Hi, bei Wikipedia habe ich einen Artikel zu Verbundsnetzen gefunden: https://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A4isches_Verbundsystem Gibt es eigentlich auch transatlantische Stromkabel nach Amerika oder nur die Telefon- und Internetleitungen?
Alle Kontinente zu verbinden ist eine Idee für die es Konzepte gibt. https://www.pv-magazine.com/2020/04/23/global-supergrid-vs-regional-supergrids/
Ok, das heisst, dass es das noch nicht im Realen gibt, sondern noch Zukunftsmusik ist?
https://de.wikipedia.org/wiki/Hochspannungs-Gleichstrom-%C3%9Cbertragung#/media/Datei:HVDC_Europe.svg https://de.wikipedia.org/wiki/Murraylink
Hab ich mir auch mal überlegt ob es nicht günstig wäre eine Art internationale HVDC-Stromautobahn zu schaffen, damit PV-Strom von weiter östlich oder weiter westlich liegenden Regionen zu der Region transportiert werden kann, in der gerade Nacht oder bewölkt ist. Vermutlich gibt es auch aus politischen Gründen (Risiko etc., regulatorische Gründe) da (noch) keinen Ansatz und Wasserstoffumwandlung / Speicherung ist sicherer und ökonomischer? Was ich aber absolut nicht verstehe ist warum z.b. Texas sein eigenes Netz hat und gerade deshalb doch vor ein paar Wochen auch mit dem Stromausfall riesen Probleme bekommen hat.
Privatisiert und dem Markt ausgesetzt. Merke, der Markt ist der heilige Gral. In diesem Fall bedeutet das, die Infrastuktur auslutschen und vergammeln lassen. Investitionen kosten Geld und gehen vom Gewinn ab. Der Strom ist dann waehrend 99% der Zeit guenstiger wie anderswo, dafuer fehlt er waehrend dem 1%. Was soll's, hauptsache guenstig. Dann sind ja alle zufrieden.
Lustig, wir haben's noch nicht mal geschafft, Desertec zu bauen - und Du denkst über transatlatische Stromkabel nach. Ich hab zu dem Thema schon so viel geschrieben... NÖÖ, nochmal schreibe ich das nicht.
Ben B. schrieb: > Lustig, wir haben's noch nicht mal geschafft, Desertec zu bauen - und Du > denkst über transatlatische Stromkabel nach. Warum hier Desertec ins Spiel bringen? Schon 8 GW zwischen Nord und Süddeutschland fliessen zu lassen ist nach mehr als 10 Jahren planen, Rechtsstreitigkeiten und Bau noch immer in weiter Ferne. Im europäischen Verbundnetz können kleine Länder wie Kosovo und Serbien das alles aus dem Takt bringen. Aber auch ein einziger falscher Steuerbefehl eines deutschen Netzbetreibers an einen Netzknoten in BY kann das europäische Netz zum Zusammenbruch führen. An einem Netzknoten, der auch nur ein paar GW verteilt. Der TE sollte erst einmal darstellen, was er sich unter einem transatlantischen Stromverbund vorstellt. Wieviele GW oder gar TW sollen da ggf. übertragen werden? Ggf. in schwimmenden Röhren, worin man auch per Auto und Bahn mal eben nach Amerika kommt? Transatlantischer Strassen- und Schienenverbund wäre hier das Zauberwort. Mal Elen Murks fragen, ob er da schon etwas mit dem Hyperloop in Planung hat.
