Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Drehgeber/Encoder EC16 ersetzen durch neuen Typ


von Frank P. (frank_p883)



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Hallo,

ich muss zugeben, ich habe mich mit dem Thema noch nicht tiefgehend 
beschäftigt und war evtl. etwas naiv!

Ich habe ein defektes Messgerät mit einem Drehgeber, unbekannter 
Hersteller, dieser macht probleme. In die eine Richtung geht er gut in 
die andere mal und mal nicht evtl. zählt er dann aber auch falsch herum.

Mein naiver Gedanke: ich suche einen mechanisch vom Gehäuse passenden 
Drehgeber (EC16 mit 24mm Achse) und tausche den einfach aus. Mir wäre 
egal gewesen, ob der jetzt 24, 12, 18 oder wieviel Rasten hat oder 
nicht, hauptsache der Knopf geht wieder!

Aber nach dem Austausch geht nichts mehr! Die Impulse liegen nach dem 
MC14490 an, aber anscheinend so, dass der 80c32 damit nichts anfangen 
kann.

Vielleicht kann mir jemand erklären, warum ich mit meiner Annahme des 
einfachen Austausches sooo falsch lag.

Ich habe noch zwei Bilder der demontiereten Schalter angefügt. Auf 
meinen ersten Blick sieht der mech. Aufbau für mich nicht anders aus, 
ausser der Anzahl der Markierungen.

Bei alten Encoder sind der innere und äußere ring leicht versetzt, dafür 
sind die Federkontakte gleich lang; beim neuen sind die Markierungen 
nicht versetzt, dafür die Federkontakte unterschiedlich lang.
Ich hatte auch noch einen zweiten Typ vesucht, allerdings habe ich den 
nicht zerlegt, da ich hier nur zwei auf lager habe.

Die anderen beiden Bilder sind der Auszug aus dem Schaltplan.

Vielen Dank!

von Falk B. (falk)


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Frank P. schrieb:
> Aber nach dem Austausch geht nichts mehr! Die Impulse liegen nach dem
> MC14490 an, aber anscheinend so, dass der 80c32 damit nichts anfangen
> kann.

Vermutlich hast du einen der Kanäle mit GND verwechselt. Die 
Pinanordnung ist nicht immer gleich.

von Teo (Gast)


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Du hast einen der A/B Anschlüsse, mit dem der an ein fixes Potential 
sollte vertauscht, bzw. sind die Anschlüsse am Neuen anders angeordnet!

von Frank P. (frank_p883)


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Vielen Dank für die schnelle Antwort!
Darauf wäre ich nicht gekommen, das Hersteller bei so etwas auch noch 
Unterschiede machen könnten...Ist ja fast genormt so ein Teil.

Ich habe noch mal die beiden Typen verglichen, jeweils der äußere linke 
Pin (von unten gesehen)ist der Schleifer in der Mitte und der Mittlere 
Pin (GND) ist dann ein Federkontakt und der rechte dann auch wieder ein 
Federkontakt.

Also triff leider die Vermutung nicht zu

von Teo (Gast)


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Dann käme noch eine durchs auslöten beschädigte Leiterbahnen/Pads in 
frage?!
...
Ich glaube ich sehe da auf dem Bild, unten der mittlere Pin, eine heraus 
gerissene DUKO (Durchkontaktierung)!³
Lässt sich aber sicher mittels Lack/Silber-Draht repetieren.

von Falk B. (falk)


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Frank P. schrieb:
> Also triff leider die Vermutung nicht zu

Sicher? Vertausche einfach mal die Anschlüsse, da geht nix kaputt.

von Frank P. (frank_p883)


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Ja ist so, das die Duko defekt ist, aheb ich schon zum benachbarten GND 
geflickt :-(

von Frank P. (frank_p883)


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Ich probiere das mal, habe auch noch verschiedene andere Encoder in der 
Kiste, ich mache einfach mal 3 Drähte dran und probiere :-)

von Georg (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Sicher? Vertausche einfach mal die Anschlüsse, da geht nix kaputt.

Wenn es sich um echte Quadratur-Anschlüsse handelt, müssten sie nach 
vertauschen auch weiter funktionieren, nur die Richtung dreht sich um.

