Forum: Haus & Smart Home Stromerzeuger: was beachten?


von Thomas (Gast)


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Hallo,

ich denke darüber nach, einen Stromerzeuger für Notfälle zu kaufen. Ist 
Strom im Winter einige Zeit weg, hat man ein größeres Problem.

Es sollte auf alle Fälle die Zentralheizung versorgen, dann auch noch 
ein paar Leuchten. Eventuell noch TV-Gerät, Ladegerät vom Handy, ...

Leider gibt es von Stiftung Warentest keinen Bericht. Was ist bei den 
Geräten zu beachten? Ist der Sinus der Geräte stabil und sauber?

von Heinz R. (heijz)


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von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Die kleineren Generatoren haben alle mehr oder weniger Probleme mit der 
Spannungsstabilität oder mit der Haltbarkeit.

Wenn es wirklich was für Notfälle sein soll, dann muß es was robustes 
sein, auf das man sich im Notfall auch verlassen können muß. Ansonsten 
ist das so wie mit amerikanischen Autos im Film: Im Notfall springen sie 
nicht an, bzw. erst so spät, daß man die Situation wirklich nur als 
Filmheld überlebt.

Was ich mir suchen würde wäre ein mittleres Gerät so um 10..20kW, 
welches mit Gas oder Diesel/Heizöl läuft. Warum so viel Leistung? Ab der 
Leistungsklasse wird die Spannungsqualität und die Haltbarkeit besser, 
es ist ein vernünftiger Motor dran, der länger lebt als das 
Baumarktgerümpel oder der China-Billigschrott, wo noch vor Verbrauch der 
ersten Tankfüllung das Pleuel aus dem Motor schaut. Oder diese 
Inverterkacke, die dauernd kaputtgeht und sich dann nicht preiswert 
reparieren lässt. Mit sowas kann ich im Notfall nichts anfangen.

Dazu kommt dann die Wartung/Pflege durch regelmäßige Testläufe, 
vorrätighaltung von gutem Kraftstoff, eingehaltene Ölwechsel-Intervalle 
und eine gute Batterie zum Starten, am besten wäre natürlich wenn ein 
Start auch ohne Batterie möglich ist.

Mit dem Kraftstoff ist das ein Problem, weil der Bio-Anteil nicht 
unbegrenzt haltbar ist bzw. bei Benzin weiß ich nicht was da ausgast, 
aber nach einem Jahr brennt das Zeug fast gar nicht mehr. Da muß man 
sich entweder lagerfähigen Kraftstoff besorgen oder den gelagerten 
Kraftstoff durchtauschen. Der ordentliche Prepper würde Diesel im Fass 
kaufen und davon immer zwei Fässer parat halten. Aus dem jeweils älteren 
wird das Auto betankt, dadurch hat man immer frischen Kraftstoff 
vorrätig und wenn man monatlich einen Testlauf macht, wird auch der 
Kraftstoff im Motor nicht alt.

von Tassilo H. (tassilo_h)


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Darüber denke ich auch nach. Was mir bisher untergekommen ist:

- Für empfindliche Verbraucher empfiehlt sich ein 
Inverter-Stromerzeuger. Jedenfalls dann, wenn auch mal ein größerer 
Verbraucher an- und ausgeschaltet wird.

- Wenn am Inverter-Gerät auch mal Motoren/induktive 
Verbraucher/irgendwas mit hohem Anlaufstrom betrieben werden soll, 
sollte man den Stromerzeuger überdimensionieren

- Alle bezahlbaren Drehstrom-Stromerzeuger eignen sich eher weniger als 
Notstromaggregat für's Eigenheim, da sie nicht Schieflast-tauglich sind 
(entweder nur echte Drehstromverbraucher anschließen oder nur eine Phase 
alleine benutzen, alles andere führt zu Überspannung auf den weniger 
belasteten Phasen)

- Kraftstoffart: Ein paar Tage will man das Aggregat ja sicher betreiben 
können (wenn der Strom <24h ausfällt, wird das Haus nicht gleich 
einfrieren , die Gefriehrtruhe auftauen und man vor Langeweile sterben; 
wenn der Strom für >7 Tage ausfällt, hat man sowieso ein anderes 
Problem). Benzin-Geräte sind deutlich billiger; aber pro Garage oder im 
Kellergeschoß dürfen maximal 20 Liter gelagert werden. Diesel-Geräte 
sind teurer, dafür darf man bis zu 100 Liter in Kanistern in der Garage 
lagern.

