Hallo und guten Tag! meine Baukastenzeit in der Jugend ist etwas zu früh eingeschlafen und hat leider, leider nicht den Erfolg gebracht, den ich mir nun wünschen würde. Darum habe ich mir vorgenommen "jetzt oder nie" ran an die Elektronik. Irgendwie bin ich bei youtube mal bei "Atari Punk Konsole" hängen geblieben und sich mit (modularen) Synthesizern zu befassen scheint mir eine gute Spielwiese zu sein, um mehr Ahnung von der Elektronik zu bekommen. Vor allem, weil modular ja heißt, dass ich mich mit kleineren Schnipseln isolliert befassen könnte. Und man kann wirklich kleine Schnipsel finden. Schon aus Zeitgründen für mich sinnvoll. Ich brauche aber jetzt schon mal bevor es richtig losgeht Hilfe: 1) Es ist so, dass ich jetzt am Anfang verschiedene Oszillatoren ausprobiere werde. Wenn ich darüber nachdenke stoße ich auf folgendes Problem. Die Signale haben ja u.U. ganz andere Amplituden oder Mittelwerte. Schon beim LMC555 wäre das Ausgangsrechteck 0-Ua und wenn ich die Spannung über dem Kondensator nehme 1/3-2/3 Ua. Will ich so unterschiedliche Spannungen gemeinsam 'verknusen' welche Wege gibt es da? Alles mit Kondensatoren AC koppeln oder überall einen OPV als addierer zu packen um Amplitude und Mittelwert anzugeleichen? Für mich ist das ein generelles Problem nicht nur bei dem Synthesizer. Erklärungen oder Beispiele, Links freuen mich sehr. Wenn jemand einen ähnlichen Weg beschritten hat freue ich mich über Feedback auch sehr. 2) Als Treiber für einen kleinen Lautsprecher scheint ich ein LM386 anzubieten. Sehe ich jedenfalls sehr oft benutzt. Das schöne an dem IC ist ja, dass er single supply ist und am Eingang eine symmetrische Wechselspannung braucht, sprich ich kann ihn an eine einfache Versorgung hängen und ein Signal über Kondensator einspeisen. Wenn ich mit einer dualen Versorgung V+,gnd,V- arbeite, würde ich den LM386 dann auch nur mit gnd/V+ versorgen, richtig? Beim Ausgang kommt der LM386 ja nicht ganz an die Versorgungen ran. Genauso sind die Eingangspegel ja recht eingeschränkt. Wie geht man generell mit so was um - am Anfang werde ich den Eingang sicherlich so dämpfen, dass der Ton noch gut klingt, oder auch am Oszilloskop gucken wie das Signal aussieht. Aber gibt es eine Möglichkeit, clipping automatisch zu bemerken? Wird so etwas gemacht? 3) Ich habe bei erster Recherche 2 Wege gesehen, Signale zu Addieren. Meistens werden nur Widerstände genommen. z.B. mit 100k aus den Quellen in einen gemeinsamen 1k Widerstand. Seltener auch einen Summierer mit OPV. Welche Nachteile hat ein rein passiver Mixer? 4) Experimente am besten mit dualer Spannungsversorgung von Anfang an beginnen, oder ein single Supply? Beim single Supply erwarte ich mehr Probleme (und Fragen) bei OPV. Wünsche euch was und bis bald!
