Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Entwickelt und produziert ELV wirklich selbst Chips?


von Olli Z. (z80freak)


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Als Elektroniker der 80er Jahre bin ich neben Elektor u.a, mit ELV 
"aufgewachsen". Letztere waren immer schon deutlich professioneller 
unterwegs. Was aber schon damals genervt hat waren die zahlreichen 
Custom-Chips, mit "ELVxxxx" gelabled.

Besonders ärgerlich wenn man ein vor Jahrzehnten gekauftes Gerät nicht 
mehr reparieren kann weil diese Custom-Chips einfach nicht mehr 
verfügbar sind.

Auch heute frage ich mich ob das nur ein geschicktes Marketing 
Instrument war/ist damit auch niemand einfach so deren Entwicklungen 
nachbaut? Oder haben die wirklich Chips entwickelt? Ich kann es mir 
ehrlich gesagt nicht vorstellen und glaube eher das hier Standard-Chips 
einfach umgelabled wurde .

Hat jemand erhellende Informationen hierzu?

: Bearbeitet durch User
von ste (Gast)


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Sind meistens Mikrocontroller mit Aufdruck der ELV Nummer als Label.

von Marek N. (Gast)


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Es waren programmierte Bausteine, meistens PIC oder PAL. Später dann 
Atmels wie 89C2051 oder 90S1200.

Beitrag #6611567 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Christoph Z. (rayelec)


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> Es waren programmierte Bausteine, meistens PIC oder PAL. Später dann
> Atmels wie 89C2051 oder 90S1200.

Am Anfang waren das z.T maskenprogrammierte 8748/49 und 8751/52. Es 
waren aber z.T. vermutlich auch umgelabelte analoge Bausteine. Irgendwo 
gab es einen RGB zu irgenwas Wandler TPE.... Ich habe viele asiatische 
Chips u.a. von Panasonic gegoogelt, aber keinen 100% passenden gefunden. 
Den hat ELV aber ganz bestimmt nicht selbst entwickelt!

von Manfred (Gast)


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Marek N. schrieb:
> Es waren programmierte Bausteine, meistens PIC oder PAL.

Und sie waren von Anfang an ein Grund, ELV aus dem Wege zu gehen.

von Marek N. (Gast)


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Wirklich maskenprogrammiert?
Oder doch nur OTP?
Ich mein, das waren doch absolute Nischenprodukte. So ein Frequenzzähler 
oder Lafegerät hat sich doch bestimmt nicht mehr, als 1000 Mal verkauft. 
Da lohnt es sich doch nicht, eine eigene Maske zu machen.

von MaWin (Gast)


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Olli Z. schrieb:
> Entwickelt und produziert ELV wirklich selbst Chips?

Nein.

Das Ziel war nur den Nachbau zu verhindern durch Bestempelung von 
normalen Chips mit ELV Phantasienamen, ( BAS33 = ELV DX400 ) so dass man 
die Bausätze für teures Geld kaufen musste.

von Heinz R. (heijz)


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Olli Z. schrieb:
> Als Elektroniker der 80er Jahre bin ich neben Elektor u.a, mit ELV
> "aufgewachsen". Letztere waren immer schon deutlich professioneller
> unterwegs.

Das habe ich zugegeben genau andersrum gesehen damals...

Das eine war eine Fachzeitschrift - das andere ein Verkaufskatalog, wo 
man bisschen was raus lässt, aber vieles geheim bleibt...

von Christoph Z. (rayelec)


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> Wirklich maskenprogrammiert?

Ich denke ja, die waren teilweise vom Hersteller gelabelt.
Z.B. Philips Logo, ELVXXXX un (c)Intel 78
Solche Maskenrevisionen hatten eine MOQ von z.T. nur 1000 Stück und 
waren, abgesehen von den Setupkosten, erstaunlich billig. Man musste 
sich einfach sicher sein, keine Bugs mehr im Code zu haben

von Manfred (Gast)


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Heinz R. schrieb:
> Das habe ich zugegeben genau andersrum gesehen damals...
>
> Das eine war eine Fachzeitschrift -

Diese "Fachzeitschrift" war ein Bastlerblatt mit netten Ideen, aber 
jeder Menge wackeliger und nicht nachbausicherer Schaltungen.

> das andere ein Verkaufskatalog,

Das sehe ich auch so, ELV will vorrangig Bausätze verkaufen und wichtige 
Details nicht offenlegen.

von Marek N. (Gast)


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Es gab doch mal diesen ominösen, proprietären Temperarursensor, der sich 
als gewöhnlicher KTY81 herausstellte.

Beitrag #6611769 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6611770 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Oliver S. (phetty)


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Billigste Chips abfräsen, tolle Methode um Leute für Elektronik zu 
begeistern.
Seit ich vor vielen Jahren so einen elv Bausatz in den Fingern hatte 
meide ich diesen Hersteller.

von MaWin (Gast)


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Marek N. schrieb:
> Es gab doch mal diesen ominösen, proprietären Temperarursensor,
> der sich als gewöhnlicher KTY81 herausstellte.

KTY81 = ELV SAX965, SAS965 = KTY81-121

von Ralph S. (jjflash)


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... bis irgendwann Ende der 80er oder sehr frühen 90er Jahren hatte ich 
ELV sogar abonniert gehabt und hatte das deshalb, weil es die Layouts zu 
den Schaltungen gleich mit im Heft war. Was mich dazu veranlasst hatte, 
eben ELV abonniert zu haben und Elektor nur von Zeit zu Zeit zu kaufen.

Dann ging das los mit den programmierten Bausteinen und es gab noch 
Layouts aber das Programm das eine Schaltung benötigte, sei es in einem 
EPROM oder im Speicher eines Mikrocontrollers war nicht mit abgedruckt 
und man kam da auch nicht ran.

Dann, wie oben genannt, gelabelte ELV Bausteine die in der Regel 
programmierte Mikrocontroller waren, waren die Schaltungen nicht mehr 
nachbaubar und ELV hatte sich erledigt.

Zwei mal hatte ich einen Bausatz gekauft gehabt und  beide male war das 
nicht so einfach (Bestückungsplan stimmte mit den Gegebenheiten nicht 
überein).

2 Fertiggeräte waren okay.

Aber ich hatte mich dann von ELV verabschiedet und ich wundere mich, 
dass ELV als "Printmedium" bis heute überlebt hat.

von Karl B. (gustav)


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Manfred schrieb:
> Diese "Fachzeitschrift" war ein Bastlerblatt mit netten Ideen, aber
> jeder Menge wackeliger und nicht nachbausicherer Schaltungen.

Hi,
nicht unbedingt. Der Prozessorbausatz läuft heute noch.
Und die proprietären Eproms (hier ELV42) konnten auch irgendwie 
ausgelesen werden, was vom Lernerfolg zeugte.
Mir sagte mal einer, die ominösen Schaltungen wären Entwürfe für 
IHK-Prüfstücke für die praktische Prüfung der Elektroniker im 
Ostfriesenraum gewesen. Und die IHK musste sich ja immer wieder etwas 
Fallstrickartiges für ihre Prüflinge aushecken. ELV war damit beauftragt 
worden.

ciao
gustav

von Bastler_HV (Gast)


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@Kaiser (Gast) 07.03.2021 09:36
Das hat mich auch interessiert warum der Link entfernt wurde:

Aus
https://de.wikipedia.org/wiki/ELV_Elektronik
1
ELV-Leitung   Heinz-Gerhard Redeker
2
3
Vermutlich hat die ELV-Leitung bei mikrocontroler.net interveniert und darauf 
4
hin wurde der Link entfernt.

Beitrag #6611801 wurde von einem Moderator gelöscht.
von bork (Gast)


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https://www.eq-3.de/presse/detail/goldener-computer-2019-fuer-den-gruender-von-eq-3.html

Wusste gar nicht das ELV so groß geworden ist. Dafür auf jeden Fall 
respekt. Mit dem Magazin konnte ich nie viel Anfangen. War mir als 
Schüler immer alles zu teuer und danach waren sie eh nicht mehr 
relevant.

von Olli Z. (z80freak)


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MaWin schrieb:
> Das Ziel war nur den Nachbau zu verhindern durch Bestempelung von
> normalen Chips mit ELV Phantasienamen, ( BAS33 = ELV DX400 ) so dass man
> die Bausätze für teures Geld kaufen musste.

Volle Zustimmung. Aber nicht nur der Nachbau wurde dadurch letztlich 
erfolgreich verhindert, sondern auch jegliche Form von Langlebigkeit und 
Weiterentwicklung. Denn dadurch das der Quelltext solcher Bausteine 
nicht offengelegt wurde wird verdammt man teils durchaus hervorragenden 
Produkten zu Elektroschrott. Nachhaltigkeit ist irgendwie anders...

