Hallo HF- Freunde, Ich habe ein Frequenzgang- Problem in einem sehr alten Röhren- HF- Generator 150-230 MHz aus DDR- Zeiten, 60er Jahre. Der (Gegentakt-) Oszillator war infolge durchgeschlagener Keramikkondensatoren defekt, ich mußte zwei abgebrannte Widerstände in den Anodenkreisen wechseln. Bei Nachgleich- Messungen stellte ich jetzt fest, daß der Frequenzgang schlecht ist, dieser sollte absolut geradlinig sein, hat aber "Berge" und "Täler" im Bereich 1-3 dB. Eine Amplitudenregelung (Gewinnung einer Regelspannung, Regelspannungsverstärkung, Regelung wirkt über die Anodenspannung) ist nicht in der Lage, dies auszugleichen. Ohne Regelung ist die Frequenzgang- Kurve genau gleich, die Amplitude höher, aber nun sind die Differenzen sogar sehr groß. Die originalen Widerstände waren laut Unterlagen Borkohle- Schichtwiderstände B- TGL 4634, 5,1 KOhm, 1 Watt, Toleranz 5%, ich setze normale Typen ein. Eine induktionsarme Ausführung ist NICHT angegeben. Ist eine Weile her, die abgebrannten Widerstände habe ich leider weggeschmissen, ist auch nicht sicher, ob man was hätte sehen können, die waren total verkohlt. (Deswegen wohl "Borkohle"...) Eine zweite Generator- Baugruppe hatte den gleichen Fehler, auch hier wechselte ich die gleichen Widerstände. Der Frequenzgang ist hier ebenfalls nicht gerade, aber der Generator ist in der Frequenz tiefer (50-150 MHz). Ursache waren in einem Fall durchgeschlagene Keramik- Kondensatoren, die habe ich natürlich getauscht, im zweiten Fall die Röhre. Da sonst alles einwandfrei funktioniert, halte ich es noch für möglich, daß der Fehler an der Wendelung der Widerstandsschichten liegt, diese könnte im Anodenkreis Resonanzen verursachen. In dem Gerät sind in den Präzisions- Ausgangsspannungsteilern Metallschichtwiderstände verwendet worden, die sind laut Unterlagen ungewendelt, diese sind aber nur im Ohm- Bereich. Ich habe leider keine Spezifikation der B- TGL 4632. Weiß jemand, ob diese Borkohle- Schichtwiderstände ungewendelt waren ?
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von Edi M.schrieb: >Bei Nachgleich- Messungen stellte ich jetzt fest, daß der Frequenzgang >schlecht ist, dieser sollte absolut geradlinig sein, hat aber "Berge" >und "Täler" im Bereich 1-3 dB. Vielleicht hat dein Meßkabel Resonanzen oder Stehwellen. Ist das Meßkabel mit dem Wellenwiderstand am Ende abgeschlossen? Die Schaltung kenne ich und habe sie schon selber experimentell aufgebaut. Die Röhre erzeugt bei dieser Schaltung selber ihre eigene Regelspannung durch Gittergleichrichtung.
Edi M. schrieb: > Eine induktionsarme Ausführung ist NICHT angegeben. Wird man aber bei so einer Geschichte annehmen können. Wissentlich ist mir Borcarbid als Widerstandsmaterial allerdings noch nicht untergekommen.
Borkohle sagt mir etwas. Ich weiß, dass die bei gleicher Bauform die doppelte Leistung abkonnten. Gegenüber normalen Kohlewiderständen. Und so ein Widerstand wurde am Zeilentrafo eingesetzt. Kann gut möglich sein, dass er aufgrund niedriger Induktivität dort bei etwas höherer Frequenz nötig war. In meiner Erinnerung sah er braun aus und war gewendelt. Vielleicht weniger als die Normalen.
