Hallo, mein Beitrag stellt im Wesentlichen die gleiche Frage wie Beitrag "Absicherung 3-Phasen-Herd" nur dass ich die Antwort nicht ganz verstehe, bzw. weiter nachfragen möchte. Ich wurde allerdings dazu aufgefordert, hier nur Antworten zu posten, daher eröffne ich einen neuen Thread. Soeben habe ich auch unseren Herd (Einphasenanschluss) und ein (Induktions)kochfeld (zwei Phasen, gemeinsamer Nullleiter, Siemens EX601LXC1E) ein ein Drehstromkabel angeschlossen. Es hat drei Phasen, Null und Schutzstromleiter. Diese Phasen sind mit drei B16 Sicherungen abgesichert. Der Kabeldurchmesser aller Leitungen beträgt jeweils etwa 1.8mm - vermutlich ist die Querschnittsfläche 2.5mm². Das Kochfeld hat zwei Nullleiter und zwei Phasen, der Ofen hat eine Phase. Ich habe nun alle Nullleiter (Zweimal Kochfeld, einmal Ofen und Wand) verbunden und das Kochfeld an je zwei Phasen angeschlossen und den Ofen an die verbleibende Phase. Im Idealfall sollte nun im Nullleiter nie mehr als in den Phasen fließen. Nun zu meinen Fragen, ich beziehe mich dabei insbesondere auf dieses Dokument: https://www.elektropraktiker.de/ep-2004-05-400-403.pdf?eID=tx_nawsecuredl&falId=6664&hash=7f0e388a1e367c14557e1beecc544ede 1.Die Bedingung um Nullleiter zu verbinden lautet: "Die Zuordnung der Stromkreise muss durch ihre Anordnung erkennbar bleiben." (Ist bei mir ja gegeben - die sind nur an einem Ort verbunden, sonst hängt nichts an der Leitung) und "Der Drehstromkreis muss durch einen Schalter freischaltbar sein, der alle nicht geerdeten Leiter gleichzeitig vom Netz trennt." - Das ist bei mir nicht der Fall, oder? Die B16 Sicherungen trennen nur die Phasen, nicht denn Nullleiter, oder? Somit entspricht die Absicherung nicht der entsprechenden VDE Norm, oder? 2. Wenn der Nullleiter irgendwie unterbrochen wird, kann ich alles grillen, richtig? (also die Geräte selber, nicht nur das Essen ;-)) 3. Das Haus ist 15 Jahr alt - da hat vermutlich niemand so sehr an Induktionskochfelder gedacht. Ist so ein Induktionsfeld eine "nicht linear Last" d.h. eine Last die innerhalb einer 1/100s ihre Leistung stark ändert? Was ist hier eure Einschätzung? Ein neues Kabel zu verlegen erscheint mir eher schwierig. Würdet ihr die Sicherung tauschen lassen? Vielen Dank für Tipps.
Drehspieß schrieb: > "Der Drehstromkreis muss durch einen Schalter > freischaltbar sein, der alle nicht geerdeten Leiter gleichzeitig vom > Netz trennt." - Das ist bei mir nicht der Fall, oder? Du solltest, mit deinem Kenntnisstand, nicht wirklich daran herumschrauben. Der Nullleiter ist mit Erde verbunden. Esseidenn, du hast ein IT Netz, was ich sehr stark bezweifle. Drehspieß schrieb: > 2. Wenn der Nullleiter irgendwie unterbrochen wird, kann ich alles > grillen, richtig? (also die Geräte selber, nicht nur das Essen ;-)) Ja. Dann wird sich eine Nullpunktverschiebung ereignen welche im Allgemeinen nicht alle angeschlossenen Verbraucher schadlos überstehen. Wieso sollte das jedoch bei einer fest installierten Anlage passieren? Üblicherweise geht das nur wenn jemand ein Loch in einen Teil der Zuleitung bohrt. Drehspieß schrieb: > 3. Das Haus ist 15 Jahr alt - da hat vermutlich niemand so sehr an > Induktionskochfelder gedacht. Vor 15 Jahren gab es definitiv schon Induktionskochfelder. Unseres ist 10 Jahre alt und wir waren definitiv keine "Early adopter"
Drehspieß schrieb: > der alle nicht geerdeten Leiter gleichzeitig vom > Netz trennt. Das wäre ein Dreifach-Automat mit gegenseitiger Verriegelung. Der N zählt nicht dazu, er ist ja geerdet. Drehspieß schrieb: > 2. Wenn der Nullleiter irgendwie unterbrochen wird, kann ich alles > grillen, richtig? (also die Geräte selber, nicht nur das Essen ;-)) Nö, denn jede einzelne Platte des Herdes hängt zwischen Phase und N, wird also mit 230V betrieben. Wäre der N verlustig, dann müsstest du zwei Platten gleichzeitig einschalten, die dann theoretisch in Serie an 400V hängen würden, das verhindert aber die Elektronik eines Induktionsherdes.