Ein Stromtransport über mehrere 1000km ist technisch sehr anspruchsvoll und nicht sehr effizient. Für solche Entfernungen kommt nur HGÜ in Frage. HGÜ hat zwar weniger Leitungsverluste, aber es entstehen zusätzliche Verluste durch die Umrichterstationen und diese sind gegenüber einem Transformator weitaus störanfälliger und sehr viel weniger überlastbar. China baut von Xiangjiaba nach Schanghai derzeit die weltweit längste HGÜ-Trasse mit ca. 2000km Länge und einer Kapazität von 6,4GW. https://en.wikipedia.org/wiki/Xiangjiaba%E2%80%93Shanghai_HVDC_system Wohlgemerkt als Freileitung, was übern Teich schwierig wird. Ein HGÜ-Kabel dorthin zu verlegen und funktionsfähig zu halten, dürfte technologisch weitaus komplizierter sein als bspw. Rohrleitungen á la Nordstream. Und aus betriebswirtschaftlicher Sicht komplett unsinnig. Anstatt sich über weiträumige Verteilung Gedanken zu machen, sollte die Energie dort erzeugt werden, wo sie auch benötigt wird. Überall auf der Welt, außer in einem renitenten germanischen Dorf, geht daher der Trend wieder zu Kernenergie. Mit modernen, inhärent sicheren Konzepten läßt sich Strom im Überfluß erzeugen und dabei noch Atommüll abbauen. Richtig gelesen, abbauen statt neu produzieren. Emissionsfrei. Das ist keine Utopie, sondern mittelfristig realisierbare Technologie: https://dual-fluid.com/
Timo N. schrieb: > Was ich aber absolut nicht verstehe ist warum z.b. Texas sein eigenes > Netz hat und gerade deshalb doch vor ein paar Wochen auch mit dem > Stromausfall riesen Probleme bekommen hat. Eine Art Freistaatspolitik. Anschluss ans Verbundnetz hätte bedeutet, entsprechendes Bundesrecht umzusetzen, sich von Washington reinreden lassen zu müssen. Für die stolzen Texaner ist dies ein Sakrileg. In nähere Gefilde polemisiert, läse sich der Satz als "gezwungen sein, EU-Recht umzusetzen, sich von Brüsseler Sesselfurzern reinreden lassen zu müssen", falls dir diese Denkweise geläufig ist. ;-)
Icke ®. schrieb: > Anstatt sich über weiträumige Verteilung Gedanken zu machen, sollte die > Energie dort erzeugt werden, wo sie auch benötigt wird. Zustimmung, ist bei Solar aber problematisch, die Sonne scheint in Spanien halt 3 mal intensiver als hier. > Überall auf der Welt, Selbst das globale Atomland Nummer eins, Frankreich, verzichtet nach dem Zwölf-Milliarden-Euro-Fiasko beim Bau des neuen Druckwasser-Reaktors EPR in Flamanville auf neue AKW. > außer in einem renitenten germanischen Dorf, geht daher der Trend > wieder zu Kernenergie. Mit modernen, inhärent sicheren Konzepten Gibt es nicht. AKW baut man nur, weil man sie für Brennstoffgewinnung für Atombomben braucht. Besonders beliebt sind Thorium und Salzreaktoren, bei denen geflissentlich ignoriert wird, welche Probleme es mit denen gab, so daß deren Prototypen eingestellt wurden. NuScale wollte 2020 ein Kleinkraftwerk (wie es sie in jedem Atom-U-Boot und Eisbrecher gibt) fertig haben, nun haben wir 2021, jemals wieder was von der Temme AG gehört ? Hyperion hat immerhin einen Prototypen und seit dem Funkstille. Und irgendeine amerikanische Flugzeugfirma wollte ganz gross rauskommen, mit Kleinreaktoren,´am Strand, dicke Zeitungsinserate, nie wieder was von gehört so daß ich deren Namen schon vergessen habe. Aktien habe ich mir jendenfalls nicht gekauft, es ging wohl nur um den Aktienkurs. https://www.pv-magazine.de/2021/03/15/es-gibt-keine-renaissance-der-atomenergie-auch-nicht-mit-neuen-kleinen-modularen-atomreaktoren/
Michael B. schrieb: > Selbst das globale Atomland Nummer eins, Frankreich, verzichtet nach dem > Zwölf-Milliarden-Euro-Fiasko beim Bau des neuen Druckwasser-Reaktors EPR > in Flamanville auf neue AKW. Die Entscheidung ist noch nicht gefallen, sie wurde lediglich auf 2022 vertagt. Wieviele neue Reaktoren weltweit in Planung sind, verrät Statista: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/157767/umfrage/anzahl-der-geplanten-atomkraftwerke-in-verschiedenen-laendern/
