Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik BMS ohne heizen, mit switched caps?


von Helge (Gast)


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Ich habe bis jetzt nur Batteriemanagement / cell balancer gefunden, die 
mittels Verheizen ungleicher Ladung funktionieren. Das scheint ja selbst 
bei Fahrzeugbatterien noch Stand der Technik zu sein.

Das müßte doch auch mit einem geschalteten Kondensator machbar sein: 
kleinen Supercap nehmen und reihum von einer Zelle zur nächsten 
umschalten. Damit gleichen sich Spannungsunterschiede doch auch aus. 
Vorteil: Es werden nicht mehr 4,2V verheizt, sondern nur noch der 
Spannungsunterschied zwischen den Zellen. Das muß doch viel kleiner 
bauen und viel effektiver sein.

Weltrevolution, Denkfehler, oder wird das schon so gemacht?

von Weasel P. (philipp_s576)


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Ineffizient, aufwändig, teuer, Fehlerquelle.

Den Nutzen den man daraus zieht ist es nicht wert. Die paar mAh zu 
verheizen fällt keinem auf.

von Kevin M. (arduinolover)


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Das gibt es schon ewig nennt sich "active balancing". Du musst die 
Energie von einer Zelle in die Anderen Pumpen, daher brauch man 
beispielsweise einen isolierten Wandler für jede Zelle. Das ist 
aufwendig, kostet Platz und vor allem Geld.

von Helge (Gast)


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Ich finde zu dem Stichwort "active balancing" höchstens komplexe 
Lösungen mit vielen Schaltreglern. Das ist groß und vermutlich teuer. 
Ich meine aber eine Methode, nur einen einzigen Kondensator der Reihe 
nach auf jede Zelle des Stapels zu schalten. Für die gebräuchlichen 
kleineren Akkupacks dürfte alles notwendige auf einen Chip passen, und 
die Verlustleistung recht klein sein.

von Kevin M. (arduinolover)


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Und das nützt dir was?

von Roland E. (roland0815)


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ETA3000.
Vier passive Bauteile pro zwei Zellen.

von noreply@noreply.com (Gast)


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Helge schrieb:
> Weltrevolution, Denkfehler, oder wird das schon so gemacht?

Gibt es schon in käuflichen Produkten.

von Udo S. (urschmitt)


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Helge schrieb:
> nur einen einzigen Kondensator der Reihe
> nach auf jede Zelle des Stapels zu schalten.

Und diese Umschaltung ist mit dem Kondensator so viel einfacher und 
kleiner als Schaltregler?
Zeig doch mal.
Wie willst du bei Spannungsunterschieden von weniger als 0,1V 
nennenswert Ladung von einer Zelle zur anderen transportieren?
Zusammen mit dem Innenwiderstand des Kondensators und der Schalter, 
welchen Wirkungsgrad erwartest du?

von Helge (Gast)


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Es würde damit permanent immer die schwächste Zelle ausgeglichen. Die 
gibt die ausnutzbare Gesamtkapazität vor und die Lebensdauer. Läßt die 
schwächste Zelle mit der Zeit 20% nach, ist das gesamte Akkupack 20% 
schwächer. Der switched cap soll den Unterschied permanent ausgleichen, 
beim Laden, beim Entladen, in Ruhezustand.

Mit ist die Idee grad gekommen, weil ich hier einen 42V (2p10s) 
hoverboard Akkupack habe, bei dem eine Zelle fertig ist. Der Akku 
schaltet nach ein paar Metern schon aus, obwohl 18 Zellen voll sind. 
Insgesamt muß das die Lebensdauer positiv beeinflussen, denn schwächere 
Zellen werden bei Belastung schnell noch viel schlechter.

So eine simple Ladungspumpe müßte doch kleiner und kostengünstiger sein 
als die anderen bekannten Methoden?

von Martin (Gast)


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> So eine simple Ladungspumpe müßte doch kleiner und kostengünstiger sein
> als die anderen bekannten Methoden?



Müsste, müsste, gibt's nich' an der Küste.  Butter bei die Fische!

Eine Skizze und ein konkretes(!) Zahlenbeispiel.

von Peter M. (r2d3)


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Hallo Helge,

Helge schrieb:

> Das müßte doch auch mit einem geschalteten Kondensator machbar sein:
> kleinen Supercap nehmen und reihum von einer Zelle zur nächsten
> umschalten. Damit gleichen sich Spannungsunterschiede doch auch aus.
> Vorteil: Es werden nicht mehr 4,2V verheizt, sondern nur noch der
> Spannungsunterschied zwischen den Zellen. Das muß doch viel kleiner
> bauen und viel effektiver sein.
>
> Weltrevolution, Denkfehler, oder wird das schon so gemacht?

Entsprechende Platinen kriegst Du z.B. beim Asi-Ali mit dem 
verschwundenen Präsi. :)

Deine Beschreibung passt nicht ganz:
Bei dem Balancing mit geschalteten Kondensatoren wird Ladung umgeleitet. 
Verluste gibt es natürlich beim Transport, aber das erreicht aber nicht 
die Größenordnung des Verheizens von elektrische Energie mittels 
Transistor und Widerstand wie auf den 0815-Balancing-Platinchen aus dem 
fernen Osten.

von Rapper B (Gast)


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haben eigentlich nur NAchteile, abgesehen davon ist der Balncerstrom 
winzig...die Theoretischen Angaben sind riesig..die praxis ...lächerlich
Oft werden bei den aktiven mehrere A angegeben..dumm nur, das dafür fast 
1V Differenz erforderlich sind..
In der Praxis reden wir aber von 0,3V Unterschied und weniger..da 
fließen dann real unter 100mAh

von Kevin M. (arduinolover)


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Rapper B schrieb:
> fließen dann real unter 100mAh

wie können denn mAh fließen?