Günter Lenz schrieb: > Vielleicht hat dein Meßkabel Resonanzen oder Stehwellen. > Ist das Meßkabel mit dem Wellenwiderstand am Ende abgeschlossen? Ja. Das Gerät hat selbst intern perfekte Abschlüsse, koaxiale Präzisions- Spannungsteiler. Die Kontrolle erfolgt durch das Gerät selbst- es gibt dazu eine Meßstellung des Betriebsartenschalters. Eine Messung mit einem Tastkopf (Zubehör des Gerätes) bestätigt den mangelhaften Frequenzgang. > Die Schaltung kenne ich und habe sie schon selber experimentell > aufgebaut. Die Röhre erzeugt bei dieser Schaltung selber ihre > eigene Regelspannung durch Gittergleichrichtung. Das reichte den Entwicklern nicht- die Ausgangs- HF wird, wie beschrieben, in einem präzisen Koaxial- Gleichrichterkopf gleichgerichtet und eine Regelspannung erzeugt, die die Anodenspannung beeinflußt.
Edi M. schrieb: > Die originalen Widerstände waren laut Unterlagen Borkohle- > Schichtwiderstände B- TGL 4634, 5,1 KOhm, 1 Watt, Toleranz 5%, ich setze > normale Typen ein. Die Werte kommen mir irgendwie bekannt vor. In deinem Fundus hast du sicher alte DDR Zeilentrafos (SW?). Wie gesagt, die sahen braun aus und hatten die Kappen mit den Blechstreifen.
michael_ schrieb: > In deinem Fundus hast du sicher alte DDR Zeilentrafos (SW?). Leider nein, schon lange nicht mehr- was ich hatte, habe ich schon vor Jahrzehnten verbaut. Und wenn ich nochmal an die Baugruppen rangehen sollte, weil sich herausstellt, daß die genannten Original- Widerlinge ungewendelt sind, würde ich auch 4 Ersatzwiderstände benötigen, dann würde ich natürlich alle 4 tauschen.
Edi M. schrieb: > Das reichte den Entwicklern nicht- die Ausgangs- HF wird, wie > beschrieben, in einem präzisen Koaxial- Gleichrichterkopf > gleichgerichtet und eine Regelspannung erzeugt, die die Anodenspannung > beeinflußt. Eine solche Leistungsstabilisierung sollte allerdings jegliche Allüren des Oszillators beseitigen. Evtl. hast du doch einen systematischen Fehler in deinem Meßaufbau, oder diese Stabilisierung funktioniert nicht. P.S.: Günter Lenz schrieb: > Vielleicht hat dein Meßkabel Resonanzen oder Stehwellen. > Ist das Meßkabel mit dem Wellenwiderstand am Ende abgeschlossen? Oder das Kabel passt nicht zum Abschluss. Kommerzielle Meßtechnik hat meist 50 Ohm, Antennentechnik 75 Ohm.
