Forum: Offtopic Quecksilber- Schalter


von Hausräumung (Gast)


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Habe bei einer Hausräumung verschiedene Quecksilberschalter gefunden.
Besteht daran Interesse? Oder besser gleich in die Tonne kloppen?

: Verschoben durch Moderator
von Nora Norator (Gast)


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Hausräumung schrieb:
> Habe bei einer Hausräumung verschiedene Quecksilberschalter gefunden.
> Besteht daran Interesse? Oder besser gleich in die Tonne kloppen?

Hausmülltonne ist der falsche Ort, Quecksilber ist sondermüll. 
Darüberhinaus hatt er noch einen geissen Wert, man sollte also über 
verkauf an Altmetallaufkäufer nachdenken. Wenns nicht viele ist dann 
Wertstoffhof, Elektromüll oder Apotheke.

https://www.gesundheitsfrage.net/g/frage/suche-anlaufstelle-fuer-quecksilber-ankauf

https://praxistipps.focus.de/quecksilber-entsorgen-in-diesen-muell-gehoert-es_116091

von Horst S. (petawatt)



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Habe bei mir immer noch diverse Quecksilberschalter im Einsatz. Extrem 
nützlich wenn ein einfacher prellfreier und extrem schneller Schalter 
für transiente Vorgänge benötigt wird. Die Stromanstiegszeit hängt nur 
von der Induktivität der aufgespannten Leiterschleife ab. Anwendung für 
kleine Schaltröhren z.B. bei der Bandbreitenmessung eines Oszilloskops.
Weiterhin sind die Kontakte in der Schaltröhre hermetisch gekapselt und 
so vor Korrosion geschützt. Anwendung früher in Schaltuhren oder als 
Lageschalter.
Vor Entsorgung einfach mal bei ebay einstellen.

Grüße von petawatt

von Laberhannes (Gast)


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von Nora Norator (Gast)


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Horst S. schrieb:
> Vor Entsorgung einfach mal bei ebay einstellen.

Das klingt nur einfach, aber quecksilberhaltige Produkte dürfen lt. ebay 
nicht auf ebay gehandelt werden:
https://www.ebay.de/help/policies/prohibited-restricted-items/hazardous-restricted-regulated-materials-policy?id=4335

Trotzdem gibbets Handel mit dergleichen:
https://www.ebay.de/b/Quecksilberschalter/bn_7005726683

von oszi40 (Gast)


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Wurde früher bei der Eisenbahn für Blinklicht der Andreaskreuze 
eingesetzt.  Museumsbedarf?

Beitrag #6456505 wurde von einem Moderator gelöscht.
von MaWin (Gast)


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Hausräumung schrieb:
> Habe bei einer Hausräumung verschiedene Quecksilberschalter
> gefunden.
> Besteht daran Interesse? Oder besser gleich in die Tonne kloppen?

Aufheben, Quecksilber wird immer wertvoller, vor allem in hermetischen 
Ampullen.
Weil man es so einfach nicht mehr kaufen kann, und für manche 
Experimente benötigt.
Zum Sondermüll bringen heisst Werte vernichten, und Recykling 
verhindern.

von Andrew T. (marsufant)


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Hausräumung schrieb:
> Habe bei einer Hausräumung verschiedene Quecksilberschalter gefunden.
> Besteht daran Interesse? Oder besser gleich in die Tonne kloppen?

Stell es doch einfach mit Bild/Bildern in der Rubrik "Markt" ein, denn 
da ist's richtig .-)

von Zitatedrechsler (Gast)


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Naturliebhaber schrieb im Beitrag #6456505:
> Nora Norator schrieb:
>> Hausmülltonne ist der falsche Ort, Quecksilber ist sondermüll.
>
> Aha, so ist das? Das ist kein Sondermüll, sondern ein hochwertiger
> Rohstoff!

Quecksilber ist beides, das ist das Problem.

Das Gleiche bei Uran und Klugscheisser, verpesten beide die Umwelt aber 
clever und bewußt eingesetzt sind sie wertvolle Rohstoffe.

: Wiederhergestellt durch Moderator
von Werner H. (werner45)


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...und noch Berylliumoxidkeramik aus Senderöhren.
Beryllium ist auch sehr wertvoll, aber man wird es nicht los.
Vielleicht bei einem Hersteller in Frankreich (noch nicht probiert).

von Edi M. (edi-mv)


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Falls jemand gro0e Quecksilberschalter loswerden möchte- es gibt 
Schaltwippen für Kraftstrom mit 3 recht großen Glasröhrchen): ich suche 
solche, ich brauche größere Mengen Hg.

Nein- ich bin kein Selbstmörder.
Ja, ich kenne die Gefahren.

von Edi M. (edi-mv)


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Ich meine solche Bauteile.

von Queckie (Gast)


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Eigentlich suchst Du Sowas..habe ich mir nach ansehen des Videos extra 
besorgt weils mich fasziniert hat:

https://www.youtube.com/watch?v=MVdOOQxKQUY

Ist aber viel zu schade zu um es zu schlachten.

von Edi M. (edi-mv)


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Queckie schrieb:
> Ist aber viel zu schade zu um es zu schlachten.

Das gezeigte Relais habe ich vor Jahren an ein Museum gegeben.
Selbst Museen haben bei HG Kopfschmerzen (nicht wegen der Dämpfe).
Das Relais wurde in ein Plexiglasgehäuse eingebaut.

