Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Analogfilter 3-ter Ordnung mit OPV


von Jens G. (jensg)


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Ich habe ein Filterkonzept entworfen und finde nur sehr wenig 
Informationen zur Dimensionierung eines solchen Filters.

Der Hintergrund ist: Mit einem OPV soll eine größere kapazitive Last 
"C1" getrieben werden. Ohne R3 C2 schwingt diese Schaltung. R3 bestimmt 
die Güte des Filters.

Gibt es einen Auskenner, der mir sagen kann wo ich mehr Information zum 
Entwurf eines solchen Aufbaus finden kann?

Etwas habe ich schon gefunden: 
https://www.ti.com/lit/an/sboa244/sboa244.pdf

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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von Egon D. (Gast)


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Jens G. schrieb:

> Gibt es einen Auskenner, der mir sagen kann wo ich
> mehr Information zum Entwurf eines solchen Aufbaus
> finden kann?

Nein.
Es ist nämlich nicht klar, was Du erreichen möchtest:
Willst Du die Wirkung von C1 und R2 KOMPENSIEREN oder
möchtest Du sie gezielt als Filter AUSNUTZEN?

von Wolfgang (Gast)


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Jens G. schrieb:
> Gibt es einen Auskenner, der mir sagen kann wo ich mehr Information zum
> Entwurf eines solchen Aufbaus finden kann?

Stelle die Übertragungsfunktion auf und bestimme durch 
Koeffizientenvergleich die Bauteilwerte. Das sind Grundlagen.
Alternativ bau das Ding in LTSpice nach und lass dir das Bode-Diagramm 
ausrechnen. Dann kannst du an den Wert drehen.

Jens G. schrieb:
> Etwas habe ich schon gefunden:
> https://www.ti.com/lit/an/sboa244/sboa244.pdf

Von den wesentlichen Dioden ist in deiner Schaltung nichts zu sehen.
Ähnlichkeite rein zufällig?

von Jens G. (jensg)


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Wolfgang schrieb:
> Von den wesentlichen Dioden ist in deiner Schaltung nichts zu sehen.
> Ähnlichkeite rein zufällig?

Lässt man die "wesentlichen Dioden" weg so kommt man auf meinen Aufbau.

von Jens G. (jensg)


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Egon D. schrieb:
> Nein.
> Es ist nämlich nicht klar, was Du erreichen möchtest:
> Willst Du die Wirkung von C1 und R2 KOMPENSIEREN oder
> möchtest Du sie gezielt als Filter AUSNUTZEN?

Ein Filter soll es sein. Ich suche nach ähnlichen Designs um sicher zu 
gehen das der Entwurf zuverlässig funktionieren wird.

von Jens G. (jensg)


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Christian S. schrieb:
> diesen Spezialfall dieser komischen Schaltung brauchst Du doch gar
> nicht:

Ja, es ist mir bekannt. Es gibt spezielle OPV die kapazitive Lasten 
treiben können. Diese sind dann schwieriger zu beschaffen, etwas teurer 
und vielleicht nicht lange Zeit verfügbar. Ein Standard OPV ist mir da 
lieber.

von Wolfgang (Gast)


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Jens G. schrieb:
> Ein Filter soll es sein. Ich suche nach ähnlichen Designs um sicher zu
> gehen das der Entwurf zuverlässig funktionieren wird.

Dafür musst du dir klar werden, wieviel Phasenreserve du brauchst.
Der direkt über R3 gegengekoppelte Signalanteil wird über R2, C1 in der 
Phase verschoben. Zeichne einfach mal das Bode-Diagramm und guck dir die 
Phasenverschiebung dort an, wo die Verstärkung unter 1 sinkt.

Lade doch mal deinen ASC-File hier hoch.

von Olaf (Gast)


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Kuck mal hier:

https://www.youtube.com/channel/UCKEVTN-ZlbM6vWJMQ_ZjatQ/videos

Der erklaert die Grundlagen ziemlich idiotensicher. Allerdings hat
er ein Audio und Musik Problem. :-D

Olaf

von Jens G. (jensg)


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Wolfgang schrieb:
> Lade doch mal deinen ASC-File hier hoch.
Anbei das ASC-File und das Modell für den TLV171.

von Lutz V. (lvw)


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Das Rückkopplungs-Netzwerk Deines Filters gleicht dem für die bekannte 
MFB-Tiefpass-Struktur (multi-feedback). Du kannst also die dafür in der 
Literatur zu findenden Dimensionierungs-Hinweise nutzen.
Allerdings: Wie soll die Übertragungsfunktion (Filterfunktion) Deiner 
Schaltung aussehen?
Die Schaltung hat - wie gesagt - Ähnlichkeit mit dem MFB-Tiefpass, der 
aber normalerweise über (Deinen) Widerstand R1 angesteuert wird.
Dazu kommt bei Dir natürlich der Tiefpass 1. Ordnung vor dem 
"+"Eingang...

