Hallo liebes Forum, für eine Anwendung mit niedrigem Ruhestrom, würde ich gerne einem Max3232 die Masse mit einem n-Mosfet auftrennen. Eine Lowsideschaltung also. Hintergrund ist der, dass aus dem 3,3V UART-Gerät (eine Funkschnittetslle) ein Leckstrom in den Max3232 fließt, den ich gerne vermeiden möchte. Der Strom fließt auch wenn der Max3232 Spannungsfrei ist, das UART-Gerät muss eingeschaltet bleiben, sendet aber nichts ... also hab ich zum Testen mal händisch die Masse vom Max3232 schaltungsteil abgestöpselt. DerLeckstrom verschwidet dadurch natürlich, aber ich frage mich nun, ob es wirklich eine gute Idee ist einen n-Mosfet zwischen Masse und den MAX3232 zu schalten. Verschiebe ich mit damit nicht die Pegel um ein kleines Stück nach oben? Was ist mit der Signalform, leidet die nicht, wenn die Signale noch "durch den Mosfet müssen", bevor sie "Masse erreichen"? Wer hat da Erfahrungen und kann mir sagen ob das so machbar ist? LG Duddi
Duddi schrieb: > Hallo liebes Forum, > für eine Anwendung mit niedrigem Ruhestrom, würde ich gerne einem > Max3232 die Masse mit einem n-Mosfet auftrennen. Eine Lowsideschaltung > also. Ganz schlechte Idee! > Hintergrund ist der, dass aus dem 3,3V UART-Gerät (eine > Funkschnittetslle) ein Leckstrom in den Max3232 fließt, den ich gerne > vermeiden möchte. Das geht auch anders. Wo fließte denn dein Leckstrom rein? Das kann ja eigentlich nur das TX Pin (Eingang) sein. > Der Strom fließt auch wenn der Max3232 Spannungsfrei > ist, das UART-Gerät muss eingeschaltet bleiben, sendet aber nichts ... Logisch, weil dann der MAX2323 parasitär über die Schutzdioden vom Eingang des TX-Pins versorgt wird. Siehe Pegelwandler > also hab ich zum Testen mal händisch die Masse vom Max3232 > schaltungsteil abgestöpselt. DerLeckstrom verschwidet dadurch natürlich, > aber ich frage mich nun, ob es wirklich eine gute Idee ist einen > n-Mosfet zwischen Masse und den MAX3232 zu schalten. Meistens nicht. > Verschiebe ich mit > damit nicht die Pegel um ein kleines Stück nach oben? Was ist mit der > Signalform, leidet die nicht, wenn die Signale noch "durch den Mosfet > müssen", bevor sie "Masse erreichen"? Nein, aber das Problem ist u.a. daß dein MAX2323, der ja noch an einem Kabel hängt, nun keinen harten Massebezug hat. Die Masseströme fließen jetzt undefiniert durch diverse Dioden diverser IOs. Das ist nicht gut. > Wer hat da Erfahrungen und kann mir sagen ob das so machbar ist? Mach es richtig. Nimm ein Schaltung, welche VCC vom MAX3232 abschaltet und das TX-Pin isoliert. Das geht am einfachsten mit einer Diode und einem Pull-Up Widerstand. Siehe Anhang.
Hallo Falk, vielen Dank für deine Antwort. Der Leckstrom kommt tatsächlich aus dem TX-Pin des UART-Geräts. Die Spannungsversorgung des Max3232 ist im Lowpower-Zustand ausgeschaltet. Da kommen auch nur "0V" an (Die Spannung für den 3,3V-LDO, welcher den MAx3232 versorgt wird ausgeschaltet). Dann kann ich auf den p-Mosfet verzichten oder? Den Kunstgriff mit der Schottkydiode verstehe ich leider nicht ganz. Dass sie einen Stromfluss in den TX_IN des Max3232 verhindern kann ist klar, aber wird dann nicht auch das Signal blockiert, wenn ich es brauche? Oder ist es so, dass der Pullup mir das Signal hochzieht (logische NULL) und wenn das UART-Gerät eine 1 sendet, die leitung auf GND gezogen wird, der strom vorwärts durch die Ddioden kann und das eine logische EINS ergibt? hmm..... LG Duddi
Duddi schrieb: > Hallo Falk, > vielen Dank für deine Antwort. Der Leckstrom kommt tatsächlich aus dem > TX-Pin des UART-Geräts. Die Spannungsversorgung des Max3232 ist im > Lowpower-Zustand ausgeschaltet. Da kommen auch nur "0V" an (Die Spannung > für den 3,3V-LDO, welcher den MAx3232 versorgt wird ausgeschaltet). Dann > kann ich auf den p-Mosfet verzichten Ja. > oder? > Den Kunstgriff mit der Schottkydiode verstehe ich leider nicht ganz. > Dass sie einen Stromfluss in den TX_IN des Max3232 verhindern kann ist > klar, aber wird dann nicht auch das Signal blockiert, wenn ich es > brauche? Nein. > Oder ist es so, dass der Pullup mir das Signal hochzieht > (logische NULL) und wenn das UART-Gerät eine 1 sendet, die leitung auf > GND gezogen wird, der strom vorwärts durch die Ddioden kann und das eine > logische EINS ergibt? hmm..... Genau so. Aktiv über die Diode auf LOW ziehen, passiv über den Widerstand auf HIGH. Quasi wie Open Kollektor, hier nur mittels Diode.
