Forum: Platinen JLCPCB hat verbogene Platinen geliefert.


von Danny (Gast)


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Moin!

Es sind grad PCBs von JLCPCB eingetroffen. Die 100x100mm Platinen mit 
1mm Dicke sind allesamt so verbogen, dass sie einen 1mm Luftspalt 
erzeugen, wenn man sie flach auf den Tisch legt. Ist das einfach normal 
bei 1mm Platinen?
Ist kein Drama, sieht nur schäbig aus.

von Hardy F. (hardyf)


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Dann biege sie ein wenig in die andere Richtung...

Oder reklamiere sie und schick sie wieder hin, damit du deine 2 Euro 50 
zurückbekommst.

Kopfschüttel

Beitrag #6585207 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Ben S. (bensch123)


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Wird die Leiterplatte dadurch unbrauchbar? Nein? Also kein Problem.

von Sebastian (Gast)


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Wenn die eine einseitige Massefläche haben, kann es vorkommen, daß sich 
das Material verzieht, auch bei anderen Herstellern.

Beitrag #6585221 wurde von einem Moderator gelöscht.
von hans (Gast)


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Danny schrieb im Beitrag #6585207:
> Halt deine dumme Fresse, wenn du nichts Gescheites zu sagen hast. Wenn
> es nicht normal ist, bestelle ich beim nächsten mal eben woanders.

Ist es nötig andere Menschen direkt so anzugehen?


Bevor man den Fehler beim Dienstleister sucht, sollte man erstmal vor 
der eigenen Haustüre fegen.
Wie sieht denn Dein Layout aus?
Gibt es ein ungleichgewicht der Kupferflächen zwischen den Layern, 
welche einen Verzug begünstigen?

von Schlaumaier (Gast)


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Ben S. schrieb:
> Wird die Leiterplatte dadurch unbrauchbar? Nein? Also kein Problem.

Kann aber Spätfolgeschäden haben wenn sie angeschraubt wird und dadurch 
permanent auf Spannung gehalten wird. Sogenannte Mikrorisse. Und das 
kann zu einen Problem führen.

Besonders wenn man bedenkt das bei einen Layout eines Mainboards darauf 
geachtet wird, das die Leiterbahnen eines Buses die selbe Länge haben 
wenn sie zum Prozessor geführt werden.

Also wenn du sie behalten willst schraube sie nicht zu fest. Dann sollte 
es gehen i.d.R. .

von Georg (Gast)


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Danny schrieb im Beitrag #6585207:
> Halt deine dumme Fresse, wenn du nichts Gescheites zu sagen hast

Wenn du mit deinen Lieferanten auch so kommunizierst bekommst du sicher 
eine Premium-Behandlung als Vorzugskunde.

Georg

Beitrag #6585243 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Danny (Gast)


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Sebastian schrieb:
> Wenn die eine einseitige Massefläche haben, kann es vorkommen, daß sich
> das Material verzieht, auch bei anderen Herstellern.

OK daran wirds liegen. Danke.

von herbert (Gast)


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Motherboards sind auch nicht gerade. Bei einseitigen Platinen ist Verzug 
ganz was normales. Im übrigen täuscht so ein Lichtspalt ganz gewaltig. 
Tatsächlich wird der Verzug kleiner sein als du denkst.

Beitrag #6585260 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Schlaumaier (Gast)


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herbert schrieb:
> Motherboards sind auch nicht gerade.

Genau aus diesen Grund hatte ich mal ein Fall wo der Board auf den Tisch 
perfekt lief aber nicht im Gehäuse. ;)

Ich habe das Problem dann mit beidseitigen Unterlegscheiben aus Gummi 
gelöst die ich mir selbst gebaut habe. So was hatte und habe ich nicht 
vorrätig. Die habe dafür gesorgt das die "lockere" Einbauweise von mir, 
zu keinen Geräuschen führte.

