Hallo, ich würde dem SLA-Drucker entsprungen kleinere Objekte in eine Gießform überführen. Da das Ganze schon recht detailreich ist würden Blasen eher stören. Zumindest aus der Theorie kenne ich es im Epoxy-Bereich so, dass man mit Überdruck und Unterdruck arbeiten kann. Ich nehmen an mit Gieß-Silikonkautschuk verhält sich das nicht wesentlich anders? Einfache Vakuumtechnik (ölgeschmierte Pumpe & Topf) ist ja nicht allzu teuer, allerdings bringt man beim Gießvorgang dem Hörensagen nach dann doch wieder Blasen mit rein? Könnte man Überdruck (Gießform mit Gussmasse unter Druck) als alleinige Lösung für das Blasenproblem einsetzen? Manche nutzen ja sogar beides in Kombination. Problem hierbei ist der Druckbehälter. Allgemein schwer zu bekommen und eine anständige Größe kostet auch ein paar Scheinchen. Irgendein Geheimtipp? Vor dem Selbstbau hätte ich ehrlich gesagt zu viel Respekt, wer schonmal einen geborstenen Kompressorkessel und die Umgebung davon gesehen hat ist davon glaube ich geheilt :)
Vakuum funktioniert, wenn dein Silikon dünnflüssig genug ist.
Was hilft ist es, das Modell vorher einmal dünn mit Silikon einzupinseln, das vermeidet später Luftblasen an der Oberfläche, und dann beim eingießen das Silikon in einem ganz dünnen Strahl aus dem Mischbecher laufen lassen, dabei platzen auch noch einmal Luftblasen. Nach dem Anrühren der beiden Komponenten zieht man je nach zur Verfügung stehenden Zeit ein paar mal Vakuum solange das noch im Mischbecher ist. Wenn das Silikon zu viskos oder die Verarbeitungszeit zu kurz ist, reicht das vielleicht nicht, dann kann es auch helfen direkt unter Vakuum zu rühren, dann kommen da erst garkeine Luftblasen in das Silikon rein, siehe z.B. https://www.r-g.de/wiki/Silikonkautschuk#Entfernen_von_Luftblasen Direkt nach dem Guss (vor dem Aushärten) Vakuumieren kann funktionieren, aber gerade aus 3D-gedruckten Teilen kann beim Evakuieren auch noch viel Luft austreten, die dann erst ins Silikon gelangt. Da hab ich allerdings nur Erfahrung mit FDM, vielleicht ist das bei SLA auch gar kein Problem. Gießen unter Druck hab ich mit Silikon nie probiert und kann ich mir nur schwer vorstellen, bei Epoxidharzen funktioniert das, da bleibt die eingeschlossene Luftblase dann eben unter Druck ganz klein, aber beim Silikon würde ich erwarten, dass nach dem Ablassen des Drucks auch nach dem Aushärten plötzlich die Luftblasen wieder da sind, weil das Silikon kein Gegendruck aufbauen kann. Zum Druckbehälter: Der teuer eingekaufte Behälter aus dem Metallografiefachhandel sah verdächtig nach einem Druckkochtopf mit Druckluftanschluss (und Manometer) aus, ein Überdruckventil sollte so ein Topf haben...
Es gibt Additive die, wenn ich mich recht entsinne, nach dem Verrühren der Komponenten hinzugefügt werden und die Luftblasen (möglicherweise nur zu einem gewissen Grad, ich habe keine Erfahrung damit) entfernen sollen. Ich habe das selber nie verwendet. Bin nur irgendwann beim surfen darauf gestossen. Leider finde ich das Zeug nach kurzer Suche (z.B. bei Modulor und silikonfabrik) nicht. Vielleicht war es in einem der Bastler-Kataloge oder bei boesner. Tut mir leid, dass ich nichts Konkretes sagen kann. Aaah. Doch noch bei boesner fündig geworden: https://www.boesner.com/silikon-entluefter-13052 Viel Erfolg.