So gesehen müsste man jedem Abraten etwas von ELV zu kaufen...

von Bernd (Gast)


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bork schrieb:
> 
https://www.eq-3.de/presse/detail/goldener-computer-2019-fuer-den-gruender-von-eq-3.html
1
COMPUTER BILD zeichnet Prof. Heinz-G. Redeker für sein Lebenswerk aus
Auf diese Auszeichnung würde ich genauso verzichten, wie auf den 
Vaterländischen Verdienstorden (in Gold).

von Dietmar S. (Gast)


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Ralph S. schrieb:

> Zwei mal hatte ich einen Bausatz gekauft gehabt und  beide male war das
> nicht so einfach (Bestückungsplan stimmte mit den Gegebenheiten nicht
> überein).

Dies kann ich bestätigen. Die deshalb zerstörten FETs habe ich nicht 
etwa ersetzt bekommen, ich musste sie teuer kaufen. Damals gabs ja kein 
e_Bay, also bei einem der bekannten Elektronikversender, entweder mit 
Mindermengenzuschlag oder zusätzlich bestellten Teilen die ich 
eigentlich gar nicht brauchte. Die Bausätze selbst waren ja schon teuer 
genug.

von Der müde Joe (Gast)


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Möchte noch erwähnen, dass auch Elektor dieses Problem hat, dass so gut 
wie keine Schaltung mehr ohne programmierten Microcontroller auskommt. 
Ich weiß nur nicht, ob wenigstens davon dann die Software, zumindest für 
die sog. "Mitglieder", frei herunterladbar ist.

von Praktiker (Gast)


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Hallo

Manfred schrieb:
> Diese "Fachzeitschrift" war ein Bastlerblatt mit netten Ideen, aber
> jeder Menge wackeliger und nicht nachbausicherer Schaltungen.

Für mich war die Elektor (wie auch andere "Fach"-magazine) eben eine 
Fach- ja fast schon Profizeitschrift.

Ich war damals aber auch jung und es gab das WWW noch nicht.
Je älter ich wurde und je mehr das WWW "für alle" Realität wurde umso 
klarer wurde mir aber, das nahezu alle Fachzeitschriften auch nur mit 
Wasser kochen und die Autoren, Entwickler oder auch Tester sehr oft 
"nur" ambitionierte Laien sind, die zwar öfter einen Beruflichen 
Hintergrund haben aber es sich dann doch nicht bei den Artikeln und 
eventuell Schaltungen um Detailberichte, neue Entwicklungen oder genial 
verdichtete Fachbücher (E-Technikstudium auf 5 leichtverständlichen 
Seiten) handelt.

Zu den größten Witzen gehörten Beiträge in der Elektor (wohl aber auch 
anderen ähnlichen Zeitschriften) in den frühen 2000er Jahren wo es die 
Firmware (mit µC) nur gegen Geld beim Verlag oder als E-Mail Anfrage 
beim Autor gab - aber im Netz ganz offiziell vollkommen kostenfrei bzw. 
ohne Anfrage herunterladbar bei einen Auftritt (in einen Forum, einen 
"Sammelbecken" oder was es auch immer genau war weis ich aber nicht 
mehr) des Autoren gab.
Auch im Bereich der Autonomiezeitschriften, das ein weiteres immer 
wieder aufkeimendes weiteres Interessengebiet von mir ist, musste ich 
feststellen das auch dort nur mit Wasser gekocht wird (viele 
Amateurberichte - wobei Amateur nicht bedeutet das kein Fachwissen 
vorliegt eher das Gegenteil ist der Fall- Amateur also im Wortsinne des 
echten Liebhabers der sein Geld aber mit was anderen verdient) und oft 
"nur" wissenschaftliche Erkenntnisse und "echte Fachartikel" in die 
Sprache des interessierten "Laien" übersetzt und eingedampft werden, was 
aber durchaus eine richtige und wichtige Leistung ist die (kostenfrei 
und auf deutsch) schwierig im Netz zu finden ist.

Da das im E-Technik und Bastelumfeld aber nicht mehr notwendig ist eben 
weil "überall" und auch richtig gutes im Netz zu finden ist wundert es 
mich nicht das außer (noch...?) der Elektor eigentlich nichts überig 
geblieben ist.



Zumindest als jemand der in den 70er, wohl aber auch noch 80ern und 
natürlich davor geborene war es ja typisch das man bis in der Zeit als 
junger Erwachsener annahm das was in den Medien - vor allem TV und 
Tageszeitungen verbreitet wurde immer die absolute Wahrheit war und die 
Leute die das "erzählten" in diesen Bereich allwissend waren und alles 
auf Fakten beruhte und Meinung keinerlei Einfluss hatte - ja bestimmten 
Sendern und Zeitungen wurde ein gewisse Ausprägung angedichtet - aber 
trotzdem:
Was als Katastrophe bezeichnet wurde - war tatsächlich eine Katastrophe.
Wenn mal wieder die Strompreise erhöht wurden - dann wurde tatsächlich 
der Strom (und nicht der elektrische Energie) teurer.
Wenn über irgendwas mit auch nur geringen Technischen Wissenschaftlichen 
Hintergrund berichtet wurde - war natürlich alles vollkommen richtig 
dargelegt...

Erst als ich älter wurde, Fachspezifische Interessen entwickelte und 
später dann auch eine Ausbildung in diesen Umfeld erhalten habe, das WWW 
immer mehr eine Informationsquelle für alle und durch alle wurde (Echtes 
Fachberichte,zugriff auf alle möglichen Papiere ohne umfangreiche Suche 
und hohen Kosten,  Einsichten durch Leute die wirklich aktiv in davor 
"unsichtbaren" Bereichen arbeiten und das dann mal vorstellten -Das ach 
so oberflächliche Youtube ist da immer noch eine Goldquelle- usw.) hat 
mir dann klar gemacht:
Journalisten, der absolute Großteil von Autoren der Fachzeitschriften 
die sich an "uns Normalos" wenden sind auch nur "normale" Menschen die 
ihre Meinungen in den Artikeln mit hineinspielen lassen, die bei weiten 
nicht alles Wissen, die manchmal aber gerne auf "Allwissend" machen, ja 
die manchmal sogar Interessen haben mit ihren Berichten und Artikeln 
Geld zu scheffeln - gerade bei den "Bastelberichten".
Zum Glück hat das WWW vor allem den letztgenannten tüchtig in die Suppe 
gespuckt - bzw. sie gezwungen mehr zu bieten und klar darzulegen das sie 
auch kommerzielle Interessen haben ("Dauerwerbesendung" Einblendung in 
so manchen YT Videos".

Wer mal in echte Fachzeitschriften schauen durfte, den wird auch schnell 
klar werden das der Spaß und die entspannte Lesbarkeit ganz bestimmt 
nicht an erster Stelle steht... Ich behaupte mal das sich 
Fachzeitschriften nur echte Fachleute antun bzw. öfter auch "nur" 
irgendwo in Bibliotheken des Prestiges wegen herumstehen und mehr oder 
weniger "nie" wirklich genutzt werden...

Praktiker

P.S. : Ein kleiner Rant - warum wird meine Formatirung eigentlich 
Ignoriert?
Absätze die ich im Textfeld  mache werden nicht übernommen, der 
zeilenumbruch findet nicht dort sattt wo ich ihn vorgesehen hab, Absätze 
über mehrer Zeilen (um Optisch weiter Ausführungen bzw. ein mehr in OT 
gehendes zu zeigen) - das alles Funktioniert nicht wirklich...
Keine Katastrophe - aber doch seeeehr unschön...

von Olli Z. (z80freak)


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Heinz R. schrieb:
> Das eine war eine Fachzeitschrift - das andere ein Verkaufskatalog, wo
> man bisschen was raus lässt, aber vieles geheim bleibt...

Stimmt wohl... besonders mit Quellcode tat man sich da sehr schwer. 
Einzig zusammenlöten durfte man selbst.

von Olli Z. (z80freak)


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MaWin schrieb:
> KTY81 = ELV SAX965, SAS965 = KTY81-121
Wäre es da nicht mal an der Zeit zu leaken und eine Liste mit bereits 
bekannten Echtbezeichnungen für ELV Bausätze zu veröffentlichen?

von Praktiker (Gast)


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Praktiker schrieb:
> der Autonomiezeitschriften

...der Astronomiezeitschriften...