- Haltbarkeit des Kraftstoffs: Benzin mit 5% Bio-Ethanol oder Diesel mit 
Biodiesel-Anteil hält nicht so lange. Kein Problem wenn man auch ein 
Auto mit dem gleichen Sprit fährt, dann kann man ja immer umschichten 
und frischen Sprit in Kanistern lagern. Ansonsten Heizöl für's 
Dieselaggregat oder Alkylatbenzin (teurer) für den Benziner, da sind 
dann hoffentlich ein paar Jahre Haltbarkeit drin.

von Reinhard S. (rezz)


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Den Aufwand würd ich mir sparen. Vielleicht 1-2 große 12V-Batterien mit 
Wandler für die Heizung, aber der Rest? Wie oft kommt der Bedarfsfall 
vor? Wäre mir mit Kraftstoff umschichten und Wartung zu viel Aufwand. 
Und nach spätestens nem halben Jahr "vergisst" du das eh.

1 Tag ohne Strom schafft man und alles, was länger dauert sollte der 
Netzbetreiber regeln können.

Falls du abseits gelegen und mit Oberleitung versorgt bist wäre das was 
anderes, aber dann hättest du sowas schon lange.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> [..] da sie nicht Schieflast-tauglich sind [..]
> [..] Überspannung auf den weniger belasteten Phasen
Deswegen hatte ich geschrieben, so 10..20kW sollten es schon sein. Die 
können zwar auch keine allzu große Schieflast (das kann auch ein 
Atomkraftwerk mit 1400MW nicht), aber die unbelasteten Phasen gehen 
nicht durch die Decke wenn man eine Phase mit Nennlast betreibt.

Ein Freund besitzt einen fahrbaren Stromgenerator mit 80kW. Bei dem kann 
man eine Phase mit 30kW oder so belasten (maximaler Phasenstrom halt) 
und das merkt man auf den anderen Phasen gar nicht. Der hat auch keine 
Probleme mit starken Lastschwankungen. Die Billigheimer haben damit ein 
riesen Problem, vor allem bei großen Lastsprüngen auf Leerlauf kommt 
gerne mal so eine richtige Spannungsspitze zustande.

Inverter würde ich für den Notfall wirklich lassen, wäre mir zu 
unzuverlässig. Das Ding reißt garantiert genau dann den Arsch hoch, wenn 
ich es am dringensten brauche und dann kann ich auch nichts dran 
reparieren. Sowas ist gut wenn man was leichtes für die Strandparty 
braucht oder um mal eine Flex abseits jeder Elektrizität betreiben zu 
können. Für mehr würde ich sowas nicht einsetzen.

von Base64 U. (6964fcd710b8d77)


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* Brauchst du Drehstrom oder reichtseinphasig?
* Wieviel kannst du mit einer großen gebrauchten USV abdecken?
* Welche Energieträger hast du Zuhause (Ölheizung, Benzin im 
Auto/Rasenmäher, Gas im Griller oder als Hausanschluss)?
* Wie kannst du das einspeisen?
* Wie lang musst du wirklich überbrücken?
* Wie viel willst du dir an Wartung an tun?
* Was willst du ausgeben?

Tuts vielleicht auch ein KFZ mit einem 1000W Wechselrichter?

Ein paar Tage halte ich für utopisch. Der Notdienst vom Netzversorger 
ist schneller und zuverlässiger. Und wenn du der einzige mit Strom bist 
während alle Nachbarn frieren und die Lebensmittel im Tiefkühler 
auftauen kannst du mit Besuch rechnen...

von Peter M. (r2d3)


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Hallo Ben B.,

Ben B. schrieb:
> Was ich mir suchen würde wäre ein mittleres Gerät so um 10..20kW,
> welches mit Gas oder Diesel/Heizöl läuft. Warum so viel Leistung? Ab der

mit welcher Einschaltdauer rechnest Du denn?
Und wieviel Diesel würdest Du bevorraten?

von Base64 U. (6964fcd710b8d77)


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Ben B. schrieb:
> Was ich mir suchen würde wäre ein mittleres Gerät so um 10..20kW,

Die 2KW Honda Dinger sind auch sehr toll, aber kosten hald auch 
ordentlich.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> mit welcher Einschaltdauer rechnest Du denn?
1..2 Tage gesamt, also mit Unterbrechungen wenns länger dauert.