blubb schrieb: > Zum Druckbehälter: Der teuer eingekaufte Behälter aus dem > Metallografiefachhandel sah verdächtig nach einem Druckkochtopf mit > Druckluftanschluss (und Manometer) aus, ein Überdruckventil sollte so > ein Topf haben... Ich meine so ein Schnellkochtopf ist je nach Hersteller so für ca. 1 Bar Überdruck ausgelegt. Richtige Druckkammern sind ja schon was Anderes: https://www.sprayequipment.co.uk/resin-casting-pressure-tanks/resin-casting-pressure-tanks.html Die Quelle erscheint übrigens sehr günstig. Andere nennen erst gar keine Preise, wir alle wissen, was das heißt :) Theor schrieb: > Es gibt Additive ... Entlüfter waren mir bekannt. Ich vergaß zu erwähnen, dass es mir auch um Lebensmittelechtheit geht, entsprechende Gussmassen gibt es, inwiefern Entlüfter auf diese Eigenschaft wirken hatte ich gestern Abend noch nicht raus.
Wieso nimmst du nicht einfache Abfrom-Masse. Die bekommt man doch in flüssigen Form bei den diversen Händlern. Guck dich mal bei https://www.rai-ro.de um. Da bekommst du die GIEß-Masse. Bau um dein Ausdruck eine Kasten oder nimm ein Teil vom Discounter wo vorher was zu futtern drin war. Dein Teil da rein, Zeug rein kippen, warten, fertig. Über-/Unterdruck brauchst du wenn du eine "Folie" nimmst, diese erwärmst und dann über das Objekt legst. Sie zieht sich um das Objekt, und der Druck presst sie an das Objekt. So was kannst du auch selbst bauen. Ein Kasten mit einen Gitter dazwischen und als Erzeugung von Unterdruck einen Staubsauger. Viele Fertigen Systeme arbeiten mit ein Staubsauger im Hobbybereich. Ich glaube der Link oben hat so was auch. Schau dir die Seite an, die ist informativ.
Chris schrieb: > Hallo, > > ich würde dem SLA-Drucker entsprungen kleinere Objekte in eine Gießform > überführen. Da das Ganze schon recht detailreich ist würden Blasen eher > stören. > > Zumindest aus der Theorie kenne ich es im Epoxy-Bereich so, dass man mit > Überdruck und Unterdruck arbeiten kann. Ich nehmen an mit > Gieß-Silikonkautschuk verhält sich das nicht wesentlich anders? Es kommt darauf an ;-) Wenn Deine Gießmasse nicht extrem schnell aushärtet, dann kann man die Komponenten auch so langsam mischen, dass keine Blasen entstehen. Ich habe das vor ein paar Jahren mal hier skizziert: Beitrag "Gussteile aus 2K-Epoxy/PUR/Polyester" Funktioniert sehr gut und blasenfrei, wenn man langsam giesst :-)
Vakuumkammern zum entgasen gibts "recht günstig" zu kaufen: https://www.amazon.de/s?k=BACOENG Wobei man ein ausreichend grosses Gefäß wählen sollte, weil laut diverser Youtube Videos Silikon heftige Blasen bildet.
Chris D. schrieb: > Wenn Deine Gießmasse nicht extrem schnell aushärtet, dann kann man die > Komponenten auch so langsam mischen, dass keine Blasen entstehen. Ich nehme nach den Gießen immer ein Zahnstocher und fahre LANGSAM durch die Gießmasse solange sie noch flüssig ist. Das hilft der Suppe auch, sich in die kleinste Ritze zu verteilen. Allerdings gieße ich nur "Luxusgips" (5 Kg= 20 Euro)
Schlaumaier schrieb: > Bau um dein Ausdruck eine Kasten oder nimm ein Teil vom Discounter wo > vorher was zu futtern drin war. Dein Teil da rein, Zeug rein kippen, > warten, fertig. zur Materialeinsparung nicht genutzte Hohlräume mit allem, was passt so gut wie möglich auffüllen. Das kann doch etliches einsparen. Christobal M. schrieb: > Vakuumkammern zum entgasen gibts "recht günstig" zu kaufen: > https://www.amazon.de/s?k=BACOENG > > Wobei man ein ausreichend grosses Gefäß wählen sollte, weil laut > diverser Youtube Videos Silikon heftige Blasen bildet. wobei man nicht unbedingt sofort alles in einem Rutsch vakuumiert, sondern zwischendurch Pausen einlegt. Ein Sichtfenster in der Vakuumkammer ist daher sinnvoll.