Georg

von Teo (Gast)


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Georg schrieb:
> Falk B. schrieb:
>> Sicher? Vertausche einfach mal die Anschlüsse, da geht nix kaputt.
>
> Wenn es sich um echte Quadratur-Anschlüsse handelt, müssten sie nach
> vertauschen auch weiter funktionieren, nur die Richtung dreht sich um.

Wenn die Dinger mit Magie und nur zwei Anschlüssen funktionieren würden, 
sicher. Nur haben die nu mal drei Anschlüsse und die kann man ALLE 
miteinander vertauschen.....

von Frank P. (frank_p883)


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Georg schrieb:
> Wenn es sich um echte Quadratur-Anschlüsse handelt, müssten sie nach
> vertauschen auch weiter funktionieren, nur die Richtung dreht sich um.
>
> Georg

Erst mal vielen Dank an alle, die hier so schnell Hinweise gegeben 
haben!

Ich habe den alten Enkoder wieder zusammen gedrückt, der geht jetzt auch 
NICHT mehr und div. andere Typen von ALPS bis China probiert und 
eigentlich alle Kombination, aber nachdem ich jetzt die Belegung 
gefunden habe, muss ich das noch mal probieren

NOBLE 1-2-24
A C B Reihenfolge spricht fürs vertauschen der Anschlüsse
Der alte muss dann jetzt mech. defekt sein, nach dem zusammenbau


Ich muss jetzt das Oszi bemühen um mir die Signal mal genau anzusehen, 
die Dioden auf dem Mainboard habe ich auch gefunden, dahinter "wackelt" 
es auch zwischen 0V und 5V, aber genaueres, dann später

So wie Georg das geschrieben hat hätte ich es auch Anfangs vermutet, 
das, wenn A/B vertauscht ist, dass sich das zwar in der Drehrichtung 
niederschlägt, oder wenn GND mit A oder B vertauscht sin, dass es dann 
nur in eine Richtunggeht aber sonst...

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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Georg schrieb:
> Wenn es sich um echte Quadratur-Anschlüsse handelt, müssten sie nach
> vertauschen auch weiter funktionieren, nur die Richtung dreht sich um.
>
> Georg

Aber nicht wenn man GND mit einer Phase vertauscht.

von Erich (Gast)


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Lt. deinen Schaltbildern gehen die beiden Signale des Drehgebers 
zunächst über das IC 14490, dann zum uC.
Im Bild Screenshot_2021-02-04_105831 werden diese dann über Dioden 
zusammengeführt, welches zu P33 des uC führt. Das ist KOMISCH. Wie soll 
der uC das auswerten?? Evtl. fehlt da irgendein weiterer 
Schaltungsausschnitt.
Bitte mal ein Scopebild der Signale ENC1 und ENC2 gleichzeitig 
(2-Kanal-Scope) erzeugen, mit den Drehgebern,  a) Linksdrehung  b) 
Rechtsdrehung.
Auch ist das IC 14490 ein Spezial-IC, welches (inzwischen) auch defekt 
sein könnte.
https://www.onsemi.com/pub/Collateral/MC14490-D.PDF
Gruss

von Frank P. (frank_p883)


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Hier mal die Screenshots vom Scope

4 und 5 sind hinter den Dioden
3 und 2 sind hinter dem 14490

jeweils einmal Links und einmal rechts herum gedreht

Ansonsten ist dort laut Schaltplan nichts dazwischen...

: Bearbeitet durch User
von Frank P. (frank_p883)


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Hallo,

ich habe jetzt den original TYP bei ebay/aliexpress gefunden, wenn der 
wieder drin ist, werde ich noch mal die Messung machen und ich hoffe, 
dass es dann funktioniert...

Rotary Encoder 24 Pulses or 2Bit Gray Code 16 Pulses REB161PVB NOBLE

Es könnte aber sein, dass es kein "Normaler Encoder ist sondern einer 
mit Gray-Code", so steht es im Datenblatt 24 Pulse oder 16x Gray-Code, 
wenn der Hersteller des Messgerätes den Gray-Code zur Auswertung 
genommen hat und nicht die Pulse, könnte es die "Nichtfunktion" 
erklären.

