Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Geeignetes Lernmaterial (Produkte zum Auseinander nehmen)


von Martin G. (martin_k580)


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Hallo zusammen,

  ich lerne gerade praktische ETechnik und da ich hier im Forum erfahren 
habe, dass es wohl keine gute Übersicht über Teil(-Schaltungen) im 
Internet gibt, sieht es so aus, als ob man das Lernen am Objekt 
bevorzugen sollte.

(Zur Info, lerne nach Schenk (Practical Electronics for Inventors) bin 
halb durch, hab Diplom Informatiker (Uni) mit ca. 1000h+ Etechnik 
training (teil war Hardware für Digitaltechnik) ist aber 20 Jahre her 
und ansonsten arbeite ich als freiberuflicher Softwareentwickler und das 
seit ich denken kann ;)).

Ich habe hier noch ein Netzteil für 1200Watt, wo wohl einfach ein 
Bauteil den Geist aufgegeben hat, das werd ich mal anschauen aber wohl 
nicht ans Netz hängen, da ich (noch) zuviel Respekt vor Haushaltsstrom 
habe.

Ich habe bei Lidl kürzlich drei billige LED Tisch-Leuchten erbeutet, die 
ich im 'Etech-Labor' einsetze, die kann ich mal aufschrauben.

Dazu noch diverse Netzteile für alte Handys.

Dazu denke ich an eine billige Drone, welche mit nem Handy kommuniziert 
(wohl WLan, hab noch keine), da sie auch Input von einer Kamera 
verarbeitet, dürfte so ein Ding recht interessant sein.

Zusätzlich habe ich über den Arduino-Entwicklerboard bzw. auch über die 
Makerbuino Spielekonsolen Beispiele für Mikroprozessor / -controller 
beispiele auch beispiele für USB und Smartcardsysteme.

Lohnt es sich einen Toster auseinander zu nehmen? Hab hier noch nen 
Standgrill etc. Da aber alle am Haushaltsstrom sitzen und ich diese 
weiterverwenden möchte, ist da nicht viel.

Habe auch daran gedacht, defekte Geräte im Internet zu kaufen und diese 
dann als Übung reparieren zu wollen durch austausch der beschädigten 
Komponenten. Ist das zu empfehlen?

Kann man auf den Elektrofriedhöfen bzw. Sammelstellen den Elektronikmüll 
ausleihen bzw. kaufen?

Abgesehen von der Drohne und den anderen aufgezählten Produkten, gibt es 
noch andere (erschwinglichen) Produkte, welche ich mal auseinander 
nehmen sollte?

Interessenaugenmerk ist auf:
Grundlegende Schaltungen,
Integration mit Handy/Computer via Bluetooth, WLan und/oder USB,
Smartcards,
Steuerung von Analog Geräten,
Motor integration (daher variable Last mit Spannungen und Leistung 
jenseits von der Steuerelektronik (z.B. Steuerelektronik 5V 100mA und 
Leistungselektronik dann 1kW).

Mal schauen was ihr so als Lernerfahrung zerlegt habt bzw. besser 
zerlegt hättet...

Grüsse

von Jim (Gast)


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Bitte nimm als erstes deinen Rechner, deine Tastatur, Router und alles 
sonstige auseinander, was dir ermöglicht, deine Threads hier zu 
verfassen!

von Schlaumaier (Gast)


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Ich habe außer mein PC noch nie etwas zerlegt was noch funktioniert hat.
Und mein PC auch nur um was einzubauen oder ihn zu reinigen.

Was deine Frage angeht.

Gehe mal nachts durch die Straßen wenn Sperrmüll ist. Such dir was. 
Steck es an eine Steckdosenleiste mit eigenen Sicherung und teste es. 
Wenn es geht verkauf es bei Ebay wenn nicht repariere es.

Deine Lernvorgehensweise ist Mist. Man lernt mich in den man Dinge die 
funktionieren kaputt macht. Man lernt in den man ein Projekt löst. Also 
entweder was neues erstellt was ein zu teuer fertig ist o. was es nicht 
gibt bzw. ein defektes Gerät repariert.

Einfach gesagt.

Man macht keine Probleme sondern man löst sie.

Entwickelst du deine Software genau so. ;)

von Hennes (Gast)


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Hallo

Nein frag hier nach, erzähle, berichte, bereichere das Forum im 
>>>positiven<<< Sinne, damit solche Zeitgenossen und Forenzerstörer wie 
Jim möglichst in den Hintergrund gedrängt werden.
Lieber zehnmal die gleiche Frage, lieber 50 mal solche Anfragen die man 
eventuell mittels google sich selbst beantworten könnte (oder eben auch 
nicht - persönlich ist immer besser), lieber den 100sten 
Erfahrungsbericht oder "Basteltagebuchmitteilung".
Schreibe so wie es dein Stil ist, habe keine "Angst" vor 
Rechtschreibfehler oder vielleicht nicht ganz so eingänglichen, 
perfekten Formulierungen, lasse dich nicht auf das Niveau der 
Forenzerstörer herab sag aber im Zweifelsfall deutlich deine Meinung.

Bezüglich deiner Frage:
Je neuer, je mehr in der Telekommunikation oder Computertechnik umso 
weniger gibt es eigentlich noch zu sehen und experimentieren - das ist 
leider mehr was für Leute mit viel Erfahrung, möglichst beruflicher 
Vorbelastung und eine größeren Messgerätepark (der natürlich auch 
beherrscht werden muss).
Mann nutzt schon seit vielen Jahren (eigentlich schon Jahrzehnte) fast 
nur noch Module und deren Schnittstellen, was auf der Platine, innerhalb 
der ICs abläuft ist oft hinter ein Bllack Box verborgen , wird den 
Nutzer "schön einfach" zur Verfügung gestellt.
Wenn es dann dazu doch mal Detailinformationen gibt sind diese 
gezwungener Maßen sehr komplex man benötigt viel Wissen und ein gewisses 
Talent diese Informationen überhaupt verstehen zu können.

Beschädigte Geräte kaufen und diese dann zu reparieren (versuchen...) 
ist im E-Technik Umfeld oft  eine Sache für richtig Fortgeschrittene 
oder ein Lotteriespiel (lose Stecker, kalte Lötstelle - die aber bei 
mehrlagigen Platinen auch schon herausfordernd werden kann).

Es ist schwierig da allgemeingültige Empfehlungen zu geben, zu 
vielgestaltig ist die E-technik zu unterschiedlich die persönlichen 
Gegebenheiten.
Was ich aber sagen kann:
Denk daran das du bei Misserfolg bzw. nicht möglicher Instandsetzung die 
Platinen bzw. Geräte auch wieder entsorgen musst (Bloß nicht das sammeln 
anfangen "Es könnte, vielleicht brauche ich mal.." kommt nie - und wenn 
du mit einen m³ Elektroschrott (möglichst noch als einzelne Komponenten) 
ankommst kann es eventuell teuer werden bzw. einige nervige Fahrten, 
Wartezeiten, dumme Fragen usw. bedeuten... und in diesen Bereich wird es 
eher noch schlimmer werden (Leider, danke den Wählern entsprechender 
Parteien...)

von MaWin (Gast)


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Martin K. schrieb:
> Lohnt es sich einen Toster auseinander zu nehmen

Sicher, einen elektronischen, den CD4536, die Spannungsversorgung über 
die Glühwendel als Spannungsteiler sind intelligente Lösungsmethoden, 
und natürlich noch ein Gerät welches mit einer einseitigen Platine 
auskommt. Das wars dann aber auch was als Erkenntnisgewinn möglich ist, 
man fragt sich, warum die LEDs nicht auf der Platine hindesignt wurden.

Martin K. schrieb:
> Habe auch daran gedacht, defekte Geräte im Internet zu kaufen und diese
> dann als Übung reparieren zu wollen durch austausch der beschädigten
> Komponenten. Ist das zu empfehlen?

Wenn man als Hartzer aufstocken muss  kann das was einbringen. Jedesmal 
zum Ersten Mal dieses Gerät mit jenem Defekt vor sich zu haben, um dann 
planlos darin zu suchen, macht Reparieren aber zeitaufwändig und 
unlukrativ. Der Profi repariert lieber 100 x denselben Fehler.

Du bist Informatiker, gar noch aus der Bürowelt von Banken und 
Versicherungen, vergiss Hardware, du hinkst 20 Jahre hinterher. Nach 
allem was über die Bezahlung im Finanzdienstleistungssektor bekannt ist, 
müsstest du genug für die Rente zusammen haben, in 20 Jahren um 2.5Mio 
Fränkli verdient haben.

von Martin G. (martin_k580)


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MaWin schrieb:
> Martin K. schrieb:
>> Lohnt es sich einen Toster auseinander zu nehmen
>
> Sicher, einen elektronischen, den CD4536, die Spannungsversorgung über
> die Glühwendel als Spannungsteiler sind intelligente Lösungsmethoden,
> und natürlich noch ein Gerät welches mit einer einseitigen Platine
> auskommt. Das wars dann aber auch was als Erkenntnisgewinn möglich ist,
> man fragt sich, warum die LEDs nicht auf der Platine hindesignt wurden.

