Forum: FPGA, VHDL & Co. CO2 Messung mit FPGA


von Enthusiast P. (fpga_enthusiast)


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Hallo,

CO2 Messung ist ja gerade in aller Munde, vorallen an Schulen und zur 
Überwachung der Luftqualtiät in Räumen.
Finde das Thema sehr spannend, auch der allegmeine Anstieg des CO2 
Gehalts in der Luft und woher das kommt.

Naja, bin da gerade auf folgendes neues Board gestoßen.
https://shop.trenz-electronic.de/en/TEI0024-01-MAXCO2-Evaluation-kit-for-precise-CO2-measurement

Leider findet man noch sehr wenig dazu. Laut Beschreibung könnte das 
wirklich schnell, günstig und vorallem sehr genau CO2 messen. Bei den 
ganzen fertigen Produkten bei Amaz./Eba. weis man halt gar nicht, wie 
gut der Messwert ist und die Rezessionen sind ab und zu schon relative 
niedrig. Kann mit auch nicht vorstellen, dass man für 30€ Qualität 
bekommt, letztendlich gehts aber um unsere Gesundheit.

Hat das Board schon jemand (leider gerade schon ausverkauft). Gibts 
Erfahrungen?

von Tobias B. (Firma: www.elpra.de) (ttobsen) Benutzerseite


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Das spannende ist hier ja nicht der FPGA sondern der Sensor:

https://www.sensirion.com/de/umweltsensoren/kohlendioxidsensor/kohlendioxidsensoren-co2/

Kann man anscheinend soviel via I2C, als auch UART auslesen. Das macht 
jeder FPGA mit links, aber genauso jeder Mikrocontroller.

Daher ist die Frage ob du dich auf den FPGA, bzw. das Evalboard 
allgemein beziehst oder auf den Sensor. Bei Letzterem: Keine Ahnung, vll 
kennt den hier jemand. Bei ersterem: Da sind keinerlei Komplikationen zu 
erwarten. Einfach kaufen und loslegen falls man sich dafuer 
interessiert.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Enthusiast P. schrieb:
> CO2 Messung ist ja gerade in aller Munde, vorallen an Schulen und zur
> Überwachung der Luftqualtiät in Räumen.
Ja, ist grade echt in. Ich habe mal so einen Trinktimer namens "Ulla" 
gewonnen und den dann bei Ebay vertickt, weil ich gemerkt habe, dass ich 
auch ohne das Ding nicht verdurste.

> Gibts Erfahrungen?
Wenns stinkt oder ich müde werde, mache ich das Fenster auf. Aber Leute 
werden offenbar inzwischen sogar so unselbständig, dass sie das nicht 
mehr hinbekommen.

> Naja, bin da gerade auf folgendes neues Board gestoßen.
> 
https://shop.trenz-electronic.de/en/TEI0024-01-MAXCO2-Evaluation-kit-for-precise-CO2-measurement
Ich finde auch, dass man das unbedingt mit einem FPGA im ns-Bereich 
auswerten muss, weil sich der CO2 Gehalt in der Luft blitzartig ändert.

In kurzen Worten: diese Kombination ist technischer Unsinn, aber 
offenbar ein netter Marketinggag.

> Kann mit auch nicht vorstellen, dass man für 30€ Qualität bekommt
Suche nach SCD30 von Sensirion und dessen Daten (O-Ton von Sensirion 
"Für detaillierte Informationen, konsultieren Sie bitte das 
Datenblatt"). Besser bekommt es auch ein nachgeschaltetes FPGA nicht 
hin.

: Bearbeitet durch Moderator
von Tobias B. (Firma: www.elpra.de) (ttobsen) Benutzerseite


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Lothar M. schrieb:
>> Gibts Erfahrungen?
> Wenns stinkt oder ich müde werde, mache ich das Fenster auf. Aber Leute
> werden offenbar inzwischen sogar so unselbständig, dass sie das nicht
> mehr hinbekommen.