> Und wieviel Diesel würdest Du bevorraten?
100..200 Liter maximal, das gibts als Dieselfass und kann man im Auto 
verbrauchen bevor es zu alt wird.

Dieselaggregate sind recht sparsam, aber wenn man einige kW dranhängt, 
sprich die Frau muß noch 'ne Stunde mit dem Durchlauferhitzer duschen 
und sich anschließend zwei Stunden lange die Haare föhnen, dann merkt 
man das natürlich.

Als typische Situation könnte man sich sowas ausmalen wie den 
Stromausfall in Berlin-Köpenick vor zwei Jahren. Damals wurden bei einer 
Horizontalbohrung beide 110kV Kabeltrassen (alle 6 Kabel) beschädigt und 
der Stadtteil war daraufhin von 14 Uhr bis etwa 18..19 Uhr des nächsten 
Tages ohne Strom, also etwa 29 Stunden lang.
 Sowas ist dann schon etwas schlecht für den Betrieb von Kühlschränken 
und Tiefkühlern, ob die Fische in Aquarien so lange ohne Filter und 
Luftpumpe durchhalten weiß ich nicht. Telefon- und Handynetze sind 
spätestens nach ein paar Stunden tot (der Akku bei meinem Handy hält 
länger durch) und nach 12..18 Stunden wird dann auch langsam die Bude 
kalt. Also hätte ich ein Haus in der Gegend, wäre bei mir definitiv 
mindestens die Heizung und Kühlkombi zeitweilig mit Strom aus dem Auto 
(230V Inverter) gelaufen.

von Thomas (Gast)


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Ich habe ein Gasheizung (über Gasleitung vom Energieversorger - kein 
Gastank). Ein Generator, der mit Gas laufen würde, wäre ideal, habe ich 
aber noch nicht gesehen. Ist nur die Frage, wie man den dann an die 
Gasleitung anschließt. Müßte man vermutlich fest vom Installateur 
anschließen lassen.

Ich habe vor 20 Jahren schon mal drüber nachgedacht, als ich noch eine 
Ölheizung hatte. Da hätte ich den Diesel zur Not auch mit Heizöl 
betreiben können. Aber damals waren welche mit Dieselmotor sehr teuer.

Die Generatoren von GEKO sehen auf den ersten Blick nicht schlecht aus. 
Hat jemand Erfahrungen damit?

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Geko sagt mir gar nichts. Wie gesagt, für den Festeinbau würde ich schon 
sowas wie eine kleine Netzersatzanlage nehmen, so daß ich mich im 
Notfall wirklich auf das Ding verlassen kann.

Sowas vielleicht:
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/notstromaggregat-stromgenerator-perkins-diesel-28kw/1621262158-276-7107

von Thomas (Gast)


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von Sebastian S. (amateur)


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Da musst Du ganz genau wissen, was Du willst/brauchst.

Es besteht ein riesen Unterschied zwischen eben mal "kurz" überbrücken 
und ein paar Tage "selbstversorgen".

Dann solltest Du Dir auch mal Deine Anlage ansehen.
Schon allein: "Mal kurz die Ölheizung anwerfen" geht nicht, da die meist 
keinen Stecker hat. Der Stecker für den Kühlschrank ist auch meist 
verbaut. Der direkte Weg in die Verteilung ist im Dunkeln auch nicht zu 
finden. Es ist übrigens erstaunlich, was so ein paar "Bösewichte" an 
Strom verbrauchen. E-Herd, Waschmaschine, oft schon ein Föhn, lassen 
sich mit den Billigheimern gar nicht versorgen.
Und einfach mal so anklemmen ist auch nicht.

Steht das Teil - was man hoffen sollte - so wäre es schön, wenn das Teil 
dann auch, nach unbekannter Zeit, wieder anspringt und der Sprit nicht 
bereits für den Rasenmäher genutzt wurde.