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Hp M. schrieb: > Eine solche Leistungsstabilisierung sollte allerdings jegliche Allüren > des Oszillators beseitigen. > > Evtl. hast du doch einen systematischen Fehler in deinem Meßaufbau, oder > diese Stabilisierung funktioniert nicht. > > P.S.: > > Günter Lenz schrieb: >> Vielleicht hat dein Meßkabel Resonanzen oder Stehwellen. >> Ist das Meßkabel mit dem Wellenwiderstand am Ende abgeschlossen? > > Oder das Kabel passt nicht zum Abschluss. > Kommerzielle Meßtechnik hat meist 50 Ohm, Antennentechnik 75 Ohm. Ich grüble auch schon, bisher ging mir noch kein Licht auf. Es gibt kein Meßkabel für die Eigenmessung. Die ist komplett integriert. Das Gerät kann auch mit einem zweiten Meßkopf die Ausgangsspannung messen, da ist dann ein Kabel nötig, das Originalkabel dafür ist vorhanden, ein fingerdickes Kabel, etwa 30cm lang. Das Ergebnis ist exakt gleich. Beide genannten Kontrollen/ Messungen haben immer einen eigenen Abschlußwiderstand an Bord- bei der alten Maschine sind es noch 60 Ohm. Ein Fehler in der Stabilisierung wäre eine Möglichkeit. Habe ich auch schon daran gedacht, aber komme da nicht weiter. Der Oszillator wird 50mal/Sek. durchgestimmt. Wenn die Regelung nicht schnell genug mitkommt, könnten Anstiege und Einbrüche möglich sein. In der Regelung ist eine Koaxialdiode als Richtspannungserzeuger drin. Die war defekt, habe ich getauscht, allerdings OA603 original, gegen OA604, diese sind nahezu identisch, der geringe Unterschied des Richtstroms bei 3 GHz dürfte bei Frequenzen um 100 MHz eher keine Rolle spielen. Datenblatt: https://hjs.lima-city.de/DDR/index.php?gif=OA603 Die Amplitude der HF wird an der Regelstufe nur mit einem Steller eingestellt, auf 1,4 V Uss. Das funktioniert. Jedoch kann sie offensichtlich die Ua nicht über den Bereich stabilisieren. Auch bei geringstem Hub sind die Unregelmäßigkeiten nachzuweisen. Es gibt außer der Siebung der Richtspannung zur Regelung keine zeitbestimmenden Glieder, die die Regelung träge machen. Die Kondensatoren dort sind bereits ersetzt. Wie geschrieben, mit deaktivierter Regelung ist die Amplitude hoch, mit sehr hohen Differenzen zw. Bergen und Tälern, eine total unbrauchbare Kennlinie.
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Bei Mouser gibt es 0,5W Kohlemassewiderstände. https://www.mouser.de/Passive-Components/Resistors/Carbon-Composition-Resistors/_/N-5g9p?P=1yzbppyZ1yzeg5u man könnte statt 5,1Kohm 2 Stück 2,4Kohm oder 2,7Kohm in Reihe schalten. Ralph Berres
Borkohlewiderstände(Roter Lack) hatten eine höhere Leistung als normale Kohleschichtwiderstände(Grüner Lack). Da der Borkolewiderstand heißer werden durfte, aber der rote Lack das nicht verkraftete, sah er nach einiger Zeit in der Mitte schwarz aus. Der funktioniert aber noch immer, obwohl er durchgebrannt aussah. Mit der Zeit brannten die aber dann doch wegen fehlendem Schutzlack ab. Die wurden nicht lange produziert. Das war eine Fehlentwicklung genauso wie die Gewaplastkondensatoren. Das hat aber nichts mit gewendelt oder nicht zu tuen. Meiner meinung nach spielt es keine Rolle , ob die Anodenwiderstände gewendelt oder nicht sind. Schalte doch mal Jeden eine kleine kleine Drossel 5Wdg in Widerstandsdurchmesser Plusseitig in Reihe - wird es dann schlechter ? Viele Grüße Bernd
Nachtrag, die Widerstände und Drosseln sollten aber die richtige Einbaulage haben, so daß sie nicht induktiv mit den Schwingkreis koppeln. Viele Grüße Bernd
Bernd schrieb: > Da der Borkolewiderstand heißer werden durfte, aber der rote Lack das > nicht verkraftete, sah er nach einiger Zeit in der Mitte schwarz aus. > Der funktioniert aber noch immer, obwohl er durchgebrannt aussah. Mit > der Zeit brannten die aber dann doch wegen fehlendem Schutzlack ab. Das kam mir auch noch in den Sinn. Ob sie wirklich defekt waren?