Es gibt auch Szenarien die weniger Polemik vertragen, z.B. in 
Kombination Wohnraumlueftungen. Alles halt eine Frage der Anwendung. Als 
Ingenieur hat man doch gelernt ein bisschen ueber den Tellerrand zu 
blicken. ;-)

von chris_ (Gast)


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>Es gibt auch Szenarien die weniger Polemik vertragen, z.B. in
>Kombination Wohnraumlueftungen. Alles halt eine Frage der Anwendung. Als
>Ingenieur hat man doch gelernt ein bisschen ueber den Tellerrand zu
>blicken. ;-)

Ja, aber noch besser wäre eine NVidia Grafikkarte mit Neurobeschleuniger 
und 300Watt Leistungsaufnahme. Wahrscheinlich könnte man damit sogar 
nicht nur den CO2-Sensor auswerten, sondern sogar gleichzeitig eine 
Leuchtdiode blinken.

von Tobias B. (Firma: www.elpra.de) (ttobsen) Benutzerseite


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Die Polemik bezog sich aber auf den Sensor, nicht den FPGA, genauso wie 
mein Einwand. ;-)

: Bearbeitet durch User
von chris_ (Gast)


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>Die Polemik bezog sich aber auf den Sensor, nicht den FPGA, genauso wie
>mein Einwand. ;-)

Entschuldigung.
Sensoren an sich finde ich grundsätzlich interessant. Oft können sich 
neue Einsichten ergeben, wenn man die Daten über längere Zeit 
beobachtet.

von Enthusiast P. (fpga_enthusiast)


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Hab jetzt im Datenblatt gesehen, dass der Sensor Floating Point Werte 
ausgibt. Uhhhhh. Naja, eine CPU mit FPU drin ist schon ein CortexM4 
aufwärts, da kann man nicht mehr von lowcost sprechen.
Intel hat anscheinend eine IP, die kann das mit 400LE machen, also würde 
man auch mit nem kleinen MAX10 mit 2kLE locker auskommen.
Und ein FPGA ist halt voll flexibel bei allen weiteren Anbindungen. Beim 
MAX1000 ist der PMOD noch frei (und diverse Pins), da kann man dann 
leicht ein Display ranhängen, oder vllt auch WIFI/BLE usw.

Wenn man mal nach CO2 Messung sucht bei Google, kommt man auf dieverse 
andere Community Projekte, aber irgendwie muss man immer erst alles 
selber zusammen bauen/löten (vllt auch genua der reiz daran). Das MAXCO2 
scheint da eher Plug&Play zu sein und sofort purzeln Messwerte raus. 
Mehr für den normalen User daheim.

von chris_ (Gast)


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>Hab jetzt im Datenblatt gesehen, dass der Sensor Floating Point Werte
>ausgibt. Uhhhhh. Naja, eine CPU mit FPU drin ist schon ein CortexM4
>aufwärts, da kann man nicht mehr von lowcost sprechen.

Also irgendwie bist du auf dem falschen Dampfer: Ein Atmega8 hat auch 
keine FPU und kann trotzdem Fließkommaberechnungen durchführen. Das 
könnte man sogar mit einem Intel 4004.
Ein FPGA für den Sensor zu verwenden ist ähnlich sinnvoll wie einen 
450PS Porsche Motor in seinen Handrasenmäher einzubauen, nur weil man 
einen übrig hat.
Wenn du dich für CO2 Sensoren interessierst, kauf dir ein Break-Out 
Board und schließe ihn an einen Arduino beliebiger Leistungsklasse an.

von Michael D. (nospam2000)


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Enthusiast P. schrieb:
> Gibts Erfahrungen?

Du kannst den MH-Z19 C02 Sensor nehmen am besten zusammen mit einem 
Mikrocontroller. Dieser ist allerdings nur für Wohnräume geeignet und 
nicht für outdoor oder für Hühnerställe (dazu gibt es einen sehr 
interessanten Thread hier im Forum).

Damit der funktioniert musst du mindestens alle 48h Lüften sonst kann er 
sich nicht kalibrieren. Die Genauigkeit ist für den Zweck um eine 
Aussage zu haben wann man lüften sollte passt, aber bitte nicht für 
wissenschaftliche Laborexperimente bei denen es auf absolute Werte 
ankommt.

