Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik DAC Temperatur Hysteres


von Enigma333 (Gast)


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Hallo,

ich bschäftige mich momentan mit DACs und deren Problemen und 
Fehlermechanismen. Mich würde interessieren ob typische DACs Probleme 
mit Temperaturhysteresen haben. Leider finde ich nicht besonders viel 
dazu in der Literatur. Bei welcher Architektur ist die Hysterese 
besonders klein? Was sind die Ursachen für eine Hysterese 
(Physikalisch).
Ausser dem Link habe ich nicht besonders viel gefunden:
https://www.maximintegrated.com/en/design/technical-documents/tutorials/4/4300.html
This is the change in reference voltage at +25°C after the temperature 
is cycled from TMIN to TMAX. It is specified as a ratio of the two 
voltages and expressed in ppm:

TEMPHYST = 106 × (ΔVREF/VREF)

Where ΔVREF is the change in reference voltage caused by the temperature 
cycle.

Eine physikalische Erklärung für den Effekt würde mich besonders 
interessieren...

Danke schonmal für euere Antworten!

von Jacko (Gast)


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Bei guten DACs sind dafür auch Richtwerte (typical) und
Extremwerte (min/max) angegeben.

Guckst du Datenblatt.

Das DAC-Verfahren findet man dort auch, aber die Architektur?
Früher gab es öfter mal ein grobes Bild vom Die im Datenblatt.
Lange her.
Da musst du wohl warten, bis  Richard K. (richi123) die Dinger
auseinandergenommen hat... ;-)

von Enigma333 (Gast)


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Jacko danke für deine Antwort!
Ich habe ehrlich gesagt kein Datenblatt gefunden wo die Hysteres 
spezifiziert wird. Hast du vielleicht ein Beispiel für mich?
Mit Architektur habe ich eigentlich die allgemeine Archtiktur gemeint 
wie generell die R2R Architektur.

von Anja (Gast)


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Enigma333 schrieb:
> Eine physikalische Erklärung für den Effekt würde mich besonders
> interessieren...

Hallo,

ich erkläre mir das so:

Der Chip wird auf die Gehäusebasis (lead frame, Kovar boden, Keramik) 
mittels Epoxyd aufgeklebt.

Durch unterschiedliche thermische Ausdehnungskoeffizienten zwischen 
Silizium und Gehäuseboden wird bei einem Temperaturzyklus mechanische 
Spannung aufgebaut die teilweise durch das Epoxyd (nicht komplett 
ausgehärtet = zähflüssig) aufgefangen wird.

Der Hystereseeffekt ist näherungsweise quadratisch zur 
Temperaturauslenkung.
Also Vorsicht bei Datenblattangaben oft steht nicht dabei ob die 
Hysterese für +/- 25 Grad Auslenkung oder über den gesamten 
Temperaturbereich -40 .. 125 Grad ermittelt wurde.

Bei Kunststoffgehäusen (Epoxyd) ergibt sich durch Feuchtigkeitsaufnahme 
und quellen des Gehäuses ein weiterer Effekt (mechanische Spannung) der 
Temperaturabhängig ist (Trocknung des Epoxyd).

Die mechanischen Spannungen wirken sich letztendlich in einer Änderung 
der Ausgangsspannung einer Referenzspannungsquelle oder eines 
Widerstandes auf dem Chip (Dehnungsmessstreifen) aus.

Zum nachmessen der Effekte im ppm Bereich braucht man allerdings 
mindestens 6.5 stellige Multimeter. Bei einem 8 oder 12 Bit DAC würde 
ich mir keine Gedanken machen.

Gruß Anja

von Anja (Gast)


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Zum Thema Hysterese ein paar Messungen:

Beitrag "Re: Referenz für 2ppm Stabilität über 5h"

Gruß Anja

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