Ich wage mal zu behaupten, dass das nicht wirklich was an der 
Lebensdauer ändert. Wenn so überhaupt signifikant Ladung übertragen wird 
ist der Aufwand kaum geringer als bei den anderen verwendeten Methoden. 
Zumal anständige Akkupacks entsprechend matched Zellen haben, bei denen 
kaum ein Unterschied vorhanden ist.

von wendelsberg (Gast)


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Helge schrieb:
> Insgesamt muß das die Lebensdauer positiv beeinflussen, denn...

Und wer will das? Offensichtlich nicht die, die die BMS erfinden.

wendelsberg

von Dieter (Gast)


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Helge schrieb:
> Mit ist die Idee grad gekommen, weil ich hier

Ueberhaupt schon mal nachgeprueft, ob das Board ueberhaupt balanciert. 
Dh wenigstens die Zellspannungen nachgemessen?

Old P hat ein 13s aktives Balancerboard gemaess einem Thread 
ausprobiert. Koennte mal am Abend nach dem Thread suchen.

von Helge (Gast)


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Dieter schrieb:
> Ueberhaupt schon mal nachgeprueft, ob das Board ueberhaupt balanciert.

Ja eh. Zieht dann alle Zellen auf die Spannung der kaputten runter und 
verheizt die Energie. Nach 2 Tagen sind alle Zellen bei etwa 3V und das 
BMS-Blechmodul wird kalt.

So, 2 Bildchen. Gegenüberstellung Ali-BMS und meine Ladungspumpenidee. 
In 1 Chip kriegt man jetzt nicht besonders viel Ausgleichsstrom hin, ist 
klar. Für eine Statusmaschine gibt es mehrere Möglichkeiten. Simpel: 
1-aus-n-Zähler und Treiber. Luxus: ADC und immer zwischen den beiden 
Zellen mit größtem Spannungsunterschied schalten. Für 12 Zellen (Bild) 
reicht ein 20-beiner und 1 Kondensator aus. Das wäre doch sicher 
kostengünstiger, kleiner und effektiver als die aktuellen 
Billiglösungen.

von Uwe D. (monkye)


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Die Schaltreglervariante ist schnell gebaut. Wie zuverlässig das ist 
kann ich nicht sagen, aber ich kenne mindestens 3 Menschen die ihren 
E-Buggy mit selbst gebauten Akku-Packs drangsalieren. Gebrannt hat es 
noch nicht...

https://www.afdhalatifftan.com/2017/06/low-cost-active-battery-balancer.html

von Rapper B (Gast)


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"Zumal anständige Akkupacks entsprechend matched Zellen haben, bei denen
kaum ein Unterschied vorhanden ist."

Diese Aussage ist natürlich völliger Unsinn...erst Recht wenn es z.B. um 
LifePo etc geht

von Flip B. (frickelfreak)


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Nur schon kaputte akkus profitieren von einem aktiven balancing.

Ein BMS soll nur unterschiede in der selbstentladung ausgleichen können, 
da reden wir von uA oder 1-2 mA bei sehr großen Eisenphosphatzellen. 
Also auch über monate sind das keine nennenswerten energiemengen die 
verheizt werden.

Eine schwache zelle gibt die gesamtkapazität vor, bestenfalls kann man 
sie tiefentladen und überbrücken.

Aktives balancing kann höchstens wenige mA und sorgt für extrem höhere 
komplexität und für eine höhere, evtl größere differenz in der 
selbstentladung und verschlimmert den zelldrift noch zusätzlich.

von Dieter (Gast)


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Helge schrieb:
> Ja eh. Zieht dann alle Zellen auf die Spannung der kaputten runter und
> verheizt die Energie.

Vermute Du hast zusaetzlich zur defekten Zelle auch noch einen Defekt im 
Balancer. Wenn nicht, dann muss die Zelle dringend getauscht werden.

Von TI gaebe es noch einen ganz simplen Balancer fuer 13 Zellen eber 
einen isolierten DCDC Wandler mit 13 Sekundaerwicklungen.

von Kevin M. (arduinolover)


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Rapper B schrieb:
> Diese Aussage ist natürlich völliger Unsinn...erst Recht wenn es z.B. um
> LifePo etc geht

Wenn du das sagst :D

Ich kenne genug die das so machen und stell dir vor mit solchen 
Akkupacks hatte ich noch nie Probleme ;)

von Der Zahn der Zeit (🦷⏳) (Gast)


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Hallo Helge,
ich finde es immer gut, wenn jemand eine ausgefallene, aber gute Idee 
hat. Kreativität nennt man das. Diejenigen, die nichts besseres können, 
als das zu kritisieren... na, egal.

Gute Ideen sind selten neu. Ich meine das schon mal gesehen zu haben, 
bei LT oder so. Und selber habe ich vor einiger Zeit auch mal darüber 
nachgedacht.