Und es gibt sogar Leute, die nutzbringende Verwendung für sowas haben.
Besser, als die Bauteile mit Hg heimlich in die Mülltonne zu entsorgen.

: Bearbeitet durch User
von Queckie (Gast)


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Edi M. schrieb:
> Queckie schrieb:
>> Ist aber viel zu schade zu um es zu schlachten.
>
> Das gezeigte Relais habe ich vor Jahren an ein Museum gegeben.
> Selbst Museen haben bei HG Kopfschmerzen (nicht wegen der Dämpfe).
> Das Relais wurde in ein Plexiglasgehäuse eingebaut.

Mir bereitet eher Kopfschmerzen das ein Museum ein solches 
Quecksilberrelais in ein Plexiglasgehäuse einbaut.

>
> Und es gibt sogar Leute, die nutzbringende Verwendung für sowas haben.
> Besser, als die Bauteile mit Hg heimlich in die Mülltonne zu entsorgen.

Ach.

von Harald W. (wilhelms)


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Edi M. schrieb:

> ich brauche größere Mengen Hg.

Dann such doch mal nach einem Quecksilberdampfgleichrichter.

von Naturliebhaber (Gast)


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Zitatedrechsler schrieb:
> Naturliebhaber schrieb im Beitrag #6456505:
>> Nora Norator schrieb:
>>> Hausmülltonne ist der falsche Ort, Quecksilber ist sondermüll.
>>
>> Aha, so ist das? Das ist kein Sondermüll, sondern ein hochwertiger
>> Rohstoff!
>
> Quecksilber ist beides, das ist das Problem.
>
> Das Gleiche bei Uran und Klugscheisser, verpesten beide die Umwelt aber
> clever und bewußt eingesetzt sind sie wertvolle Rohstoffe.

Naturliebhabers Beitrag wurde gelöscht

von Edi M. (edi-mv)


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Queckie schrieb:
> Mir bereitet eher Kopfschmerzen das ein Museum ein solches
> Quecksilberrelais in ein Plexiglasgehäuse einbaut.

Soll zu sehen sein, original ist das Relai in einem Bakelitgehäuse.

Harald W. schrieb:
> Dann such doch mal nach einem Quecksilberdampfgleichrichter.

Ich brauch's schon flüssig, Den Dampf mach' ich mir dann schon selbst.
;-)

: Bearbeitet durch User
von Zitatedrechsler (Gast)


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Naturliebhaber schrieb:

> Naturliebhabers Beitrag wurde gelöscht

Bist halt eine 'persona non grata' hier und hast Dir diesen Status 
reichlich verdient.

So wie der Wolf im Schafspelz oder der Mobby unter der Anonymous-Maske.

Beitrag #6456842 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Queckie (Gast)


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Edi M. schrieb:
> Queckie schrieb:
>> Mir bereitet eher Kopfschmerzen das ein Museum ein solches
>> Quecksilberrelais in ein Plexiglasgehäuse einbaut.
>
> Soll zu sehen sein, original ist das Relai in einem Bakelitgehäuse.
>


Das heißt Relais und nicht Relai..und es ist auch nicht in einem 
Backelit- sondern in einem Blechgehäuse mit Glas-Sichtfenster.

: Wiederhergestellt durch Moderator
von Gerhard O. (gerhard_)


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Hg ist ein Beispiel wo Gut-gemeintes in der Praxis oft in die Hose ging. 
Ich mochte nicht wissen wie viele LSR und SSLs bei der Entsorgung 
gebrochen sind und möglicherweise Umweltvergiftung verursacht haben. 
Sehe ich immer wieder, dass mit kaputten LSRs unachtsam umgegangen wird.

Ich bin auch der Ansicht, dass Hg ein wertvolles Element ist und 
technische Möglichkeiten bietet die von Alternativen manchmal nicht zu 
messen oder zu überbieten sind. Ich habe auch einige HG Schaltampullen 
im Besitz und würde sie solange ich Gebrauch dafür habe, nie entsorgen. 
Natürlich müssen wir mit diesem Zeug verantwortungsvoll umgehen und 
einen Vergiftung der Natur mit allen Mitteln verhindern zu suchen.

Man muss natürlich aufpassen, dass mit Hg hermetisch umgegangen wird. 
Ich habe irgendwann vor einen 1000Hz Synchronmotor mit 600U/m für ein 
historisches Quarzuhrenprojekt zu bauen wo Hg als interner Rotor 
Inertialdämpfer zum optimalen Gleichlauf eines solchen Motors notwendig 
ist.

Mawin hat mit Hg 100% recht.

: Bearbeitet durch User
von Quickie (Gast)


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MaWin schrieb:
> Aufheben, Quecksilber wird immer wertvoller, vor allem in hermetischen
> Ampullen.

echt so viel Wert wiehier
https://www.ebay.pl/itm/SIEMENS-RB109-antikes-Quecksilber-Blink-Relais-/172013807558

sind 999€ ein Mondpreis oder dient es dazu?

https://de.wikipedia.org/wiki/Amalgam#Goldamalgam

von Percy N. (vox_bovi)


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Queckie schrieb:
> es ist auch nicht in einem Backelit-

Definitiv nicht!

von Hp M. (nachtmix)


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Quickie schrieb:
> sind 999€ ein Mondpreis

Natürlich:
https://www.carlroth.com/de/de/quecksilber/quecksilber/p/7594.1

Wer keine konkrete Anwendung dafür hat, sollte es abgeben.
Die Gefahr, dass ein ungeeignetes Gefäß zur Aufbewahrung verwendet wird 
und irgendwann zerbricht, ist relativ groß.