Zum KKW sei mal noch etwas aus der Vergangenheit genannt. Von Seiten Frankreich und Deutschland gab es Forschungszusammenarbeit auf dem Gebiet mit der Atommüll sinnvolleres anzufangen, als diese vermischt zu verbuddeln. Es lag unser Atommüll in Frankreich. Das lag auch zum Teil daran, weil man nicht wollte, das Deutschland sich vielleicht irgendwann selber Atomwaffen bauen könnte. Irgendwann, genauer gesagt nach Kohl-Ära hatte wir einen andere Regierung und da wurden alle Beteiligungen systematisch nicht mehr verlängert. Die Franzosen schlugen zum großen Teil die Differenz auf die Lagerkosten. Das wurde Deutschland zu teuer und viel Müll wurde zurückgeholt und liegt nun in den Zwischenlagern. Um den Müll später sinnvoll weiter zu verwenden wurde nach Lösungen gesucht, diesen nicht vermischt mit Zementarten unaufarbeitbar zu vergraben. Daraus gingen die Castor-Behälter hervor. Der Atommüll enthält noch viel verwertbare Energie, jedoch ist diese nicht mehr in dieser Konzentrationsdichte, wie in einem KKW, auf solche hohen Temperaturen zu bringen. Heizen (Fernwärme) könnte man noch sehr lange mit ausgebrannten Stäben. Ein (mittleres) Atomkraftwerk mit einer Nennleistung von etwa 1000 Megawatt elektrische Leistung hat ungefähr 2000 Megawatt Reaktorleistung. Im Wärmebetrieb mit abgebrannten Brennstäben wären durch aus noch viele Jahre (Jahrzehnte) 20-40 MW Heizleistung möglich. Strom mit 5ct/kWh und vollen Betriebskosten, stehen 1/3 Betriebskosten bei 1/50 (1/25) Leistung gegenüber, d.h. 80ct/kWh (40ct/kWh) Heizwärmepreis. Dafür würde aber der Atommüll deutlich reduziert. Hätte auch erfordert, jedes KKW an das Fernwärmenetz anzuschließen. Ab 2035 wäre aber mit der Stromerzeugung über Kernkraft ohne Neubauten auch Schluss gewesen, da alle KKW für fünzig bis hundert Jahre in den Heizbetrieb übergegangen wären, weil diese für die Atommüllverwertung gebraucht worden wären. Ein Liter an der Tankstelle mit ca 12kWh Wärmegehalt für 1,30Euro wäre der Heizwärmepreis 11ct/kWh zum Vergleich.
Michael B. schrieb: > Gibt es nicht. Das lass mal nicht die Dualfluidexperten hören, die haben für Ende dieses Jahres den ersten stromproduzierenden Prototypen angekündigt: https://dual-fluid.com/webarchive/2020/wp-content/uploads/Bildschirmfoto-vom-2018-02-05-102730.png Allen anderen ist aber klar, dass das mit der Kernenergie für die, die sie nicht als Ausrede zur Waffenproduktion brauchen, nichts mehr wird. Nichtmal die 3 aktuell im Bau befindlichen EPR Desaster, technisch noch sehr dicht an klassischen Kernkraftwerkskonzepten, werden mit "billigem Atomstrom" irgendwas zu tun haben. Dualfluid ist immerhin zur Unterhaltung gut, ohne auf der Stromrechnung zu stehen.
Worüber ich bei solchen Diskussionen immer schmunzeln muß... Wieso erkennt niemand, daß auch ein Atomreaktor ohne Abfall und ohne Klimagase trotzdem das Weltklima heizt - weil er einfach mal Wärme aus fossiler Energie (oder für die allgegenwärtigen Klugscheißer aus nuklear gebundener Energie) erzeugt, die wir im Grunde auf dem Planeten nicht brauchen können. So ein Kraftwerk in heutiger Bauweise erzeugt etwa 4000MW thermisch im Reaktor und macht daraus vielleicht 1400..1600MW Strom. Der Rest kommt aus dem Kühlturm oder wird ins anliegende Gewässer gespült. Dieses Problem bleibt bei allen konventionellen Kraftwerken bestehen, auch bei dieser überteuerten Kernfusions-Sackgassentechnologie. Auf dem Gebiet hatte die DDR sogar einen technisch realisierten Vorsprung, die Blöcke 1-4 des AKW Lubmin konnten jeweils 75MW Fernwärme für die Stadt Greifswald auskoppeln. Naja dann philosophiert mal fleißig weiter über eure tollen "DualFluid" (klingt für mich wie DünnSchiss) Reaktoren oder spielt noch ein wenig mit dem total ungefährlichen Thorium herum - für euer eigenes Leben wird das reichen und so lange hält der alte Planet auch schon noch durch, aber auf lange Sicht gehts nicht anders als 100% solare Energie bzw. Windenergie (die genau genommen auch aus solarer Energie hervorgeht) und irgendwelche guten Energiespeicher für die Nacht oder wolkige Tage ohne Wind. Das Argument Atomwaffen zählt für mich heute nicht mehr - selbst der dümmste Diktator hat irgendwo kapiert, daß man damit nicht viel anfangen kann... weil 20..30 Minuten nach deren Einsatz der eigene Arsch zu Asche verglüht. Und wer wirklich welche will, der bekommt sie auch. Nordkorea hat das trotz totaler Isolation von der Weltwirtschaft bewiesen - auch wenn's für das Land besser gewesen wäre, wenn sie nur ein 500MW Kraftwerk errichtet hätten.