Im Prinzip kann man das, was du dir vorstellst, von der Effizienz, 
Wirkungsweise und Arbeitsgeschwindigkeit wie n Zellen über n Widerstände 
parallel geschaltet vorstellen (wobei Anfang mit Ende ebenfalls 
miteinander verbunden sind, also eine Art Ring). Der Wert des 
Widerstands in diesem Ersatzschaltbild lässt sich berechnen aus dem 
Zellenwiderstand, dem ESR des Kondensators und den Bahnwiderständen der 
zwei Schalttransistoren. Alles geht doppelt ein. Voraussetzung: Die 
Schaltgeschwindigkeit ist viel höher als die Zeitkonstante mit dem 
Kondensator, also die Summe aller Einzelwiderstände mal Kapazität.

Das heißt natürlich, dass es kein Supercap sein muss. Der Kondensator 
sollte vor allen Dingen niederohmig sein.

Prinzipiell ist bei dem skizzierten Ersatzschaltbild der 
Ladungsausgleich zwischen zwei im Ring gegenüberliegenden Zellen am 
schlechtesten, aber bei der geschalteten Version kann man leicht dafür 
sorgen, das immer mal jede Zelle mit jeder anderen verbunden wird. Dann 
sind alle Zellen sozusagen gleich weit voneinander entfernt. Grübel - 
das müsste doch einer Sternschaltung bei dem Ersatzschaltbild 
entsprechen...

Weiter machen!

von Der Zahn der Zeit (🦷⏳) (Gast)


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Korrektur:
Der Zahn der Zeit (🦷⏳) schrieb:
> Der Wert des
> Widerstands in diesem Ersatzschaltbild lässt sich berechnen aus dem
> Zellenwiderstand, dem ESR des Kondensators und den Bahnwiderständen der
> zwei Schalttransistoren. Alles geht doppelt ein.
Dieser Wert muss noch mit n-1 multipliziert werden.

von ACDC (Gast)


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Helge schrieb:
> Weltrevolution, Denkfehler, oder wird das schon so gemacht?

Inzwischen ist Lixx so gut, dass man Balancing wie vor 20 Jahren, wo bei 
jedem Ladevorgang gedriftet sind, nicht mehr nötig ist.

Schafft eine Balancer mit 1% vom Laststrom nicht mehr die Zellen gleich 
zu bekommen, dann sind die Zellen am Ende.

Deine Idee mit dem ständigen Ausgleich auch in Ruhe, dass eine Zelle mit 
20% weniger Kapa ausgeglichen wird führt nur dazu, dass die anderen um 
20% Entladen werden.

Deine Idee würde gerade so funktionieren, wenn es unter Volllast 
funktioniert.
Damit könnte man tatsächlich die schwächte Zelle etwas anheben. Verliert 
aber beim Rest wegen dem Wirkungsgrad.

von ACDC (Gast)


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sollte Ladestrom und nicht Laststrom sein

von Helge (Gast)


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Stimmt, es braucht kein Supercap sein. Theoretisch läßt sich natürlich 
auch mit einem 1uF Kerko schaufeln. Allerdings je kleiner die Kapazität 
ist, umso häufiger muß geschaltet werden. Das kostet dann mehr Strom.
Schaltverluste lassen sich ein wenig verringern durch die Induktivität 
der Drähte für den Ausgleich. Das läßt sich noch optimieren mit kleinen 
Induktivitäten auf Anschlüssen 2, 4, 6, 8, 10, 12. Dann darf immer nur 
nach beendetem Ladungsausgleich umgeschaltet werden.
Eine simple Statusmaschine mit nur einem 1-aus-n Zähler braucht recht 
lange, um einen vollständigen Ausgleich zu machen. Dafür ist der Aufwand 
extrem überschaubar im Vergleich zu einer Version mit ADC.

von Jens G. (jensig)


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Bei der Ladungspumpenvariante haste aber immer das Problem, daß hier ein 
Problem zuschlägt, was beim Kondensator-Paradoxon für den Verlust der 
halben übertragenen Energie bei jedem Schaltvorgang führt.
Beim Balancer wird zweimal pro Transfer geschaltet - einmal zum Aufladen 
von einer Zelle, einmal zum Entladen in die andere Zelle. Letztendlich 
kommt nur ein Viertel der Energie bei der Zielzelle an. Der Rest wird in 
den Schaltern, ESR, sonstwo im Strompfad verheizt.
Die Spannung, die hier relevant ist, ist die Differenz zw. zwei Zellen, 
nicht die Zellenspannung an sich. Die Verluste bleiben damit zwar recht 
klein, im Vergleich mit der zu übertragenden Energie (Ladung) aber 
trotzdem ziemlich hoch -> Balancer-Wirkungsgrad mies.
An die Schaltwandlervariante dürfte das also nicht wirklich ran kommen.

: Bearbeitet durch User
von Helge (Gast)


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OK, das ist ein valides Argument gegen die Idee. Schade.

von Paula P. (Gast)


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"
Inzwischen ist Lixx so gut, dass man Balancing wie vor 20 Jahren, wo bei
jedem Ladevorgang gedriftet sind, nicht mehr nötig ist.


na dann brauchen die ganzen Elektroautos das ja gar nicht.
Solltest du den  Entwicklern mal sagen.
Es ist richtig, das es bei billigen Produkten weggelassen wird, aber 
alles was übe ein Laptop doer einer elektrischen Zahnbürste hinausgeht 
und tuer ist, hat Balancing.
Also auch größere E Roller, kleine Elektroautos und Scooter etc. Eben 
weio man die Zellen hier nicht mal eben ersetzt.
Gerade bei LieFePo ist es ein häufiger irrtum, weil die nur sehen..ok, 
alle haben 3,3V, dann sind sie offenbar alle gleich..und das stimmt eben 
bei liFepo4 nicht..

von Ronny Z. (ronnyronny)


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Vielleicht bringt der Anhang dich weiter.