Also noch mal: Wie soll die Filterfunktion aussehen?

: Bearbeitet durch User
von Jens G. (jensg)


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Offenbar handelt es sich um eine solche Schaltung: 
https://www.aktivfilter.de/tiefpass-mit-mehrfachgegenkopplung.php

R2 und R3 hängen bei mir am Ausgang vom OPV - das geht in diesem Fall, 
da die Pegel wegen dem Spannungsfolger identisch sind.

von Lutz V. (lvw)


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Jens G. schrieb:
> Offenbar handelt es sich um eine solche Schaltung:
> https://www.aktivfilter.de/tiefpass-mit-mehrfachgegenkopplung.php

Es gibt eine gewisse ÄHNLICHKEIT -mehr aber auch nicht. Erstens ist Dein 
Ausgang nicht am OPV-Ausgang und zweitens steuerst Du ja den nicht-inv. 
Eingang (und zudem noch über einen Tiefpass) an.

Willst Du denn eine TP-Filerung oder eher einen Bandpass-verlauf?

von Jens G. (jensg)


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Lutz V. schrieb:
> Willst Du denn eine TP-Filterung oder eher einen Bandpass-verlauf?

Dieser Entwurf ist ein TP-Filter 3-er Ordnung. Am Ausgang muss es einen 
Kondensator geben.

von Lutz V. (lvw)


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Jens G. schrieb:
> Dieser Entwurf ist ein TP-Filter 3-er Ordnung. Am Ausgang muss es einen
> Kondensator geben.

Kein "reiner" Tiefpass. Es ist eine Überlagerung von Tief- und Bandpass 
mit einem Zähler (1+K*s) und einem Nenner 3. ordnung.

von Jens G. (jensg)


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Ohne C3 ist die Phasenlage bei eine Frequenz von 2Mhz bis 20Mhz bei etwa 
158°. Bei 30Mhz liegt der Wendepunkt bei einer Phasenlage von 230°.

von Wolfgang (Gast)


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Jens G. schrieb:
> Gibt es einen Auskenner, der mir sagen kann wo ich mehr Information zum
> Entwurf eines solchen Aufbaus finden kann?

Wenn du die Stabilität des Verstärkers über das Bode-Diagramm beurteilen 
willst, solltest du überflüssige Schaltungsteile raus lassen. C3 und R4 
spielen dafür keine Rolle. Ohne die siehst du den reinen Frequenzgang 
des Ops mit seiner Gegenkopplung und Last. Der Überschwinger bei der 
Rechteckansteuerung ergibt sich dann aus der Phasenreserve bei 0dB 
Verstärkung. Bei 180° schwingt's.

von Jens G. (jensg)


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Das schwingt nichts. Die Rückführung R3 C2 war notwendig, weil es ohne 
diese Maßnahme geschwungen hat.

: Bearbeitet durch User
von Lutz V. (lvw)


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Jens G. schrieb:
> Gibt es einen Auskenner, der mir sagen kann wo ich mehr Information zum
> Entwurf eines solchen Aufbaus finden kann?

Eine konkrete Antwort auf diese Frage - ohne allgemeines Geschwafel - 
ist nur dann möglich, wenn man weiß, was der Entwurf leisten soll. Also: 
Welche Durchlass- bzw. Dämpfungsforderungen das Filter erfüllen soll.

Beispiel für überflüssige bzw. nichtssagende Aussagen ("Geschwafel"):
"Die Rückführung R3 C2 war notwendig, weil es ohne diese Maßnahme 
geschwungen hat."

Ohne R3-C2 hättest Du gar keine Rückführung - also, was bringt diese 
Aussage?

von Jens G. (jensg)


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Lutz V. schrieb:
> Ohne R3-C2 hättest Du gar keine Rückführung - also, was bringt diese
> Aussage?
genauer gesagt - ohne R3 - lasse ich R3 weg dann nehme ich einen Draht 
(0 Ohm). Der Entwurf ist grundsätzlich mal ein Spannungsfolger. Bei 
kapazitiver Last hat es leider geschwungen.