Ben B. schrieb: > So ein Kraftwerk in heutiger Bauweise erzeugt etwa > 4000MW thermisch im Reaktor und macht daraus vielleicht 1400..1600MW > Strom. Der Rest kommt aus dem Kühlturm oder wird ins anliegende Gewässer > gespült. Dieses Problem bleibt bei allen konventionellen Kraftwerken > bestehen, auch bei dieser überteuerten > Kernfusions-Sackgassentechnologie. Um genau zu sein werden von 4000MW auch 4000MW in Wärme/Wärmestrahlung umgewandelt. Die elektrische Leistung wird ja auch irgendwo "verbraucht" und daraus entsteht dann wieder Wärme. Der Unterschied zu fossilen/solaren (PV, Wind, etc) Energieträgern ist der, dass die Energie dafür eben nicht von der Sonne kommt oder kam. Insofern also hast du recht. Aber auch PV/Wind Strom wird in Wärmeenergie gewandelt. Ich weiß nicht inwieweit, ich nenne es mal "Wärmeleistungsverschmutzung", im langzeitigen Klimamodell eine Rolle spielt. Wieviel trägt die direkte Wärmeleistung der Kraftwerke zur Klimaerwärmung bei und wieviel wird durch den indirekten Einfluss des Treibhauseffekts von der Strahlungsleistung der Sonne von der Erde absorbiert. Ich denke dieser Effekt ist weitaus größer und überwiegt eben den Teil, der ins All abgestrahlt wird - weshalb es erst zur Klimaerwärmung kommt. https://de.wikipedia.org/wiki/Strahlungshaushalt_der_Erde
Jörg H. schrieb: > Das lass mal nicht die Dualfluidexperten hören, die haben für Ende > dieses Jahres den ersten stromproduzierenden Prototypen angekündigt: > https://dual-fluid.com/webarchive/2020/wp-content/uploads/Bildschirmfoto-vom-2018-02-05-102730.png Bitte fair bleiben und keine Aussagen erfinden, dieser Plan bezieht sich den Zeitpunkt, an dem die praktischen Forschungsarbeiten gestartet sind. Da dies aufgrund der politischen Situation in Deutschland nicht möglich ist, mußten die Experten vom IFK nach Kanada ausweichen. Wie der tatsächliche Zeitplan aussieht (runterscrollen): https://dual-fluid.com/technologie/ "Wenn alles nach Plan läuft, werden wir noch in diesem Jahrzehnt einen Prototyp fertigstellen."
Ben B. schrieb: > Worüber ich bei solchen Diskussionen immer schmunzeln muß... Wieso > erkennt niemand, daß auch ein Atomreaktor ohne Abfall und ohne Klimagase > trotzdem das Weltklima heizt - weil er einfach mal Wärme aus fossiler > Energie (oder für die allgegenwärtigen Klugscheißer aus nuklear > gebundener Energie) erzeugt, die wir im Grunde auf dem Planeten nicht > brauchen können. So ein Kraftwerk in heutiger Bauweise erzeugt etwa > 4000MW thermisch im Reaktor und macht daraus vielleicht 1400..1600MW > Strom. Der Rest kommt aus dem Kühlturm oder wird ins anliegende Gewässer > gespült. Du hast berechnet, wie hoch die freigesetzte Energie im Vergleich zu natürlichen Wärmequellen wie der Sonne ist? Ich hatte es dir bereits vor einem Jahr vorgerechnet: Beitrag "Re: Russland recycled erstmals Atommüll" "Die freigesetzte Energie beträgt somit ~25 TWh pro Jahr. Um Deutschland komplett mit Strom zu versorgen, benötigen wir aufgerundet 100 Blöcke á 1GW. Insgesamt würden die also 2500 TWh Wärme freisetzen. Das sind ~0,007% der Energiemenge, mit der die Sonne allein auf Deutschland herunterlacht." Selbst mit Faktor 10 multipliziert, ist es immer noch unerheblich.
