Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Gelöteter Step-Down-Wandler funktioniert nicht


von Lars N. (larsn)


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Ich versuche seit ein paar Tagen, meinen Step-Down-Wandler zu löten. Der 
Wandler soll 5V auf 3.3V wandeln.

Ich fange mit der Spule und Heißluft an, dann löte ich den Wandler mit 
Heißluft. Mit Lötpaste bin ich gar nicht zurecht gekommen, aber mit 
"vorgelöteten" Pads funktioniert es dem Anschein nach ganz gut.

Das Problem ist jetzt, dass keine der Schaltungen funktioniert. Die 
erste hatte Kurzschluß, bei der zweiten waren die beiden GND-Zonen nicht 
verbunden -- also alles Lötfehler.

Bei der dritten Schaltung war die Ausgangsspannung 5V, bei der vierten 
und fünften 0.3V bzw. 0.1V. (Alles ohne Last, aber das sollte wohl 
nichts machen?!)

Wenn man von den ersten drei Versuchen absieht, scheint die 
Ausgangsspannung nicht richtig in Schwung zu kommen.

Vielleicht bin ich ein wenig naiv, aber kann man anhand der Symptome 
abschätzen, an welchem Bauteil das vielleicht liegen könnte?

: Verschoben durch Moderator
von Base64 U. (6964fcd710b8d77)


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Welches Bauteil, welche Schaltung, welche passiven Komponenten?
Auf dem Foto sieht man ein bisschen Layout, sonst aber nix.

von Thomas (kosmos)


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wie soll man nur mit dieser Informationsflut zurechtkommen?

von Lars N. (larsn)


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Wandler TPS62082 (TI), Spule XFL3012-102MEB (Coilcraft), 1x 22uF 
(rechts), 1x 10uF (links)

von AtariST (Gast)


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Datenblatt? Wo ist der 180k-Widerstand zwischen Pin 7 und 8?

von Lars N. (larsn)


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AtariST schrieb:
> Datenblatt? Wo ist der 180k-Widerstand zwischen Pin 7 und 8?

Hier:
https://www.ti.com/lit/gpn/tps62082

Welcher Widerstand?

von OMG (Gast)


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Lars N. schrieb:
> Welcher Widerstand?

OMG!

von N. A. (bigeasy)


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Lars N. schrieb:
> Welcher Widerstand?

Siehe...
Lars N. schrieb:
> Hier:
> https://www.ti.com/lit/gpn/tps62082

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Lars N. schrieb:
> Vielleicht bin ich ein wenig naiv, aber kann man anhand der Symptome
> abschätzen, an welchem Bauteil das vielleicht liegen könnte?
So viel ist da ja beim besten Willen nicht drauf, was nicht 
funktionieren könnte...

Zeig doch mal ein paar Bilder von deinen fertig aufgebauten Schaltungen.

N. A. schrieb:
> Lars N. schrieb:
>> Welcher Widerstand?
> Siehe...
Das ist nur ein Pullup für die Auswertung des PG-Ausgangs. Siehe Bild 
8.2 im verlinkten Datenblatt (denn so ein Datenblatt hat mehr als nur 
die erste Seite). Wenn man den PG-Ausgang nicht braucht, kann man den 
auch weglassen, denn bei den Pinbeschreibungen steht dann "Can be left 
floating if not used."

: Bearbeitet durch Moderator
von Sascha W. (sascha-w)


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Lothar M. schrieb:
> N. A. schrieb:
>> Lars N. schrieb:
>>> Welcher Widerstand?
>> Siehe...
> Das ist nur ein Pullup für die Auswertung des PG-Ausgangs. Wenn man den
> PG-Ausgang nicht braucht, kann man den auch weglassen. Siehe Bild 8.2 im
> verlinkten Datenblatt.
Eben,
und noch dazu entspricht die Lage der Anschlüsse in der Schaltung des DB 
nicht der Lage der Pin's.

