Artikel: https://www.pollin.de/p/steuerplatine-kwl-125907-zur-bauteilgewinnung-390142 Ausgehend von Arnos Posting im 'Gefunden' Thread gehts hier mit dieser Platine weiter. Beitrag "Re: Gefunden Oder: Material zum Nulltarif" Beitrag "Re: Gefunden Oder: Material zum Nulltarif" Diese Platine hat eine Menge Software und Hardware an Bord. Die Software kommt hauptsächlich von AK Nord und beinhaltet Telnet, FTP Server, Webserver, NTP, DHCP, SNMP und noch einiges andere wie z.B. M2M. Ausserdem scheint es ein RS485 Interface zu geben. Weiterhin 4 analoge Eingänge für NTCs zur Temperaturmessung, 4 digitale Eingänge für OC Ausgänge (gegen Masse ziehen), einen 'Motor' Ausgang und anscheinend 2 universelle Relaisausgänge und 2 230V AC Relaisausgänge. Beim Anschluss an ein (Heim-) Netzwerk mit DHCP Server bindet sich die Platine selbsttätig ein. Mit Telnet und dem Passwort 'KWLF0035E' (ohne die Häkchen) landet man auf dem Konfigurationsmenü. Man kann hier alles mögliche einstellen und in eine Konfigurationsdatei schreiben. Der genaue Prozess einer selbstgeschriebenen Konfiguration ist bis jetzt aber nicht klar - und auch erstmal nicht nötig, denn ich habe das Passwort für FTP auch so herausgefunden. Es lautet 'KWL' und erlaubt den Zugriff auf FTP mit 2 Volumes. VOLUME1 ist winzig mit 16kB und soll evtl. für die o.a. Konfigurationsdatei benutzt werden, VOLUME2 ist mit 4MB deutlich grösser und liefert die Inhalte für den Webserver. Das Volume enthält bei der Auslieferung nur 2 recht sinnlose *.kwl Dateien. er Webserver unterstützt einige Grafikformate wie JPG, GIF und PNG, aber sein Hauptzweck wird wohl die Untersützung der Alpha2 XML Steuerung sein, die von Möhlenhoff, dem Hersteller der Platine, zur Raumluftsteuerung benutzt wird. Infos dazu gibt es in einem Info Paket von Möhlenhoff: https://www.moehlenhoff.de/fileadmin/user_upload/Download/XML-Doku/Alpha2-XML-Schnittstellen_Informationen.zip Wie es scheint, sollte man in einem Unterverzeichnis /data auf dem FTP Server mindestens 3 Dateien anlegen: static.xml dynamic.xml cyclic.xml Zum Inhalt der Dateien gibt es Beispiele im o.a. XML Infopaket. In dem Paket ist auch ein Windows Testprogramm enthalten, das ein Ansprechen ermöglichen soll. Soweit bin ich aber noch nicht. Wer Spass daran hat und aus dem Dings was schönes basteln will, der sei eingeladen, hier weitere Infos zu posten.
:
Beitrag #6392319 wurde von einem Moderator gelöscht.
Noch eine Nebenbemerkung - der Telnetzugang funktioniert auch mit dem kurzen Passwort 'KWL', ohne die Häckchen. Wenn die Steuerung über das XML der Alpha 2 funktioniert, dann mache ich hier noch grundsätzlich was falsch. Man soll angeblich mit HTTP Post eine 'changes.xml' Datei ins /data Verzeichnis hochladen, in der ein Auschnitt von 'Static.xml' ist, den man ändern möchte. Aber zumindest mit dem Alpha2.EXE Testprogramm klappt das nicht, scheint was mit Rechten zu tun zu haben - oder ich bin zu blöd, was ich nicht ausschliessen kann. FHEM ist ein Tool zur Hausatomatisierung, das bei dem Jungs im knx-user Forum entwickelt wird. Da gibt es auch eine kurze Erwähnung der Alpha 2 Erweiterung. Diese Platine hier scheint jedenfalls von einer Single-Raumlüftung zu sein und soll sich angeblich so steuern lassen. Da aber Möhlenhoff eine Bande von Heimlichtuern ist, die praktisch nur OEM machen, ist da nicht viel rauszukriegen.
