Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Radio RIM VMOS Turbo 1000B


von Andreas G. (Gast)


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Hallo zusammen Hallo zusammen

Ich habe hier einmal einen Klassiker der Firma RIM aus Nostalgiegründen 
in Eagle übertragen.

Lediglich die Leistungstransistoren wurden wegen Aufkündigung durch 
neuere Modelle ersetzt.

Ich hätte gerne soweit möglich eine Einschätzung der Communities.

von MaWin (Gast)


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Die Eingangs- und Gain-Stage war wohl so krank, aber 0.33 Ohm als 
Stromverteilungswiderstand an den IRFP(9)240 sind zu niederohmig, die 
UGS schwankt zwischen den Exemplaren viel mehr als bei einem bipolaren 
Transistor entsprechend muss der Spannungsabfall höher sein, selbst bei 
selektierten. Man benutze daher teure laterale MOSFETs mit ihrer viel 
geringeren UGS, heute wurde man LogicLevel nutzen aber die vertragen 
nicht so hohe Spannungen.

Auf Grund der hohen UGS ist auch die nötige Ansteuerspannung viel höher 
als die Ausgangsspannung, und wenn man wie in diesem Plan sowohl 
Ansteuerung als auch Ausgangstransistoren aus derselben Betriebsspannung 
versorgt, muss die ca. 10V höher sein als bei bipolaren und steigt somit 
der Spannungsabfall und die Verlustleistung des Verstärkers.. Daher 
hatten viele MOS Verstärker zur Versorgungsspannung +B/-B eine 
Hilfsspannung für die Treiber von +B-10V/-B-10V aus 2 extra 
Trafowicklungen (geringer Leistung, oder extra 2x6V~ Trafo)

von Andreas G. (Gast)


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Im Original-Schaltplan waren die Fet 2SK227 und 2SJ83 vorgesehen.
Aber diese gibt es nicht mehr....
In dem Board wurden die Rastermaße der C noch nicht optimiert.

von MaWin (Gast)


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Andreas G. schrieb:
> 2SK227

Na ja, die haben eine UGS(th) von 0.15-1.45V, und S(ource) in der Mitte 
das waren wohl laterale MOSFETs. Da sollte man nicht einfach V-MOSFETs 
ersetzen.

von Andreas G. (Gast)


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Schon interessant...
Ich habe hier einen enormen Spaß an der Nachgestaltung.
Die Clip-Anzeige und das LS-Schutzmodul habe ich schon umgesetzt.

In der Original-Schaltung waren noch ein LS-Schutzmodul (sehr aufwändig) 
und eine Clip-Anzeige enthalten.
Und das alles auch mit diskreten Bauteilen auf ca. 1/3 weniger 
Board-Fläche.

Vor über 30 Jahren... alles Hand-Work mit geklebten Leyout. Nix mit 
Eagle etc.
Meinen Respect ...

Leben Herr Mazanek (???) (Entwicklungsleitung) und Herr S. Wirsum noch 
???

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Andreas G. schrieb:
> Im Original-Schaltplan waren die Fet 2SK227 und 2SJ83 vorgesehen.
> Aber diese gibt es nicht mehr....

Nicht weiter überprüft: Googel sagt 2SJ161/2SK1057 bzw. 2SJ162/2SK1058. 
Die scheint es auch noch zu geben.

: Bearbeitet durch User
von Stefan K. (stefank)


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Die beiden LEDs an +-15V sind verpolt.

von Layouta (Gast)


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Andrea V. schrieb:
> Ich hätte gerne soweit möglich eine Einschätzung der Communities.

Die 60V-Leitungen dürfen im Layout ruhig "etwas" breiter ausfallen.

von Elliot (Gast)


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Schreib doch mal den richtigen Wert für R23 (mit R27 vertauscht?) in den 
Schaltplan.

von Andreas G. (Gast)


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Danke für die Reaktionen.
Folgende Korrekturen wurden mit R2 von 29.01.2021 erledigt.

- R15 mit 22k1 ist hinzugekommen (Basis-Teiler von T2)
- Der R27 (nahe T4) mit 2k2 ist laut Plan korrekt(keine Änderung).
- Die beiden LEDs wurden gedreht. (Danke).
- Die Leiterbahnen wurden verbreitert.
- Im Board wurden die Leiterbahnen verbreitert (oder zzgl. verzinnt).
- Im Board eine Überlappung beseitigt.
- Diverse Designäderungen auf dem Board.

---------------------------------------------------------------------
Offen:
- Beitrag von MaWin (Gast)28.01.2021 23:17 ist noch offen.
Original-Transistoren so gut wie nicht mehr zu bekommen,
wenn dann aber das Gewicht in GOLD !!! ... und selektiert
erst recht nicht mehr auf dem Markt.
- Anpassen vor R49 bis R56 somit ebenfalls offen.

Wie hier weiterhin vorgehen ???
Die Original Mos-Fets fliegen auf alle Fälle raus, die neuen 
eingeplanten Typen sind wegen der Bauform Ideal.
TO3 ist hier sehr undankbar, währe aber zu machen (über einen gefrästen 
Alu-Winkel wegen Wärme-Transfair).

Anpassungen an den Foot-Print & Raster der (insbesondere) C noch offen.
-----------------------------------------------------------------------
Weiterführende Gedanken dazu:
Simulation in Teilen mit Spice währe ebenfalls interessant, insbesondere 
wegen der Problematic mit den Leistungstransistoren.

von Layouta (Gast)


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Andrea V. schrieb:
> Ich habe hier einmal einen Klassiker der Firma RIM aus Nostalgiegründen
> in Eagle übertragen.

Nebenfrage: warum macht man sowas? Ist das sowas wie spezial
sündhaft teueres Kabel für die Lautsprecher oder ähnliches
Goldohren-Zubehör? Dann musst dich aber für die Leiterbreiten
noch extra anstrengen.