Sascha

von Kevin M. (arduinolover)


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Sascha W. schrieb:
> und noch dazu entspricht die Lage der Anschlüsse in der Schaltung des DB
> nicht der Lage der Pin's.

Dem stimme ich zu, wenn ich nicht komplett falsch geschaut habe ist das 
Teil gespiegelt da wo VIn sein sollte ist VOut.

Wo bzw. Wie die Rückkopplung angeschlossen ist sehe ich auch nicht.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Kevin M. schrieb:
> Wie die Rückkopplung angeschlossen ist sehe ich auch nicht.
Datenblatt lesen. Der TPS62082 heißt deshalb so, weil der die 3,3V ganz 
ohne externen Spanungsteiler erzeugen kann:
https://www.ti.com/product/TPS62082

: Bearbeitet durch Moderator
von Lars N. (larsn)


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Kevin M. schrieb:
> Sascha W. schrieb:
>> und noch dazu entspricht die Lage der Anschlüsse in der Schaltung des DB
>> nicht der Lage der Pin's.
>
> Dem stimme ich zu, wenn ich nicht komplett falsch geschaut habe ist das
> Teil gespiegelt da wo VIn sein sollte ist VOut.
>
> Wo bzw. Wie die Rückkopplung angeschlossen ist sehe ich auch nicht.

Ihr bezieht euch aber nicht auf das Diagramm auf Seite 1, welches nicht 
der Pin-Belegung auf Seite 4 entspricht? Auf Seite 19 ist ein 
Beispiel-Layout, das habe ich nachgebaut.

von Lars N. (larsn)


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Lothar M. schrieb:
> Kevin M. schrieb:
>> Wie die Rückkopplung angeschlossen ist sehe ich auch nicht.
> Datenblatt lesen. Der TPS62082 heißt deshalb so, weil der die 3,3V ganz
> ohne externen Spanungsteiler erzeugen kann:
> https://www.ti.com/product/TPS62082

Wenigstens einer, der aufpasst. ;-)

Hier sind ein paar Bilder von einer Platine, wo 0V rauskommen. Aber die 
anderen sehen ehrlich gesagt auch nicht anders aus.

von Sascha W. (sascha-w)


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Lars N. schrieb:
> Hier sind ein paar Bilder von einer Platine,
viel erkennen kann man da nicht, wenn der Chip auch so dranpappt wie die 
Kondensatoren wundert mich nichts. Und das Teil mit dem Thermalpad unter 
dem Chip ordentlich draufzubringen wird wohl nur per Reflow ordentlich 
funktionieren.
Nicht alles was man als Hobbyelektoniker kaufen kann ist auch wirklich 
dafür geeignet es zu verarbeiten - will sagen, eine Nummer größer währe 
nicht die schlechteste Idee.

Sascha

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Lars N. schrieb:
> Ich fange mit der Spule und Heißluft an

Vielleicht den Lack der internen Kupferlackdrähte angeschmolzen?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Lars N. schrieb:
> Hier sind ein paar Bilder von einer Platine, wo 0V rauskommen. Aber die
> anderen sehen ehrlich gesagt auch nicht anders aus.
Normalerweise sollte das IC flach aufliegen...  :-o

Sascha W. schrieb:
> Und das Teil mit dem Thermalpad unter dem Chip ordentlich
> draufzubringen wird wohl nur per Reflow ordentlich funktionieren.
Ich würde das Ding komplett von Hand mit dem Kolben löten. Erst die Pads 
aussen rum (die hätten ruhig ein wenig länger sein dürfen), dann das 
Thermal Pad von unten.

> will sagen, eine Nummer größer währe nicht die schlechteste Idee.
Besonders, wenn die Platine eh' fast leer ist... ;-)

von Wolfgang (Gast)


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AtariST schrieb:
> Wo ist der 180k-Widerstand zwischen Pin 7 und 8?