Gruß
Frank

von Falk B. (falk)


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Frank P. schrieb:
> Es könnte aber sein, dass es kein "Normaler Encoder ist sondern einer
> mit Gray-Code",

Die geben ALLE Gray-Code aus.

von Harald W. (wilhelms)


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Falk B. schrieb:

> Die geben ALLE Gray-Code aus.

In meinem Heizungsregler habe ich mal einen Drehgeber vorgefunden,
der direkt positive und negative Zählimpulse ausgegeben hat (ohne
das ein zusätzlicher Dekoder benötigt wurde). Ein solcher Spezial-
drehgeber dürfte aber selten sein.

: Bearbeitet durch User
von Frank P. (frank_p883)


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Also, es ist wie es ist PEINLICH!
Der Fehler ist der DAU oder die berühmten 40cm oder wie man es immer 
nennen will....


Als ich vor einiger Zeit den Encoder ausgebaut habe, das Messgerät 
wieder zusammengebaut habe, um es weiter zu benutzen, bis das Ersatzteil 
da sein würde.... Habe ich im Menü des Messgerätes den Encoder 
deaktiviert, damit die "offenen" Eingänge am 14990 kein Ärger machen!

Es geht, egal ob mit dem neuen "Original", dem ALPS, dem China egal!
Ich habe extra noch mal die Kontakte A B C zu A C B vertauscht, egal es 
geht.
Ich habe den Originaltyp REB161PVB NOBLE (ist jetzt mit Rastung) 
eingebaut, weil das mit 24 PPR doch etwas angenehmer zum "kurbeln" ist, 
als mit 12 oder 16.

Was ich jetzt noch herausfinden will, wieso diese Schaltung nur einen 
PIN am µC  braucht, weil dass ist doch recht praktisch, auch für andere 
Projekte und ob zwingend dafür dieser 14490 gebraucht wird.

Das Messgerät ist übrigens ein Hameg 8134-2 Signalgenerator, nur falls 
mal jemand danach per Suchmaschine sucht.

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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Frank P. schrieb:
> Was ich jetzt noch herausfinden will, wieso diese Schaltung nur einen
> PIN am µC  braucht,

Nö. Nach deiner Schaltung sind es 2 Pins/Encoder, was logisch ist. Dein 
14490 (was soll das sein?) ist vermutlich nur ein Schmitt-Trigger 
ala 74HC14.

> weil dass ist doch recht praktisch, auch für andere
> Projekte und ob zwingend dafür dieser 14490 gebraucht wird.

Nö.

von Georg (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Nö. Nach deiner Schaltung sind es 2 Pins/Encoder, was logisch ist

Nach dem Schaltbild im ersten Post gehen tatsächlich beide 
Encoder-Ausgänge über 2 Dioden nur an den einen Pin P33 - aber ich komme 
auch nicht drauf, wie das funktionieren soll, insbesondere wie man mit 
einer Leitung 2 Richtungen unterscheiden soll. Vielleicht erklärt das 
hier jemand, oder es ist etwas faul.

Georg

von Uwe (Gast)


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Hi,
> Pin P33 - aber ich komme auch nicht drauf, wie das funktionieren soll,
eventuell ist im obigen SLP nicht alles zu sehen. Ansonsten kann ich mir 
nur
verschiedene Pulsweiten vorstellen oder Pulse nach + /-
Nach >Screenshot_2021-02-04_105416.png
ist das aber nicht so oder es ist nicht vollständig

viel Erfolg. Uwe

von Falk B. (falk)


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Uwe schrieb:
> eventuell ist im obigen SLP nicht alles zu sehen.