Sollen die Dualfluiden es doch ausprobieren. Wer steckt eigentlich finanziell dahinter? Ganz billig wirds sicher nicht, sobald es das Papierstadium verlässt.
Ben B. schrieb: > Naja dann philosophiert mal fleißig weiter über eure tollen "DualFluid" > (klingt für mich wie DünnSchiss) Reaktoren oder spielt noch ein wenig > mit dem total ungefährlichen Thorium herum - für euer eigenes Leben wird > das reichen und so lange hält der alte Planet auch schon noch durch, > aber auf lange Sicht gehts nicht anders als 100% solare Energie bzw. > Windenergie (die genau genommen auch aus solarer Energie hervorgeht) und > irgendwelche guten Energiespeicher für die Nacht oder wolkige Tage ohne > Wind. Naja DünnnSchiss ist es eher mit polemik um sich zu werfen, und etwas funktionierendes durch etwas ersetzen zu wollen was es nicht gibt. Es gibt schlicht keine Speicherung für Wind und Solarstrom. Also ich kann nicht verstehen wie man etwas funktionierendes, durch einen Traum oder Wunschvorstellung ersetzen will. Akkuspeicherwerke Müll. Wasserstoff produzieren zum speichern Müll. Usw ja nicht mal im kleinen Maßstab wird irgendwas gebaut wobei, und das obwohl es schon längst im großen Maßstab bitter nötig wäre. Thorium liegt btw in meiner Garage, rote Nadeln für das Wig Schweißgerät, aber da nicht ein Fall bekannt ist wo auch nur irgendwer irgendwelche Folgen von den Dingern gemerkt hat, halte ich die Panikmache für übertieben. Atomstrom ist sicher nicht der billigste Strom, nur was bringt mir billiger Strom wenn ich ihn dann habe, wenn er nicht gebraucht wird, und wenn ich ihn brauche gibt es keinen. Wenn man die kosten für die Speicherung von Solarstrom und Windenergie mit bei der Erzeugung reinrechnen würde, wäre das KKW sicher die günstigere Alternative.
Icke ®. schrieb: > Jörg H. schrieb: >> Das lass mal nicht die Dualfluidexperten hören, die haben für Ende >> dieses Jahres den ersten stromproduzierenden Prototypen angekündigt: >> > https://dual-fluid.com/webarchive/2020/wp-content/uploads/Bildschirmfoto-vom-2018-02-05-102730.png > > Bitte fair bleiben und keine Aussagen erfinden, dieser Plan bezieht sich > den Zeitpunkt, an dem die praktischen Forschungsarbeiten gestartet sind. Bitte fair bleiben, das Bildschirmfoto von 2018 hat eine "wir sind hier"-Linie, 3,5 Jahre vor dem stromproduzierenden Prototypen. Da war die Studie angeblich längst abgeschlossen und man war schon im Design. > Da dies aufgrund der politischen Situation in Deutschland nicht möglich > ist, mußten die Experten vom IFK nach Kanada ausweichen. Das war in der Tat 2018 noch nicht abzusehen. ;-) > Wie der tatsächliche Zeitplan aussieht (runterscrollen): > > https://dual-fluid.com/technologie/ > > "Wenn alles nach Plan läuft, werden wir noch in diesem Jahrzehnt einen > Prototyp fertigstellen." Respekt, in 3 Jahren 9 Jahre Verzögerung eingefahren, das muss man erst mal schaffen. Also wenn alles nach Plan läuft. Die Extrapolation überlasse ich dir.
Icke ®. schrieb: > Die Entscheidung ist noch nicht gefallen, sie wurde lediglich auf 2022 > vertagt. Wieviele neue Reaktoren weltweit in Planung sind, verrät > Statista: > > https://de.statista.com/statistik/daten/studie/157767/umfrage/anzahl-der-geplanten-atomkraftwerke-in-verschiedenen-laendern/ Das China und Indien energiehungrig sind und sehr schnell sehr große Kapazitäten schaffen müssen ist ja nachvollziehbar. Anstatt die Probleme jetzt zu lösen verlagert man sie halt 50 Jahre in die Zukunft. Dadurch kann man das immense Wachstum momentan zwar aufrecht erhalten, die Zeche zahlen aber dann die Enkel. Atomstrom ist nur scheinbar so günstig weil die Folgekosten nicht eingepreist sind. PS: nein, der DualFluid ist nicht die Wundertechnik die uns alle retten wird. Dass ausgerechnet die "kritischen Denker" die Atomlobbypropaganda so unreflektiert schluckt, ich verstehe es nicht.
