Hi @All! Meine Frage - schließt man einen Trenntrafo an ein Gerät an, bei dem man etwas messen will, oder schließt man das Oszilloskop an den Trenntrafo, damit es nicht direkt mit dem Gerät über die Stromleitung verbunden ist?
ich schrieb: > sonst hat Oszi keinen PE Wie ist das bei einem Hand-Held-Oszilloskop, was mit Batterien läuft - muss man das dann auch erden, bevor man misst?
Franz Schmitt schrieb: > Meine Frage - schließt man einen Trenntrafo an ein Gerät an, bei dem man > etwas messen will, oder schließt man das Oszilloskop an den Trenntrafo, > damit es nicht direkt mit dem Gerät über die Stromleitung verbunden ist? Diese Frage ist schon seit über 60 Jahren eindeutig geklärt. Natürlich gehört das Gerät an den Trenntrafo! Macht man es andersherum, könnte das ganze Oszilloskop elektrisieren.
Franz Schmitt schrieb: > Wie ist das bei einem Hand-Held-Oszilloskop, was mit Batterien läuft - > muss man das dann auch erden, bevor man misst? Das wäre eher kontaproduktiv, denn man will ja nicht nur Spannungen gegen Masse messen.
Franz Schmitt schrieb: > Wie ist das bei einem Hand-Held-Oszilloskop, was mit Batterien läuft - > muss man das dann auch erden, bevor man misst? Nein. Aber du solltest dir immer bewusst sein, daß du ggf. bei einer Messung die Masse auf einem gefährlichen Potential liegen hast. Falls also bei dem HandHeld irgendwelche berührbaren elektisch leitfähigen Teile da sind. (z.B. die offene BNC Buchse des 2. Eingangs) dann kann die auf einem lebensgefährlichen Potential liegen. Beispiel: Du misst in einem Kondensatornetzteil herum, z.B. bei einer Kapsel-Kaffeemaschine. Bei einem geerdeten Oszi würde es in diesem Fall einen Kurzschluss geben, weil du die Masse (die ja geerdet ist) auf ein anderes (z.B. Netz) Potential gelegt hast.
Franz Schmitt schrieb: > Wie ist das bei einem Hand-Held-Oszilloskop, was mit Batterien läuft - > muss man das dann auch erden, bevor man misst? Sicher - Erdung hat ja nichts mit der Stromversorgung zu tun, sondern mit persönlichen Überlebenschancen. Berührst du mit der GND Klemme des Batt. Oszis die Phase des Netzes, steht das Oszi unter Spannung, ist also potenziell tödlich. Ist es geerdet, knallt in diesem Moment die Sicherung und du bekommst nur einen Schreck und keinen Sarg. Nur vollisolierte Geräte benötigen keine Erdung in diesem Fall.
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Franz Schmitt schrieb: > Wie ist das bei einem Hand-Held-Oszilloskop, was mit Batterien läuft - > muss man das dann auch erden, bevor man misst? Beitrag "Re: 230V im Wohnwagen oder Wohnmobil"
Der Grund, weshalb Schutztrennung durch Trafo angewendet wird, ist der, dass dann ein einzelner Fehler wie Berührung einer spannungsführenden Leitung "verziehen" wird. Denn für einen elektrischen Schlag müssen ja zwei Punkte mit unterschiedlichem Potential vorhanden sein. Wenn also die Masse eines durch Trenntrafo geschützten Scope an die Erde eines Geräts mit PE ist es mit der Schutzwirkung des Trenntrafo vorbei, denn ERde als zweiter Punkt ist fast überall auf dem Arbeitstisch vorhanden. Der wesentliche Nutzen ist dann nur, dass der Trenntrafo die Störspannungen aus dem Netz erschwert, denn Masseschleifen sind unterbrochen. Beim akkubetriebenen Scope (handhold) wird die Einstreuung von Störspannungen erheblich verringert, aber wegen der meist blanken Koax-Buchsen verringert sich das Sicherheitsniveau auch da: Wenn die Masse des Tastkopfs an eine Spannung im Gerät angeschlossen wird, stehen die benachbarten Koax-Buchsen des Scope ja für Stromschäge bereit. Es gibt ja Tastköpfe mit außen isolierten Koaxbuchsen, aber beim Scope gibts halt meist mehrere Koaxbuchsen. deren Masse untereinander verbunden ist.
man sollte aber hochgelegte GND auf 5kV meiden, das killte mein Fluke DMM
Joachim B. schrieb: > man sollte aber hochgelegte GND auf 5kV meiden, das killte mein Fluke > DMM Auf Grund der hohen Preise für Fluke-Geräte dachte ich immer, das dort ein kleiner Mechaniker eingebaut ist, der solche Fehler automatisch repariert. :-)
https://www.oszilloskope.net/oszilloskop-masse/ Das Video ist auch sehr informativ. Höhenregler benutzen ;-)
Für spezielle Messungen mussten wir die Schutzerde von Messgeräten und Signalgeneratoren unterbrechen ("gelbe" Steckdosen ohne Schutzkontakt). Dann wurde die Erdung extern vorgenommen und an einem zentralen Punkt mit der Schutzerde (oder der Arbeitsplatzerdung) verbunden. Solche Aufbauten wurden vor Inbetriebnahme aus Sicherheitsgründen immer noch einmal von einem Kollegen überprüft, damit nichts übersehen wurde und an den Geräten waren Warnhinweise angebracht.
Wie misst man denn an Industriegeräten mit Drehstrom und vielen kW? Dafür gibt es keine Trenntrafos. Die haben auch sensible Elektronik wo man mal mit dem Oszi dran muss.
Strom kennt keine Freunde! Evtl. hilft in anderen Fällen ein geeigneter Differenztastkopf.
HermannW schrieb: > Wie misst man denn an Industriegeräten mit Drehstrom und vielen kW? > Dafür gibt es keine Trenntrafos. Die haben auch sensible Elektronik wo > man mal mit dem Oszi dran muss. Dafür nimmt man auf der Drehstromseite Eingangsstufen und überträgt die Signale optisch (oder -seltener - induktiv) auf die auswertenden Messgeräte. Trenntrafos haben eine recht große Kapazität zwischen den Wicklungen und den Wicklungen und dem Kern. Das verfälscht viele Signale bis zur Unbrauchbarkeit. Und bei der Entwicklung von Schaltnetzteilen war / ist es nicht unüblich, den Oszillografen mit unterbrochener Schutzerde direkt an die Schaltung zu klemmen. Der Oszillograf hat dann Netzverbindung und darf nicht berührt werden (große Warnhinweise) und die Knöpfe dürfen natürlich auch nur mit entsprechenden Schutzhandschuhen bedient werden. Der ganze Aufwand nur, weil kein Trenntrafo den Innenwiderstand des Netzes vollständig nachbilden kann. Aber das dürfen nur Fachleute in einem Labor und unter Aufsicht (nicht allein arbeiten). Bei einigen ganz speziellen Anwendungsfällen stört selbst ein Fehlerstromschutzschalter die Untersuchungen.
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