Warum soll deiner Meinung nach dieser Pull-Up erforderlich sein, wenn PG 
gar nicht genutzt wird?

von kunz (Gast)


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Sascha W. schrieb:
> Nicht alles was man als Hobbyelektoniker kaufen kann ist auch wirklich
> dafür geeignet es zu verarbeiten ...

So ist es. Oder anders: Wer SMD kennt, nimmt THT.
Wieso sich Bastler das Gefrickel antun, ist mir ein Rätsel.

von Sascha W. (sascha-w)


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kunz schrieb:
> Sascha W. schrieb:
>> Nicht alles was man als Hobbyelektoniker kaufen kann ist auch wirklich
>> dafür geeignet es zu verarbeiten ...
>
> So ist es. Oder anders: Wer SMD kennt, nimmt THT.
> Wieso sich Bastler das Gefrickel antun, ist mir ein Rätsel.
Naja SMD ist ja nicht gleich SMD, aber spätestens wenn die dünnste 
Lötkolbenspitze nicht mehr zwischen die Pin's passt hör ich auf.

Sascha

von Teo D. (teoderix)


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Sascha W. schrieb:
> spätestens wenn die dünnste
> Lötkolbenspitze nicht mehr zwischen die Pin's passt hör ich auf.

Glaub ich dir nicht! Solange noch Pins zu sehen sind und der Krümel 
nicht kleiner als 0603 ist, lötest du das mit ner ~1,2mm Meißel, im 
halbdunkel rein nach Gefühl. ;D

von Lars N. (larsn)


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Lothar M. schrieb:
> Normalerweise sollte das IC flach aufliegen...  :-o

Hast recht. Bei der Platine hat der IC Schräglage, bei den anderen 
nicht.

> Sascha W. schrieb:
> Ich würde das Ding komplett von Hand mit dem Kolben löten. Erst die Pads
> aussen rum (die hätten ruhig ein wenig länger sein dürfen), dann das
> Thermal Pad von unten.

Kannste vergessen, da die Vias sehr klein und tented sind.

>> will sagen, eine Nummer größer währe nicht die schlechteste Idee.
> Besonders, wenn die Platine eh' fast leer ist... ;-)

Es war nicht meine Idee mit dem Thermal Pad, aber eine Nummer größer 
muss es erstmal geben!

Wie insgeheim schon vermutet, bringt das hier überhaupt nix.

von Olaf (Gast)


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> Und das Teil mit dem Thermalpad unter dem Chip ordentlich draufzubringen
> wird wohl nur per Reflow ordentlich funktionieren.

Nein. Ich mach das regelmaessig. Sowohl bei Schaltreglern wie auch 
HF-Kram
mit vielen Ghz.

Dazu mal ein paar Tips.

Bei diesem Schaltregler ist das Thermalpad an den Seiten gut 
zugaenglich. Wenn man ein Layout fuer sich selber zum basteln macht dann 
bietet es sich an dort auch die Soldermask etwas freizustellen.

Dann etwas Flussmittel auf die Platine und die kleinen Pads links und 
rechts anloeten. Danach mit einer dicken Loetspitze Zinn an die Seite 
des Chips auf die Massebahn bis man sieht wie sie unter das IC zieht.

Bei anderen ICs wo man diese Zugaenglichkeit nicht hat, mehrere 
Durchkontaktierungen unter das IC und dann in einer den loetkolben 
stecken und dort das Zinn dran. Nach kurzer Zeit sieht man dann in den 
anderen Loechern wie sich das Zinn unter dem IC verteilt.

Wenn auch das nicht geht, zum beispiel weil es eine Profiplatine ist die 
eigentlich fuer Reflow gedacht ist, man aber gerne einen Prototypen 
haette bevor die Fertigung die Zeit dafuer hat. Etwas Loetpaste unter 
das IC, die Seiten anloeten. Reichlich Flussmittel drauf, mit dem 
Heissluftfoen solange erhitzen bis sich das IC einmal kurz bewegt. 
Schaut mal bei Youtube ein paar Videos von Louis Rossmann.

