Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Arduino an Klingeltrafo berteiben


von Jürgen (Gast)


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Hi,

ich würde einen Arduino Nano V3/Atmega168 über meinen Klingeltrafo 
versorgen, er soll ein wenig Überwachung machen, nichts wildes.

Plan war: Gleichrichter, Kondensator und ran an VIN.

A) nun geht das an der stelle ja nur bis 12V bei den Dingern, soweit ich 
weiß, das wird sehr knapp aber meine größere Sorge:

B) verhalten der Spannung wenn mal geklingelt wird, wir haben so einen 
ding/dong elektromagnet Gong . gut spannungseinbruch könnte man 
ermitteln und sicher noch ausgleichen mit Kondenator, aber die 
Spannungsspitzen durch Induktion und Kontaktprellen etc - da gehen bei 
mir die Lampen an, bevor ich es versuche - was meint Ihr?

Schaltung ist in einer ganz anderen Ecke über ein gesondertes Kabel vom 
Sika aus dann versorgt:


Arduino---------2m Kabel----Sika ------7m taster ----5 Gongdidong

Was meint Ihr, leiber gleich lassen und USB Möller nehmen?

Jürgen

: Verschoben durch Moderator
von Achim H. (pluto25)


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Ich würde einen 7809 o.ä. dazwischen hängen und den Kondensator groß 
genug für Klingelorgien/Türöffner.

von Ein Freund (Gast)


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Jürgen schrieb:
> Plan war: Gleichrichter, Kondensator und ran an VIN.

Hast Du ausreichend Popcorn im Haus?

von Matze (Gast)


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A) lt. Datenblatt geht das schon... Aber im Endeffekt verbrennst du halt 
7V an dem keinen Ams1117 festspannungsregler. Fraglich ob der das lange 
mit macht.

Für diese Zwecke sind schaltregler besser geeignet. Fertige Module 
gibt's in der Bucht oder Amazon zu hauf.

Also Gleichrichter, Glättungskondensator (1uF pro mA Last Strom hab ich 
mal gelernt (Anno 2001) und daran dann das Arduino.

B) Freilich kann der mechanische Gong auch nen schönen "Zündfunken" 
machen. Bei den modernen elektronischen wird das eher nicht der Fall 
sein.
Evtl ein Snubber Glied oder eine Freilauf Diode einbauen.

Klingeltrafos sind prinzip-bedingt kruzschlussfest, heißt die Dinger 
haben soviele Eisen und Kupferverluste  das bei hoher Belastung die 
Spannung einbricht. Dafür ist aber ein Spannungsregler da, der Regelt 
das für dich :-)

Im Worst Case grillst du das Board wg. Der induktionsspannung im anderen 
extrem bricht die Spannung soweit ein das der BrownOut Detector 
anspricht.

von Mark S. (voltwide)


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Im Prinzip geht das. Aber beachte, dass Klingeltrafos eine heftig 
überhöhte Leerlaufspannung abgeben. Am besten nachmessen, ehe einem 
Elkos und Spannungsregler um die Ohren fliegen.

von Stefan F. (Gast)


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lass den Klingeltrafo besser Klingeltrafo sein, und für das Arduino 
Board verwendest du ein eigenes Netzteil.

Denn um diese zwei Welten sicher und zuverlässig zusammen zu bringen 
musst du mehr Aufwand treiben, als ein fertiges Steckernetzteil kostet.

von Janus1993 (Gast)


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Jürgen schrieb:
> Hi,
>
> ich würde einen Arduino Nano V3/Atmega168 über meinen Klingeltrafo
> versorgen, er soll ein wenig Überwachung machen, nichts wildes.
>
> Plan war: Gleichrichter, Kondensator und ran an VIN.
>
> A) nun geht das an der stelle ja nur bis 12V bei den Dingern, soweit ich
> weiß, das wird sehr knapp aber meine größere Sorge:
>

> Was meint Ihr, leiber gleich lassen und USB Möller nehmen?
>
> Jürgen

So richtig Ahnung hassu net, oda?

von Wolfgang (Gast)


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Matze schrieb:
> Also Gleichrichter, Glättungskondensator (1uF pro mA Last Strom hab ich
> mal gelernt (Anno 2001) und daran dann das Arduino.