Das Problem sind die vielen kleinen Kügelchen, die sich beim 
Runterfallen bilden und sich in irgendwelchen Ritzen verstecken, von wo 
sie jahrelang ausdampfen.

von oszi40 (Gast)


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Hp M. schrieb:
> Das Problem sind die vielen kleinen Kügelchen, die sich beim
> Runterfallen bilden und sich in irgendwelchen Ritzen verstecken, von wo
> sie jahrelang ausdampfen.

Dafür gab es im letzten Jahrtausend Quecksilbertabletts mit Loch und 
Stöpsel (im Physikunterricht). Damit hat man die Kügelchen wieder 
eingesammelt. Dass die Dämpfe schädlich sind ist natürlich bekannt.

von Quickie (Gast)


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Ein RB109 wiegt 2205 g -

weiß wer vieviel Gramm Hg darin sind?

Der Blinker verwendete eine poröse Keramik, deren 
Herstellungstechnologie verloren ging. Zur Funktionsweise des Blinkers:

https://rauschert.com/wp-content/uploads/2017/12/Artikel_Poroese_Keramik_CFI2014.pdf

von Edi M. (edi-mv)


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Queckie schrieb:
> Das heißt Relais und nicht Relai..und es ist auch nicht in einem
> Backelit- sondern in einem Blechgehäuse mit Glas-Sichtfenster.

Wie Relais geschrieben wird, weiß ich, siehe oben, Beitrag vom 
28.10.2020 12:01.
Sorry für den Tippfehler.

Aber... Bakelit kommt nicht von Backen- ohne "c".

: Bearbeitet durch User
von Quickie (Gast)


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von oszi40 (Gast)


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Quickie schrieb:
> Beitrag "Quecksilber Relais"

Das "Schranken-Relais" kannst Du Dir jeden Dienstag im Eisenbahnmuseum 
Rheinsberg vorführen lassen. Es waren 2 Quecksilber Schalter, die durch 
einen Motor geschwenkt wurden. Leider habe ich damals kein Foto gemacht.

von Hausräumung (Gast)


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Für den Fall das man es verkaufen würde, wie muss es verpackt werden?
Darf man solche Sachen überhaupt noch verkaufen?

von Nora Norator (Gast)


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Hausräumung schrieb:
> Für den Fall das man es verkaufen würde, wie muss es verpackt werden?
> Darf man solche Sachen überhaupt noch verkaufen?

Nur an Selbstabholer, weil der Versand eingeschränkt ist.

Das Problem an Quecksilber ist, das es wegrollt, in irgendeiner Ritze 
verschwindet und dort über die Jahre alles mit giftigen 
Quecksilberdämpfen ausfüllt. Man kriegt es quasi nie wieder raus aus der 
Ritze.

Deshalb bruchsicher verpacken und für den Fall das es doch bricht, 
sollte es sich in einem dichten zwiten Gefäß befinden, das das 
Quecksilber wieder auffängt.

Früher hat man Zellstoff um den Quecksilberbehälter eines Thermometers 
gepackt.

von Queckie (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Quickie schrieb:
>> Beitrag "Quecksilber Relais"
>
> Das "Schranken-Relais" kannst Du Dir jeden Dienstag im Eisenbahnmuseum
> Rheinsberg vorführen lassen. Es waren 2 Quecksilber Schalter, die durch
> einen Motor geschwenkt wurden. Leider habe ich damals kein Foto gemacht.

Auch davon gibts Videos bei YT..das war aber IMHO kein Motor, sondern 
nur eine Spule die einen Blechwinkel periodisch anzieht und so die Mimik 
zum Schaukeln bringt.

Du meinst die DDR Variante, das RB109 ist die Siemens Variante..und IMHO 
faszinierender.

von Soul E. (Gast)


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Nora Norator schrieb:

> Früher hat man Zellstoff um den Quecksilberbehälter eines Thermometers
> gepackt.

Dafür haben die Klopapierpreise zu sehr angezogen.

Luftpolsterfolie tut's auch, und als luftdichter Behälter ein Joghurt- 
bzw Krautsalat-Eimerchen oder eine Speiseeis-Box.

von Eiskenner (Gast)


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Nora Norator schrieb:
> Das Problem an Quecksilber ist, das es wegrollt, in irgendeiner Ritze
> verschwindet und dort über die Jahre alles mit giftigen
> Quecksilberdämpfen ausfüllt. Man kriegt es quasi nie wieder raus aus der
> Ritze.

Das können sich viele nicht so recht vorstellen, da doch ein Metall...
obwohl sie es vermutlich schon gehört haben (das hat fast jeder mal).

Verbreitetes Unwissen (ob nie gehört, vergessen, oder aus Ignoranz
wegen "gibt's doch nicht, ist doch ein Metall" und/oder "ich werde
schon nichts davon essen - diese Vorschriften sind doch für Kinder"
(obwohl es darum gar nicht geht), ist da völlig egal) war wohl der
Hauptbeweggrund zur Erstellung jener Vorschriften.