Wenn der Sensor besser wäre, würde er jetzt von dem Feinstaub Sensor 
Projekt https://luftdaten.info/ unterstützt, aber wie gesagt für outdoor 
wegen dem Selbstkalibrierungs-Algorithmus nicht tauglich.

Die teureren Sensoren haben ganz andere Ansprüche, bedürfen aber auch 
immer wieder einer richtigen Kalibrierung.

Du kannst den code verwenden, den ich hier abgelegt habe in den Dateien 
mhz19.h/.cpp : 
https://github.com/nospam2000/sensors-software/tree/mhz19sensor

Hier siehst du, wie ein typischer 24h Verlauf in einem Büro aussieht: 
https://www.thingiverse.com/thing:2250534

  Michael

: Bearbeitet durch User
von M. Н. (Gast)


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Die meisten CO2 Sensoren messen gar nicht den CO2 gehalt, sondern VOC 
(Volatile Organic Compounds). Sprich: organische Ausdünstungen etc. Und 
rechnen dann zurück wie viel CO2 vermutlich vorhanden sein könnte.

Wir haben auf der Arbeit auch so einen CO2 Sensor auf dem Tisch im 
Besprechungsraum. Das Ding ist aber komplett nutzlos, da in dem Raum vor 
einem Tag silikoniert wurde und diese Ausgasungen den CO2 Wert permanent 
in den Anschlag fahren.

CO2 direkt zu messen ist gar nicht so einfach. Der angesprochene Sensor 
scheint es tatsächlich optisch zu machen, was ihn dann zu einem echten 
CO2 Sensor machen würde. Wäre auch interessiert, ob den schonmal jemande 
verwendet hat.

von Michael D. (nospam2000)


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M. H. schrieb:
> ob den schonmal jemand verwendet hat.

Ja habe ich. Wenn du auf den Link 
https://www.thingiverse.com/thing:2250534 clickst, siehst du 24h und 
einen 9h Büro Tag Man kann erkennen wann gelüftet wurde und die 
Mittagspause müsste man auch erkennen.

Funktioniert in einem Büro recht gut, ich konnte sogar ausrechnen wie 
viele Personen im Raum waren :-)

 Michael

: Bearbeitet durch User
von mh (Gast)


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Michael D. schrieb:
> M. H. schrieb:
>> ob den schonmal jemand verwendet hat.
>
> Ja habe ich. Wenn du auf den Link
> https://www.thingiverse.com/thing:2250534 clickst, siehst du 24h und
> einen 9h Büro Tag Man kann erkennen wann gelüftet wurde und die
> Mittagspause müsste man auch erkennen.
>
> Funktioniert in einem Büro recht gut, ich konnte sogar ausrechnen wie
> viele Personen im Raum waren :-)
>
>  Michael

Die Anzeige sollte auf (637 ± 50) ppm geändert werden ... mehr als 
Lüftungsphasen erkennen ist damit also kaum möglich.

von Michael D. (nospam2000)


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mh schrieb:
> Die Anzeige sollte auf (637 ± 50) ppm geändert werden ...

Klar genauso wie jedes Raumthermometer 21.5°C ±1°K anzeigt und der Tacho 
im Auto 150 km/h - 15km/h. Jede Messung hat eine Genauigkeit und die 
muss zum Einsatzzweck passen, genauso wie der Preis und die Handhabung 
zum Einsatzzweck passen muss.

> mehr als Lüftungsphasen erkennen ist damit also kaum möglich.

Das ist auch genau der Anwendungszweck um den es ging. Ich hab ja oben 
schon geschrieben, dass es dafür taugt aber nicht für Laborzwecke und 
für Geflügelfarmen (Details siehe hier: 
Beitrag "CO2-Sensor Winsensor MH-Z19").

  Michael

von Der Zahn der Zeit (🦷⏳) (Gast)


Angehängte Dateien:

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Enthusiast P. schrieb:
> Gibts Erfahrungen?
Ja, ich habe mir aus Neugier auch einen CO2 (& RH & Temp)-Display mit 
dem Sensirion SCD30 gemacht. Mit einem MSP430 und einem 16 x 1 
LC-Display.

