Forum: Platinen Bleifreies Lötzinn


von xXXx (Gast)


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Hallo!

Ich wollte gerade Bleifreies Lötzinn bestellen und bin da jetzt etwas 
ratlos!

Es gibt zur Auswahl:

Lötzinn bleifrei mit Silberanteil
Lötzinn bleifrei mit Kupferanteil
Lötzinn bleifrei mit Silber- und Kupferanteil
Lötzinn bleifrei mit Silber- und Kupferanteil/halogenfrei

Weiß jemand welches Lot jetzt am besten zum Löten taugt??

Welches Lot hat Vorzüge oder Nachteile?

von Roland E. (roland0815)


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Alle.
Kommt auf die vorhandene Löttechnik an. Kupferanteil ist für 
"altmodische" Spitzen. Silberanteil macht schönere Lötstellen.

von xXXx (Gast)


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Danke für deine Antwort Roland!

xXXx schrieb:
> Lötzinn bleifrei mit Silber- und Kupferanteil/halogenfrei

Dieses Zinn ist halogenfrei hat das irgendwie einen Vorzug gegen über 
anderen??

von xXXx (Gast)


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Habe jetzt bestellt Lötzinn bleifrei mit Silberanteil.

Der Moderator kann jetzt diesen Thread löschen.

von Wolfgang (Gast)


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xXXx schrieb:
> Weiß jemand welches Lot jetzt am besten zum Löten taugt??

Felder  Lötdraht ISO-Core "Ultra-Clear"

von SChlaubi (Gast)


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xXXx schrieb:
> Der Moderator kann jetzt diesen Thread löschen.

Machta ned

von Uli S. (uli12us)


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Ich hab gute Erfahrungen mit dem Felder SN100NI+, aber da eh schon 
bestellt ist, bringt die Empfehlung wohl nix.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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> xXXx schrieb:
>> Lötzinn bleifrei mit Silber- und Kupferanteil/halogenfrei
>
> Dieses Zinn ist halogenfrei hat das irgendwie einen Vorzug gegen
> über anderen??

Halogenfrei bezieht sich auf das Flußmittel. Hat den Vorteil, daß es 
potentiell weniger gesundheitsschädlich ist. Und nicht von der Platine 
gewaschen werden muß.

von xXXx (Gast)


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Danke für eure Antworten!

von Peter S. (psaitz)


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Viele DIY Bastler von Audio-Verstärken schwören auf bleifreies Lötzinn 
mit 2% Silber. Allerdings glauben diverse Anbieter (besonders aus dem 
asiatischen Raum) gleich das doppelte dafür verlangen zu können, nur 
weil „Silver“ draufsteht. Auch ist manchmal zweifelhaft, wie viel Silber 
tatsächlich drinnen ist. Bei manchen verfließt das Lötzinn ganz super 
und die Lötstellen glänzen herrlich, bei anderen hat man das Gefühl, das 
Lötzinn wurde umetikettiert und es ist in Wahrheit gar kein Silber 
drinnen. Und wie‘s der Teufel will, hat jener Anbieter, bei dem man das 
beste Lötzinn erstanden hat, dieses leider nicht mehr im Programm, wenn 
man noch eine Spule nachbestellen will ;(

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Peter S. schrieb:
> das Lötzinn wurde umetikettiert und es ist in Wahrheit gar kein Silber
> drinnen

Ein Silberanteil heißt noch lange nicht, dass die Lötstelle hinterher 
glänzt.

Bei üblichen Blei-Zinn-Legierungen glänzen die Lötstellen auch – völlig 
ohne Silber.

Auch der Glanz des gezogenen Drahtes auf der Rolle wird davon nur wenig 
beeinflusst. Ich habe silberhaltige Legierungen, die glänzen, und 
solche, die eher matt daher kommen (wie das in diesem Forum recht 
legendäre BF32-3).

: Bearbeitet durch Moderator
von michael_ (Gast)


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Selbst heutiges Blei-Zinn ist irgendwie anders.

Ich habe heute eine Platine aus den Siebzigern entlötet.
Irgendwie geschmeidiger und sehr gut glänzend.
Evtl. gibt es noch mehr Faktoren als die prozentuale Zusammensetzung.

Und vorher eine bleifreie Platine repariert.
Welche Qual!
Ein Unterschied wie Tag und Nacht.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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michael_ schrieb:
> Welche Qual!