Soul E. schrieb:
> als luftdichter Behälter ein Joghurt-
> bzw Krautsalat-Eimerchen oder eine Speiseeis-Box

Na ja, z.B. so etwas wie alte Tupperware oder halt in die Richtung
ist etwas sicherer - so einige "windige" Dinger sind weit entfernt
von jegl. Gas-/Flüssigkeits- Dichtheit (ist auch gar nicht wirklich
gefordert in den jew. orig. Anwendungen - die meisten Kandidaten
haben aber zwecks gesteigerter Hygiene eine (dichte) Folie dabei).

Deutlichst erkannt habe ich das mal vor einigen Jahren, als ich
durch Zufall mal viele Staubpartikel auf die Tröpfchen-bedeckte
OF eines ....issimo bekam - und dieses dann unter'm Wasserhahn
davon befreien hatte wollen, unter anderem auch mit nach oben
gedrehter Unterseite. Das Experiment kann ja jeder nachmachen -
ich würde also erst mal einen genaueren Blick darauf werfen...

von Eiskenner (Gast)


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(Allerdings neigt Hg schon dazu, ohne größere Krafteinwirkung
(so Dinge wie der Fall aus >= 0,5m Höhe) erst mal "gesellig
zusammen zu bleiben" (OF-Spannung). Sooo schlecht sind diese
Eis-, Kraut-, sonstwas-Eimer/-Becher nicht, daß man unbedingt
was anderes brauchen wird. Nur "genau hinschauen" würde ich.)

von Arno H. (arno_h)


Angehängte Dateien:

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Wie schnell verdunstet das Quecksilber eigentlich, die Siedetemperatur 
liegt ja deutlich über der Raumtemperatur? Gibt es da Zahlen zu?
Ein "Low Power" Hg-Relais unbekannter Herkunft habe ich auch noch im 
Bestand.

Arno

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Hier gibt's eine interessante Abhandlung dazu, ist recht kurzweilig 
geschrieben:

https://www.bcp.fu-berlin.de/chemie/chemie/sicherheit/entsorgung/einzelchemikalien/quecksilber_zu_hause/quecksilber050.html

Das ist jetzt offenbar im Lichte der Hysterie dazumals um 
Kompaktleuchtstofflampen geschrieben worden, aber es gibt zumindest ein 
paar Zahlen.

von Zitatedrechsler (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Das ist jetzt offenbar im Lichte der Hysterie dazumals um
> Kompaktleuchtstofflampen geschrieben worden, aber es gibt zumindest ein
> paar Zahlen.

Da steht so was wie  "Nur 2,5 mg Quecksilber zu unterstellen, diese 
Menge könnte bis in alle Ewigkeit eine Gefahr darstellen, ist Hysterie!"
Dagegen ist ein Quecksilberschalter mit bis zu 3 ml Hg gefüllt, also 
40g.
Das dunstet schon ein paar Jährchen und Hg verdunstet recht gut. Da wird 
man schon täglich lüften müssen.

von Edi M. (edi-mv)


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Jörg W. schrieb:
> Das ist jetzt offenbar im Lichte der Hysterie dazumals ... geschrieben worden

Auf jeden Fall, wenn ich das Geschwurbel lese, fange ich auch an, mich 
zu äquilibrieren. (letzter Absatz des verlinkten Artikels)
;-|

Ist zwar schon lange her- aber HG wurde früher sogar als Arznei pur 
eingenommen !
Es kam in etlichen technischen Geräten vor, und noch nicht in 
zugeschmolzenen Glasgefäßen.

Der "Hg- Unterbrecher", geschweige denn der "Hg- Turbinen- Unterbrecher" 
gehörten einst zur Ausstattung von Wissenschaftlern der 
Hochspannungsforschung, der Röntgen- Spezialisten und- ja, kaum jemand 
weiß es, die Leute sind lange über'n Jordan- der ersten Funkamateure.

Es gab wohl mal Hg- Vergiftungen in irgendwelchen miesen Orten dieses 
Planeten, wo in der NAtur Hg- Dämpfe auftraten, oder Goldwäscher am 
Yukon, die damit nicht umgehen konnten.
In den zivilisierten Staaten des beginnenden Industrie- Zeitalters gab 
es m. W. keine Leichenberge durch Hg.

Und ich habe auch nicht vor, mich ausgerechnet mit diesem Zeug nach 
Walhalla zu begeben.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Zitatedrechsler schrieb:
> Dagegen ist ein Quecksilberschalter mit bis zu 3 ml Hg gefüllt, also
> 40g.

Völlig klar. Wenn einem so ein Kram runterfällt, wird man das gewiss 
nicht jahrelang da rumliegen lassen, sondern zusehen, dass man so viel 
wie irgend möglich davon eingesammelt bekommt.

Nicht runterfallen lassen ist auf jeden Fall besser. ;-)

Interessant fand ich die Abhandlung trotzdem, weil man zumindest 
überhaupt mal ein Gefühl für die Größenordnungen bekommen kann.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Edi M. schrieb:
> Ist zwar schon lange her- aber HG wurde früher sogar als Arznei pur
> eingenommen !