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(prx) A. K. schrieb: > Sollen die Dualfluiden es doch ausprobieren. Gerne, aber NIMBY. Mein Vertrauen ist da übersichtlich, zur Sicherheit lese ich nicht viel, außer dass es sicher ist und dass der Chef auch schon dicht an der kalten Kernfusion war, https://archiv.pressestelle.tu-berlin.de/tui/05nov/tui11_2005.pdf Seite 9. Es scheint da eine Vorliebe für Kleinstreaktoren zu geben, die ich nicht teile. > Wer steckt eigentlich finanziell dahinter? Auf jeden Fall Icke (also nicht ich, wo ich her komme spricht man anders): Icke ®. schrieb: > Natürlich habe ich auch gespendet. Aber ernsthaft: Das habe ich mich auch schon gefragt. Es gibt immer noch reichlich Interessierte, nicht nur in Deutschland, die das Thema Kernenergie und Handhabung von Spaltmaterial aus kommerziellen oder politischen Gründen am köcheln halten möchten. Icke scheint ja Internas zu kennen, dann kann er ja mal hier berichten wo das Geld herkommt und demnächst herkommen soll. > Ganz billig wirds sicher nicht, sobald es das Papierstadium verlässt. Absolut, da ist ja gar nichts geklärt. Die schon verfüllten Castoren und die noch nicht castorten Brennelemente werden da ja nicht reingekippt wie die Mülltonne ins Müllauto, und irgendwann muss auch wieder was rauskommen. Flüssigkeiten aus verschiedenen Stoffen verhalten sich selten homogen, besonders nicht bei großen Temperaturdifferenzen, kontrollierbares Verhalten in allen Betriebszuständen, die Liste kann beliebig lang werden. Da ist so viel anders als bei klassischen KKW-Konzepten, da müsste so viel geforscht werden um die heute für Neuanlagen zu Recht geforderte Sicherheit zu erreichen, da sagt mir ein kurzer Blick: Für den Stromkunden geht das nicht wirtschaftlich. Was nicht ausschließt, dass sich andere damit gerne die Taschen voll machen möchten oder es aus sonstigen Gründen interessant finden.
Jörg H. schrieb: > Gerne, aber NIMBY Die "Dual Fluid Energy Inc." aus dem Impressum führt zwar viele deutsche Namen auf, hat aber ihren Sitz/Briefkasten in Vancouver, Kanada. Das wäre wohl weit genug weg.
Jörg H. schrieb: > Aber ernsthaft: Das habe ich mich auch schon gefragt. Es gibt immer noch > reichlich Interessierte, nicht nur in Deutschland, die das Thema > Kernenergie und Handhabung von Spaltmaterial aus kommerziellen oder > politischen Gründen am köcheln halten möchten. Icke scheint ja Internas > zu kennen, dann kann er ja mal hier berichten wo das Geld herkommt und > demnächst herkommen soll. Nun, es gibt in Deutschland auch jede Menge Interessierte, die das Thema Solar- und Windenergie als vollständigen Ersatz für herkömmliche, sprich fossile und nukleare, Energieerzeugung nicht nur am Köcheln halten, sondern gigantisch hochkochen. Und das, obwohl Solar- und Windenergie noch nicht einmal ansatzweise kontinuierlich den täglichen Bedarf an Elektroenergie decken können. Ganz zu schweigen vom Bedarf für Prozeßwärme und Heizung. Erst recht zu schweigen von der zusätzlich notwendigen Produktion und Speicherung für Dunkelflauten. Und obwohl die Kernkraft, die dato noch ~10% der Grundlast deckt, Ende des Jahres ausgestrahlt hat sowie Stillegungen von Kohlekraftwerken in den nächsten Jahren schrittweise folgen sollen, gibt es noch keinerlei umsetzbare Konzepte für den erforderlichen Aus- bzw. Neubau der Erzeugungs- und Speicherkapazitäten. Nicht einmal die nach BBPlG seit fast einem Jahrzehnt geplanten Übertragungsleitungen sind nennenswert fertiggestellt. https://www.netzausbau.de/Vorhaben/de.html Gegenüber Dual-Fluid hat die EE-Lobby jedoch einen gravierenden Vorteil, die Finanzierung ist gesichert, sie kann mit hohen 3-stelligen Milliardenbeträgen kalkulieren, die dem Bürger mittels Steuern, Abgaben und Strompreisen aufgebürdet werden. Dual-Fluid muß sich derzeit aus privaten Spenden finanzieren, das kann sich jedoch schnell ändern, wenn klügere Regierungen als unsere die Zukunftsträchtigkeit der Technologie erkennen und fördern. Hätte man nur ein Bruchteil der in Solar und Wind geflossenen Aufwendungen in die Dual-Fluid-Forschung investiert, wären wir einer emissionsfreien, umweltschonenden und jederzeit sicheren Energieversorgung wahrscheinlich schon sehr viel näher. Anbei eine Grafik der heutigen Stromerzeugungslage, ein Trauerspiel. Vor zwei Wochen habe ich einige Solarpanele für eine Inselanwendung gekauft. Bis heute war keine Gelegenheit, deren Leistungsfähigkeit zu testen, weil schlichtweg die Sonne fehlt. Ohne Worte.