Hab mir das auch überlegt fürs Wohnmobil, aber da ist das einfach 
Blödsinn.
Da erfolgt das laden über Photovoltak. Und wenn die Akkus voll sind und 
balancieren wollen, dann ist eh mehr Solarstrom verfügbar als ich 
brauche. Da ist es dann egal ob ich es verheize. Ist ja mehr als genug 
da...

Passiv ist einfacher, billiger, zuverlässiger

von Roland E. (roland0815)


Angehängte Dateien:

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Helge schrieb:
> Stimmt, es braucht kein Supercap sein. Theoretisch läßt sich natürlich
> auch mit einem 1uF Kerko schaufeln. Allerdings je kleiner die Kapazität
> ist, umso häufiger muß geschaltet werden. Das kostet dann mehr Strom.
> Schaltverluste lassen sich ein wenig verringern durch die Induktivität
> der Drähte für den Ausgleich. Das läßt sich noch optimieren mit kleinen
> Induktivitäten auf Anschlüssen 2, 4, 6, 8, 10, 12. Dann darf immer nur
> nach beendetem Ladungsausgleich umgeschaltet werden.
> Eine simple Statusmaschine mit nur einem 1-aus-n Zähler braucht recht
> lange, um einen vollständigen Ausgleich zu machen. Dafür ist der Aufwand
> extrem überschaubar im Vergleich zu einer Version mit ADC.

Einfacher wird es nicht mehr. LT hat auch schöne Sachen für mehr als 
zwei Zellen pro Chip, die brauchen aber pro Zelle noch zwei FET mehr für 
ein vergleichbares Ergebnis.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Helge schrieb:
> Theoretisch läßt sich natürlich auch mit einem 1uF Kerko schaufeln.

Im Netz hatte einen Konzeptartikel gesehen, da ging es um die 
verschiedenen Prinzipien. Da war die Idee mit geschalteten Kerko bereits 
aufgeführt.

Verwendet wurden Inverter (ADM8828/ADM8829, Datenblatt Figure 7) die bei 
höherer negativen Spannung auch rückwärts schaufeln. Nachteilig ist nur, 
das für den Nennstrom der Wandler bereits ein Spannungsunterschied von 
0,5V vorhanden sein muss. Das ist ein Kompromiss aus Mosfet mit 
niedrigeren On-widerstand hätten höhere Gatekapazitäten, die höhere 
Umladeenergie verbrauchen würden.

: Bearbeitet durch User
von Der Zahn der Zeit (🦷⏳) (Gast)


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Helge schrieb:
> OK, das ist ein valides Argument gegen die Idee. Schade.
Nein, das ist es nicht. Im Gegenteil: Bei d(ein)em C-Balancing wird die 
Ladung mit minimalen Spannungsdifferenzen von einer Zelle in die andere 
übertragen wird - es geht vielleicht nur um mV - und da wird überhaupt 
nicht viel verheizt. Die Ausgleichsströme können hoch sein, die 
Verlustspannungen, die die Ströme verursachen, und damit die 
Verlustleistungen, sind klein. Im Idealfall gegen Null. Ob da ein 
Schaltwandler in der Realität besser oder schlechter abschneidet, könnte 
ich selbst bei bekannter Dimensionierung schlecht abschätzen. Zumindest 
bei großen Spannungsdifferenzen wäre er eher effizienter, aber genau die 
großen Spannungsdifferenzen würde das Balancing von Anfang an 
verhindern.

Es geht aber natürlich auch um den Aufwand oder die Kosten eines 
Konzepts.

Nebenbei: Mit einer 7660 oder einem anderen CC-DC-Wandler kann man auch 
wunderbar einen Balancer oder Spannungshalbierer realisieren. 7660 ist 
relativ hochohmig, aber es gibt relativ niederohmige Typen für z. B. 
max. 5 V, die wären für kleine 2S eher geeignet. Ich habe etwas 
Ähnliches mal mit einem RS232-Rx-Leitungstreiber gemacht, ich glaube, 
ein MAX3232. Der war gedacht, um z. B. aus 5 V Betriebsspannung erst +10 
V und daraus dann wieder -10 V zu machen. Umgekehrt habe ich die 
ankommenden Datenleitungen gleichgerichtet, das waren ungefähr +/- 8V, 
und davon hat das IC ca. 4 V für die restliche Logik erzeugt. Also mit 
einem Ausgangsstrom, der 4 x so groß wie der Versorgungs- bzw. 
Eingangsstrom auf den Datenleitungen ist.

von Bert K. (Gast)


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ACDC schrieb:
> Inzwischen ist Lixx so gut...

Wer bzgl. Balancing LiIon und LiFePo in einen Topf wirft, hat von der 
Materie keine Ahnung. Aber hier saugt sich ja jeder Dummi was aus den 
Fingern.

von Bentschie (Gast)


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Der Zahn der Zeit (🦷⏳) schrieb:
> Nein, das ist es nicht. Im Gegenteil: Bei d(ein)em C-Balancing wird die
> Ladung mit minimalen Spannungsdifferenzen von einer Zelle in die andere
> übertragen wird - es geht vielleicht nur um mV - und da wird überhaupt
> nicht viel verheizt

Äh, das ändert doch überhaupt nichts. Die Theorie sagt, das du mit der 
Methode 75% der aus der entnommen Leistung aus der "vollen" Zelle 
verheizt und nur maximal 25% in der "leeren" Zelle ankommen. Wenn du nur 
wenig Energie entnimmst, wird nur wenig verheizt. Nütz aber auch nix.