: Bearbeitet durch User
von Peter M. (r2d3)


Angehängte Dateien:

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Hallo Thomas,

Thomas schrieb:
> Die Generatoren von GEKO sehen auf den ersten Blick nicht schlecht aus.
> Hat jemand Erfahrungen damit?

ich habe keine Erfahrungen damit. Allerdings befinden sich Aggregate von 
GEKO im U-Bahn-Rettungskoffer der Feuerwehrwache hier in der Südstadt 
von Hannover.

Auf dem Foto siehst Du einen abgeladenen Koffer mit den grauen 
GEKO-Aggregaten.

Die erlebnisorientierte Übungsleitung der Feuerwehr Hannover hatte den 
Gleiswechsel mit der gleichzeitigen Einstellung des Linienbetriebs zum 
Anlass genommen, im Oktober 2011 mal eine zünftige realistische Übung 
durchzuführen.

Dazu hat die Leitung erst einmal einen U-Bahn-Zug entgleisen lassen 
(neben die Schienen gesetzt), die Station total eingenebelt und ein paar 
simulierte Verletzte mit Schockmerkmalen auf Panikmarsch im U-Bahntunnel 
auf den Weg geschickt.

Alle Ausgänge der Station waren vorher von Sicherheitsdiensten 
abgeriegelt worden.

Als ich die fröhlichen Verletzten auf einer Bank vor der Übung sah, hab' 
ich den Braten gerochen und mir die Kamera geholt.

Das zweite Bild demonstriert, wie massiv verraucht die Station worden 
war.

Ich würde einfach mal davon ausgehen, dass die GEKO-Geräte 
dauerbetriebstauglich sind.

: Bearbeitet durch User
von Thomas (Gast)


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Ich würde einen 4-poligen Schalter verwenden, mit dem zwischen Netz und 
Notstrom umgeschaltet werden kann. Dann würde ich die Automaten der 
Stromfresser im Unterverteiler ausschalten (Waschmaschine, 
Wäschetrockner, Herd).

Ich habe eine Nachtlicht-Taschenlampe in einer Steckdose im Flur, die 
bei Nacht mit Bewegungsmelder automatisch einschaltet. Schaltet auch bei 
Stromausfall automatisch ein und der Akku hält dann schätzungsweise 2 
Stunden. Das sollte problemlos ausreichen, das Aggregat zu starten und 
umzuschalten.

von oszi40 (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Spannungsstabilität oder mit der Haltbarkeit

So ist es. Die Baumarkt-Dinger kannst Du fast alle vergessen (außer 
Honda).
Entweder schwankt die Spannung zwischen 300V und 42V (bei Last) bei den 
ganz billigen oder die machen reichlich Lärm (was schon den monatlichen 
Testlauf zur Qual werden lässt).  Benzin und Diesel-Vorräte müssen 
regelmäßig erneuert werden. Altes Benzin zündet schlecht! Übrigens habe 
ich den Honda 20i auch schon als Gas-Ausführung im Prospekt gesehen. 
Preis nicht billig!

Große Flüster-Aggregate brauchen auch etwas mehr Kraftstoff und lassen 
sich nicht einfach wegtragen.

von Peter M. (r2d3)


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Hallo Ben B.,

Ben B. schrieb:
>> mit welcher Einschaltdauer rechnest Du denn?
> 1..2 Tage gesamt, also mit Unterbrechungen wenns länger dauert.
>
>> Und wieviel Diesel würdest Du bevorraten?
> 100..200 Liter maximal, das gibts als Dieselfass und kann man im Auto
> verbrauchen bevor es zu alt wird.

vielen Dank für Deine ausführliche Schilderung! Mich hatte Dein Szenario 
interessiert, weil die Riesenkisten eben auch viel verbrauchen.

Auf dem Bild oben siehst Du etwa nur ein Viertel der Einsatzfahrzeuge. 
Da waren geschätzt 30 Fahrzeuge im Einsatz.

: Bearbeitet durch User
von Manuel X. (vophatec)


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Reinhard S. schrieb:
> 1 Tag ohne Strom schafft man und alles, was länger dauert sollte der
> Netzbetreiber regeln können.