Vielleicht gibt es Literatur zu diesem Entwurf?

von Jens G. (jensg)


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Christian S. schrieb:
> https://www2.seas.gwu.edu/~ece121/Spring-11/filterdesign.pdf

In diesem Buch von Texas Instruments kann ich meinen Schaltungsetwurf 
leider nicht finden.

: Bearbeitet durch User
von Lutz V. (lvw)


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Jens G. schrieb:
> In diesem Buch von Texas Instruments kann ich meinen Schaltungsetwurf
> leider nicht finden.

Das wundert mich nicht - wie ich schon sagte, das ist auch keine der 
bekannten Filterschaltungen. Vor allem auch deshalb nicht, weil es kein 
OPV-Ausgang hat.
Ich selber hab ein Filterbuch geschrieben - so eine Schaltung hab ich 
noch nie gesehen.

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von Wolfgang (Gast)


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Jens G. schrieb:
> Das schwingt nichts.

Schwingen tut's natürlich nur, wenn der zur Erhöhung der Phasenreserve 
eingebaute R2 ganz weggelassen oder kleiner als ca. 7Ω wird.

von Elliot (Gast)


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Jens, dein Filter ist kein Tiefpass 3. Ordnung, nur 2., das sieht man 
doch sofort am Phasengang, der geht nur bis 180°.

Mit dem gleichen Aufwand kann man einen echten TP 3.Ordnung bauen, der 
auch die 100nF am Ausgang hat. Im Anhang mal ein Vergleich dazu, grün 
ist die obere Schaltung, rot deine.

von Elliot (Gast)


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Falls die 27R zu niederohmig für deinen OPV sind (schwingen), es geht 
auch hochohmiger.

von Jens G. (jensg)


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Besten Dank für die Antworten. Das obere Schaltbild wird gerne 
vorgeschlagen. Sie hat aber den Nachteil, das die Ausgangsspannung vom 
Lastwiderstand abhängig ist.

Die Antworten zeigen mir aber. Das der verwendete Schaltungsaufbau ein 
gangbarer Weg ist. Die Ausgangspannung soll unabängig vom Lastwiderstand 
sein und ein Tiefpass 2, Ordnung ist ausreichend. --> also das untere 
Schaltbild.

Besten Dank für die Hilfe und die guten Bilder zum Thema.

von Rainer V. (a_zip)


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Jens G. schrieb:
> Sie hat aber den Nachteil, das die Ausgangsspannung vom
> Lastwiderstand abhängig ist.

Das ist sie in solchen Schaltungen meist. Für ein sauberes Design wird 
man da Buffer vorsehen müssen. Natürlich kann man auch mit viel Mühe 
ohne Buffer weiterkommen....einen Nachteil kann ich nicht erkennen.
Gruß Rainer

von Elliot (Gast)


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Jens G. schrieb:
> Die Ausgangspannung soll unabängig vom Lastwiderstand sein

Soll die unterhalb der Grenzfrequenz auch frequenzunabhängig sein? Falls 
ja, brauchst du wohl einen anderen OPV. Der TLV171 hat nur eine 
lächerlich kleine SlewRate von 1,5V/µs. Der ist bei 100kHz nichtmal bis 
1Veff aussteuerbar.

von Jens G. (jensg)


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Elliot schrieb:
> Soll die unterhalb der Grenzfrequenz auch frequenzunabhängig sein? Falls
> ja, brauchst du wohl einen anderen OPV. Der TLV171 hat nur eine
> lächerlich kleine SlewRate von 1,5V/µs. Der ist bei 100kHz nichtmal bis
> 1Veff aussteuerbar.

100nF am Ausgang und ein treibender Strom von 25mA erzeugt eine SlewRate 
von etwa 0,25V/µs. Die 100nF (wegen EMV) und der treibende Strom 
(Platzbedarf auf der Leitplatte) sind technische Vorgaben.

Am Eingang ist ein DAC (12bit bei 400kHz SPI-Bus). Mehr als eine 
Eingangsfrequenz von 10kHz wird es da nicht geben.

Im Original wurde der 100nF Kondensator direkt an den Ausgang des OPV 
geklemmt. 3 zusätzliche Bauelemente (R2 R3 C2) sollen nun eine 
Schwingneigung (56kHz bei 250mV Vpp) verhindern.