Wie schon gesagt, wenn man keine Spannung aufbaut hat mein i.d.R. keine 
Probleme. Und wenn die Biegung an einer großen Massefläche liegt sowieso 
nicht. Aber wenn da hauchdünne Leiterbahnen sind kann es eins werden.

von MaWin (Gast)


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Danny schrieb:
> Ist das einfach normal bei 1mm Platinen

Ja.

Nicht ohne Grund haben Platinen üblicherweise 1.6mm, damit ähnlich wie 
Sperrholz die Glasfasermatten Zugspannungen gegenseitig aufhebend gelegt 
werden können

Durch ungeschickte Kupferbelegung auf beiden Seiten kann man das Problem 
verschärfen, durch geschickte bekämpfen.

Beitrag #6585267 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Hardy F. (hardyf)


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Danny schrieb im Beitrag #6585207:
> Halt deine dumme Fresse, wenn du nichts Gescheites zu sagen hast. Wenn
> es nicht normal ist, bestelle ich beim nächsten mal eben woanders.

Corona-Koller ?  Oder bist du immer so ein Assi ?

Lethan schrieb im Beitrag #6585260:
> Dass du als Minderbemittelter, fachlich & sachlich, hier überhaupt
> Beiträge schreiben darf - ist äußerst bedenklich.

Danke.
+ 10

von michael_ (Gast)


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Danny schrieb:
> Sebastian schrieb:
>> Wenn die eine einseitige Massefläche haben, kann es vorkommen, daß sich
>> das Material verzieht, auch bei anderen Herstellern.
>
> OK daran wirds liegen. Danke.

Immer erst die Ursache bei sich selbst suchen!
Ist die Folge vom Fluter-Wahn. Lass den demnächst.

1mm ist nicht tragisch.
Kein Grund so zu entgleisen.

von Schlaumaier (Gast)


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aha schrieb im Beitrag #6585267:
> Kann es sich hier nur um einen Wechselbilnker handeln und nicht um GHz
> LVDS Leitungen mit controlled impedance.

Danke aber man weiß es nicht. Und meine Aussage kann man als Aussage mit 
Sicherheitsfaktor sehen. Fakt ist, mir hat sich mal bei eine selbst 
geätzten Platine die hauchdünne Leiterbahn abgelöst beim Einbau. Ich 
konnte es mit einer Litzen-Brücke reparieren aber .... Ist nicht Sinn 
der Sache.

Ist aber schon 40 Jahre her, ich war jung und hatte nicht das mega Geld. 
Komisch hab ich heute auch nicht ;(

von Bauform B. (bauformb)


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Schlaumaier schrieb:
> Kann aber Spätfolgeschäden haben wenn sie angeschraubt wird und dadurch
> permanent auf Spannung gehalten wird. Sogenannte Mikrorisse. Und das
> kann zu einen Problem führen.

Bei den Leiterbahnen hätte ich weniger Bedenken als bei Keramik-Cs, die 
vertragen das ja garnicht.

Wie krumme Platinen kann man eigentlich noch bestücken? Mit der 
Pastenschablone gibt es doch schon bei 0.1mm Probleme?

von Frickler (Gast)


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1mm Luftspalt auf 100mm Platinenlänge, bei 1mm Materialstärke.
Das ist kein Problem.

von Christian B. (luckyfu)


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MaWin schrieb:
> Nicht ohne Grund haben Platinen üblicherweise 1.6mm, damit ähnlich wie
> Sperrholz die Glasfasermatten Zugspannungen gegenseitig aufhebend gelegt
> werden können

Das ist schlichtweg Unsinn. Es gibt kein Prepreg was 1mm Dick ist. Das 
dünnste ist ca. 0,04mm und das dickste 0,2mm. Kupferkaschiertes 
Basismaterial gibt es ab 0,05mm bis hin zu 2mm Dicke (Wobei dieses 
ebenfalls aus den Standardprepregs zusammengestellt wird, allerdings 
bereits beim Basismateriallieferanten). Bei 1mm Baismaterial sind somit 
mit Sicherheit mindestens 5 Gewebelagen verbaut. Bei 1,6mm sinds 3 mehr. 
Der Verzug wird entweder an einem einlagigen Board oder einem 
unsymmetrischem Aufbau liegen (Eine Seite vollflächig Kupfer, eine kaum 
Leiterzüge)

Hier kann man das z.B. sehen: 
https://www.eurocircuits.de/blog/wie-konnen-wir-die-qualitat-ihrer-leiterplatte-sic/

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Eigentlich wollte ich den Thread wegen der aggressiven Entgleisung des 
TO gleich komplett löschen, aber es sind einige brauchbare Informationen 
drin.