Wenn es um Frequenzgang Linearität oder Verzerrungen geht,
das hört man jenseits von 35 Jahren sowieso nicht mehr.

von Elliot (Gast)


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Andreas G. schrieb:
> Der R27 (nahe T4) mit 2k2 ist laut Plan korrekt

Im ersten Bild oben waren Bezeichnung und Wert der D15 teilweise 
übereinander gelegt, da hatte ich irrtümlich eine 15V-Z-Diode gesehen. 
ZTE1.5 ist aber eine 1,5V-Diode. Damit passt das.

von Klaus R. (klara)


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Andrea V. schrieb:
> Weiterführende Gedanken dazu:
> Simulation in Teilen mit Spice währe ebenfalls interessant, insbesondere
> wegen der Problematic mit den Leistungstransistoren.

Das hätte ich schon früher gemacht. Du solltest gerade im Bereich der 
Leistungstransistoren die Leiterbahnlängen so kurz wie möglich machen.

Mir scheint der Querschnitt der Hochstrom-Leiterbahnen etwas knapp zu 
sein. Es gibt dafür Tabellen. Nach meinem Gefühl sollten die mindestens 
doppelt, besser dreifach so breit sein.

Ausserdem fehlt an der Seite der Power-Mosfets oben und unten ein guter, 
ordentlicher Elko. Die Klemmen für den Hochstrom würde ich dann auch bei 
den Elkos belassen und nicht, so wie jetzt, den Bereich der Vorstufe 
damit einkreisen. Also immer schön räumlich trennen, wenn möglich.
mfg klaus

von Layouta (Gast)


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Und zusätzlich noch alle Leiterbahnen vergolden - wegen
des Skineffekts, es sollen ja hohe Frequenzen möglichst
verlustarm übertragen werden ;-))

von Klaus R. (klara)


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Layouta schrieb:
> Und zusätzlich noch alle Leiterbahnen vergolden - wegen
> des Skineffekts, es sollen ja hohe Frequenzen möglichst
> verlustarm übertragen werden ;-))

20 kHz werden die 35µ Kupfer schon sehr gut durchdringen.
mfg Klaus

von Layouta (Gast)


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Klaus R. schrieb:
> 20 kHz werden die 35µ Kupfer schon sehr gut durchdringen.

Du kannst Details verstehen? Oder gehst du zum Amüsieren
immer in den Keller?

Layouta schrieb:
> ;-))

Beitrag #6567686 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6567689 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6567694 wurde von einem Moderator gelöscht.
von MaWin (Gast)


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Layouta schrieb:
> Und zusätzlich noch alle Leiterbahnen vergolden - wegen
> des Skineffekts, es sollen ja hohe Frequenzen möglichst
> verlustarm übertragen werden ;-))

Es muss Freitag sein, die Dümmsten rülpsen rum.

Gold leitet schlechter als Kupfer, man müsste Silber nehmen.

von Andreas G. (Gast)


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Weil ich ganz einfach einen unheimlichen Spaß habe.
Irgendwann


Layouta schrieb:
> Andrea V. schrieb:
>> Ich habe hier einmal einen Klassiker der Firma RIM aus Nostalgiegründen
>> in Eagle übertragen.
>
> Nebenfrage: warum macht man sowas? Ist das sowas wie spezial
> sündhaft teueres Kabel für die Lautsprecher oder ähnliches
> Goldohren-Zubehör? Dann musst dich aber für die Leiterbreiten
> noch extra anstrengen.
>
> Wenn es um Frequenzgang Linearität oder Verzerrungen geht,
> das hört man jenseits von 35 Jahren sowieso nicht mehr.

Elliot schrieb:
> Andreas G. schrieb:
>> Der R27 (nahe T4) mit 2k2 ist laut Plan korrekt
>
> Im ersten Bild oben waren Bezeichnung und Wert der D15 teilweise
> übereinander gelegt, da hatte ich irrtümlich eine 15V-Z-Diode gesehen.
> ZTE1.5 ist aber eine 1,5V-Diode. Damit passt das.

Versehe.... danke.

von Andreas G. (Gast)


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Klaus R. schrieb:
> Andrea V. schrieb:
>> Weiterführende Gedanken dazu:
>> Simulation in Teilen mit Spice währe ebenfalls interessant, insbesondere
>> wegen der Problematic mit den Leistungstransistoren.
>
> Das hätte ich schon früher gemacht. Du solltest gerade im Bereich der
> Leistungstransistoren die Leiterbahnlängen so kurz wie möglich machen.
>
> Mir scheint der Querschnitt der Hochstrom-Leiterbahnen etwas knapp zu
> sein. Es gibt dafür Tabellen. Nach meinem Gefühl sollten die mindestens
> doppelt, besser dreifach so breit sein.
>
> Ausserdem fehlt an der Seite der Power-Mosfets oben und unten ein guter,
> ordentlicher Elko. Die Klemmen für den Hochstrom würde ich dann auch bei
> den Elkos belassen und nicht, so wie jetzt, den Bereich der Vorstufe
> damit einkreisen. Also immer schön räumlich trennen, wenn möglich.
> mfg klaus


Die Lade-C werden eingeplant. Danke.

von Thomas B. (thombde)


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Andreas G. schrieb:
> TO3 ist hier sehr undankbar, währe aber zu machen (über einen gefrästen
> Alu-Winkel wegen Wärme-Transfair).

Warum selber fräsen?
Nimm fertige Aluwinkel.

https://www.conrad.de/de/p/fischer-elektronik-swp-40-90-al-kuehlkoerper-4-k-w-l-x-b-x-h-90-x-40-x-30-mm-to-3-to-220-top-66-to-3-sot-9-188000.html

Ok, Löcher musst Du noch bohren.