Das denke ich auch. Ich vermute, diese beiden Dioden arbeiten als 
wired-AND Verknüpfung an einem Interrupteingang, welcher zur 
(fragwürdigen) Auswertung des Encoders genutzt wird.

von Erich (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Dein 14490 (was soll das sein?) ist vermutlich nur ein Schmitt-Trigger
> ala 74HC14.

a)
Auch ein Falk sollte Beiträge anderer Leute lesen,
z.B. den Link bei
Beitrag "Re: Drehgeber/Encoder EC16 ersetzen durch neuen Typ"

b)
Georg schrieb:
> Pin P33 - aber ich komme
> auch nicht drauf, wie das funktionieren soll

Das kann nicht funktionieren, d.h. es ist was unvollständig im 
beschnittenen Schaltbild (war schlechte Idee des TE).
Mindestens eines der beiden Signale muss zusätzlich noch irgendwie am uC 
ankommen.
So ist das jedenfalls beim HM8133-2 gelöst, dessen Schaltplan mir 
vorliegt von hier: 
https://elektrotanya.com/hameg_hm8133-2_rf-synthesizer_generator_am-fm_modulation.pdf/download.html
Auf Seite 38 (von 73) der PDF.

Gruss

von Frank P. (frank_p883)



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Erich schrieb:
> Falk B. schrieb:
>> Dein 14490 (was soll das sein?) ist vermutlich nur ein Schmitt-Trigger
>> ala 74HC14.
>
> a)
> Auch ein Falk sollte Beiträge anderer Leute lesen,
> z.B. den Link bei
> Beitrag "Re: Drehgeber/Encoder EC16 ersetzen durch neuen Typ"
>
> b)
> Georg schrieb:
>> Pin P33 - aber ich komme
>> auch nicht drauf, wie das funktionieren soll
>
> Das kann nicht funktionieren, d.h. es ist was unvollständig im
> beschnittenen Schaltbild (war schlechte Idee des TE).
> Mindestens eines der beiden Signale muss zusätzlich noch irgendwie am uC
> ankommen.
> So ist das jedenfalls beim HM8133-2 gelöst, dessen Schaltplan mir
> vorliegt von hier:
> 
https://elektrotanya.com/hameg_hm8133-2_rf-synthesizer_generator_am-fm_modulation.pdf/download.html
> Auf Seite 38 (von 73) der PDF.
>
> Gruss

Hallo zusammen,

der 14490 ist ein "spezial IC" für das HW-Entprellen von Tastern, 
Datenblatt findet man im Internet, oder weiter oben ist ein Link :-) und 
die Funktion ist hier deutlich erklärt inkl. Beispielen für die 
Dimensionierung...

Beim 8133-2 wurde es etwas anders gelöst, es ist ein anderer Encoder und 
ein PIN davon geht zum µC ein anderer geht auf einen Interrupt, beim 
nachfolger nicht, ich habe die Pins und Signale verfolgt, es ist so, wie 
auf dem Schaltplan.

Den Schaltplan kann ich nichtveröffentlichen, da er sonst nirgendwo im 
Netz zu finden ist!

Und dass es funktioniert, steht ausser Frage, das Messgerät funktioniert 
ja.
Nur weil man so etwas noch nicht gesehen hat, heisst es ja nicht, dass 
es  nicht funktioniert.

Leider wurde das Gerät in Frankreich entwickelt / Produziert, dahin habe 
ich keine Verbindung und die ehenaligen MA in Deutschland kennen das 
Gerät nicht. Daher evtl. auch diese ungweöhnliche Schaltung, ich kenne 
nur franz. TK-Anlagen, die sind auch ewas anders gestrickt, als der 
"rest der Welt", heißt nicht, dass es nicht funktioniert, son eben 
anders.

Ich habe noch ein paar Durchläufe mit dem Oszi gemacht, grundsätzlich 
ist bei einer Drehrichtung der "LOW" Durchgang länger als der in der 
anderen.
(40ms zu 60ms). Screenshot oben und Unten vor der Diode, in der mitte 
das "UND-Signal", wobei es auf das "LOW"-Signal ankommt.

Wenn mann jetzt eie max. Umdrehungsgeschwindigkeit festlegt, so schnell 
eben der DAU drehen kann, kann man sehr wohl hieraus eine Drehrichtung 
ableiten, zumal der Eingang ein Interrupt ist und damit theor. die Zeit 
gemessen werden kann.

Und für mich ist es schon interessant, weil mir manchmal die PINs an µC 
ausgehen und interrupts sind heute nicht mehr so sparsam wie früher zu 
haben :-)

Grundsätzlich bin ich froh, dass es das Forum gibt, wie im wriklichen 
Leben gibt es gute und schlechte Beiträge.

: Bearbeitet durch User
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