Das hat schon seinen Grund, warum es switched capacity Wandler nur für 
kleine Leistungen gibt. Der Wirkungsgrad ist einfach sauschlecht.

Das Problem aller Ansätze ist doch, das der Wirkungsgrad bei so kleinen 
Leistungen übersichtlich ist.
Wenn jetzt die Energie aus zwei Zelle ausgeglichen werden muss, die auch 
nur etwas auseinander liegen, dann muss mehrfach umgeladen werden. Da 
bleibt dann schlicht nichts mehr übrig, egal welcher Ansatz. Ich habe 
dann letztlich ein kompliziertes System mit ganz vielen Bauelementen und 
vielen Fehlerquellen. Aber zum Balancieren wird die Energie, wegen des 
schlechten Wirkungsgrades,  größtenteils ja doch nur in Wärme 
verwandelt.

Da ist es in sehr vielen Anwendungsfällen besser die Energie glöeich zu 
verheizen ohne dabei die Ausfallwahrscheinlichkeit und die Kosten in die 
Höhe zu treiben.

von Roland E. (roland0815)


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Flip B. schrieb:
>
> Aktives balancing kann höchstens wenige mA...

Das ist so nicht richtig. Die Leistungsfähigkeit wird durch die 
verwendeten FETs bestimmt.

Hier [tm] ist das aktive Balancing auf 500mA begrenzt. Der FET könnte 
bis 1A. Die LT und TI Controller können mit FETs und Spulen, die auch 
zweistellige Ampere vertragen. Das Limit ist dort die angeschlossene 
Zelle.

Es ist richtig, dass die Zellen immer besser werden. Aber was nutzt das, 
wenn Konfektionierer wie VARTA die Samsung-Zellen nicht sauber 
selektieren und zum Teil unterschiedlich alt/geladen in einen Pack 
schweißen.

von Der Zahn der Zeit (🦷⏳) (Gast)


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Bentschie schrieb:
> Die Theorie sagt, das du mit der
> Methode 75% der aus der entnommen Leistung aus der "vollen" Zelle
> verheizt und nur maximal 25% in der "leeren" Zelle ankommen.
Diese Theorie gilt dann und nur dann, wenn eine Zelle leer und die 
andere voll ist. Sie gilt nicht, wenn die Spannungsunterschiede geringer 
sind. Der Wirkungsgrad steigt mit fallender Differenzspannung.

Für Wirkungsgrad bzw. Verluste und das zeitliche Verhalten gilt das von 
mir weiter oben beschriebene Ersatzschaltbild.

Bentschie schrieb:
> Das hat schon seinen Grund, warum es switched capacity Wandler nur für
> kleine Leistungen gibt. Der Wirkungsgrad ist einfach sauschlecht.
Auch das ist falsch. Hier gilt genau das selbe: Der Wirkungsgrad kann 
fast 100% erreichen. Es ist nur eine Frage der Innenwiderstände der 
Bauteile sowie der Schaltfrequenz bzw. Kapazität. Und bei 
CC-DC/DC-Wandler-ICs (beginnend mit 7660) sind die Transistoren nun 
einmal klein und relativ hochohmig.

Du hast etwas Richtiges gelernt, übersiehst aber, dass das unter den 
gegebenen Umständen nicht gilt. Merke: Eingangsstrom = Ausgangsstrom, 
Verlust = Strom x Spannungsdifferenz, Spannungsdifferenz beim Balancing 
sehr klein.

von ACDC (Gast)


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Roland E. schrieb:
> Es ist richtig, dass die Zellen immer besser werden. Aber was nutzt das,
> wenn Konfektionierer wie VARTA die Samsung-Zellen nicht sauber
> selektieren und zum Teil unterschiedlich alt/geladen in einen Pack
> schweißen.

Dann gilt die geringste Kapazität ist eben auch die Kapazität des 
Gesamtpacks.
Da ändert auch das balancing nix dran.

von Der Zahn der Zeit (🦷⏳) (Gast)


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ACDC schrieb:
> Dann gilt die geringste Kapazität ist eben auch die Kapazität des
> Gesamtpacks.
> Da ändert auch das balancing nix dran.
Das ist nicht unbedingt richtig. Es stimmt für "verlustbasiertes" 
Balancing, also im einfachsten Fall eine Art Z-Dioden parallel zu den 
Zellen. Bei einem "ladungsausgleichbasierten" Balancing, wie der TO 
vorgeschlagen hat, oder wie es mit aktiven Schaltwandlern gemacht wird, 
gilt es nur dann, wenn der Ladungsausgleich nicht schnell genug 
stattfindet. In Kraftfahrzeugen stelle ich mir das als in der Praxis 
nicht mehr möglich vor, aber bei viel größeren Lade- und Entladezeiten 
wird es machbar sein.