was man vielleicht probieren könnte wäre eine 6lochdrossel in Reihe zu den 5,1Kohm Widerstände zu schalten. Dieses Ferritmaterial hat eine hohe Dämpfung und sperrt hohe Frequenzen recht breitbandig, ohne dabei ausgeprägte Resonanzen zu erzeugen. Ralph Berres
Danke für die Hinweise. Die EInbaulage ist vorgegeben- Leiterplatte. Da koppelt nichts anders als vorher. Das mit einer Drossel habe ich auch schon überlegt- Problematisch aber, da ranzukommen, sehr eng, die komplette Baugruppe ist abzulöten ind abzuschrauben. Aber möglich. Wenn alle Stricke reißen- werde ich das testen. Auch Dank für den Hinweis auf Kohlemassewiderstände- das Gerät enthält etliche ungewendelte. Und ich habe an dieser Stelle auch nicht die Ansprüche der Audiofreunde, die solche Bauteile verabscheuen. Ja, die ollen Kohledinger waren verkohlt, UND die Kohleschicht hochohmig- die Stufen waren komplett ausgefallen. Die Dinger haben 56 Jahre Brutzelzeit gehabt, irgendwann waren sie gar. Es gibt noch einige Sachen, die ich testen muß- Relaiskontakte nennt der Hersteller selbst. Leitungen wären zu prüfen, und in einer folgenden Verstärkerstufe fand ich einen "abben Draht" an einer Spule (!), und der sogar von seiner Lötstelle ein Stück entfernt- was ich nun gar nicht verstehe. Da das Gerät noch vor Monaten einwandfrei funktionierte, muß sich etwas geändert haben. In der anderen Stufe bekam ich den Frequenzbereich nach Wechsel der Gitter- Keramikkondensatoren (zerfallen) nicht hin- ich hatte statt Keramikscheiben solche in Röhrchenform, gleiche Kapazität, verwendet. Oszillator riß unten ab. NAch Verwendung je zweier Scheiben (wegen der Kapazität: Soll 25 pF, Röhrchen 25 pF, Scheiben jetzt 22 + 3,3 pF) ging es. Das Röhrchen war lang, und bildete vielleicht eine Parasitärkapazität gegen irgendwas. Ich bleibe dran.
Die Frage hat sich erledigt, es gibt einen dritten Oszillator gleicher Schaltung, die Widerstände sehr weit hinter ihrer Leiterplatte. Mit einem Zahnarzt- Lupenspiegel konnte ich mit die Borkohlen ansehen- die sind auch gewendelt. Dafür fand ich zwei Spulen im anschließenden Breutbandverstärker, eine hatte "den Kopf verloren", ein Kern war noch vorhanden, eine hatte sich gelöst, und es war kein Kern drin- laut Foto sollte einer drin sein- aber es könnte sein, daß er herstellerseitig beim Abgleich weggelassen wurde, wie auch ein vorhandener, aber nicht angeschlossener Trimmer- ich denke nicht, daß ICH den abgelötet hatte. Im Schaltplan sind auch etliche Bauteile ohne Wertangabe, in der Stückliste nur ein Richtwert- das Gerät ist beim Abgleich schon sehr aufwendig gewesen. Die Stückliste gibt auch keinen Aufschluß auf den fehlenden Kern. Ursache ist nach bisherigen Erkenntnissen der Oszillator, direkt an dessen Ausgang ist der Frequenzgang deutlich schlecht- nachfolgend gibt es einen Mischer (Schwebungsprinzip), danach ist es eine umgesetzte Frequenz mit flacheren Verläufen, der Verstärker linearisiert diese weiter mit Abgleichmitteln. Mit Verwendung kleinerer Bauteile mit weniger Drahtlänge und Abgleich der beiden Spulen konnte ich den Frequenzgang besser hinbekommen- aber ein Teilbereich ist immer noch höher, etwa 0,3- 0,4 dB. Wäre akzeptabel- nur war der Frequenzgang eigentlich gerade wie ein Lineal. Nun ja... alte Kiste eben. Aber... muß sich auch machen lassen. Ich werde den betreffenden Oszillator nochmal sichten. Ich bleibe weiter dran.