Warum man das macht? Weil man keine Bock hat mit oller Geriatronik aus 
Opaszeiten rumzumachen. In der Firma sowieso nicht und privat auch 
nicht. Schaltregler mit 2Mhz Schaltfreguenz wird es wohl eher nicht als 
DIP8 geben.

Olaf

von Clemens L. (c_l)


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von Lars N. (larsn)


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Olaf schrieb:
> Wenn auch das nicht geht, zum beispiel weil es eine Profiplatine ist die
> eigentlich fuer Reflow gedacht ist, man aber gerne einen Prototypen
> haette bevor die Fertigung die Zeit dafuer hat. Etwas Loetpaste unter
> das IC, die Seiten anloeten. Reichlich Flussmittel drauf, mit dem
> Heissluftfoen solange erhitzen bis sich das IC einmal kurz bewegt.
> Schaut mal bei Youtube ein paar Videos von Louis Rossmann.

Die Platine ist von mir, aber quasi mit Default-Footprints, die nicht 
unbedingt auf leichte Lötbarkeit optimiert sind.

Diese Methode habe ich probiert, allerdings kam ich mit der Lötpaste 
überhaupt nicht zurecht. Die Heißluftlötdauer war gigantisch, und 
nachher war alles voll mit kleinen Kügelchen der Paste. Wahrscheinlich 
hätte ich etwas Flux zugeben sollen, aber ich dachte, die Paste hat 
schon genug Flux.

Danach habe ich die Pads mit Lötzinn bedeckt und dann Flux und Heißluft 
appliziert. Das hat funktioniert, ich konnte auch die automatische 
Ausrichtung des ICs sehen.

Trotzdem fehlt was, vielleicht auch bei den Kondensatoren. Der eine 
Footprint ist recht klein und schwer, eben zu löten.

von Lars N. (larsn)


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Clemens L. schrieb:
> Wenn du auf der Platine noch Platz für einen externen Spannungsteiler
> findest, dann gibt es viele in SOT-23, z.B. TLV62568:

Ja, so könnte es gehen. Ich wollte eigentlich eine feste 
Ausgangsspannung, damit das Layout einfacher wird.

Ich habe aber (hinterher) gesehen, dass es MSOP-ICs mit fester Spannung 
von Analog Devices gibt, die aber über 6 Euro netto kosten.

von Wolfgang (Gast)


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Sascha W. schrieb:
> Naja SMD ist ja nicht gleich SMD, aber spätestens wenn die dünnste
> Lötkolbenspitze nicht mehr zwischen die Pin's passt hör ich auf.

Nur weil du mit der Löttechnik auf dem Stand der 70er-Jahre stehen 
geblieben bist, muss SMD doch niccht schlecht sein.
Vernünftigerweise wird wohl bei 0.65mm Pitch oder kleiner jemand auf die 
Idee kommen, mit dem Lötkolben an irgendwelchen Einzelpins 
rumzudocktern.
Drag soldering sagt dir was?

von Olaf (Gast)


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> Vernünftigerweise wird wohl bei 0.65mm Pitch oder kleiner
> jemand auf die Idee kommen, mit dem Lötkolben an
> irgendwelchen Einzelpins rumzudocktern.

Oehem, noe. Zumindest bei so kleinen ICs mit nur 8Pads pro Seite loete 
ich eigentlich lieber einzelne Pins. Und ja, auch bei 0.4mm pitch. .-)
Bei so dicken Teilen kann es aber dann schon eher sinnvoll sein einfach 
mal den Loetkolben unter Flussmittel einmal komplett rueber zu ziehen.

Allerdings Einzelpins muss man ja sowieso loeten koennen. Schliesslich 
muss man ja auch mal ein kleines Testkabel anloeten um was zu messen.