Tja vielleicht sollte ich auch einen mit Touchdisplay (gibt es!) 
auseinander nehmen... .

Meine grössten Fragezeichen zur Zeit ist nun Mal das 
Leistungsmanagement. Sobald ich den Motor in meiner Schaltung anschalte 
und ihn blockiere, hab ich ganz andere Spannungen am Rest der Schaltung 
(was aber auch zu erwarten ist). Ich denke in ein paar Tagen wenn ich 
mein Etech Buch fertig habe (Scherz), dann hoffe ich das die 
Fragezeichen weg sind.

Aber das macht es halt etwas spannend momentan.

> Martin K. schrieb:
>> Habe auch daran gedacht, defekte Geräte im Internet zu kaufen und diese
>> dann als Übung reparieren zu wollen durch austausch der beschädigten
>> Komponenten. Ist das zu empfehlen?
>
> Wenn man als Hartzer aufstocken muss  kann das was einbringen. Jedesmal
> zum Ersten Mal dieses Gerät mit jenem Defekt vor sich zu haben, um dann
> planlos darin zu suchen, macht Reparieren aber zeitaufwändig und
> unlukrativ. Der Profi repariert lieber 100 x denselben Fehler.

Siehe es als mein neues exzentrisches Hobby. Aber wenn ich sehe was mein 
Sohn jetzt alles schon gelernt hat, was ich in seinem Alter gerne 
gewusst hätte, dann hat sich das in etwa schon gelohnt.

Aber ich habe seit 5Jahren plus eine Idee, die ich gerne ausprobieren 
würde. Ausserdem ist Software langweilig. Nochmal so ein Mieting wie im 
letzten Jahr... hab erstmal seit Februar Urlaub für Weiterbildung und 
Arbeiten an eigenen Projekten. Dazu halt als Ausgleich nun ETechnik.

> Du bist Informatiker, gar noch aus der Bürowelt von Banken und
> Versicherungen, vergiss Hardware, du hinkst 20 Jahre hinterher.

Nah. Glaube da denkst du falsch. Die Fortschritte der letzten Jahrzehnte 
wurden ja nur von Software getrieben und dem normalen technischen 
Fortschritt, den man einkaufen kann. Die Physik jedenfalls hat sich 
seitdem nicht verändert.

> Nach
> allem was über die Bezahlung im Finanzdienstleistungssektor bekannt ist,
> müsstest du genug für die Rente zusammen haben, in 20 Jahren um 2.5Mio
> Fränkli verdient haben.

Bin erst seit 5 Jahren hier. Bin auch ein paar mal übers Ohr gehauen 
wurden und hab vorher in Zürich gelebt (steuern wie in D). Aber 2.5 Mio 
auf der Kante in 20 Jahren wäre aber etwas schwach bei dem Steuersatz, 
wo ich jetzt wohne :). Da müsste man schon seine Anlagestrategie gegen 
die Wand fahren.

Ich lebe auch nicht auf maximales Einkommen (hätte ich aber machen 
sollen). Auch hätte ich nie in Zürich leben dürfen. Das ist nur was für 
Leute mit grosser Familie und vergleichsweise geringeren Einkommen. 
(Spare nun die Jahresmiete an Steuern seit Umzug).

von Martin G. (martin_k580)


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Jim schrieb:
> Bitte nimm als erstes deinen Rechner, deine Tastatur, Router und alles
> sonstige auseinander, was dir ermöglicht, deine Threads hier zu
> verfassen!

Dann würd ich halt einfach den Zweitrechner nehmen, das Handy oder einen 
der Laptops. Oder ich würde mich beim Kind bedienen. Ich müsste dafür 
wohl schon meine Wohnung abfackeln und kopfüber in den Zürichsee von der 
falschen Seite des Steges springen (da wo nur Steine sind).

Wie es aussieht musst du wohl damit leben :).

von Martin G. (martin_k580)


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Schlaumaier schrieb:
> Ich habe außer mein PC noch nie etwas zerlegt was noch funktioniert hat.
> Und mein PC auch nur um was einzubauen oder ihn zu reinigen.

Naja alle zwei/drei Jahre schmeißt du ihn aber auch weg bzw. jetzt wo 
ich Kind habe, wird runtergereicht :).

> Was deine Frage angeht.
>
> Gehe mal nachts durch die Straßen wenn Sperrmüll ist. Such dir was.
> Steck es an eine Steckdosenleiste mit eigenen Sicherung und teste es.
> Wenn es geht verkauf es bei Ebay wenn nicht repariere es.

Jupp werd ich mal machen. Nur in der Schweiz gibts glaub ich keinen 
Sperrmüll. Zumindest nicht in meinem Dorf. Scheint hier nur bei Pappier 
und Pappe zu geben. Werd aber mal im Etechnikhof nachfragen bzw. bei den 
Etech firmen, ob sie was zum Rumspielen für mich und meinen Sohn haben.

> Deine Lernvorgehensweise ist Mist. Man lernt mich in den man Dinge die
> funktionieren kaputt macht. Man lernt in den man ein Projekt löst. Also
> entweder was neues erstellt was ein zu teuer fertig ist o. was es nicht
> gibt bzw. ein defektes Gerät repariert.

Moment. Ich hab gesagt, ich will sie aufbauen. Mutwillig zerstören will 
ich eigentlich nichts. Halt zum Beispiel mal ein Oszi dran halten, oder 
die Schaltungen reverseengineeren.

Gut die Drohne würde ich hauptsächlich zum zerlegen kaufen, aber ich 
mache selten etwas kaputt (außer bei dem einen Makerbuino, da 
funktioniert nur die LED hintergrundbeleuchtung, da hab ich was 
zerlötet, das werde ich heute mit dem Analog Discovery 2 debuggen, 
worauf ich mich schon freue).

> Einfach gesagt.
>
> Man macht keine Probleme sondern man löst sie.
>
> Entwickelst du deine Software genau so. ;)

Strikte Test getriebene Entwicklung (wenn ich denn mal darf). Daher Test 
schreiben, ist rot, dann grün machen. Also tausende Probleme 
nacheinander aufstellen und dann lösen bis fertig :).

von MaWin (Gast)


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Martin K. schrieb:
> Die Fortschritte der letzten Jahrzehnte wurden ja nur von Software
> getrieben

Du irrst. Gewaltig. Wenn es in der Elektronik keine relevanten 
Fortschritte gegeben hätte, wäre dein Smartphone gross wie eine Cray, 
mit Akku in Containerschiffgrösse, und jedes softwareausgestattete Gerät 
ein 19" Einschub. Die Miniaturisierung ist nicht möglich weil es sich 
jemand kleiner wünscht, 1208 SMD Widerstände und SOT23 Transistoren 
sowie flatpack-ICs gab es schon vor 40 Jahren, sondern weil die modernen 
Bauteile effizientere Schaltungen ermöglichten die weniger 
Verlustleistung produzieren und daher kein Wärmeproblem haben trotz 
hoher Packungsdichte.
Und ohne die kleine und billige moderne Hardware wäre niemand an 
heutiger Software interessiert. Das Schlimme ist eigentlich, dass die 
Hardware so überproportional schnell besser und leistungsfähiger wird, 
dass heute der gröbste Schrott megaineffizienter Software trotzdem 
läuft, und damit Software-Pfusch erst ermöglicht.

von Martin G. (martin_k580)


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Hennes schrieb:
> Hallo
>
> Nein frag hier nach, erzähle, berichte, bereichere das Forum im
>>>>positiven<<< Sinne, damit solche Zeitgenossen und Forenzerstörer wie
> Jim möglichst in den Hintergrund gedrängt werden.
> Lieber zehnmal die gleiche Frage, lieber 50 mal solche Anfragen die man
> eventuell mittels google sich selbst beantworten könnte (oder eben auch
> nicht - persönlich ist immer besser), lieber den 100sten
> Erfahrungsbericht oder "Basteltagebuchmitteilung".
> Schreibe so wie es dein Stil ist, habe keine "Angst" vor
> Rechtschreibfehler oder vielleicht nicht ganz so eingänglichen,
> perfekten Formulierungen, lasse dich nicht auf das Niveau der
> Forenzerstörer herab sag aber im Zweifelsfall deutlich deine Meinung.

Da habe ich keine Probleme mit. Ich war mal ein schlechter Student mit 
gutem Abi. Dann hab ich gesagt fuck it und mein Arm war nur noch oben. 
Jeder hat gestöhnt und gemault nur jeder Prof/Lehrer/Übungsleiter hat 
sich gefreut, weil da mal einer war, der es wissen wollte. Später kamen 
dann auch immer wieder Studenten, die meinten, dass sie bei den 
Vorlesungen wo ich da war, am meisten gelernt haben, weil ich diese 
komischen Fragen gestellt habe.

