Ich möchte ein ESP32+GSM Modul korrekt über den Sleep und das Senden
messen.
Mein Messgerät muss ich entweder auf den nidrigen oder den hohen Bereich
einstellen.
Gibt es ein Messgerät das beides kann?
Um diesen Bereich auflösen zu können braucht es mindestens 15 Bit bei
der Messung oder anders ausgedrückt 20 000 Inkremente. Sowas gibt es
sicherlich aber nicht für 10 Euro.
Frank schrieb:> Ich möchte ein ESP32+GSM Modul korrekt über den Sleep und das Senden> messen.
Und warum kannst du das nicht nacheinander messen?
> Gibt es ein Messgerät das beides kann?
Gibt es (z.B. Keysight 34470A), willst du aber wahrscheinlich nicht
extra dafür bezahlen, zumal du auch schnell genug ablesen musst. Die
Strompeaks vom ESP sind immerhin nur wenige Millisekunden lang.
Einfacher wird es wohl mit zwei Stromwandlern in Serie, die du auf dem
Oszi angucken kannst. Einer mit 2A-Messbereich und einer z.B. mit 5mA
Bereich. Ein passender nichtlinearer Shunt (R, Diode) über dem 5mA
Wandler muss dafür sorgen, dass es nicht zu Überlastung und störendem
Spannungsabfall kommt.
Dafür brauchst du entweder ein schnelles Digitalmulimeter ala
34401A,34461A,DMM6500 oder ein dafür ausgelegtes Netzteil zB.
66309D,66311B eine Sourcemeter zB. Keithley 2420 oder ein Oszi mit einer
Stromzange.
Man kann sich ein teures Messgerät aber auch sparen und zB. einen
Messverstärker zB. einen EEVblog Ucurrent und ein Oszi verwenden, oder
eine USB Lösung zB. Joulescope.
Überhaupt wird eine solche Frage fast wöchentlich gestellt, wie du
siehst gibt es 1001 mehr oder weniger gute Lösungen.
Ein Handultimeter wird die Impulse aber sicher nicht darstellen können,
das muss fast über Software oder integrierte Funktionen (meist nur bei
neuen teuren Geräten) erfolgen.
Auch sicher nicht verkehrt ist ein selbstbau, Shuntwiderstand und
Messverstärker + Oszilloskop, das dürfte die weitaus biligste Lösung
sein.
mfg
Frank schrieb:> Ich möchte ein ESP32+GSM Modul korrekt über den Sleep und das> Senden messen.> Mein Messgerät muss ich entweder auf den nidrigen oder den hohen Bereich> einstellen.>> Gibt es ein Messgerät das beides kann?
Nein.
Das Problem sind ja auch die schnellen Schwankungen. Da müsste man eine
hohe Samplerate haben. Zudem will man eine konstante
Versorgungsspannung, nicht 1V drop bei 2A. Selbst ein 3A OpAmp könnte
keine Kompensation machen, er ist zu langsam und zu ungenau.
Daher nutzt man Methoden der Kondensatorentladung mit nachgeschaltetem
linearen Spannungsregler. Bewirkt durch dessen Eigenverbrauch zwar auch
Messfehler, aber geringer als sonst.
Entweder Kondensator aufladen, und gucken wie weit er sich bei einem
kompletten Zyklus entlädt, oder Konstantstrom zu Nachladen so
einstellen, dass die Elkospannung über langere Zeit konstant bleibt.
MaWin schrieb:> Zudem will man eine konstante Versorgungsspannung, nicht 1V drop bei 2A.> Selbst ein 3A OpAmp könnte keine Kompensation machen, er ist zu langsam> und zu ungenau.
Den Strom könnte man vor dem Spannungsregler messen.
Welchen Zweck, i.e. welche Zeitauflösung muss die Strommessung haben?
Oder geht es gar nicht eigentlich um die aktuelle Stromaufnahme, sondern
um den mittleren Wert?
Frank schrieb:> Ich möchte ein ESP32+GSM Modul korrekt über den Sleep und das> Senden> messen.> Mein Messgerät muss ich entweder auf den nidrigen oder den hohen Bereich> einstellen.>> Gibt es ein Messgerät das beides kann?
Gibt es, Gossen.
https://www.youtube.com/watch?v=BEuls6zXFas
> Das Problem sind ja auch die schnellen Schwankungen. Da müsste man eine> hohe Samplerate haben.
Das ist nicht ganz richtig. Bei allen Bauteilen die einen starke
Aenderung im Stromverbrauch haben sieht das Datenblatt eigentlich immer
ein paar kleine Kondensatoren an den Anschluessen und irgendwo noch
einen 10uF auf der Platine vor. Bei bestimmungsgemaessen Gebrauch wird
dadurch das Problem etwas entschaerft.
Nach meinen Erfahrungen kann man mit 200khz Bandbreite alles abdecken,
fuer sehr vieles reicht sogar 50khz.
Von der Kondensator-enlademethode halte ich wenig. Das mag am Ende einer
Entwicklung ganz nett sein, aber nicht waerend man ein System noch auf
geringen Stromverbrauch optimiert. Da moechte man halt gerne sehen um
wieviel Milliampere der Verbrauch ansteigt wenn man etwas bestimmtes
macht und ob es sich z.B lohnt dort zu optimieren oder nicht.
Die hohe Dynamik ist auch nicht immer so wichtig. Ein Oszi kann auch
nicht gleichzeitig 10V/div und 10mV darstellen. Mir reicht es bei der
Strommessung wenn ich einmal die Empfindlichkeit runter drehe und dann
z.B sehe ob ein Peak bis 50 oder 100mA geht, und dann drehe ich rauf und
schaue mir die Microamperes an. Wenn dann der Peak an einer Stelle fuer
5.6ms den Bildschirm verlaesst dann weiss ich ja schon das es dort auf
64.5mA geht.
Ich gebe es zu, cool waere vielleicht manchmal eine 16Bit Abtastung mit
200khz und dann koennte man per Software auf Wunsch eine logarithmische
Darstellung einschalten. Basteln koennten wir uns das doch alle. Aber
viel wichtiger in der Praxis, zumindest mir, ist die Darstellung auf
einem normalen Oszi damit ich auf den anderen Kanaelen noch andere Dinge
sehen kann.
Da schaetze ich es dann auch sehr das ich bei meinem Hameg vorgeben kann
das
meine selbstgebauten Tastkoepfe/Messverstaerker mA messen und man dies
so auf dem Bildchirm angezeigt bekommt oder mit dem Cursor ausmessen
kann.
Olaf
Olaf schrieb:> Die hohe Dynamik ist auch nicht immer so wichtig. Ein Oszi kann auch> nicht gleichzeitig 10V/div und 10mV darstellen.
Wenn du zwei Messwandler mit unterschiedlichen Messbereichen auf zwei
Kanälen darstellst und vielleicht nicht gerade einen Faktor 1000 als
Skalierungsunterschied wählst, geht da schon was.
Der TO müsst sich vielleicht mal äußern, mit welcher Auflösung er die
0.1mA noch messen möchte - und bitte nicht "so genau wie möglich" ;-)
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