Tag, bei unserer Heizungssteuerung ist die Eingangssicherung durchgebrannt und auch ein Varistor. Nach diesen beiden Bauteilen geht es in den Trafo. Hinter dem Trafo sind (noch) keine Probleme zu erkennen. Der Varistor wurde ausgelötet und sauber gemacht, um ihn identifizieren zu können. 1. Kann ich erst mal nur die Sicherung ersetzen und die Steuerung ohne Varistor testen? Wenn sie nicht funktioniert, kann ich selbst nichts weiter machen. Wenn schon, würde ich noch den Varistor ersetzen. 2. Welcher Varistor ist das? Der Aufdruck ist trotz geplatztem Gehäuse noch zu erkennen: K230 17 32 Der Durchmesser beträgt ca. 6mm. 230 bedeutet wohl die Betriebsspannung. Aber was ist mit den beiden andern Zahlen gemeint? Ich würde mich freuen, wenn mir hier jemand helfen kann, diesen Test zu machen und vor allem, den Varistor zu identifizieren. Grüße Volker
Habe noch mit der Lupe nachgesehen und muss meine Angaben ergänzen. Der Aufdruck ist wie folgt: 05 K 230 17 32 Hinter dem K 230 steht noch RU mit umgekehrtem R, wohl ein Zulassungszeichen, vermute ich. Jetzt hoffe ich, dass mir jemand sagen kann, um welchen Typ es sich handelt und wo man ihn bekommt. Besten Dank!
Danke für das Datenblatt, dort habe ich die Bezeichnung gefunden. Allerdings steht in der Zeile für S05K230 nichts von 17 oder 32. Was würden diese Werte bedeuten? Der Durchmesser beträgt ca. 6mm, Rastermaß ist 5mm. Ist die Auswahl sehr kritisch? Das Bauteil soll wohl die Primärseite des Trafos vor Überspannung schützen. Ich hätte nämlich einen da: P250L20, der ist allerdings für 250V spezifiziert, spricht also vielleicht zu spät an. Bei Reichelt habe ich gerade nachgeschaut, aber neuerdings funktioniet die Seite nicht mehr mit meinem Browser (Firefox). Nicht mal Vorschaubilder werden angezeigt, auch Datenblätter kann ich nicht öffenen. Und die Suche geht auch nicht grrmpf
Volker schrieb: > Allerdings steht in der Zeile für S05K230 nichts von 17 oder 32. Was > würden diese Werte bedeuten? KW32 im Jahre 2017.
Ich glaube es ist dieser hier: B72207S0231K101 bzw. S07K230 Der hat Wmax = 17J, ein Rastermaß von 5mm. Hmm, aber der Durchmesser ist mit 9mm zu groß. Aber das wäre kein Problem. Eine Angabe mit dem Wert 32 finde ich da aber auch nicht.
Na das wäre ja eine einfache Erklärung. Super! Dann muss ich gar nicht nach 17 bzw. 32 suchen. Aber es ist schon so, dass ein Varistor problemlos größer sein darf, oder? Das heißt ja nur, er kann mehr Energie aufnehmen, bevor er platzt.
Volker schrieb: > Aber es ist schon so, dass ein Varistor problemlos größer sein darf, > oder? Wenn du Platz hast. Aber einen 230VAC Varistor ans 230V Netz anzuschließen ist eh ziemlich blöde, man nimmt ehr 250 oder 275VAC Varistoren. So viel Überspannung muss die Elektronik schon vertragen, sonst ist die eh Murks.
Danke, das werde ich wohl so machen und einen etwas größeren wählen. Funktioniert bei euch die Reichelt Seite? Seit ein paar Tagen geht mit dem Firefox gar nichts mehr.
Volker schrieb: > Funktioniert bei euch die Reichelt Seite? Seit ein paar Tagen geht mit > dem Firefox gar nichts mehr. Hier ganz normal. (FF 79.0, 64Bit, Win10)
ein Varistor verschleißt bei jedem Durchbruch etwas mehr, irgendwann geht er hops und deshalb wird deine Sicherung ausgelöst haben, wenn deine Sicherung wegen eines zu hohen Stromes in deiner Steuerung ausgelöst hätte, wäre der Varistor heil geblieben. Ich würde eine Supressordiode einsetzen, die haben dieses Verschleißverhalten nicht.
Thomas O. schrieb: > ein Varistor verschleißt bei jedem Durchbruch etwas mehr, > irgendwann > geht er hops und deshalb wird deine Sicherung ausgelöst haben, wenn > deine Sicherung wegen eines zu hohen Stromes in deiner Steuerung > ausgelöst hätte, wäre der Varistor heil geblieben. > > Ich würde eine Supressordiode einsetzen, die haben dieses > Verschleißverhalten nicht. Stimmt, die geht dann beim ersten Durchbruch hops.