Mach ich selbst bei Weiterbildungsseminaren und Mietings immer noch. 
Sobald was unklar ist Hand oben. Aber halt nicht wenn der Chef spricht 
oder jemand gut dastehen muss, bin dann halt doch keine intrigante 
Ratte, das verabscheue ich zu sehr.

Hat nun mal klick gemacht. Ich lerne für mich und nicht für andere. Was 
die anderen lernen bzw. machen ist mir egal geworden... Bin früher immer 
als Streber verachtet wurden, daher ehr Clownschiene abgerutscht.

Aber auf jeden Fall danke für den Zuspruch. Zeigt immer wieder, dass es 
sich bei Jim um eine individuelle Einzelleistung handelt.

Musste aber trotzdem doch schmunzeln. War schon clever und heute müssen 
die Boxen von meinem Zweitcomputer dran glauben und die alte Maus der 
kaputte Laptop sowieso. Es hat mir gezeigt wieviel Kram ich habe, den 
ich im Zweifelsfall neu kaufen kann bzw. der effektiv nur noch auf die 
Tonne wartet.

> Bezüglich deiner Frage:
> Je neuer, je mehr in der Telekommunikation oder Computertechnik umso
> weniger gibt es eigentlich noch zu sehen und experimentieren - das ist
> leider mehr was für Leute mit viel Erfahrung, möglichst beruflicher
> Vorbelastung

Erfahrung kann man zur Not kaufen bzw. anwerben (Freiberufler gibts ja 
überall, und in Indien ist die Physik genauso wie hier). Aber soviel 
anders ist es dann doch nicht. Die Frag wird auch ehr sein, ob dass was 
man selbst verbricht wirklich kostengünstig ist.

Dürfte wie in der Softwareentwicklung sein. Richtig zu machen geht 
vergleichsweise einfach. Richtig gut zu machen ist dann schon schwerer. 
Ich habe viele Aufträge, wo ich an der Beseitigung der Fehler anderer 
verdiene.

> und eine größeren Messgerätepark (der natürlich auch
> beherrscht werden muss).

Jupp wurde in meinem Laborausstattungsthread auch schon hilfreich 
diskutiert. Der Gerätepark würde so ab 10k aufwärts sein. Wäre jetzt für 
mich zuviel. Hab mir das Analog Discovery 2 gegönnt, was von den Daten 
her ausreichen sollte (30MHz analog und 100MHz digitale Samplerate) aber 
mir wurde schon gesagt, dass es dann für Profis zuviele interne Probleme 
hätte.

Aber das sehe ich dann, falls sich bedarf nach besser oder mehr 
einstellt.

Ich will erstmal nur meine Etechnik wieder auffrischen und jetzt endlich 
mal was richtiges damit machen. Noch dazu will ich meine idee von vor 5 
Jahren vom Kopf aufs Papier und in ne Schaltung bringen. Selbst wenn es 
daraus nichts wird, bin ich zufrieden.

> Mann nutzt schon seit vielen Jahren (eigentlich schon Jahrzehnte) fast
> nur noch Module und deren Schnittstellen, was auf der Platine, innerhalb
> der ICs abläuft ist oft hinter ein Black Box verborgen , wird den
> Nutzer "schön einfach" zur Verfügung gestellt.

Genau das möchte ich ja haben. Mir wurde gesagt, dass genau so nicht 
Etechnik funktioniert. Mag für Analog gelten, aber in Digitaltechnik 
sollte das alles auch für mich machbar sein. Da bin ich schließlich zu 
hause, da ich nicht nur Softwaretechnik sondern auch Hardware studiert 
habe.

> Wenn es dann dazu doch mal Detailinformationen gibt sind diese
> gezwungener Maßen sehr komplex man benötigt viel Wissen und ein gewisses
> Talent diese Informationen überhaupt verstehen zu können.

Dürfte vorhanden sein. Ich bin immer der, der papers lesen darf und vor 
1000 Seiten Specs bei Kreditkartenschnittstellen kürzlich habe ich mich 
auch nicht weggeduckt (leicht verdientes Geld + Null risiko + niemand 
macht druck weil alle dankbar sind, dass sie es nicht machen müssen... 
das Resultat von Stundenlohn...).

> Beschädigte Geräte kaufen und diese dann zu reparieren (versuchen...)
> ist im E-Technik Umfeld oft  eine Sache für richtig Fortgeschrittene
> oder ein Lotteriespiel (lose Stecker, kalte Lötstelle - die aber bei
> mehrlagigen Platinen auch schon herausfordernd werden kann).

Ich denke wenn ich mein Buch fertig habe bin ich dann auch schon richtig 
Fortgeschritten. Mir wird erst jetzt beim Durcharbeiten wieder bewusst 
wie umfassend doch mein Studium mich auch auf Analogtechnik vorbereitet 
hatte. Ich habe es halt nicht gebraucht und nachdem es ins Hauptstudium 
ging, war es halt nur noch am Rand aktuell. Wirklich kann man mal 
dankbar sein.

> Es ist schwierig da allgemeingültige Empfehlungen zu geben, zu
> vielgestaltig ist die E-technik zu unterschiedlich die persönlichen
> Gegebenheiten.
> Was ich aber sagen kann:
> Denk daran das du bei Misserfolg bzw. nicht möglicher Instandsetzung die
> Platinen bzw. Geräte auch wieder entsorgen musst

Ich bin ehemaliger Ossi. Ich wurde also in einer Repariere alles 
Gesellschaft grossgezogen und dann in einer Wegwerfgesellschaft 
resozialisiert. Was nicht gebraucht wird, wird weggeworfen. Wenn 
Fehlentscheidung nicht ärgern sondern neukaufen... .

> (Bloß nicht das sammeln
> anfangen "Es könnte, vielleicht brauche ich mal.." kommt nie -
> und wenn
> du mit einen m³ Elektroschrott (möglichst noch als einzelne Komponenten)
> ankommst kann es eventuell teuer werden bzw. einige nervige Fahrten,
> Wartezeiten, dumme Fragen usw. bedeuten... und in diesen Bereich wird es
> eher noch schlimmer werden (Leider, danke den Wählern entsprechender
> Parteien...)

Bin hier in der Schweiz. Das ist alles Privatgesellschaftlich 
organisiert (glaube ich). Da mault keiner rum. Selbst deren GEZ ist ne 
private Firma. Weils zuviel Beschwerden gab und es wohl zu teuer war, 
hatten sie bei Vertragsablauf einfach einer anderen Firma die Konzession 
für den Runfunkgebühreneinzug gegeben... sowas bräuchte es auch mal in 
Deutschland.

: Bearbeitet durch User
von Martin G. (martin_k580)


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MaWin schrieb:
> Martin K. schrieb:
>> Die Fortschritte der letzten Jahrzehnte wurden ja nur von Software
>> getrieben
>
> Du irrst. Gewaltig. Wenn es in der Elektronik keine relevanten
> Fortschritte gegeben hätte, wäre dein Smartphone gross wie eine Cray,
> mit Akku in Containerschiffgrösse, und jedes softwareausgestattete Gerät
> ein 19" Einschub. Die Miniaturisierung ist nicht möglich weil es sich
> jemand kleiner wünscht, 1208 SMD Widerstände und SOT23 Transistoren
> sowie flatpack-ICs gab es schon vor 40 Jahren, sondern weil die modernen
> Bauteile effizientere Schaltungen ermöglichten die weniger
> Verlustleistung produzieren und daher kein Wärmeproblem haben trotz
> hoher Packungsdichte.
> Und ohne die kleine und billige moderne Hardware wäre niemand an
> heutiger Software interessiert. Das Schlimme ist eigentlich, dass die
> Hardware so überproportional schnell besser und leistungsfähiger wird,
> dass heute der gröbste Schrott megaineffizienter Software trotzdem
> läuft, und damit Software-Pfusch erst ermöglicht.

Da hast du mein Zitat zerhakt. Das Originalzitat ist: >> Die 
Fortschritte der letzten Jahrzehnte wurden ja nur von Software getrieben 
und [!]dem normalen technischen
Fortschritt, den man einkaufen kann[!]. Die Physik jedenfalls hat sich
seitdem nicht verändert. <<

...Man kann den technischen Fortschritt ohne Probleme dazukaufen. Alles 
was es an Fortschritten gab und gibt, kann als Bauteil mit festen 
Spezifikationen von der Stange dazugekauft werden. Deshalb ist halt in 
fast allen Produkten der selbe USB C port mit dem selben Chip verbaut, 
nur die Hersteller variieren. Oder Apple baut die selben LCDs in seine 
Produkte wie Samsung.

Ich hatte hier etwas schwere Jahre (ab 2005) weil selber zwei Jahre 
Krankenhaus krank und später dann Frau so schwer krank, dass ich nicht 
arbeiten konnte, dann Sohnemann dazu... . Dadurch hatte ich quasi nen 
Kulturshock als ich wieder Geld und Zeit hatte und plötzlich meine 
Geräte austauschte und einige neue Sachen wie KI Entwicklung lernen 
durfte.

Also ich bin wirklich kein Software rettet die Welt type.