Base64 U. schrieb:
> Ein paar Tage halte ich für utopisch. Der Notdienst vom Netzversorger
> ist schneller und zuverlässiger.

Na das war 2005 aber sicherlich nicht so ;)

https://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%BCnsterl%C3%A4nder_Schneechaos
1
Selbst vier Tage nach Ende des Schneefalls waren noch nicht alle Orte wieder an das Stromnetz angeschlossen. Bundeswehr und Technisches Hilfswerk richteten mancherorts eine provisorische Stromversorgung ein.

von xyz (Gast)


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Thomas schrieb:
> Leider gibt es von Stiftung Warentest keinen Bericht.

Würde auch nichts nützen. Die können Schweißnahte am Fahrrad testen. 
Aber elektrische/elektronische technische Geräte - niemals. Die sind 
selbst zu doof um GPS-Empfänger zu testen. Die testen ihre Geräte zu 
verschiedenen Zeiten wo die Satellitenkonstellation eine andere ist und 
können die Geräte auch nicht richtig bedienen wie aus ihrem Bericht zu 
entnehmen war. Ich war immer wieder enttäuscht von der Kompetenz der 
Stiftung Warentest. War vor vielen Jahren aber auch nicht besser, ich 
erinnere mich noch immer an einen Test von Diaprojektoren...

von Manfred (Gast)


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Thomas schrieb:
> Ich habe ein Gasheizung (über Gasleitung vom Energieversorger - kein _en_
> Gastank).

Schon scheiße.

> Ein Generator, der mit Gas laufen würde, wäre ideal, habe ich
> aber noch nicht gesehen.

Wer garantiert, dass im Falle eines großflächigen Ausfalles noch Gas aus 
der öffentlichen Leitung kommt?

Ein Notstromgenerator, der seinen Namen verdient, muß unabhängig von 
öffentlicher Infrastruktur laufen können.

von Heinz R. (heijz)


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Thomas schrieb:
> Ich würde einen 4-poligen Schalter verwenden, mit dem zwischen Netz und
> Notstrom umgeschaltet werden kann.

Unnötig - da muss nix umgeschaltet werden
irgendwo eine 16A CEE Dose hin, mit getrennten Sicherungen - Im 
Katastrophenfall gibt es ein Stecker-Stecker-Kabel (Schuko auf CEE, alle 
Phasen gebrückt)
Dann macht man halt die passenden Sicherungen ein und aus - natürlich 
nachdem erst mal die Hauptsicherung generell aus ist...

Man muss halt schon ein bisschen wissen was man da tut

von Manuel X. (vophatec)


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Heinz R. schrieb:
> Man muss halt schon ein bisschen wissen was man da tut

Oder eben schon vorab so einrichten das es Idiotensicher bedienbar ist 
...


Vielleicht sogar vollkommen automatisch ;)

von Heinz R. (heijz)


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und wofür soll das dann gut sein?

Glaubst Du das deine nicht MC-affine Frau  Tochter  Sohn das nach nach 
Deinem Ableben hin bekommt?  die muss sich dann einen Elektriker holen, 
der will alleine schon mal 500€ um das Chaos zu verstehen....

von michael_ (Gast)


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Heinz R. schrieb:
> Glaubst Du das deine nicht MC-affine Frau  Tochter  Sohn das nach nach
> Deinem Ableben hin bekommt?

Unsinn!
In der Not werden da noch ganz andere Sachen gemacht.
Wenn es ums Überleben geht, interessieren DIN-Normen überhaupt nicht.

- bei 0°C kann man noch Socken anziehen.
- bei 20°- nach dem zweiten Tag ist Terror angesagt.

Siehe Spanien mit -30°C .

von Heinz R. (heijz)


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michael_ schrieb:
> Unsinn!
> In der Not werden da noch ganz andere Sachen gemacht.
> Wenn es ums Überleben geht, interessieren DIN-Normen überhaupt nicht.

nein, nicht Unsinn - wollte nur sagen genau deshalb braucht man keine 
automatischen Umschalter usw..... - die werden es schon hin bekommen - 
je einfacher um so billiger

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Tja - was man wirklich brauchen wird und welcher Aufwand sinnvoll zum 
erwarteten Nutzen ist kann man eh erst sagen wenn ein Ereignis 
eingetreten ist (oder auch nie, dann war alles umsonst investiert).

