Ich versuche einen Batteriewächter für die 12v Steckdosen meines Autos zubauen und bin gerade dabei die passenden Widerstandswerte für den ICL7665 mittels Excelrechners herauszufinden. Ermittelt habe ich jetzt folgende Werte: R12=120k R22=1M R32=180k Dabei zeigt der Rechner mir Imax von 11,54µA an. Wenn ich jetzt den R12 erhöhe sinkt der Stromverbrauch der Schaltung, aber nun meine Frage: Wenn ich die Widerstandswerte zu hoch wähle funktioniert die Schaltung irgendwann nicht mehr? Grüße Tobias
Statt eines ominösen "Excel Rechners" schaust du ins Datenblatt. Dort steht unter anderem: "Typical Values for R11 are in the 10kOhm to 10MOhm Range". Der Rest der Widerstände ergibt sich aus der Eingangsspannung und der Hysterese. Weiter mach dir mal Gedanken welcher Strom "schädlich" für dein KFZ Akku ist. Denn über einen Strom nachzudenken der 10 mal geringer als die typische Selbstentladung ist ziemlich sinnlos.
Tobias A. schrieb: > Wenn ich die Widerstandswerte zu hoch wähle funktioniert die Schaltung > irgendwann nicht mehr? Ja, vorher wird jedoch die Schaltung ungenau bei messen. 1.3MOhm für 1.3V sind beim ICL7665 angemessen. Wenn allerdings die Platine Kondensfeuchte ausgesetzt wird, sollte man eher 130k/1.3V nutzen.
Tobias A. schrieb: > Ich versuche einen Batteriewächter für die 12v Steckdosen meines Autos > zubauen und bin gerade dabei die passenden Widerstandswerte für den > ICL7665 Das halte ich für wenig sinnvoll, was soll das bringen? Ich habe sowas 2019 gebaut, um eine BleiGel zu überwachen. Die stützt den Senderspeicher eines stationär betriebenen Autoradios, welches aber nicht täglich benutzt wird. Unterhalb der ersten Schwelle lasse ich eine pinkfarbene LED blitzen, noch weiter runter melde ich akustisch. Es ist keine Abschaltung vorgegeben, wenn ich mich nicht drum kümmere, zieht die den Akku endgültig in die Tiefentladung. Beitrag "Bastelaktion: Akkuüberwachung mit ICL7665"
Ja ich habe vor dass der ICL7665 ein Mosfet ansteuert um dann halt die Verbraucher abzuschalten, wie z.B. ladendes Handy, Dashcam usw. Nun nochmal für mein Verständnis von Ausgang 1 zu 2 ist jeweils invertiert? Heißt bei meinem Fall schaltet OUT1 ab unter 12,13V auf GND und OUT2 ab über 14,08V auf GND? Denn ich suche noch ein passenden Mosfet da ich wahrscheinlich ein PNP verwenden muss.
Tobias A. schrieb: > Ausgang 1 zu 2 ist jeweils invertiert? Im Prinzip ja, der eine ist eine Overvoltagedetection, der andere eine Undervoltagedetection. Die schalten auch nur nach Masse. Um ein high zu produzieren braucht man also einen pull up Widerstand, durch den, wenn der Ausgang nach Masse schaltet, leider ständig Strom fliesst. Nur OUT2 kann HYST2 verwenden, damit ein push pull Ausgang entsteht, der also MOSFETs einschalten und ausschalten kann ohne pull up und damit Dauerstromverbrauch. Je nach dem, ob man NMOSFETs oder PMOSFETs nutzt, kehrt sich die Funktion des Ausgangs um, ob er also bei Überschreitung oder Unterschreitung der 1.3V den MOSFET einschaltet. Daher ist der Baustein recht flexibel einsetzbar.
In Ergänzung zu MaWin wäre noch anzumerken einen Blick auf das Datenblatt Figure 2 auf Seite 6 zu werfen. Da ist noch ein kleiner Unterschied zwischen Out1 und Out2, da bei einem das Signal noch invertiert wird. Die Abschaltschaltung ist auch so möglich aufzubauen das diese sich selbst auch den Stromverbrauch abwürgt. Aber in dem Falle benötigst Du einen zusätzlichen Taster um diese wieder zu starten oder mußt kurz ein Ladegerät anschließen. Dabei muss man aber noch ein paar Kniffe anwenden, weil sonst die Schaltung statt abzuschalten, wild zwischen an und aus wechselt. Manfred hat dies umgangen indem der ICL weiterhin vom Akku versorgt wird.
Eingeschaltet soll die Schaltung wieder wenn der Motor vom Auto gestartet ist denn dann liegen wieder 14,5V an. Diese Spannung kann die Batterie alleine nicht erreichen, so ist ein hin und her schalten nicht möglich.