2001 hat man eher noch keine Step-Down Wandler hinter den Gleichrichter 
gehängt. Die Dinger haben die läastige Eigenschaft, besonders viel Strom 
zu ziehen, wenn die Eingangsspannung runter geht. Da muss man die Sache 
dann etwas genauer betrachten.

von Jürgen (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> musst du mehr Aufwand treiben, als ein fertiges Steckernetzteil kostet.

...das ist auch meine größte Befürchtung! Es schreit an allen Ecken nach 
Problemen...

Hatte gehofft das es schon mal jemand gemacht hat, und mit einem 
überschaubaren Hausmittelchen gute Erfahrungen gesammelt hat und hier 
schreibt, das geht, nimm einfach die Schutzschatung für 
Überspannungsspitzen im KFZ von Srut oder so, damit läufts.... :-)

Bin ja sicher nicht der erste der auf die Idee kommt.... aber es ist 
wahrscheinlich eher eine unkonventionelle Lösung - wie so oft wenn man 
zu kreativ ist...

Jürgen

von Stefan F. (Gast)


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Jürgen schrieb:
> Hatte gehofft das es schon mal jemand gemacht hat, und mit einem
> überschaubaren Hausmittelchen gute Erfahrungen gesammelt hat

Ich hab's gemacht und am Ende auf Batterien umgestellt, die ich einmal 
pro Jahr erneuerte. Weil: An der Stelle hatte ich keine 230V.

von Jürgen (Gast)


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Mark S. schrieb:
> Am besten nachmessen, ehe einem
> Elkos und Spannungsregler um die Ohren fliegen.

naja, da nimmt man ja eh immer einen sicheren Absatnd zur Spannung, das 
ist nun nicht das Problem....

Mir macht der Gong und die dadurch entstehenden Spannungsspitzen und 
Einbrüche sorgen - mir kommt da aber immer KFZ in Kopf, vielleicht gucke 
ich da noch mal bevor ich es endgültig zu den Akten lege :-)

Beitrag "Re: Entstörte, stabile 5V / 2A Lösung für KFZ Boardnetz gesucht"

hmmm

ach mensch wo war das denn noch, ewig her

war nicht sprut sondern das elko:

http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.23

https://www.mikrocontroller.net/attachment/113036/KFZ-Stabi.PNG


                   +------|<|-------+
                   |     SS12       |
          SS12     |  +----------+  |
+12V --+--|>|--+---+--|LM2940-5.0|--+---+-- +5V
       |       |   |  +----------+  |   |
V68MLA1206NH  22u 22V1W  |   |   100nF 22u
       |       |   |     |   |      |   |
GND ---+-------+---+-----+---+------+---+--

Ich muss echt noch mal kramen - ... :-)

Gruß
Jürgen

von Jürgen (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> ch hab's gemacht und am Ende auf Batterien umgestellt,

warum? Was hast du genau gemacht, bzw wie?

Gruß Jürgen

von Manfred (Gast)


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Matze schrieb:
> lt. Datenblatt geht das schon... Aber im Endeffekt verbrennst du halt
> 7V an dem keinen Ams1117 festspannungsregler. Fraglich ob der das lange
> mit macht.

Erspare uns gute Tipps, die offensichtlich falsch sind.

Der AMS1117 hat als absolute Maximum 15 V Eingang, mit etwas Glück hat 
der Chinamann AZ1117 verbaut, die sogar 20 V vertragen. Welche Spannung 
sich an 12V-AC hinter dem Gleichrichter am Ladeelko ergibt, kannst Du 
Dir sicher vorrechnen lassen. Dann wird man Dir erklären, dass das nicht 
gutgehen muß.

Stefan ⛄ F. schrieb:
> Ich hab's gemacht und am Ende auf Batterien umgestellt,

Kannst Du erklären, was bei Dir schief gelaufen ist?

Die Idee, 12V vom Trafo gleichrichten, dicker Elko und dann mit einem 
7809 vorregeln, sollte doch funktionieren dürfen.

Für mich ist es ein rein theoretisches Problem, ich will den 
Stromverbrauch eines Klingeltrafos nicht bezahlen und habe meine 
Elektronikbimmbammbomm komplett auf Li-Batterie / Li-Akku.

von AtariST (Gast)


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Jürgen schrieb:
> Plan war: Gleichrichter, Kondensator und ran an VIN.