Moin, 1.) Schreib' oder uebernimm von anderen eine Spezifikation fuer die Pegel an deinen Modulen. Bei einer normalen Steckdose erwartest du ja auch immer den selben Pegel, egal an welchem Kraftwerk oder Trafostation die gerade haengt. Klar brauchst du dann in den Modulen ggf. noch weitere Verstaerker/Abschwaecher umd auf die gewuenschten Pegel (und Impedanzen) zu kommen. 2.) Den Vestaerker mit der Spannung versorgen, fuer die er gemacht ist. Ja man kann clipping automatisch erkennen, ist aber aufwendig: Du nimmst das Originalsignal und ziehst davon das Signal nach Verstaerker und Daempfung wieder ab. Wenn dann was uebrigbleibt, clippt der Verstaerker. Ist aber etwas Aufwand. 3.) Passive Mixer daempfen und sind nicht rueckwirkungsfrei, d.h. das Ausgangssignal kommt irgendwie auch wieder an den Eingaengen an und stoert evtl. da. 4.) Wenn du dich das fragst, nimm eine doppelte Spannungsversorgung. Dann ist's einfacher. Gruss WK
2) Es gibt auch OpAmps, die an Ein- und/oder Ausgang deutlich näher an die Versorgungsspannung kommen (Rail-to-Rail In/Out; "RRIO"). Generell die Schaltung so auslegen, dass bei maximalem zu erwartendem Eingangssignal (das dann natürlich im zulässigen Eingangsspannungsbereich liegen muss) die Ausgangsspannung auch im zulässigen Bereich bleibt. Wenn du symmetrische Versorgung hast, kannst du diese auch für den OpAmp nehmen. V+ an V+ und V- an V-, GND wird dann dann nirgends direkt an den OpAmp angeschlossen. Das Signal darf einfach zw. pos. und neg. Versorgung des OpAmp liegen, egal wo GND ist. Z.b. gibt es Situationen, wo asymmetrisch (z.B. +15V/-2V) versorgt wird. In diesem Fall käme der OpAmp am Ausgang "echt" auf 0V runter. Wenn du am Oszi die Möglichkeit hast, sieh dir die FFT an. Bei Clipping werden Oberwellen auftauchen, wenn dein Eingangssignal testweise ein Sinus ist. Aber generell ist automatische Erkennung schwer, lieber erst mal einfach in den Grenzen bleiben.
Danke dir. zu 1) habe ich aber noch eine Frage. Ich spiele das Beispiel mit dem TLC555 weiter durch. Das bedeutet dann ich sollte die Spannung über dem Kondensator von 1/3 Vcc nach 0 V mixen (also 1/3 Vcc abziehen) und dann noch alles so verstärken, dass der Pegel dem Rechteck am Ausgang entspricht? Und dann erst mit anderen Modulen koppeln. Richtig verstanden? Ich brauche öfter mal ein Beispiel für Dummies: Kennst du eine Anlaufstation mit 'building blocks' oder Erklärungen? Ich finde es immer gut, wenn mir jemand in seinem blog oder sonstwo nicht nur etwas vorsetzt, sondern auch dazu sagt, warum es so geworden und und wie es genau funktioniert. Ich habe mich ja erst mal auf einen modularen Synthesizer gestürzt, weil das mit gut geeignet vorkommt. Aber wenn ich mir eine andere Spielwiese vorstelle: ich baue mir einen Sinusoszillator z.B. einen Collpitsoszillator mit einem Transistor. Wenn ich den Amplitudenmodulieren möchte: muss ich dann auch erst mal Offset mit dem Eingang abgleichen etc.? Ich stehe da echt etwas auf dem Schlauch.
Don Diego schrieb: > Ich habe bei erster Recherche 2 Wege gesehen, Signale zu Addieren. > Meistens werden nur Widerstände genommen. z.B. mit 100k aus den Quellen > in einen gemeinsamen 1k Widerstand. Seltener auch einen Summierer mit > OPV. Die Häufigkeit ist eher umgekehrt! Seriös nimmt man einen OPA-Summierer, die Billigvariante sind die Widerstände. Die Nachteile wurden dir genannt. Schau mal in den Schaltplan eines Mischpultes ... Don Diego schrieb: > Wenn ich mit einer dualen Versorgung V+,gnd,V- arbeite, würde ich den > LM386 dann auch nur mit gnd/V+ versorgen, richtig? Ja. Der LM386 ist halt ein einfacher, billiger Baustein, nur da, um bei kleineren Versogungsspannungen z.B. einen Kleinlautsprecher bequem zu betreiben. Es ist kein HiFi-Verstärker. Und er hat bereits voreingestellt eine Mindestverstärkung von 20. Das wurde implementiert, um eine einfache äußere Beschaltung zu erhalten. Andere sind so gebaut, dass man die Verstärkung extern bestimmt. Don Diego schrieb: > Will ich so unterschiedliche Spannungen gemeinsam 'verknusen' welche > Wege gibt es da? Alles mit Kondensatoren AC koppeln oder überall einen > OPV als addierer zu packen um Amplitude und Mittelwert anzugeleichen? > Für mich ist das ein generelles Problem nicht nur bei dem Synthesizer. Die Signalquelle mit der kleinsten Spannung kann dir als Ausgangspunkt dienen. Andere, mit größeren Werten, kann man mit einem Spannungsteiler anpassen. Ein OPA als Addierer wird dann reichen. Oder eben die passive Methode mit den genannten Einschränkungen. Dem hochpegeligen Ausgangssignal des 555 schaltet man einfach einen Spannungsteiler nach. Don Diego schrieb: > Experimente am besten mit dualer Spannungsversorgung von Anfang an > beginnen, oder ein single Supply? Beim single Supply erwarte ich mehr > Probleme (und Fragen) bei OPV. Ja, man tut sich einfacher mit einer dualen Versorgung. Dann sind die üblichen OPA-Grundschaltungen ohne Klimmzüge einsetzbar und man hat weniger 'Dreckeffekte' (z.B. Einschaltplopp). Dafür ist das Netzteil aufwändiger.