Ich habe bisher nur N-Mosfets verbaut und habe leider auch kein P-Mosfet rumliegen. Spontan würde ich mich jetzt für das IRF5305 entscheiden, gibt es da Einwände?
Tobias A. schrieb: > Ich habe bisher nur N-Mosfets verbaut und habe leider auch kein > P-Mosfet > rumliegen. Spontan würde ich mich jetzt für das IRF5305 entscheiden, > gibt es da Einwände? Kommt drauf an wieviel Spannungsabfall du erlaubst, und wieviel Kühlung du ihm gönnen kannst.
hinz schrieb: > Kommt drauf an wieviel Spannungsabfall du erlaubst, und wieviel Kühlung > du ihm gönnen kannst. Oh, das stimmt natürlich, die Steckdosen sind glaube mit 20A Abgesichert da komme ich dann auf 24W Verlust. Ist etwas viel. Ich hatte nicht vor einen Kühlkörper anzubringen und einen Luft Austausch gibt es auch nicht. Wie viel Verlustleistung hält so ein Mosfet aus ohne Kühlung? Dann wäre wohl das IRF4905 besser geeignet da komme ich nur auf 8W Verlust. Aber man kann ja problemlos 2 Stück parallel betreiben?
Tobias A. schrieb: > Dann wäre wohl das IRF4905 besser geeignet da komme ich nur auf 8W > Verlust. Aber man kann ja problemlos 2 Stück parallel betreiben? Und wenn du sie nicht schnell genug ausschalten kannst, dann bleiben sie für immer eingeschaltet...
hinz schrieb: > Und wenn du sie nicht schnell genug ausschalten kannst, dann bleiben sie > für immer eingeschaltet... Wie meinst du das?
Tobias A. schrieb: > hinz schrieb: >> Und wenn du sie nicht schnell genug ausschalten kannst, dann bleiben sie >> für immer eingeschaltet... > > Wie meinst du das? Die bleiben dann für immer leitfähig.
Das bezieht sich auf das maximale Safe Operational Area Diagram (SOA) des Datenblattes. Dazu kaeme noch Freilaufdiode auf der Lastseite und Surpressordiode vor dem Mosfet. Sonst gibt es Schrott beim Abschalten.
Ich würde dafür ja ein bistabiles Relais einsetzen, das macht solche Probleme nicht.
hinz schrieb: > Ich würde dafür ja ein bistabiles Relais einsetzen, das macht > solche Probleme nicht. Ich habe leider noch kein bistabiles Relais gefunden welches für 20A geeignet ist. Und wie würde dann die Ansteuerung aussehen? Ein kleines Mosfet welches das Relais ansteuert?
hinz schrieb: > Wer mit dem ICL7665 und LTspice spielen mag, hier ein einfaches Modell > und das Symbol. Habe mir mal LTspice runtergeladen und eine Schaltung aufgebaut jedoch immer wenn ich den ICL Baustein einfüge kann ich die Schaltung nicht mehr simulieren und es kommt eine Fehlermeldung.
Tobias A. schrieb: > Habe mir mal LTspice runtergeladen und eine Schaltung aufgebaut jedoch > immer wenn ich den ICL Baustein einfüge kann ich die Schaltung nicht > mehr simulieren und es kommt eine Fehlermeldung. Dann schraube ein paar Widerstände an den ICL7665, klemme das ans Labornetzteil umd messe im realen Aufbau. Ich frage mich immer wieder, warum ich meine Schaltungen ohne Simulationsgekaspere in Betrieb bekomme, was mache ich falsch?
Tobias A. schrieb: > Dabei zeigt der Rechner mir Imax von 11,54µA an. Wenn ich jetzt den R12 > erhöhe sinkt der Stromverbrauch der Schaltung, aber nun meine Frage: > Wenn ich die Widerstandswerte zu hoch wähle funktioniert die Schaltung > irgendwann nicht mehr? Mit 11uA kannst Du da gut leben. Die Bleibatterie entlädt sich schon von selbst mit mindestens dem 100 fachen. Die errechneten Widerstände stimmen auch bei den meinen ICL7665 nicht ganz genau, da habe ich Trimmer drin, was aber auch nicht ideal ist.
Tobias A. schrieb: > hinz schrieb: >> Wer mit dem ICL7665 und LTspice spielen mag, hier ein einfaches Modell >> und das Symbol. > > Habe mir mal LTspice runtergeladen und eine Schaltung aufgebaut jedoch > immer wenn ich den ICL Baustein einfüge kann ich die Schaltung nicht > mehr simulieren und es kommt eine Fehlermeldung. Das kommt davon wenn man ungeprüfte Modelle rausgibt. :-( Ich habs mal korrigiert, sollte jetzt auch laufen.