Beispiel 7660 als "Balancer": Eingang (V+) an einer Li-Zelle, Ausgang 
(V-) an einer zweiten. Ohne dass die zweite überhaupt direkt geladen 
wird, wird sie über den DC/DC-Wandler doch irgendwann voll. Bei kleinen 
Strömen bleibt sie das auch, da braucht man sie auch gar nicht - es 
reicht ein Kondensator.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Beispiel kapazitives Balancing mit Baustein: Nennstrom 25mA bei 0.5V 
Differenz, 0.6mA Eigenverbrauch und maximale Differenz 0.1V:
1
                 4s-Pack:  13s-Pack: 
2
Ausgleichsstrom     
3
Delta 0.1V          5mA        5mA 
4
Delta 0.2V         10mA       10mA
5
6
Summe Wandler IC-Eigenverbräuche
7
Alle aktiv          2.4mA      7.8mA  
8
Nur benachbarte     1.8mA      1.8mA
9
10
Ruhemodus 
11
5µA/Wandler        20µA        65µA

Die Tendenz müßte daraus bereits abgelesen werden können.

von Der Zahn der Zeit (🦷⏳) (Gast)


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Dieter D. schrieb:
> Beispiel kapazitives Balancing mit Baustein:
Richtig. Mit so einem Baustein ist kein Blumentopf zu gewinnen. Macht 
man aber eine eigene Schaltung, bei der die Bahnwiderstände der FETs im 
mOhm statt im Ohm-Bereich liegen, zusammen mit wirklichen low-ESR 
Kondensatoren, kommt man leicht auf die 1000-fachen Ströme bei gleichen 
Differenzspannungen, wobei der Eigenverbrauch vermutlich 
schlimmstenfalls um den Faktor 10 steigt. Aber für Kraftfahrzeuge reicht 
das immer noch nicht.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Der Zahn der Zeit (🦷⏳) schrieb:
> Aber für Kraftfahrzeuge reicht das immer noch nicht.

Glaube Du solltest Dir das einmal im Netz suchen:
Cascaded High-Voltage-Gain Bidirectional Switched-Capacitor DC–DC 
Converters for Distributed Energy Resources Applications von Song Xiong 
Member, IEEE and Siew-Chong Tan Senior Member, IEEE.

Aber warte mal ab. Nachdem es reiche zur Entlastung während des Fahrens 
1% der Kapazität umzuschaufeln und während des langsameren Ladens über 
Nacht nur noch 2-3%, weil es in der Zellenentwicklung weiter geht, liegt 
Helge gar nicht so weit weg. Die Langzeitzuverlässigkeit der 
Kondensatoren dürfte noch eine kleine Herausforderung sein.

von Der Zahn der Zeit (🦷⏳) (Gast)


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Dieter D. schrieb:
> Aber warte mal ab.
Brauche ich nicht... ;-) Es stimmt ja, bei Kraftfahrzeugen muss ja weder 
der maximale Lade- noch der Entladestrom "gebalanced" werden. Höchstens 
so viel, wie die Zellen unterschiedliche Kapazität haben, und selbst 
wenn das nicht ganz erreicht wird, hört die Ladung oder Entladung halt 
etwas zu früh auf. Und bei weniger als Vollast (Stadtverkehr, z. B.) ist 
es sowieso entspannter. Da war ich wohl etwas zu pessimistisch.

von Jens G. (jensig)


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Bentschie (Gast)

>Der Zahn der Zeit (🦷⏳) schrieb:
>> Nein, das ist es nicht. Im Gegenteil: Bei d(ein)em C-Balancing wird die
>> Ladung mit minimalen Spannungsdifferenzen von einer Zelle in die andere
>> übertragen wird - es geht vielleicht nur um mV - und da wird überhaupt
>> nicht viel verheizt

>Äh, das ändert doch überhaupt nichts. Die Theorie sagt, das du mit der
>Methode 75% der aus der entnommen Leistung aus der "vollen" Zelle
>verheizt und nur maximal 25% in der "leeren" Zelle ankommen. Wenn du nur
>wenig Energie entnimmst, wird nur wenig verheizt. Nütz aber auch nix.

>Das hat schon seinen Grund, warum es switched capacity Wandler nur für
>kleine Leistungen gibt. Der Wirkungsgrad ist einfach sauschlecht.

Der ist überhaupt nicht schlecht, wenn es um das Ladungspumpenprinzip 
geht. Diese Aussage stammt noch aus alten Zeiten, als es noch keine 
wirklich niederohmigen Bauteile gab (Mosfets und Kondensatoren). 
Ansonsten kann der Wirkungsgrad auch bei höheren Strömen sehr hoch sein.
Was aber den Unterschied zum Balancing macht, ist, daß unser "Nutzstrom" 
beim Balancing nicht auf Höhe der Nutzspannung fließt, sondern nur bei 
ein paar (zehn/hundert) mV Differenz. Und davon entsteht der Verlust. Im 
Vergleich zur Gesamtkapazität bzw. Energie des Lipo ist das wenig, im 
Vergleich zur verschobenen Energie/Ladung ist das aber viel.

Der Zahn der Zeit (🦷⏳) (Gast)

>Bentschie schrieb:
>> Die Theorie sagt, das du mit der
>> Methode 75% der aus der entnommen Leistung aus der "vollen" Zelle
>> verheizt und nur maximal 25% in der "leeren" Zelle ankommen.
>Diese Theorie gilt dann und nur dann, wenn eine Zelle leer und die
>andere voll ist. Sie gilt nicht, wenn die Spannungsunterschiede geringer
>sind. Der Wirkungsgrad steigt mit fallender Differenzspannung.

