen um diese Thematik
> machen?

1.Freilaufdiode schützt zwar, beeinflusst leider auch das schnelle 
Schaltverhalten. Deswegen wird es evtl. etwas kniffliger.
2.MOSFETS mit Schutzdioden sollte man auch thermisch betrachten. Sie 
könnten den MOSFET-Chip zusätzlich heizen!

3.Teo D. schrieb:
> Je langsamer geschallten wird, desto mehr Leistung
Desto mehr Wärme im Chip ...

von Jens G. (jensig)


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Bei einer Spule als Last kann man auch die spezifizierte Avalanche 
Energy als Anhaltspunkt nehmen (ist allerdings nicht bei diesem 
Transistor garantiert).
Wenn die in Deiner Spule gespeicherte Energy deutlich drunter bleibt, 
sollte auch nix weiter passieren bei gelegentlichem Schalten.

>Ich möchte mit dem 5V Ausgang eines Arduinos eine 15V Last (max. 3A)
>alle paar Minuten für max 500ms einschalten (50Hz PWM).

Hier ist mir aber nicht wirklich klar, was Du nun hast - gelegentliches 
Schalten, oder 50Hz PWM. 50Hz PWM ist jedenfalls für mich kein 
Einschalten ...

von Sven S. (schrecklicher_sven)


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Manuel K. schrieb:
> 2)
> Ich habe diese Aussage im Forum gefunden, wonach bei einer induktiven
> Last und langsamen Schaltvorgang auch eine höhere Spannung am MOSFET
> abfallen kann:

Satzumstellung:
Auch bei (oder trotz) langsamem Schaltvorgang kann bei induktiver Last 
eine höhere Spannung auftreten.
Die Freilaufdiode verhindert dies aber.

von Manuel K. (mogs)


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Vielen Dank für eure Antworten.

Was genau ist denn langsam und was ist schnell?
Ich hätte jetzt gedacht, wenn ich am 16MHz Arduino einen Pin von LOW auf 
HIGH ziehe, dass das als schnell anzusehen ist :)
Nach der Aussage von oszi40 gehe ich erstmal weiter davon aus :)

Jens G. schrieb:
> Hier ist mir aber nicht wirklich klar, was Du nun hast - gelegentliches
> Schalten, oder 50Hz PWM. 50Hz PWM ist jedenfalls für mich kein
> Einschalten ...
Das ist vllt. etwas ungünstig formuliert gewesen. Alle paar Minuten soll 
für maximal 500ms am Stück eine Pumpe (die Last) eingeschaltet werden 
und die benötigt ein 50Hz PWM Signal. Also war meine Idee ein 5V 50Hz 
Signal an das Gate des MOSFETs anzulegen. Nach den 500ms bleibt der 
MOSFET wieder für ein paar Minuten offen, bis es von vorne losgeht.

Teo D. schrieb:
> Der MosFet durchläuft beim Schalten immer den gesamten Analogbereich
> (Ohm). Je langsamer geschallten wird, desto mehr Leistung fällt in
> dieser Zeit natürlich am Fet ab. Viele der Fets sind dafür auch nicht
> ausgelegt (Linearbetrieb). Wenn zu langsam, nehmen sie Schaden, auch
> ohne Thermische-Überlastung!
Das heißt, wenn ich zu langsam schalte bin ich im Linearbetrieb? Ich 
habe mal gelesen, dass der MOSFET Linearbetrieb unterstützt, wenn im SOA 
Diagramm eine DC Kurve eingezeichnet ist, was bei dem von mir erwähnten 
nicht der Fall ist.
Da der Arduino aber schnell genug (? siehe oben) schaltet, sollte ich 
nicht im Linearbetrieb sein (und der MOSFET daher ok sein), richtig?

oszi40 schrieb:
> 1.Freilaufdiode schützt zwar, beeinflusst leider auch das schnelle
> Schaltverhalten. Deswegen wird es evtl. etwas kniffliger.
> 2.MOSFETS mit Schutzdioden sollte man auch thermisch betrachten. Sie
> könnten den MOSFET-Chip zusätzlich heizen!

