Hallo, ich werde aus den Datenblättern zum [LA1231](https://www.alldatasheet.com/datasheet-pdf/pdf/121191/SANYO/LA1231N.html) (hab ich ein Paar rumliegen) bzw. [LA1235](https://www.alldatasheet.com/datasheet-pdf/pdf/39979/SANYO/LA1235.html) (ist das Datenblatt ein wenig verständlicher) nicht recht schlau... Kann mir das bitte jemand erklären wie die arbeiten? Warum haben die Pins 1-3? Also wozu sind 2,3 gut? Was soll die Verschaltung von Pins 7,8,9,10? Arbeitet die FM-Demodulierung nur wenn ein Signal erkannt wird oder wird das automatisch nachgetuned? Ich habe eigentlich ein AM Signal auf 10.7 MHz ZF und möchte die NF eben von Pin 6 abgreifen. Den FM Teil brauche ich also eigentlich nicht und möchte so wenig wie nötig beschalten. Er soll durchgehend unmuted sein. Ist das möglich? Oder muss es diese Signalstärkekopplung zur Empfindlichkeitsregelung auf Seite 4 vom LA1235 unbedingt geben? Funktioniere das oder verstehe ich die Arbeitsweise von dem Ding komplett falsch? Vielen Dank für hilfreiche Hinweise
Markus K. schrieb: > Funktioniere das oder verstehe ich die Arbeitsweise von dem Ding > komplett falsch? > Wenn du AM demodulieren willst dann brauchst du eine Verstärkungsregelung. Sonst wird ev. der Arbeitsbereich des Demodulators überschritten. Kurt
Moin Markus, du schreibst in deinem Thementitel: ..." FM/AM IF AMP"... Dem ist aber garnicht so, denn die beiden sind nur für FM gedacht und machen auch nichts anderes. Kurt sagte ja schon, dass du ein IC brauchst, dass einen geregelten Verstärker beinhaltet, sonst wird das mit AM nichts. ^^ Michael
Verstehe euch nicht recht. Ich habe eine verstärkte IF mit AM Modulation auf 10.7MHz. Die Vss von 1V sollte am Eingang nicht überschritten werden. Braucht eher noch zusätzliche Verstärkung. Warum soll ich da jetzt noch was brauchen? Der FM Detektor findet einfach kein FM und demoduliert nichts. Das IF-Signal geht durch den IF Amp Teil und NF-Verstärkung und BPF wird am Ende hinterhergeschoben. Teilweise funktioniert es auch. Ich habe schon etwas Audio vernommen. Aber irgendwie geht es nicht konstant. Wenn ich den VFO verstelle, also im IF-Bereich kein Signal mehr anliegt, wieder zurückstelle (also wieder Signal da) bleibt der NF-Ausgang danach stumm und ich bekomme das Teil irgendwie nur eher selten zum Arbeiten. Gerade "geht" es wieder. Höre russischen Schlager. Jetzt Oper. Ist halt sehr leise. Wäre hilfreich, wenn man wirklich verstünde was da genau an In/Out an den Pins vor sich gehen muss, um mit etwas Plan abzustimmen und zu verstehen was es zu beachten gilt. Wie z.B. was es mit Pin 2 und 3 auf sich hat. Werden ja für HF gegen Masse gezogen, aber warum dann diese überhaupt mit HF versorgen und somit Pin 1 abschwächen? Was soll das? Oder eben ob man das Muting komplett aus bekommt oder nur die Empfindlichkeit über hohe Widerstände erhöhen kann. Wobei da ja laut Kennlinie bei etwa 40dBu Schluss wäre.
Markus K. schrieb: > Verstehe euch nicht recht. > Ich habe eine verstärkte IF mit AM Modulation auf 10.7MHz. Du hast also ein Eingangssignal das AM-moduliert ist. Dieses IC ist aber eins das FM demoduliert. Somit wirst du, ausser ein paar Kratzern, nicht zu hören kriegen. Kann es sein das dir die Begriffe "AM" und "FM" nichts sagen? Kurt
Natürlich kann man mit einem RSSI-Ausgang ("Signal Meter Drive")auch AM demodulieren, ohne AGC. Das ist aber laut Datenblatt zum LA1235 Pin 13 nicht 6. Die logarithmische Kennlinie verzerrt zwar etwas, aber das Verfahren ist altbekannt.