Ja, und lange Zeit wurde es uns in den Mund geschmiert. Allerdings hat 
sich auch da die Erkenntnis durchgesetzt, dass das nicht unbedingt der 
Gesundheit so extrem förderlich war (und die Einnahme von metallischem 
Hg war es sowieso nie, man glaubte das nur damals).

von Werner H. (werner45)


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Diese kleinen Mengen Quecksilber sind Pipifax zu den VIELEN 100 TONNEN, 
die in Marktredwitz im Boden gefunden wurden, teilweise als 
Quecksilber-See!

https://de.wikipedia.org/wiki/Chemische_Fabrik_Marktredwitz

Was nicht erwähnt wird: Der Firmenleiter der CFM (Name vergessen) war 
fleißiger  CSU-Partei-Spender. Im Labor des Instituts für Arbeitsschutz 
in Erlangen wurden schon vor 1980 in Proben aus Marktredwitz 
Quecksilberwerte weit oberhalb des damals gültigen Grenzwertes gemessen. 
Das hatte aber jahrelang keinerlei Folgen. Ich mußte über die Jahre 
mehrfach das Spektrometer für die Messungen überprüfen, die zu hohen 
Meßwerte waren richtig, das Gerät war in Ordnung.
Der Laborleiter meldete die Meßwerte weiter. (Diese wurden aber von 
unbekannter Stelle nach unten korrigiert, also vertuscht. Das war wohl 
politisch so gewollt, weil die Fabrik der einzige große Arbeitgeber in 
Marktredwitz war).

Hierzu beachte man die Literatur- und Link-Angaben im obigen 
Wiki-Artikel.

Nach der Pleite stellte sich bei der Sanierung des Geländes heraus, daß 
es noch einige undokumentierte unterirdische Rohre und Kanäle auf dem 
Gelände gab, in denen das Quecksilber glitzerte. Die endeten Richtung 
tscheschicher Grenze. Gefunden wurden die beim Baggern.

Das ist die größte vertuschte Sauerei, die es in Deutschland bzw. Europa 
mit Quecksilber gab.

von michael_ (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Ja, und lange Zeit wurde es uns in den Mund geschmiert. Allerdings hat
> sich auch da die Erkenntnis durchgesetzt, dass das nicht unbedingt der
> Gesundheit so extrem förderlich war (und die Einnahme von metallischem
> Hg war es sowieso nie, man glaubte das nur damals).

Das ist absoluter Unsinn!
Amalgam ist nicht schädlich. Natürlich verdienen Zahnärzte und Industrie 
an "modernen" Mitteln sich eine goldene Nase. Oder Windräder.

P.S.: Ich habe jetzt erst mitgekriegt, das es vom Mod Wunsch ist.
Du kannst es dir leisten. Viele andere müssen sich heute noch mit 
Amalgam abfinden.
Und sterben nicht reihenweise.

Werner H. schrieb:
> Diese kleinen Mengen Quecksilber sind Pipifax zu den VIELEN 100 TONNEN,
> die in Marktredwitz im Boden gefunden wurden, teilweise als
> Quecksilber-See!

Ich dachte das gab es nur in der DDR :-)
Scheinbar doch ein gemeinsames Deutschland-Erbe. Was der 
Industrialisierung geschuldet ist.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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michael_ schrieb:
> Das ist absoluter Unsinn!

Interessant, auf welchen Feldern du alles so ein Experte bist.

Aber lassen wir das. Auch um irgendwelche Umweltschweinereien geht's im 
Thread eher nicht, sondern um ein paar simple Schalter mit allerdings 
einer Menge an Hg, die bei unsachgemäßer Nutzung ziemlich unstrittig 
gesundheitliche Schäden verursachen kann (anders als 2 mg aus einer 
Kompaktleuchtstofflampe).

Im örtlichen Energie-Museum gibt's übrigens einen 
Quecksilberdampfgleichrichter zu sehen, in dem stolze 6 kg davon 
herumlungern. Damit wurde früher der Gleichstrom für den Betrieb von 
Straßenbahnen produziert. Laut Museumsführer war das Hauptproblem dabei 
der Transport bis ins Museum und das Aufstellen. Ein 
Siliziumgleichrichter ist da sehr viel einfacher zu handhaben. ;-)

von Edi M. (edi-mv)


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: Bearbeitet durch User
von michael_ (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> michael_ schrieb:
>> Das ist absoluter Unsinn!
>
> Interessant, auf welchen Feldern du alles so ein Experte bist.

Du hast es mit dem Amalgam hier reingebracht!
Ganz andere Baustelle.
Ich habe 50 Jahre alte Amalgam Füllungen.
Gar so sehr verblödet bin ich deshalb aber noch nicht. Denke ich.

von Harald W. (wilhelms)


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Edi M. schrieb:

> In den zivilisierten Staaten des beginnenden Industrie- Zeitalters gab
> es m. W. keine Leichenberge durch Hg.

Naja, solange ist das noch garnicht her:
https://de.wikipedia.org/wiki/Minamata-Krankheit

von Nora Norator (Gast)


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Edi M. schrieb:
> Ist zwar schon lange her- aber HG wurde früher sogar als Arznei pur
> eingenommen !