Das ist so ziemlich das schlimmste, was man einer 
Mikrocontroller-Schaltung antun kann...

von Jürgen (Gast)


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Entschuldigung, es ist ein 8V AC Klingeltrafo.

Gruß
Jürgen

von Einer mit Ahnung (Gast)


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Nimm doch einfach eine Zener um die Spannungsspitzen zu entsorgen. ka 
warum ihr alle andauernd aus einer Mücke einen Elefanten macht....

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Matze schrieb:
> Also Gleichrichter, Glättungskondensator (1uF pro mA Last Strom hab ich
> mal gelernt (Anno 2001) und daran dann das Arduino.
Das diese Faustformel gilt aber für 100Hz Wiederholfrequenz und Einbruch 
bis auf 70% der Spitzenspannung.
https://de.wikipedia.org/wiki/Gl%C3%A4ttungskondensator

Wenn und weil der Spannungseinbruch wegen des Dingdonggongs länger als 
10ms dauert, ist diese Rechung hinfällig und der Pufferkondensator muss 
viel längere Zeiten überbrücken.

Jürgen schrieb:
> Plan war: Gleichrichter, Kondensator und ran an VIN.
Dann würde ich das einfach mal bin kurz vor "ran an Vin" zusammenbauen 
und messen, was da bei bestimmten Betriebszuständen herauskommt. Als 
Kondensator würde ich da mal einen 4700µF Kondensator vorschlagen, der 
kann dann auch angemessen puffern und Störungen aufnehmen. Und wenn die 
Spannung bei diesem Test deutlich über 12V liegt, dann würde ich dem 
Andruiden noch einen 10V Spannungsregler (oder einen Transistor mit 
Z-Diode an der Basis) vorschalten.

> ich würde einen Arduino Nano V3/Atmega168 über meinen Klingeltrafo
> versorgen, er soll ein wenig Überwachung machen, nichts wildes.
Wieviel Strom braucht er dafür?
Und ist das Ding dann völlig autonom und potentialfrei und wird 
nirgendwohin mit einer Leitung verbunden?

: Bearbeitet durch Moderator
von Stefan F. (Gast)


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Jürgen schrieb:
> warum (hast du auf Batterien umgestellt)?

Es ging damals um einen Funksender im Briefkasten, der in der Wohnung 
anzeigen sollte, wenn Post da ist. An der Türe gab es keine 230V aber 
eine Beleuchtung für die Klingel, da wollte ich mich dran hängen.

Mir ist immer wieder der Spannungsregler ausgefallen.Vermutlich war es 
ein 7805. Einmal hat er auch das Funkmodul mit gerissen.

Damals war ich noch jung und wusste nicht, wie man es richtig macht. 
Außerdem war der nächste Elektronik Laden eine 60 Minuten lange Busreise 
entfernt und hatte nur wenige Bauteile (insbesondere keine Spulen).

Inzwischen wüsste ich, was ich machen muss. Bei dem Funkmodul könnte ich 
ausnutzen, dass es nur sehr kurzzeitig "viel" Strom braucht. Da würde 
sich anbieten, einen dicken Pufferkondensator durch einen Widerstand zu 
laden. Dieser Tiefpass würde dann auch gleich alle Spannungsspitzen 
verschlucken.

Aber ich nehme mal an, dass es im Falle des TO nicht ganz so einfach 
ist. Wenn man dann noch bedenkt, dass man Netzteile quasi an jeder 
Straßenecke ab 3€ bekommt, würde ich das heute nutzen wollen - wenn 230V 
verfügbar sind.

von Joachim B. (jar)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Wenn man dann noch bedenkt

das an jeder Klingel 2 Drähte ankommen die bis zur Klingel reichen, OMG 
wie konnte man früher nur telefonieren?
Da wurde über Kilometer das Telefon versorgt und das konnte sogar dem 
"Amt" einen Verbindungswunsch mitteilen.
IWV & DTMF ist schon erfunden, wer mag kann auch mit einem AVR funken 
oder mit einem ESP wlanen.

Auf die Drähte an "seiner" Klingel hat man wohl Zugriff, auf seine 
Klingel üblicherweise auch, ausgenommen die "dummen" 2-Drahtanlagen, die 
nach dem Klingeln erst mal besetzt melden. Den "Unsinn" konnte ich vor 
der Installation verhindern.