Vielleicht besser doch die Rechtschreibkorrektor abschalten und dafür 
halt mal den Wiederstant, den Satellitten usw. durch gehen lassen ? ;-)

von N. A. (bigeasy)


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MaWin schrieb:
> KTY81 = ELV SAX965, SAS965 = KTY81-121

Erinnert mich an ELVs [gar nicht mal so] Digitales 
Induktivitätsmessgerät DIM 7000
https://www.yumpu.com/xx/document/view/5368235/bauanleitung-elv

Der "besonders hochwertige" Operationsverstärker XS004 A stellte sich 
nach abziehen des Aufklebers als gewöhnlicher TL084 heraus. Ende der 
90er Jahre hat sich ELV nicht einmal mehr die Mühe gemacht, die ICs neu 
zu beschriften und stattdessen einfach einen Aufkleber drübergepappt.

: Bearbeitet durch User
von Olli Z. (z80freak)


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Ralph S. schrieb:
> Dann ging das los mit den programmierten Bausteinen und es gab noch
> Layouts aber das Programm das eine Schaltung benötigte, sei es in einem
> EPROM oder im Speicher eines Mikrocontrollers war nicht mit abgedruckt
EPROMs/EEPROMs könnte man ja zumindest noch auslesen und zum Download 
bereitstellen. Sicher nicht öffentlich, denn da sähe ELV garantiert ihre 
Markenrechte verletzt für Geräte die 20 Jahre schon nicht mehr im Markt 
verkauft werden...
Ich hatte mal versucht an ein EEPROM für ein Meßgerät zu kommen, no 
Chance, obwohl ich nachweisen konnte das ich das Gerät besitzt und bei 
ELV mal direkt gekauft hatte. Da redet man sich raus das Daten aus jener 
Zeit nicht mehr verfügbar seien.

von Olli Z. (z80freak)


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N. A. schrieb:
> Der "besonders hochwertige" Operationsverstärker XS004 A stellte sich
> nach abziehen des Aufklebers als gewöhnlicher TL084 heraus. Ende der
> 90er Jahre hat sich ELV nicht einmal mehr die Mühe gemacht, die ICs neu
> zu beschriften und stattdessen einfach einen Aufkleber drübergepappt.
Ich würds ja noch verstehen wenn ELV selektiert hätte und solche Ware 
mit einem gewissen Aufpreis angeboten hätte. Was mich enorm stört ist 
die Unehrlichkeit, ja fast schon ostfriesische Schlitzohrigkeit mit der 
hier die Leser über den Tisch gezogen wurden.

von Stefan F. (Gast)


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Da Software und Elektronik miteinander verschmolzen sind, und die 
Software einen immer größer werdenden Anteil hat, sollte der ELV Verlag 
nicht nur die Schaltungen erklären, sondern auch die Software. Sonst ist 
das nur ein halbes Werk.

Natürlich gehört dazu, dass der Quelltext veröffentlicht wird. Sonst 
kann ich mir gleich einen China-Bausatz kaufen und wie Ikea Möbel nach 
Bildern zusammen setzen.

Weil eben dies fehlt, abonniere ich die ELV schon lange nicht mehr. 
Leider gibt es offenbar keinen würdigen Nachfolger. Ich wäre durchaus 
bereit, eine Menge Geld für sorgfältig zusammen getragene Informationen 
in Kombination mit Bausätzen auszugeben. Nur gibt es das leider nicht 
mehr.

Oder doch? Für Hinweise wäre ich dankbar.

von MaWin (Gast)


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Olli Z. schrieb:
> Da redet man sich raus das Daten aus jener Zeit nicht mehr verfügbar
> seien.

Na, dann sollten sie sich dich freuen, wenn ELV selbst ihr altes 
ROM-Image kostenlos aus dem WWW laden kann, um so wieder in Besitz ihrer 
IP zu kommen.

Oliver S. schrieb:
> Seit ich vor vielen Jahren so einen elv Bausatz in den Fingern hatte
> meide ich diesen Hersteller.

Ralph S. schrieb:
> Aber ich hatte mich dann von ELV verabschiedet

Tja, gierige Unternehmen ahnen gar nicht, wie sie in ihrer Gier ihr 
Unternehmen ruinieren.

Die ELV Entwicklungsmannschaft hat sich mal Mühe gegeben, aber die 
Schaltungen sahen nur professionell aus, damit sie kommerziell 
marktfähig gewesen wären fehlte immer ein bischen was an 
Betriebssicherheit, so blieb es Bastelware.

Wenn sie nicht nur nachbaubar, sondern nachvollziehbar gewesen wären 
(also open source), und in Folge gepflegt worden wären, wäre die ganze 
Entwicklungsarbeit von damals nicht für die Katz und heute in der Tonne 
gelandet, sondern liesse sich geupdated immer noch verkaufen.

So hat sich ELV vom FS20 zu Homematic zurückgezogen und macht dasselbe 
Problem erneut durch: einfach zu teuer, zu  gierig.

So übernimmt Shelly und die Chinesen den Markt.

von Praktiker (Gast)


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Hallo

Mein Hinweis:

Das WWW - Foren, Blogs, Youtubevideos - da gibt es Sahnestückchen ohne 
Ende - leider aber eben nicht so leicht auffindbar oder auch dort wo man 
sie nicht vermutet.
Schön zusammensortiert, eventuell auch noch passend zu einen 
Themenbereich und das dann so wie du (und eigentlich auch ich) es gerne 
haben würden... da kann ich dir leider auch nicht helfen.
Ein bedarf besteht ja wohl wie man sieht wenn man entsprechende Begriffe 
bzw. Formulierungen in die Suchmaschinen eingibt.
Das an erster Stelle meist komerzielle und wie der ELV Verlag eben mit 
den Null Nutzen bzw. Firmwarehintergründen kommen ist leider auch 
Tatsache.
"Firmware" das große "NoGo" und die Geheimnissquelle der "großzügigen" 
Erbauer die ihre Werke (eben nicht) der Allgemeinheit zur Verfügung 
stellen.

Dabei hast du Punktgenau beschrieben was auch mir gefallen würde - 
bleibt halt nur die mühsame und leider auch zufällige Suche nach den 
bestehenden Sahnestückcken wo alles und das wie und warum der Firmware 
(der Entwicklung, die Gedanken dahinter) detalliert und verständlich 
erklärt werden...

Praktiker

von Praktiker (Gast)


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Hallo

Der müde Joe schrieb:
> Ich weiß nur nicht, ob wenigstens davon dann die Software, zumindest für
> die sog. "Mitglieder", frei herunterladbar ist.

Doch das geht -. man muss sich zwar Anmelden -Wegwerf E-Mail Adresse und 
Phantasiename reicht aus- aber der absolute Großteil der Firmware ist 
frei (überhaupt) zum herunterladen - außer irgendein Steinzeitautor der 
nicht die Zeichen der Zeit erkannt haban (Hallo Herr Sand... wenn der 
auch für "jemand" anders aktiv ist -73- wer das jetzt versteht weis 
welchen "Poser vor den Herrn" ich meine) kommt mit seinen Urheberrechten 
daher.

Praktiker

von Marek N. (Gast)


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Aber, aber, prügelt doch nicht zu sehr auf die ELV ein! Wo sonst soll 
man wohl Gartenschläuche beziehen? Die Baumärkte haben ja noch 
geschlossen.

Ich hab die ELV von 1995 bis etwa 2005 regelmäßig gekauft. Damals als 
Teenager war es natürlich schon beeindruckend, was man so mit dieser 
"Elektronik" machen kann, aber schon damals wurden die Schaltungen nicht 
wirklich genau erklärt. Mit dem aufkommenden Internet entdeckte ich 
dann, dass die meisten Schaltungen oft nur auf Application Notes der 
Hersteller basierten, schön verpackt in einem 7000-er Gehäuse.

Oftmals konnte man das damals halt nicht einschätzen und war froh, 
überhaupt was zu bekommen. Da hat man auch bei einem Pearl-Katalog 
gedacht: "Boah, geil!"

BTW: Hat jemand noch alte ELV oder Conrad-Katologe digitalisiert? Ich 
hätte noch nen ELV-Katalog von 1995 als Scan (3,2 GB), den ich bei 
Bedarf teilen könnte.

von Franz (Gast)


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Kaiser schrieb im Beitrag #6611770:
> Kater schrieb:
>
>> Link removed by Prof. Heinz - Gerhard Redeker
>
> Was soll das?

Bastler_HV schrieb:
> Vermutlich hat die ELV-Leitung bei mikrocontroler.net interveniert und
> darauf
> hin wurde der Link entfernt.