Es wurde geschluckt, aber Kaum vom Körper absorbiert, weil es ziemlich 
schnell wieder ausgeschiessen wurde. Dagegen gelangen Quecksilberdämpfe 
über die Lunge ins Blut und von dort in alle Körperzellen, wo es sich 
über die Jahre anreichert. Das ist ja das eigentliche Problem der 
Schwermetalle, sie schaden nicht sofort, sondern über die Jahre wenn man 
diesen permanent ausgesetzt ist (s. Dosis-Wirkungskurve ). Deshalb wird 
ja Benzin nicht mehr 'verbleibt'.

> Wenn einem so ein Kram runterfällt, wird man das gewiss
> nicht jahrelang da rumliegen lassen, sondern zusehen, dass man so viel
> wie irgend möglich davon eingesammelt bekommt.

Deshalb ist es wichtig, das das Zeug nicht auf den Holzdielenfussboden 
knallt, wo es sich in den Ritzen versteckt. Denn dort kann man es eher 
schlecht einsammeln.

Aber auch für diesen Fall gibt es Tipps:
https://www.bcp.fu-berlin.de/chemie/chemie/sicherheit/entsorgung/einzelchemikalien/quecksilber_zu_hause/quecksilber080.html

von Horst S. (petawatt)


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Weitere Großanwendung in der Vergangenheit: Hg-Gleichrichter für 
Aluminiumgewinnung aus Bauxid durch Elektrolyse. Hier wird im Werk ein 
Gleichstrom von mehreren 10.000A bei einer relativ kleinen Spannung von 
ca. 400V benötigt.
Hab selbst bei dem Umbau einer Anlage auf Halbleiter mitgewirkt. Wegen 
des starken Magnetfelds in der Nähe der massiven Stromschienen legt man 
freiwillig alle Metallteile, Karten mit Magnetstreifen und Elektronik 
vor Annäherung vorher beiseite. Wer den Kopf zwischen die Schienen 
steckt soll angeblich starke Sehstörungen haben. Ein Werkzeug aus 
magnetischem Material wird mit hoher Kraft angezogen und verursacht 
einen heftigen Kurzschluss.

Grüße von petawatt

von Andrew T. (marsufant)


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Edi M. schrieb:
> In den zivilisierten Staaten des beginnenden Industrie- Zeitalters gab
> es m. W. keine Leichenberge durch Hg.

Ich erweitere gern Dein Wissen:

Guckst Du mal die Berichte über die Quecksilber-Gewinnung in Österreich 
an zu Zeiten des "beginnenden Industriezeitalters" an.

Jetzt bitte nicht diskutieren ob Österreich zu zivilisierten Staaten 
gehört,
oder das es dort keine Leichenberge gab weil die Hg-bedingt Verstorbenen 
korrekt erdbestattet wurden (weil das die häufigste Form in der dortigen 
Zivilisation), d.h. deshalb kein Berg.


Relative Giftigkeit von metallischem Hg ist natürlich deutlich kleiner 
als von Hg-Verbindungen. Insbesondere organische Verbindungen werden 
gravierend vom Körper aufgenommen. Stichwort: 
https://de.wikipedia.org/wiki/Minamata-Krankheit.

Deshalb machen die obengegeben Hinweise zur Verpackung schon Sinn,
und sind auch als ausreichend sicher einzustufen.
Wer dann doch noch Bedenken hat, sollte auch so konsequent sein seine 
Zahnarzt zu befragen: Hg  mit silberhaltigem Pulver wird in etlichen 
Praxen noch heute genutzt für die ach so heiß diskutierte 
Amalgam-Füllung. Moderne Version ist aber (ok, modern ist das seit ca. 5 
Jahrzehnten), das die Einzelkomponenten in eine kleine Plastikkapsel gut 
geschützt und vordosiert verpackt sind. D.h. Zahnärzte die das wirklich 
"händisch" aus den Einzelkomponenten anmischen findest Du wohl im Alltag 
nicht mehr in Deutschland .-)
Wer Details möchte, z.B. hier:
https://www.zahn-lexikon.com/index.php/a/1798-amalgam

von Arkham Asylum - Reception (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Interessant fand ich die Abhandlung trotzdem, weil man zumindest
> überhaupt mal ein Gefühl für die Größenordnungen bekommen kann.

Hier mal ne Abhandlung aus einem Gegenpol Berlins - Bayern ;-)

https://www.lgl.bayern.de/gesundheit/arbeitsplatz_umwelt/projekte_a_z/ir_quecksilber_energiesparlampen.htm

Geht auch 'nur' um die Lappalie Energiesparlampe, die Tipps sind aber 
die selben:

1. Lüften
2. Einsammeln (aber nicht mit Staubsauger)

Zitat: "Kritischer müssen alle Fälle betrachtet werden, bei denen keine 
sofortige Entfernung des Quecksilbers aus dem Raum erfolgt und somit ein 
längeres Expositionsrisiko, bei ggf. schlechten Lüftungsbedingungen, 
insbesondere für Kinder bestehen könnte."

Und zum Abschluß ein älterer Artikel (vor Enrgiesparlampe) zur 
Quecksilberverseuchung der Bundesrepublik:
https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14339131.html

aus Hamburg, noch so ein gegenpol zur Hauptstadt.

von Edi M. (edi-mv)


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Andrew T. schrieb:
> Ich erweitere gern Dein Wissen
> Quecksilber-Gewinnung in Österreich...

Ist ja wirklich reizend- ich fühle mich nun vieeeel schlauer, Danke !