Und weil ich zufällig parallel dazu aus einem anderen Grund einen 
Datenlogger für eine anderes Gerät geschrieben hatte, habe ich dem 
CO2-Display auch eine ähnlich Schnittstelle verpasst, so dass ich auch 
die Daten loggen konnte.

Neugierig war ich, was passiert, wenn man sich die Messwerte über 
längere Zeit ansieht, die in folgender Situation entstehen: Ein Raum, 
fast eine Halle, ca. 100 m², kein Belüftung (Fenster zu, Klima aus - ist 
ja Corona, alles dicht). Tagsüber halten sich, so ungefähr um die 
Mittagszeit herum, normalerweise 2 bis 3 Personen für ein oder zwei 
Stunden in dem Raum weit verteilt auf. Manchmal auch mehr Personen oder 
länger.

Ich hätte nicht gedacht, wie deutlich das zu sehen ist. Auch, wenn mal 
jemand für einen Moment vor dem Messaufbau steht, was an den hohen 
CO2-Spitzen in dem Moment zu erkennen ist.

Ich bin gespannt, wie das aussieht, wenn es wieder 20 - 30 Personen, den 
ganzen Tag über bei eingeschalteter Klimaanlage im Raum sind.

Das Diagramm läuft über 12 Tage.

von Michael D. (nospam2000)


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Der Zahn der Zeit (🦷⏳) schrieb:
> kein Belüftung

Für den MH-Z19 Sensor wäre das ein Problem. Der nimmt alle 48h den 
tiefsten gemessenen Wert und verwendet diesen Wert als 400ppm 
Referenzwert. Das passt einigermaßen wenn man regelmäßig lüftet, da die 
Außenluft etwa 400ppm CO2 hat.

Keine Ahnung was der macht, wenn er 48h lang keine Kalibrierung machen 
kann. Wahrscheinlich hängt das Verhalten davon ab, wie hoch der CO2 
Gehalt der Raumluft ist.

Der Algorithmus zur Kalibrierung ist nicht wirklich nachvollziehbar und 
die Abschaltung davon funktioniert auch nicht. Das ist der Pferdefuß des 
MH-Z19.

  Michael

: Bearbeitet durch User
von mh (Gast)


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Michael D. schrieb:
> Für den MH-Z19 Sensor wäre das ein Problem. Der nimmt alle 48h den
> tiefsten gemessenen Wert und verwendet diesen Wert als 400ppm
> Referenzwert. Das passt einigermaßen wenn man regelmäßig lüftet, da die
> Außenluft etwa 400ppm CO2 hat.

Wenn das Teil eine ähnliche Genauigkeit hat wie das SCD30, ist das 
vielleicht Ok, aber man sollte sich bewusst sein, dass man damit einen 
eingebauten zeit- und ortsabhängigen Fehler in der Größenordnung ±15ppm 
+ 2,5ppm/Jahr hat.

von Der Zahn der Zeit (🦷⏳) (Gast)


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Michael D. schrieb:
> Keine Ahnung was der macht, wenn er 48h lang keine Kalibrierung machen
> kann. Wahrscheinlich hängt das Verhalten davon ab, wie hoch der CO2
> Gehalt der Raumluft ist.
Ich vermute, dass der SCD30 zwei Messstrecken hat. Eine mit definiertem 
CO2-Gehalt. Zumindest legen zwei offensichtliche Messstrecken das nahe.

Im Datenblatt steht was von ASC- und FRC-Kalibrierung. Die Abbkürzungen 
werden nicht erklärt, ich rate: ASC heist accurate service calibration 
und FRC field re-calibration. Für die ASC muss man den Sensor 400 ppm 
CO2 aussetzen. Was wann wie oft passieren soll ("regularly") oder 
weitere Zusammenhänge habe ich noch nicht erkannt.