Im Besonderen auch die, dass das Problem der "schäbig" aussehenden 
Platinen vorrangig am "schäbigen" Design, das grundlegende 
Fertigungsrichtlinien nicht einhält, liegt.

Im Grunde hätte JLCPCB den Auftrag mit einem Hinweis auf diesen Verzug 
ablehnen oder erst nach Sonderfreigabe mit 2 Wochen Verzögerung fertigen 
sollen.

: Bearbeitet durch Moderator
von W.S. (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Im Grunde hätte JLCPCB den Auftrag mit einem Hinweis auf diesen Verzug
> ablehnen oder erst nach Sonderfreigabe mit 2 Wochen Verzögerung fertigen
> sollen.

Ich nehme mal an, daß dort der Großteil der per Inet eingesandten 
Projekte eher vollautomatisch irgendwo eingesteuert wird und deshalb nur 
wenig oder garnicht von erfahrenen Layoutern begutachtet wird. Und als 
Layouter sollte man so etwas wissen oder solche LP als Lehrgeld 
betrachten und es fürderhin wissen.

Bei Handbestückung sollten die sich übrigens problemlos benutzen lassen.

Die hier erzählten Geschichten von nicht funktionierenden Mainboards 
lassen übrigens eher auf Probleme mit dort vebauten BGA Bauteilen 
schließen. Ich hatte hier mal (bei einem Berliner Hersteller) einen 
Container mit einem geschätzeten Kubikmeter vergurkter LP gesehen, wo 
sich wegen sowas die Balls von dort drauf befindlichen Altera-Chips 
gelöst hatten. Bei solch Anblick blutet einem das Herz.

Fazit: bei ausreichend gutem Layout verzieht sich auch keine LP und ohne 
echte Not sollte man auch keine dünneren LP bestellen als 1.6mm.

W.S.

von Schlaumaier (Gast)


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W.S. schrieb:
> Die hier erzählten Geschichten von nicht funktionierenden Mainboards
> lassen übrigens eher auf Probleme mit dort vebauten BGA Bauteilen
> schließen.

OK. ich muss zugeben das ich bis heute keine Ahnung habe was genau die 
Ursache war. Mit meine normalen Augen und einer Lupe habe ich nix 
gesehen. Aber irgendwo muss da was Probleme gemacht habe  wegen der 
Beule im Board.

Die Kiste lief jedenfalls nach meiner McGyver-Reperatur noch 4 Jahre 
bevor sie wegen zu wenig Leistung und angeordneten neuen OS ausgetauscht 
wurde. (neues Windows 200 Euro / neue schnelle + stressfreie Kisten mit 
OS 600 Euro). Und die Festplatte und RAM ist umgezogen. ;)

von Wolfgang (Gast)


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Danny schrieb:
> Die 100x100mm Platinen mit
> 1mm Dicke sind allesamt so verbogen, dass sie einen 1mm Luftspalt
> erzeugen, wenn man sie flach auf den Tisch legt. Ist das einfach normal
> bei 1mm Platinen?

Das kommt auf dein (unbekanntes) Layout an.
Prinzip Bimetall?

von H. (Gast)


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W.S. schrieb:
> Ich nehme mal an, daß dort der Großteil der per Inet eingesandten
> Projekte eher vollautomatisch irgendwo eingesteuert wird und deshalb nur
> wenig oder garnicht von erfahrenen Layoutern begutachtet wird.