> Relative Giftigkeit von metallischem Hg ist natürlich deutlich kleiner
> als von Hg-Verbindungen.... Minamata...

Eben, eben...
Das ist es ja... ich will weder Hg gewinnen, noch Hg- Verbindungen 
verarbeiten- nur eben metallisches Hg verwenden.

Nun  ja... heute spielt Hg keine Rolle mehr, obwohl es immer noch in 
Fischen gefunden wird- verwendet werden Hg- Verbindungen wohl noch 
immer.

Dafür fragt kaum einer nach den Leuten -sogar Kindern-, die in 
Entwicklungsländern unter primitivsten Bedingungen teilweise giftigen 
Dreck sammeln, um die "Seltenen Erden" und Kobalt zu gewinnen, die 
hierzulande in Akkus verwendet werden, für Smartphones, die den Leuten 
hinterhergeschmissen werden, sogar Krankenversicherte und Angestellte 
sollen inzwischen zur Verwendung dieser Dinger genötigt werden (mir 
schon  beides passiert, ich habe nämlich keins, und will keins)- und 
natürlich Autoakkus für E- Autos.

Sind schon tolle Techniker hier im Forum... reagieren auf Stichwörter 
wie "Allstrom", "Hochspannung", "Niederspannung", "Quecksilber" u. a. 
mit mit ausführlichsten Warnungen und Schreckenszenarien.

Heftigste Dankesstürme meinerseits !

Merkwürdig... was ich mit den Zeug beabsichtige, fragt keiner...

von Arkham Asylum - Reception (Gast)


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Edi M. schrieb:
> Sind schon tolle Techniker hier im Forum... reagieren auf Stichwörter
> wie "Allstrom", "Hochspannung", "Niederspannung", "Quecksilber" u. a.
> mit mit ausführlichsten Warnungen und Schreckenszenarien.
>
> Merkwürdig... was ich mit den Zeug beabsichtige, fragt keiner...

Ja, das nennt sich Demokratie, was du machst ist den anderen egal, nur, 
du selbst und die Gemeinschaft sollte keinen Schaden nehmen.

Bei der Kindererziehung nennt man sowas "Antiautoritäres Behüten" - ist 
doch ne feine Sache.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Edi M. schrieb:
> Eben, eben...
> Das ist es ja... ich will weder Hg gewinnen, noch Hg- Verbindungen
> verarbeiten- nur eben metallisches Hg verwenden.

Kann man machen - man sollte aber wissen, wie man damit umgeht. Dann ist 
das auch gefahrlos möglich.

> Nun  ja... heute spielt Hg keine Rolle mehr, obwohl es immer noch in
> Fischen gefunden wird- verwendet werden Hg- Verbindungen wohl noch
> immer.

Hg hält sich leider hartnäckig in der Nahrungskette - und es wird eben 
immer noch reichlich illegal genutzt (Goldgewinnung) und landet über die 
Flüsse im Meer :-/

> Dafür fragt kaum einer nach den Leuten -sogar Kindern-, die in
> Entwicklungsländern unter primitivsten Bedingungen teilweise giftigen
> Dreck sammeln, um die "Seltenen Erden" und Kobalt zu gewinnen, die
> hierzulande in Akkus verwendet werden, für Smartphones, die den Leuten
> hinterhergeschmissen werden, sogar Krankenversicherte und Angestellte
> sollen inzwischen zur Verwendung dieser Dinger genötigt werden (mir
> schon  beides passiert, ich habe nämlich keins, und will keins)- und
> natürlich Autoakkus für E- Autos.

Ist genau so schlimm, aber hier ging es ja um Quecksilber in DE.

Übrigens sind damals im 18./19. Jhd. praktisch alle Vergolder am 
Zarenhof an Quecksilbervergiftung verstorben. War halt praktisch, das 
als Flüssigkeit aufzutragen und das Hg dann verdunsten zu lassen :-o

Wie schon andere schrieben, sind organische Quecksilberverbindungen 
extrem übel. Besonders "nett": 
https://de.wikipedia.org/wiki/Dimethylquecksilber
Das rafft sogar Profis (Chemiker) dahin.

von Edi M. (edi-mv)


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Chris D. schrieb:
> Kann man machen - man sollte aber wissen, wie man damit umgeht. Dann ist
> das auch gefahrlos möglich.

Jaaaa... Bitte.... kläääärt mich auf...

Chris D. schrieb:
> Wie schon andere schrieben, sind organische Quecksilberverbindungen
> extrem übel. Besonders "nett": Dimethylquecksilber...

Ok.
Ich werde keine toxikologischen Experimente machen.
Und keinen Kernspinresonanzspektrographen bei mir aufstellen.

Beitrag #6458605 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Arkham Asylum - Reception (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Übrigens sind damals im 18./19. Jhd. praktisch alle Vergolder am
> Zarenhof an Quecksilbervergiftung verstorben. War halt praktisch, das
> als Flüssigkeit aufzutragen und das Hg dann verdunsten zu lassen :-o

Naja, manchmal scheint es, der gemeine Russe strebt den Tod im Dienst 
des Zaren/Generalsekretärs geradezu an, scheint wohl ganz im Sinne der 
Märtyrer Verehrung durch die Orthodoxen Kirche zu sein ... SCNR

Beitrag #6458613 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Edi M. schrieb:
> Jaaaa... Bitte.... kläääärt mich auf...