Alleine die gesteigerte Leistung der Grafikkarten ist brilliant (meine 
TI hier halt glaub ich 80 Terraflops oder sowas mit seinen 
Tensor-Cores). Das ist dann schon beeindruckend. So müssen sich unsere 
Profs 2000 rum gefühlt haben. Die haben uns immer von Lochkarten erzählt 
und wie brilliant es doch sei Gigabytes auf ner rotierenden Scheibe zu 
haben. Mir gehts mit SSDs und 1TB RAM so. Einfach Boom im Kopf... nicht 
zu verstehen.

Ich bin persönlich bin hier ein paar Jahre rumgerannt und immer wenn 
jemand in nem Meeting oder im Team gesagt hat, etwas ist zu komplex oder 
würde den DB Server oder was weis ich überfordern, hab ich immer nur 
'Realtimeraytracing' in den Raum gesagt. Wohl die letzten drei Jahre. 
Hat mich halt wirklich umgehauen, dass wir das jetzt schon haben, da ich 
wusste wieviel Rechenleichtung da wirklich dahinter steht. Hätte erst 
viel später (mindestens 10 Jahre später) damit gerechnet.

Unsere Computer sind heute um sovieles Leistungsfähiger. Aber halt alle 
neuen Computer sind das. Weil jeder sich die selben Bauteile kaufen 
kann... .

Wie gesagt missverstanden. Hardware hat riesige Sprünge gemacht. Letztes 
mal, wo ich gestaunt habe. Schau dir mal die Diagramme für 
Permanentmagnete an. Dann schau dir mal die Flussdichten für heute 
verfügbare Supraleiter an. Die können zigfach höhere Magnetfelder pro KG 
erzeugen als vor 20 Jahren. Hat sogar dazu geführt, dass jetzt Firmen in 
die Fusionsentwicklung eingestiegen sind. Selbst die Iter typen sagen, 
dass sie mit diesen neuen Magneten das ganze billiger und kleiner hätten 
machen können.

Wie gesagt Fortschritt super aber halt nur eine Frage der Bauteile und 
da gibt es abgesehen von den Computerchips kaum noch Eigenentwicklungen 
der großen Hersteller bzw. wenn einer was besonderes herstellt, macht er 
es dann auch in der Regel der Konkurrenz zugänglich (z.B. bei Samsung 
so).

von IQ130+ (Gast)


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Martin K. schrieb:
> (Zur Info, lerne nach Schenk (Practical Electronics for Inventors)

Nein, das Buch ist nicht von Schenk sondern von Scherz.

Vorschlag, hol dir von Ebay/Wertstoff Computerschrott und zerleg den

https://www.srf.ch/news/wirtschaft/entsorgung-von-elektroschrott-schweizer-recycling-system-stoesst-an-grenzen

Und schließ dich den Schweizern Hobbyfunkern an, beispielsweise über 
eine Surplus-Party: 
https://www.surplusparty.ch/index.php/de/surplus-party

von Martin G. (martin_k580)


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IQ130+ schrieb:
> Martin K. schrieb:
>> (Zur Info, lerne nach Schenk (Practical Electronics for Inventors)
>
> Nein, das Buch ist nicht von Schenk sondern von Scherz.

Danke macht Sinn. Wenn ich es aber vergleiche, dann nimmt es sich nicht 
wirklich viel bis auf, dass die 800 Seiten weniger halt weniger Raum für 
Exkursionen gibt. Bin jedenfalls soweit zufrieden mit dem Lernstoff.

> Vorschlag, hol dir von Ebay/Wertstoff Computerschrott und zerleg den

Ist in Planung. Hab aber auch gerade eine Drohne bestellt mit 
Fernbedienung die an ein Handy angeschlossen wird (WLan). Hab auch noch 
ne Funkmaus (Bluetooth wenn ich recht denke), die ich nicht benutze und 
hasse (fehlkauf).

Seit ich jetzt in der Wohnung schaue finde ich soviel kram, den ich 
nicht brauche und zerlegen kann. Hab sogar noch nen Handstaubsauger, 
zweitbügeleisen, das Waffeleisen, was keiner nutzt, Sandwichmaker von 
damals. Wusste gar nicht das ich soviel für den Eschrottmann hier hab. 
Ich könnte auch mal nen Monitor weggeben. Der ist auch schon arg alt... 
.

Jedenfalls vielen Dank. Wenn ich endlich das Buch hinter mich habe und 
genug mit den Basisschaltungen geübt habe, werde ich mit dem Analysieren 
und Auseinanderbauen beginnen.

Ich werde aber auch noch ein paar module bestellen bzw. mir diese 
Shields anschauen und diese auf dem Steckbrett nachbauen... .



> 
https://www.srf.ch/news/wirtschaft/entsorgung-von-elektroschrott-schweizer-recycling-system-stoesst-an-grenzen
>
> Und schließ dich den Schweizern Hobbyfunkern an, beispielsweise über
> eine Surplus-Party:
> https://www.surplusparty.ch/index.php/de/surplus-party

Diese Surplusparty ist ja schon am Ende des Monats. Sehr guter Tipp. Das 
könnte ein Tagesausflug werden.

von nur mal so am Rande... (Gast)


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MaWin schrieb:
> Wenn man als Hartzer aufstocken muss  kann das was einbringen.

Der Gedanke sagt auch mir als Früh(est)rentner zu - aber wie nur
könnte so etwas mit fremder Kundschaft via Versand funktionieren?

Ich stelle mir das schwierig vor - so gern ich das auch tun würde.
(Auftrag aushandeln, Empfang, Begutachtung, Kostenvoranschlag, ...)

Immerhin sind mögliche Kunden seltenst selbst qualifiziert - und
noch seltener so qualifiziert, die Qualifikation eines Gegenübers
allein via Schriftverkehr sicher genug abzuchecken (zur Vertrauens-
bildung aber wohl Voraussetzung - anders sehe ich irgenwie schwarz).


Schrottaufkauf und aufbereitet-Verkauf könnte gehen. Allerdings -
wie schon jemand bemerkte auf eigenes Risiko... (Erst recht, wenn
man dafür erst mal bezahlt - bei uns z.B. bleibt am Wertstoffhof,
was dort abgegeben wurde.)


Ich würde das ernsthaft gerne tun - sehe aber viele Probleme.

[Und je weniger Geld man hat (je mehr man irgendetwas tun sollte
also), desto problematischer ist das wohl - nur mal so am Rande.]

von Martin G. (martin_k580)


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nur mal so am Rande... schrieb:
> MaWin schrieb:
>> Wenn man als Hartzer aufstocken muss  kann das was einbringen.
>
> Der Gedanke sagt auch mir als Früh(est)rentner zu - aber wie nur
> könnte so etwas mit fremder Kundschaft via Versand funktionieren?
>
> Ich stelle mir das schwierig vor - so gern ich das auch tun würde.
> (Auftrag aushandeln, Empfang, Begutachtung, Kostenvoranschlag, ...)
>
> Immerhin sind mögliche Kunden seltenst selbst qualifiziert - und
> noch seltener so qualifiziert, die Qualifikation eines Gegenübers
> allein via Schriftverkehr sicher genug abzuchecken (zur Vertrauens-
> bildung aber wohl Voraussetzung - anders sehe ich irgenwie schwarz).
>
> Schrottaufkauf und aufbereitet-Verkauf könnte gehen. Allerdings -
> wie schon jemand bemerkte auf eigenes Risiko... (Erst recht, wenn
> man dafür erst mal bezahlt - bei uns z.B. bleibt am Wertstoffhof,
> was dort abgegeben wurde.)
>
> Ich würde das ernsthaft gerne tun - sehe aber viele Probleme.
>
> [Und je weniger Geld man hat (je mehr man irgendetwas tun _sollte_
> also), desto problematischer ist das wohl - nur mal so am Rande.]

Also ich sehe da jetzt erstmal keine solche Probleme. Du must dich quasi 
von Kunden separieren. Solche alten Produkte findest du oft bei 
Antiquariaten und An- und Verkäufern. Die lassen oft Produkte liegen, 
weil diese kaputt sind. Wenn sie jemanden hätten der die Sachen 
zuverlässig repariert, sind diese schon glücklich. Die Frage ist dann 
nur ob du irgendwelche Zertifikate brauchst um bestimmte Arbeiten 
versicherungssicher durchführen zu können (speziell wenn du bei 
Starkstrom unterwegs bist bzw. Haushaltsstrom, ohne Sicherung 
dazwischen). Da kann es dann sein, dass du dich mit einem 
Elektroinstallateur/Elektroniker zusammen tun musst, die deine Reparatur 
als Fachgerecht absegnen können.

Auch kannst du zum Loslegen mit diversen Vereinen arbeiten, die haben 
immer wieder Spenden der Repariert werden muss. Selbe gilt für Kirchen, 
welche oft Nachlässe von alten Leuten bekommen, wo immer wieder Dinge 
anfallen, die sie aus Kosten/Nutzen Erwägungen dann nicht reparieren.

