Guten Tag, ich hatte noch nicht viel mit Operationsverstärkern zu tun und möchte folgendes Problem lösen. Ich habe ein Signal, das zwischen 4 und 5V liegen kann und suche nach einem Weg, daraus ein Ausgangssignal zwischen 0V und 5V zu machen. Dabei soll 4V am Eingang 5V am Ausgang erzeugen und 5V am Eingang sollen 0V am Ausgang erzeugen. Nach meinen Recherchen brauche ich dazu einen invertierenden Differenzverstärker. Könnte ich das mit einem L358 oder einem anderen Rail to Rail OpAmp realisieren? Optimal wäre nämlich, wenn die Schaltung mit VCC=5V arbeiten würde. Hat jemand einen Tip wonach ich suchen könnte? Viele Grüße und vielen Dank rbcn
rbcn schrieb: > Könnte ich > das mit einem L358 oder einem anderen Rail to Rail OpAmp realisieren? Ja, weil die OPs auch Single Supply betrieben werden können. rbcn schrieb: > Optimal wäre nämlich, wenn die Schaltung mit VCC=5V arbeiten würde. Vcc+ mit 5V und Vcc- auf Masse legen. rbcn schrieb: > Nach meinen Recherchen > brauche ich dazu einen invertierenden Differenzverstärker. Das ist richtig. rbcn schrieb: > Dabei soll 4V am Eingang 5V am Ausgang erzeugen und > 5V am Eingang sollen 0V am Ausgang erzeugen. Das Eingangs-Signal wird am invertierenden Eingang gelegt. Dann muss du den nicht-invertierenden Eingang auf 4V legen dies macht man mit einem Spannungsteiler. Alles über 4V wird der Ausgang auf 0V geschaltet. Das nennt man Schaltschwelle(Threshold). Operationsverstärker-Grundschaltungen
Bitte daran denken, dass auch ein Rail-2-Rail OPV in der Regel am Ausgang nicht ganz an seine Versorgung heran kommt.
Vielen Dank schon einmal, da war ich ja gar nicht komplett auf dem Holzweg. Dass 0V und 5V nicht komplett erreicht werden, ist für meine Anwendung kein Problem. Rainer S. schrieb: > Alles über 4V wird der Ausgang auf 0V geschaltet. Das > nennt man Schaltschwelle(Threshold). Das möchte ich eigentlich nicht, denn mein Signal ist sozusagen invertiert und mit einem Offset von +4V versehen. Ich hätte gern Eingang der Schaltung <= 4V Gewünschter Ausgang: 5V Eingang der Schaltung == 5V Gewünschter Ausgang: Nahe 0V Eingang der Schaltung >4V UND <5V Gewünschter Ausgang: 0-5V
rbcn schrieb: > Könnte ich > das mit einem L358 oder einem anderen Rail to Rail OpAmp realisieren? Nein, der kommt nicht an die VCC heran mit dem Ausgang. An die Null schon relativ gut. Und auch am Eingang muss man 1.5V von VCC weg bleiben. Daher geht der nicht. Du brauchst einen, der an Eingang und Ausgang R2R kann, also an beide Rails herankommt. Im Anhang mal die Prinzipschaltung, die Widerstände kannst du skalieren und einen R2R-OPA bei TI und Konsorten selbst ausfindig machen - ich habe die Bezeichnungen nicht auswendig parat. Rainer S. schrieb: > Ja, weil die OPs auch Single Supply betrieben werden können. Das hat damit überhaupt nichts zu tun. Du kannst jeden OPA an Single Supply betreiben. Der hat nur zwei Anschlüsse für die Versorgung und weiß absolut nicht, wo der Schaltungsentwickler sein Bezugspotential definiert hat.
Entsprechend dem hier müsste ich doch schon einmal folgendes erhalten: https://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/0210153.htm Wenn alle Widerstände gleich sind und ich lege 5V an E2 und mein Signal an E1 an, dann sollte ich am Ausgang mein Signal invertiert und mit der selben Amplitude von 0-1V haben, oder? Dann muss ich nur noch die verstärkung anpassen.
rbcn schrieb: > Ich habe ein Signal, das zwischen 4 und 5V > liegen kann und suche nach einem Weg, daraus ein Ausgangssignal zwischen > 0V und 5V zu machen. Da wäre m.E. ein Komparator-IC am Besten geeignet.
HildeK schrieb: > Im Anhang mal die Prinzipschaltung Ahja super, vielen Dank! So in etwa hätte ich das jetzt auch mal versucht.
Harald W. schrieb: > rbcn schrieb: > >> Ich habe ein Signal, das zwischen 4 und 5V >> liegen kann und suche nach einem Weg, daraus ein Ausgangssignal zwischen >> 0V und 5V zu machen. > > Da wäre m.E. ein Komparator-IC am Besten geeignet. Es geht aber um ein analoges Sensorsignal, nicht um ein digitales.