Mit TO3 kriegt man die Wärme besser weg.
Vor allem wenn noch Isolierscheiben drunter sind.

von Andreas G. (Gast)


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Thomas B. schrieb:
> Andreas G. schrieb:
>> TO3 ist hier sehr undankbar, währe aber zu machen (über einen gefrästen
>> Alu-Winkel wegen Wärme-Transfair).
>
> Warum selber fräsen?
> Nimm fertige Aluwinkel.
>
> 
https://www.conrad.de/de/p/fischer-elektronik-swp-40-90-al-kuehlkoerper-4-k-w-l-x-b-x-h-90-x-40-x-30-mm-to-3-to-220-top-66-to-3-sot-9-188000.html
>
> Ok, Löcher musst Du noch bohren.
>
> Mit TO3 kriegt man die Wärme besser weg.
> Vor allem wenn noch Isolierscheiben drunter sind.

Danke für den Link.
Jetzt stellt sich nur noch die Frage nach den besseren FETs.
A.G.

von MaWin (Gast)


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Andreas G. schrieb:
> Jetzt stellt sich nur noch die Frage nach den besseren FETs.

Da die Schaltung für latetale ist, ist Exocon der einzig verbliebene 
Herstellet.

ALF/ECF/ECX08/10/16P16/20+ALF/ECF/ECX08/10/16N16/20 (Exicon lateral)

Restposten von:

2SK133-135+175-176+1056-1058+2220-2221/2SJ48-50+55-56+160-162+351-352 
(Hitachi lateral), BUZ900+905/901+906/901D+906D (Philips)

Schliesslich sind laterale MOSFETs nicht gut: hoher Widerstand, hohe 
Kapazität. Nur die SOA ist gross, UGSth gering, das machte sie für Audio 
brauchbar.

Aber MOSFET-Amps sind überholt, Bipolare Amps mit
NJL/MJL3281A=2SC3281A=FJL4315=2SC5200=2SC3263/NJL/MJL1302A=2SA1302A=FJL4 
215=2SA1943=2SA1294  sind einfach besser.

von Elliot (Gast)


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Andreas G. schrieb:
> Jetzt stellt sich nur noch die Frage nach den besseren FETs.

Bei Reichelt gibt es 2SJ162/2SK1058.

von Andreas G. (Gast)


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Elliot schrieb:
> Andreas G. schrieb:
>> Jetzt stellt sich nur noch die Frage nach den besseren FETs.
>
> Bei Reichelt gibt es 2SJ162/2SK1058.

Interessant.
Ich hatte immer noch den Vorzug vom FET-Techniik im Kopf.

Bei Bip.- Technik stimmen meine Ströme hier wohl nicht mehr.
Im Gegensatz zu FET fließt hier ein Basis-Strom (4x).

Mann müsste es darauf ankommen lassen.
Nach meiner Einschätzung wird die Schaltung so nicht mehr funktionieren.

Gruß
A. G.

von Rainer V. (a_zip)


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Andreas G. schrieb:
> Jetzt stellt sich nur noch die Frage nach den besseren FETs.

Sie stellt sich schon seit längerem...auch in diesem Forum. Habe mir 
jetzt die Teile von Exocon noch nicht angeschaut, aber wenn sie auch nur 
ansatzweise für Fet/Mosfet-Endstufen geeignet wären, wären die 
einschlägigen HiFi-Foren die ersten, die das verbreiten würden. Die 
Entwicklung der Fet's hat die lineare Betriebsart quasi rausekickt, weil 
allein schnelles Schalten verlangt ist. Diese Linearität nun irgendwie 
wieder hereinzumogeln, ist doch "am Thema" vorbei. Trotzdem habe ich 
große Freude und Respekt vor solchen nostalgischen Anstrengungen und 
wünsche viel Erfolg und Freude mit dem neuen Entwurf!
Gruß Rainer

von MaWin (Gast)


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von Andreas G. (Gast)


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Rainer V. schrieb:
> Sie stellt sich schon seit längerem...

Möchten Sie mich mit "Sie stellt sich schon seit längerem..." angreifen 
?

von Klaus R. (klara)


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Andreas G. schrieb:
> Ich habe hier einmal einen Klassiker der Firma RIM aus Nostalgiegründen
> in Eagle übertragen.

Ich hatte früher den Organist von Radio RIM nachgebaut. Er hatte vier 
EL84 und einen Ultralinear-Ausgangsübertrager Kern 102b. Bei 35W und 
1000Hz hatte er nur 0,5% Klirrfaktor! Für die Klangregel- und 
Treiberstufe hatte ich ein Platine angefertigt. Auf Papier entworfen und 
dann auf das blanke Kupfer übertragen und mit Pinsel und Lack fertig zum 
Ätzen gemacht. Den Übertrager habe ich von Radio RIM gekauft. So eine 
Bestellung dauerte damals 6 Wochen! Das waren noch Zeiten. Die 
Netztrafos hatte ich vom Sperrmüll.

https://cdn.website-editor.net/c8262e9fab4e4a598f0e2c84e41e9176/files/uploaded/RIM-Bastelbuch-1966.pdf
Seite 51

https://www.rainers-elektronikpage.de/radio-rim-baumappen
Über das Menü: Radio RIM Bastelbücher.

