Hallo, irgendwie steh' ich gerade auf dem Schlauch... Ich habe vorhin meinen alten icom Scanner ausgebuddelt und habe ihn mal über alle Bänder scannen lassen. Bei 416 MHz stoppte der Scanner und ich konnte das Youtube Video hören, was auf meinem Laptop lief, der neben dem Scanner stand. Nach ein paar Sekunden war wieder Ruhe aber ich konnte die Audioausgabe dann auf benachbarten Frequenzen wiederfinden. Wie kann das sein?
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@ Eizo Eine andere plausible Vermutung wäre m.M.n., dass Du, ohne es zu wissen oder daran zu denken, einen Audio-Sender, etwa für einen Funkkopfhörer am Rechner hast. Vielleicht ist er auch auf dem Mainboard oder jedenfalls im Gehäuse integriert. Was ist denn das für ein Rechner? Mainboard? Evtl. Komplettrechner? Typenbezeichnung. Neu oder gebraucht gekauft?
Theor schrieb: > @ Eizo > > Eine andere plausible Vermutung wäre m.M.n., dass Du, ohne es zu wissen > oder daran zu denken, einen Audio-Sender, etwa für einen Funkkopfhörer > am Rechner hast. Vielleicht ist er auch auf dem Mainboard oder > jedenfalls im Gehäuse integriert. > > Was ist denn das für ein Rechner? Mainboard? Evtl. Komplettrechner? > Typenbezeichnung. Neu oder gebraucht gekauft? In der Regel setzen solche Module die z.B. auf 433MHz arbeiten den Sound aber in einen Datenstream um. Damit sein Scanner das aber als Musik widergeben kann, müsste der das decodieren, was er sicher nicht kann. Es müsste also ein AM oder FM Moduliertes Signal mit einem Träger von 416MHz sein. Demoduliert dein Scanner da AM oder FM? Dass die Frequenz immer wieder wechselt, deutet eigentlich schon auf eine Audioübertragung per Funk hin (Freuquenzhopping). Hört sich fast nach irgendwas selbstgebasteltem, oder fernöstlicher Billigstware an indem jemand das Audiosignal auf die 416MHz aufmoduliert und dann immer wieder mal die Trägerfrequenz leicht ändert. Sehr ominös!
Guten Morgen und Danke für eure Antworten. ich hab's soeben nochmal ausprobiert und das Verhalten ist das gleiche. Die Sache mit der Übermüdung würde ich daher mal getrost ausschließen ;) Es handelt sich um ein Lenovo Thinkpad X Serie. Und es scheint, als hätte es etwas mit dem Mikrofon im Notebook zu tun. Wenn ich das Mikro deaktiviere, dann finde ich kein Signal mehr mit dem Scanner. Aktiviere ich das Mikro wieder, empfange ich auch. Mit aktiviertem Abschwächer kann man sehr gut verstehen, was das Mikro im Laptop aufnimmt. Kratzen am Bildschirm, Stimme oder eben auch abgespielte Musik. Das wundert mich ja schon. Digitale Audiodaten aussenden würde ich ja noch verstehen, aber analog/FM? Wozu sollte das gut sein? Mein Scanner ist übrigens ein reiner Analogempfänger. Digitale Daten dekodieren kann er nicht. Ich nehme das Notebook morgen mal mit zur Arbeit und halte mal eine Sonde drüber.
Sehr interessante Ergebnisse! Eizo schrieb: > Das wundert mich ja schon. Digitale Audiodaten aussenden würde ich ja > noch verstehen, aber analog/FM? Versehentlich? Es kann vorkommen dass im Laptop interne Übertragungsleitungen unbeabsichtigt abstrahlen. Mich wundert es aber, dass es auf FM hinausläuft. Ich sehe gerade nicht, wie Sound/Daten trivial eine Frequenz modulieren könnten. Auf welche Entfernung bekommst du das noch halbwegs rein? Wie gut ist die Qualität (ggf beobachtest du auch nur Datenpakete an sich bzw. die Häufigkeit von Datenpaketen) Grundsätzlich ist das Problem bekannt: https://de.wikipedia.org/wiki/Van-Eck-Phreaking Sofern die Qualität halbwegs gut ist (=Inhalte verständlich) und die Reichweite mit normalem Aufwand jetzt nicht <5cm beträgt, dann hast du da echt was nettes gefunden!
