Ich habe gerade meine Bastelkiste durchsucht und nur PMOS LL
(HuF76419D3) gefunden - aber vielleicht reicht es für meinen Zweck:
Ich möchte mit dem Attiny eine Baugruppe ein- und ausschalten (alle paar
Stunden, 50mA Dauerlast und 1A peak)
Wenn ich das Datenblatt richtig verstanden habe, sollte ich ihn so
anschließen, um sozusagen die Betriebsspannung für die Baugruppe zu
schalten - ist das richtig?
tick schrieb:> Im Datenblatt> steht "gate to source treshold voltage min 1V max 3V" ?https://www.dict.cc/?s=threshold → es ist die Schwelle, an der das Teil
zu leiten beginnt. Wann es garantiert ausreichend leitend ist, lässt
sich den Diagrammen weiter unten im Datenblatt entnehmen.
Also jetzt hab ich nochmal auf den Chip geschaut, steht "f NG28AB" und
"76419D" drauf, ja es ist NMos nicht PMos, und bei 3V sollte er so 8A
durchschalten nach Figure 8
Also geht es so wie oben skizziert?
Jack V. schrieb:> tick schrieb:>> Im Datenblatt>> steht "gate to source treshold voltage min 1V max 3V" ?>> https://www.dict.cc/?s=threshold → es ist die Schwelle, an der das Teil> zu leiten beginnt. Wann es garantiert ausreichend leitend ist, lässt> sich den Diagrammen weiter unten im Datenblatt entnehmen.
Nein, das stimmt so nicht und führt den TO nur in die Irre, wie man an
seinem folgenden Beitrag sehen kann.
tick schrieb:> Also jetzt hab ich nochmal auf den Chip geschaut, steht "f NG28AB" und> "76419D" drauf, ja es ist NMos nicht PMos, und bei 3V sollte er so 8A> durchschalten nach Figure 8
Die Diagramme enthalten typische Werte, die garantieren Werte sind in
den Tabellen enthalten, aber auch nur unter den angegebenen
Randbedingungen.
Die Ugs(th) kann hier zwischen 1 bis 3 Volt liegen, was heißt, es kann
Exemplare geben, die bei 3V Gatespannung nur die 250uA fließen lassen.
Für ein ernsthaftes Design kommt dieser Transistor nicht in Frage, für
deine Bastelei könnte er funktionieren. Ich würde das aber vorher
ausmessen.
Karo schrieb:> Nein, das stimmt so nicht und führt den TO nur in die Irre, wie man an> seinem folgenden Beitrag sehen kann.
Das mag so sein – könntest du dann bitte noch kurz erläutern, wie man
die Ugs, bei der das Ding sicher leitet, aus dem Datenblatt ermitteln
kann?
Jack V. schrieb:> könntest du dann bitte noch kurz erläutern, wie man die Ugs, bei der das> Ding sicher leitet, aus dem Datenblatt ermitteln kann?
aus den on state specs auf Seite 2. ab 4,5V ist ein Maximalwert für
R_DS_on garantiert
Also auf Figure 9 kommt es wohl an. Nun habe ich nicht 10A sondern nur
1A peak /50mA zu schalten, und selbst wenn der Widerstand dann 1 Ohm
wäre, wäre das nicht schlimm. Aber da geht das Diagramm nicht weit
genug..
1
3V------------+
2
|
3
Baugruppe
4
|
5
D
6
ATTiny-----G
7
S
8
|
9
GND GND
Ich würde also sozusagen "der Baugruppe die Masse wegschalten" -
richtig?
Jack V. schrieb:> könntest du dann bitte noch kurz erläutern, wie man> die Ugs, bei der das Ding sicher leitet, aus dem Datenblatt ermitteln> kann?
Man schaut im Datenblatt die Zeile an, bei der der RDS_on (Drain to
Source On Resitance) angegeben ist. Dabei stehen die Testbedingung, bei
welcher Spannung U_GS dieser Werte erreicht werden. Der niedrigste Wert
für U_GS reicht meist aus für die eigene Anwendung, wenn du den FET
nicht ganz nahe an dem maximal zulässigen Strom betreiben willst.
Bei deinem wären das 4.5V, dann kann er max. 19A.