Ein wenig mehr habe ich jetzt rausbekommen. Wenn die Dateien 'Static.xml', 'Dynamic.xml' und 'Cyclic.xml' im Unterverzeichnis /data vorhanden sind, kann man die runterladen und bekommt einen aktuellen Stand der Platine. Dabei sind die 4 Temperatursensoren, die RPM der beiden Motoren, die derzeitige Stromaufnahme und ein paar Dinge, die ich noch nicht kapiere:
1 | <T_INCOMINGAIR>39.65</T_INCOMINGAIR> |
2 | <T_EXHAUSTAIR>O</T_EXHAUSTAIR> |
3 | <T_FRESHAIR>O</T_FRESHAIR> |
4 | <T_EXITAIR>U</T_EXITAIR> |
5 | <ANTIFREEZE_MODE>0</ANTIFREEZE_MODE> |
6 | <ANTIFREEZE_STATE>0</ANTIFREEZE_STATE> |
7 | <FLOWCTRL>1</FLOWCTRL> |
8 | <POWERCONSUMPTION>525</POWERCONSUMPTION> |
9 | <RPM_MOTOR1>0</RPM_MOTOR1> |
10 | <RPM_MOTOR2>0</RPM_MOTOR2> |
11 | <U_MOTOR1>0.00</U_MOTOR1> |
12 | <U_MOTOR2>0.00</U_MOTOR2> |
13 | <OPERATINGHOURS>39:48</OPERATINGHOURS> |
14 | <FILTERSTATE>0</FILTERSTATE> |
15 | <FILTERINTERVAL>4500</FILTERINTERVAL> |
16 | <FIREPLACEMODE>1</FIREPLACEMODE> |
17 | <ECOMODE>0</ECOMODE> |
18 | <PHI>0</PHI> |
19 | <VENTILATION> |
20 | <NOMINAL>50</NOMINAL> |
21 | <DISBALANCE>104</DISBALANCE> |
22 | <INTENSIVE>130</INTENSIVE> |
23 | <INTENSIVE_DURATION>120</INTENSIVE_DURATION> |
24 | <REDUCED>70</REDUCED> |
25 | <ANTIMOISTURE>35</ANTIMOISTURE> |
26 | </VENTILATION> |
27 | <BYPASS> |
28 | <AVAILABLE>0</AVAILABLE> |
29 | <ISOPEN>0</ISOPEN> |
30 | <SUMMERMODE>0</SUMMERMODE> |
31 | <INTERNALTEMP>23.00</INTERNALTEMP> |
32 | <MINBYPASSTEMP>14.00</MINBYPASSTEMP> |
33 | </BYPASS> |
Hier ist am Temp2 Anschluss ein 10k NTC gesteckt - offensichtlich noch nicht der richtige Wert, denn hier sinds nur etwa 22 Grad. Sieht aber schon mal ganz nett aus.
Die NTCs scheinen 22k Typen zu sein. Angeschlossen werden sie mit Molex 43025-0200 Steckverbindern.
Weitere Erkenntnisse. Das Lüftungsgerät, aus dem die Platine stammt, heisst LZG200 und LZG400 und ist, wie nicht anders zu erwarten, von Möhlenhoff. Eine Beschreibung findet sich hier: https://www.selfio.de/media/pdf/15/69/6d/Moehlenhoff-LZG200-400-Bedienungs-und-Montageanleitung-Lueftungsgeraet-Selfio.pdf Darin werden die Klemmanschlüsse erklärt und auch eine Einführung in die Steuerung über LAN. Da allerdings das Volume2 bei Pollin leer ausgeliefert wird, gibts die erwähnte Websteuerung natürlich nicht - die muss man selber konstruieren.
:
Bearbeitet durch User
Beitrag #6394904 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6394926 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6394974 wurde von einem Moderator gelöscht.
Hier noch ein kleines Wort der Warnung. Man sollte erstmal nicht mit der Update Funktion von AK Nord im Telnet Menü rumspielen. Bei einer Platine habe ich das mal gemacht und damit den Webserver der 'Möhlenhoff' Funktionen abgeschossen. Er meldet zwar noch einen offenen Port 80, stürzt aber mein Zugriff per Browser ab und beendet sich. Der AK Nord Wenserver hingegen läuft weiter. Ist mir erstmal wurscht, da ich noch zwei andere Platinen habe. Evtl. kann ich da auch die originale Firmware runterziehen und auf die putte Platine schiessen. Ein PICKit 3 habe ich jedenfalls hier.
Anbei mal ein kleines Archiv mit den unbedingt nötigen Dateien für VOLUME2 auf dem FTP Server. Ein wirklich simples Gerüst, um ein paar XML Werte mit Javascript im Browser zu zeigen. Damit wird die Platine zumindest schon mal zum Webserver für Messwerte.