Quatsch. Kater hatte nur Spaß daran euch zu veralbern.

von Rainer V. (a_zip)


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Während Elektor und Elrad lange Zeit meine Ideeenquellen waren, habe ich 
ELV nur ein mal "benutzt". Es handelte sich um einen Videokonverter, bei 
dem als netter Nebeneffekt das Kopierschutzsinal unter den Tisch fiel. 
Unsere Kinder und deren Freunde haben das Gerätchen jahrelang benutzt, 
bis Video einfach nicht mehr angesagt war. Schreibe das jetzt, weil ich 
tatsächlich letzte Woche dieses Gerät in einem Karton auf dem Dachboden 
gefunden habe. Wie es aussieht, würde es wahrscheinlich problemlos 
funktionieren...
Gruß Rainer

von MaWin (Gast)


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Solche 'Geräte' gab es natürlich auch von Elrad und Elektor.
Heute kommst du für die Veröffentlichung von solchen 
Umgehungseinrichtungen ins Gefängnis.

von Percy N. (vox_bovi)


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Manfred schrieb:
> Das sehe ich auch so, ELV will vorrangig Bausätze verkaufen und wichtige
> Details nicht offenlegen.

Viel professioneller wird schwierig; so gesehen stimmt die Einschätzung.

von Rainer V. (a_zip)


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MaWin schrieb:
> Heute kommst du für die Veröffentlichung von solchen
> Umgehungseinrichtungen ins Gefängnis.

Na ja, ich meine mich zu erinnern, dass das damals auch nicht in die 
Welt posaunt worden war - von ELV. Stand einfach ganz lapidar in der 
Schaltungsbeschreibung. Dann gab es aber auch Beiträge anderer Hefte, 
die ganz offen mit "Kopierschutzkiller" geworben haben. Von rechtlichen 
Maßnahmen habe ich derzeit aber nichts gehört (was natürlich nichts 
heißt).
Gruß Rainer

von Marek N. (Gast)


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Es ist allgemein ein Niveauverlust bei "Fachzeitschriften" über die 
letzten 20 Jahre zu verzeichnen.

Macht aber nix. Bei Archive.org[1], American Radio History [2] und dem 
NVHR-Projket[3] gibt es mehr Lesestoff, als man in einem ganzen Leben 
überhaupt verarbeiten kann.

[1] https://archive.org/details/folkscanomy_electronics
[2] https://worldradiohistory.com/
[3] https://nvhrbiblio.nl/

von Stefan F. (Gast)


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Man nannte das einfach: Regenerierung der sync Signale. Die Schaltung 
reparierte ein fehlerhaftes Signal, denn genau das war der sogenannte 
Kopierschutz.

von Manfred (Gast)


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Karl B. schrieb:
> Manfred schrieb:
>> Diese "Fachzeitschrift" war ein Bastlerblatt mit netten Ideen, aber
>> jeder Menge wackeliger und nicht nachbausicherer Schaltungen.
>
> nicht unbedingt. Der Prozessorbausatz läuft heute noch.

Da ist Dir der Bezug verloren gegangen, "wackeliger und nicht 
nachbausicherer Schaltungen" bezieht sich auf Elektor.

Die war ein Ideengeber und sogar in der Firma in der Entwicklung im 
Umlauf, aber die Schaltungen lösten öfter mal Lacher aus.

von Praktiker (Gast)


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hallo

Marek N. schrieb:
> Es ist allgemein ein Niveauverlust bei "Fachzeitschriften" über die
> letzten 20 Jahre zu verzeichnen.


Na ja - sei mal nicht so streng.
Die Bedingungen haben sich besonders bei den populären (im Sinne von: 
Für das "Volk", den Amateur, den Konsumenten) Fachzeitschriften halt 
kräftig gewandelt.
Nahezu alle diese Themen werden auch -meist sogar kostenlos- im Netz 
abgehandelt und es stehen Medienformate zur Verfügung -hauptsächlich 
Videos, aber nicht nur-die es früher für solche "Nerdthemen" selbst wenn 
da ein breiteres Publikum dahinter stand nicht (kaum) gab.
Eigentlich müsste man ja meinen - dann strengen sich die 
Fachzeitschriften (Autoren, Herausgeber) besonders an -um einen Mehrwert 
und oder eine besonders gute und tiefgreifende, im besten sinne 
Journalistisch aufbereitete und recharierte -eventuell mit 
Exklusivinterviews oder einzigartigen Einblicken- "Storys" zu bringen.
Das kostet aber nun mal und passt somit eher schlecht mit einen 
schrumpfenden Markt zusammen, des weiteren scheinen mir die 
theoretischen Interviewpartner (bloß nichts falsches sagen bloß als 
40-70 Jahre alter weißer Mann in der Position Entwicklungschef, 
Universitätsprofessor, Firmenchef, Firmeninhaber, Physiker, Ingenieur 
keinesfalls so reden wie "man" halt sozialisiert wurde, aufgewachsen ist 
und hoffentlich unbeeindruckt von neuen "moden" auch weiterhin denkt - 
und zwar egal wie weit weg das Thema von Politik usw. entfernt ist - 
einfach nur traurig das es so ist...) und Institutionen welche 
einzigartige Einblicke gewähren könnten immer Vorsichtiger werden.

Auch das nicht ganz zu unrecht oder glaubst du das z.B. über die Technik 
und Vorgänge in einen Fleischerbtrieb, einen Kraftwerk, in der gesamten 
Petrochemischen Branche  berichtet werden könnte ohne das sich die 
üblichen Verdächtigen extrem Lautstark in der Öffentlichkeit oder sogar 
der Politik zu Wort melden, egal wie sehr es nur um technische Einblicke 
oder ähnliches gehen würde...

Auch treten viele dieser potentiellen Interviewpartner, Firmen, 
Institutionen aber auch die Amateure und Hobbyentwickler selbst in 
Erscheinung und brauchen gar keine populären Fachzeitschriften mehr.

Die echten (für uns jeweiligen Laien) unlesbaren und sehr teuren (das 
ist die Elektor noch ein Schnäppchen) Fachzeitschriften hingegen 
behalten ihr Niveau und ihre Wichtigkeit.

Ja im Markt der Populären Fachzeitschriften mit Tiefgang ist es dünn 
geworden - je populärer das Thema und je mehr auf Konsumprodukte bezogen 
umso mehr.
Bei Themen die sowieso schon einen kleinen Interessenschreis und größere 
Einstiegshürden haben sieht es da noch relativ gut aus - wobei da aber 
auch schnell der Interessenschreis so klein ist das es eigentlich auch 
"ganz" früher keinerlei Fachzeitschriften gab, bzw. nur innerhalb einer 
Clubmitgliedschaft und gerade dieser Bereich schon sehr früh vollständig 
ins Netz abgewandert ist.

Die Zeiten haben sich halt geändert - das ist nichts neues und war schon 
immer und ewig gab es die Verlierer (Die Postkutschen) und die Gewinner 
(Die Bahnlinienbetreiber und Dampflokbauer). Und klar die Verlierer 
red(et)en natürlich immer vom Untergang, unwiederbringlichen Verlusten 
und neuen (meist gar nicht existenten - siehe die "Gefahren" der 
wahnsinnigen Geschwindigkeiten  von mehr als 50km/h die bei der 
Einführung der Eisenbahn vor nun mehr deutlich über 180 Jahren) Gefahren 
für Gesundheit und Wohlergehen (Hier und aktuell- allerding mehr auf den 
Tageszeitungmarkt halt "Guter Journalismus" "Unabhängigkeit" usw.)

von Olli Z. (z80freak)


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Rainer V. schrieb:
> Es handelte sich um einen Videokonverter, bei
> dem als netter Nebeneffekt das Kopierschutzsinal unter den Tisch fiel.
Nur interessehalber, auch wenn hier etwas offtopic, was war das für 
einer? Da hätte ich durchaus Interesse dran.

von Olli Z. (z80freak)


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Rainer V. schrieb:
> MaWin schrieb:
>> Heute kommst du für die Veröffentlichung von solchen
>> Umgehungseinrichtungen ins Gefängnis.
> Na ja, ich meine mich zu erinnern, dass das damals auch nicht in die
> Welt posaunt worden war - von ELV. Stand einfach ganz lapidar in der
> Schaltungsbeschreibung. Dann gab es aber auch Beiträge anderer Hefte,
> die ganz offen mit "Kopierschutzkiller" geworben haben. Von rechtlichen
> Maßnahmen habe ich derzeit aber nichts gehört (was natürlich nichts

Ist auch bloß Panikmache von Leuten die leider keine Ahnung haben wovon 
sie reden, oder sog. "Anwälten" die aber auch nur Abzockvereine, äh 
Abmahnvereine betreiben. Als damals rauskam das JVC als Patentinhaber 
von VHS die Hersteller zur Auswertung ihres eigenen Macrovisions zwingen 
wollte hat das deutsche Kartellrecht da ganz schnell nen Riegel vor 
geschoben. Aber wir schweifen ab...

von Rainer V. (a_zip)


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Olli Z. schrieb:
> Nur interessehalber

Sorry, ist sofort wieder im Karton verschwunden. Die Kinder werden sich 
freuen, wenn sie das alles mal entsorgen müssen :-)
Gruß Rainer

von Percy N. (vox_bovi)


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Praktiker schrieb:
> Na ja - sei mal nicht so streng.
> Die Bedingungen haben sich besonders bei den populären (im Sinne von:
> Für das "Volk", den Amateur, den Konsumenten) Fachzeitschriften halt
> kräftig gewandelt.