Christoph db1uq K. schrieb: > Natürlich kann man mit einem RSSI-Ausgang ("Signal Meter > Drive")auch AM > demodulieren, ohne AGC. Das ist aber laut Datenblatt zum LA1235 Pin 13 > nicht 6. > Die logarithmische Kennlinie verzerrt zwar etwas, aber das Verfahren ist > altbekannt. Selbstverständlich kann man das, aber es ist nicht Sinn und Zweck dieses ICs und taugt auch nichts. Eine Regelung ist dann immer noch nicht vorhanden. Bei AM geht man von 9 kHz aus, nicht von 75 oder so. Kurt
Christoph db1uq K. schrieb: > Natürlich kann man mit einem RSSI-Ausgang ("Signal Meter Drive")auch AM > demodulieren, ohne AGC. Natürlich kann man.... aber das ist doch nix Halbes und nix Ganzes oder m.a.W. eine Krücke, wenn du mal z.B. einen TCA440 zum Vergleich nimmst. Der hat (mit der Vorstufe zusammen) an/um die 100 dB sauberen ziemlich linearen Regelumfang. Nur die 10,7 MHz kann er eben nicht, sollte er auch den Entwicklern zu Folge nicht können; bei 2 MHz ist eben Schluss. Dieses IC hier (eben als reine FM-IF) begrenzt das Signal doch gnadenlos . Der RSSI-Ausgang wird im Gesamt-Systeem wohl kaum eine anständige Regelbarkeit ermöglichen. Es bleibt nur die Möglichkeit, sich entweder nach einem anderen Chip umzusehen oder z.B. (mit zusätzlicher Mischstufe) auf den alten 440 umzusteigen. Alles hat eben seine zwei Seiten... ;-) und so teuer waren die Sanyo-Chips wahrscheinlich auch nicht, oder? Markus K. schrieb: > Ich habe eine verstärkte IF mit AM Modulation auf 10.7MHz. Das ist wohl eher unter "Schmutzeffekt" einzuordnen. ;-) > Wie z.B. was es mit Pin 2 und 3 auf sich hat. Werden ja für HF gegen > Masse gezogen, aber warum dann diese überhaupt mit HF versorgen und > somit Pin 1 abschwächen? Was soll das? Arbeitspunkt-Einstellung der Vorstufe(n)? Andere Hersteller sind da mit Infos etwas großzügiger. ;-) Michael
>um die 100 dB das behauptet Temic auch in einem Datenblatt zum U4314 https://pdf1.alldatasheet.com/datasheet-pdf/view/110427/TEMIC/U4314B.html da fehlt der Kommapunkt, das soll 10,7 MHz heißen. Ich sehe gerade, dazu ist allerdings eine Zusatzschaltung nötig, alleine der Chip soll nur 60 dB erreichen. Das Verfahren soll in der Anfangszeit des Rundfunks noch üblich gewesen sein, um eine AGC-Schaltung zu vermeiden. Wie der Logarithmierer ausgesehen hat weiß ich nicht.
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Christoph db1uq K. schrieb: >>um die 100 dB > das behauptet Temic auch in einem Datenblatt zum U4314 > https://pdf1.alldatasheet.com/datasheet-pdf/view/110427/TEMIC/U4314B.html > da fehlt der Kommapunkt, das soll 10,7 MHz heißen. > > Das Verfahren soll in der Anfangszeit des Rundfunks noch üblich gewesen > sein, um eine AGC-Schaltung zu vermeiden. Wie der Logarithmierer > ausgesehen hat weiß ich nicht. Das ist doch die Feldstärkeanzeige, die Anpassung an dB usw. Bei FM wird nichts geregelt, da wird möglichst schnell ans Limit gefahren damit alle AM-Störungen rausfallen. Dieses IC ist für FM-Demodulation gebaut, mit AM hat es nichts am Hut. Kurt
Diese IC's sind auch für 455kHz eingesetzt worden, und auch als AM-ZF-Verstärker. Signal zum demodulieren an Pin 8 oder 9 abgreifen. Problematisch bei diesen Diskriminatoren ist die Breitbandigkeit. Es gab auch eine Schaltung, um den Dingern narrow band beizubringen mit einem keramischen ZF-Filter. Sowas wurde in manchen frühen CB-Funken gemacht.
Ja klar, für einen AM-Empfänger benutzt man ein dafür gedachtes IC. Für Spezialfälle geht es eben auch mit dem RSSI-Ausgang. Temic wollte anscheinend ein besonders kleines IC mit geringem Strombedarf (0,8mA) anbieten. Ich könnte mir ähnliches z.B. für DCF77 denken. Die Datenfunkempfänger haben oft auch einen RSSI-Ausgang, den RFM12 (FSK, also FM) habe ich hier mal vermessen: https://www.mikrocontroller.net/articles/RFM12#Messungen der kommt auf etwa 45 dB Anzeigeumfang.
Dass das nichts tolles wird, bin ich eigentlich von ausgegangen, dass es von Anfang an klar wäre. Alleine wenn man so ein IC auspackt... Ich hatte die Teile eben seit vielen Jahren in der Kiste. Vielen Dank der ein oder andere Satz brachte trotzdem Verständnis.
Probier es doch mal mit dem RSSI-Ausgang, das ist nicht pin 6. Der sollte auch nicht ge-mute-d sein. Im Datenblatt sehe ich leider keine Messkurve dazu. Aber vier Zahlenwerte unter "Signal meter driving output" demnach hat es mindestens 65 dB Anzeigeumfang von 35 dBµV bis 100 dBµV. In dem Bereich sollte auch AM zu hören sein, wenn man es nicht mit einem dicken Kondensator unterdrückt.
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