Heute würde ich den Leach-Amp empfehlen. W. Marshall Leach, Jr., 
Professor hatte diesen Verstärker zusammen mit seinen Studenten 
entworfen.

http://leachlegacy.ece.gatech.edu/lowtim/
oder auch hier:
https://homepage.univie.ac.at/Wolfgang.Postl/leach2.htm

Freundlicherweise gibt es auch ein LTspice File. Die nötigen Modelle 
sind alle im ASC-File vorhanden.
leachlegacy.ece.gatech.edu/lowtim/LEACH_AMP_4.5.zip

Platine gibt es wohl auch noch irgendwo dazu. Ein echter Renner. Aber 
heute macht man so etwas ja Digital.
Beitrag "Leach Amp, Vers. 4.5 Platinen"


Aber es gibt noch etwas darauf. Man hat auch später noch einen SuperAmp 
entwickelt, 300W an 8 Ohm. Der wäre aber nur etwas für Fortgeschrittene.
https://leachlegacy.ece.gatech.edu/superamp/

mfg Klaus

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Layouta schrieb:
> Andrea V. schrieb:
>> Ich habe hier einmal einen Klassiker der Firma RIM aus Nostalgiegründen
>> in Eagle übertragen.
>
> Nebenfrage: warum macht man sowas? Ist das sowas wie spezial
> sündhaft teueres Kabel für die Lautsprecher oder ähnliches
> Goldohren-Zubehör? Dann musst dich aber für die Leiterbreiten
> noch extra anstrengen.
>
> Wenn es um Frequenzgang Linearität oder Verzerrungen geht,
> das hört man jenseits von 35 Jahren sowieso nicht mehr.

Und wieder erleben wir, wie beim Thema Audio mit gequirltem und 
gestrudeltem  Schwachsinn nicht gegeizt wird.

MfG

von Elliot (Gast)


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Andreas G. schrieb:
> Jetzt stellt sich nur noch die Frage nach den besseren FETs.

Es stellt sich auch die Frage nach der Schaltung an sich. Der Diff T5/T6 
muss den gesamten Ausgangsspannungshub von etwa +-50V liefern. Ein 
bipolarer Diff kann eingangsseitig aber nur bis 18mV bei 1% Klirr 
ausgesteuert werden. Der müsste dazu also etwa 2.800-fach verstärken.

Man kann einen Diff durch Emitterwiderstände linearisieren und so viel 
höhere Eingangsspannungen verarbeiten. Nun ist das bei deiner Schaltung 
aber genau falsch gemacht worden. Der Eingangs-Diff (T2/T3) arbeitet mit 
kleinen Eingangsspannungen, ist aber mit Emitterwiderständen 
gegengekoppelt und verträgt daher ziemlich große Eingangsspannungen für 
1% Klirr.

Dagegen muss der zweite Diff (T5/T6) viel größere Eingangsspannungen 
verarbeiten, ist aber nicht gegengekoppelt und verzerrt somit viel 
stärker. Besser wäre es, den ersten Diff weniger gegenzukoppeln und den 
zweiten überhaupt und deutlich. Man bekommt so erheblich kleinere 
Verzerrungen bei vergleichbaren dynamischen Verhalten (Stabilität).

von Rainer V. (a_zip)


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MaWin schrieb:
> https://www.profusionplc.com/type/lateral-mosfet?mnf=exicon

Danke für den Link! Hätte ich echt nicht gedacht, dass es so etwas 
noch/wieder gibt. Da möchte man doch glatt den Alexander-Amp noch mal 
hervorkramen :-)
Gruß Rainer

von Andreas G. (Gast)


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Es geht weiter:

Ladekondensatoren Berücksichtigt.
Diverse Stecker für Externe +-15 Volt berücksichtigt, und für die 
ebenfalls bereits Fertige Clip und Lautsprecherschutzmodule (ebenfalls 
RIM) vorbereitet.

https://www.profusionplc.com/type/lateral-mosfet?mnf=exicon
Wird nach Sichtung der Halbleiter durch Gehäuse-Baugleich FET ersetzt.

von Andreas G. (Gast)


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Genau so habe ich das auf den ersten Blick auch gesehen erkannt.
Wird mit Bipol. eine andere Schaltung.

Elliot schrieb:
> Andreas G. schrieb:
>> Jetzt stellt sich nur noch die Frage nach den besseren FETs.
>
> Es stellt sich auch die Frage nach der Schaltung an sich. Der Diff T5/T6
> muss den gesamten Ausgangsspannungshub von etwa +-50V liefern. Ein
> bipolarer Diff kann eingangsseitig aber nur bis 18mV bei 1% Klirr
> ausgesteuert werden. Der müsste dazu also etwa 2.800-fach verstärken.
>
> Man kann einen Diff durch Emitterwiderstände linearisieren und so viel
> höhere Eingangsspannungen verarbeiten. Nun ist das bei deiner Schaltung
> aber genau falsch gemacht worden. Der Eingangs-Diff (T2/T3) arbeitet mit
> kleinen Eingangsspannungen, ist aber mit Emitterwiderständen
> gegengekoppelt und verträgt daher ziemlich große Eingangsspannungen für
> 1% Klirr.
>
> Dagegen muss der zweite Diff (T5/T6) viel größere Eingangsspannungen
> verarbeiten, ist aber nicht gegengekoppelt und verzerrt somit viel
> stärker. Besser wäre es, den ersten Diff weniger gegenzukoppeln und den
> zweiten überhaupt und deutlich. Man bekommt so erheblich kleinere
> Verzerrungen bei vergleichbaren dynamischen Verhalten (Stabilität).

-------------------------------------------------------------------
Genau so habe ich das auf den ersten Blick auch gesehen erkannt.
Wird mit Bipol. einfach eine andere Schaltung.

Eine mögliche Lösung liegt wohl in:
https://www.profusionplc.com/type/lateral-mosfet?mnf=exicon

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Andreas G. schrieb:
> Ich habe hier einen enormen Spaß an der Nachgestaltung ...

... und das ist der Grund warum man sowas macht!

Klirrfaktor und Frequenzgang werden überschätzt, ebenso die 
Ausgangsleistung. Erlaubt ist was gefällt, was sich 'gut' anhört. Mir 
persönlich ist der Klang von FET-Verstärkern zu 'steril' aber das ist 
reine Geschmackssache. Ich lausche lieber Röhrenverstärkern, auch wenn 
die (Meß-) Werte für Klirr jenseits von gut und böse und der 
Frequenzgang nicht linear sind.