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Edi M. schrieb: > Es gibt kein Meßkabel für die Eigenmessung. Die ist komplett integriert. Klar, an diesem Punkt wird die Spannung stabilisiert, und sie bleibt dank der Regelung dort auch weitgehend konstant, wenn die Last sich ändert. Einen Kurzschluss dort wird man aber nicht ausregeln können, und der ergibt sich: a) Wenn man ein am Ende offenes Koaxkabel mit einer elektrischen Länge von ungeraden Vielfachen von lambda/4 anschliesst. (λ/4λ, 3λ/4, 5λ/4,...) oder b) ein kurzzgeschlossenes Koaxkabel mit einer elektrischen Länge von geraden Vielfachen von lambda/4. (2λ/4 = λ/2, 4λ/4 = λ, 6λ/4 = 3λ/2 , ...) anschliesst. Wenn man also mit einem Detektor am Ende eines nicht korrekt abgeschlossenen Koaxkabels misst, wird man dort immer eine frequenzabhängige Welligkeit feststellen. (60 Ohm Kabel sind kaum noch üblich, und ein 60 Ohm Detektor an einem 50 Ohm Kabel macht natürlich stehende Wellen.) Die Bauweise dieser patronenförmigen Spitzendioden entspricht übrigens den hierzulande gebräuchlicheren 1N21, für Frequenzen um 3GHz (C-Band) und 1N23 für Frequenzen um 10GHz (X-Band), die hauptsächlich als Empfangsmischer in Radaranlagen verwendet wurden. Dort hat man sie einfach durch den rechteckigen Hohlleiter hindurchgesteckt (parallel zur schmalen Seite). Für "langsam wackelnden Gleichstrom" kann man ihren Frequenzgang tatsächlich ignorieren, aber in Wirklichkeit sind sie mittels der S-förmig gebogenen Kontaktfeder, die auf den Kristall drückt, auf ihre Einsatzfrequenz abgeglichen.
Edi M. schrieb: > In der Regelung ist eine Koaxialdiode als Richtspannungserzeuger drin. > Die war defekt, habe ich getauscht, allerdings OA603 original, gegen > OA604, diese sind nahezu identisch, der geringe Unterschied des > Richtstroms bei 3 GHz dürfte bei Frequenzen um 100 MHz eher keine Rolle > spielen. Verwendest du die Diode evtl falschrum? Bei den 1N21 etc. jedenfalls gibt es R-Versionen, bei denen A und K vertauscht sind. Später gab es auch umsteckbare Versionen mit zwei gleichen Enden, so dass man wahlweise A oder K in den federnden Fußkontakt stecken konnte. > Die war defekt Es ist bekannt, dass man solche Dioden mit einem gewöhnlichen Ohmmeter historischer Bauart "Zappelphilip" zerstören kann! Die auf die Meßspannung von 3V aufgeladenen Strippen reichen aus um die im Datenblatt spezifizierte "Burn out Energy" zu überschreiten.
@Nachtmix, Beides nicht. Ich verwende zum Überprüfen und EIchen das eigene Zubehör, alles 60 Ohm. Die Eigenmessung (hieß damals EMK- Messung) hat dies ebenfalls, und ist intern. Eine 1N21 habe ich nicht. OA603 und 60h sind nahezu identisch. Und umgekehrt verwenden ? Das sind Patronen- Gehäuse, die passen anderherum nicht in ihren koaxialen Gleichrichterkopf. nachtmix schrieb: > Es ist bekannt, dass man solche Dioden mit einem gewöhnlichen Ohmmeter > historischer Bauart "Zappelphilip" zerstören kann! Die vorher eingesteckte OA603 war über'n Jordan- lieferte keine Richtspannung, die neue schon- da erübrigte sich eine Überprüfung. Und... ein ganz klein büschen Ahnung hat der Edi... :-) Die Regelung scheint es nicht hinzubekommen, den Frequenzgang auf eine exakt gerade Linie zu bekommen- allerdings ist 0,3- 0,4 dB auch nicht wirklich viel. Tatsächlich zeigt die Abnahme am Oszillator- Ausgang eben genau den verbogenen Frequenzgang. Ich kann mir noch nicht so den Reim darauf machen. Der Hersteller aber auch nicht. Im Handbuch gibt er bei einem Bereich die betr. Osz.- Röhre, und über alle Bereiche unkonstantem Ausgangssignal den Hinweis, die Regelröhren und die Diode zu wechseln. Isses aber nicht.