Ich finde schon, dass die bei JLCPCB recht aufmerksam sind und sich auch 
bei Kleinigkeiten melden. Aber massive einseitige Kupferflächen würden 
die jetzt nicht beanstanden, da es sich nicht direkt um einen Fehler 
handelt. Hinweise auf schlechte Designpraxis (nicht nur Kupferflächen) 
würden doch völlig ausufern, warum sollten die sich das antun.

von Schlaumaier (Gast)


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H. schrieb:
> Aber massive einseitige Kupferflächen würden
> die jetzt nicht beanstanden,

Wieso sollten sie das auch.  ?!?!

Ich mache ja (aus Umweltschutz+Sparsamkeit) zu hause genau das selbe. 
Ich habe irgendwann einmal gelernt. Ätzte nur das weg was weg muss. Das 
spart Geld.

Ergo denke ich, das die Herrschaften da, es genau so sehen.  Davon 
abgesehen würde ich als Kunde sauer sein, wenn die in mein Design herum 
pfuschen. MEINE Platinen, MEIN Layout, MEIN RISIKO. Wenn man das nicht 
hin bekommt hat man halt ein Problem.

Ich habe auch schon Platinen weggeworfen weil es nicht funktioniert hat. 
Pech halt.

Aber verbogen ist mir noch nie eine. Aber sind halt auch die Teile von 
Reichelt + Co.

von und zu (Gast)


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Passiert auch häufig wenn ein dünn gefertigter Nutzen viele Ritzungen 
hat.
Probleme kann es dann in der Bestückung geben, wenn sich die Platine an 
verschiedenen Stellen in der Z-Achse an anderer Position befindet.
Bei teuren Bestückern werden die Platinen deswegen im Vorfeld auf 
Höhenunterschiede abgetastet.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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W.S. schrieb:
> Die hier erzählten Geschichten von nicht funktionierenden Mainboards
> lassen übrigens eher auf Probleme mit dort vebauten BGA Bauteilen
> schließen.
Ich hatte selber so einen Fehler mit gecrackten Kerkos an einer 
Befestigungsschraube: da wurde so ein 250x250 Vesperbrett von Platine 
von 12 Abstandsbolzen gegen eine Grundplatte gehalten, und 2 
Abstandsbolzen gingen von der Platine nach oben an den Gehäusedeckel.

Und diese Bolzen sorgten natürlich für Verspannungen, weil die 
Blechteile Toleranzen haben. Dazu kam, dass der Deckel mit ein wenig 
Pech noch leicht vibrierte.

Fazit waren Mikrorisse in Kerkos, in die je nach Einsatzort Feuchtigkeit 
eindrang und die Dinger kurzschloss. Blöderweise trockneten die Kerkos 
dann beim Transport vom Kunden zur Reparaturabteilung wieder aus und die 
Steuerung wurde "ohne Befund" wieder zurückgegeben. Klar, wie das dann 
weiterging... ;-)

https://www.all-electronics.de/wenn-ein-keramikkondensator-zum-widerstand-mutiert/
https://www.elektronikpraxis.vogel.de/diese-massnahmen-senken-die-gefahr-von-biegerissen-in-kerkos-a-122642/

: Bearbeitet durch Moderator
von Martin S. (sirnails)


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Hardy F. schrieb:
> Oder reklamiere sie und schick sie wieder hin, damit du deine 2 Euro 50
> zurückbekommst.

Wenn ein Fehler bei JLCPCB vorliegen würde, dann ist es vollkommen 
scheiß egal, ob das Borad 2,50, 25 Euro oder 500 Euro gekostet hat!

Wenn man allerdings der Überzeugung ist, dass chinesische Arbeit nichts 
wert ist, und deren Produkte damit auch wertlos sind, dann kann man 
durchaus einfach alles wegschmeißen, was nicht gut ist. Die Frage ist 
dann allerdings, ob man diese Einstellung für die nächsten 20-30 Jahre 
noch aufrecht erhalten kann.

Ben S. schrieb:
> Wird die Leiterplatte dadurch unbrauchbar? Nein? Also kein Problem.

