Forum: Platinen Kicad: Ist es möglich, zu einer Schaltung mehrere Boardversionen anzulegen?


von Taucher (Gast)


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Kann man mit Kicad zu einem Schaltplan mehrere PCB-Versionen anlegen, 
z.B. eine für Lochraster und wenn die Schaltung funktioniert eine 
richtige Platine?

von Andreas B. (bitverdreher)


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KiCAD ist kein Programm um Lochrasterplatinen zu erzeugen. Wozu soll das 
auch gut sein.
Erstelle Deine Schaltung, teste sie auf Lochraster aus und mach 
anschließend die ordentliche PCB.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Taucher und Andreas.

Taucher schrieb:
> Kann man mit Kicad zu einem Schaltplan mehrere PCB-Versionen anlegen,
> z.B. eine für Lochraster und wenn die Schaltung funktioniert eine
> richtige Platine?

Ja, das geht. Vorausgesetzt, Du hast schon den Schaltplan erstellt, 
Footprints zugewisen und eine Netzliste erstellt.

Nun öffnest Du PCBnew und liest die Netzliste ein.
Dann plazierst Du die Bauteile und routest die Leiterbahnen.

Für eine andere Platine mit dem gleichen Schaltplan speicherst Du halt 
die Platine unter einem anderen Namen, und
änderst dort das, was Du meinst das geändert werden muss.

Du kannst auch alles Löchen und die Netzliste neu einladen. Du kannst 
auch, nach geändertem und verbessertem Schaltplan, eine neue Netzliste 
einlesen.
Du kannst auch den Schaltplan unter anderem Namen speichern, ändern, und 
so einen "Fork" erzeugen.
Von diesem Schaltplan kannst Du natürlich auch eine Netzliste erzeugen 
und in andere Platinen einlesen.

Dir steht so gesehen alles offen. ;O)

Andreas B. schrieb:
> KiCAD ist kein Programm um Lochrasterplatinen zu erzeugen. Wozu soll das
> auch gut sein.
> Erstelle Deine Schaltung, teste sie auf Lochraster aus und mach
> anschließend die ordentliche PCB.

Wenn Lochraster umfangreicher wird, kann auch hier zu 
Dokumentationszwecken oder einfach der Übersicht halber
ein "Lochrasterlayout" angelegt werden. Das ist schon sinnvoll.

Dazu benötigt man aber kein spezielles Lochrasterlayoutprogramm . Das 
geht mit JEDEM Layoutprogramm , wenn man gewisse Punkte 
berücksichtigt.
Stellvertretend ist das hier am Beispiel KiCad erklärt:
https://www.mikrocontroller.net/articles/KiCad#Tipps.26Tricks:_Lochraster.2FL.C3.B6tleisten_Platinen_Entwurf_mit_KiCad

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von Taucher (Gast)


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Hallo Bernd,

vielen Dank für deine kompetenten Ausführungen.

Zwischenzeitlich fiel mir selbst eine Lösung ein: git. Man legt für die 
verschiedenen PCB-Versionen Branches an und kann dann per git jeweils 
den gewünschten Branch auschecken.

Ich benutze Kicad auch gerne um Steckbrett-Layouts zu planen. Ich habe 
mir dafür eine Bibliothek mit ein paar Standard-Footprints angelegt, die 
die Sache ziemlich erleichtern. Um Leitungskreuzungen problemlos 
hinzubekommen, legt man einfach ausreichend viele Layer an – das klappt 
sehr schön und reduziert die Fehlerrate ganz beträchtlich.

von Mark S. (voltwide)


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Ich würde ein neues Projekt anlegen und den Schaltplan da hinein 
kopieren. Ansonsten finde ich die Idee, Lochraster auf CAD vorzu planen 
durchaus sinnvoll.

: Bearbeitet durch User
von WerWieWas (Gast)


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Google Mal nach Versionsverwaltung. Git und Co sind nicht nur für 
Software geeignet.

von Schlaumaier (Gast)


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1.) Lade Layout nr.1
2.) Klicke auf "Kopie speichern unter" und gib den Kind einen Namen
3.) Schließe Layout-1
4.) Beanworte eine mögliche Frage mit JA.

Du hast nur im Projekt 2 Layouts.

Lade Layout-2. Lösche notfalls alles was du willst, und das wars.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Bernd W. schrieb:
> Vorausgesetzt, Du hast schon den Schaltplan erstellt, Footprints
> zugewisen und eine Netzliste erstellt.

Hat natürlich nur dann Sinn, wenn man in beiden Fällen die gleichen 
Footprints nehmen will.

Wenn man auf Lochraster THT, aber in der fertigen Platine SMD nehmen 
will, geht das nicht mehr so einfach.

von Schlaumaier (Gast)


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Nachtrag :

Wenn du ein Lochrasterplatine machen willst, ist das ganz einfach.

Stelle ein Punktraster ein was deiner Lochrasterplatine entspricht.

Lade die normalen Footprints (Die Teile verändern sich ja nicht). 
Notfalls leg dir eine eigene Libs an, für "Lochrasterfoodprints".

Ich habe so eine Libs mir eh gemacht da ich ein 5Stellige Anzahl von 
Bauteilen auf meinen Rechner habe die ich alle nicht brauche. Fertige 
Bauteil-Libs sein Undank. ;)

Verteile Sie am Punktraster, So das die Lötpunkte den Punkt treffen.

Verkabeln und das war es.

Der einzige Unterschied ist, das du die Bauteile nicht "wild in der 
Gegend" platzieren kannst.

von Schlaumaier (Gast)


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Nachtrag-2:

Im schlimmsten Falle musst du halt deine Footprints im Footprinteditor 
laden, und dann die Lötpunkte ändern/Verschieben. Ich würde das 
Footprint dann einfach mit einen Zusatz (SMD/PIN) im Namen versehen. Und 
der passenden Libs die ich vorher angelegt habe zuweisen.

Ist richtig organisiert ja nur eine einmalige Sache.

Das ist eh der ganze Trick. Eine eigene Lib anlegen. Die im 
Bibliothek-Editor immer aktiv halten, und da seine Wichtigen Bauteile 
raus suchen.

Ich habe sogar mal aus Spaß meine 5 wichtigsten Widerstände so 
"kopiert". Einfach den Widerstand geladen, sein Wert auf die Richtigen 
Layer geschrieben, und ihn als Widerstand_330_Pin abgespeichert.

Nun lade ich einfach den Widerstand und kann im Layout sehen welcher das 
ist. Finde ich persönlich chic. Auf diese Weise kann ich sogar den 
Belegungsplan sofort sehen ohne das mein Layout selbst auf der 
Kupferplatine überladen wirkt.

Dazu einfach die richtigen Layer auf Folie ausdrucken und beim Bestücken 
über die Platine halten.

Aber jeder so wie er will. Mir gefällt es halt so.

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