@nachtmix, Und es fand sich wieder ein Fehler- in der von Ihnen vermuteten Richtung- eine UHF- Schraubverbindung war zwar ok, aber das in diese hineinführende Kabel hatte schlechten Kontakt zwischen Schirmung und Steckergehäuse- das Schirmgeflecht ist oxydiert. Das brachte eine Fehlanpassung. Ist aber immer noch nicht so, wie es mal war- irgendwo ist noch was im Argen. Ist auch eine Teufelsgerät, enorm schwer, sehr aufwendig- und eben auch sehr alt. Da ist alle Jahre wieder viel zu tun, zweimal habe ich schon sehr aufwendige Arbeiten durchgeführt, so etwa 20 Leiterplatten- Einstellregler getauscht, weil die alten Stück für Stück zerfielen. Wenn Sie das interessiert- ich kann Ihnen den Schaltplan senden, wenn Sie mir die Mailadresse zukommen lassn (hier per Privatnachricht), das Gerät hat sehr große Pläne, in Tischgröße.
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Und weiter geht's. nachtmix schrieb: > Verwendest du die Diode evtl falschrum? > Bei den 1N21 etc. jedenfalls gibt es R-Versionen, bei denen A und K > vertauscht sind. Tatsächlich- gibt es- gleiches Gehäuse, anderherum gepolt- hätte ich nicht gedacht ! Ich hatte noch 2 Exemplare OA513- die sind andersherum ! OA603, 604, 605 sind aber richtig. Das Gerät hat 3 koaxiale Durchgangs- Gleichrichterköpfe. 1. Gleichrichterkopf II/ OA603 am Umschalter der Generatoren, hier wird direkt am Generatorausgang gemessen ("EMK- Messung"), Die Richtspannung wird als Frequenzgang angezeigt, und es wird eine Regelspannung bereitgestellt. 2. Gleichrichterkopf II/ OA603 an der HF- Ausgangsbuchse, also hinter dem Spannungsteiler, der dden gewählten Generator mit 60 OHm abschließt. Die Richtspannung wird als Frequenzgang angezeigt. Hier wird z. B. der Eingang eines Filters eingespeist. Z. B. bei kapazitiver Belastung fällt die Kurve auf der hochfrequenten Seite ab. 3. Gleichrichterkopf III/ OA605 an der HF- Eingangsbuchse, die einen 60 Ohm- Widerstand besitzt. Die Richtspannung wird als Frequenzgang angezeigt. Hier wird z. B. der Ausgang eines Filters eingespeist. Bereits das Entfernen einer Diode ist sichtbar. Bei der Diode I keine Regelung, Amplitude hoch, Frequenzgang hohe Ua im hochfrequenten Bereich. Diode II und III: Frequenzgang hochfrequent abfallend. Die Dioden müssen ausgesucht werden. Ich habe jetzt die OA603 vom HF- Ausgang zur EMK/ Regelspannungsgewinnung versetzt. Der Frequenzgang sieht besser aus, aber immer noch nicht so perfekt gerade wie früher. Auch ein Abtrennen des Ausgangsspannungsteilers ändert es kaum. Sieht also nach der Regelung aus- aber ich komme verdammt nicht drauf, warum die das nicht schafft, die hat keine Kapazitäten, die eine schnelle Reaktion bei Veränderung der Ua aufgrund des Durchstimmens in 1/25 oder 1/50 Sek. verzögern, der Abschluß ist es aber auch nicht. Ich bleibe dran.