Je nachdem, wie du dein Einkommen daraus aufbesserst (und beim Harzen 
musst du halt unter 100 - 150 Euro pro Monat bleiben) und wie vielen 
Marktteilnehmern du zuarbeitest, wirst du früher oder später ein 
Gewerbetreibender. Da ist der Aufwand für steuer etc. aber nicht sehr 
hoch. Wichtig ist nur, dass das Deutsche HarzIV Wunderland komplett 
wirtschaftsfeindlich ist, daher alles was du über deine Zugewinngrenze 
verdienst wird 100% gegengerechnet. Daher ist es wichtig für diesen 
Monat betriebsrelevante Ausgaben zu erzeugen.

Auf Harz IV ist es leicht, sich die Ausgaben für Weiterbildung bzw. 
Erweiterung der eigenen Werkstatt etc. zu verdienen, alles andere nicht.

von MaWin (Gast)


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nur mal so am Rande... schrieb:
> Der Gedanke sagt auch mir als Früh(est)rentner zu - aber wie nur
> könnte so etwas mit fremder Kundschaft via Versand funktionieren

Ein klassischer Weg war, sich ein bestimmtes Produkt zu suchen (original 
Saeco Kaffeemaschinen), per eBay (Kleinanzeigen) defekte suchen, 
aufarbeiten, verkaufen. Andere machen das mit Waschmaschinen oder 
Geschirrspülern, andere mit Laptops und Smartphones. Du hat mit Kunden 
nichts zu tun, keiner sitzt dir im Nacken wenn eine Reparatur mal nicht 
funktioniert. Aber finanziell gut läuft das nur, wenn du eine Quelle für 
den Schrott hast.

von MaWin (Gast)


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Martin K. schrieb:
> Man kann den technischen Fortschritt ohne Probleme dazukaufen

Martin K. schrieb:
> Martin K. schrieb:
>> Die Fortschritte der letzten Jahrzehnte wurden ja nur von Software
>> getrieben

Das ist dein Irrtum. Ein üblicher Irrtum von Programmierern. Sie 
überbewerten ihren Einfluss.

In der Informatik hat es die letzten 40 Jahre wenig Fortschritt gegeben. 
Ein Buch "Algorithmen und Datenstrukturen" von 1980 mit simplen 
Iterationen und Bäumen, Sortieralgorithmen und Schedulerkonzepten deckt 
99.999% dessen ab was heutige Software nutzt.
Wirklich neue Algorithmen sind extrem selten, Krypto, Computervision, 
nutzt aber kein Web-Programm.

Programmieren heisst: jemand anderem sagen, was er tun soll. Kann jeder 
Chef, selbst jedes kleine Kind, in deutsch, chinesisch oder Python oder 
C, Sprachen lernt man eben. Nur die Methoden der Softwareentwicklung 
wurden immer schlechter, früher hat man optimale Programme geschrieben, 
heute produziert man zu 99% objektorientierten Overhead weil der 
Programmierer schon lange den Überblick in seinen Frameworks verloren 
hat.

von Thomas U. (charley10)


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Martin K. schrieb:
> Hallo zusammen,

>
> Habe auch daran gedacht, defekte Geräte im Internet zu kaufen und diese
> dann als Übung reparieren zu wollen durch austausch der beschädigten
> Komponenten. Ist das zu empfehlen?
>
Warum kaufen? Geht bei dir nix kaputt? Das ist doch das (perfekte) 
Lernobjekt.
Funktionweise verstehen - Fehler einkreisen und beheben. Freu!! 
Anschliessend über die eigentliche Ursache nachdenken und auch diese 
beheben. (oft überhitzte Elkos / nur 85°/ zu nahe am KK / zu hoher 
Rippelstrom / ...). Manchmal sind das primitive Ursachen, die sich 
leicht beheben lassen und das Gerät anschliessend dauerhafter benutzbar 
ist, als original. Den Erfolg muss man sich durch Nachdenken und 
Begreifen verschaffen. Über Vorgehensweisen und notwendige 
Grundausrüstung wurde hier schon oft dikutiert.
Bei Netzspannung: Trenntrafo und "Augen AUF". Vielleicht hat ein 
Bekannter  ein Isolationsprüfgerät und schaut anschliessend mal drüber, 
um den Darwin Award zu vermeiden...

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Martin K. schrieb:
> Habe auch daran gedacht, defekte Geräte im Internet zu kaufen und diese
> dann als Übung reparieren zu wollen durch austausch der beschädigten
> Komponenten. Ist das zu empfehlen?

da könnte ich Dir 'ne halbe Garage voll mit Schlachtgut empfehlen...

von Stefan F. (Gast)


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MaWin schrieb:
> Aber finanziell gut läuft das nur, wenn du eine Quelle für
> den Schrott hast.

Bei mir um die Ecke war lange Zeit ein Laden für Haushaltsgeräte (weiße 
Ware). Der Mann wurde regelmäßig mit Mangelware von Bomann beliefert und 
hat sie aufgearbeitet wieder verkauft.

Wir haben viele Geräte von ihm, und auch der Rest der Familie hat 
mehrfach dort eingekauft. Stets zur vollsten Zufriedenheit.

von Stefan F. (Gast)


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MaWin schrieb:
> Wirklich neue Algorithmen sind extrem selten, Krypto, Computervision,
> nutzt aber kein Web-Programm.

Die Programme sind bloß komplexer geworden. Ich denke, das wird in den 
nächsten Jahren nicht mehr so schnell weiter gehen, denn das Verhältnis 
zwischen Aufwand und Nutzen wird immer ungünstiger.

Man mag meinen, dass einmal entwickelte Software Teile danach kein Geld 
mehr kostet und daher ewig wachsen können. Dem ist aber nicht so. Ich 
sehe zunehmend, dass Entwickler von ihren eigenen Programmen schon 
überfordert sind - dazu kommen immer größere Frameworks und 
Bibliotheken. Man kann sie schon gar nicht mehr vollständig kennen 
lernen, bevor sie obsolet werden.

So ist das zumindest in meinem Umfeld (Java Backend).

> Programmieren heisst: jemand anderem sagen, was er tun soll.

Jaaaaa, sehr schön formuliert. In den Programmierkursen für Kinder wird 
genau das auf dem Schulhof geübt. Die Kids sollten z.B. ihre Lehrerin 
Kommandos geben, damit sie die Rutsche benutzt. Die stellt sich dabei 
absichtlich genau so dumm, wie Computer sind. Da siehst man dann ganz 
schnell, wer das Prinzip kapiert, und wer nicht.

MaWin schrieb:
> heute produziert man zu 99% objektorientierten Overhead weil der
> Programmierer schon lange den Überblick in seinen Frameworks verloren
> hat.

Ohne Objektorientierung wäre allerdings noch mehr Programmierer nicht 
mehr durchblicken. Wobei dieses "durchblicken" eine Frage des Aufwandes 
ist. Schlimmer finde ich, dass Anforderer sich zunehmend bei ihren 
eigenen Anforderungen verzetteln. Speziell bei Zugriffsrechten, 
Verschlüsselung und Ausnahme-Regeln passiert es besonders oft.

Für Programmierer ist es da wichtig, die Hände rein zu halten. Also 
immer schon sauber dokumentieren wer was gefordert hat, damit es am Ende 
nicht der "blöde" Programmierer schuld war. Man muss nicht Misstrauen 
schüren, indem man sich jeden Furz unterschreiben lässt. Es genügt, 
diese Doku für alle Entscheider ständig in aktueller Version verfügbar 
zu halten (z.B. als Wiki).

Wenn dann jemand fragt: "Warum kann ich die Email Kontake der Kunden 
nicht sehen? ich brauche das jetzt sofort." dann verweist man auf das 
Wiki, in dem drin steht, welche Rollen diese Berechtigung haben und wer 
das so angefordert hat. Problem erledigt, meistens ist es dann nicht 
mehr so dringend. Und vor allem ist nicht der Programmierer Schuld, das 
ist dann allen von Anfang an klar.

Wichtig: Wenn man als Programmierer mal Misst gebaut hat, soll man das 
dann auch offen zugeben. Sonst macht man sich selbst die Vertrauensbasis 
kaputt, die man von den anderen erwartet.

von 100Ω W. (tr0ll) Benutzerseite


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Martin K. schrieb:
> Habe auch daran gedacht, defekte Geräte im Internet zu kaufen und diese
> dann als Übung reparieren zu wollen durch austausch der beschädigten
> Komponenten. Ist das zu empfehlen?

Ja, wenn du danach eine Verwendung dafür hast.

Martin K. schrieb:
> Kann man auf den Elektrofriedhöfen bzw. Sammelstellen den Elektronikmüll
> ausleihen bzw. kaufen?

Leider nein, denn offiziell muss das Zeug vernichtet werden, bevor es 
jemand anders bekommt. Und die Sache mit der Gewährleistung macht einem 
da das Leben nur schwerer (Aus Sicht der Sammelstelle).

Martin K. schrieb:
> Abgesehen von der Drohne und den anderen aufgezählten Produkten, gibt es
> noch andere (erschwinglichen) Produkte, welche ich mal auseinander
> nehmen sollte?