Wie üblich bei Hifi-Verstärkern werden auch hier die Meinungen stark 
polarisiert sein. Die Baumappen von RIM waren schon klasse, schade daß 
es so etwas nicht mehr gibt.

Viel Erfolg, der Spaß ist ja schon da!

Mohandes

von quasi modo (Gast)


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MaWin schrieb:
> Auf Grund der hohen UGS ist auch die nötige Ansteuerspannung viel höher
> als die Ausgangsspannung, und wenn man wie in diesem Plan sowohl
> Ansteuerung als auch Ausgangstransistoren aus derselben Betriebsspannung
> versorgt, muss die ca. 10V höher sein als bei bipolaren und steigt somit
> der Spannungsabfall und die Verlustleistung des Verstärkers.. Daher
> hatten viele MOS Verstärker zur Versorgungsspannung +B/-B eine
> Hilfsspannung für die Treiber von +B-10V/-B-10V aus 2 extra
> Trafowicklungen (geringer Leistung, oder extra 2x6V~ Trafo)

So ist es. Eine Alternative mit nur einer nötigen Hilfsrail und
unter Verwendung vertikaler Mosfets nur einer Polarität ist diese:

https://sites.google.com/site/quasisdiyaudiosite/nmos-series/nmos350-500

Mitsamt Layout, schon hundertfach nachgebaut von DIYAUDIO Usern.
(Man beachte auch das in der linken Seitenleiste unten, und daß
auch hier die Option BJT nicht ausgelassen wurde - entstanden
sind diese Schemata vor einigen Jahren durch zahllose Bitten
nach Eigenbau-Möglichkeit ausschließlich mit N-Ch (oder NPN).)

Die Qualitäten liegen jedoch unterhalb der komplementären Amps
(...mag aber für "unsere alten Ohren" eher ziemlich egal sein,
für mich "klingt" der NMOS500 eines Kumpels völlig neutral) -
wieso, und wie man das prob anno dazumal anging, siehe z.B.:

http://www.keith-snook.info/wireless-world-magazine/Wireless-World-1989/Evolutionary%20Audio.pdf


MaWin schrieb:
> MOSFET-Amps sind überholt, Bipolare Amps mit
> NJL/MJL3281A=2SC3281A=FJL4315=2SC5200=2SC3263/NJL/MJL1302A=2SA1302A=FJL4
> 215=2SA1943=2SA1294  sind einfach besser.

Das ist allerdings richtig, und die gibt's inclusive diverser
Schutzschaltungen (grad MaWin wüßte vermutlich für jeglichen
denkbaren Geschmack etwas - bis hin zum echten SOA Schutz...)
- und ich meine schon auch als Komplettschaltplan.

(Ob es solch einen SOA geschützten BJT High Power Amp - Plan
incl. Layout gibt, weiß ich nun leider nicht, jedoch auch das
wüßte sehr wahrscheinlich... MaWin. ;)

von quasi modo (Gast)


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Entschuldigung, der Amp mit der schon miteingeplanten positiven
Hilfsrail war dieser hier:

https://sites.google.com/site/quasisdiyaudiosite/actrk-series/actrk400-600-1

von Andreas G. (Gast)


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quasi modo schrieb:
> Entschuldigung, der Amp mit der schon miteingeplanten positiven
> Hilfsrail war dieser hier:
>
> https://sites.google.com/site/quasisdiyaudiosite/actrk-series/actrk400-600-1

************************************************************

Das ist doch nicht schlimm.... alles gut.

von MCUA (Gast)


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> die UGS schwankt zwischen den Exemplaren viel mehr als bei einem bipolaren
> Transistor entsprechend muss der Spannungsabfall höher sein, selbst bei
> selektierten.
RIM hatte damals selektierte Transistoren benutzt.
0.33 Ohm muss also nicht unbedingt zu wenig gewesen sein.

Man wird wohl jedes Bauteil von diesem Plan auch noch bekommen, 
zumindest mit fast (sehr) ähnlichen Kennlinien.

ich weiss nicht wo hier der Nutzen des Nachbaus liegen soll?

und falls es probiert werden soll, mit welchen Lautsprechern?

von ajush (Gast)


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MaWin schrieb:
> https://www.profusionplc.com/type/lateral-mosfet?mnf=exicon

Hat hier zufällig jemand aktuelle Spice-Modelle für diese Transistoren?

Ich habe zwar 
https://www.diyaudio.com/forums/solid-state/4094-lateral-mosfet-replacements-2sk1058-hitachi-post171238.html 
von 2003 gefunden, verspüre aber keine Lust, mich nur deshalb dort zu 
registrieren.

von Andreas G. (Gast)


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MCUA schrieb:
>> die UGS schwankt zwischen den Exemplaren viel mehr als bei einem
> bipolaren
>> Transistor entsprechend muss der Spannungsabfall höher sein, selbst bei
>> selektierten.
> RIM hatte damals selektierte Transistoren benutzt.
> 0.33 Ohm muss also nicht unbedingt zu wenig gewesen sein.
>
> Man wird wohl jedes Bauteil von diesem Plan auch noch bekommen,
> zumindest mit fast (sehr) ähnlichen Kennlinien.
>
> ich weiss nicht wo hier der Nutzen des Nachbaus liegen soll?
>
> und falls es probiert werden soll, mit welchen Lautsprechern?
----------------------------------------------------------------------

->"ich weiß nicht wo hier der Nutzen des Nachbaus liegen soll?"

Antwort: Weil das Teil einfach Tubo 1000B Geil ist.
Und die Schaltungen von RIM Grund solide waren (und sind).

Lautsprecher Schutz-Modul und auch de Vlip-Anzeige dazu-

von MCUA (Gast)


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> Mir scheint der Querschnitt der Hochstrom-Leiterbahnen etwas knapp zu
> sein.
verzinnen.