So, wieder etwas Zeit verbracht. Verdammte Axt- ich habe behauptet, da wäre kein zeitbestimmender Kondensator in der Regelung, dabei hätte mir das Ding auf den Kopf fliegen müssen- ist ein richtig dicker Bucker ! Und im Buch ist seine Funktion ja auch erwähnt... genau die im Verdacht stehende Funktion ! Ich muß wohl mal wieder zu Fielmann. :-) Lesen strengt meine Augen aber wirklich an- manchmal entgeht mir was. Der Kondi ist ein 4µF/ 630V- Metallpapierkondensator, in einem üblichen Alu- Schraubbecher, wie Elkos, 2 Anschlüsse unten, Gehäuse an Masse. Und der hat noch Kapazität, aber es wird mehr angezeigt- 10µF Grund: er bringt etwa 25 KOhm Isolationswiderstand mit. Das ist... Schrott. Allerdings- ich habe 4 Stück WIMA 1 µF (ich habe z. Z. keinen 4 µF) angehängt- funktioniert nicht ! Keine Anzeige ! Auch andere MP- Kondensatoren um 5 µF- Keine Anzeige. Da ist in der Regelung wohl etwas richtig sauer. Die Röhren sind ok. Ich werde mir die hochomigen Widerlinge mal ansehen. Ich bleibe dran. Ich habe mal die Regelschaltungt angehängt- ist schon irre aufwendig, was die damals gebaut haben. Rot- HF Grün- Markenspektrum Blau- Richtspannung Rot gestrichelt- Anodenspannung geregelt
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irgendwie erinnert mich der Aufbau an den Swob2 den ich mal vor Jahrzehnten hatte. Ralph Berres
Ralph B. schrieb: > irgendwie erinnert mich der Aufbau an den Swob2 den ich mal vor > Jahrzehnten hatte. > Ralph Berres Gut erkannt- ich habe das DDR- Pendant zum SWOB- "BWS1". Hier im µC habe ich schon einige Bilder von Frequenzgangaufnahmen mit dem Gerät eingestellt: Beitrag "Bandfilter mit DDS-Generator wobbeln" Beitrag "Bandfilter mit DDS-Generator wobbeln" Ich habe das BWS Anfang der 90er Jahre aus meinem Elektronik- Betrieb gerettet- dort wurden alle Produktionsanlagen-zum Teil von einem Tag auf den anderen- geschlossen, und komplett verschrottet. Ich habe das Gerät weitgehendst restauriert, z. B. alle Röhren und fast alle Kondensatoren und Relais gegen Neuteile getauscht, da es ja nur stundenweise angeworfen wird, dürfte die Lebenserwartung noch sehr hoch sein. SWOB und BWS sind Oldtimer, solche Geräte erfordern auch mal liebevolle Nacharbeiten.
So- geschafft ! Tatsächlich war ein 390 KOhm, R94, "unendlich Ohm". Auf dem Widerling ist etwas grüner Lack abgeplatzt, abgeraucht ist er nicht. An einer anderen Stelle war noch ei Hochomiger "superhochohmig" geworden. Dazu noch der fette MP- Kondensator mit sattem Reststrom im HF- Teil, im Foto der große Alubecher unten. Den habe ich dringelassen. Ich habe die 4 WIMA- Klötzer 1µF provisorisch eingebaut, kommen später 2 Stück 2 µF/ 630 Vishay rein. Muß 4 µF sein, sonst gibt's Veränderungen der Kennlinie. Auch die anderen Bereiche sehen jetzt gut aus- kleine Abweichungen im zehntel dB- Bereich, ich werde noch meinen Vorrat an Koaxial- Dioden auf linearen Frequenzgang testen, das ist eine Hersteller- Empfehlung, und auch einen kompletten Neuabgleich machen. Dafür benötigt man auch schon einen Tag. Damit ist der Fehler gefunden, das Thema erledigt. Wenn man an so einer Kiste baut, kriegt man schon Respekt vor den Entwicklern, die sowas auf die Beine gestellt haben. Bei dem Preis -Gegenwert eines Autos- mußte da schon richtig was gemacht werden. Aber- solche Geräte sind auch haltbar- der BWS1 ist immerhin 56 Jahre alt- ob ein vergleichbares Gerät von heute so alt wird ?