Die Theorie stimmt immer, egal ob volle oder leere Zelle. Relevant hier 
ist die Differenz zw. beiden, die in die Verlustrechnung eingeht. Und 
das gilt für eine klassische Ladungspumpe genau so, die man bei 
entsprechender Niederohmigkeit auch für etliche Ampere bei geringen 
Verlusten designen kann.

von ACDC (Gast)


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Der Zahn der Zeit (🦷⏳) schrieb:
> In Kraftfahrzeugen stelle ich mir das als in der Praxis
> nicht mehr möglich vor, aber bei viel größeren Lade- und Entladezeiten
> wird es machbar sein.

Und welche Anwendung wäre?
Pedelec sicher nicht.
Modellbau auch nicht.
Beim Rest ist wohl zu verschmerzen, wenn man ein paar % fehlen.

Wie immer. Es ist schon alles gesagt, nur nicht von jedem.

Und einen Fall zu konstruieren, wo das so wäre.....

Man kann natürlich in einen Wecker einen 10S Lion Akku einbauen, wo es 
helfen würde...

von Helge (Gast)


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Ladungspumpe ist verlustbehaftet, daran hatte ich nicht gedacht. Das 
wird leider auch nicht besser mit kleineren Innenwiderständen, sondern 
nur mit mehr Bauteilen: Es braucht eine zusätzliche Induktivität, damit 
baut das ganze aber größer als ich dachte.
Funktion: die MOS-Schalter legen den Kondensator über die Induktivität 
an eine Zelle. Strom baut sich auf, der Kondensator wird mit dieser 
Energie geladen. Das ganze muß Zeit haben, in Ruhezustand überzugehen. 
Dann kann stromlos ausgeschaltet werden und der Kondensator an die 
nächste Zelle geschaltet werden. Damit entfallen die bösen 
Umschaltverluste, allerdinge kostet auch das Einschwingen des LC-Kreises 
etwas Energie.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Helge schrieb:
> Es braucht eine zusätzliche Induktivität,

Die ist schon als parasitäre Leitungsinduktivitäten und 
Kondensatorinduktivität bereits vorhanden. Um das Schwingen zu 
verhindern schlägt man zwei Fleigen mit einer Klappe, indem der 
schaltende Mosfet zugunsten kleiner Gatekapazitäten nicht so niederohmig 
ausgeführt werden braucht.

Eine andere Variante wäre noch die Auslegung auf den halben oder viertel 
Widerstandswert des aperiodischen Grenzfalles. Dabei hätte der induktiv 
verursachte Überschwinger etwa 50% mehr als das Spannungsdelta. Z.B. C 
habe 4.0V wird an Zelle 4.1 auf 4.15V aufgeladen. Entlädt sich an Zelle 
4.0V bis auf 3.975V. Das Spiel läßt sich auch fortsetzen, so dass es zum 
Aufschwingen käme. Das wäre der Übergang zum Sepic, bzw. Zeta-Wandler 
mittels parasitärer Speicherspulen. Allerdings wäre das auch mit viel 
Störstrahlung durch den Wandler verbunden.

von ACDC (Gast)


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Dieter D. schrieb:
> Z.B. C
> habe 4.0V wird an Zelle 4.1 auf 4.15V aufgeladen. Entlädt sich an Zelle
> 4.0V bis auf 3.975V.

solche Unterschiede gibt es nur bei kaputten Bänken, die ihre 
Lebensdauer schon lange überschritten haben.

von Dieter D. (Gast)


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ACDC schrieb:
> solche Unterschiede ...

Hintergrund nicht mitbekommen. Es ging dabei um eine Funktionsvariante 
des Spannungswandlers darzustellen.

Ein solcher Unterschied bedeutet nicht automatisch einen Defekt von 
Zellen im Pack. Aber ist ein Grund den Pack unbedingt zu pruefen auf 
Fehler.

von Paula P. (Gast)


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"> Aktives balancing kann höchstens wenige mA...

Das ist so nicht richtig. Die Leistungsfähigkeit wird durch die
verwendeten FETs bestimmt."

Doch ist so richtig und hat mit den Fets nichts zu tun..Wenn die 
Differenz gering ist, fließt nun mal kein nenennswerter 
Ausgleichsstrom..auch wen du die Zellen direkt mit einer Kupferstange 
verbinden würdest, würde da kein nennenswerter Strom fließen..

Aktives Balancing ist für z.B LiFePo4 reines Marketing einen Sinn macht 
es nicht

von Teo (Gast)


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Hier ne Masterarbeit zu:
http://www.netzmafia.de/skripten/hardware/Ueberspannung/index.html
(Habs (noch) nicht gelesen!)

von Roland E. (roland0815)


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Paula P. schrieb:
> "> Aktives balancing kann höchstens wenige mA...
>
> Das ist so nicht richtig. Die Leistungsfähigkeit wird durch die
> verwendeten FETs bestimmt."
>
> Doch ist so richtig und hat mit den Fets nichts zu tun..Wenn die
> Differenz gering ist, fließt nun mal kein nenennswerter
> Ausgleichsstrom..auch wen du die Zellen direkt mit einer Kupferstange
> verbinden würdest, würde da kein nennenswerter Strom fließen..
>

Deswegen machen die aktiven Balancer ja auch auf stromgeregelte 
Ladungspumpe. Hier[tm] werden die Zellen (bei Tests) auch bei 10mV 
Differenz mit dem vollen Designstrom von 500mA umgeladen.

von Flip B. (frickelfreak)


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Kleines beispiel:

Der Balancer hat den Zweck, die unterschiedliche Selbstentladung der 
Zellen auszugleichen. Streuung in der Selbstentladung sei 500% und die 
Schlimmste zelle liegt bei 1mA. Der Balancer muss dann dieses 1mA 
verheizen, bei einem 5S pack also etwa 10mW.