Die Ausgangsspannung darf sich durch unterschiedliche Lastwiderstände 
nicht verändern. So gesehen habe ich durch professioneller Hilfe eine 
Bestätigung der Schaltungstopologie.

: Bearbeitet durch User
von Jens G. (jensg)


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Lutz V. schrieb:
> Ich selber hab ein Filterbuch geschrieben - so eine Schaltung hab ich
> noch nie gesehen.

Genau das war der Grund, weshalb ich diesen Entwurf hier veröffentlicht 
habe. Ich habe im Internet diesen Entwurf nahezu nicht gefunden.

von Jens G. (jensg)


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Rainer V. schrieb:
> Jens G. schrieb:
>> Sie hat aber den Nachteil, das die Ausgangsspannung vom
>> Lastwiderstand abhängig ist.
>
> Das ist sie in solchen Schaltungen meist. Für ein sauberes Design wird
> man da Buffer vorsehen müssen. Natürlich kann man auch mit viel Mühe
> ohne Buffer weiterkommen....einen Nachteil kann ich nicht erkennen.
> Gruß Rainer

Der Entwurf oben ist ein Buffer. Am Ausgang (100nF) wird eine Leitung 
von etwa 2m Länge sein.

von Elliot (Gast)


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Jens G. schrieb:
> Bestätigung der Schaltungstopologie

Das ist die altbekannte Schaltung, die zur Stabilisierung der Schaltung 
bei kapazitiven Lasten an OPV-Ausgängen in z.B. Konstantstromquellen 
oder elektronischen Lasten mit Power-Mosfets als Leistungssteller 
verwendet wird.

Bildquelle: Tietze/Schenk Halbleiter-Schaltungstechnik

von Der Zahn der Zeit (🦷⏳) (Gast)


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Jens G. schrieb:
> Am Ausgang (100nF) wird eine Leitung von etwa 2m Länge sein.
Vielleicht habe ich die Antwort überlesen, aber ich frage trotzdem: Die 
100 nF sind nicht die angenommen Lastkapazität durch 2 m Kabel? 2 m 
Kabel wären eher 100 pF - oder 100 nF 2 km Kabel.

von Wolfgang (Gast)


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Der Zahn der Zeit (🦷⏳) schrieb:
> Vielleicht habe ich die Antwort überlesen, ...

Jens G. schrieb:
> Die 100nF (wegen EMV) und der treibende Strom
> (Platzbedarf auf der Leitplatte) sind technische Vorgaben.

von Jens G. (jensg)


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Der Zahn der Zeit (🦷⏳) schrieb:
> Jens G. schrieb:
>> Am Ausgang (100nF) wird eine Leitung von etwa 2m Länge sein.
> Vielleicht habe ich die Antwort überlesen, aber ich frage trotzdem: Die
> 100 nF sind nicht die angenommen Lastkapazität durch 2 m Kabel? 2 m
> Kabel wären eher 100 pF - oder 100 nF 2 km Kabel.

Nein, Nein. Die 100nF sind Teil der Schaltung. Diese Kapazität sorgt für 
einen niederohmigen Widerstand die bei einer hochfrequenten Störung auf 
eine Leitung kommen "könnten". Diese Spannung, +/-10V, ist Teil eines 
Regelkreises.

von Jens G. (jensg)


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Elliot schrieb:
> Jens G. schrieb:
>> Bestätigung der Schaltungstopologie
>
> Das ist die altbekannte Schaltung, die zur Stabilisierung der Schaltung
> bei kapazitiven Lasten an OPV-Ausgängen in z.B. Konstantstromquellen
> oder elektronischen Lasten mit Power-Mosfets als Leistungssteller
> verwendet wird.
>
> Bildquelle: Tietze/Schenk Halbleiter-Schaltungstechnik

Besten Dank für dieses Bild. Es zeigt mir, das ich auf dem richtigen Weg 
bin.

P.S. Bei mir liegt es schon länger zurück, das ich mich mit 
Analogtechnik beschäftigen "musste". Der Tietze/Schenk 
Halbleiter-Schaltungstechnik ist leider nicht mehr ein Teil in meinem 
Bücherregal.

Besten Dank für eure Zeit - es hilft mir sehr weiter.

von Rainer V. (a_zip)


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Jens G. schrieb:
> Die 100nF sind Teil der Schaltung. Diese Kapazität sorgt für
> einen niederohmigen Widerstand die bei einer hochfrequenten Störung auf
> eine Leitung kommen "könnten".

