Hallo, für ein neues Gerät in meinem Heimlabor sollte eine einfache DC-Spannungsquelle 5,5V +/-0,2V mit einer Belastbarkeit von 1A beschafft werden. Leider gibt es im Handel ja nur noch Schaltnetzteile, und so habe ich ein Universal-Steckernetzteil 3-12V / 1,5A von „Goobay“ für knapp 10€ bestellt. Da am Netzteil nur eine Ausgangsspannung von 5V oder 6V einstellbar ist, wollte ich die benötigten 5,5V über eine in Reihe geschaltete Diode oder eine Modifikation des Netzteils erzeugen. Nach Entfernung von zwei Schrauben am Netzteilgehäuse kann man das Gehäuse mit sanfter Gewalt ohne Beschädigung mit einer alten Kreditkarte öffnen. Bei eingestellten 6V beträgt die Leerlaufspannung 6,10V. Belastet mit ca. 1,1A bricht die Spannung am Ende der Niederspannungszuleitung aber gleich auf 5,85V zusammen. Für ein „stabilisiertes Netzteil“ etwas enttäuschend. Also direkt an der Platine gemessen. Hier werden unter Last gute 6,093V gemessen. Der üppige Spannungsfall ist auf den viel zu geringen Kupferquerschnitt der Leitung zurückzuführen (Kupfer ist halt teuer). Eine Änderung der voreingestellten Ausgangsspannungen ist über die Anpassung des jeweiligen SMD-Widerstands am Stufenschalter leicht möglich (5V 32,9k, 6V 25,3k), wurde aber letztlich nicht durchgeführt. Auf der Platine hat sich schon die Kupferleitbahn an einem 230V-Anschluss abgelöst und muss repariert werden (siehe Anlage). Qualitätssicherung ist wohl ein Fremdwort beim Hersteller. Am 230V-Eingang gibt es immerhin eine 1A-Sicherung, einen VDR und zwei Entstördrosseln. Auf der Niederspannungsseite hat man sich aber eine Entstörung gespart. Angeregt durch einen Artikel im Netz: https://www.hb9f.ch/bastelecke/pdf/Vortraege/2018/Schalt_Netzteil_entstoeren_V4.pdf habe ich eine kleine Drossel gewickelt, die gerade noch im Netzteilgehäuse Platz findet (2x20 Wdg., 2x22 Mikrohenry, keine stromkompensierte Drossel!). Der schnell realisierte Messaufbau für die nachfolgende Untersuchung ist sicherlich nicht perfekt, bestätigt aber die Ergebnisse im Link. Für die Frequenzspektren im Anhang im Bereich von 10 kHz bis 10 MHz wurden jeweils einige Durchläufe mit „max hold“ durchgeführt. Die Drossel kann Gegentaktstörungen deutlich dämpfen. Sicherlich sind die Ergebnisse mit einem größeren Ringkern und weiteren Kondensatoren noch besser. Diese Komponenten hätten aber nicht mehr Platz im Gehäuse gefunden. Fazit: Mit geringem Aufwand lässt sich die Gegentaktstörspannung in der Ausgangsspannung des Steckernetzteils deutlich dämpfen. Die guten Werte eines Linearnetzteils sind aber so nicht erreichbar. Für meinen Empfänger FRG-100 bleibe ich beim alten aber unhandlichen 12V-Linearnetzteil. Mit einem etwas kürzeren und „dickeren“ Anschlusskabel konnte die Ausgangsspannung trotz Drossel bei 1,1A auf 5,97V verbessert werden. Grüße von petawatt
Die Lötstellen des Optokoppler U2 würde ich nachlöten. Kann nicht unterscheiden ob das eine draufliegende Lötzinnkugel ist, oder der Pin nicht richtig gelötet ist.
Sorry.. bist du katholisch oder glaubst du an Wunder..:): :)
Horst S. schrieb: > Hallo, > > für ein neues Gerät in meinem Heimlabor sollte eine einfache > DC-Spannungsquelle 5,5V +/-0,2V mit einer Belastbarkeit von 1A beschafft > werden. Leider gibt es im Handel ja nur noch Schaltnetzteile, und so > habe ich ein Universal-Steckernetzteil 3-12V / 1,5A von Solche Geräte neigen zum "Hochfahren" der Ausgangsspannung wenn der Wahlschalter verstellt/umgeschaltet wird. Kurt
Horst S. schrieb: > Frequenzspektren im Anhang ?!? Ich hab jedenfalls schon schlimmzete Steckernetzteile gesehen.