Auszug:

2 Deviation to a high-precision reference in the calibrated range (400 – 
10’000 ppm) of the SCD30. Accuracy is fulfilled by > 90% of the sensors 
after calibration.
Rough handling, shipping and soldering reduces the accuracy of the 
sensor. Full accuracy is restored with FRC or ASC recalibration 
features. Accuracy is based on tests with gas mixtures having a 
tolerance of ± 1.5%.
3 RMS error of consecutive measurements at constant conditions. 
Repeatability is fulfilled by > 90% of the sensors.
4 Average slope of CO2 accuracy when changing temperature, valid at 400 
ppm. Fulfilled by > 90% of the sensors after calibration.
5 Time for achieving 63% of a respective step function. Response time 
depends on design-in, heat exchange and environment of the sensor in the 
final application.
6 CO2 concentrations < 400 ppm may result in sensor drifts when ASC is 
activated. For proper function of ASC field-calibration algorithm SCD30 
has to be exposed to air with CO2 concentration 400 ppm regularly.

von mh (Gast)


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Der Zahn der Zeit (🦷⏳) schrieb:
> Im Datenblatt steht
> [...]
> Auszug:
> [...]
> fulfilled by > 90% of the sensors
> [...]
> fulfilled by > 90% of the sensors
> [...]
> Fulfilled by > 90% of the sensors
> [...]

Bedeutet das, dass 3 von 10 Sensoren mindestens einen der Werte nicht 
einhalten?

von Andreas (Gast)


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von Der Zahn der Zeit (🦷⏳) (Gast)


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mh schrieb:
> Bedeutet das, dass 3 von 10 Sensoren mindestens einen der Werte nicht
> einhalten?
Ich denke, das ist tatsächlich so. Es wäre dann die Angabe des AQL, ein 
Wert, der mir nur im Studium, aber in der Praxis noch nie unter kam, der 
aber für jedes Bauteil und für jede Spezifikation gilt. Löblich, wenn 
die den AQL angeben.

Andreas schrieb:
> ASC = Automatic Self-Calibration
> FRC = Forced Re-Calibration

Danke. Wenn die nicht 3 separate Dokumentation für den SCD30 hätten, 
hätte ich es auch gefunden.

von Tobias (. (Gast)


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Tobias B. schrieb:
> Kann man anscheinend soviel via I2C, als auch UART auslesen. Das macht
> jeder FPGA mit links, aber genauso jeder Mikrocontroller.

Wer sich mit Gas-Sensorik auskennt, der weiss, dass es in der Tat der 
Sensor ist, der die Musik macht. Mir wäre auch noch keiner 
untergekommen, der mit mehr, I2C 100kHz auszulesen gewesen wäre. Wer 
braucht da einen FPGA?

Ich glaube eher, das FPGA-board braucht hier den Sensor um interessant 
zu sein :-)

Es gibt aber noch einen anderen Aspekt:

Die Gas-Sensorik setzt einen exakte Luftstromkontrolle voraus. D.h. 
einen Ansaug- und eine Ablass-Vorrichtung. Ansonsten hat man 
Erschöpfungseffekte in den Messkurven sowie Zufallsschwankungen wegen 
der Dichte.

Bei diesem System sehe ich nichts davon. D.h. man kriegt irgendwas ...

wahrscheinlich hängt es davon ab, wie warm es ist, wie sich Luftwirbel 
bilden und wie diese die ausgeatmete Luft vom Draufguckenden zu dem 
Sensor führt. Wenn man die Dinger nämlich anhaucht, flattern wie wie ein 
Lämmerschwanz. Dem begegnen die bachelor-Programmierer mit einem langen 
trägen Filter. Um so weniger macht es Sinn, den schnell auszulesen.

5 Messungen die Minute reichen völlig. Genauer wird man nicht.

von Tobias B. (Firma: www.elpra.de) (ttobsen) Benutzerseite


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Tobias N. schrieb:
> Wer sich mit Gas-Sensorik auskennt, der weiss, dass es in der Tat der
> Sensor ist, der die Musik macht.

Ich wuerde sogar soweit gehen und behaupten, dass das nicht nur in der 
Gas-Sensorik der Fall ist, sondern in der Sensorik allgemein. ;-)

von Enthusiast P. (fpga_enthusiast)


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Interessant, dass der MH-Z19 die Auto-Kalibrierung nicht abschalten 
kann. Was in bestimmten Situationen (wie die Hühnerstall Anwendung) ein 
muss ist.