> Thorium liegt btw in meiner Garage, rote Nadeln für das Wig > Schweißgerät, aber da nicht ein Fall bekannt ist wo auch nur > irgendwer irgendwelche Folgen von den Dingern gemerkt hat, > halte ich die Panikmache für übertieben. Dann mußt Du einfach mal den Schleifstaub beim Anspitzen der Spitzen wegschnüffeln, ein paar Jahre später merkst Du es dann. Übrigens ist der reine Kernbrennstoff nicht besonders radioaktiv, sondern erst seine Spaltprodukte. Ein unbestrahltes Uran-Brennelement kann man problemlos aus dem Lagerbecken heben und anfassen, kein Problem. Macht man das mit einem abgebrannten, lebt man danach nicht mehr lange. Aus Thorium-232 entsteht in Kernreaktoren Uran-233, welches dann durch Spaltung zur Energiegewinnung genutzt wird. Daher ist ein Thorium-Reaktor nicht sauberer als ein Uran-Reaktor, er erzeugt den gleichen Atommüll. Schönen guten Morgen!
Ach ja, hab ich glatt vergessen:
> Es gibt schlicht keine Speicherung für Wind und Solarstrom.
Dann gugel doch mal nach Pumpspeicherkraftwerken. Sicherlich werden wir
davon noch ein paar größere brauchen und müssen unseren Energiebedarf
evtl. etwas mehr an die Erzeugung anpassen, aber möglich ist es.
Mit genug Überschuss könnte man auch Wasserstoff erzeugen. Der ist zwar
umständlich zu speichern und seine Erzeugung verursacht hohe Verluste,
aber wäre ebenfalls möglich.
Solarthermische Kraftwerke können ebenfalls Solarenergie speichern. Die
erhitzen einen Wärmespeicher und solange dieser heiß genug ist, können
solche Kraftwerke auch nachts Strom erzeugen.
Ben B. schrieb: > Dann gugel doch mal nach Pumpspeicherkraftwerken. Sicherlich werden wir > davon noch ein paar größere brauchen und müssen unseren Energiebedarf > evtl. etwas mehr an die Erzeugung anpassen, aber möglich ist es. Ja die gibt es aber nicht in Deutschland. Wo willst du die denn bauen ohne Gebirge. Nein ohne Gebirge ist es nicht möglich, das sinnvoll umzusetzen. Und das sind auch die einzigen Speicherkraftwerke die Geld abwerfen. Warum baut man nicht einfach Stromzähler mit abschalteinrichtung. Dann kann jeder den Strom kaufen welchen er möchte. Und die Wind und Solar Fraktion bekommt dann einfach den Strom abgestellt wenn es mal nicht genug gibt.
(prx) A. K. schrieb: > Die "Dual Fluid Energy Inc." aus dem Impressum führt zwar viele deutsche > Namen auf, hat aber ihren Sitz/Briefkasten in Vancouver, Kanada. Das > wäre wohl weit genug weg. Für Dich und mich ja, für Gerhard leider nicht. Falls es nur ein Briefkasten sein sollte, ist aber auch Gerhard sicher.
DANIEL D. schrieb: > Ja die gibt es aber nicht in Deutschland. https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Pumpspeicherkraftwerke#Deutschland Haben keine gigantische Leistung und kein gigantisches Speichervermögen, aber "nicht" ist falsch.