kurt schrieb: > Solche Geräte neigen zum "Hochfahren" der Ausgangsspannung wenn der > Wahlschalter verstellt/umgeschaltet wird. Deshalb ist der Wahlschalter ja auch auf der gleichen Gehäuseseite wie die 230V-Steckkontakte angeordnet. Eine Betätigung des Schalters bei eingestecktem Gehäuse ist nicht möglich. Der Widerstandswert der SMD-Widerstände am Wahlschalter sinkt mit der Höhe der angewählten Ausgangsspannung. Bei der Brückung von zwei benachbarten Kontakten (Parallelschaltung) steigt die Ausgangsspannung zwangsläufig an. MaWin schrieb: > Ich hab jedenfalls schon schlimmzete Steckernetzteile gesehen Ein Probebetrieb mit einem UKW-Küchenradio war ja auch erfolgreich. Auf LW, MW oder KW hört man aber heftige Störgeräusche. Der Empfang von DDH 47 (Seewetter) oder Navtex ist nicht möglich. Das Netzteil speist jetzt mein neues GPSDO. Grüße von petawatt
Horst S. schrieb: > kurt schrieb: >> Solche Geräte neigen zum "Hochfahren" der Ausgangsspannung wenn der >> Wahlschalter verstellt/umgeschaltet wird. > > Deshalb ist der Wahlschalter ja auch auf der gleichen Gehäuseseite wie > die 230V-Steckkontakte angeordnet. Eine Betätigung des Schalters bei > eingestecktem Gehäuse ist nicht möglich. > Der Widerstandswert der SMD-Widerstände am Wahlschalter sinkt mit der > Höhe der angewählten Ausgangsspannung. Bei der Brückung von zwei > benachbarten Kontakten (Parallelschaltung) steigt die Ausgangsspannung > zwangsläufig an. Das ist nicht das Problem, eher der "Leerlauf" des Wahlschalters. Aber das führt ja hier zu einer geringen Ausgangsspannung. Anscheinend haben die Entwickler sich was dabei gedacht, bzw. die Reklamationen umgesetzt. Kurt
Horst S. schrieb: > Da am Netzteil nur eine Ausgangsspannung von 5V oder > 6V einstellbar ist, wollte ich die benötigten 5,5V über eine in Reihe > geschaltete Diode oder eine Modifikation des Netzteils erzeugen. Anstatt hier undefiniert herumzupfuschen, hättest Du ein passendes Netzteil kaufen dürfen, z.B. https://www.pollin.de/p/schaltnetzteil-meanwell-rs-15-5-5-v-3-a-351464 Zum Standardrepertoire des Bastlers gehört auch, in einem Netzteil per scharfem Angucken den Spannungsteiler am Ausgang zu finden und zu modifizieren, z.B. https://www.pollin.de/p/schaltnetzteil-mit-anschlussleitung-ys12-a2-6-v-1-a-351455 Die fertigen 352239 / 352240 bei P* sind leider ausverkauft, hatte ich mal einige von gebunkert.
Manfred schrieb: > Anstatt hier undefiniert herumzupfuschen, hättest Du ein passendes > Netzteil kaufen dürfen, z.B. > https://www.pollin.de/p/schaltnetzteil-meanwell-rs-15-5-5-v-3-a-351464 Danke für die Belehrung. Natürlich habe ich mir das Netzteil von meanwell angesehen. Gibt es ebenso in offener Ausführung https://www.pollin.de/p/schaltnetzteil-meanwell-eps-15-5-5-v-3-a-352058 . In der Abbildung finde ich aber auch keine Drossel auf der Sekundärseite? Ist in dieser Preisklasse wohl nicht üblich. Das goobay-Netzteil ist wenigstens ohne weiteren Einbau in ein zusätzliches Gehäuse nutzbar, und kannt auch für andere Anwendungsfälle eingesetzt werden. Manfred schrieb: > Zum Standardrepertoire des Bastlers gehört auch, in einem Netzteil per > scharfem Angucken den Spannungsteiler am Ausgang zu finden und zu > modifizieren, Wie man die Spannung beim goobay-Netzteil modifiziert habe ich ja weiter oben ausführlich beschrieben. Einfach mal den ganzen Beitrag incl. Anhang lesen. Da ich gerade keinen passenden SMD-Widerstand in der Bastelkiste habe, wurde eine vorhandene Schottkydiode in das GPSDO eingebaut. Oberhalb von 5,8V gibt das Modul von Samsung nämlich einen Alarm aus. 5,5V ist auch nicht gerade eine gängige Netzteilspannung. Grüße von petawatt