Selbstverständlich kann die Leiterplatte dadurch unbrauchbar werden. Je 
nach Deformation fängt das schon damit an, dass man sich genau überlegen 
muss, ob man die Leiterplatte gerade biegt, und dann die Bauteile 
auflötet, oder gebogen lässt, aber dann niemal fest einbauen kann.

Würdest Du ein Model S kaufen, und hättest solche verbogenen PCBs 
drinne, wärst Du sicher der erste, der sich darüber aufregen würde.

---

Abseits der ganzen Polemik, ohne die kein Thread hier mehr zu existieren 
scheint, ist das Thema im EEV-Blog Forum sachlich behandelt worden:

https://www.eevblog.com/forum/eda/any-ideas-for-solving-boards-bending-problems/

von und zu (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Ich hatte selber so einen Fehler mit gecrackten Kerkos an einer
> Befestigungsschraube: da wurde so ein 250x250 Vesperbrett von Platine
> von 12 Abstandsbolzen gegen eine Grundplatte gehalten, und 2
> Abstandsbolzen gingen von der Platine nach oben an den Gehäusedeckel.
>
> Und diese Bolzen sorgten natürlich für Verspannungen, weil die
> Blechteile Toleranzen haben. Dazu kam, dass der Deckel mit ein wenig
> Pech noch leicht vibrierte.
>
> Fazit waren Mikrorisse in Kerkos, in die je nach Einsatzort Feuchtigkeit
> eindrang und die Dinger kurzschloss. Blöderweise trockneten die Kerkos
> dann beim Transport vom Kunden zur Reparaturabteilung wieder aus und die
> Steuerung wurde "ohne Befund" wieder zurückgegeben. Klar, wie das dann
> weiterging... ;-)
Oha, das ist ja fies.
Muss ich mir im Kopf behalten - wer weiß für wann ;)

von michael_ (Gast)


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Martin S. schrieb:
> Hardy F. schrieb:
>> Oder reklamiere sie und schick sie wieder hin, damit du deine 2 Euro 50
>> zurückbekommst.
>
> Wenn ein Fehler bei JLCPCB vorliegen würde, dann ist es vollkommen
> scheiß egal, ob das Borad 2,50, 25 Euro oder 500 Euro gekostet hat!
>
> Wenn man allerdings der Überzeugung ist, dass chinesische Arbeit nichts
> wert ist, und deren Produkte damit auch wertlos sind, dann kann man
> durchaus einfach alles wegschmeißen, was nicht gut ist. Die Frage ist
> dann allerdings, ob man diese Einstellung für die nächsten 20-30 Jahre
> noch aufrecht erhalten kann.

Das ist doch kein Industrieprodukt mit Qualitätsvereinbarung.
Schon bei der Wahl von 1mm Material sollte man den Verzug einschätzen.
Was sagen eigentlich die Qualitätsfestlegungen?

Für so eine Bastlerplatine macht man doch keinen Rechtsstreit mit 
Anwälten.

von Georg (Gast)


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michael_ schrieb:
> Was sagen eigentlich die Qualitätsfestlegungen?

Ja, das IST genormt. Aber da schaue ich bestimmt nicht nach, soweit ich 
mich erinnern kann ist 1 mm (auf die Länge einer Europakarte) in allen 
Fällen zulässig.

michael_ schrieb:
> Für so eine Bastlerplatine macht man doch keinen Rechtsstreit mit
> Anwälten.

Eigentlich wäre das auch hoffnungslos, aber gute Anwälte können 
natürlich die Realität ausser Kraft setzen.

Georg

von Bernd S. (Gast)


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hans schrieb:
> Danny schrieb im Beitrag #6585207:
>> Halt deine dumme Fresse, wenn du nichts Gescheites zu sagen hast.
> Ist es nötig andere Menschen direkt so anzugehen?

Gegenfrage: Ist es nötig, so eine dummblödfreche Bemerkung auf eine 
sachlich korrekte Frage hinzurotzen:

Hardy F. schrieb:
> Oder reklamiere sie und schick sie wieder hin, damit du deine 2 Euro 50
> zurückbekommst. Kopfschüttel

Eine ganz normale menschliche Reaktion, wenn einem als direkte Folge das 
verbale Messer in der Tasche aufspringt. Als Krönung kommt dann gleich 
die allseits beliebte Löschkeule.

