Hallo, habe vor ca. 1 Jahr einen Lenovo-Notebookakku (3s2p) geöffnet, der ca. 500 Zyklen runter hatte und einige Jahre alt war. Den Akku hatte ich solange genudelt, bis er noch 10% hatte. Seltsamerweise hatte die Elektronik im Akku die Fuse nicht ausgelöst. Habe dann den Akku geöffnet und stark debalancierte Zellen entdeckt. Nach dem Ausbau und manuellem angleichen konnte man dem Akku 3220mAh entnehmen, was ca. 60% entspricht. Dann habe ich den Akku nochmals manuell genau auf 3x 3.88V angeglichen weggelegt. Am Akku ist keine Elektronik o.ä. angeschlossen. Nach ca. 1 Jahr habe ich nun den Akku hervorgeholt und vermessen: Zelle 3: 3.88V Zelle 2: 3.42V Zelle 1: 3.83V Hat LiIon nun eine Selbstentladung oder nicht? Oder ist eine Selbstentladung ein sicheres Zeichen für einen Defekt in der Zelle? Paul
>Hat LiIon nun eine Selbstentladung oder nicht? Klar haben LiIon eine Selbstentladung, wenn auch eine recht geringe. >Oder ist eine Selbstentladung ein sicheres Zeichen für einen Defekt in >der Zelle? Nein. Nur eine ungewöhnlich große Selbstentladung wie die mittlere Zelle. Wobei noch die Frage wäre, ob die mittlere Zelle überhaupt noch so viel Kapazität hat wie die anderen, und evtl. nur deshalb rel. schnell runter ist
Jens G. schrieb: > Klar haben LiIon eine Selbstentladung, wenn auch eine recht geringe. Also bei 3.88V und nach einem Jahr immer noch 3.88V kann ich keine Selbstentladung erkennen, nicht mal eine geringe.
Paul B. schrieb: > Hat LiIon nun eine Selbstentladung oder nicht? Ich beobachte seit vielen Jahren LiIon bzgl. ihrer Selbstentladung, die ist bei guten Zellen sehr gering und selbst nach drei Jahren an der Spannung kaum erkennbar. Ich habe einen 600mAh LiIon-Akku plus MCP1702-3002 in meine Küchenwaage gebaut. Der Ruheverbrauch des Reglers macht etwa 1/20C pro Jahr, benutzt wird die Waage täglich - nach nun 38 Monaten war ich bei 3,47 Volt und habe nachgeladen. In Deinem Fall wäre Zelle 2 ein Kandidat für die Tonne, der höchstwahrscheinlich auch eine untypisch flache Entladekurve zeigen wird. Die wird auch der Grund sein, weshalb der Laptop den Akku anmeckert: Spannungseinbruch bei hoher Last. Wenn ich gesagt habe "gute Zellen", meint das Markenware mit seriöser Herkunft, so einige Chinesen fallen schon neu mit unmäßiger Selbstentladung auf und sind nach wenigen Zyklen unter 50% Neukapazität.
Manfred schrieb: > Ich beobachte seit vielen Jahren LiIon bzgl. ihrer Selbstentladung... Ich ebenso (Markenzellen). Wenn die Zellen genutzt werden oder sich der 10 Jahres Marke nähern, läuft die Selbstentladung gerne aus dem Ruder. Und zwar so, wie ich es in meinem 1. Beitrag beschrieben habe: Eine Zelle hat keine Selbstentladung, die anderen Zellen aber schon. Wobei sich die Selbstentladung dann von Jahr zu Jahr verstärkt. Irgendwann kann man zuschauen, wie die Ladung aus einzelnen Zellen regelrecht entschwindet. Für einen Akkupack dann das sichere Aus.
Hallo zusammen, ich habe Anfang des letzten Jahres eine größere Menge (ca. 80 Stück) 18650er Zellen aus alten Notebook-Akkus ausgebaut. Einige wenige tiefentladene habe ich gleich entsorgt, den Rest aufgeladen, einen kompletten Entlade-Ladezyklus durchlaufen, um die Kapazität und den Innenwiderstand zu bestimmen und dann bei ~20-22 °C im Arbeitszimmer gelagert. Heute haben wir alle Zellen durchgemessen. 6 Stück hatten eine deutliche Selbstentladung, die Restspannungen lag zwischen 1,8 und 3,6 Volt. Diese habe ich noch aussortiert. Bei allen anderen lag die verbleibende Spannung zwischen 4.0 und 4.1 Volt, d.h. der Spannungsverlust durch Selbstentladung nach knapp einem Jahr lag bei lediglich 0,05-0,15 Volt. Was das genau für die Kapazität bedeutet, kann ich nicht sagen, da diese ja nicht linear zur Restspannung ist. Wenn ich mir aber mal die Kurven in Beitrag "Re: Li-Ion Entladespannung" anschaue, dürften noch um die 90% Restkapazität drin sein.
Guten Tag, vor 2 Jahren habe ich bei einer Firma aus den Niederlanden eine Ladung Samsung 18650-35E new, reclaimed, gekauft.Ich baute daraus ein 13s-Pack, 52 Zellen mit BMS (Punktschweissen). Heute, nach zwei Jahren, nach c.a. 20 Ladungen und Entladungen, muss ich mühsam einzelne Zellen wieder ausbauen und ersetzen, da sie zum Teil pro Tag 0,03V verlieren. Keine einzige Zelle des Packs, wurde jemals unter 3,2V entladen. Hat jemand schon ähnliches erlebt?
H. H. schrieb: > Jan S. schrieb: >> new, reclaimed > > Was denn nun? Na ganz einfach: frisch ausgeschlachtet, seitdem unbenutzt...
