Hallo zusammen, ich brauche bei meinem aktuellen Projekt einmal eure Hilfe. Ich möchte meine bestehende Klingelanlage smart machen. Die Anlage besteht momentan aus * einem bedingt kurzschlussfesten Klingeltrafo (ABB-TS16/4-8-12), der 8VAC liefert (bei Leerlauf natürlich bedeutend mehr), * einem Zweiklang-Gong Grothe BW 165, der mit 8VAC oder einer 9V-Blockbatterie betrieben werden kann, und * einem Klingeltaster (ohne LED). Ich möchte das Ganze jetzt etwas smarter machen und habe dafür eine Schaltung konzipiert, bestehend aus: * einem Brückengleichrichter (4x 1N4007) mit Kondensator, * einem Step-Down-Spannungswandler (LM2596 + Zubehör), der mir 5V liefert, * einem Step-Down-Spannungswandler für 3.3V (LM1117), * einem 5V-Relais, sowie * einem ESP8266-Modul. Zur Funktion: Ich möchte den bestehenden Klingeltrafo für die Eingangsspannung benutzen und daran (nach Spannungswandlung) dauerhaft den ESP8266 betreiben. Der Klingeltaster soll als Input für den ESP arbeiten (Leitungslänge ist scheinbar kein Problem), das Relais soll als Ausgang am ESP hängen und bei einem Klingelvorgang den Stromkreis Klingeltrafo <-> Zweiklang-Gong schließen. Die Schaltung habe ich mal in den Anhang gepackt. Ich bin recht zuversichtlich, dass der eigentliche Aufbau so funktioniert. Insbesondere den Step-Down-Wandler zu 5V habe ich so schon in einem anderen Projekt im Einsatz. Unsicher bin ich mir aber in einem Punkt: Bricht die Spannungs- bzw. Stromversorgung vielleicht zu stark ein, wenn ich das Relais schalten lasse? Der Gong zieht locker 2A bei 8VAC weg, wenn man ihn in der jetzigen Installation klingeln lässt. An einem 9V-Block sind es immerhin noch 1A. Bleibt da für den Rest der Schaltung "genug übrig", oder sollte ich den Strom zwischen Klingeltrafo und Gong mit einem Widerstand begrenzen? Falls ja, welchen Widerstand kann ich da nehmen? Bei 1A muss der ja locker 8W abhalten können. Reicht der Kondensator hinter dem Brückengleichrichter aus, um die Spannung nicht zu weit einbrechen zu lassen? Nach meinem laienhaften Verständnis hält der ja zunächst die >>12VDC, um dann langsam genug auf 8*sqrt(2) VDC abzufallen. Der LM2596 kann mit 7VDC versorgt werden, sollte also kein Problem sein, oder? Es wäre toll, wenn ihr einmal euren Senf dazugeben könntet. Gruß Thomas PS: Ich weiß, dass es auch Gleichspannungsnetzteile für den Schaltschrank gibt, ich möchte aber an der 230V-Installation nichts ändern.
Ein 2R2 Vorwiderstand mit 4 Watt sollte reichen. Bei 1A muss er dann nur 2,2 Watt verheizen können. Durch kurzes Klingeln wird er nichtmal warm. Der Elko darf auch 2200uF, oder wenigstens 1000uF haben. Er sollte aber eine Spannungsfestigkeit von mindestens 25V haben.
Ich merke gerade, dass ich gar nicht alles berücksichtigt habe. Die Spule des Gongs hat einen ohmschen Widerstand von 5,5 Ohm (laut Multimeter), das habe ich bisher vernachlässigt. Dann habe ich mit dem Vorwiderstand von z.B. 2,2 Ohm ja einen Spannungsteiler, so dass am Vorwiderstand ja auch nur ca. 30% der Spannung abfällt. Dadurch muss ja auch weniger verheizt werden... Senfdazugeber schrieb: > Ein 2R2 Vorwiderstand mit 4 Watt sollte reichen. Bei 1A muss er dann nur > 2,2 Watt verheizen können. Durch kurzes Klingeln wird er nichtmal warm. Danke, werde ich mit den Werten mal probieren! > Der Elko darf auch 2200uF, oder wenigstens 1000uF haben. Er sollte aber > eine Spannungsfestigkeit von mindestens 25V haben. Ich hatte den Wert von 680u aus der Formel für Brückengleichrichter ermittelt: http://users.wfu.edu/rollins/Power.html, bin da aber nur von 150 mA ausgegangen (bei 2V Ripple-Spannung). Das ist vielleicht etwas wenig, das ESP-Modul braucht beim Senden max 170 mA (bei 3.3V), das Relais ca. 50... ich versuch's mal mit 1000uF, danke!
Thomas H. schrieb: > ich brauche bei meinem aktuellen Projekt einmal eure Hilfe. Ich möchte > meine bestehende Klingelanlage smart machen. Wozu? Was ist dann anders?