> Die Qualitäten liegen jedoch unterhalb der komplementären Amps
Wenn schon, dann nur komplementär.

von MCUA (Gast)


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> Antwort: Weil das Teil ...
Frage nicht beantwortet

von Mark S. (voltwide)


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Wenn es nun dieses Design unbedingt sein soll, dann kommst Du um die 
Exicon LatFETs als letzte verfügbare Alternative nicht herum - Hexfets 
oder BJTs erfordern ein Redesign.

von Andreas G. (Gast)


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Mark S. schrieb:
> Wenn es nun dieses Design unbedingt sein soll, dann kommst Du um
> die
> Exicon LatFETs als letzte verfügbare Alternative nicht herum - Hexfets
> oder BJTs erfordern ein Redesign.

Welche Typen würdest Du nehmen ?

von Elliot (Gast)


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Andreas G. schrieb:
> Und die Schaltungen von RIM Grund solide waren

Na dann schau dir mal das angehängte Bild an. Es zeigt die Kennlinie der 
Diff-Stufen des RIM VMOS Turbo 1000. Die grüne Linie zeigt, was 
eigentlich raus kommen sollte.

Mit dem gleichen Aufwand an Bauteilen kann man sehr viel linearer 
werden. Aber vielleicht soll der Verstärker ja "klingen". Die 
Originalschaltung macht das wohl.

von MaWin (Gast)


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Elliot schrieb:
> Na dann schau dir mal das angehängte Bild an.

Komm nicht mit Fakten wenn es um Esoterik geht.

Schutzschaltung hat er ja schon weggelassen.

Na ja, hatte Hitachi HMA 7500 auch nicht.

von Peter K. (bastlbeda)


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Andreas G. schrieb:
> Hallo zusammen Hallo zusammen
>
> Ich habe hier einmal einen Klassiker der Firma RIM aus Nostalgiegründen
> in Eagle übertragen.
>
> Lediglich die Leistungstransistoren wurden wegen Aufkündigung durch
> neuere Modelle ersetzt.
>
> Ich hätte gerne soweit möglich eine Einschätzung der Communities.

Ich hätte noch die original Frontplatte von RIM zum Turbo 1000 
(unbenutzt) und auch die original Baumappe. Wollte ihn selbst mal 
aufbauen, bin aber nie dazu gekommen. Interesse?

von MartinM (Gast)


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Hallo, bin zufällig  auf diese Seite hier gekommen - weil Rim Zeugs 
irgendwo angeboten wird. Einfach nur aus Neugier, was meine nie 
realisierten Selbstbauträume meiner Jugend so taugten. Aber wie kommt 
man dazu sowas heute noch nachbauen zu wollen? Schon damals war das 
alles nicht wirklich top, mehr PA als Studio. Und bei PA kriegst du 
heute richtig gutes Zeugs. Richtige High-End Studio Amps hatten gerade 
damals andere Qualitäten (die heute wegen Aktivlösungen nicht mehr 
benötigt werden)  u. verbreiteten schon immer einen besonderen Reiz. 
Wenn, dann würde ich mir nur alte Legenden nachbauen - wo man doch heute 
überall an Schaltbilder kommt. Ob ein Amp heute noch "klingt" oder nicht 
ist eh egal - interessiert mich auch nicht. Damals brachte sowas 
jedenfalls durchaus noch eine eigene Färbung mit, egal wie die Messwerte 
aussahen. Und die müssen stimmen, sonst nervt die Kiste nur auf Dauer - 
das merkten auch die Profis. Und die Legenden sind deshalb welche, weil 
sie Spass machten. Accuphase P300 ist sowas und auch ein STUDER A68 - 
ein echter Tonstudioverstärker. Und wer sich die Schaltbilder ansieht 
weiss auch warum. Man benötigt für NF auch keine veralteten HF 
tauglichen Halbleiter die heute überhaupt nicht mehr erhältlich sind. 
Wer mal etwas experimentiert merkt schnell das die Schaltung viel 
wichtiger ist. Vollsymetrische Konzepte haben sich dabei durchaus als 
zielführend herausgestellt. Alte High End Konzepte, wo mit HF 
Transitoren u. hohen Gegenkopplungen gearbeitet wurde (Rim war aber 
offenbar nie in der Lage diese Transistoren wirklich High-End mässiges 
auszuschöpfen  - wenn man so will haben die mit Brot u. Butter Technik 
die Nachteile aus beiden Welten sinnlos vereint - man muss sich nur mal 
die Schaltung einer "klanglich" gar nicht so beliebten Revox B252 
ansehen um zu verstehen wer es diesbezüglich richtig drauf hatte - der 
war aber trotzdem nicht fürs Studio gedacht - die "uralte" A68/B740 - 
für viele der Inbegriff eines richtig geilen Vintage Amps - war auch bis 
heute immer beliebter) sind nicht selten den heimtückischen 
Schwingungstot gestorben - oft zusammen mit den Lautsprechern. Und 
erfahrene Vintage Restaurierer bekommen sowas mit Austauschtransistoren 
kaum noch stabil zum laufen. Der falsche Lautsprecher u. Lautstärke u. 
man sammelt schnell wieder neue Erfahrungen. Wer will an sowas noch 
seine geilen Vintage Dynaudio oder Yamaha NS1000 anschliessen? Ich 
jedenfalls nicht.

von Ing. Florian Eibensteiner (Gast)


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Guten Abend,

ich hätte Interesse an der Frontplatte. Ich wohne zwar in 
Salzburg/Österreich, habe aber einen Kollegen aus Bayern, der jeden 
Werktag nach Salzburg kommt.

Bitte um Preisvorstellung inkl. Porto.