Sorry, aber das kann ich nicht nachvollziehen. Wenn der TP diese Störung 
nicht unterdrückt, wer dann? Die 100nF bestimmt nicht...in übrigen sehe 
ich keinen Vorteil dieser Schaltung gegenüber anderen Topologien...ok, 
wenig Bauteile, aber doch etwas kritisch in der Funktion. Aber solange 
der TO nicht sagt, welches Signal er tatsächlich nach dem TP erwartet, 
wird das wieder das übliche Rätselraten.
Gruß Rainer

von Jens G. (jensg)


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Der Buffer soll ein Signal Ue auf eine "Leitung" Ua treiben. Um 
Störungen auf der "Leitung" zu vermeiden wurde eine kapazitive Last auf 
diesen Ausgang gelegt.

Näheres zur Kompensation von kapazitiven Lasten bei OPV's kann man hier 
nachlesen.
"Operational amplifier stability compensation methods for capacitive 
loading applied to TS507"
https://www.st.com/resource/en/application_note/cd00176008-operational-amplifier-stability-compensation-methods-for-capacitive-loading-applied-to-ts507-stmicroelectronics.pdf

Alle Fragen zu meiner Thematik - "kapazitive Last auf einen OPV" wurden 
beantwortet.

von Jens G. (jensg)


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Rainer V. schrieb:
> Jens G. schrieb:
>> Die 100nF sind Teil der Schaltung. Diese Kapazität sorgt für
>> einen niederohmigen Widerstand die bei einer hochfrequenten Störung auf
>> eine Leitung kommen "könnten".
>
> Sorry, aber das kann ich nicht nachvollziehen. Wenn der TP diese Störung
> nicht unterdrückt, wer dann? Die 100nF bestimmt nicht...in übrigen sehe
> ich keinen Vorteil dieser Schaltung gegenüber anderen Topologien...ok,
> wenig Bauteile, aber doch etwas kritisch in der Funktion. Aber solange
> der TO nicht sagt, welches Signal er tatsächlich nach dem TP erwartet,
> wird das wieder das übliche Rätselraten.
> Gruß Rainer

In welchem Kontext diese Schaltung verwendet wird war nicht Teil der 
Frage vom Anfang. Ein OPV sollte eine Kapazität treiben. Was von der 
Funktion her ein Tiefpass ist. Die Fragen sind ausreichend beantwortet.

Besten Dank für die Antworten -- Ende

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von Rainer V. (a_zip)


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Jens G. schrieb:
> Ein OPV sollte eine Kapazität treiben. Was von der
> Funktion her ein Tiefpass ist

Sorry, aber der Titel sprach von einem TP 3-ter Ordnung, an den du 
diesen 100nF Kondensator drangehängt hast und (zu Recht) festgestellt 
hast, dass das der OP gar nicht mag. Nun scheint es aber doch zu 
gehen...good for you...
Gruß Rainer

von Jens G. (jensg)


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Rainer V. schrieb:
> Jens G. schrieb:
>> Ein OPV sollte eine Kapazität treiben. Was von der
>> Funktion her ein Tiefpass ist
>
> Sorry, aber der Titel sprach von einem TP 3-ter Ordnung, an den du
> diesen 100nF Kondensator drangehängt hast und (zu Recht) festgestellt
> hast, dass das der OP gar nicht mag. Nun scheint es aber doch zu
> gehen...good for you...
> Gruß Rainer

Am Anfang wusste ich "noch" nicht das es sich bei der Beschaltung um 
spezielles Problem handelt. "kapazitive Last am OPV" im 
http://www.tietze-schenk.de/tsbuch.htm wird das in einem Kapitel 
behandelt.

Die Überschrift ist aber auch nicht ganz falsch. Die Filterwirkung liegt 
bei 18dB je Oktave. Das Filter selbst wird aber in meinem Aufbau nicht 
benötigt.

Das Thema wurde hier auch schon einmal besprochen: 
Beitrag "Operationsverstärker Kapazitive Last"

In Kapitel 6.3 ist die Theory sehr gut aufbereitet worden.
https://bilder.buecher.de/zusatz/20/20871/20871854_lese_1.pdf

... und hier noch ein Fachartikel: 
https://www.elektronikpraxis.vogel.de/winziger-verstaerker-treibt-lasten-von-200-mw-a-499397/

: Bearbeitet durch User
von Klaus R. (klara)


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Jens G. schrieb:
> Ich habe ein Filterkonzept entworfen und finde nur sehr wenig
> Informationen zur Dimensionierung eines solchen Filters.