Die Botschaft lautet also: Wer angepisst wird, hat gefälligst still zu 
halten und soll die wohlige Wärme genießen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Bernd S. schrieb:
> Ist es nötig, so eine dummblödfreche Bemerkung auf eine sachlich
> korrekte Frage hinzurotzen
Wie du im 
Beitrag "Re: Android-Telefon: freien Speicher bereinigen?" es 
eigentlich auch tust? Glashaus? Steine?

von W.S. (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> und 2
> Abstandsbolzen gingen von der Platine nach oben an den Gehäusedeckel.

Also im Klartext: Die werten Konstrukteure des Gerätes hatten die 
Leiterplatte als Quasi-Sollbruchstelle zwischen zwei eher massive 
Gehäuseteile konstruiert. Hmm... gegen so ein Konstrukt ist der 
LP-Hersteller machtlos.

W.S.

von Martin S. (sirnails)


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michael_ schrieb:
> Das ist doch kein Industrieprodukt mit Qualitätsvereinbarung.

Selbstverständlich ist das, was JLCPCB da raus schmeißt ein 
Industrieprodukt.

> Schon bei der Wahl von 1mm Material sollte man den Verzug einschätzen.

Das ist richtig. Daher hat der TO auch gefragt, ob das normal ist. Aber 
anstatt ihm zu sagen "Ja, das ist normal, wenn das Layout das 
begünstigt" wird hier auf ihn eingeprügelt.

Wie man in den Wald ruft, so kommt es zurück.

> Für so eine Bastlerplatine macht man doch keinen Rechtsstreit mit
> Anwälten.

Niemand hat behauptet, dafür einen Rechtsstreit zu führen. Aber wäre der 
Fall so gelagert, dass der Mangel bei JLCPCB entstanden ist, dann gehört 
es dazu, dass man als Unternehmen den Fehler behebt und eine 
einwandfreie Ware nachliefert.

Wenn man darauf keinen Bock hat, sollte man seinne Laden am besten 
schließen.

Aber diese Frage steht hier überhaupt nicht zur Debatte, denn der Fehler 
liegt offensichtlich beim Layout.

von MAHWE (Gast)


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Kannst testen sie Platinen in eine Schraubzwinge packen und dann 
erhitzen in einem Ofen bei 80-120grad C.
Wenn man wärmer tempert wie die Platinen gebacken wurden hat man 
eventuell Glück das die Platine. Weich werden und sich gerade ziehen.
Aber erst Mall bei zwei testen.

von Fragender (Gast)


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W.S. schrieb:
> bei ausreichend gutem Layout verzieht sich auch keine LP

Wie zeichnet sich ein ausreichend gutes Layout aus? Reicht es dafür, auf 
beiden Seiten eine möglichst flächendeckende Kupferfläche anzulegen?

von michael_ (Gast)


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Gar keine.
Und wenn, muß man diese Flächen unterbrechen.
Gute Layout-Programme bieten da Möglichkeiten an.
Fluten braucht man nur im oberen HF-Bereich.

von Christian B. (luckyfu)


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Schlaumaier schrieb:
> Ich mache ja (aus Umweltschutz+Sparsamkeit) zu hause genau das selbe.
> Ich habe irgendwann einmal gelernt. Ätzte nur das weg was weg muss. Das
> spart Geld.