Herzliche Grüße aus Salzburg,
Florian

P.S.: sowohl Herr Mazanek als auch Herr Wirsum sind noch auf dieser Welt 
anzutreffen.

von Peter K. (bastlbeda)


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Hier mal ein Bild

von Peter K. (bastlbeda)


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MartinM schrieb:
> (Rim war aber
> offenbar nie in der Lage diese Transistoren wirklich High-End mässiges
> auszuschöpfen

Echte RIM Fans sehen das anders.
Turbo 1000 war der Stärkste seinerzeit. Ich habe ihn mir leider nicht 
leisten können....
Aber ich hab den Herkules 101 in Vollröhre und auch den Musikant de Luxe 
in Vollröhre.
Und RIM war in dieser Zeit sehr wohl Vorreiter in der ELA-Technik, nur 
halt etwas hochpreisig.
Auf jeden Fall bin ich überzeugt, dass es auch in diesem Forum genügende 
gibt, die vieles aus den "Wirsum"-Büchern gelernt haben. Bei mir ging 
das  schon mit "Radiobasteln mit Feldeffekttransistoren" los.

von Dieter P. (low_pow)


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>ajush (Gast) 30.01.2021

>2sk1058

>Hat hier zufällig jemand aktuelle Spice-Modelle für diese Transistoren?

Ob aktuell weis ich nicht.Zufällig hat Micro-Cap in der Bibliothek
einen 2SK1058, natürlich von mir ungeprüft.
Ob LTSpice damit zurecht kommt, habe ich nicht getestet.

*** N-Channel 160V 7a
*** From file C:\MC11\library\HPMOS.LBR
.MODEL 2SK1058 NMOS (AF=1 CBD=915.478P CBS=0 CGBO=0 CGDO=1.65276N 
CGSO=1.65276N
+ CJ=0 CJSW=0 DELTA=0 ETA=0 FC=500m GAMMA=0 GDSNOI=0 IS=10F JS=10N JSW=0 
KF=0
+ KP=20U L=2U LAMBDA=862.511U LD=0 MJ=500m MJSW=330m N=1 NEFF=1 NFS=0 
NLEV=0
+ NSUB=0 PB=800m PBSW=800m PHI=600M RB=0 RD=0 RDS=1MEG RG=10 RS=0 RSH=0 
THETA=0
+ TOX=0 TPG=1 TT=0 UCRIT=10K UEXP=0 UO=600 UTRA=0 VMAX=0 VTO=-767.135M 
W=20.8177M
+ WD=0 XJ=0 XQC=1)
*

Ein 4094 Mosfet ist dort nicht vorhanden.

von Markus O. (momo527)


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Habe in einer alten ELO eine Info gefunden und gescannt

von Andreas G. (Gast)


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Guten Tag zusammen.
Nachdem seit meinen letzten Angriff auf das Verstärker Thema RIM 1000 
jetzt über ein halbes Jahr vergangen ist habe ich mich die letzten 
Wochen bei dieser Gluthitze zurückgezogen und daran gearbeitet.

Hier sind so einige Ratschläge aus der Vergangenheit hier aus dem Forum 
eingeflossen.

Lediglich bei dem Ersatz der Endstufentransistoren 2SK227 uns 2SJ83 muss 
hier Ersatz gefunden werden, am besten besser wie im Original.

Was nicht stimmt!
Die Maße der Bauteile sind teils willkürlich gewählt worden. Erst nach 
einem ersten Aufbau werden sich hier die Dimensionen finden bzw. wenn 
ich den Bestellvorgang der Bauteile starte. Dann wird es sicherlich noch 
einmal in den Abmessungen so manches überarbeitet.

Ich war vor kurzem beruflich in einer Diskothek, und in dieser stand man 
soll es nicht glauben 6V muss 1000 von RIM. Seit über 30 Jahren 
keinerlei Probleme und alle laufen wie am ersten Tag. Lediglich die 
Lüfter mussten ausgetauscht bzw. regelmäßig gereinigt werden. Und wenn 
diese Teile bei voller Lautstärke laufen (dieser Gefallen wurde mir 
getan) so spürbar buchstäblich die Kraft die in diesen Teilen steckt. 
Die volle Leistung kann wegen der Lärmschutzauflagen zum Schutz der 
gehöre der Gäste nie ausgefahren werden.

Wenn im ersten Probeaufbau die Sache einigermaßen funktioniert so werde 
ich die Schaltung für einen Lüfterkanal mit getrennten Transistoren wie 
ursprünglich von RIM gedacht umsetzen. Dabei natürlich die endgültigen 
Bauteilabmessungen berücksichtigen.

Ein nettes Winter-Projekt !!!

https://www.fischerelektronik.de/web_fischer/de_DE/Kühlkörper/D03/Segmentlüfteraggregate/$catalogue/fischerData/PR/LA1_10_/search.xhtml

von Andreas G. (Gast)


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Neue Transistoren ...

von Claus S. (claus_s978)