Jens G. schrieb:
> Bei einer Spule als Last kann man auch die spezifizierte Avalanche
> Energy als Anhaltspunkt nehmen (ist allerdings nicht bei diesem
> Transistor garantiert).
> Wenn die in Deiner Spule gespeicherte Energy deutlich drunter bleibt,
> sollte auch nix weiter passieren bei gelegentlichem Schalten.

Klingt leider viel komplizierter, als ich bisher angenommen habe :)
Es gibt leider kein Datenblatt zur Pumpe ... oder aber derjenige, der 
Sie vertreibt, möchte es nicht rausgeben.
Die originale Schaltung, welche die Pumpe nutzt, verwendet einen BUZ11, 
allerdings ohne Freilaufdiode um die Pumpe, falls das weiterhilft. Ich 
würde jedoch gerne etwas aktuelleres und in SMD nehmen.

Im Datenblatt vom MOSFET steht immerhin etwas von "100% Avalanche 
tested".

Wie kann ich ansonsten weitermachen, um einen passenden MOSFET zu finden 
bzw. herauszufinden, ob der von mir erwähnte passt?

Teo D. schrieb:
> Nein, paßt schon alles. :)

> Auch bei (oder trotz) langsamem Schaltvorgang kann bei induktiver Last
> eine höhere Spannung auftreten.
> Die Freilaufdiode verhindert dies aber.

Euren Aussagen nach kann ich den MOSFET ja verwenden und alles ist gut.
Jetzt bin ich umso mehr verwirrt :D

von Stefan F. (Gast)


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Manuel K. schrieb:
> So weit geht das SOA Diagramm nicht nach links,

Kann gut sein, denn das Diagramm ist für digitale Schaltanwendungen fast 
irrelevant. Erst bei sehr viel höheren Frequenzen, wo mehr 
Verlustleistung abfällt würde es interessant werden.

Manuel K. schrieb:
> Ich habe diese Aussage im Forum gefunden, wonach bei einer induktiven
> Last und langsamen Schaltvorgang auch eine höhere Spannung am MOSFET
> abfallen kann

Warum das? Beim Einschalten steigt der Strom langsam an, was den 
Transistor eher entlastet als zu belasten. Beim aus-schalten entsteht 
eine Spannungsspitze von der Energie, die in der Spule magnetisch 
gespeichert ist. Die leitet man typischerweise mit einer Freilaufdiode 
ab, so dass der Transistor damit nichts zu tun hat.

Blöd wird es nur, wenn du den Strom wieder einschaltest, während die 
Spule noch nicht entladen ist. Aber das wird hier bei deiner Frequenz 
wohl kaum der Fall sein.

von Achim S. (Gast)


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Manuel K. schrieb:
> Wie kann ich ansonsten weitermachen, um einen passenden MOSFET zu finden
> bzw. herauszufinden, ob der von mir erwähnte passt?

Nutze eine Freilaufdiode, dann brauchst du dir um das Avalance-Verhalten 
des FETs keine Gedanken zu machen. Du müsstest nur dann anders vorgehen, 
wenn der Strom so schnell wie möglich auf 0 gehen sollte - was bei dir 
aber nicht der Fall ist.

Manuel K. schrieb:
> Was genau ist denn langsam und was ist schnell?
> Ich hätte jetzt gedacht, wenn ich am 16MHz Arduino einen Pin von LOW auf
> HIGH ziehe, dass das als schnell anzusehen ist :)

Entscheidend ist, wie schnell der Arduino die Gatekapazität umladen 
kann. Das geht nicht besonders schnell. Aber weil du deinen FET nur 
"selten" umschaltest ist es nicht kritisch, wenn das Umladen ein wenig 
länger dauert.

Manuel K. schrieb:
> Alle paar Minuten soll
> für maximal 500ms am Stück eine Pumpe (die Last) eingeschaltet werden
> und die benötigt ein 50Hz PWM Signal.