Klar, wenn Du was Eigenes entworfen hast, dann findet man dazu auch 
keine Beschreibung. Wie Du bei Deinem Entwurf auf 3. Ordnung kommst kann 
ich nicht nachvollziehen. Es gibt doch Schaltungen, warum was eigenes 
erfinden? Wenn man zwei 6 dB Filter hintereinander schaltet gibt das 
noch lange kein optimales 12 dB Filter. Schau Dir mal die Filtertypen 
Bessel, Butterworth und Tschebyscheff an. Die unterscheiden sich nur in 
den Koeffizienten der RC-Komponennten und haben unterschiedliche 
Eigenschaften.

Jens G. schrieb:
> Der Hintergrund ist: Mit einem OPV soll eine größere kapazitive Last
> "C1" getrieben werden. Ohne R3 C2 schwingt diese Schaltung.

Dafür gibt es auch ICs: Cap Load Limit Unlimited

https://www.ti.com/lit/ds/symlink/lm8261.pdf
https://www.reichelt.de/operationsverstaerker-1-fach-sot-23-5-lm-8261-m5-p187814.html?search=lm8261

Er kostet zwar gut 3€, dafür ist er aber richtig gut.

Aber auch der Vorschlag von Elliot, LeadKompensation, kann u.U. auch 
schon helfen. Du hast ja LTspice.
mfg klaus

von Jens G. (jensg)


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Klaus R. schrieb:
> Dafür gibt es auch ICs: Cap Load Limit Unlimited
>
> https://www.ti.com/lit/ds/symlink/lm8261.pdf
> 
https://www.reichelt.de/operationsverstaerker-1-fach-sot-23-5-lm-8261-m5-p187814.html?search=lm8261
>
> Er kostet zwar gut 3€, dafür ist er aber richtig gut.

Das Thema ist ausreichend beantwortet. Ja - es gibt Spezialbauteile - 
aber Kosten und Verfügbarkeit verhindern eine Nutzung. Nur 3 passive 
Bauteile, +0,05€, lösen ein technisches Problem. Warum sollte das nicht 
so gemacht werden?

Ich benötige eine Ausgangsspannung von +/-10V. Es ist schon ein 
Unterschied ob ich 3€ für ein Bauteil ausgebe, oder ebend 0,5€.

: Bearbeitet durch User
von Jens G. (jensg)


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Auf https://docplayer.org/35599052-O-operationsverstaerker.html habe ich 
noch Designhinweise gefunden.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Den 100nF-C parallel zur Last kenne ich nur von Lautsprecherverstärkern
https://de.wikipedia.org/wiki/Snubber#Verwendung
Da steht aber, dass dieses Boucherot-Glied oder Snubber zur Kompensation 
induktiver Last dient.
"dass der Verstärker an der induktiv-komplexen Last einer 
Lautsprecherbox stabil arbeitet und keine sogenannten „wilden“ 
Schwingungen ausführt. "

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von Peter P. (Gast)


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Wolfgang halt den Ball mal schön flach.

von Jens G. (jensg)


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Wolfgang schrieb:
> Stelle die Übertragungsfunktion auf und bestimme durch
> Koeffizientenvergleich die Bauteilwerte. Das sind Grundlagen.
> Alternativ bau das Ding in LTSpice nach und lass dir das Bode-Diagramm
> ausrechnen. Dann kannst du an den Wert drehen.

Bei der Aussage .. "Das sind Grundlagen." war ich etwas überfordert. 
Weshalb ich den Thread ja hier auch gestartet habe.

Praktische Messungen am "lebenden Objekt" ersetzen da viel Theorie um 
diese Dinge.

: Bearbeitet durch User
von Jens G. (jensg)


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von Jens G. (jensg)


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Im Original wird der MIC6211 verwendet.

Durch den Tiefpass am Eingang kann der Treiber die kapacitive Last 
mühelos treiben. Bei Ue 10Vpp ergibt sich ein Ipeak von maximal +/-20mA.

von Jens G. (jensg)


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Die Schaltung hat jetzt eine Grenzfrequenz von 3.5 kHz und ist bei 
kapazitiver Last absolut stabil. Ziel erreicht.

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