Im idle werden zellen vom Balancer jedoch nur mit 3uA belastet. Das will 
ich mal sehen, dass ein Switched Cap balancer das hinbekommt. 
Ladungspumpe per Boost-Converter habe ich schonmal durchdacht, da 
übersteigt aber meist die ansteuerleistung den Nutzen.

: Bearbeitet durch User
von Traubensaft .. (increasingcurrant)


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Flip B. schrieb:
> Der Balancer hat den Zweck, die unterschiedliche Selbstentladung der
> Zellen auszugleichen.

Das kann so nicht stimmen. Welchen Vorteil würde man daraus ziehen, die 
"guten" Zellen auf das Niveau der schlechten Zellen zu entladen? Der 
Entladeschluss wird immer durch die geringste in einer Einzelzelle des 
Reihenverbundes gespicherte Ladung bestimmt. Das Balancingsystem ist nur 
beim Laden aktiv.

von Roland E. (roland0815)


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Traubensaft .. schrieb:
> Flip B. schrieb:
>> Der Balancer hat den Zweck, die unterschiedliche Selbstentladung der
>> Zellen auszugleichen.
>
> Das kann so nicht stimmen. Welchen Vorteil würde man daraus ziehen, die
> "guten" Zellen auf das Niveau der schlechten Zellen zu entladen? Der
> Entladeschluss wird immer durch die geringste in einer Einzelzelle des
> Reihenverbundes gespicherte Ladung bestimmt. Das Balancingsystem ist nur
> beim Laden aktiv.

Mal kurz nachdenken:
Das BMS kappt die Entladung, sobald die erste Zelle in die Unterspannung 
geht. Wenn jetzt vorher, während der Entladung Ladung aus den "Besseren" 
in die Schlechte umgeladen wird, erfolgt die Abschaltung später. -> 
Damit wird mehr Ladung aus dem Pack entnommen, als ohne Umladen.

Es ist also ein Gewinn.

von Jens G. (jensig)


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>Es ist also ein Gewinn.

Ja, bei halbwegs intakten und ausgemessenen Zellen geht der Gewinn gegen 
null.

von Roland E. (roland0815)


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Jens G. schrieb:
>>Es ist also ein Gewinn.
>
> Ja, bei halbwegs intakten und ausgemessenen Zellen geht der Gewinn gegen
> null.

Richtig. Da aber selbst ein großer deutscher Markenhersteller es 
offenbar nicht hinbekommt, die Zellen eines 4S-Packs sauber zu 
selektieren wird es immer einen Markt für solche BMS geben.  ;-)

von Traubensaft .. (increasingcurrant)


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Roland E. schrieb:
> Ladung aus den "Besseren" in die Schlechte umgeladen wird

Kommt halt darauf an, ob man von aktivem oder passivem Balancing 
spricht.

frickelfreak schreibt von "verheizen" und das ergibt (wie gesagt) nur 
beim Ladevorgang Sinn

von Maxim B. (max182)


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Helge schrieb:
> Das müßte doch auch mit einem geschalteten Kondensator machbar sein:
> kleinen Supercap nehmen und reihum von einer Zelle zur nächsten
> umschalten. Damit gleichen sich Spannungsunterschiede doch auch aus.
> Vorteil: Es werden nicht mehr 4,2V verheizt, sondern nur noch der
> Spannungsunterschied zwischen den Zellen. Das muß doch viel kleiner
> bauen und viel effektiver sein.
>
> Weltrevolution, Denkfehler, oder wird das schon so gemacht?

Es gibt solche Schaltungen in Internet. Aber ich denke, bei Laden ist 
Wirkungsgrad nicht so stark von Bedeutung, um mit solchen Kleinigkeiten 
Energie zu sparen.

von Roland E. (roland0815)


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Traubensaft .. schrieb:
> Roland E. schrieb:
>> Ladung aus den "Besseren" in die Schlechte umgeladen wird
>
> Kommt halt darauf an, ob man von aktivem oder passivem Balancing
> spricht.
>
> frickelfreak schreibt von "verheizen" und das ergibt (wie gesagt) nur
> beim Ladevorgang Sinn

BMS ohne Heizen, lautet die Überschrift. Nebenbei bedeutet "umladen" 
eben auch nicht "verheizen".
Natürlich spreche ich von einem aktiven BMS mit Ladungspumpe. Alles 
andere macht keinen Sinn und ist mbMn technisch überholt.

von rcc (Gast)


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Bert K. schrieb:
>> Inzwischen ist Lixx so gut...
>
> Wer bzgl. Balancing LiIon und LiFePo in einen Topf wirft, hat von der
> Materie keine Ahnung. Aber hier saugt sich ja jeder Dummi was aus den
> Fingern.

Und wo soll der Unterschied sein ausser dass die meisten nicht verstehen 
dass bei LFP gleiche Spannung nicht gleichen Ladungszustand bedeuten 
muss.
Bei guten Zellen aus anständiger Fertigung muss man heute kaum noch 
balancen, egal ob NMC, NCA oder LFP.

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