Was für eine Pumpe ist das denn, dass sie ein 50Hz-Signal benötigt? Hier 
könnte ein Problem deines Aufbaus stecken. Manche Pumpen, die ein 
PWM-Signal benötigen, brauchen z.B. Push-Pull Treiber. Da kommst du mit 
einfachem Ein- und Ausschalten nicht weit.

von Manuel K. (mogs)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Warum das? Beim Einschalten steigt der Strom langsam an, was den
> Transistor eher entlastet als zu belasten. Beim aus-schalten entsteht
> eine Spannungsspitze von der Energie, die in der Spule magnetisch
> gespeichert ist. Die leitet man typischerweise mit einer Freilaufdiode
> ab, so dass der Transistor damit nichts zu tun hat.
Genau, das war ja meine Frage: ob ich das Problem mit der Freilaufdiode 
umgehen kann.
Dein Text sehe ich als Bestätigung :)

> Blöd wird es nur, wenn du den Strom wieder einschaltest, während die
> Spule noch nicht entladen ist. Aber das wird hier bei deiner Frequenz
> wohl kaum der Fall sein.
Nur des Interesse halber: Bei welcher Frequenz wird dieser Fall denn 
interessant?

Achim S. schrieb:
> Nutze eine Freilaufdiode, dann brauchst du dir um das Avalance-Verhalten
> des FETs keine Gedanken zu machen. Du müsstest nur dann anders vorgehen,
> wenn der Strom so schnell wie möglich auf 0 gehen sollte - was bei dir
> aber nicht der Fall ist.
Die Freilaufdiode (MURS320) habe ich ja, siehe oben :)

> Entscheidend ist, wie schnell der Arduino die Gatekapazität umladen
> kann. Das geht nicht besonders schnell. Aber weil du deinen FET nur
> "selten" umschaltest ist es nicht kritisch, wenn das Umladen ein wenig
> länger dauert.
OK, mit "selten" meinst du dann die "lahmen" 50Hz?
Das klingt ja alles sehr danach, dass der MOSFET passt.

> Was für eine Pumpe ist das denn, dass sie ein 50Hz-Signal benötigt? Hier
> könnte ein Problem deines Aufbaus stecken. Manche Pumpen, die ein
> PWM-Signal benötigen, brauchen z.B. Push-Pull Treiber. Da kommst du mit
> einfachem Ein- und Ausschalten nicht weit.
Es handelt sich um die McCoi-Pumpe:
https://www.mccoi.de/pumpe.html
Diese ist dort mit 12V AC angegeben, also Wechselstrom. Die original 
McCoi Schaltung befeuert diese aber mit der Batterie-Spannung 
(Gleichstrom) im Motorrad, also ca 14V, jedoch laut Aussage des 
Betreibers mit 50Hz, da die Pumpe nicht für Gleichstrom ausgelegt ist.
Hier einmal der Schaltplan der original Schaltung mit der Pumpe am 
BUZ11, aber ohne Freilaufdiode:
http://www.mccoi-forum.de//files/mein_mccoi-schaltplan_177.jpg

von Stefan F. (Gast)


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Manuel K. schrieb:
> Bei welcher Frequenz wird dieser Fall denn interessant?

Vermutlich wird es da erst am 1000 Hz spannend.

Manuel K. schrieb:
> OK, mit "selten" meinst du dann die "lahmen" 50Hz?
> Das klingt ja alles sehr danach, dass der MOSFET passt.