Ich nehme jetzt einen mit 250V, da ist dann schon etwas Reserve drin. Außerdem nehme ich den größten, den ich im benötigten Rastermaß finden kann. Und ich bestelle gleich 2. Das wird dann eine Weile halten. Übrigens habe ich den Test jetzt gemacht: Die Steuerung läuft ohne Varistor.
die Sicherung unterbricht hier genau so den Stromfluss. https://de.wikipedia.org/wiki/Varistor#Anwendungsgebiete hier wird auf SiC-Varistoren verwiesen die anscheinend nicht altern und dadurch keine erhöhten Leckströme verursachen. Aber es gibt auch potente Supressordioden nicht nur die üblichen 600W und 1500W Typen sondern auch 3000W, 5000W....letzere können 500A abführen aber die Vorsicherung der Steuerung waren ja bestimmt nur wenige A und das ist überhaupt kein Problem.
Thomas O. schrieb: > hier wird auf SiC-Varistoren verwiesen die anscheinend nicht altern und > dadurch keine erhöhten Leckströme verursachen. Die haben ständig einen höheren Leckstrom, wegen deutlich flacherer Kennlinie. > Aber es gibt auch potente Supressordioden nicht nur die üblichen 600W > und 1500W Typen sondern auch 3000W, 5000W....letzere können 500A > abführen aber die Vorsicherung der Steuerung waren ja bestimmt nur > wenige A und das ist überhaupt kein Problem. Hockey Puck Gehäuse...
Thomas O. schrieb: > nein sehen in etwa wie ein 2-5W bedrahter Wiederstand aus. Wie ein Wiederstand? Oh weh!
Also wenn es sich hier um einen herkömmlichen 50Hz-Trafo handelt, würde ich den Varistor weglassen. Der geht eher kaputt als Dein Trafo. Ansonsten nimmt man am 230V-Netz eher 460V~ Varistoren.
Mark S. schrieb: > Ansonsten nimmt man am 230V-Netz eher 460V~ Varistoren. Das wäre dann doch arg hoch gegriffen.
Mark S. schrieb: > Also wenn es sich hier um einen herkömmlichen 50Hz-Trafo handelt, würde > ich den Varistor weglassen. ich würde ihn nicht weglassen Mark S. schrieb: > Der geht eher kaputt als Dein Trafo. das ist ja der Sinn des Varistors den Trafo zu schützen. Mark S. schrieb: > Ansonsten nimmt man am 230V-Netz eher 460V~ Varistoren. 250V bzw. 275V ist schon eine gute Wahl Volker schrieb: > Bei Reichelt habe ich gerade nachgeschaut, aber neuerdings funktioniet > die Seite nicht mehr mit meinem Browser (Firefox). Nicht mal > Vorschaubilder werden angezeigt, auch Datenblätter kann ich nicht > öffenen. Böser Fehler, den ich leider auch schon hatte mit noch übleren Ergebnis. Deine Firefox-Version scheint veraltet zu sein, schaue mal nach der Versionsnummer ... Firefox updaten.
hinz schrieb: > Aber einen 230VAC Varistor ans 230V Netz anzuschließen ist eh ziemlich > blöde, man nimmt ehr 250 oder 275VAC Varistoren. So viel Überspannung > muss die Elektronik schon vertragen, sonst ist die eh Murks. Mark S. schrieb: > Ansonsten nimmt man am 230V-Netz eher 460V~ Varistoren. Einen 230 V Varistor am 230 V Netz zu verwenden ist ziemlicher Blödsinn, da die üblichen Netzschwankungen/toleranzen schon ausreichen um den leiten zu lassen. Dadurch geht der dementsprechend schnell kaputt. Laut einer Norm (EN61010?) muss der Varistor mindestens die ~1.25-fache (?) spezifizierte Spannung der nominalen Netzspannung haben. Hab die Norm grad nicht griffbereit daher ohne Gewähr. 300 V Varistoren sind da eine gute Wahl. Wenn du den Platz hast, bau die größten ein die du so bekommen kannst, z.B. 20 mm. Verlängert die Lebensdauer und kostet auch nicht viel mehr. Thomas O. schrieb: > Aber es gibt auch potente Supressordioden nicht nur die üblichen 600W > und 1500W Typen sondern auch 3000W, 5000W....letzere können 500A > abführen aber die Vorsicherung der Steuerung waren ja bestimmt nur > wenige A und das ist überhaupt kein Problem. Sind Netzseitig nicht erlaubt als alleiniger Schutz, teils auch komplett verboten überhaupt dort einzubauen. Mal davon abgesehen dass selbst 3 Stück mit je 5 kW in Reihe explodieren, ein passender Varistor aber nicht... Leider schon selbst erlebt :D
>> Ich würde eine Supressordiode einsetzen, die haben dieses >> Verschleißverhalten nicht. > > Stimmt, die geht dann beim ersten Durchbruch hops. Der Effekt ist immer derselbe: das Bauteil muß die Energie aufnehmen bzw. wird dann durch diese Energie thermisch zerstört. Ich habe mal eine 6V-Suppressordiode versehentlich (falsches Steckernetzteil) an 12V betrieben, bis mir der Geruch auffiel. Die Supressordiode war heiß, hat es aber überlebt. Vermutlich hat der hohe Innenwiderstand des Netzteiles die Energie begrenzt. Am besten ist die Kombination aus Varistor & Suppressordiode, evtl. noch ein Gasableiter. Gasableiter erzeugen bei Durchbruch fast einen Kurzschluß und überleben den im Gegensatz zu Varistoren meistens ohne Schäden.