Ich warte ja schon die ganze Zeit drauf, dass hier die ersten Verschwörungstheoretiker die CIA oder den bösen Bill Gates beschuldigen ;)
H. B. schrieb: > Sehr ominös! Quatsch ominös, das nennt sich Mikrofonie-Effekt, kennt man seit über 100 Jahren: https://de.wikipedia.org/wiki/Mikrofonie
Yaromir Yakutsk schrieb: > Quatsch ominös, das nennt sich Mikrofonie-Effekt Wusste garnicht, dass es das heutzutage dann auch schon mit regelmäßigem Frequenzhopping gibt. Tsss... dieser Mikrofonie-Erfinder lässt sich aber auch immer wieder was neues einfallen.
Hüpfer schrieb: > Wusste garnicht, dass es das heutzutage dann auch schon mit regelmäßigem > Frequenzhopping gibt. Wie kommst du auf f-hopping, zuviel Sprudelwasser Marke 'Xtra stark' unter die Kalotte gekippt?! > Mein Scanner ist übrigens ein reiner Analogempfänger.
Du hast ein MEMS-Mikro drin und empfängst dessem EMV. Sonst nichts weiter. In dem Falle arbeitet der interne Oszillator also bei rund 430MHz.
Eizo schrieb: > Bei 416 MHz stoppte der Scanner und ich konnte das Youtube Video hören, > was auf meinem Laptop lief, der neben dem Scanner stand. Vielleicht verrätst du auch noch, in welcher Modulationsarteinstellung du das Signal demodulieren kannst.
Gut nachvollziehbar ist auf jeden Fall nicht, warum eine Mikrophonleiteung abstrahlen sollte. Digitale MEMS-Mikrophone nutzen ein PDM interface. https://www.infineon.com/dgdl/Infineon-IM69D130-DS-v01_00-EN.pdf?fileId=5546d462602a9dc801607a0e46511a2e https://en.wikipedia.org/wiki/Pulse-density_modulation Im Prinzip ist das der Bitstream eines Sigma-Delta Modulators, der direkt am Transducer hängt. Zumindest im niederfrequenten Bereich sollte das Signal weitestgehend unkorrelliert sein, so dass eine Abstrahlung zu hohen Frequenzen unwahrscheinlich erscheint. Zumindest ist das eine Eigenschaft von guten SD-Modulatoren. Allerdings besteht das SD-Prinzip ja darin, das Quantisierungsrauschen zu höheren Frequenzen zu transformieren. Könnte hier durch einen schlecht definierten SD-Modulator ein ausreichend korreliertes Signal entstehen, welches auch noch Anteile des Mikrophonsignals hat? Schwer vorstellbar, aber nicht komplett von der Hand zu weisen.
Eizo schrieb: > Es handelt sich um ein Lenovo Thinkpad X Serie. Hat der Hersteller sich eventuell für diesen Bug von irgendeinem Heimatschutzministerium oder so bezahlen lassen?
H. B. schrieb: > Ich warte ja schon die ganze Zeit drauf, dass hier die ersten > Verschwörungstheoretiker die CIA oder den bösen Bill Gates beschuldigen > ;) Nee, würden die nie machen. Putin wars. Aber interessant, daß das Mikrofon sendet. Hast Du auch die Lautsprecher an, oder sind die aus?
Spekulatius: Vielelicht hat dein Rechner einen UKW-Modulator der durch einen Softwarefehler auf 104 Mhz eingeschaltet wird und du hörst eine Oberwelle davon. Dann gibt die Soundkarte noch ein Restsignal aus ihrem Mischerchip ab das für eine hörbare NFM reicht. Dreh doch mal über den UKW-Bereich ob du eine Stelle bei 104 Mhz findest.