Hab übers WE jetzt auch noch einiges Nachgelesen, und ja, bei der CO2 
Messung steckt der Teufel im Detail und man muss sich schon etwas mit 
der Thematik befassen. Der alte Spruch: Wer misst misst Mist.

@Der Zahn der Zeit: Wahnsinn, dass man mit dem SCD30 doch sehr gut den 
Raum und sogar die Leute überwachen kann. Sehr positiv.

Bzgl. FPGA: Ja klar, kann man alles zur Auswertung von Sensoren 
verwenden, Attiny, MSP430, STM,...oder auch einen FPGA. Mal so generell, 
FPGA mit 1-2kLE kosten doch eh nix mehr heutzutage und ein Softcore 
braucht anfangs vllt 400LE, also extrem klein. Da spielt man in der 
selben Preis-Klasse...was aber eh egal hier ist, weil der SCD30 Sensor 
schon 30€ kostet.

VORTEIL:
Was mir persönlich am MAXCO2 gleich aufgefallen ist bzw. gefallen hat. 
Man braucht eben NICHTS LÖTEN bzw. basteln --> USB anstecken, LEDs 
zeigen Werte an und der gemessenen Wert kann am PC angezeigt werden 
(wenn es denn wirklich so ist). SUPER für alle Normal-Anwender.


Ich warte jetzt bis das MAXCO2 verfügbar ist und werde mir dann eines 
kaufen. Werde dann berichten wie so die Erfahrung ist.

von Messknecht (Gast)


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Enthusiast P. schrieb:
> Hab jetzt im Datenblatt gesehen, dass der Sensor Floating Point
> Werte
> ausgibt. Uhhhhh. Naja, eine CPU mit FPU drin ist schon ein CortexM4
> aufwärts, da kann man nicht mehr von lowcost sprechen.

Genau. Den einen Wert in 10s oder was auch immer schafft auch ein PIC12. 
Mühelos.
Dann rechnet er halt 0,3ms pro Wert, und ist trotzdem die restlichen 
9,9997s frei.

Mannmannmann...

von Andreas (Gast)


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Enthusiast P. schrieb:
> Was mir persönlich am MAXCO2 gleich aufgefallen ist bzw. gefallen hat.
> Man braucht eben NICHTS LÖTEN bzw. basteln

Das ist hier auch der Fall und das Board basiert auf einem SAMD21:
https://shop.watterott.com/CO2-Ampel-Kohlendioxid-Sensor

von chris_ (Gast)


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>Ich warte jetzt bis das MAXCO2 verfügbar ist und werde mir dann eines
>kaufen. Werde dann berichten wie so die Erfahrung ist.

Liege ich mit der Vermutung richtig, dass du Spezialist für virales 
Marketing bei Trenz bist und schon mal die Bestellmenge ankurbeln 
willst?

von Der Zahn der Zeit (🦷⏳) (Gast)


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Enthusiast P. schrieb:
> @Der Zahn der Zeit: Wahnsinn, dass man mit dem SCD30 doch sehr gut den
> Raum und sogar die Leute überwachen kann. Sehr positiv.
Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich mich bei der Raumgröße 
sowas von verschätzt habe - es sind nicht ungefähr 100 m², sondern ca. 
600 m². Richtig peinlich für mich 🙂!

von Nick M. (Gast)


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Wenn du FPGA-Basteln willst: kaufen.
Wenn du CO2 messen willst: Schwachsinn.

von Enthusiast P. (fpga_enthusiast)


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Bin seite vorgestern nun Besitzer eines MAXCO2. Jetzt am WE gleich 
ausgepackt, angesteckt.... eine LED blinkt --> Soll laut Beschreibung 
heißen, CO2 im Raum kleiner als 600ppm. Habs mal angehaucht und da 
blinken dann mehrere LEDs....misst als was anderes.
Habs dann am PC angesteckt und intuitive 115k Baud im UART Terminal 
eingegeben, und zack innerhalb Sekunden der genaue CO2 Wert in ppm am 
PC. Verblüffent einfach gegangen. Bin gerade voll neugirig am Testen, 
wie sich mein Raumklima nun über die Stunden ändert. Hab auch mal den 
Kamin angeheizt und da geht der CO2 Wert schon recht schnell nach oben.