> Trotzdem fehlt was, vielleicht auch bei den Kondensatoren. Der eine
> Footprint ist recht klein und schwer, eben zu löten.

Tja, Multimeter, Durchgangstester oder Komponententester (Hameg). Auf 
jedenfall brauchst du beim Loeten etwas mehr Flussmittel. Kuck dir mal 
die Videos von Louis Rossmann an. Der loetet praktisch unter Wasser. :-) 
Ganz so viel verwende ich zwar auch nicht, aber gerade die feinen Sachen 
brauchen etwas mehr Flussmittel. Ausserdem hat das 0.3er Zinn auch 
relativ wenig Flussmittel.
Bei extremen Platinen, 4Lagig oder mehr mit sehr viel Masse braucht man 
auch schonmal eine Heizplatte. Aber das sind Ausnahmen. In den meisten 
Faellen kommt man ohne aus.

Und noch ein Tip: Ich hab immer eine kleine Flasche mit Fluxer 
rumstehen. In Japan gibt es das einfach im Elektronikladen, bei uns eher 
in der Produktion. Keine Ahnung ob man das in Deutschland irgendwo in 
kleinen Mengen kaufen kann. Wenn man da vor der Benutzung seine 
Entloedlitze einmal reintaucht dann sagt die wie ein Ameisenbaer.

Olaf

von Clean (your) Glasses (Gast)


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kunz schrieb:
> Wer SMD kennt, nimmt THT.

Olaf schrieb:
> Geriatronik aus Opaszeiten
> Schaltregler mit 2Mhz Schaltfreguenz wird es
> wohl eher nicht als DIP8 geben.

Aber es gibt doch auch SMD/SMT zum "ultra simpelst löten"?
(Genügend Packs sind noch halbwegs "groß", und gibt Lupen?)

Soll heißen: Wieso diese furchtbaren Extremdarstellungen?
(@Olafs Beschreibungen darüber sind dagegen zu begrüßen.)

von Clean (your) Glasses (Gast)


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Sascha W. schrieb:
>> So ist es. Oder anders: Wer SMD kennt, nimmt THT.
>> Wieso sich Bastler das Gefrickel antun, ist mir ein Rätsel.
> Naja SMD ist ja nicht gleich SMD, aber spätestens wenn die dünnste
> Lötkolbenspitze nicht mehr zwischen die Pin's passt hör ich auf.

Oha - also den Post hatte ich leider irgendwie überscrollt.
Genau der macht den meinigen weitestgehend hinfällig. Sorry.

von René F. (Gast)


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SMD böse mimimimimi

Wir sind im Jahr 2020, nahezu jedes halbwegs moderne IC besitzt ein SMD 
Package. Statt rumzujammern sollte man sich einfach damit anfreunden, 
klar kommt man mit einer alten Magnastat nicht unter ein BGA, Heißluft 
und Infrarot sind aber inzwischen sogar für Bastler erschwinglich. 
Wichtig ist nur auch bereit zu sein eine solche Technik zu erlernen. 
Klar können die ersten Versuche zu Misserfolg führen, Ich behaupte jetzt 
aber mal, die ersten THT Lötungen waren bei den meisten auch nicht 
perfekt.

Oben gezeigte Platine lässt sich problemlos bestücken mit dem richtigen 
Equipment und der richtigen Technik, ich denke mit zusätzlichem 
Flussmittel und Übung sollte auch der TO zum Ziel kommen.

von Olaf (Gast)


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> Soll heißen: Wieso diese furchtbaren Extremdarstellungen?

Sie es als aufmunternde Worte die zeigen das alles moeglich ist.

> Wir sind im Jahr 2020, nahezu jedes halbwegs moderne IC besitzt ein SMD
> Package. Statt rumzujammern sollte man sich einfach damit anfreunden,

Ich glaube in den 80ern gab es in der Elektor mal ein Editorial wo 
sinngemaess aus meinem Gedaechtnis stand: Jetzt kommt SMD und da koennen 
wir bald nix mehr selber machen. Und das scheinen sich zuviele zu Herzen 
genommen zu haben.