Das liegt sicherlich auch und gerade am fachlichen Umfeld. Anfang der 
80er konnte heise mit der Elrad -Beilage "computing today"  und später 
der c't noch umsetzbares Grundlagenwissen vermitteln, zB mit einer 
Speicherweiterung für den ZX 81 oder einem Adapter für C 64; es musste 
nicht immer gleich ein CP/M-System auf einer einzigen Europakarte seim. 
Vergleichbare Projekte gibt es heute eher nicht mehr, wenn man von der 
Maker-Szene oder "hacks" absieht.

Praktiker schrieb:
> Die echten (für uns jeweiligen Laien) unlesbaren und sehr teuren (das
> ist die Elektor noch ein Schnäppchen) Fachzeitschriften hingegen
> behalten ihr Niveau und ihre Wichtigkeit.
Ja, aber es gibt halt eine immer größer werdende Lücke.
> Ja im Markt der Populären Fachzeitschriften mit Tiefgang ist es dünn
> geworden - je populärer das Thema und je mehr auf Konsumprodukte bezogen
> umso mehr.
Das ist nichts Neues - und Pseudofachzeitschriften ohne Tiefgang, die 
besser special-interest-mags heißen sollten, gab es auch schon länger, 
wenngleich nicht so viele. Zwar gab es Mitte/Ende der 80er an jedem 
besseren Bahnhiskiosk mibdesten 60 oder 80 verschiedene Computertitel zu 
kaufen, aber das war eine Spitze zu den Goldgräberzeiten in diesem 
Marktsegment.
Für Musiker gab es seit den 70ern Riebes Fachblatt, später dann auch 
spotlight; Niveau jeweils bodennaher Kunstflug. Heute kannst Du für jede 
einzelne Saite Deiner Klampfe eine eigene Illu kaufen, dazu noch ein 
halbes Dutzend für Homerecording und und und ... nur sind sie keineswegs 
besser geworden.

Die sind meist recht einfach zu finden; die werden gern in der Nähe der 
zahlreichen Tattoo-Fachmagazine ausgelegt. Ich fürchte, Dermatologen 
bevorzugen die Lancet.

Manfred Görtemaker war gerade dieses Wochenende mit einem interessanten 
Statement zu vernehmen: seiner Meinung nach hat sich das Berufsbild des 
Journalisten gewandelt, ubd zwar dahingehend, dass keinerlei spezielle 
Fachkenntnisse mehr vorausgesetzt werden. Das,entspricht meinem 
Eindruck.

: Bearbeitet durch User
von Dietmar S. (Gast)


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Olli Z. schrieb:
> Ist auch bloß Panikmache von Leuten die leider keine Ahnung haben wovon
> sie reden, oder sog. "Anwälten" die aber auch nur Abzockvereine, äh
> Abmahnvereine betreiben.

Ich wollte das schon heute Nachmittag schreiben, aber dachte dann ich 
schreib nur wieder unnötiges Zeug: Den Videoconverter würde ich 
jedenfalls nicht in der Bucht anbieten, eine Abmahnung kommt postwendend 
ins Haus. Du kannst dessen versichert sein. Ein ähnliches Gerät hab ich 
mal von einem Kumpel geschenkt bekommen. Was macht man heute damit? Das 
Gehäuse war zu schade um es wegzuwerfen. Ich habe dann die Platine 
rausgeschmissen, dafür schmückt jetzt eine Temperaturreferenz das 
Innere.

von Rainer V. (a_zip)


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Dietmar S. schrieb:
> Den Videoconverter würde ich
> jedenfalls nicht in der Bucht anbieten

Hab ich auch nicht vor...wie gesagt, das Ding fiel mir zufällig in die 
Hände bei der Suche nach...und der Thread hat mich daran erinnert. Das 
ist alles...
Gruß Rainer
PS. die Idee mit dem Gehäuse hatte ich auch und werde es bei passender 
Gelegenheit wohl nutzen.

von 123 (Gast)


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ja ja der ELV verlag,

Wenn das Bild der bestückten Leiterplatte nicht zum Layout passt, und 
das Layout nicht zum Stromlaufplan, ... (und Bild natürlich auch nicht 
zum Stromlaufplan) dann fragt man sich schon, ...

von Rainer V. (a_zip)


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123 schrieb:
> Wenn das Bild der bestückten Leiterplatte nicht zum Layout passt, und
> das Layout nicht zum Stromlaufplan

Es war damals aber zwingend nötig (und bekannt), bei einem Projekt über 
mehrere Wochen die Besprechungen und Korrekturen zu verfolgen. Das galt 
für alle Bastel- oder Bausatzprojekte und war natürlich ärgerlich, aber 
doch zu verschmerzen :-)
Gruß Rainer

von fünf vor zwELV (Gast)


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darf ich jetzt also meinen ELV VCP-7001
nicht besitzen, nicht benutzen oder nicht verkaufen?

Der umgeht ja nicht den Kopierschutz sondern erzeugt nur die Sync-Pulse 
neu, und das zufällig genau an der Stelle wo sie vorher waren.

von Marek N. (Gast)


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Hm, an Errata in der ELV kann ich mich nicht erinnern.
Bei de4 Elektor soll es aber wohl öfters sowas gegeben gaben, hab ich 
gehört.

von Percy N. (vox_bovi)


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fünf vor zwELV schrieb:
> Der umgeht ja nicht den Kopierschutz sondern erzeugt nur die Sync-Pulse
> neu, und das zufällig
Nicht wirklich  ...
> genau an der Stelle wo sie vorher waren.

Lies dazu mal ein bisschen:
https://www.gesetze-im-internet.de/urhg/__108b.html

Meiner Meinung nach passt das schon deshalb nicht, weil es nicht um den 
Zugang zu dem Werk geht, so dass letztlich offen bleiben kann, ob hier 
eine wirksame technische Maßnahme umgangen wird.

Leider scheint der Gesetzgeber diese Auffassung nicht zu teilen:
"(2) 1Technische Maßnahmen im Sinne dieses Gesetzes sind Technologien, 
Vorrichtungen und Bestandteile, die im normalen Betrieb dazu bestimmt 
sind, geschützte Werke oder andere nach diesem Gesetz geschützte 
Schutzgegenstände betreffende Handlungen, die vom Rechtsinhaber nicht 
genehmigt sind, zu verhindern oder einzuschränken. 2Technische Maßnahmen 
sind wirksam, soweit durch sie die Nutzung eines geschützten Werkes oder 
eines anderen nach diesem Gesetz geschützten Schutzgegenstandes von dem 
Rechtsinhaber durch eine Zugangskontrolle, einen Schutzmechanismus wie 
Verschlüsselung, Verzerrung oder sonstige Umwandlung oder einen 
Mechanismus zur Kontrolle der Vervielfältigung, die die Erreichung des 
Schutzziels sicherstellen, unter Kontrolle gehalten wird."
https://dejure.org/gesetze/UrhG/95a.html

Beitrag #6613519 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6613541 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Jens M. (schuchkleisser)


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Marek N. schrieb:
> Hm, an Errata in der ELV kann ich mich nicht erinnern.
> Bei de4 Elektor soll es aber wohl öfters sowas gegeben gaben, hab ich
> gehört.

Da ELV immer nur einen "Monatskatalog" hatte, wären Rev2-Platinen ja 
negativ gewesen: wer hätte den alten Schrott noch gekauft?
Also blieben die Fehler drin.

von Olli Z. (z80freak)


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Dietmar S. schrieb:
> Ich wollte das schon heute Nachmittag schreiben, aber dachte dann ich
> schreib nur wieder unnötiges Zeug: Den Videoconverter würde ich
> jedenfalls nicht in der Bucht anbieten, eine Abmahnung kommt postwendend
> ins Haus. Du kannst dessen versichert sein. Ein ähnliches Gerät hab ich

Glaub ich nicht. Die Bucht und Kleine Bucht ist voll von solchen Geräten 
und rein theoretisch wäre davon jedes digitale Mischpult betroffen.

von fünf vor zwELV (Gast)


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Ich gehe mal davon aus, dass ich den VCP-7001 verkaufen könnte. Ich muss 
ja lediglich kein Steckernetzteil mitliefern und schon ist das Gerät 
nicht Betriebsbereit.

von Soul E. (Gast)


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Olli Z. schrieb:

> Glaub ich nicht. Die Bucht und Kleine Bucht ist voll von solchen Geräten
> und rein theoretisch wäre davon jedes digitale Mischpult betroffen.