Das stimmt aber nur bei einseitigen oder bei voll aufgalvanisierten 
Platinen. Die Mehrzahl der Platinen wird aber auf den Aussenlagen 
sequentiell aufgalvanisiert. D.H. es wird nur an den Stellen der 
späteren Leiterzüge galvanisch Kupfer aufgebracht. Anschließend wird das 
Grundkupfer dann weggeätzt. Die Vorteile dieses Verfahrens sind 
folgende:
Man benötigt weniger Kupfergalvanik (Zum Nachteil, dass man noch eine 
Zinngalvanik vorhalten muss, welche später in einem separatem Ätzschritt 
auch wieder entfernt werden muss) und kann feinere Leiterzüge herstellen 
(was der Hauptgrund für die Anwendung dieses Verfahrens ist), da man 
nicht das komplette Kupfer (ca. 50um normalerweise) wegätzen muss 
sondern nur das Grundkupfer (In den allermeissten Fällen sind das ca. 
15um.) Das reduziert die Unterätzung. Der Nachteil ist, dass es dabei 
Dickenschwankungen geben kann, welche Layoutabhängig sind. Das spielt 
aber allenfalls bei Impedanzkontrollierten Leitungen eine Rolle, weshalb 
man die normalerweise wenn es geht auf Innenlagen führt.

p.s.: ich habe schon mehrmals 0,8mm Doppelseitig fertigen lassen und nie 
war da was krumm. Machmal benötige ich jedes mögliche Gramm bei meinen 
Modellbauprojekten. Allerdings sind diese Platinen nicht mehr sehr 
stabil. Einen Tod muss man eben sterben.

MAHWE schrieb:
> Kannst testen sie Platinen in eine Schraubzwinge packen und dann
> erhitzen in einem Ofen bei 80-120grad C.
> Wenn man wärmer tempert wie die Platinen gebacken wurden hat man
> eventuell Glück das die Platine. Weich werden und sich gerade ziehen.
> Aber erst Mall bei zwei testen.

Die Platinen werden nicht mehr weich. Es gibt die sogenannte 
Glastemperatur (TG Wert) der normalerweise bei 130 liegt (bei bleifreien 
Platinen), es gibt auch TG Werte bis 170. Das heisst aber nicht, dass 
die Platine bei dieser Temperatur weich wird sondern nur, dass sich das 
Harz ab dieser Temperatur zersetzt. Sprich: Das ist die 
Zerstörungsschwelle. Wenn die Platine höheren Temperaturen ausgesetzt 
ist beginnt das Harz zu Karbonisieren. Der Einzige Teil an Platinen, 
welcher bei Erwärmung nochmal weich wird ist das Prepreg. Das wird beim 
LP Fertiger in einer Presse aufgeheizt und verflüssigt sich dabei. 
Dieser Prozess kann aber nur einmal stattfinden. Bei fertigen Platinen 
wird nichts mehr weich

: Bearbeitet durch User
von Georg (Gast)


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Christian B. schrieb:
> Bei fertigen Platinen
> wird nichts mehr weich

Ganz so stimmt das nicht, sie werden weich genug dass man eine geringe 
Verbiegung korrigieren kann, natürlich kann man sie nicht um ein 90 Grad 
Eck biegen. Aber wenn sie heiss und gerade sind muss man sie so bis nach 
dem Abkühlen fixieren, das wird schon ein ziemlicher Aufwand. Und wie 
ich schon geschrieben habe, ist eine bestimmte Biegung laut Normen 
erlaubt, wenn das im System nicht funktioniert handelt es sich um eine 
Fehlkonstruktion. Eine Europakarte mit 1 mm Verbiegung kann man immer 
noch gut in einen 19-Zoll-Einschub reinschieben.

Ben S. schrieb:
> Wird die Leiterplatte dadurch unbrauchbar? Nein? Also kein Problem.

Eigentlich war damit schon alles gesagt.

Georg

von W.S. (Gast)


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Fragender schrieb:
> Wie zeichnet sich ein ausreichend gutes Layout aus? Reicht es dafür, auf
> beiden Seiten eine möglichst flächendeckende Kupferfläche anzulegen?

Das ist eine Gretchenfrage, die man nicht mit einem dürren Satz 
beantworten kann. Allgemein gilt, daß am besten das Layout ausgewogen 
auf beide Seiten aufgeteilt wird, bei MLL gibt's andere Regeln. Und wenn 
gefüllte Flächen, dann auf beiden Seiten und lieber nicht nur einseitig.