Auf Facebook habe ich gesehen, dass es nächste Woche ein online Seminar 
zu CO2 Messung und zum MAXCO2 gibt.
https://register.gotowebinar.com/register/2822167484959186448
Wer ich mir mal anhören und dann berichten....

von Enthusiast P. (fpga_enthusiast)


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Das online Seminar was Arrow da angeboten hat echt cool. 2 Entwickler 
haben da das MAXCO2 in Betrieb gezeigt und erklärt was man damit alles 
machen kann. Danach noch diverse Punkte zu CO" und echt klasse, zu 
erfahren wie die Autokalibrierung des SDC30 Sensors funktioniert.
Sollte man auf jeden Fall wissen, wenn man genau messen will.

Hier kann man die Aufzeichnung ansehen:
https://register.gotowebinar.com/register/2822167484959186448

Die Frage stellt sich aber, wie die ganzen angebotenen billig CO2 
Messgeräte die Kalibrierung machen....oder man spart sich das vllt 
einfach, da eh nur ein Schätzeisen?!

Meine Erfahrung mit dem MAXCO2: Das Teil ist Vollzeit am Netz bei mir 
und ich bei jedem vorbeigehen schaue ich auf die LEDS wie so der der CO2 
Stand ist. Das wird fast zur Sucht! ;-)  (...man muss natürlich 
auswendig wissen, was die LEDs dann in CO2 entsprechen)

Tolles Teil

von Jack V. (jackv)


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@fpga_enthusiast: Fast gelungene Produktplatzierung, Glückwunsch dazu. 
Tipp fürs nächste Mal: noch etwas auf die Antworten eingehen, und nicht 
nur seinem Plot folgen. Interaktion wirkt authentischer.

von Martin H. (horo)


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Jack V. schrieb:
> Fast gelungene Produktplatzierung...

Dafür war sein Einsatz effektiv, gleich auf den Punkt kommen, nicht in 
Diskussionen verwickeln lassen; wie aus dem Gründer-Seminar: „Der Kunde 
weiß nicht was er will, wir müssen es ihm sagen.“ :)
1
Benutzername  fpga_enthusiast
2
Vorname  Enthusiast
3
Nachname  P.
4
Firma  
5
Angemeldet seit  14.01.2021 08:08
6
Beiträge  5

Enthusiast P. schrieb:
> Meine Erfahrung mit dem MAXCO2: Das Teil ist Vollzeit am Netz bei mir
> und ich bei jedem vorbeigehen schaue ich auf die LEDS wie so der der CO2
> Stand ist. Das wird fast zur Sucht! ;-)  (...man muss natürlich
> auswendig wissen, was die LEDs dann in CO2 entsprechen)

Ein Verbesserungsvorschlag für's nächste Mal: Unbedingt einflechten, 
dass auch die nicht technikaffine Großtante jetzt jeden Tag vorbeikommt, 
um die LEDs zu bewundern... ("... watchen astaunished the 
blinkenlights").

: Bearbeitet durch User
von mh (Gast)


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Enthusiast P. schrieb:
> Hier kann man die Aufzeichnung ansehen:
> https://register.gotowebinar.com/register/2822167484959186448

Warum muss man sich dafür anmelden? Ist der Inhalt so schlecht, dass man 
die Hürde so hoch wählt, damit es niemand sieht?

von Michael D. (nospam2000)


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mh schrieb:
> Warum muss man sich dafür anmelden? Ist der Inhalt so schlecht, dass man
> die Hürde so hoch wählt, damit es niemand sieht?

bei der Datensammelwut habe ich die Anmeldung auch abgebrochen. Vor 
allem weil die Daten garnicht von Arrow selbst erhoben werden sondern 
von LogMeIn Inc.

  Michael

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