Muß man nicht jeden (allgemeinen) Text auf sich selber beziehen, für die 
Allgemeinheit ist es von Interesse (nennt sich Forum).

Chris D. schrieb:
> Besonders "nett": https://de.wikipedia.org/wiki/Dimethylquecksilber.

Das ist gruselig! Geht in Sekunden durch normale Handschuhe und 
durchdringt die Blut-Hirn-Schranke.

Wie die Untersuchungen an Fischen zeigen ist Hg in unserer Nahrungskette 
immer noch weit verbreitet (und das wird sich so schnell auch nicht 
ändern). Sind zwar keine tödlichen Dosen, sollte aber jeden bezüglich 
Umwelt nachdenklich machen (wie auch Spätfolgen von Tschernobyl und 
Fukushima oder von Kernbombenexperimenten).

von Edi M. (edi-mv)


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Mohandes H. schrieb:
> Muß man nicht jeden (allgemeinen) Text auf sich selber beziehen, für die
> Allgemeinheit ist es von Interesse (nennt sich Forum).

Ja, ok- die Allgemeinheit wiill das Zeug aber sicher kaum haben.
Fällt nur auf, daß bei Stichworten sofort die Aufklärer anspringen.

Und die hier beschriebenen Szenarien reichen schon mal für einen neuen 
Katastrophenfilm.
Hallo... Steven Spielberg... !

von Harald W. (wilhelms)


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Jörg W. schrieb:

> Im örtlichen Energie-Museum gibt's übrigens einen
> Quecksilberdampfgleichrichter zu sehen,

In Betrieb? Es soll echt lustig aussehen, wie da der Lichtbogen
hin und her springt.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Harald W. schrieb:
>> Im örtlichen Energie-Museum gibt's übrigens einen
>> Quecksilberdampfgleichrichter zu sehen,
>
> In Betrieb?

Leider nicht. Auch wenn das Museum dem Energieversorger gehört, werden 
sie weder die Stromrechnung dafür bezahlen wollen noch die Abwärme 
weglüften. ;-) Außerdem ist es natürlich extrem UV-lastig, man konnte da 
im Original nur durch so 'ne kleine „Schweißerscheibe“ durchgucken.

von Harald W. (wilhelms)


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Horst S. schrieb:

> Hg-Gleichrichter für Aluminiumgewinnung
> Grüße von petawatt

Wurde da bereits ein Petawatt erreicht? :-)

von Harald W. (wilhelms)


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Arkham Asylum - Reception schrieb:

> der gemeine Russe

Es gibt auch nette Russen.

von Maik .. (basteling)


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Im Museum für Energiegeschichten in Hannover steht auch so ein 
Glaskraken, der über einen Schalter in Betrieb gesetzt werden kann. 
Zumindestens war das vor 10 Jahren noch möglich. Das Tanzen der Funken 
auf dem silbernen See, das blaue Leuchten - ist schon sehenswert.

von Sven D. (Gast)


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Mohandes H. schrieb:
> Sind zwar keine tödlichen Dosen, sollte aber jeden bezüglich
> Umwelt nachdenklich machen

http://sharkprotect.de/de/2016/06/28/vorsicht-beim-verzehr-von-haifleisch/

von Harald W. (wilhelms)


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Sven D. schrieb:

> http://sharkprotect.de/de/2016/06/28/vorsicht-beim-verzehr-von-haifleisch/

Gibts deshalb im Fischgeschäft keine Schillerlocken mehr?

Beitrag #6458835 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Den Tintenfisch im Deutschen Museum/Muenchen hat schon jemand 
leergetrunken. Kein Hg-See mehr drinnen...

Gruss
WK

von Peter D. (peda)


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Chris D. schrieb:
> Übrigens sind damals im 18./19. Jhd. praktisch alle Vergolder am
> Zarenhof an Quecksilbervergiftung verstorben.

Auch die Spiegelmacher in Fürth hatten nur ein kurzes Leben. Und die 
Nachmieter auch, da ja vieles in Heimarbeit erfolgte. Da tropfte 
schonmal das Quecksilber von der Decke.
Erst um die 1990-er Jahre wurden die belasteten Wohnungen saniert 
(hoffentlich).

https://www.fuerthwiki.de/wiki/index.php/Quecksilber

von Percy N. (vox_bovi)


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Harald W. schrieb:
> Arkham Asylum - Reception schrieb:
>
>> der gemeine Russe
>
> Es gibt auch nette Russen.

Ja, auf den gemeinen Russen trifft das zu.

von Sven D. (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Sven D. schrieb:
>
>> http://sharkprotect.de/de/2016/06/28/vorsicht-beim-verzehr-von-haifleisch/
>
> Gibts deshalb im Fischgeschäft keine Schillerlocken mehr?

Kann gut sein, der Bestand an Dornhaien in der Ostsee soll aber auch 
gefährdet sein. Das sind schöne Tiere, habe schon ein paar gefischt aber 
nicht verwendet.

von Percy N. (vox_bovi)


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Harald W. schrieb:
> Gibts deshalb im Fischgeschäft keine Schillerlocken mehr?

Dornhai steht auf der Roten Liste; in Europa ist die gezielte Befischung 
unzulässig.
https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?uri=CELEX:02014R0043-20140705

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