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Liebe Turbo 1000 Freunde,

ich habe in meinen Praktikum ca. 6 Monate in der Entwicklung bei Radio 
RIM gearbeitet (gut 30 Jahre her). Ein Thema war der Turbo 1000 der auf 
neue Transistoren umgerüstet wurde (auf 2SK414 und 2SJ119). Dadurch 
haben sich einige Änderungen ergeben. Die neuen Transitoren hatten keine 
Gate Schutz mehr. Das führte zu einigen spektakulären Ausfällen. Das 
betrifft die Dioden D2 D3 und D5 D6. Das angehängte Schaltbild ist aus 
dem Jahrbuch 89. Soweit ich mich errinnern kann, war dies die aktuellste 
Version.
Die Diskussionen mit dem Klang war nie ein Thema in der Entwicklung. Es 
wurde der Frequenzgang und Klirrfaktor gemessen, das musste passen. Eine 
Gehörprobe wurde aber gemacht.
Durch die Gegenkopplung wird viel ausgebügelt. Es war in dieser Version 
auch möglich die Vorstufen mit zusätzlichen 12 V zu betreiben (also auf 
die 60 V aufgesattelt, nicht im Schaltplan). Das Verbessert die 
Aussteuerbarkeit erheblich und auch die Nichtlinearitäten, die ja bei 
voller Aussterung besonders zuschlagen, werden reduziert.
Als Erstz für die immer schwerer zu bekommenen Transistoren, sollten 
sich meines Erachtens die Vishay IRFP240 und IRFP9240 gut eignen. Habe 
es aber selber noch nicht probiert. Ich repariere gerade meinen alten 
Prottyp, da ein Transistor vom Stromspiegel den Geist aufgegeben hat. 
Dabei überarbeite ich die Schaltung etwas, für die 0,33 Ohm 
Drahtwickelwiderstände nehme ich Metallbandwiderstände. Ansonsten finde 
ich die Schaltung immer noch ganz gut. Statt den selbstgebaute 
Differenzeingang würde ich heute eine integrierte Lösung bevorzugen. Für 
die 0,25 W Widerstände Metallfilm und für die größeren Metalloxid Film 
Widerstände, man benütze damals noch viele Kohleschichtwiderstände. Aber 
das ist meine Sicht der Dinge.
Was vielleicht auch noch Anzumerken ist, das originale Relais für den 
Lautsprecherschutz ist etwas knapp ausgelegt. Es hat nur einen Kontakt. 
Der kann aber 60 V DC nicht sicher trennen. Hier sind zwei Kontakte in 
Serie notwendig. Die Brennspannung des Lichtbohgens muss über der zu 
trennenden Spannung sein.
Die Schaltungen waren bei RIM eher auf Stabilität, Langlebigkeit und 
Produzierbarkeit ausgelegt. Klar, kammer immer noch was optimieren.
Die Schaltug selber, war wohl ein Applikationsbeispiel von Hitachi für 
ihre Transistoren, habe ich aber selber nie gesehen.
RIM war eine tolle Firma und ich habe in dem Praktikum sehr viel 
gelernt, Herr Schreieröder und Herr Mazanek waren tolle Chefs und auch 
die Kollegen waren super nett.

von Michael B. (laberkopp)


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Claus S. schrieb:
> sollten sich meines Erachtens die Vishay IRFP240 und IRFP9240 gut
> eignen.

Habt ihr damals die MOSFETs gepaart ausgemessen in Bausätzen und 
Fertigmodulen oder genommen was auch immer da war ?

von Andreas G. (Gast)


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Danke doch für Diese doch schon etwas längere Anfrage.

Ich habe den Schaltplan wie sie diesen eben hier eingestellt haben hier 
noch in Original DIN A3. Diesen habe ich in Eagle Übertragen.
Mit dem Bauch habe ich noch nicht so richtig begonnen. Erstens lag das 
Problem immer noch bei den Transistoren die im Original nicht mehr zu 
erhalten sind, zum zweiten musste ich mich beruflich umstellen und es 
fehlte an der Zeit.

Selbstverständlich ist die Zeit heute eine andere, und die Zeit der 
Kohle Schichtwiderstände Inklusiv Temperaturkoeffizienten die Zeit es 
vorbei!

Was die Stromspiegel betrifft so gibt es sicherlich heutzutage 
hervorragende Operationsverstärker die die Aufgabe genauso erledigen.

Die Lautsprecherschutzschaltung welche im Original meines Wissens nach 
auf der Hauptplatine integriert war wurde separat realisiert.
Auch das Lautsprecher Schutzrelais muss meiner Meinung nach nicht 
zwangsläufig auf die Hauptplatine der Endstufe! Dieses kann man sehr 
nahe an den Lautsprecheranschlüssen ebenfalls vorsehen.

Mich würde lediglich interessieren, wie die Qualität in Form von 
Störfaktor hat das ganze drum rum wirklich aussieht!

Ich habe diese Endstufe damals (ich war damals 20 Jahre alt) eher in 
einer Diskothek bzw. Elatechnik gesehen.

In der Zwischenzeit gibt es ein reiches mehr an verschiedenen 
Bauvorschlägen mit ähnlichen Leistungen! Schwierig hier etwas 
vernünftiges zu finden, wenn man dies auch wirklich umsetzen möchte.

Aber es ist und bleibt eine faszinierende Technik, und eben genau diese 
Faszination hat mich einfach nie losgelassen.
Es war schön, diese Zeit die nicht mehr wiederkommen wird erlebt haben 
zu dürfen. Auch wenn ich damals kein Geld hatte... Um den einen oder 
anderen
Bausatz von RIM zu erwerben. Ich denke hier an das Labornetzgerät ... 
Ein Traum!

Mit besten Dank für die Information aus der Entwicklung ich schätze von 
Herrn Matzanek. Bitte bleiben wir hier in Kontakt.

Dankeschön

von Claus S. (claus_s978)


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Hallo  Michael B,

wir in der Entwicklung damals nicht. Würde aber bei einer solchen 
Applikation immer Bauteile aus einer Charge nehmen.
Meiner Erfahrung werden die im Datenblatt angebenen Toleranzen nie 
ausgeschöpft.
Was ich nicht machen würde, ist einen einzelnen Transistor auswechseln. 
Aber das sollte eigentlich klar sein.

von Claus S. (claus_s978)


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Hallo  Andreas G,
ich war damals Praktikant in der Entwicklung. Es freut mich, dass es 
noch andere RIM Fans gibt. Gerne bleiben wir in Kontakt.
Habe auch an anderen Entwicklungen von RIM mitgearbeitet wie MX 400 NT 
224

Den Satz verstehe ich nicht so recht:
"Mich würde lediglich interessieren, wie die Qualität in Form von
Störfaktor hat das ganze drum rum wirklich aussieht!"

In der Tat war es ja eine ELA Endstufe. Aber die mit meinen 
selbstgebauten Atlas II Visaton Boxen ist der Klang wirklich sehr gut.

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