Thomas G. schrieb: > da habe ich Trimmer drin, was aber auch nicht ideal ist. Ich hatte auch schon vor Trimmer einzubauen für die Feinabstimmung, aber was ist daran nicht ideal? Manfred schrieb: > Dann schraube ein paar Widerstände an den ICL7665, klemme das ans > Labornetzteil umd messe im realen Aufbau. Das habe ich bereits getan, jedoch fehlen mir ja noch gewisse Bauteile und von manchen Leuten kamen hier bedenken dass es nicht funktionieren wird. Sodass ich nun etwas verunsichert bin.
Hier meine erste Vorstellung, laut LTspice sinkt der Verbrauch nach Abschaltung bei 12,12V auf 19μA.
Tobias A. schrieb: > Hier meine erste Vorstellung, laut LTspice sinkt der Verbrauch > nach > Abschaltung bei 12,12V auf 19μA. Es handelt sich um ein einfaches Modell, der Eigenverbrauch des ICL7665 ist nicht besonders modelliert.
Tobias A. schrieb: > Thomas G. schrieb: >> da habe ich Trimmer drin, was aber auch nicht ideal ist. > > Ich hatte auch schon vor Trimmer einzubauen für die Feinabstimmung, aber > was ist daran nicht ideal? >...kamen hier bedenken dass es nicht funktionieren wird. Sodass ich nun etwas verunsichert bin. > Naja mit der Zeit können die Trimmer schlechter Kontakt geben und dann ändern sich alle Spannungen. Was soll daran nicht funktionieren? Der ICL7665 ist ein altes Teil was millionenfach verbaut wurde, der hat keine bugs. Du mußt es aber auf Lochraster zusammenlöten, Steckbrett wird da nix, da wackelt zuviel.
Thomas G. schrieb: > Naja mit der Zeit können die Trimmer schlechter Kontakt geben und dann > ändern sich alle Spannungen. Unbestätigten Gerüchten zufolge soll es Geräte geben, wo Trimmpotis seit deutlich zweistelligen Jahren funktionieren. Die damaligen Hersteller haben halt den Fehler begangen, ordentliche Ware einzusetzen. In der Schaltung https://www.mikrocontroller.net/attachment/492319/XVIIx64_ROZfKmbDiP.png machen Trimmpotis aber wenig Sinn, weil in der 3er-Kette jeder Widerstand beide Spannungen verschiebt.
So habe ich das bei mir laufen. Man setzt einen großen R so 3-4M und dann ein kleineres Trimmpoti. Ich hoffe man kann was erkennen bei meiner Schmiererrei :-) >Unbestätigten Gerüchten zufolge soll es Geräte geben, wo Trimmpotis seit >deutlich zweistelligen Jahren funktionieren. Die damaligen Hersteller >haben halt den Fehler begangen, ordentliche Ware einzusetzen. Naja, da hat aber auch ein Poti 1DM gekostet und war made in germany, UdSSR, oder USA. Aber der Bastler von heute bekommt dafür 10 Potis in China inkl. Versand. Und die werden wohl eher nicht so lange halten.
Bei Thomas im Schaltplan sehe ich ein NMOS welches das PMOS ansteuert macht das auch für meine Schaltung Sinn? Oder welchen Vorteil hat dies? Ebenso weiß nicht hoch wie ich meinen Pull-Up Widerstand für das Mosfet wählen soll. Und ob ich 1 oder 2 verwenden sollte.
Ja, du mußt es genauso machen, denn der ICL kann nur nach GND ziehen weil er open collector hat. Der Pullup ist unkritisch, 50k oder mehr.Es fließt eben dann ein Ruhestrom je nach Größe.
Tobias A. schrieb: > sehe ich ein NMOS welches das PMOS ansteuert .... > Oder welchen Vorteil hat dies? Siehe Datenblatt. Die Ausgänge sind unterschiedlich, weil einer hat einen Inverter im innneren. Das macht er mit dieser Invertierung sozusagen rückgängig.
Thomas G. schrieb: > Ja, du mußt es genauso machen, denn der ICL kann nur nach GND ziehen > weil er open collector hat. > Der Pullup ist unkritisch, 50k oder mehr.Es fließt eben dann ein > Ruhestrom je nach Größe. Ja es ist ja kein Problem das der ICL nur nach GND schaltet ob ich jetzt einen Pullup oder down verwenden muss ist ja egal. Nur auch eine Frage von mir wäre: kann ich als meinen Pullup einen 3M Widerstand nehmen? Oder schaltet dass MOS irgendwann zu langsam oder gar nicht?
Wenn du da wirklich 20A ziehen willst und noch einen hochohmigen Mosfet hast, dann stirbt der eventuell beim Schalten. Nimm irgendeinen Mos mit 10mohm und 50k und dann paßt das.
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