Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik OSRAM Laser Diosde in LTSpice bringen


von Blinder (Gast)


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Hallo zusammen,

ich arbeite gerne mit LTSpice, um Schaltungen zu verstehen und grob zu 
dimensionieren.

Nun habe ich eine sehr spezielle Laser Diode, die ich gerne simulieren 
würde und um die Schaltung drum herum zu dimensionieren.

Wie bekomme ich folgende Diode in LTSpice abgebildet?
https://www.osram.com/ecat/Radial%20T1%203-4%20SPL%20PL90_3/com/en/class_pim_web_catalog_103489/prd_pim_device_2220019/

Ich habe schon danach gegoogelt, aber die 1000 Antworten waren irgendwie 
nicht so hilfreich, weil sich keine der Angaben irgendwie mit den 
Angaben des Datenblattes deckt. Wenn ich also einen LTSpice Parameter 
mit dem falschen Wert auf dem Datenblatt belege, ist auch alles wertlos.

Hat jemand Erfahrungen damit und kann helfen?

Vielen Dank!

von Elliot (Gast)


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Blinder schrieb:
> Ich habe schon danach gegoogelt, aber die 1000 Antworten waren irgendwie
> nicht so hilfreich, weil sich keine der Angaben irgendwie mit den
> Angaben des Datenblattes deckt. Wenn ich also einen LTSpice Parameter
> mit dem falschen Wert auf dem Datenblatt belege, ist auch alles wertlos.

Du willst ein Spice-Modell der Laserdiode oder fragst du wie man das 
Modell LTSpice unterschiebt, so wie der Threadtitel das vermuten lässt?

Das Spice-Modell hab ich dir angehängt. Wie man das in das furchtbare 
LTSpice kriegt, sollen dir andere erklären.

von Blinder (Gast)


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Elliot schrieb:
> oder fragst du wie man das
> Modell LTSpice unterschiebt, so wie der Threadtitel das vermuten lässt?

Ja genau, ich hätte gerne diese Diode im LTSpice, weil ich normalen 
"Spice" nicht fit bin. So ein einfaches Schematic mit zwei Spannungen, 
einem FET, ein paar Caps usw. ist vielleicht ein guter Einstieg zum 
Üben, aber aktuell habe ich dazu keine Zeit.
Lizenzen sollte ich an der Hochschule eigentlich haben mit Cadence.

Daher möchte ich gerne das "quick and dirty" LTSpice nehmen.

Danke aber schon mal für das Spice Modell!

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Modelldatei mit .include einbinden, Diode anlegen und dieser den Wert 
"SPL_PL90_3" geben.

von Carlo (Gast)


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"LED/Laser Diode Analysis and Modeling" hilft da vielleicht weiter ?!
https://hackaday.io/project/12874/logs

von Blinder (Gast)


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Hallo,
Yalu X. schrieb:
> Modelldatei mit .include einbinden, Diode anlegen und dieser den Wert
> "SPL_PL90_3" geben.

Ah super... und ich habe versucht die Parameter in ein vorhandenes 
Modell einzubinden und zu kopieren.
Direkt die Spice Modelle zu integrieren... mann oh mann... hätte ich 
auch selber drauf kommen können. DANKE!

Carlo schrieb:
> "LED/Laser Diode Analysis and Modeling" hilft da vielleicht weiter ?!
> https://hackaday.io/project/12874/logs

Sehr interessanter Artikel!
Werde ich mir mal durchlesen - gibt sicher viel zu lernen!

von Hp M. (nachtmix)


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Blinder schrieb:
> Hat jemand Erfahrungen damit und kann helfen?