Ich hatte mir vor dem Y2000-Theater tatsächlich einen Generator 
zugelegt, ich hielt es für möglich dass da manche Leittechnik nicht mit 
zurecht kommt. Bekanntermassen passierte fast gar nichts. Und in den 
letzten 20 Jahren auch nicht. Wir hatten nicht ein einziges Mal solange 
Stromausfall, dass man überhaupt drüber nachdenken hätte können, das 
Teil anzuwerfen. Das längste waren einmalig ca. 2h, ansonsten nur max. 
im Minutenbereich. Und selbst dass weniger als einmal/Jahr.

Einmal war es im Einsatz bei einer Baggerseefete, jetzt steht er seit 
Jahren in der Garage und würde wahrscheinlich nicht auf Anhieb 
funktionieren.

Ich habe einen Kaminofen, wo ich zur Not Holz, Reifen, Möbel und Müll 
verfeuern könnte, Erfrierungstod ist also in absehbarer Zeit kein Thema. 
Dazu liegen jetzt hier 5kWh Akkukapazität, noch nicht fertig aufgebaut.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Heinz R. schrieb:
> Im
> Katastrophenfall gibt es ein Stecker-Stecker-Kabel (Schuko auf CEE, all

Das das rechtliche Jahr so in der Garage hängt... und irgendwann aus 
irgend einem Grund steckt es jemand ausversehen in die Steckdose und das 
andere Ende hängt offen! Wirklich toll.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Weil man die 160 Euro für eine Lösung bei der weniger passieren kann 
nicht ausgeben mag!

von Mehmet K. (mkmk)


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Alle mir bekannten Generatoren haben eine begrenzte Betriebsdauer, die 
bei 2 - 12 Std. liegt. Dann müssen sie sich wieder abkühlen.
z.Bsp. Honda EU 10i: 4 Std. / Honda EU 70is 6,5 Std.
Es ist also nicht so, dass man die Dinger 24/7 laufen lassen kann.

von Thomas (Gast)


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Was gäbe es denn für Alternativen? Irgend eine Batterie und ein 
qualitativ hochwertiger Wechselrichter dazu?

Ich schätze, daß ich im Durchschnitt 250W benötige. Kurzfristig auch mal 
bis ca. 400W, z.B. um die Rollländen laufen zu lassen.
Ich würde mal eine Überbrückungsdauer von 2 -3 Tagen annehmen.

Der Wechselrichter hat auch nur einen begrenzten Wirkungsgrad, hier muß 
man von der Batterieleistung auch noch Reserven einplanen.

Was für Komponenten wären hier sinnvoll? Gibt es das Ganze schon als 
Komplettsatz zu kaufen?

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Mich hatte Dein Szenario interessiert, weil
> die Riesenkisten eben auch viel verbrauchen.
Naja... sowas gibts halt nicht zum Nulltarif, sowas verursacht 
Betriebskosten. Auch im Stillstand, denn das Öl und die Filter müssen 
regelmäßig getauscht werden, die Batterien müssen geladen und spätestens 
alle paar Jahre ersetzt werden und einmal im Monat sollte ein Probelauf 
für eine Stunde unter Last erfolgen.

Der Vorteil ist, daß die Motoren ansich praktisch ewig halten, da nicht 
viele Betriebsstunden zusammenkommen. Aber pflegen muß man die Anlage 
eben, damit sie nicht im Notfall Zicken macht weil man irgendwas 
verschlampt hat.

Bei Rechenzentren sieht der Probelauf so aus, daß auch einfach mal eine 
USV oder die Kühlung auf den Generator geschaltet werden. Oder manueller 
Netzparallelbetrieb, dann kann man den Generator quasi im 
Einspeisebetrieb eine Weile mit voller Leistung fahren und sieht dann ob 
der das auch tatsächlich macht oder ob irgendwo Probleme auftreten.