Matthias S. schrieb: > Hier noch ein kleines Wort der Warnung. Man sollte erstmal nicht mit der > Update Funktion von AK Nord im Telnet Menü rumspielen. War doch nur alles halb so schlimm. Wenn der Webserver auf Port 80 (also der Möhlenhoff Webserver) rumzickt, fehlen ihm mögl. nur die beiden auch schon im Auslieferzustand vorhandenen Dateien 'run.kwl' und 'errors.kwl'. In ersterer steht nur die MAC Adresse der Platine und die zweite ist im Idealfall nur eine Datei mit Nullen. Tauchen Fehler auf (was als nackte Platine praktisch nicht vermieden werden kann), werden hier Fehler geloggt. Die Motoranschlüsse sind die bekannten Minifit Jr., auch als P4 Stecker bekannt. An einem Pin kann man ein TTL Signal einspeisen und darüber die Drehzahl des Motors messen. Es scheint, als ob da auch ein PWM Output (oder 0-10V) auf dem Stecker liegt. Das wäre folgerichtig, denn die 230V Anschlüsse enthalten keine Regler, die Motoren müssen also ein RPM Signal liefern und eine Steuerspannung/PWM bekommen. Steuerspannung evtl. deswegen, weil da noch ein OpAmp dazwischen ist, der evtl. die PWM vom PIC integriert. Das setzen der Steuerspannung bekomme ich noch nicht hin. Da der Webserver dumm wie Dosenbrot ist und natürlich weder Perl noch PHP oder Python versteht, bleibt zum Programmieren praktisch nur Javascript, in dem ich nun wirklich keine Leuchte bin. Aber zum Lernen ist man ja nie zu alt :-P
So, es gibt ein wenig neues. Man muss nämlich gar keine XML Dateien hinterlegen, denn der Webserver baut die in dem Moment zusammen, wo man ihm per GET die z.B. /data/Static.xml entlockt. Ich habe auf dem FTP Volume 2 also nur noch einen leeren /data Ordner und mein ganzes JS Gelumpe ist in der index.html auf Volume2. Ich schreibe aus Javascript auch schon per POST Daten auf die Kiste und bekomme als Antwort ein nettes 'OK', klappt also. Aber passieren tut nichts, vermutlich wg. des u.a. Fehlers. Die 7-polige Pfostenleiste ist für die Folientastatur/LED Anzeige des geräteeigenen Bedienfeldes. Da sind 3 Leitungen über 470 Ohm Widerstände aufgelegt, die sicher für die LED Ausgänge sind und 4 Leitungen, die direkt auf den PIC gehen. Es ist also eine 4*3 Matrix für 3 Tasten und insgesamt 7 LED auf der Frontplatte. Die Multiplexerei ist auf dem Oszi gut zu sehen. Die Fehler-LED blinkt, das sie die Parameterdatei nicht findet - logisch, denn die hat Pollin nicht mitgeliefert und sowohl Format als auch Dateiname sind bisher unbekannt. Die Parameterdatei der Alpha2 Basis ist in XML, das wird hier vermutlich auch so sein, aber der Dateiname ist unklar. Für die Liebhaber unfertiger Javaskripte hänge ich mal meine neueste index.html an. (als ZIP wg. Verwechslungsgefahr).
:
Bearbeitet durch User
Netterweise hat Möhlenhoff den MC nicht gegen Auslesen gesperrt und somit habe ich hier jetzt mittels PICKit 3 einen Dump der Software. Der ICSP Port ist etwa in der Mitte der Platine zwischen Pfostenfeldleiste und RJ45 Buchse und als Goldkontakte ausgeführt. Der viereckige Kontakt ist MCLR = Pin 1 und dann geht es mit den 4 Kontakten weiter wie beim Standard ICSP Pinout. Der 6te Kontakt ist nicht vorhanden, denn VTarget wird hier nicht benutzt. Von den 512kByte ist etwa die Hälfte benutzt und davon etwa 2/3 vom AK-Nord XXL Stack, der den ganzen TCP/IP Kram erledigt. Auf dem RS485 Bus kommen Meldungen über den Status der Schalter, der Motoransteuerung und der gemessenen Temperaturen. Wer einen UART USB-TTL Wandler sein eigen nennt, kann mit Masse und dem 'B' Anschluss bei 115200 Baud die Meldungen lesen, die etwa jede Sekunde ausgegeben werden. Ausgegeben werden interessanterweise auch noch 2 Werte zum 'Zero-Cross' als High- und Lowwert. KA, wofür das wohl sein mag. Lesen tut sich das dann wie im Anhang (ab Power Up gelogged). Der letzte Absatz wird dann zyklisch wiederholt. Die Platine ist nicht mehr lieferbar - ich schreibe also nur noch für die Leute, die so ein Ding ergattert haben. Ich bin nun dabei, ein paar fehlende Dateien zu erschaffen, damit die Platine normal startet ohne Konfigurationsfehler - dabei ist der Dump recht hilfreich, weil da drin steht, wie die Dateien heissen müssen und auch etwa, was da drinstehen muss. Dabei scheint sich zu zeigen, das die *.kwl Dateien binär angelegt sind und nicht als XML. Kritisch sind im Moment die fehlenden Dateien 'params.kwl' und 'config.kwl'. Ich habe der Kiste da mal ein paar dummy Dateien untergeschoben, wie man im Log sieht, aber so richtig happy ist der MC damit noch nicht. Möhlenhoff sagt, das man dann die KWL zum Service schicken soll, was heisst, das der MC die Dateien auch nicht selber erzeugen kann. Zur Belegung der Bedienplatte muss ich noch etwas messen und ausprobieren. Dafür ist ja nun genug Zeit im Lockdown. Dissassemblen werde ich den Dump sicher nicht. Man erkennt aber recht gut den modularen Aufbau mit dem AK-Nord Stack und dem rangepappten Softwareteil von Möhlenhoff.
:
Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.