Duddi schrieb: > für eine Anwendung mit niedrigem Ruhestrom, würde ich gerne einem > Max3232 die Masse mit einem n-Mosfet auftrennen. Sämtliche Daten im Datenblatt beziehen sich auf diese Masse. Wenn du sie auftrennst, welchen Pegel hat dann der Massepin des MAX und wie sehen die Bezüge zu diesem unbekannten Pegel aus? Duddi schrieb: > Oder ist es so, dass der Pullup mir das Signal hochzieht > und wenn das UART-Gerät eine 1 sendet, Ja. Soweit passt das. > die leitung auf GND gezogen wird, der strom vorwärts durch die Ddioden kann Ja. Nur an den logischen 0 und 1 musst du noch arbeiten. Denn eine logische 0 sind 0V auf der µC-Seite und "irgendwasgrößerals+3V" auf der RS232-Seite. Und eine logische 1 sind 5V am µC und "irgendwaskleinerals-3V" auf dem RS232. Allerdings würde ich hier wegen des hohen Leckstroms keine Schottkydiode nehmen, sondern eine mit niedrigem Leckstrom wie z.B. die BAS45. Und den Pullup kann man auch direkt an einen µC-Pin anschließen.
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Hallo Falk, herzlichen Dank nochmals für die schnelle und kompetente Hilfe! LG Duddi
Hallo Lothar, auch Dir vielen Dank fürs "geraderücken" der Nullen und Einsen ;) LG Duddi
Hallo zusammen, für die SMD-Bauteilsuchenden: Die BAS70WS hat auch einen Rückwärtsleckstrom von nur 100nA und ist in SOD-323 verfügbar. Vorwärtsspannung sind wie bei BAS45 Vf=1V. Sie hält zwar insgesamt weniger aus, aber das spielt hier ja kene Rolle. LG Duddi
Lothar M. schrieb: > Und den Pullup kann man auch direkt an einen µC-Pin anschließen. Nö, denn der versorgt dann auch wieder parasitär den MAX3232. Manchmal haben meine Schaltungsvorschläge schon ihren Sinn ;-)
Hallo nochmals, dank eines Pullups an der RX-Leitung hab ich noch mehr Leckstrom. Den würde ich auch gerne einsparen. Ich versuch mal zu beschreiben, wie ich mir das gedacht hab: Das UART-Gerät bleibt die ganze Zeit an und hat eine eigene Stromversorgung (3.3V_2). Die Stromversorgung des Max3232 (3.3V_1) wird abgeschaltet. Der n-Mosfet sperrt, wenn er nicht die 3,3V am Gate hat, Leckstrom ist unterbrochen. Wenn der Mosfet die 3,3V am Gate hat, macht er auf und der Max3232 (der ja auch erst dann an ist) kann den RX-Pin des UART-Geräts durch den Mosfet hindurch auf Masse ziehen. Kann das so funktionieren, wie auf dem Bild dargestellt? LG Duddi
Noch eine Zusatzinfo: der 10k Pullup an der RX-Leitung ist in Wirklichkeit ein 5,6k Widerstand ... hab beim Kopieren geschlampert ;) Der Leckstrom ist so ca. 50uA und damit errechnet sich der Eingangswiderstand vom Max3232 zu ca 65k. Im DS steht 300 Ohm bis 10M Ohm ... was da nun zutrifft -wenn er unbestromt ist- weiß ich leider nicht. Warum diese Spanne so breit angegeben ist, würde mich aber sehr interessieren, falls das jemand weiß. LG Duddi
Duddi schrieb: > durch den Mosfet hindurch auf Masse ziehen. Kann das so funktionieren, > wie auf dem Bild dargestellt? Ja. R12 ist überflüssig, das Gate kann und muss direkt an 3.3V_1. Der BSS138 ist dein Freund.
Hallo Falk, danke fürs Drüberschauen und den Hinweis zum R12. Bisher hatte ich den BSS123, aber der BSS138 passt noch besser! LG Duddi
Die ICs der 74AUP-Familie schalten ihre Ausgänge ab, wenn man die Versorgung wegnimmt. Rückwärts fließen dann max. 0.6uA in den Ausgang. Der Eingangsstrom ist noch kleiner. Der 74AUP2G17GW (bzw. SN74AUP2G17DCK) ist ein 2-fach Buffer/Schmitt-Trigger: einer für RX, einer für TX und VCC = 3.3V_1. Der kommt im TSSOP-Gehäuse mit 6 Pins, ist also kleiner als ein BSS138. Zum Ausgleich braucht er kein Hühnerfutter.
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Hallo Bauform B., auch für deinen Beitrag vielen Dank, ich werde mir den IC genau anschauen. Die Baugröße ist wirklich faszinierend! LG Duddi
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