Moin, Aktuelle Links hab' ich keine. Vor ~40 Jahren gabs in der Elrad mal einen Artikel: CA3080 Kochbuch. Da waren Schaltungen fuer VCO,VCF etc. drinnen. Da waren +/-12V als Versorgung ueblich, und rail-2-rail hat kein Schwein gebraucht. iirc koennten noch im Datenblatt vom LM13600 oder 13700 passende Applikationen rumoxidieren. Ja, das ist schaltungstechnisch arg aufwendig. Also viel aufwendiger als ein 555 Oszillator oder ein Colpitts. Und viel von dem Aufwand ist Pegel und Stabilitaet. Hat auch einen Grund, warum's damals dann hoeher integrierte ICs mit fertigen VC-igendwas gab (SSMxxx, alle lange abgekuendigt). Wenn du was amplitudenmodulieren willst, nimmst du einen amplitudenstabilen Oszillator und haengst den an einen VCA. Nicht mit einer einzigen Schaltung beides machen wollen. Gruss WK
>Dem hochpegeligen Ausgangssignal des 555 schaltet man einfach einen >Spannungsteiler nach. Das macht Sinn. Aber auch wenn ich die Amplitude durch einen Spannungsteiler auf die 2/3 Vcc bringe die sich am Kondensator ergeben, geht das rechteck dann von 0 V bis 2/3 Vcc und das Dreieck von 1/3 bis 2/3. Tut mir die Verschiebung des dreiecks nach oben nicht weh? P.S. ist es allgemein besser einen langen Post mit Einzelpunkten zu machen oder soll ich lieber die Fragen einzeln im Stakkato stellen?
Don Diego schrieb: > Ich spiele das Beispiel mit dem TLC555 weiter durch. Das bedeutet dann > ich sollte die Spannung über dem Kondensator von 1/3 Vcc nach 0 V mixen > (also 1/3 Vcc abziehen) und dann noch alles so verstärken, dass der > Pegel dem Rechteck am Ausgang entspricht? Und dann erst mit anderen > Modulen koppeln. Richtig verstanden? Nein, nicht richtig verstanden. Am Ausgang des 555 hast du ein Rechteck zwischen 0V und VCC, am Kondensator eine Art Dreieck (mit C-Lade-/Entladekurven) und kleinerem Hub. Am Ausgang kannst du direkt einen Teiler machen um den Pegel anzupassen. Am Kondensator vermutlich nicht, denn der ist ein Teil der Schwingungserzeugung. Da müsste man einen hochohmigen Puffer dazwischen schalten. Abziehen musst du gar nichts, denn die Grundschaltung vom LM386 sieht ja vor dem Eingang einen Kondensator vor (Siehe Figure 22 im Datenblatt). Der sorgt schon dafür, dass die Gleichanteile verschwinden. Auch verstärken musst du nichts, denn der LM386 will ja sehr wenig Pegel an seinem Eingang. Er ist ja mit wenigen 10mVpp schon voll ausgesteuert.
Moin, Don Diego schrieb: > Tut mir die Verschiebung des dreiecks nach oben nicht weh? Ja, schon. Deshalb ist der 555 auch nicht gaengig in solchen Schaltungen. Man koennte per OpAmp das natuerlich so verschieben, dass es passt, aber dann kann mans auch gleich richtig machen: Da gibts so eine Oszillatorschaltung mit 2 Opamps, einer als Integrator, der andere als Schmitt-trigger. Da kommt erstmal ein schoeneres Dreieck raus und die Spannungen sind nullsymmetrisch, etc. bla. Aus dem Dreieck kann man dann mit vielen Dioden, Widerstaenden und weiterem OpAmp einen Sinus approximieren, mit weiterem Komparator aus dem Dreieck und einer Steuerspannung ein "PWM" Rechteck generieren, etc. bla. So war z.b. kurz nachm Krieg ein LFO aufgebaut. Gruss WK
Hi, der ist auch nicht schlecht. Beitrag "Re: XR2206, Problem mit DC-Anteil und Sägezahnspannung" ciao gustav
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