Thomas H. schrieb: > das ESP-Modul braucht beim Senden max 170 mA (bei 3.3V) Auf dem ESP-12E Modul werkelt IMHO ein ESP8266. Und der braucht beim Senden um die 350mA. Da liegst du mit deiner Annahme um rund einen Faktor 2 falsch. Thomas H. schrieb: > * einem Step-Down-Spannungswandler für 3.3V (LM1117), Der LM1117 ist LDO und kein Step-Down Wandler Senfdazugeber schrieb: > Der Elko darf auch 2200uF, oder wenigstens 1000uF haben. Der Unterschied zu 950µF ist doch nun wirklich innerhalb der Toleranz. Die Kapazität ist nur auf die Schaltplanfetzen in Form von 680µF + 270µF verteilt ;-(
Mani W. schrieb: > Wozu? > > Was ist dann anders? Dann kann ich bei Bedarf die Klingel stummschalten, mir Benachrichtigungen aufs Handy schicken, etc. Das mache ich ja dann alles in Software auf dem ESP. my2ct schrieb: > Auf dem ESP-12E Modul werkelt IMHO ein ESP8266. Und der braucht beim > Senden um die 350mA. Da liegst du mit deiner Annahme um rund einen > Faktor 2 falsch. Laut Datenblatt (https://www.espressif.com/sites/default/files/documentation/0a-esp8266ex_datasheet_en.pdf) sind es 170 mA, allerdings bei 50% duty cycle... also doch eher 350 mA, hast Recht. my2ct schrieb: > Der Unterschied zu 950µF ist doch nun wirklich innerhalb der Toleranz. > Die Kapazität ist nur auf die Schaltplanfetzen in Form von 680µF + 270µF > verteilt ;-( Ist mir beim PCB-Layout auch aufgefallen, da kann ich nochmal ein wenig konsolidieren. Aber grundsätzlich meint ihr, dass es so funktionieren kann, wenn ich den Kondensator am Brückengleichrichter nur groß genug wähle? Ich versuche es einfach mal und schaue, was durchbrennt.
Thomas H. schrieb: > Mani W. schrieb: >> Wozu? >> >> Was ist dann anders? > > Dann kann ich bei Bedarf die Klingel stummschalten, mir > Benachrichtigungen aufs Handy schicken, Und irgendwann werden sich die Leute mit dem Smartphon den Allerwertesten abwischen! Garantiert!
Hi! Ich würde ein 12V Relais direkt an 12V anklemmen und den "Zwischenwandler" von 12V auf 5V weglassen. Statt dessen einen Wandler von 12V auf 3,3V einbauen. Gruß Carsten
Ich würde da vorsichtig sein. Erstmal würde ich den bestehenden Klingel so lassen wie es ist und nur etwas dazu bauen. Sonst kann es sein dass dein System wenn irgendwie nicht robust genug ist (ESP stürzt ab oder EMI) dass du keinen Klingel mehr hast. Kann man überleben, ist aber lästig die Pakete immer von der Post abzuholen (wobei die klingeln ja auch nicht wenn man zu Hause ist, also die Verlust ist marginal). Wie weit entfernt wir der Taster sein? Ich würde da auch einen seriellen Widerstand einbauen. Eventuell noch Dioden um Über- und Unter-spannungen ableiten zu können. Wie oben geschrieben, den Relay würde ich direkt von der Taster betreiben lassen. Der ESP soll nur den Tasterdruck erkennen und eventuell parallel ansteuern (Signale verodern damit zum Beispiel der ESP den Signal verlängert).
Rainer D. schrieb: > Und irgendwann werden sich die Leute mit dem Smartphon den > Allerwertesten abwischen! Garantiert! Wischhandys gibt es schon seit vielen Jahren...
Danke für Euer Feedback! Ich hab die Schaltung mittlerweile seit ein paar Wochen im Einsatz, und sie funktioniert ganz wunderbar. Sitzt jetzt schön direkt unter der Haue der Klingel, siehe Foto. Für C4 hab ich einen weiteren 680 uF genommen, so dass ich insgesamt jetzt ca. 1400 uF zur Glättung der Wechselspannung habe. Das reicht aus, so dass selbst beim Spannungseinbruch durch das Klingeln und Senden via Wifi der ESP8266 noch mit ausreichend Saft versorgt wird. Könnte ich in einer neuen Revision allerdings mal durch einen großen Kondensator ersetzen. Zur Strombegrenzung hab ich für R8 einen 2R2 5W Drahtwiderstand eingesetzt. So sollte max. 1A fließen. Carsten W. schrieb: > Ich würde ein 12V Relais direkt an 12V anklemmen und den > "Zwischenwandler" von 12V auf 5V weglassen. Statt dessen einen Wandler > von 12V auf 3,3V einbauen. Problem dabei war, dass die Wechselspannung beim Klingeln auf ca. 8 V einbricht und ich nicht sicher war, ob das Relais dann noch zuverlässig schaltet. Außerdem hatte ich nur ein 5V-Relais zur Hand ;-) Hab mir für die Zukunft aber mal 3,3V-Miniatur-Relais besorgt.
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