Ein Bekannter hat vor einigen Jahren bei Ebay einen Timebase-Corrector 
angeboten. Das war ein Gerät aus einem Fernsehstudio, welches man 
verwendet um MAZ-Aufzeichnungen zu ent-jittern. Der hat in der Tat eine 
Abmahnung kassiert, weil man das Gerät auch zum Umgehen des 
Macrovision-Kopierschutzes verwenden kann. Parallel dazu wurden auch 
Kameras, Stative und Umatic-Recorder verkauft, die gingen so durch.

von Pork (Gast)


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Gegen die Abmahnung hat er aber hoffentlich Widerspruch eingelegt und 
sich das nicht gefallen lassen...

von Stefan F. (Gast)


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fünf vor zwELV schrieb:
> Ich gehe mal davon aus, dass ich den VCP-7001 verkaufen könnte. Ich muss
> ja lediglich kein Steckernetzteil mitliefern und schon ist das Gerät
> nicht Betriebsbereit.

Bei einzelnen Geräten aus privater Hand hinterfragt das sowieso keiner, 
lass dich nicht verrückt machen.

von Dietmar S. (Gast)


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Olli Z. schrieb:
> Dietmar S. schrieb:
>> Ich wollte das schon heute Nachmittag schreiben, aber dachte dann ich
>> schreib nur wieder unnötiges Zeug: Den Videoconverter würde ich
>> jedenfalls nicht in der Bucht anbieten, eine Abmahnung kommt postwendend
>> ins Haus. Du kannst dessen versichert sein. Ein ähnliches Gerät hab ich
>
> Glaub ich nicht. Die Bucht und Kleine Bucht ist voll von solchen Geräten
> und rein theoretisch wäre davon jedes digitale Mischpult betroffen.

Probier's doch aus :)

von Heinz R. (heijz)


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Soul E. schrieb:
> Ein Bekannter hat vor einigen Jahren bei Ebay einen Timebase-Corrector
> angeboten. Das war ein Gerät aus einem Fernsehstudio, welches man
> verwendet um MAZ-Aufzeichnungen zu ent-jittern. Der hat in der Tat eine
> Abmahnung kassiert, weil man das Gerät auch zum Umgehen des
> Macrovision-Kopierschutzes verwenden kann.

Und da hat er sich nicht gewehrt?
Ok, wir haben die TBCs von Extron, Kramer usw einfach entsorgt - aber da 
muss er schon ein bisschen mehr getrieben haben als einfach ein 
Studiogerät zu verkaufen?

von MaWin (Gast)


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Heinz R. schrieb:
> Und da hat er sich nicht gewehrt

Es geht der Contentmafia nicht um Recht und Gesetz, sondern sie haben 
mit Raubmörderkopiererverfolgung gezeigt dass sie gerne mehr für sich 
fordern, als ihnen zusteht. Reine Gier.
So WarnerBros die illegalerweise jahrzehnte für den Song "Happy 
Birthday" abkassieren, obwohl sie gar nicht die Rechte daran haben.

Natürlich ist ein TBC kein verbotenes Gerät.

von Volker S. (sjv)


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Wenn euch ELV und Elektor nicht reichen, hier gibts prof. (historische)
Literatur ohne Ende frei zum Download:
https://worldradiohistory.com/index.htm

von Dietmar S. (Gast)


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Im Grunde (obwohl, jetzt wird's schon wieder Offtopic), gehört das 
Abmahnverfahren einfach mal überarbeitet. Aber da wird sich vermutlich 
nichts mehr tun bevor ich sterbe. Ich bin ja gar nicht für eine 
Abschaffung. Es kann nur nicht angehen, dass sich bestimmte Personen 
daran bereichern. Vor der Abmahnung ein erstes Schreiben kostenlos per 
Einschreiben (es spricht ja nix gegen eine 
Bearbeitungs-/Aufwandspauschale im zweistelligen Bereich), dann kann man 
meinetwegen abkassieren, was dann ja (vor allem bei manch Unbelehrbarem) 
Sinn macht.

Volker S. schrieb:
> Wenn euch ELV und Elektor nicht reichen, hier gibts prof. (historische)
> Literatur ohne Ende frei zum Download:
> https://worldradiohistory.com/index.htm

Ich habe mich vor zwei Jahren durch die amerikanischen 
Elektronik-Zeitschriften gelesen. Teils interessant, teils aber auch 
nicht so toll. Bei manchen war es eher anders herum als weiter oben 
geschrieben, das Niveau stieg in den 1990ern. In den 1960ern bis 1980ern 
reihten sich im regelmäßigen Wechsel die immergleichen Bauanleitungen 
aneinander. Alarmanlagen von A bis Z und wieder von Z bis A, Januar 
Alarmanlage, März schon wieder, zig mal elektronischer Würfel, usw... 
Fiel mir halt auf, nachdem ich die alle in wenigen Wochen nacheinander 
am Bildschirm durchblätterte. Gelegentlich waren aber auch ausgefallene 
Ideen dabei. Ich sollte dort mal wieder reinsehen, inzwischen sind 
sicher viele neue Ausgaben hinzugekommen.

von Karl B. (gustav)


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Hi,
ELV verlangt für ein Datenblatt Geld.
(Quittung kann verifiziert werden. Ich kann also den Beweis antreten. 
ELV-Journal Beitrag.)
Es ging zwar nur um 49 Eurocent.
Und jetzt finde ich genau dasselbe Datenblatt ohne irgendeine 
Bearbeitung und Änderung im Internet freigegeben.
Das finde ich unfair.
Andersherum, hat ELV Dinge aus dem Netz "verkauft" und damit ihrerseits 
gegen das Copyright verstoßen?
Der Verdacht drängt sich mir nämlich auf.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Jens M. (schuchkleisser)


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Die fuffzich fennich waren nicht für das DaBla sondern für die 
Bereitstellung.

von Karl B. (gustav)


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Hi,
in der Quittung steht die Bezeichnung des Bauteils drin, nicht das 
Datenblatt dazu.
Von Bereitstellungsgebühr ist da nirgends die Rede.
Etwas unscharf formuliert in der Quittung.
Für Literatur wäre nämlich nur der halbe Umsatzsteuersatz anzuwenden.
Tatsächlich wurden 19% berechnet.
Das Bauteil habe ich woanders gekauft.
Bei ELV nur das Datenblatt downgeloaded - gegen Gebühr.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Jens M. (schuchkleisser)


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Karl B. schrieb:
> Bei ELV nur das Datenblatt downgeloaded - gegen Gebühr.

Ja und?
Bloß weil heute alles in Daten bezahlt wird und damit "kostenlos" ist, 
hat man nicht mehr auf dem Schirm das da Kosten aufkommen.
Irgendeiner bei ELV hat das Papier gesucht, eingescannt, 
verschlagwortet.
Und die Maschine die es dir angeboten hat braucht Strom und hat Geld 
gekostet.
Außerdem war da ja noch die Dienstleistung, dir Unterlagen zur Verfügung 
zu stellen, die du woanders offensichtlich nicht bekommen hast.
All das muss bezahlt werden, und dafür war die Gebühr.

Conrad hat jahrelang Faxabrufdienste laufen lassen, mit teuren 
Telefonnummern.
Da war es auch so: die Gebühr war dafür das es das gab.
Die Alternative war, teure Bücher irgendwo zu bestellen, in denen 992 
der 1000 Seiten aktuell uninteressant waren.

von Karl B. (gustav)


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Hi,
hatte schon Datenblatt, wollte nur noch etwas mehr an potenziell 
vorhandenen Infos haben.
Was mich ärgert, ist, dass ich die Katze im Sack kaufen musste.
Normalerweise gibt es heute für Literaturauszüge Vorschaufunktionen.
Hätte ich gesehen, dass da nichts wesentlich Neues drinsteht, hätte ich 
nicht gekauft.
"...Es werden keine Schaltungspatentlizenzen impliziert
und Manufacturer behält sich das Recht vor, die Schaltung jederzeit ohne 
vorherige Ankündigung zu ändern..."
Wie sieht es mit Copyright aus. Aus dem Dable geht das nicht hervor.
Also Grauzone.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


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Karl B. schrieb:
> Wie sieht es mit Copyright aus. Aus dem Dable geht das nicht hervor.
> Also Grauzone.