Ja

Manuel K. schrieb:
> Hier einmal der Schaltplan der original Schaltung mit der Pumpe am
> BUZ11, aber ohne Freilaufdiode:

D7 ist hier die Freilaufdiode

von Achim S. (Gast)


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Manuel K. schrieb:
> Es handelt sich um die McCoi-Pumpe:
> https://www.mccoi.de/pumpe.html

Ok. So richtig viel ist dort nicht zur Pumpe angegeben. Aber es sieht 
für mich danach aus, als würde da einfach ein Zugmagnet gegen eine Feder 
arbeiten. Dann ist es tatsächlich wichtig, dass der Strom stark 
durchmoduliert wird. Wenn der Freilauf "zu gut" ist, sinkt der Strom 
nicht weit genug ab und die Pumpleistung geht in den Keller. Kannst es 
ja ggf. mal ausprobieren und zur Not einen Leistungswiderstand in Serie 
zur Freilaufdiode schalten. Wenn an dem beim mittleren Spulenstrom ca. 
12V abfallen, dann hat der Transistor immer noch keine Probleme und die 
Spule sieht effektiv ein AC-Signal. (Mit Freilauf kann dagegen der 
Gleichanteil überwiegen, so dass dominierten ein Gleichstrom fließt, der 
nichts zur Pumpleistung beiträgt).

Manuel K. schrieb:
> Hier einmal der Schaltplan der original Schaltung mit der Pumpe am
> BUZ11, aber ohne Freilaufdiode:
> http://www.mccoi-forum.de//files/mein_mccoi-schaltplan_177.jpg

Na ja, dort ist zwar keine Freilaufdiode. Aber über D7 fließt der Strom 
weiter zum 220µF Elko, der sich dadurch weiter auflädt. So eine Art 
"halber Freilauf" - ich bin nicht sicher, ob sich der Autor der 
Schaltung das bewusst gemacht hat.

von Achim S. (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> D7 ist hier die Freilaufdiode

Wenn man davon ausgeht, dass der VCC-Anschluss des NE555 mit der 
Batteriespannung verbunden ist, dann wäre es tatsächlich ein "normaler" 
Freilauf. Ist im Schaltplan zwar nicht so eingezeichnet, kann aber in 
der Schaltung trotzdem verbunden sein.

von Manuel K. (mogs)


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Tatsächlich, D7 habe ich total übersehen :)
Ich finde es nur komisch, dass das eine 1N4004 sein soll. Die sind doch 
für 1A spezifiziert. Müsste da nicht eine 3A oder 4A Diode hin, wenn die 
Pumpe bis zu 3A zieht?
Ich habe geplant da eine MURS320 oder vllt eine MURS440 zu verwenden.

Achim S. schrieb:
> Kannst es
> ja ggf. mal ausprobieren und zur Not einen Leistungswiderstand in Serie
> zur Freilaufdiode schalten.

Noch habe ich nichts bestellt, kann also leider auch noch nichts testen 
:)

von Achim S. (Gast)


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Manuel K. schrieb:
> Ich finde es nur komisch, dass das eine 1N4004 sein soll. Die sind doch
> für 1A spezifiziert. Müsste da nicht eine 3A oder 4A Diode hin, wenn die
> Pumpe bis zu 3A zieht?
> Ich habe geplant da eine MURS320 oder vllt eine MURS440 zu verwenden.

Die 3A sind der Spitzenstrom der Pumpe, die 1A der Diode gelten für den 
Dauerstrom. Da darf schon ein gewisser Faktor dazwischen sein. Aber es 
schadet sicher nicht, eine etwas kräftigere Diode zu verwenden.

Manuel K. schrieb:
> Noch habe ich nichts bestellt, kann also leider auch noch nichts testen
> :)

Dann würde ich zumindest mal den Platz für den Leistungswiderstand 
vorsehen. Kann schon sein, dass der Pumpenstrom auch mit Freilaufdiode 
schnell genug abfällt. Kann aber auch sein, dass er das nicht macht - 
dann brauchst du den "zusätzlichen Spannungsabfall" am 
Leistungswiderstand.

von Manuel K. (mogs)


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Alles klar, ich danke euch für die hilfreichen Antworten.

Achim S. schrieb:
> Dann würde ich zumindest mal den Platz für den Leistungswiderstand
> vorsehen. Kann schon sein, dass der Pumpenstrom auch mit Freilaufdiode
> schnell genug abfällt. Kann aber auch sein, dass er das nicht macht -
> dann brauchst du den "zusätzlichen Spannungsabfall" am
> Leistungswiderstand.