Tatsaechlich aber ist das alles Quatsch. Es geht alles! Gerade wenn man 
heute z.B 18j ist sollte man das einfach machen. Das ist wie schwimmen 
oder radfahren. Hat auch nicht gleich beim ersten Versuch geklappt, ist 
aber doch total einfach oder? Einfach mal eine alte Platine nehmen, ein 
IC abloeten, wieder drauf loeten und sehen ob es noch  geht.
Und SMD hat noch den Vorteil das viele Sachen total billig sind.

Auch bei den Schaltregler wie hier vom TO sollte man lieber was cooles 
modernes nehmen. Die sind einfach viel besser geworden.

Hier mal ein Beispiel meines letzten Projekt. Leider hab ich gerade nur 
ein Bild der Oberseite. Die Platine ist doppelseitig, natuerlich selbst 
gemacht, auf der Unterseite ist ein STM32F030. Ich hab da die analoge 
Elektronik in einem alten SCA300 Adapter ersetzt um 100% Kontrolle ueber 
die alten Blitze zu haben die es billig bei Ebay gibt. 
(Leistungsteuerung, Mehrfachblitzen) Ein Z80 haette da nicht 
reingepasst. :-D Dabei musste ich mir hier noch Schaltungstechnisch echt 
einen abbrechen weil die Blitze die Versorgungsspannung nicht abschalten 
und der billige F030 nicht gerade Lowpower ist.
Bei mir sind nur noch die Steckverbinder bedrahtet. Gelegentlich 
vielleicht noch mal ein Elko, aber selten.

Olaf

von Olaf (Gast)


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Hier noch was fuer Anfaenger:

Beitrag "LED-Beleuchtung fuer Bresser Stereomikroskop"

Das ist ein einfacher kleiner Schaltregler fuer LEDs damit man das
Mikroskop hier besser...

https://www.reichelt.de/stereo-mikroskop-auflicht-20-fach-microskop-junior-p115547.html

...fuer SMD nutzen kann. Argh! Sauteuer geworden. Ich hab dafuer 24 oder 
29Euro bezahlt die gierigen Ratten!

Mit dem Teil kann ich privat alles loeten!

Olaf

von Lars N. (larsn)


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Olaf schrieb:
> Tja, Multimeter, Durchgangstester

Bei einem Kondensator? Zum Kurzschlußtesten?

> Auf jedenfall brauchst du beim Loeten etwas mehr Flussmittel. Kuck dir
> mal die Videos von Louis Rossmann an. Der loetet praktisch unter Wasser.
> :-)

Ich benutze Gelflußmittel, und ja, ich verwende reichlich davon -- zum 
Benetzen der Pins, und fürs Heißluftlöten.

Der IC richtet sich automatisch aus, und wenn man leicht dagegen stößt, 
springt er wieder zurück in die Ausgangslage.

von M. Н. (Gast)


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Gerade zum Löten von QFNs mit Thermal Pad hat es sich für folgendes 
bewährt:

1) Gel Flussmittel verwenden. Reichlich. Ich nutze MG Chemicals No Clean 
Flux #8341
2) Heißluftlötstation. Da tut es auch eine billige.
3) Verbleites Zinn hilft, ist aber mit Gel Flussmittel nicht notwendig.

Zuerst schmiere ich das Thermalpad und die äußeren Pins gut mit 
Flussmittel ein. Danach fahre ich mit den Lötkolben ein bisschen über 
die Pads um sie etwas zu verzinnen. Bei höheren thermischen Massen, kann 
man das auch mit der Heißluftlöststation machen und mit dünnem Zinn 
etwas zugeben auf das Thermal-Pad.