Zeug was bei dir rumliegt und der Schaden nicht so groß ist, wenn es 
kaputt geht.

von Martin G. (martin_k580)


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Ich scheine mit meinem ursprünglichen Gedanken recht zu haben. Die 
Arduino Leute haben mir einen 
https://store.arduino.cc/arduino-nano-33-iot gezeigt. Der hat alles was 
ich brauchen würde. Es gibt aber verschiedene Mainboards mit 
unterschiedlichsten Prozessoren bis hoch zu nem Rasp PI äquivalent. 
Daher kann man auf diesen Dingen unterschiedliche Kernels laufen lassen 
und mit den dazu vorhandenen Modulen sehr schnell einen Prototypen 
realisieren.

Ich werde mir jetzt erst einmal ne kleine Menge dieser Mainboards 
zusammen mit weiteren Lern/Makerkits holen und zusammen mit den 
Empfehlungen hier im Forum und dem was ich schon habe meine Experimente 
machen.

Ich dürfte sogar in der Lage sein, mit dem 3D-Drucker zusammen mit vier 
Motoren + Flügel das ganze mit ner LiPo zum Schweben bringen und mit 
WLan Kommandos zu diesem Ding zu schicken, da Gyroskope und 
Beschleunigungssensoren.

Also fein fein. Das notwendige Wissen all diese Komponenten zum Arbeiten 
zu bringen ist dramatisch gesunken, zwar auf Kosten der Hardwarekosten 
und der Verlustleistung aber ökonomisch völlig sinnvoll. Wie wir damals. 
WebServer + Browser läuft auf embedded device mit touchscreen so dass 
wir die UI mit HTML+Javascript und den Server mit Java realisieren 
konnten. Noch dazu konnten wir den Webcontent zweitverwerten und die 
Hilfe fürs System war gleich den Schulungsunterlagen die wir im Web 
hatten... .

So muss das sein.

Und da die Boards und Module immer wieder modernisiert wurden (USB3C 
z.B.) bekommt man gleich den technischen Fortschritt frei Haus genauso 
wie bei Flachakkus... Ich kann zwar nicht mit der Marge von Apple 
bestellen aber ich kann die gleichen Komponenten wie Apple bestellen... 
.

Aber jetzt reichts, ich hab zu tun. Bis bald und Danke nochmal!

von Stefan F. (Gast)


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Irgendwie passen deine Fragen nicht zu den Fähigkeiten die du dir selbst 
scheinbar zuschreibst.

Ich fürchte, dass du die Komplexität der Sache massiv unterschätzt.

In deinem anderen Thread habe ich dich so verstanden, dass du eine Firma 
für nur einen einzigen Kunden gründen willst. Und du verlässt dich 
scheinbar sehr darauf, dass dein Sohn ein guter Fachmann wird und das 
mit dir durchziehen will.

Bist du dir wirklich ganz sicher, dass das eine gute Idee ist? Wenn ja, 
dann musst du das zumindest deinem Geldgeber (Bank) überzeugender 
darlegen.

von Martin G. (martin_k580)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Irgendwie passen deine Fragen nicht zu den Fähigkeiten die du dir selbst
> scheinbar zuschreibst.

Bin halt im Lernprozess und habe keinen den ich fragen kann. Bei mir 
hatten sie auch im Studium immer wieder Studenten gedacht, ich sei dumm, 
weil ich soviel Frage und manche Fragen auch nach Dummheit riechen, weil 
der Prof hats ja gerade erklärt. Bis dann der Professor mich mal wieder 
in der Vorlesung gelobt hat, weil ich vom Vorsemester die beste bzw. die 
einzig fehlerfreie Klausur abgegeben habe... .

Sowas ist aber normal. Ich orientiere mich gerade in einem mir 
unbekannten Dschungel von Möglichkeiten. Ich bin beim Etech buch auch 
erst halb durch und hab gestern erst meinen Oszi bekommen.

Was viele Menschen nicht verstehen ist, wie schnell man wirklich 
kompetent wird, wenn man es Vollzeit betreibt und die Theorie schon drin 
hat bzw. wie ich jetzt schon mal auf Einserniveau vollständig drin hatte 
und jetzt einfach wiederholt.

Ich weiß, dass ich das erst in vielleicht 8 Wochen wirklich hinbekomme 
und dann auch zwei Wochen dran sitzen werde, um erstmal zu lernen wie 
ich die Software aufspiele bzw. den Quellcode von der Firmware 
überfliege etc. Aber das ist halt nur Arbeit.

Insgesamt schreibe ich mir jetzt schon die Fähigkeiten zu, über die ich 
in drei Monaten verfügen werde. Drei Monate sind bei mir in etwa ca 400h 
Praxis. Überleg mal, was du in 400h alles lernen kannst bzw. welche 
Erfahrung du danach hast. Mehr bekommst du auch in nem Jahr im Job 
nicht.

Das da für dich als Beobachter ein Diskrepanz zum aktuellen Ist-Zustand 
meiner Fähigkeiten vorhanden ist, ist normal, weil diese auch wirklich 
da ist und ich bin mir sehr wohl von uns allem diesem Umstand am meisten 
bewusst, schließlich investiere ich Zeit um zu lernen und zu üben.

=

Was interessant an der Arduino Sache ist, vieles an Schwierigkeiten ist 
nun sofort weg.

Ich habe zum Beispiel jetzt ein Modul gekauft, mit der ich vom 
Digitalausgang des Mainboards vier Motoren schalten kann (gepulst) und 
das Board die Spannungsversorgung intelligent regelt (das bisher grösste 
Risiko auf meiner Liste). Ich kann an dem Modul eine LiPo anschliessen 
bzw. ein Netzteil (usb) und fast ein halbes KW durchjagen ohne dass die 
5V bzw. 3.3V Spannung (ich hab es für beide Formfaktoren gekauft) für 
den Rest zusammenbricht, wie ich es ja geschrieben habe, dass ich dies 
erwarten würde wenn ich den Spannungsteiler selbst mit meinem aktuellen 
Wissen realisieren würde.

Daher spezielles Fachwissen für diesen Bereich nun von "ich verstehe es 
momentan nicht und muss Lernen + Praxis" ist nun auf "piece of cake" 
runtergestuft wurden. Und ja den LiPo kann ich auch aufladen während USB 
angeschlossen ist und das sogar gleichzeitig.

Der Softwareteil ansich wird easy peasy ebenso, wenn ich die zwei 
Makersätze den ich gerade für IOT bestellt habe, durch habe (was ca vier 
Tage bis eine Woche dauert). Dabei lernt man die Verbindung zum WLAN / 
Bluetooth / USB und die Programmierung inklusive Firmwareanpassung.

Da ich im Studium und auch bei Aufträgen in den letzten fünf Jahren 
Treiber in C/C++ geschrieben habe (für Windows und Linux), dürfte mich 
die Motorsteuerung, die aus einfachen Sensoren (z.B. Photorezeptor bzw. 
Leistungsmesser) und einfache Steuerkreisläufen besteht nicht wirklich 
fordern (bis auf halt das notwendige experimentieren und Wissen erlesen 
und ja vielleicht 20 bis 40h Aufwand).

> Ich fürchte, dass du die Komplexität der Sache massiv unterschätzt.
>
> In deinem anderen Thread habe ich dich so verstanden, dass du eine Firma
> für nur einen einzigen Kunden gründen willst. Und du verlässt dich
> scheinbar sehr darauf, dass dein Sohn ein guter Fachmann wird und das
> mit dir durchziehen will.

Missverstanden. Erstens mein Sohn ist 12. Der bekommt von mir ne 
Etechnik und Programmierausbildung (soweit er das machen will). Wir 
haben zum Beispiel mit Unity ein Spiel programmiert (Bullet Hell 
Shooter), das hat er selber designed bzw. sind mittendrin und ich durfte 
die Logik implementieren (war jetzt nichts schweres). Die Grafikelemente 
haben ich ihm gekauft und er nutzt die Teile, um die Raumschiffe der 
Gegner zusammenzustellen.

Ich selbst Gründe eine GmbH demnächst, wenn ich mein Urlaubsjahr hinter 
mir habe. Dann gehe ich nicht mehr über Recruiter bzw. Consultingfirmen, 
um dann direkt meinen Tagessatz mit den Firmen auszuhandeln bzw. 
einzustreichen. Ich bekomme täglich (8h bis 8.2h, Überstunden (besonders 
unbezahlt) sind hier in der Schweiz verboten) ca 1000 bis 1100 aber die 
Firma bei der ich im Einsatz bin zahlt ca 1500 bis 1800. Bei einer 
eigenen Firma, ist das halt meins.  50% Gehaltserhöhung (minus einige 
zusätzliche Versicherungen).

Nur will ich 150% arbeiten, da ich endlich in Frührente gehen möchte. 
Daher 3 bis 5 Jahre bei diesen Gehältern und dann Schweiz Richtung 
Strand (kommt aber auf die Familie an) verlassen und Bingo.