@Horst, Fürs Basteln mit Controllern würde ich ein vernünftiges Schaltnetzteil vorschlagen was nur, und wirklich nur 5 Volt"kann". Wie schnell hat man aus Versehen den Spannungswahlschalter verstellt?!? Ich hab mir vor längerer Zeit ein professionelles Reststück mit 5A Stromergibigkeit gegönnt. Das ist ne Baugruppe, die sonst in Maschinen eingebaut ist. Das hat 5.1v, die bei 0-5A nur zwischen 5 und 5.1 schwanken. Dies hab ich in ein vernünftiges Fertiggehäuse eingebaut und die Anschlüsse mit vernünftigen Apparateklemmen versehen. Durch 4-Leiter-Technik werden alle Verdrahtungswiderstände bis zu den Klemmen eliminiert. Horst, schau Dich um, sowas kannst Du auch! mfg
Das "ideale" Universalnetzgerät gibt es nicht. Meine Rolladensteuerung ist ein Eigenbau mit einem alten Motorola-Controller. Obwohl hier ein Linearnetzteil eingesetzt ist, musste für einen störungsfreien Betrieb die DCF-Uhr abgesetzt vom Gehäuse montiert werden. Mit einem Schaltnetzteil wird das sicher nicht besser. Grüße von petawatt
Horst S. schrieb: > Da ich gerade keinen passenden SMD-Widerstand in der > Bastelkiste habe, wurde eine vorhandene Schottkydiode in das GPSDO > eingebaut. Und genau diese Diode meine ich mit: Manfred schrieb: > undefiniert herumzupfuschen
Manfred schrieb: > wurde eine vorhandene Schottkydiode in das GPSDO >> eingebaut. > > Und genau diese Diode meine ich mit: > Manfred schrieb: >> undefiniert herumzupfuschen Nach Aufheizung des OCXO ist die Stromaufnahme des Gerätes ca. 0,6A. Dann fallen an der Schottky-Diode "definiert" 0,4V ab und der Spannungsalarm bei 5,8V wird sicher verhindert. Darüber hinaus übernimmt die Diode die gängige Funktion "Verpolungsschutz" bei der Verwendung anderer Netzgeräte. Lieber zusätzliche 0,24W im Energieverbrauch als ein zerstörtes Zeitnormal. Es können auch andere Netzgeräte mit der besser erhältlichen Spannung 6V genutzt werden. Was ist daran Pfusch? Bitte erklären. Grüße von petawatt
Horst S. schrieb: > Leider gibt es im Handel ja nur noch Schaltnetzteile Ach was, es gibt sogar einen schwunghafter Handel mit den klassischen NT. 5-6V 1A hatten früher z.B. Router, da dürfte es noch ein Dutzend Millionen geben - nutze selbst sowas für ein Kofferradios - schau mal in die Bucht ;)
Händler schrieb: > Ach was, es gibt sogar einen schwunghafter Handel mit den klassischen > NT. > > 5-6V 1A hatten früher z.B. Router, da dürfte es noch ein Dutzend > Millionen geben - nutze selbst sowas für ein Kofferradios - schau mal in > die Bucht ;) Meine Bemerkung bezog sich auf Neuware. Nach der Abschaltung der meisten Rundfunksender auf LW MW KW nutzt der normale Bürger nur noch UKW oder DAB. Das funktioniert auch mit den kleinen Schaltnetzteilen. Eine sinnvolle EMV-Norm für die Ausgangsspannung gibt es ja nicht. Normen für Störspannungen auf der Primärseite werden nicht eingehalten. Wen interessierts? Hauptsache billig und es wird Energie gespart. Wenn dann Powerline, der Empfang von DCF77 oder die Katzenklappe (siehe Beitrag hier im Forum) nicht mehr funktionieren sind alle überrascht. Grüße von petawatt
Horst S. schrieb: > Leider gibt es im Handel ja nur noch Schaltnetzteile Betrachte mal die Preise. Die Materialeinsparung an Kupfer und Eisen an einem Schaltnetzteil vs. konventionellem Netzteil ist dermassen wesentlich, dass Schaltnetzteile so spottbillig sind wie es Trafonetzteile nie werden konnten. Selbst Pollin hat nur noch Schaltnetzteile und lediglich eine Hand voll Kleintrafos.
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