Hab mal etwas mit einer anderen Impulslaserdiode gemacht, welche aber 
ähnliche Betriebsdaten hatte.
Vor allem brauchst du eine HF-gerechte Konstruktion mit minimalen 
Induktivitäten!
Dein Teil möchte einen 30A Impuls sehen, der nur 100ns dauert.
Das hört sich vllt nicht besonders aufregend an, aber es bedeutet, dass 
der Strom innerhalb von maximal 50ns auf 30A ansteigen muss und 
entsprechend schnell auch abfallen. Die Stromanstiegsgeschwindigkeit 
liegt also bei 600  MA/s.
Megaampere nicht Milliampere!
Gemäß der Faustformel, dass 1mm Leiterbahn eine Induktivität von 1nH 
hat, hätte jedes cm einen induktiven Spannungsabfall von 6V.
Man braucht also deutlich höhere Betriebsspannungen als die 9V des 
Datenblatts, und breite Zuleitungen, die ein geringere Induktivität 
haben.
Ausserdem kommt es dabei zu Überschwingern, die die zulässige 
Sperrspannung der LD überschritten, wenn man sie nicht mit einer 
schnellen  antiparallel zur LD geschalteten Si-Diode begrenzen würde. 
Eine 1N4148 o.dgl. reicht gewöhnlich, aber Gleichrichter wie 1N4007 sind 
zu langsam.

Eine Möglichkeit die schädlichen Induktivitäten  zu reduzieren besteht 
darin die Energiespeicher, egal ob Kondensatoren oder Koaxkabel, 
sternförmig um die LD herum anzuordnen.
Wenn man z.B. 10 Kondensatoren nimmt, braucht jeder nur 3A zu liefern.
Koaxkabel eignen sich auch gut um kurze, steilflankige Impulse 
definierter Dauer herzustellen. Wenn du z.B. zehn 50 Ohm Kabel 
sternförmig parallelschaltest, hast du eine Quelle mit einem 
Innenwiderstand von 5 Ohm und du brauchst sie nur auf 150V aufzuladen, 
zzgl. den Spannungsabfällen an LD und den Schaltern natürlich, um einen 
Impuls mit definierten 30A herzustellen.
3A pro Schalter sind auch leichter zu realisieren, als ein schneller 30A 
Schalter.

: Bearbeitet durch User
von Blinder (Gast)


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Hp M. schrieb:
> Hab mal etwas mit einer anderen Impulslaserdiode gemacht, welche aber
> ähnliche Betriebsdaten hatte.

1000 Dank für deinen Input.

Ich habe bereits ein Board gemacht, wo ich einen 8A VCSEL verwendet 
habe. VCC waren hier 6V mit einem EPC GaN FET in Reihe, dazu noch ein 
"Shunt" zum einstellen des Stromes. Den werde ich jetzt aber weglassen!
Antiparallel hatte ich eine PLZ13B verwendet als Schutz des VCSEL.

Nur leider reicht die max Power nicht ganz aus, so dass ich nun nach 
Alternativen schaue.

Hier im Thread handelt es sich ja um eine LED, was nicht optimal ist.
Aber mir ging es primär um das Modell, so dass ich nun auch VCSEL 
einbinden kann, sofern ich Modelle dafür finde.

Es gibt ja auch 40A VCSEL (SPL S1L90A_3)
https://www.osram.com/ecat/SMT%20Laser%20SPL%20S1L90A_3%20A01/com/en/class_pim_web_catalog_103489/prd_pim_device_4071094/

Meine Pulse sind im Bereich von 10-20ns (TOF Anwendung), also nochmal 
schneller.
Risetime von 3-5ns sind aber noch tolerierbar.

Die 30-40A sind aber nochmal eine größere Hausnummer, das verstehe ich.

Ich hoffe, dass ich da mit 25V DC oder sowas hinkomme und nicht in den 
"HV" Bereich muss.

Ich werde nochmal etwas recherchieren, was das Thema angeht und 
vielleicht schon mal anfangen zu simulieren.
Hatte versucht die Rs und Ls der Leiterbahnen mit einzubinden, aber 
hatte da komische Effekte in der Simulation.

Die Betrachtung mit den Koaxkabeln klingt interessant.
Ich werde dennoch Kondensatoren verwenden, da der Aufbau sonst zu groß 
wird. Davon dann möglichst nah, möglichst viele und kleine Packages 
wegen der Induktivutät. Außerdem ganz viele kleine Vias zur GND Plane 
runter, die gleichzeitig die Wärme zum Kühlkörper bringen können.

Mal sehen, wie ich voran komme und wann ich wieder ins Labor kann.

von Hp M. (nachtmix)


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Blinder schrieb:
> Hier im Thread handelt es sich ja um eine LED,

Schade, dass Osram das nicht weiss:

"Nanostack Pulsed Laser Diode in Plastic Package
75 W Peak Power"

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