Danke für die Antworten! Ich sehe gerade, dass ich bez. Punkt 1. die falsche Frage gestellt habe: Das Problem ist nicht, dass der Nullleiter nicht getrennt wird, sondern dass nicht alle Phasen gleichzeitig getrennt werden. So wird das in der VDE Norm doch verlangt, oder? Also wenn eine Phase mit mehr als der entsprechende Abschaltstrom belastet wird, müssen auch die anderen Phasen getrennt werden. Und das ist doch bei drei getrennten Sicherungen nicht der Fall, richtig? Punkt 2. ist dann erledigt. Punkt 3: Von mir aus gab es auch damals Induktionsfelder. Trotzdem: Allein der Name "Induktionsfeld" induziert ja eine hohe Induktivität was wiederum eine Phasenverschiebung deduzieren kann ;-). Und zudem verwendet das Teil bestimmt eine PWM. Ist das kein Problem?
Drehspieß schrieb: > Also wenn eine Phase mit mehr als der > entsprechende Abschaltstrom belastet wird, müssen auch die anderen > Phasen getrennt werden. Und das ist doch bei drei getrennten Sicherungen > nicht der Fall, richtig? Darüber streiten sich die Gelehrten. Prinzipiell: Ja. man sollte einen 3-Fach Automat dafür nutzen. Viele Kochfelder lassen sich sowieso nicht mehr verwenden, wenn eine Phase bei mehrphasigem Anschluss fehlt. Drehspieß schrieb: > Trotzdem: > Allein der Name "Induktionsfeld" induziert ja eine hohe Induktivität was > wiederum eine Phasenverschiebung deduzieren kann ;-). Und zudem > verwendet das Teil bestimmt eine PWM. Ist das kein Problem? ja, und nein. Es produziert natürlich eine Phasenverschiebung, aber Kochfelder haben üblicherweise PFC Module, welche die Phasenverschiebung sehr stark reduzieren. Somit ist es kein Problem.
Drehspieß schrieb: > So wird das in der > VDE Norm doch verlangt, oder? Also wenn eine Phase mit mehr als der > entsprechende Abschaltstrom belastet wird, müssen auch die anderen > Phasen getrennt werden. Nö, nicht zwingend. Oft ist es so, dass der Induktionsherd an 2 Phasen hängt und der Backofen an der dritten. Es ist also nicht einzusehen, dass ein Fehler in einem der beiden auch gleich den anderen mit abschaltet. Eine zwingende Vorschrift, besser gesagt, verbindliche VDE-Norm, gibt es dazu nicht. Drehspieß schrieb: > Allein der Name "Induktionsfeld" induziert ja eine hohe Induktivität was > wiederum eine Phasenverschiebung deduzieren kann ;-). Falsch gedacht. Ein Herd der ausgangsseitig ein Induktionsfeld ausgibt, muss eingangsseitig nicht auch eine induktive Last darstellen.
Folgende Ergänzungen zum Thema, falls künftige Leser hier aufschlagen. http://www.herd.josefscholz.de/Autark/autarke_Kochstelle-Backofen.html Wer die Aufteilung der 3 Phasen nicht selbst hinbekommt, kann das hier kaufen: https://www.amazon.de/Splitter-K%C3%BCchenanschlussbox-K%C3%BCchenanschlussverteiler-Kochfeld-Herdanschlussdose/dp/B07X2G3GNY/
Christian B. schrieb: > Kochfelder haben üblicherweise PFC Module, Nö, die haben nur keinen nennenswerten Zwischenkreiskondensator.
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