Hier noch ein paar Kernzahlen: 10% gehen für Soziales und Pflichtrente 
drauf, bei den Werten ca 20% steuern, Gewinne aus Aktienwertsteigerungen 
(nicht Dividenden) sind Steuerfrei, solange sie nicht das reguläre 
Einkommen überschreiten.

Mir ist halt die Arbeit zur Zeit langweilig geworden. Und rein technisch 
bin ich für höhere Tagessätze qualifiziert, aber das bedeutet dann 
persönliches Risiko und Druck, weil dein Chef weiss, es ist schwer für 
das selbe Gehalt einen neuen Auftrag zu finden. Und von Druck und Risiko 
hatte ich in den letzten fünf Jahren immer Mal wieder einen kurzen 
Ausblick, wo dann ein Manager meinte mehr aus mir rausholen zu können in 
dem getäuscht und gelogen wird bzw. im Meeting dann dummes Zeug 
beschlossen wird, was ich und meine Kollegen letztendlich auszubaden 
hatten.

Das ist aber überall so, deshalb freu ich mich, wenn ich den Auftrag 
über die Betreuung der Dokumenten- und Formularverwaltung bei der 
Versicherung annehmen kann. Keinen Stress, keiner weiss, was die zwei 
Leute machen, die das betreuen (der eine ist dann intern) und alles was 
ich machen muss ist gut genug sein, so dass sie mich nicht feuern und 
dem internen der weniger verdient als ich soviel unangenehme Arbeit 
abzunehmen, dass er sich einsetzt, dass ich ja nicht gefeuert werde :).

Der Tagessatz übrigens ist der Standard für Seniorinformatiker hier in 
der Schweiz (Stundensatz ca 175-200 pro Stunde).

Um aber nun die 150% durchzuhalten, will ich einen zweiten Auftraggeber 
mit Sachen die mir Spassmachen. Da kommt mir der Embedded und Etechkram 
genau richtig.

Und ja bei 150% brauch ich ein paar Tage Homeoffice und ein 
Businessappartment direkt beim Hauptkunden, wo man rausfällt und fertig. 
Ich hab früher mal zwei Stunden auf 8 Stunden gependelt. Da hatte ich 
dann auch fast 60h und hab verdient wie jemand mit 40h. Daher habe ich 
effektiv für 2/3 vom eigentlichen Gehalt gearbeitet. Als ich ein 
Businessappartment hatte, hats plötzlich wieder gestimmt. So ein 
Appartment kostet auch nur ein bis zwei Tage arbeiten im Monat und dafür 
hat man dann 20h*4=80h gespart guter Tradeoff.

Und da ich eine Idee hatte, die mich schon seit Jahren nicht loslässt 
und dazu nen Freund der auch ein Problem hat was mit IOT erledigt wird, 
sind das meine momentanen Ausbildungziele.

Aber ich werde anderen Teams zuarbeiten und nach und nach näher an die 
Hardware rutschen. Das wird aber noch dauern. Letztendlich will ich mich 
für weitere Ausbildung am Job vom Arbeitgeber bezahlen lassen, was sie 
aber gerne machen werden, da ich halt andere Qualitäten mitbringe.

Aber bevor es soweit ist, muss ich noch zwei Apps renovieren und online 
stellen und noch einige andere Dinge wie das Spiel meines Sohnes online 
kriegen. Dafür halt das Urlaubsjahr, was ich hier einlege.

Falls es jemanden interessiert Fixkosten pro Jahr sind hier 60k-75k, da 
ich Miete (130m² Wohnung).

Ich hoffe die Zahlen beantworten die Frage nach der Professionalisierung 
meiner Bemühungen.

> Bist du dir wirklich ganz sicher, dass das eine gute Idee ist? Wenn ja,
> dann musst du das zumindest deinem Geldgeber (Bank) überzeugender
> darlegen.

Brauche keinen Geldgeber. Mein Giro war sechsstellig als ich mir das 
Urlaubsjahr erlaubte (ja ich weiss ein Fehler, sollte mehr Aktien haben 
aber war mir alles zu unsicher, aber Amazon hätte ich haben sollen). Und 
zusammen mit der Steuernachzahlung wegen Umzug aus Zürich weg (laufe 
noch auf Quellensteuer) ist es das immer noch.

Ich arbeite als Auftragnehmer (wenn es nicht etwas ist, was ich für mich 
persönlich mache) und habe daher auch keine großen finanziellen Risiken 
dabei.

Etechnik ist aber nur etwas, was ich einmal aus Interesse mache und mich 
Software für andere langsam mehr als langweilt, nicht wegen Software 
sondern dem Wahnsinn den man drumherum ertragen muss. Wenn ich 80% 
wirklich Software entwickeln würde, wäre ich glücklich und jetzt schon 
Rentenbefähigt.

Selten schaft man 1/3 vom Tag am Job zu proggen bzw. zwei Tag 
vollproggen auf die Woche. Der Rest ist Meetingmüll und Teambla. Deshalb 
auch diese Dokumentenverwaltung wahrten.. langweilig, völlig 
überqualifiziert (wie immer) aber dafür ruhige Kugel. Ich werd wohl auch 
beim Job mal mehr lesen können. Hauptsache der interne ist nicht so 
unterbeschäftigt, dass er sich mit mir übermässig sozialisieren 
möchte... .


So jetzt reichts, hab alles was ich brauche, tippe viel zu viel im 
Forum, bin aber auch ein schneller Tipper :).


Grüsse und nochmal vielen Dank für die Antworten und das generelle 
Interesse.

von Stefan F. (Gast)


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Martin K. schrieb:
> Ich weiß, dass ich das erst in vielleicht 8 Wochen wirklich hinbekomme

Ich hatte eher mehrere Jahre geschätzt, ernsthaft.

> Überleg mal, was du in 400h alles lernen kannst

Nicht viel, denn ersten bin ich 45 und zweitens wird der Lehrstoff der 
für mich sinnvoll ist immer komplexer.

> Was interessant an der Arduino Sache ist,
> vieles an Schwierigkeiten ist nun sofort weg.

Das denkst du bloß, weil die Arduino Welt so schön einfach aussieht. 
Fast wie Lego. Aber baue mal mit Lego ein echtes Haus in dem man wohnen 
kann. Dann ist es auf einmal noch komplizierter, als Steine zu mauern.

Arduino ist Spielzeug, das schnell an seine Grenzen stößt. Zum Lernen 
OK, aber nicht um ein ernsthaftes Gewerbe drauf aufzubauen.

> Mir ist halt die Arbeit zur Zeit langweilig geworden.

Merkt man. Da du Lust darauf hast, etwas anderes zu lernen, wünsche ich 
Dir viel Erfolg und die notwendige Geduld.

von Lothar J. (black-bird)


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Martin K. schrieb:
> Ich habe zum Beispiel jetzt ein Modul gekauft, mit der ich vom
> Digitalausgang des Mainboards vier Motoren schalten kann (gepulst) und
> das Board die Spannungsversorgung intelligent regelt (das bisher grösste
> Risiko auf meiner Liste). Ich kann an dem Modul eine LiPo anschliessen
> bzw. ein Netzteil (usb) und fast ein halbes KW durchjagen ohne dass die
> 5V bzw. 3.3V Spannung (ich hab es für beide Formfaktoren gekauft) für
> den Rest zusammenbricht, wie ich es ja geschrieben habe, dass ich dies
> erwarten würde wenn ich den Spannungsteiler selbst mit meinem aktuellen
> Wissen realisieren würde.

Zeigen!
Das interessiert mich brennend!

Blackbird

von Jim (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Ich hatte eher mehrere Jahre geschätzt, ernsthaft.

Bitte hier keine übertriebene Negativität verbreiten.

Beim TO handelt es sich nicht um einen Anfänger, der gigantische 
Wissensberg aus den Etechnik-Modulen im Informatik/BWL-Studium (1000h+, 
Einserniveau) muss nur kurz aufgefrischt werden. Da sich in den letzten 
Jahrzehnten nichts in der Elektronik geändert hat (abgesehen von 
kleineren Software-getriebenen Innovationen), dürfte das ein Klacks 
werden.

Martin K. schrieb:
> Was viele Menschen nicht verstehen ist, wie schnell man wirklich
> kompetent wird, wenn man es Vollzeit betreibt und die Theorie schon drin
> hat bzw. wie ich jetzt schon mal auf Einserniveau vollständig drin hatte
> und jetzt einfach wiederholt.

Sehe ich genau so. Und wenn dein Sourcecode und deine Schaltungen auch 
nur halb so gut strukturiert, effizient und auf den Punkt gebracht sind, 
wie sdeine Forenbeiträge, dann sehe ich da eine große Zukunft.

von Stefan F. (Gast)


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Jim schrieb:
> Da sich in den letzten Jahrzehnten nichts in der Elektronik geändert hat

MOSFET
Flash Speicher
Das Arbeiten am PC

Ich denke schon, dass sich einiges verändert hat. Die Grundlagen sind 
allerdings nicht neu.

von Lothar J. (black-bird)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Ich denke schon, dass sich einiges verändert hat. Die Grundlagen sind
> allerdings nicht neu.