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Bearbeitet durch User
Mohandes H. schrieb: > Der Effekt ist immer derselbe: das Bauteil muß die Energie aufnehmen > bzw. wird dann durch diese Energie thermisch zerstört. Ersteres ist korrekt. Letzteres nicht. Ein Varistor überlebt den Norm-Surge-Puls mehrere male und behält auch seine Funktion danach noch weiter, auch wenn er altert. Eine TVS Diode ist nach dem ersten Puls hinüber und verursacht dir im schlimmsten Fall dann einen dauerhaften Kurzschluss und führt zum Brand. > Am besten ist die Kombination aus Varistor & Suppressordiode, evtl. noch > ein Gasableiter. Gasableiter erzeugen bei Durchbruch fast einen > Kurzschluß und überleben den im Gegensatz zu Varistoren meistens ohne > Schäden. Aber auch nur ~10 mal, dann halten Gasableiter ihre sehr guten Werte auch nicht mehr ein ;)
Ja ok, hätte ich präzisieren sollen: ein Varistor hält einiges aus, altert aber. Eine Supressordiode brennt schlicht beim ersten Mal durch wenn die Energie überschritten wird. Eine Supressordiode ist ja auch für kurze, energiereiche Impulse gedacht, die oben beschriebe Beobachtung hatte mich eben erstaunt.
Man sollte bei Varistoren auch unbedingt beachten, dass es auf Grund des im Laufe der Zeit durch Vorschädigungen steigenden Leckstromes auch zu einer so starken Aufheizung des Varistors kommen kann, dass hierdurch eine Brandgefahr entstehen, ohne dass die Sicherung auslöst. Daher muss man sicherstellen, dass der Varistor entweder mit einer Thermosicherung thermisch gekoppelt ist und/oder sich keine brennbaren Teile in der Nähe befinden. Ich habe auch schon Konstruktionen gesehen, bei denen ein Stück Schrumpfschlauch auf einem bedrahteten Varistor steckte, um ihn gegen Berührungen zu schützen. Das ist natürlich fatal, weil das die Feuergefahr natürlich immens erhöht. Für den beschriebenen Einsatz würde ich daher heutzutage auf jeden Fall eine entsprechende integrierte Lösung vorziehen, z.B. einen ThermoFuse-Varistor: https://www.tdk-electronics.tdk.com/de/374152/unternehmen/presse/pressemeldungen/pressemitteilung/thermofuse-varistoren--kompakter-ueberspannungsschutz-mit-integrierter-sicherung/2427612 Das ganze Thema wurde auch hier schon ausgiebig erörtert: Beitrag "Brandgefahr durch Varistor"
Egal ob man einen Varistor, eine Z-Diode oder eine Supressordiode nimmt, man muss den Strom durch die Varistor/Diode begrenzen oder eben durch eine Sicherung unterbrechen. So eine superflinke Feinsicherung löst beim 4fachen Nennstrom in etwa 1 mSek aus. Ich habe schon mal eine ganz harte Abschaltung mittels Supressordiode von L auf N gemacht, da hats einfach beim ersten Impuls den 16A LS rausgeschmissen der Supressordiode hat das nichts ausgemacht. Und nun zur Bauform DO-214, D0-201, P600, R6... also nicht viel anders, als ein größerer Widerstand.
Thomas O. schrieb: > Egal ob man einen Varistor, eine Z-Diode oder eine Supressordiode > nimmt, > man muss den Strom durch die Varistor/Diode begrenzen oder eben durch > eine Sicherung unterbrechen. > > So eine superflinke Feinsicherung löst beim 4fachen Nennstrom in etwa 1 > mSek aus. > > Ich habe schon mal eine ganz harte Abschaltung mittels Supressordiode > von L auf N gemacht, da hats einfach beim ersten Impuls den 16A LS > rausgeschmissen der Supressordiode hat das nichts ausgemacht. > > Und nun zur Bauform DO-214, D0-201, P600, R6... also nicht viel anders, > als ein größerer Widerstand. Märchen.
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