Was erwartest Du? In jedem ernstzunehmenden Elektronikheftchen finden 
sich diverse salvatorische Klauseln im Hinblick auf gewerblichen 
Rechtsschutz.

von Stefan F. (Gast)


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MaWin schrieb:
> Es geht der Contentmafia nicht um Recht und Gesetz, sondern sie haben
> mit Raubmörderkopiererverfolgung gezeigt dass sie gerne mehr für sich
> fordern, als ihnen zusteht. Reine Gier.

Ich denke da an die arme Oma die wegen Verbreitung von Raubkopien 
verurteilt wurde, nachdem die Telekom ihr einen DSL Router auf 
schwatzte. Die Arme Frau wusste nicht einmal, was Internet überhaupt 
ist.

Das hat die Contentmafia aber nicht davon abgehalten, aus einer Hand 
voll Uploads mit ihrer IP phantastische Millionen Folgekopien hoch zu 
rechnen, für die sie bezahlen sollte.

Am Ende musste die Oma nur für die Hand voll Files zahlen, die man ihrer 
IP direkt zuordnen konnte.

von Wutscwutsch (Gast)


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von Albert (Gast)


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Stefan hast du hierzu eine Quelle für diese Oma Story?

von michael_ (Gast)


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Wie hieß doch der berüchtigte Abmahn-Anwalt in den Neunzigern?
Der hat massenweise brave kleine Leute abgezoggt.
Ist aber dann kurzfristig verstorben.
Vielleich war da auch Novi... im Spiel.

von Dietmar S. (Gast)


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Möglicherweise dieser noch recht aktuelle Fall. Wenn ich in dem Artikel 
lese, dass Familie, Freunde und Besucher den Internetzugang benutzt 
haben ergibt das schon wieder ein anderes Bild. Allerdings stehen da 
nicht sonderlich viele Details.
https://www.derstandard.de/story/2000118071489/70-jaehrige-ohne-pc-wird-fuer-filesharing-teuer-abgemahnt

In meiner Erinnerung gab es aber noch einen (vermutlich nicht nur einen) 
länger zurückliegenden Fall, wo die Omi von überhaupt nichts wusste.

Hab auf die Schnelle nur diesen gefunden, der ist aber schon von 2011:
https://www.spiegel.de/netzwelt/web/internet-urteil-rentnerin-ohne-computer-muss-wegen-raubkopie-zahlen-a-804629.html

Eine Schande.

von michael_ (Gast)


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michael_ schrieb:
> Wie hieß doch der berüchtigte Abmahn-Anwalt in den Neunzigern?

Der wars.
Der Schrecken jedes PC-Benutzers.

von michael_ (Gast)


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Beitrag #6615282 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Karl B. (gustav)


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Percy N. schrieb:
> Was erwartest Du? In jedem ernstzunehmenden Elektronikheftchen finden
> sich diverse salvatorische Klauseln im Hinblick auf gewerblichen
> Rechtsschutz.

Hi,
wenn ich für etwas bezahle, will ich damit machen, was ich möchte.
Weder in der Rechnung noch in der mickrigen einen Seite aus dem 
ELV-Journal, die mir zum Download bereitgestellt wurden, ist irgendetwas 
von "salvatorischer Klausel" zu sehen.
Das erinnert mich immer an die Art, wie früher Software "vermarktet" 
wurde:
Shareware war billig und frei. Auch zum Kopieren. Und Weitergeben an 
Freunde und Bekannte. Sobald man die Version dann registrieren ließ, 
durfte man weder weitergeben, noch irgendwo anders als auf dem einen 
Rechner verwenden.
Dabei wurde immer den Eindruck erweckt, erst die registrierten Versionen 
böten den vollen Funktionsumfang und volle Rechte. Da wurde man schnell 
eines Besseren belehrt. Möglichst schnelle Verbreitung durch Shareware 
und dann den "Sack zumachen".

ciao
gustav

von ~Lolita~ (Gast)


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michael_ schrieb:
> michael_ schrieb:
>> Wie hieß doch der berüchtigte Abmahn-Anwalt in den Neunzigern?
>
> Der wars.
> Der Schrecken jedes PC-Benutzers.

Ohja, Günni.

Hat der sich nicht dann selbstgemordet, als herauskam,
das er nach der Arbeit neneinen großen gewerblichen
Raubkopiererring führte? ;-O


mfg

von michael_ (Gast)


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Ja, siehe Wiki-Link.

von Axel R. (axlr)


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Karl B. schrieb:
> Hi,
> in der Quittung steht die Bezeichnung des Bauteils drin, nicht das
> Datenblatt dazu.
> Von Bereitstellungsgebühr ist da nirgends die Rede.
> Etwas unscharf formuliert in der Quittung.
> Für Literatur wäre nämlich nur der halbe Umsatzsteuersatz anzuwenden.
> Tatsächlich wurden 19% berechnet.
> Das Bauteil habe ich woanders gekauft.
> Bei ELV nur das Datenblatt downgeloaded - gegen Gebühr.
>
> ciao
> gustav

Interessanter Aspekt, sehr gut!

von Manfred Scheer (Gast)


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Ob da auch "Otto " als Beispiel für ostfriesische Schlitzohrigkeit zählt 
?

Beitrag #6615588 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6615712 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6615727 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6615826 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Oliver S. (phetty)


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ELV, der Pro-Idee-Versand für Elektronik. Schön anzusehen, vollkommen 
überteuert, etwas elitär und geheimnisvoll.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Oliver S. schrieb:
> ELV, der Pro-Idee-Versand für Elektronik. Schön anzusehen, vollkommen
> überteuert, etwas elitär und geheimnisvoll.

"Vollkommen überteuert" würde ich nicht unterschreiben.

Die Bausätze und Geräte fand ich preislich ok, zumal es dazu dann auch 
den Schaltplan gab und das Gerät nachher auch vernünftig aussah. Und die 
hatten durchaus viele schöne Sachen im Programm.

Mit selbstentwickelter und halbwegs offen gelegter Elektronik sind sie 
hier in DE fast einzigartig. Und offenbar halten sie sich ganz gut.

Das Verdongeln per "geheimnisvollem" Chip ist allerdings unschön 
gewesen. Ich denke nicht, dass die durch Offenlegung weniger Bausätze 
verkauft hätten, denn Gehäuse, Frontplatte, Platine etc. benötigt man 
eh.

von Karl B. (gustav)


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Chris D. schrieb:
> Das Verdongeln per "geheimnisvollem" Chip ist allerdings unschön
> gewesen.
Hi,
Quittungsauszug:
"...Testprogramm-IC ELV9477  20-161-54  29,90 DM..."
Und der Akkulader Expert7000...Super GAU
https://de.elv.com/forum/alc-7000-expert-akkus-werden-beim-laden-heiss-9310
Habe Fertiggerät (nicht Bausatz) zweimal eingeschickt und der Fehler 
trat nach kurzer Zeit wieder auf.
-> ausschlachten und Rest fachgerecht entsorgen.
Komisch, mit dem Ansmann-Lader hatte ich bei Verwendung derselben Akkus 
nie Probleme. An den Akkus selber konnte es also nicht liegen.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Ich will ELV nicht in Schutz nehmen, ihre "Spezial-Chips" haben mich 
ebenfalls gestört.

Andererseits hatte ELV Bausätze für Geräte, die ich mir als Schüer und 
Student damals nicht hätte leisten können. Für Fernsehreparaturen war 
ein Testbildgenerator sehr brauchbar, übrigens bereits mit digital 
erzeugten Mustern wie Farbtreppe, RGB-Flächen (für Farbreinheit 
einstellen), Gitternetzlinien u.a. Das waren sonst Spezialgeräte für 
Werkstätten, unbezahlbar. Zwar strahlten die Fernsehsender seinerzeit 
noch Testbilder aus, das aber zu Zeiten, als ich weniger Gelegenheit zum 
Arbeiten hatte, z.B. in der Nacht. Am Vormittag und Nachmittag waren die 
Sendepausen oft zu kurz, um mit der Reparatur oder dem Abgleich fertig 
zu werden.

Zugleich habe ich so tiefer in die Elektronik reingefunden.