Danach erhitze ich den Footprint gleichmäßig mit der Heißluftstation, 
bis da Zinn flüssig ist. Darauf achten, dass das Flussmittel nicht 
verschwindet. eventuell etwas nachgeben. Daraufhin platziere ich das IC 
mit einer Pinzette auf dem Zinkissen, ohne die Heißluft wegzunehmen. Im 
Idealfall zieht es sich direkt an seine ideale Position. wenn nicht 
hilft ein Schubs mit der Pinzette. Als letztes drücke ich das IC mit der 
Pinzette von oben auf die Platine (es wird schon etwas Druck benötigt). 
Das überflüssige Zinn quillt dann nach außen, wo es mit einem Lötkolben 
aufgesammelt werden kann. Sollte Der chip etwas verrutscht sein, hilft 
es nach dem Wegnehmen des überschüssigen Zinns, alles nochmal zu 
erwärmen. Dann zieht es sich wieder hin.

Wichtig ist einfach nur, dass reichlich Flussmittel verwendet wird. Im 
Anhang seht ihr einen Lattice LCMXO2-1200 FPGA im QFN32 Gehäuse mit 
ThermalPad, den ich auf diese Weise auf eine Platine geklebt habe. Sorry 
für den Pixelbrei. Gerade keine bessere KAmere + Lichtquelle da.

Es ist anzumerken, dass das für das Bauteil nicht der schonendste 
Vorgang ist, aber nach einigen, die ich so gemacht habe, ist mir noch 
nichts kaputtgegangen.

Für TQFPs und alles andere mit zugänglichen Beinchen kann ich einen 
Lötkolben mit Hohlkehl-Lötspitze und reichlich Flussmittel empfehlen. 
War für mich, was Löt-Equipment angeht, die beste Anschaffung. TQFP100 
mit 0,5 mm pitch in < 1 Minute platziert und verlötet, wenn man etwas 
Übung hat.

von Lars N. (larsn)


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M. H. schrieb:
> Danach erhitze ich den Footprint gleichmäßig mit der Heißluftstation,
> bis da Zinn flüssig ist. Darauf achten, dass das Flussmittel nicht
> verschwindet. eventuell etwas nachgeben. Daraufhin platziere ich das IC
> mit einer Pinzette auf dem Zinkissen, ohne die Heißluft wegzunehmen.

Diese Variante ist interessant. Abgesehen vom Temperatur-Schock dürfte 
das auch bauteilschonender sein.

Meine Spule darf laut Datenblatt max. 3-mal 40 Sekunden auf 260°C 
erhitzt werden und muss zwischendurch abkühlen. Ich könnte mir 
vorstellen, dass ich mit meiner Methode länger gebraucht habe.

von Lars N. (larsn)


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Ich habe versuchsweise die Spule nach bambel2-Art gelötet. Die 
gewünschten 3.3V erzeugt der Wandler allerdings immer noch nicht.

Was ich aber beobachtet habe: An 5V angeschlossen, ist die 
Ausgangsspannung zunächst 0.01V, und klettert dann langsam bis auf knapp 
0.2V. Ist das ein Effekt des Multimeter, oder was geht hier vor?

von foobar (Gast)


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Ich hatte neulich dieses Video angeschaut, wo jemand einen Malamute 
zusammenbaut:

https://www.youtube.com/watch?v=5eOrBB5Tsp4

Der scheint nicht zum ersten Mal SMD zu bestücken und zeigt das sehr 
schön und detailliert (die DC/DC-Wandler von Min 3-16).  Das Ergebnis 
sieht aus wie maschinell bestückt - kein Vergleich zu den Bilder oben 
;-)


OT (hat nichts mit dem Löten zu tun): Was mich etwas irritiert hat, war, 
wie er den Trafo (ab Minute 27) baut, insb das Verzwillen des 
Kupferlackdrahtes - dass der Lack das übersteht.  Ich hab solchen Draht 
immer wie ein rohes Ei behandelt ...

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