Edi M. schrieb: > ich werde noch meinen Vorrat an Koaxial- Dioden auf > linearen Frequenzgang testen, Schön, dass du noch welche hast. Wenn das Gerät nun zufrieden stellend funktioniert, und die restlichen Dioden noch original verpackt sind, liesse ich diese in Ruhe. Durch das Testen werden sie ja nicht besser, und du wirst wohl keinen Nachschub mehr bekommen. Das sind nämlich Ge-Dioden, während es sich bei den noch gut erhältlichen 1N21 & Co um Si-Dioden handelt. Vielleicht funktionieren die Si-Dioden wegen ihrer geringeren Sperrströme sogar besser, der HF-Pegel ist ja wahrscheinlich relativ hoch. Problematisch könnte aber die Montage sein, denn der grosse Bruder der DDR hat bestimmt alles metrisch gemacht, während 1N21 usw. ein zölliges USA-Produkt sind. Ich habe mal ein Bild von einer X-Band-Diode (1N23 o.ä.)mit wählbarer Polarität und ihrem geschlitzten Steckfuss angehängt. Die Abmessungen von 1N21 und 1N23 sind identisch.
Hp M. schrieb: > Problematisch könnte aber die Montage sein, denn der grosse Bruder der > DDR hat bestimmt alles metrisch gemacht, während 1N21 usw. ein zölliges > USA-Produkt sind. Im BWS1 ist nichts von großen Bruder drin. OA- Dioden sind DDR. Und DE/ DDR waren immer metrisch. Hp M. schrieb: > Wenn das Gerät nun zufrieden stellend funktioniert, und die restlichen > Dioden noch original verpackt sind, liesse ich diese in Ruhe. > Durch das Testen werden sie ja nicht besser, und du wirst wohl keinen > Nachschub mehr bekommen. Testen auf Frequenzgang ist Hersteller- Empfehlung. Dazu hat BWS1 einen Durchgangskopf im Zubehör, den habe ich leider nicht, und den Hersteller finde ich nicht, da stehen andere Namen am Gebäude... :-) https://www.google.com/maps/@52.5069285,13.4709464,3a,75y,81.89h,104.64t/data=!3m6!1e1!3m4!1seD1q9GnrrdZrmVM5meb4zQ!2e0!7i13312!8i6656 Aber alle 3 Gleichricherköpfe sind Durchgangsköpfe, und das Diodentauschen ist Sekundensache, siehe Fotos, die Rändelschraube herausdrehen, dann ist die Diode raus, dann noch den kleinen Verschluß mit dem Schraubenzieherschlitz rausdrehen, dann kann man die Diode mit ihrer Druckfeder herausnehmen. Die 1N23 dürfte auch passen. Scheint auch Kathode am Röhrchengehäuse zu haben. Sie haben ja schon mal Fotos der Diode mit Halterung eingestellt: Beitrag "Hohlleiter Dioden montieren" Der HF- Pegel ist mit genau 1 Vss festgelegt. Testen sollte also nicht schaden. Die Dioden sind noch zu bekommen. Ich habe eine Schachtel mit 10 Dioden OA604, die werde ich mal durchzappeln. Einige Kleinigkeiten muß ich sowieso noch machen- ein Spulenkörper ist zerfallen, und die Kondensatoren müssen noch ersetzt werden.
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