Die Leute, die bei ihrem Moppel so einmal im Jahr an der Reißleine 
ziehen und sich dann freuen wenn das Ding ein paar Sekunden im Leerlauf 
arbeitet, haben keine Ahnung. So ein "Testlauf" ist besser als gar 
nichts, aber es ist kein echter Testlauf weil die eigentliche Anwendung 
gar nicht getestet wird. Wenn da irgend eine Leitung verstopft ist mag 
der Durchfluss für den Leerlauf noch reichen - und unter Last fängt die 
Maschine dann das Husten an und versagt. Oder überhitzt, erweist sich 
für den geforderten Einsatzbereich als ungeeignet oder zu schwach... 
sich einfach nur so ein Ding hinzustellen ohne es jemals erprobt zu 
haben, bringt nicht viel.
  Die Industrie hat solche Patzer übrigens auch schon hinbekommen, sieht 
man daran, daß eigentlich alles was man braucht in ausreichender Menge 
vorhanden ist, aber einfach die Anschlüsse nicht passen. Das ist dann 
natürlich schlecht und sorgt für lange Gesichter. Ich möchte nicht der 
Depp sein, der hinterher erklären darf wie das passieren konnte.

von Reinhard S. (rezz)


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Heinz R. schrieb:
> und wofür soll das dann gut sein?
>
> Glaubst Du das deine nicht MC-affine Frau  Tochter  Sohn das nach nach
> Deinem Ableben hin bekommt?

Traust du deiner Frau/Tochter/Sohn nicht zu, einen manuellen Umschalter 
bedienen zu können und nimmst dafür lieber eine Bastellösung inkl. 
nötiger "Handlungsanweisungen" um andere nicht zu gefährden?

von Reinhard S. (rezz)


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Manuel X. schrieb:
> Reinhard S. schrieb:
>> 1 Tag ohne Strom schafft man und alles, was länger dauert sollte der
>> Netzbetreiber regeln können.
>
> Base64 U. schrieb:
>> Ein paar Tage halte ich für utopisch. Der Notdienst vom Netzversorger
>> ist schneller und zuverlässiger.
>
> Na das war 2005 aber sicherlich nicht so ;)

Ja, war klar das das kommt. ;) Aber man kann halt auch nicht jedes 
Risiko abdecken. Und schau mal, denkst du, du hättest seitdem 15 Jahre 
eine Notstromversorgung im Haus und seitdem immer die nötige Wartung 
gemacht?

von Kleiner Mann (Gast)


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Ich klinke mich mal kurz hier ein:
Seit einiger Zeit schon überlege ich mir einen gebrauchten Diesel 
Stromerzeuger zu kaufen (1-Phasig würde mir reichen). Hauptsächlich um 
auf offenem Feld, oder der abseits gelegenen Scheune auch mal mit 
Maschinen arbeiten zu können.
Jetzt habe ich den Thread hier überflogen und finde die Idee nicht 
schlecht, mit diesem im Notfall auch das Haus "versorgen" zu können.

Mein Gedanke war ein Selbstmörderkabel, Schuko im Stromerzeuger auf 3P 
CEE.
Reicht es den SLS vorher zu trennen, oder gibt es dann noch ein Problem 
mit dem Neutralleiter?
Mir ist bewusst, dass ich bei der Lösung keine Starkstrommotoren 
betreiben kann und ich auf den Neutralleiter beim E-Herd achten muss. 
Aber um Warmwasser zu erzeugen und den Kühlschrank wieder 
herunterzukühlen dürfte es ja reichen.

von Pete K. (pete77)


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Wenn es kalt ist, kann man mit Kaminofen heizen, soweit vorhanden oder 
man holt sich einen Gasheizer und 5 Gasbuddeln.
Wenn noch keine Solaranlage auf dem Dach, dann jetzt eine aufbauen und 
einen Inselwechselrichter auf Lager legen. Im Notfall kann man dann 
umklemmen. So hat man auch etwas Strom.

Ach ja, und unbedingt mal das Buch "Blackout" lesen. Ist spannend und 
leider ungemein realistisch.

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Ist spannend und leider ungemein realistisch.
Blödsinn. Spannend bestimmt, aber wie realistisch
kann man erst nach dem Ernstfall einschätzen.

> Reicht es den SLS vorher zu trennen, oder gibt es
> dann noch ein Problem mit dem Neutralleiter?
Normal nicht, der bleibt ja sowieso über die Erdung verbunden.