HildeK schrieb: > rbcn schrieb: >> Könnte ich >> das mit einem L358 oder einem anderen Rail to Rail OpAmp realisieren? > > Nein, der kommt nicht an die VCC heran mit dem Ausgang. Ein LT1677 könnte passen - prüfe das aber nochmals.
rbcn schrieb: > ich werde es mit einem LMC6462 probieren. Der ist auch geeignet, solange dein Sensorsignal nicht besonders schnell ist (<< 10kHz). 50kHz GBW - das ist der langsamste, der mir bisher begegnet ist. 😀
Ich dachte auch erst das muss ein Tippfehler sein, aber tatsächlich sind meine Anwendungen im niedrigen Hz Bereich, sodass er mir vielleicht sogar Störungen effektiv unterdrückt :D
Der LMC6462 ist eigentlich eine gute Wahl. Aber abgesehen von dessen extrem niedriger GBW, weil es ein Low-Power-OPV ist, sollte man beachten, daß der nur rel. kleine Lasten treiben kann. Bei einer Last im unteren kOhm-Bereich wird der schon ein paar 100mV Abstand halten von den Rails, da er einfach nicht näher rankommt. Im Kleinsignal-Betrieb eher egal, aber Du willst ja eher Großsignal-Betrieb. Die R-Werte in HildeK's Schaltplan sollten daher eher Faktor 10 höher sein. Und das, was also nächste Stufe nach dem OPV folgt, einen Re in ähnlicher Größenordnung haben (oder höher). Und wenn das alles dadurch rel. hochohmig wird, ist die Gefahr von Störeinstreuungen höher. Man sollte also zu lange Strippen zw. den Bauteilen vermeiden - also möglichst alles schön kompakt - das DB gibt ja Hinweise dafür. Und, auch wenn dieser OPV eine sehr niedrige GBW hat, und wegen schlechter Betriebsspannungsqualität nicht gleich ins Schwingen geraden sollte, sollte man dessen Betriebsspannungen in der Nähe abblocken. 100n oder 1µ Elko oder sowas (größeren Aufwand muß man da aber nicht treiben).
Jens G. schrieb: > Die R-Werte in HildeK's Schaltplan sollten daher eher Faktor 10 höher > sein. > Und das, was also nächste Stufe nach dem OPV folgt, einen Re in > ähnlicher Größenordnung haben (oder höher). Danach kommt nur der extrem hochohmige ADC eines Mikrocontrollers, das sollte also passen. Vielen Dank für die umfangreichen Ausführungen.
rbcn schrieb: > Danach kommt nur der extrem hochohmige ADC eines Mikrocontrollers, das > sollte also passen. Wie kommst du auf die Idee? Wenn der nicht einen Vorverstärker drin hat, was bei 0V-5V Eingangssignal nicht der Fall ist, macht der ADC sogar heftige Sample-Stromspitzen am Eingang. Der Treiber-OPA muss innerhalb des Wandlungszyklus auf wenige LSB Genauigkeit setteln. Deshalb nimmt man da gerne sehr schnelle OPAs. Wenn du das Rauschen des ADCs über Mittelwert etc. wegfiltern willst, brauchst du eine 10-1000 fach höhere Sample-Rate als deine Ausgangsrate => Settling Time << 1/Sample-Rate...
Elektolurch schrieb: > Wie kommst du auf die Idee? Wenn der nicht einen Vorverstärker drin hat, > was bei 0V-5V Eingangssignal nicht der Fall ist, macht der ADC sogar > heftige > Sample-Stromspitzen am Eingang. Hm, das macht schon Sinn. In der Praxis ist mir dieser Effekt bei meinen Basteleien bisher noch nicht aufgefallen. Eine kleine Kapazität am Ausgang wird der LMC6462 ja vielleicht verkraften, und schnell muss es wie gesagt nicht sein.
rbcn schrieb: > In der Praxis ist mir dieser Effekt bei meinen Basteleien bisher noch > nicht aufgefallen. Das passiert dann, wenn der ADC zwischen mehreren Kanälen gemultiplext wird. Wenn du nur ein einzelnen Kanal einliest, merkst du davon nichts.
Elektolurch schrieb: Eine kleine Kapazität am Ausgang wird der LMC6462 ja vielleicht verkraften Die Kapazität gehört nicht zwischen Ausgang und Masse, sondern zwischen Ausgang und Minus-Eingang. Und nochmal einen zweiten, zwischen Plus-Eingang und Masse. Die Berechnung dann durchführen mit Z = 1/ ( 1/R + j omega C ) Und wenn Du die 2.56 V ARef vom Mikrocomputer nimmst, statt der +5V, dann hast Du die Genauigkeit der Referenzspannung für die Nullpunktverschiebung des Differenzverstärkers. Und der Op-Amp-Ausgang nicht an die +5V heran. Oder lege den Differenzverstärker so aus, dass der Ausgang nicht von 0V bis VRef geht, sondern von 0.5V bis VRef., oder was immer dein Op-Amp gut liefern kann. Siehe auch: Beitrag "Spannungsmessung Anhebung virtueller Masse notwendig?"
rbcn schrieb: > Nach meinen Recherchen > brauche ich dazu einen invertierenden Differenzverstärker. Ein Differenzverstärker rechnet ganz allgemein U_a = A U_e1 - B U_e2 https://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/0210153.htm Was meinst du mit einem invertierenden Differenzverstärker? Einen, der rechnet U_a = B U_e2 - A U_e1 Vertausche also einfach die Eingänge
grrrh - dies Forensoftware
1 | U_a = A * U_e1 - B * U_e2 |
vs.
1 | U_a = B * U_e2 - A * U_e1 |
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