Szenario:
Ein Bote klingelt bei Mieter1, Mieter1 erhebt von der Couch und macht 
sich auf den Weg zur Türstation.
Der Bote ist ungeduldig und klingelt bei Mieter2.
Mieter1 ist an der Türstation will sprechen oder öffnen, aber das Signal 
kommt nicht mehr durch weil schon die Leitung zu Mieter2 geschaltet 
wurde.
Mieter1 gibt also auf und geht zurück, kaum auf der Couch angekommen 
merkte der Bote das Mieter2 auch nicht antwortet und klingelt nochmal 
wieder bei Mieter1, die Leitung wurde dann nach Mieter2 wieder zu 
Mieter1 geschaltet.
Das ist ein doofes Spiel.

Ihr glaubt solche Türanlagen gibt es nicht?
Doch gibt es!

von Percy N. (vox_bovi)


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Joachim B. schrieb:
> Ihr glaubt solche Türanlagen gibt es nicht?
> Doch gibt es!

Und das ist Absicht: es soll Missbrauch verhindert werden.

Nett ist auch das "Feature", das sich der Türöffner nur dann betätigen 
lässt, wenn kurz zuvor genau diese Endeinrichtung "angeklingelt" wurde. 
Ist der Pizza-Bote nicht schnell genug, muss er noch einmal klingeln, 
damit die Tür geöffnet werden kann.

von Alex D. (allu)


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Jürgen schrieb:
> Plan war: Gleichrichter, Kondensator und ran an VIN.

Egal was sonst noch ist, es muß ein Brückengleichrichter sein! Sonst 
brennt der Klingeltrafo zügig ab...

Planänderung: Brückengleichrichter, Kondensator, Schaltregler und ran an 
VIN.

von Stefan F. (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> Das ist ein doofes Spiel.
> Ihr glaubt solche Türanlagen gibt es nicht?
> Doch gibt es!

Hatten wir gerade erst vor ein paar Monaten. Aber es war zum Glück 
konfigurierbar. Wenn jetzt jemand das ganze Haus durchklingelt kann 
jeder das Gespräch annehmen. Nur nicht mehrere gleichzeitig.

von Joachim B. (jar)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Nur nicht mehrere gleichzeitig.

hier schon,
ist auch lustig oder verstörend je nach dem!

meist klappt es aber!

von Percy N. (vox_bovi)


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Joachim B. schrieb:
> hier schon, ist auch lustig oder verstörend je nach dem!

Genau das war mit "Missbrauch" gemeint.

von Joachim B. (jar)


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Alex D. schrieb:
> Planänderung: Brückengleichrichter, Kondensator, Schaltregler und ran an
> VIN.

wieso das denn der Schaltregler kann auch gleich +5V ausgeben +5V 
speisen, der Umweg über Vin ist dann unnötig und der Regler wird nicht 
belastet.

von Manfred (Gast)


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Alex D. schrieb:
> Egal was sonst noch ist, es muß ein Brückengleichrichter sein!

> Sonst brennt der Klingeltrafo zügig ab...

Schwachsinn^3

von Jürgen (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Wieviel Strom braucht er dafür?


Hallo Lothar, das kann ich noch nicht sagen, soweit ist das noch nicht.

> Und ist das Ding dann völlig autonom und potentialfrei und wird

Ja

> nirgendwohin mit einer Leitung verbunden

Nein, nur potenzialsfrei, vorerst. Allerdings möchte ich davon 
vielleicht irgendwann mal zwei betreiben und miteinander verbinden. Das 
ist aber Maximum.

Es werden überwacht:

-Drei potenzialfreie Kontake (Schließer), einfach mit internem Pullup zu 
Masse ziehend.
-Ein Halleffektsensor, TLM4905 mäßig, der wird vom Nano versorgt

Ausgang

-Zwei Portpins für ein bistabiles Relais (Schrack RT314F03) über einen 
ULN2804 (getastet)
-Zwei Portpins jeweils ein monostabiles mini Relais 5v Siemens (v23026) 
ebenfalls über ULN2804 (die werden aber auch nur jeweils kurz getastet, 
auch nur eines zurzeit).

Das wars :-)

Gruß

Jürgen

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