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● Des I. schrieb: > zur Materialeinsparung nicht genutzte Hohlräume mit allem, > was passt so gut wie möglich auffüllen. > Das kann doch etliches einsparen. Viele meiner Bekannten nutzt übrigens LEGO. Und zwar nur die Grundbausteine. Damit basteln die immer die passende passenden Gehäuse. Und notfalls auch ein "Notabguss" wenn denn das Objekt seltsam gebaut ist. Bedeutet das Hinterher die Form ein offenes Loch hat.
Die Frage ist allerdings. Wie oft soll die Form genutzt werden. Wenn man nur einige Abgüsse machen will, kann man auch eine Form aus Algenmasse machen. Die billigste Methode ist übrigens : 1 Eimer Wasser 1 Flasche billigstes Spülmittel je nach Größe 1 - x Kartuschen Baumarkt-Silikon Wenn das Objekt wenig Struktur hat, geht das ziemlich gut. ;) Es gibt ein Video wo jemand so für seine Modelleisenbahn eine Straße fertigt.
Schlaumaier schrieb: > Die billigste Methode ist übrigens : > > 1 Eimer Wasser > 1 Flasche billigstes Spülmittel > je nach Größe 1 - x Kartuschen Baumarkt-Silikon ? und dann wird ins Spüliwasser hinein das Gehäuse manuell "3D-gedruckt"?
● Des I. schrieb: > und dann wird ins Spüliwasser hinein das Gehäuse manuell "3D-gedruckt"? Nicht ganz. Du tust alles in den Wassereimer. Dann matsch du in den Silikon herum bis ein sehr weich geworden ist. Dann nimmst du dein Objekt, und versteckst es sehr gut in den Silikonklumpen. Wenn der Klumpen "fest" geworden ist, entfernst du das Objekt entweder mit eine Messer (falls du 2 Hälften brauchst für ein VOLL-Abguss, oder ziehst das Objekt aus der Silikonform. https://www.youtube.com/watch?v=e6OnAkTn5Ic <- schöner kleiner Gartenzwerg ;)
so baut man sich doch jede Menge Blasen an die Form an.
Theor schrieb: > Es gibt Additive die, wenn ich mich recht entsinne, nach dem Verrühren > der Komponenten hinzugefügt werden und die Luftblasen (möglicherweise > nur zu einem gewissen Grad, ich habe keine Erfahrung damit) entfernen > sollen. Damit habe ich mal rumgemacht. Reduziert tatsächlich die Blasenanzahl, allerdings war das Ergebnis (Expoxid) dann anschließend gefühlt weicher als ohne den Zusatz. Ich würde, wenn ich es noch mal mache, lieber den Vakuumtopf nehmen. Im Moment ist das Gemansche hier aber eingestellt.
Nochmal ganz kurz, ausführlich Antworten darf ich laut dem kleinen Zwerg hier nicht: Anforderung ist mehrfach verwendbar und lebensmittelgeeignet
Chris schrieb: > Anforderung ist mehrfach verwendbar und *lebensmittelgeeignet* Das senkt die Anzahl der Silikone auf ein mehr als übersichtliches Maß. Anders gesagt : die kannst du an deine 10 Fingern abzählen Ich würde dann so was nehmen. https://trollfactory.de/produkte/abformen-starter-sets/lebensmittel/
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