OK, aber mal anders gefragt:
Wenn in der original Schaltung ein BUZ11 funktioniert, dann gibt es doch 
keinen Grund zur Annahme, warum es mit dem von mir vorgeschlagenen 
MOSFET nicht funktionieren sollte, oder?

von Stefan F. (Gast)


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Manuel K. schrieb:
> Müsste da nicht eine 3A oder 4A Diode hin, wenn die
> Pumpe bis zu 3A zieht?

Wäre schon besser (sicherer), kurzzeitig vertragen die 1N4xxx aber auch 
einiges. Letztendlich ist es eine thermische Frage.

von Manuel K. (mogs)


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Ich muss noch eine Frage loswerden :)

Ich möchte am Gate einen 220 Ohm Widerstand einbauen, um den Strom zu 
begrenzen und den Arduino Pin zu schützen. Wenn ich das richtig 
verstehe, mache ich damit das Schalten langsamer (RC Glied).
Das bewegt sich wahrscheinlich im Mikrosekunden Bereich und sollte für 
die 50Hz noch schnell genug sein.

Oben wurde nun das geschrieben:

Teo D. schrieb:
> Je langsamer geschallten wird, desto mehr Leistung fällt in
> dieser Zeit natürlich am Fet ab. Viele der Fets sind dafür auch nicht
> ausgelegt (Linearbetrieb). Wenn zu langsam, nehmen sie Schaden, auch
> ohne Thermische-Überlastung!

Wie ermittel ich denn, ob mit 220 Ohm Widerstand am Gate noch schnell 
genug geschaltet wird, damit der MOSFET überlebt?

von Stefan F. (Gast)


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Das kann man nur grob abschätzen.

Zeit = C × R

Wobei C die Gate Kapazität ist und R der Vorwiderstand + ca 50 Ohm 
Innenwiderstand des Mikrocontrollers.

In dieser Zeit fällt am Transistor ca. 25% der Leistung ab. Wenn du z.B 
Eine 10W Led schaltest wären das 2,5 Watt.

Wenn diese Schaltzeiten 1/1000 der Gesamt Zeit ausmachen, dann musst du 
die so berechnete Verlustleistung durch 1000 teilen.

Dazu addierst du noch die Verluste am Rdson für die Einschaltdauer.

Das ergibt dann ganz grob die Verlustleistung, die der Mosfet vertragen 
muss und die gekühlt werden muss.

Letzendlich würde ich das vor der Produktion an einem Prototypen 
erproben.

von Jens G. (jensig)


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>Wie ermittel ich denn, ob mit 220 Ohm Widerstand am Gate noch schnell
>genug geschaltet wird, damit der MOSFET überlebt?

Man könnte ganz einfach mal die RC-Konstante hernehmen, die sich damit 
bildet, und schaut für die ursprünglich erwähnten 15V/3A als WorstCase 
im SOA-Diagramm an, welche Zeit wir uns dabei erlauben können. Beim 
ursprünglich erwähnten  IPD50N06S4L-08 kann man dann sehen, daß der 
Punkt 15V/3A noch ein ganzes Stück unterhalb der 1ms-Linie liegt. Also 
könnten wir uns etliche ms für 15V/3A leisten. Die Umschaltung geschieht 
aber innerhalb von µs, also sind wir doch sehr weit von einer SOA-Grenze 
weg, also noch reichlich Luft, bzw. wir haben eine Sicherheit von 1:1000 
oder so.
Das SOA-Diagramm gilt zwar nur für Einzelimpluse, wenn der Mosfet 
komplett auf 25°C liegt, aber da wir so weit von irgendwelchen Grenzen 
weg sind, sind auch die 50Hz kein echtes Problem.
Also man muß hier nicht wirklich was genau rechnen, sondern es reicht, 
bei ausreichend Abstand von irgendwelchen Grenzwerten einfach die Sache 
abzuschätzen.

von Manuel K. (mogs)


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Super, ich danke euch beiden.
Dann scheint ja alles mit dem 220 Ohm Widerstand zu passen.

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