H. H. schrieb: > Jan S. schrieb: >> new, reclaimed > > Was denn nun? Der Verkäufer sagt, dass es neue Zellen sind, welche von e-bike Akkupackherstellern stammen, bei denen die Schweisspunkte nicht genügend leiteten. Die Zellen wurden nie geladen oder entladen. So wurden die Packs zum ausschlachten freigegeben. Übrigens: Im ersten Jahr waren die Spannungen ausgeglichen, erst ab dem 2. Jahr entladeten sich einzelne Zellen von selbst.
Jan S. schrieb: > Der Verkäufer sagt, dass es neue Zellen sind, welche von e-bike > Akkupackherstellern stammen, bei denen die Schweisspunkte nicht genügend > leiteten. Die Zellen wurden nie geladen oder entladen. So wurden die > Packs zum ausschlachten freigegeben. Übrigens: Im ersten Jahr waren die > Spannungen ausgeglichen, erst ab dem 2. Jahr entladeten sich einzelne > Zellen von selbst. Tatsache ist, dass diverse Produzenten fertige Zellverbände bis Fertiggeräte bei ungenügender Qualität in den einzelnen Produktionsschritten direkt an Recycler abgeben. Was genau da dem Hersteller nicht genügte, bekommt der Recycler idR. nicht mitgeteilt. Und ob der Recycler nur neue Packs zerlegt und einzeln in den Handel bringt, ist schwer zu überprüfen, solange man keine Datecodes hat. Bei Chinaware besteht zudem die Gefahr, dass sie neu gelabelt wurden. Man sollte übrigens auch sich selber hinterfragen, ob man bei der eigenen Verschweissung alles richtig gemacht hat und ob mit dem eigenen BMS alles stimmt. Wie ist Dir das Problem auffällig geworden?
Ralf X. schrieb: > Wie ist Dir das Problem auffällig geworden? Letzten Sommer, auf einer längeren ebike Tour, blieb das bike stehen. Habe den Akku entfernt, wieder eingesetzt, das display liess sich wieder einschalten, das bike blieb aber wieder stehen. Zuletzt zeigte die Akkuspannung dabei 46V (13s). So blieb mir nichts anderes übrig, als das Akkupack zu öffnen und die einzelnen Spannungen zu messen. Das BMS hat also richtig funktioniert, denn eine von 13 Spannungen zeigte 3,2V, alle anderen 3,6V. Tja, ich muss wohl einsehen, dass der Akkupackhersteller wohl noch andere Gründe hatte, als nur die schwachen Schweisspunkte...
Jan S. schrieb: > Ralf X. schrieb: >> Wie ist Dir das Problem auffällig geworden? > > Letzten Sommer, auf einer längeren ebike Tour, blieb das bike stehen. > Habe den Akku entfernt, wieder eingesetzt, das display liess sich wieder > einschalten, das bike blieb aber wieder stehen. Zuletzt zeigte die > Akkuspannung dabei 46V (13s). Soweit typisch, unter Belastung sinkt die Spannung einer Zellpaarung irgendwann unter das Niveau der Sicherheitsabschaltung, anschliessend steigt die Spannung wieder, ggf. erheblich, bricht unter Belastung aber natürlich sofort/schnell wieder ein. Original-BMS oder China-Ersatz-BMS? > So blieb mir nichts anderes übrig, als das Akkupack zu öffnen und die > einzelnen Spannungen zu messen. Das BMS hat also richtig funktioniert, > denn eine von 13 Spannungen zeigte 3,2V, alle anderen 3,6V. Ebenso typisch. Ich habe gerade wieder so ein Bosch s10p4 auf dem Tisch, alles noch original mit LG-Zellen, 9 Paarungen mit fast noch Nennkapazität und Spannungserhalt, eine Paarung mit schneller Selbstentladung. > Tja, ich muss wohl einsehen, dass der Akkupackhersteller wohl noch > andere Gründe hatte, als nur die schwachen Schweisspunkte... Der Akkupackhersteller bist DU in diesem Fall, lt. Deinen Kommentaren. Und egal ob nagelneue oder neu/gebrauchte recyclete Zellen, man kann beim Eigenbau von Akkupacks diverse Fehler machen. Ebenso bei der Akkupflege.
Ralf X. schrieb: > Der Akkupackhersteller bist DU in diesem Fall, lt. Deinen Kommentaren. > Und egal ob nagelneue oder neu/gebrauchte recyclete Zellen, man kann > beim Eigenbau von Akkupacks diverse Fehler machen. > Ebenso bei der Akkupflege. Jein, wie schon weiter oben geschildert, kaufte ich die Zellen von einem Grossverkäufer, welcher sagt, dass seine Zellen von Akkupackherstellern stammen. Diese Akkupacks, so der Verkäufer, hätten zum Teil schlechte Schweisspunkte und der Aufwand, diese zu rezyklieren sei ihnen zu gross. Der Verkäufer bietet zehntausende, wenn nicht hunderttausende solcher Zellen an. Die Schweissreste befinden sich noch an den Zellen und müssen vorsichtig entfernt werden. Ich gehe davon aus, dass viele kleinere Akkureparaturwerkstätten ihre Zellen bei diesem Verkäufer beziehen. Gruss Jan P.S. Bei genauem Betrachten der Schweissreste an den Zellen des Verkäufers, fiel mir auf, dass tatsächlich einige Schweisspunkte nicht richtig vorhanden waren, also eher geklebt. Es ist mir auch klar, dass schlechte Schweisspunkte evtl. sogar einen Brand verursachen könnten. Deshalb schweisse ich deren sechs. Dass meine Schweisspunkte richtig sind, merke ich nun beim entfernen der defekten Zellen...
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