Unpassendes Werkzeug.

Fand ich damals mit der Ersa Analog-60 und dem ersten bleifreien Lötzinn 
auch. Mit der eher klobigen "bleifrei"-Spitze ging es gerade so, aber an 
fummelige Lötstellen war damit nicht zu denken.

Sn-100Ni+ oder BF32-3 mit der Weller-Lötstation gingen vergleichsweise 
richtig gut. (Letzteres ist auch eine SAC-Legierung, also wieder 
on-topic für den Thread. Glänzt aber nicht, anders als das alte Zeug.)

Mit der JBC kann ich selbst das uralte SAC-Lötzinn noch aufbrauchen, 
ohne dass man sich quälen muss. Das ist aber eher dicker Draht (0,8 mm), 
den nehme ich für die grobschlächtigen Sachen, bis er mal irgendwann 
alle ist (oder meine Kinder ihn erben ;-).

Aber: das alles ist kein Thema dieses Threads.

von michael_ (Gast)


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Nein!
Frisch verlöten geht ja.
Aber Reparatur ist schwierig. Ohne Zugabe von Bleilot unmöglich.
Wenn ich da so an schwarze PC-Hauptplatinen denke.

Und warum sollte ich mir deshalb was zulegen, was zehn mal mehr kostet?
Gut, wenn es der Arbeitgeber finanziert, kann man damit angeben.
Für privat zu verlangen, eine Lötstation für 500EUR sich zuzulegen?
Irgendwie ist da eine Grenze überschritten.

Es gibt nicht nur Leute mit übervollem Geldsack.

Und die Industrie interessiert nicht die Reparatur.
Die richten sich nicht nach niedrigschmelzenden glänzenden Loten.
Selbst wenn es gut schmilzt, ist es oft ein matter Brei.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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michael_ schrieb:

> Wenn ich da so an schwarze PC-Hauptplatinen denke.

Wie oft lötet man denn privat sowas?

Habe ich wahrscheinlich das letzte Mal vor 20 Jahren gemacht, um die 
damals noch vorhandenen NiCd-Akkus zu ersetzen, wenn sie ausgelaufen 
waren.

> Gut, wenn es der Arbeitgeber finanziert, kann man damit angeben.

Meinen Arbeitgeber hatte ich lange überzeugen müssen, dass er überhaupt 
erstmal eine Lötstation kauft. Bis dahin hatte ich meine uralte Ersa 
Analog60 mit dahin gestellt.

> Für privat zu verlangen, eine Lötstation für 500EUR sich zuzulegen?

Keiner redet von so viel Geld. OK, einer. :-) (du)

> Und die Industrie interessiert nicht die Reparatur.

Wann warst du das letzte Mal auf Betriebsrundgang bei einem Bestücker?

Selbstverständlich wird dort repariert, insbesondere natürlich bei 
Kleinserien mit hohen Einzelkosten. Erstens wird alles repariert, was 
beim AOI auffällig geworden ist (automatische optische Inspektion, da 
wird beim Bestücken des ersten Exemplars ein Muster angelernt und alle 
fertiggestellten Baugruppen werden dagegen verglichen), außerdem muss 
ein Bestücker natürlich in der Lage sein, Reklamationen zu bearbeiten. 
Wir hatten beispielsweise mal eine Kleinserie, bei der hat es der 
Bestücker versehentlich geschafft, einen TQFP-144-Controller 90° 
verdreht aufzulöten. Klar haben die das repariert und uns nicht etwa das 
ganze Los nochmal produziert.

Aber es geht in diesem Thread absolut nicht darum, ob du (oder andere) 
bleifreies Lötzinn nicht benutzen willst, und das wurde schon zur 
Genüge diskutiert. Lies dir bitte die Eingangsfrage durch.

: Bearbeitet durch Moderator
von michael_ (Gast)


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Jörg W. schrieb:
>> Und die Industrie interessiert nicht die Reparatur.
>
> Wann warst du das letzte Mal auf Betriebsrundgang bei einem Bestücker?
>
> Selbstverständlich wird dort repariert, insbesondere natürlich bei
> Kleinserien mit hohen Einzelkosten.

Damit meinte ich die Zinnsorte, welche sie einsetzen.
Es kommt einfach kein Wärmekontakt zustande. Ohne Zusatzzinn.
Evtl. ist es härter.