Immer dran denken, daß Schwund von Kunststoffen bei der Fertigung eben 
anders ist als die Metallisierung und daß das Arbeiten durch 
unterschiedliche Temperaturen eben auch verschieden ist zwischen dem 
Basismaterial und der Metallisierung.

Hier jetzt eine "Dienstvorschrift" zu erlassen, wäre falsch. Da ist eher 
das geübte Augenmaß und Erfahrung angesagt. Ich mag Flächenfüllungen auf 
beiden Seiten und dies auch für Leiterplatten, wo es elektrisch 
gemütlich zugeht - und ich verknüpfe beide mit einer dezenten Anzahl von 
Vias, eben nicht zu viel und gefühlsmäßig auch nicht zu wenig. Und auch 
das ist nicht per Dekret festlegbar. Es hängt von den Gegebenheiten ab, 
u.a. von der LP-Größe.

W.S.

von Georg (Gast)


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W.S. schrieb:
> bei MLL gibt's andere Regeln

Im Grundsatz sind die überall gleich: die Kupferverteilung soll so 
symmetrisch wie möglich sein. Also bei einem 6Lagen-ML z.B. GND auf 2 
und 5, usw.

Georg

von Ben S. (bensch123)


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Martin S. schrieb:
> Selbstverständlich kann die Leiterplatte dadurch unbrauchbar werden.

Der TO baut aber keinen Tesla, sonern als Bastler bestimmt irgendein 
tollen blinkenden Kram.

Aufregung wegen nichts.

von Maxe (Gast)


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Gibt es eigentlich Verstaerkungen fuer Leiterplatten zum Aufloeten? Das 
koennte ja wie ein kleiner Winkeltraeger aussehen, oder ein 
Rechteckprofil, das man an der schmalen Seite aufloetet.

Auch so "Metallkaefige" zur Schirmung duerften die Platine 
stabilisieren.
(OT: Gibts die auch als Handelsware oder sind das immer 
Kundenanfertigungen?)

von michael_ (Gast)


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Überlege mal!
Er wollte bewußt 1mm.
Bei Standard 1,6mm und 100x100 wäre das nicht passiert.

von Ralf X. (ralf0815)


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michael_ schrieb:
> Überlege mal!
> Er wollte bewußt 1mm.
> Bei Standard 1,6mm und 100x100 wäre das nicht passiert.

Immer noch selbst zu blöd, die Zitatfunktion zu nutzen?

von michael_ (Gast)


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Geht es mit dir durch?
Warum sollte ich was von Maxe zitieren?

von Gerhard H. (ghf)


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Maxe schrieb:
> Gibt es eigentlich Verstaerkungen fuer Leiterplatten zum Aufloeten? Das
> koennte ja wie ein kleiner Winkeltraeger aussehen, oder ein
> Rechteckprofil, das man an der schmalen Seite aufloetet.
>
> Auch so "Metallkaefige" zur Schirmung duerften die Platine
> stabilisieren.
> (OT: Gibts die auch als Handelsware oder sind das immer
> Kundenanfertigungen?)

Es gab zumindest früher BusBars von Mectron/Mektron? als gestanzte
Metallstreifen, alle Zoll oder 1/2 Zoll hatten die ein Pinöckl zum
Einlöten in die Platine. Das war primär zur Verbesserung der Masse-
verhältnisse, aber weil sie hochkant standen haben sie auch das
Flächenträgheitsmoment signifikant verbessert. Es gab sie auch
doppelt für Vcc und GND, sogar mit irgendwelchen Kondensatoren.
Gesehen habe ich das schon lange nicht mehr.

Die Metallkäfige sind wohl die da:

< 
https://www.digikey.de/products/de/rf-if-and-rfid/rf-shields/867?k=Laird%20shield 
>
Würth hat auch welche.

0.6mm Platinen hatte ich auch schon von JLCpcb. Makellos.
Und unten durchgehende Massefläche. Oben voll mit 2*2 mm ICs
und feinem SMD-Kram.
Grobmotoriker darf man dann natürlich nicht sein.

Gruß, Gerhard

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