Bau das Mikrofon mal aus und probier nochmal. Keramikkondensaoren haben auch einen Mikrofoneffekt. So einer im frequenzbestimmenden Teil eines Spannungswandlers könnte in den Oberwellen gut zu deiner Frequenz passen. Und die Frequenzsprünge können durch Laständerungen erklärt werden. Beitrag "Keramikkondensator als Piezo --> Klopfempfindlichkeit" https://de.wikipedia.org/wiki/Mikrofonie#Kondensatoren
W.I.L. schrieb: >> Ich warte ja schon die ganze Zeit drauf, dass hier die ersten >> Verschwörungstheoretiker die CIA oder den bösen Bill Gates beschuldigen >> ;) > > Nee, würden die nie machen. Putin wars. > > Aber interessant, daß das Mikrofon sendet. Es wäre nicht das erste mal: https://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Rubikon
Hallo Yaromir Yakutsk. Yaromir Yakutsk schrieb: > Quatsch ominös, das nennt sich Mikrofonie-Effekt, kennt man seit über > 100 Jahren: > https://de.wikipedia.org/wiki/Mikrofonie Nach Ockhams Rasiermesser *) eine gute Möglichkeit. Es gibt aber noch eine. Du hast möglicherweise einen Class D Audioverstärker, und die Oberwellen der Schaltfrequenz davon sind natürlich genauso im Tastverhältnis moduliert, und Du hörst eine Oberwelle davon. Die Frequenzänderung, weil die Frequenzen im allgemeinen nicht so genau gehalten werden müssen. Ungenauigkeit halt. Ausserdem hast Du ein ganzes Spektrum, und hast halt vieleicht eine andere Ober/Nebenwelle erwischt. Wer jetzt über schlechte EMV lästert, sollte Bedenken, dass die Oberwellen durchaus auch an Nichtlinearitäten von eisenhaltigen (Filter)Drosseln entstehen bzw. verstärkt werden können, und sich diese Nichtlinearitäten mit der Alterung verändern können. Ein Riss im Ferrit, ein anderer Verlauf des magnetischen Flusses, und schon ist irgendwo ein Kristall, der näher an die Sättigung herankommt.... Alles schöne Effekte, die der Paranoia Futter geben können. ;O) *)https://de.wikipedia.org/wiki/Ockhams_Rasiermesser Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
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pnp schrieb: > Theor schrieb: >> Evtl. Komplettrechner? > > Eizo schrieb: >> auf meinem Laptop > > ;-) ist doch ein komplettrechner. Ein Läppi ist kompletter als eine "Untertisch-Kiste" :-] Wenn das ein (ungewolltes?) Abstrahlen einer Leitung im Gerät sein sollte, müsste man diese auch mit einer zugeführen HF beeinflussen können.
Eizo schrieb: > Aktiviere ich das Mikro wieder, empfange ich auch. Im MEMS-Mikro wird die Kapazitaetsaenderung des Mikros einen HF Oszillator modulieren. Das Signal empfaengst Du. Ueber diese inneren Details halten sich die Hersteller bedeckt. Die Grundfrequenz ist aber nicht ganz frei von Einfluessen, wie Temperatur, Feuchte, Luftdruck.
Wenn auf 416MHz ein Signal in analog-FM empfangen wird und sein Gerät die Musik einwandfrei wiedergibt, dann kann es sich nicht um eine Oberwelle irgendeiner Grundfrequenz handeln, dann wäre der Hub viel zu gross. Ich würde mal mit einem RTL-SDR-Stick den Frequenzbereich absuchen. Das ist schnell erledigt und du findest schnell die Quelle.
Hallo Phasenschieber. Phasenschieber S. schrieb: > Wenn auf 416MHz ein Signal in analog-FM empfangen wird und sein Gerät > die Musik einwandfrei wiedergibt, > dann kann es sich nicht um eine > Oberwelle irgendeiner Grundfrequenz handeln, dann wäre der Hub viel zu > gross. Nein. Das Tastverhältnis eines Class D Verstärkers taucht als Amplitudenmodulation auf, und kann als solche durchaus in einem FM Analogempfänger gehört werden. Relativ leise und verzerrt, aber hörbar. Aber zugegeben, ein MEMS-Mikrophon wäre auch gut möglich. Ich hatte die Teile aber nicht berücksichtigt, weil ich damit keine Erfahrung habe und auch nicht daran gedacht habe. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
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