Jörg W. schrieb:
>> Für privat zu verlangen, eine Lötstation für 500EUR sich zuzulegen?
>
> Keiner redet von so viel Geld. OK, einer. :-) (du)

Ich habe seit Jahren zwei Lötstationen für ca. 80EUR.
Wenn man hier aber die Diskusssion für einen Neukauf beobachtet, sind 
das dann welche von 300EUR aufwärts.

Natürlich benutze ich auch bleifreies Zinn. Wenn es notwendig ist.
Vor allem, wenn es eine höhere mech. Festigkeit braucht.
Früher habe ich dazu LSN40 genommen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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michael_ schrieb:

>> Selbstverständlich wird dort repariert, insbesondere natürlich bei
>> Kleinserien mit hohen Einzelkosten.
>
> Damit meinte ich die Zinnsorte, welche sie einsetzen.

Habe ich jetzt nicht so genau geguckt, wird wohl auch irgendeine 
SAC-Legierung sein. Letztlich ähnlich zu dem, was als Paste schon 
benutzt wird.

Wenn dich das ehrlich interessiert, kann ich beim lokalen Bestücker auch 
mal anfragen.

>> Keiner redet von so viel Geld. OK, einer. :-) (du)
>
> Ich habe seit Jahren zwei Lötstationen für ca. 80EUR.

Dafür bekommt man sie nicht, aber 500 Euro habe ich für die Weller und 
die JBC zusammen ausgegeben, die ich mir beide innerhalb der letzten ca. 
20 Jahre gekauft habe. Kosteten beide annähernd gleich viel. (OK, 
zusätzliche Spitzen und bei der Weller Spitzenhülsen, die ich dann 
später gekauft habe, machen vielleicht insgesamt nochmal um die 100 oder 
150 Euro.)

Prinzipiell kann man bei JBC auch den reinen Kolben/Spitzen kaufen und 
die Station selbst bauen, wenn man mehr Zeit als Geld hat. W.S. hat über 
sowas schon berichtet. Man braucht einen Trafo für 24 V und 100 W 
Dauerlast (Kurzzeit 140 W).

von michael_ (Gast)


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von Leander S. (leanderbw)


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Mir ist bewusst dass der Beitrag nun eine Weile her ist, aber da muss 
ich wirklich nochmal meinen Senf dazugeben:

michael_ schrieb:
> Für privat zu verlangen, eine Lötstation für 500EUR sich zuzulegen?
> Irgendwie ist da eine Grenze überschritten.
>
> Es gibt nicht nur Leute mit übervollem Geldsack.

Wenn man privat annähernd täglich (bzw. sehr gerne) lötet, lohnt es sich 
auch eine Station für solch eine Summe zu besitzen. Fast jeder musste 
bereits die Erfahrung machen, dass billiges Werkzeug (zu welchem eine 
Lötstation nun mal zählt), in einigen Situationen Frust bedeutet (hier 
z.B.: auf Mainboards mit Pb-free Lot zu löten)!
Und außerhalb der Arbeit möchte wohl niemand freiwillig viele nerven 
verlieren, weil man an seinem Werkzeug gespart hat. Schließlich fahren 
auch die wenigsten einen Fiat Punto oder Ford Ka, sondern man 
rechtfertigt mit dem häufigen Gebrauch eines Autos auch einen höheren 
Kaufpreis für mehr Komfort und Leistung. Selbiges kann man auch auf eine 
Lötstation anwenden, wenn man wirklich viel in seiner Freizeit mit 
Lötarbeiten verbringt.

Ich hatte zu Beginn die ZD-99 Station von Conrad, bis mir die Leistung 
des Kolbens zu gering wurde. Daraufhin bin ich dann zu einer 
chinesischen Atten umgestiegen, welche zusätzlich eine eingebaute 
Heißluftstation hatte. Aufgrund eines durchgebrannten Thermoelements und 
des nervigen starren Kabels bin ich dann zu einer retournierten Weller 
WT-2M mit 2 Kolben (WMRP Kolben und der WMRT "Pinzette") gewechselt. Mit 
dem Set bin ich in absolut jeder Hinsicht äußerst zufrieden!

Also, hat imho nicht immer etwas mit einem "übervollen Geldsack" zu tun. 
Trotzdem, wie immer: Jedem das seine.

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