Und es ist ein nMOS - dem müsstes du zum Einschalten mindestens
3.3V+4.5V=7.8V anbieten und die Last an die Source klemmen. Ungünstigste
Variante für dein Vorhaben.
Du hast aber bestenfalls 3.3V zur Verfügung; gut, vielleicht gehen da
das 1A peak gerade noch - hängt im Einzelfall vom Exemplar ab, wie gut
es gelungen ist.
Für deine Zwecke würde ich als pMOS einen irlml6401 (SOT23) oder einen
IRF7220 (SOIC8) vorschlagen. Das sind halt welche aus meiner privaten
Liste, es gibt noch viele andere.
Na ok schade, ich hatte gehofft, dass ich mit einem Teil aus der
Bastelkiste (das ich gerade da habe) heute noch basteln kann.
Aber gerade gesehen: Ich habe auch noch noch einen PNP: BC327 - der
sollte besser gehen, oder?
tick schrieb:> Aber gerade gesehen: Ich habe auch noch noch einen PNP: BC327 - der> sollte besser gehen, oder?
Nein, der braucht für 1A zu viel Basisstrom, und hat dennoch zu viel
Restspannung.
Jack V. schrieb:> Das mag so sein – könntest du dann bitte noch kurz erläutern, wie man> die Ugs, bei der das Ding sicher leitet, aus dem Datenblatt ermitteln> kann?http://stefanfrings.de/mikrocontroller_buch/Einstieg%20in%20die%20Elektronik%20mit%20Mikrocontrollern%20-%20Band%202.pdf
Kapitel 2.2.2
Wenn deine Last mit Kondensatoren ausgestattet ist, bedenke dass diese
einen Kurzschluss darstellen bis sie aufgeladen sind. Sie werden dir
beim Einschalten des Transistors die Stromversorgung kurz herunter
ziehen, dann stürzt der Mikrocontroller ab.
In diesen Fällen brauchst du einen Sanft-Anlauf, den du erreichen
kannst, indem du einen recht hochohmigen Widerstand vor das Gate
schaltest. Dabei wird der Transistor jedoch warm/heiß. Hierzu ist das
SOA-Diagramm im Datenblatt relevant. Es zeigt, wie viel Verlustleistung
der Transistor maximal verträgt.
hinz schrieb:> Nein, der braucht für 1A zu viel Basisstrom, und hat dennoch zu viel> Restspannung.
Nicht nur das.
Der ON-Typ sowie der von Fairchild ist für 800mA (cont.) dauerhaft
angegeben (Maximum Ratings).
Der von ST nennt 500mA dauerhaft und max. 1A für 5ms.
Diotec sagt 800mA und peak 1A, ohne Zeit.
Passt also auch aus diesen Gründen nicht. Und der TO sagte nicht, wie
lange 'kurzzeitig' ist.
HildeK schrieb:> Der ON-Typ sowie der von Fairchild ist für 800mA (cont.) dauerhaft> angegeben (Maximum Ratings).> Der von ST nennt 500mA dauerhaft und max. 1A für 5ms.> Diotec sagt 800mA und peak 1A, ohne Zeit.
Naja. Ich weiß ja nicht, wie der TE zu seinen Zahlen kommt:
tick schrieb:> 50mA Dauerlast und 1A peak
Aber ein Verhältnis 20:1 klingt sehr unglaubwürdig
Um mit einem N-Kanal MOSFET die +Versorgungsspannung zu schalten, kann
man eine Ladungspumpe verwenden:
Beitrag "EIN-AUS mit Taster per Interrupt, ATtiny25 o.ä."
Ob das mit 3,3 V und Deinem FET funktioniert (Gate-Spannung) habe ich
jetzt nicht überprüft. Ein "echter" LL-Typ wäre schon besser.
Axel S. schrieb:> Naja. Ich weiß ja nicht, wie der TE zu seinen Zahlen kommt:>> tick schrieb:>> 50mA Dauerlast und 1A peak>> Aber ein Verhältnis 20:1 klingt sehr unglaubwürdig
Ich bin ganz unbedarft davon ausgegangen, dass das die vorhandenen
Verhältnisse sind.
Ich habe auch Schaltungen mit einem Puls-Pausen-Strombedarf von 1000:1
und größer.