Naja, nach den Ausführungen des TO hat sich ja nix geändert. :)))

Was mich irritiert sind seine Beschreibungen seiner gelungenen 
Experimente, z.B. zur Motorsteuerung, die er einen Tag zuvor noch rein 
theoretisch betrachtet hatte und um Rat suchte. Steile Lern- und 
Erfolgskurve!

Sowas krieg ich in diesem Leben nicht mehr hin. Ich bin am Boden 
zerstört!

Blackbird

: Bearbeitet durch User
von Martin G. (martin_k580)


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Lothar J. schrieb:
> Stefan ⛄ F. schrieb:
>> Ich denke schon, dass sich einiges verändert hat. Die Grundlagen sind
>> allerdings nicht neu.
>
> Naja, nach den Ausführungen des TO hat sich ja nix geändert. :)))

Das habe ich nicht behauptet. Aber du kannst dir den Fortschritt 
einkaufen, da jeder die selben Bausteine kaufen kann wie zum Beispiel 
Apple. Zwar nicht mit der Marge aber es bleibt das selbe Prinzip.

Nur die Physik hat sich nicht geändert.

Ich bin hier in den letzten Jahren rumgelaufen und habe immer wen jemand 
sagte die DB oder X schafft das nicht, zu aufwendig, immer wieder, 
'realtimeraytracing'. Einfach nur das Wort. Da sieht man am besten was 
der Fortschritt brachte. Meine RTX TI hat glaub ich entweder 80 oder 250 
TOps wenn man die Tensorcores mit INT8 noch hinzunimmt.

Aber unterm Strich, wenn du die Specs anschaut, da kam kein neuer Wert 
hinzu. Selbe physikalischen Eigenschaften beschreiben die Bauteile. Nur 
halt die Taktraten sind jetzt um 100x höher als vor 25 Jahren.

> Was mich irritiert sind seine Beschreibungen seiner gelungenen
> Experimente, z.B. zur Motorsteuerung, die er einen Tag zuvor noch rein
> theoretisch betrachtet hatte und um Rat suchte. Steile Lern- und
> Erfolgskurve!

Wo hab ich gesagt, dass das gelungen ist. Ich hab mir gerade erst das 
Modul bestellt und rechne damit das in zwei Monaten umzusetzen und das 
es mich zwei Wochen kosten wird das zu realisieren.

> Sowas krieg ich in diesem Leben nicht mehr hin. Ich bin am Boden
> zerstört!

Ich denke du gewinnst beim Lesen der Worte eine anderen Eindruck der 
wirklichen Realität, wie ich versuche sie beim Schreiben der Worte zum 
Ausdruck zu bringen. Das muss ich mir selbst zuschreiben. Zuviel 
geschrieben eventuell falsche grammatikalischen Konstrukte. Mein 
Fehler... :(

>
> Blackbird

Grüsse

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Martin G. schrieb:
> Aber du kannst dir den Fortschritt
> einkaufen, da jeder die selben Bausteine kaufen kann wie zum Beispiel
> Apple.

Wie kommst du denn auf dieses schmale Brett?
Schon mal sowas versucht? Und wenn du tatsaechlich beim freundlichen 
Chinesen diesen Baustein nackert geliefert kriegst, was nuetzt der dir 
ohne Datenblaetter bzw. SDK?

SCNR,
WK

von Martin G. (martin_k580)


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Dergute W. schrieb:
> Moin,
>
> Martin G. schrieb:
>> Aber du kannst dir den Fortschritt
>> einkaufen, da jeder die selben Bausteine kaufen kann wie zum Beispiel
>> Apple.
>
> Wie kommst du denn auf dieses schmale Brett?
> Schon mal sowas versucht? Und wenn du tatsaechlich beim freundlichen
> Chinesen diesen Baustein nackert geliefert kriegst, was nuetzt der dir
> ohne Datenblaetter bzw. SDK?

Du kannst fast alle Komponenten die in einem Apple oder Samsung verbaut 
sind selbst kaufen. Kannst du mal versuchen. Du hast für alles Populäre 
in der Opensource Scene ausreichende Treiber etc. besonders für Kameras 
und Screens etc. Apple hat soviel Hardwarepatente nicht und z.B Samsung 
und LG verkaufen auch an Distris genauso wie an die Konkurrenz. Es sieht 
anders aus, wenn einer der grossen die ersten Chargen komplett aufkauft 
aber seit dem (relativen) Niedergang von Apple, wo sie Komponenten sogar 
zurückgeben müssen weil sie den Bedarf falsch eingeschätzt haben... .

Das gilt aber nicht für Eigenentwicklungen was jetzt Apple bei CPUs zum 
Beispiel macht. Die kann man dann wirklich nicht kaufen.

von Rüdiger (Gast)


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Als Kind musste ich feststellen, dass es nicht so einfach ist Geräte 
wieder 100% sicher zusammen zu bauen - da blieb immer etwas Angst 
danach.

von Martin G. (martin_k580)


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Lothar J. schrieb:
> Martin K. schrieb:
>> Ich habe zum Beispiel jetzt ein Modul gekauft, mit der ich vom
>> Digitalausgang des Mainboards vier Motoren schalten kann (gepulst) und
>> das Board die Spannungsversorgung intelligent regelt (das bisher grösste
>> Risiko auf meiner Liste). Ich kann an dem Modul eine LiPo anschliessen
>> bzw. ein Netzteil (usb) und fast ein halbes KW durchjagen ohne dass die
>> 5V bzw. 3.3V Spannung (ich hab es für beide Formfaktoren gekauft) für
>> den Rest zusammenbricht, wie ich es ja geschrieben habe, dass ich dies
>> erwarten würde wenn ich den Spannungsteiler selbst mit meinem aktuellen
>> Wissen realisieren würde.
>
> Zeigen!
> Das interessiert mich brennend!
>
> Blackbird

https://www.banggood.com/de/DC-12V-36V-15A-500W-Brushless-Motor-Controller-Hall-BLDC-Driver-Board-Support-Hall-Motor-p-1311440.html

https://www.banggood.com/de/DC-12V-36V-500W-High-Power-Brushless-Motor-Controller-Driver-Board-Assembled-No-Hall-p-1199026.html

Gibt aber noch mehr. Bei denen hier musst du noch nen Modul für 
Strombereitstellung zuschalten. Aber die gibt es ja auch für 5CHF.

Die Arduino Motorsteuerungen sind für maximal 150 Watt ausgelegt. Da 
habe ich mir auch zwei bestellt.

: Bearbeitet durch User
von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

OK, also du weisst nicht:
Martin G. schrieb:
> Lohnt es sich einen Toster auseinander zu nehmen?

Aber hier:

Martin G. schrieb:
> Du hast für alles Populäre
> in der Opensource Scene ausreichende Treiber etc. besonders für Kameras
> und Screens etc. Apple hat soviel Hardwarepatente nicht und z.B Samsung
> und LG verkaufen auch an Distris genauso wie an die Konkurrenz.

bist du dir dann also sicher?

Und ein windiger, irgendwie-reverse-engineerter Opensource-Treiber 
reicht dir dann also, um ein komplettes SoC in Betrieb zu nehmen und ein 
Produkt draus zu machen?
Reeeschpeckt!
Hier uebrigens mal ein klitzekleines Beispiel, was schiefgehen kann - 
OK, der Threaderoeffner wird nicht so ein Ueberflieger sein, wie du:
Beitrag "U-Boot erkennt DDR3-RAM nicht korrekt"

SCNR,
WK

von Stefan02 (Gast)


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Ich kann dir auch empfehlen, dir als Lernmaterial mal Bastelvideos 
anzusehen, die praxisbezogen sind.

"eflose" Auf Youtube suchen, er ist da ein findiger Bastler, der sehr 
viele Bereiche der Elektronik abdeckt. Sei es die Reperatur eines 
antiken Radios, eine Software Änderung bei einem Hoverboard, oder auch 
nur ein einfach gehaltener (älter) Mikrocontroler Grundkurs.

Wenn du mal unterwegs bist, als Beifahrer oder Mitfahrer, kannst du 
gerne mal mit dem Handy auf seinem Kanal Videos anschauen.

Wie bereits erwähnt sind modernere Geräte idr. in Modulbauweise 
aufgebaut, es könnte sich aber rendtieren, gebrauchte Geräte wie FLAT TV 
oder manchmal auch defekte Labornetzteile zu kaufen, und zu reparieren.

Es gibt oft auch für 1€ defekte Spannungswandler (12 auf 230V), diese 
sind manchmal auch noch älter aufgebaut (Diskrete THT Bauteile, nicht 
alles aus einem µC wie oft bei neueren Geräten), da kannst ja auchmal 
ein wenig basteln.

Natürlich sollte die Erfahrung da sein, wie man solche Spannungen 
handhabt

von Lothar J. (black-bird)


Lesenswert?

http://www.b-kainka.de/

Seine home page und seine Bücher.

Blackbird

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