Ach so, dieser Kopierschutzumgeher VCP-7001 von ELV, den hatte ich 
nicht, aber warum sollte der urheberrechtlich ein Problem sein? 
Privatkopien sind doch erlaubt?

von MaWin (Gast)


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Karl B. schrieb:
> und der Fehler trat nach kurzer Zeit wieder

Bei einem Testprogramm-IC, statt dem richtig programmierten ? Wohl kein 
Wunder. NiMH mit elektronischer Ladebegrenzung ist tricky, man muss den 
sinkenden Spannungsanstieg wegen Erwärmung gut erwischen, wenn man 
überlädt, wird der Akku heiss.
Kein Wunder dass ELV das nicht so einfach hinbekommt, in der Theorie mag 
der Ladevorgang einfach erscheinen, in der Praxis braucht man für ein 
marktfähiges Produkt eine Menge Erfahrung und Programmmodifikationen und 
eine solide kontaktierende Hardware, möglichst mit Temperatursensor.

von Karl B. (gustav)


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Hi,
das Ladegerät hatte auch nachträgliche Leiterbahnbrücken mit Litze etc.
Also auch kein optimiertes Layout.
Mittlerweile aus dem Handel genommen und durch anderes ersetzt.

Um noch einmal auf die Literaturvertriebsseite zurückzukommen,
da wollte ich einmal eine Sammlung von IC-Datenblättern bestellen.
Dann bekam ich eine Rechnung nach der anderen, weil ich angeblich ein 
Abonnement bestellt hätte.
Da hatte ich echt Probleme, aus dem Abonnement wieder herauszukommen.
Und ja, es war n i c h t ELV sondern ein anderer Verlag.
Gab da so viele Zeitschriften in der Elektronikbranche
Elo, Elrad, ELV, last not least Funkschau und noch eine schier 
unübersehbare Fülle an Trittbrettfahrern neben den "Ovlavisten".
Bekomme die gedruckte Werbung von ELV bin also auf dem neuesten Stand.

ciao
gustav

von Soul E. (Gast)


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Rainer Z. schrieb:

> Ach so, dieser Kopierschutzumgeher VCP-7001 von ELV, den hatte ich
> nicht, aber warum sollte der urheberrechtlich ein Problem sein?
> Privatkopien sind doch erlaubt?

Nicht wenn dazu ein Kopierschutz umgangen werden muss. Auch nicht wenn 
der Kopierschutz technisch gesehen lächerlich ist, wie CSS bei der DVD.

von Percy N. (vox_bovi)


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Soul E. schrieb:
> Nicht wenn dazu ein Kopierschutz umgangen werden muss. Auch nicht wenn
> der Kopierschutz technisch gesehen lächerlich ist, wie CSS bei der DVD.

Die zugehörigen gesetzlichen Vorschriften wurden hier auch schon 
genannt. Aber was sind schon Gesetze, wenn man mal irgendwo irgendwas 
gehört hat ...

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Soul E. schrieb:
> Nicht wenn dazu ein Kopierschutz umgangen werden muss.

Stimmt, ihr habt Recht. Immerhin ist es nicht strafbar (§ 108 Abs. 1 
UrhG, "wenn die Tat nicht ausschließlich zum eigenen privaten Gebrauch 
des Täters oder mit dem Täter persönlich verbundener Personen erfolgt").

Die (nur) zivilrechtlichen Abwehrmöglichkeiten der Rechte-Inhaber sind 
allerdings teuer genug (gebührenträchtige Abmahnung durch Anwalt).

von Percy N. (vox_bovi)


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Rainer Z. schrieb:
> Stimmt, ihr habt Recht. Immerhin ist es nicht strafbar (§ 108 Abs. 1
> UrhG, "wenn die Tat nicht ausschließlich zum eigenen privaten Gebrauch
> des Täters oder mit dem Täter persönlich verbundener Personen erfolgt").

Auf einen Verkauf des Regenerators trifft das aber gerade nicht zwingend 
zu, vgl auch § 108 b II UrhG.

: Bearbeitet durch User
von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Percy N. schrieb:
> Auf einen Verkauf des Regenerators trifft das aber gerade nicht zwingend
> zu, vgl auch § 108 b II UrhG.

Schon richtig. Ich bezog mich weiter oben aber auf die Privatkopie, 
nicht auf den Regenerator. Ob ELV den heute noch verkaufen würde, wage 
ich nun auch zu bezweifeln. Vor zig Jahren war er vielleicht noch nicht 
verboten, diese Vorschrift mit dem kleinen "b" dran weist auf einen 
später eingefügten Paragraphen hin.

Habe jetzt keine Muße, das genau zu ergründen.

Geirrt habe ich bezüglich der Privatkopie. Diese ist wegen Umgehung des 
Kopierschutzes zwar nicht strafbar, aber verboten. Auch bei § 95a UrhG 
handelt es sich um eine später eingefügte Vorschrift, so dass es zu der 
Zeit, als ELV diesen Video-Regenerator vertrieben hat, vielleicht noch 
nicht verboten war?

von Dieter W. (dds5)


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Karl B. schrieb:
> neben den "Ovlavisten"

Da gab es doch vor laaaanger Zeit Comics unter dem Namen
ely, trony und die Ovlavisten. War natürlich von Valvo, halt einfach 
rückwärts buchstabiert.

von Percy N. (vox_bovi)


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Dieter W. schrieb:
> Da gab es doch vor laaaanger Zeit Comics unter dem Namen
> ely, trony und die Ovlavisten.

Jawoll, Funkschau vierte Umschlagseite. Unvergessen Häuptling Feuerbacke 
...

von Percy N. (vox_bovi)


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Rainer Z. schrieb:
> so dass es zu der Zeit, als ELV diesen Video-Regenerator vertrieben hat,
> vielleicht noch nicht verboten war?

Das siehst Du richtig.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Danke, Percy N., Du kennst Dich gut aus.

Muss mich in die genaue Funktionsweise des Kopierschutzes noch einlesen, 
obwohl es heute obsolet ist. Nach meiner vagen Erinnerung sind die 
Synchronsignale des Videosignals auf der VHS-Kassette derart 
verschliffen worden, dass ein TV-Gerät auf dem AV-Eingang ein stabiles 
Bild erzeugen konnte, nach einem Kopiervorgang auf eine andere Kassette 
das Synchronsignal dafür aber nicht mehr taugte.

Schlagt mich, wenn das Bull-Shit ist.

Sorry, aber ich war nie der Typ, der sich in diesen zahlreichen 
Videotheken rumgetrieben hat. Habe aber mal Freunde begleitet und fand 
es lustig, dass es abgetrennte Bereiche für Erwachsene gab. Es fühlt 
sich an, als ob es Jahrhunderte her ist.

Nichtsdestotrotz bin ich noch immer Besitzer eines Videorecorders JVC 
HR-3660 EG, das muss einer der ersten gewesen sein.

von Jens M. (schuchkleisser)


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Rainer Z. schrieb:
> dass ein TV-Gerät auf dem AV-Eingang ein stabiles
> Bild erzeugen konnte, nach einem Kopiervorgang auf eine andere Kassette
> das Synchronsignal dafür aber nicht mehr taugte.

Ein Rekorder hat eine AGC, und die wurde aus dem Tritt gebracht so das 
die Kopie in Farbe und Helligkeit pumpte weil die Referenzpunkte für 
schwarz und weiß immer anders waren.
Dem Fernseher war das egal, der brauchte nur die Flanken, die Helligkeit 
und Farbe stellt man ja mit den Knöpfen ein.
Das Band darf aber nicht übersteuert werden, also verlässt sich der 
Rekorder auf die im Signal versteckten Referenzwerte...

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Verdammt ja..., jetzt erinnere ich mich an das Pumpen. Stimmt. Habe ich 
mal gesehen, es war grauenvoll. Wobei es sich auch nicht lohnte, 
Video-Kassetten ohne Kopierschutz zu kopieren, die Auflösung selber war 
auf der Kopie bereits grauenhaft. Wir sind heute mit HD-TV und digitalen 
Kopien recht verwöhnt.

Danke für Deine Erläuterungen.

von René F. (Gast)


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Eigentlich ist das Thema Kopierschutz generell ein Witz, ein wirksamer 
Kopierschutz darf nicht umgangen werden, er zählt aber durch sein 
Vorhandensein bereits als wirksam, egal wie leicht er umgangen werden 
kann. Diese Logik verstehe ich nicht, wenn mein unmodifiziertes Laufwerk 
in der Lage ist eine funktionsfähige 1:1 Kopie zu erstellen, warum 
sollte der Kopierschutz dann überhaupt wirksam sein?

von Percy N. (vox_bovi)


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Wieso sollte es ein Einbruchdienstahl sein, wenn ich mir mit einem 
handelsüblichen Dietrich Zugang zu Deiner Schatzkammer verschaffe und 
diese ausräume?

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