> Mein Gedanke war ein Selbstmörderkabel, Schuko im
> Stromerzeuger auf 3P CEE.
Lass solchen Scheiß. Erstens haben die meisten Aggregate mit Dieselmotor 
mehr Bumms als nur Schuko und zweitens denkst Du wirklich, daß so ein 
Mini-Stromerzeuger mit nur Schuko es schafft, Deine Bude auch nur 
ansatzweise auf allen drei Phasen zu versorgen? Du wirst Dir dauernd die 
Sicherung von dem kleinen Spielzeug rausblasen.

Zweitens baut man solche Kabel nicht. Klein biste ja schon, aber willste 
auch noch schwarz und hässlich werden? Bau Dir wenigstens eine 
Umschaltbox mit Schütz-Selbsthalteschaltung, die von der Generatorseite 
des Schütz aus versorgt wird und eingangsseitige (vom Generatorkabel) 
Sicherungstrenner hat. Sowas kann man nur einschalten wenn Strom vom 
Generator anliegt, schaltet selbst ab wenn der Generator abgeschaltet 
wird (solange Du nicht netzsynchron abschaltest, aber das können die 
ganzen kleinen Generatoren alle nicht) und wenn Du vor dem Abziehen des 
CEE-Steckers vom Generator den Sicherungstrenner abschaltest, ist das 
Ganze ziemlich sicher. Siegel bekommst Du von mir natürlich keins drauf.

von Rene S. (boomslang)


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Die Kleingeneratoren sind hier und da nicht ganz trivial. Hier können 
sich, um 230V aufzubauen, zwei Phasen um 180 Grad gegenüberstehen. So 
eindeutig ist das dann mit dem Neutralleiter und der Erde nicht mehr, 
wenn hier 115V zu sehen sind. Obacht beim Rückspeisen ins 
inselgebastelte Hausnetz!

Verlängerungsleitungen zum Kühlschrank, etc sind deine Freunde.

von MaWin (Gast)


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Kleiner Mann schrieb:
> Mein Gedanke war ein Selbstmörderkabel,

Also grober Schwachsinn aus gnadenloser Unkenntnis heraus.

Lass es.

von 100Ω W. (tr0ll) Benutzerseite


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Pete K. schrieb:
> Wenn noch keine Solaranlage auf dem Dach, dann jetzt eine aufbauen und
> einen Inselwechselrichter auf Lager legen. Im Notfall kann man dann
> umklemmen. So hat man auch etwas Strom.

Würde ich auch empfehlen, aber ich würde einen Hybrid WR nehmen (z.B. 
Fronius GEN24).

Pete K. schrieb:
> Ach ja, und unbedingt mal das Buch "Blackout" lesen. Ist spannend und
> leider ungemein realistisch.

Ist an manchen stellen nicht ganz realistisch, aber ich würde trotzdem 
empfehlen zu lesen...

von Thomas F. (igel)


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Pete K. schrieb:
> ... oder man holt sich einen Gasheizer und 5 Gasbuddeln.

Die produzieren ordentlich Kohlenmonoxid! Ohne CO-Melder sollte man die 
nicht in geschlossenen Räumen betreiben. Vor kurzem habe ich damit 40qm 
Rohbauwohnung beheizt: Nach 1,5h wurden 50ppm CO erreicht. Hab dann 
aufgehört.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kohlenstoffmonoxid#Wirkung

> Ach ja, und unbedingt mal das Buch "Blackout" lesen. Ist spannend und
> leider ungemein realistisch.

Ein guter und spannender Roman. Aber "ungemein realistisch" ist er 
nicht.

von Sven L. (sven_rvbg)


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CO wird überall dort produziert, wo man auf Grund der schlechten 
Sauerstoffversorgung nicht vollständigt verbrennt.

Eine entsprechende Frischluftversorgung ist halt wichtig.

Darum hat man in Altbauwohnungen in denen Gasthermen hingen immer auch 
entsprechende Öffnungen in den Badezimmertüren etc. gehabt.

Bei den heute Dichten Räumen ist offenes Feuer generell ein Problem, mit 
Dunstabzug nach außen ein noch größeres!

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