Jörg H. schrieb: > Für Dich und mich ja, für Gerhard leider nicht. Zwischen Vancouver und Edmonton liegen immerhin die Rocky Mountains. ;-)
Jörg H. schrieb: > DANIEL D. schrieb: > >> Ja die gibt es aber nicht in Deutschland. > > https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Pumpspeicherkraftwerke#Deutschland > Haben keine gigantische Leistung und kein gigantisches Speichervermögen, > aber "nicht" ist falsch. Ja nicht mag vielleicht falsch sein nichtsdestotrotz kann man nicht einfach irgendwelche Stauseen bauen, und Gebirge haben wir halt auch nicht wo man noch großartig was in der Richtung machen könnte. Man kann es drehen und wenden wie man will es gibt keine/kaum Möglichkeiten der Speicherung. Und großartig in Planung, dass irgendwas gebaut werden soll, was die Abschaltung bisheriger Kraftwerke kompensieren könnte gibt, da gibt es auch nichts. Also entweder man baut noch mal normale Kraftwerke, oder man schaltet bei Schwankungen einfach die ganzen Ökostrom Benutzer weg. Hauptsache nicht wieder den Strom teurer machen um irgendeine Scheiße zu bezahlen.
(prx) A. K. schrieb: > Zwischen Vancouver und Edmonton liegen immerhin die Rocky Mountains. ;-) Das ist in Kanada doch keine Entfernung. ;-)
Jörg H. schrieb: >> Zwischen Vancouver und Edmonton liegen immerhin die Rocky Mountains. ;-) > Das ist in Kanada doch keine Entfernung. ;-) Der Höhe nach schon. ;-)
DANIEL D. schrieb: > Gebirge haben wir halt auch nicht Im Bauchnabel nicht. Dafür haben Schweizer und Österreicher keine Nordsee.
Ben B. schrieb: > Dann gugel doch mal nach Pumpspeicherkraftwerken. Sicherlich werden wir > davon noch ein paar größere brauchen und müssen unseren Energiebedarf > evtl. etwas mehr an die Erzeugung anpassen, aber möglich ist es. Nix für ungut, aber rechnen ist offensichtlich nicht deine Stärke. Oder du hast keine Ahnung von den realen Zahlen. Die in D vorhandenen Pumpspeicherwerke haben zusammmen eine Kapazität von ca. 38GWh. Der tägliche Bedarf an Elektroenergie liegt durchschnittlich bei ca. 1500GWh. Wenn alle gut gefüllt sind, können sie Deutschland also eine reichliche halbe Stunde mit Strom versorgen. Nehmen wir an, es gelingt, den Strombedarf auf ein Drittel (500GWh) zu senken. Dann reicht die Kapazität für zwei Stunden. Um einen einzigen Tag ohne Wind und Sonne zu überbrücken, müßte demzufolge die Kapazität verzwölffacht werden. Um 8 Tage zu überbrücken, benötigten wir schon die fast 100fache Pumpspeicherkapazität. Nicht vergessen, wir nehmen dabei eine Senkung auf ein Drittel des derzeitigen Strombedarfs an und wir rechnen nicht ein, daß die von den konventionellen Kraftwerken gelieferte Prozeß- und Heizwärme ebenfalls gespeichert werden müßte, wenn zukünftig komplett auf fossile und Kernkraft verzichtet werden soll. Realistisch betrachtet müßte eher eine 1000x höhere Kapazität geschaffen werden. Aber du weißt sicher, wo die paar Pumpspeicherwerke hingebaut werden sollen. Über Planung, Baukapazitäten, Bauzeiten und Finanzierung reden wir später.
Also ich nehme an das der Energiebedarf steigen wird, mehr Internet mehr Server etc. Es sei den die komplette Idustrie wird vernichtet, aber vielleicht ist das ja in Planung. In einem normalen Haushalt sind schon LED Leuchtmittel und ein wegwerf Kühlschrank, da sehe ich kein Potential. Ich finde ja Solar und Windenergie auch gut und toll, aber in der Realität gibt es halt noch sehr viele Probleme zu lösen. Und bis das nicht getan ist, ist der Glaube/Traum wir könnten nur von regenerativer Energie leben realitätsverner Schwachsinn. Man könnte auch dem demografischen Wandel einfach zulassen, also zulassen das die Bevölkerung weniger wird. So wie es z.B in Japan gemacht wird, das würde sicher deutlich Co2 und Strom einsparen, aber das ist nicht gewollt.
DANIEL D. schrieb: > Also ich nehme an das der Energiebedarf steigen wird https://de.wikipedia.org/wiki/Energieverbrauch#/media/Datei:Primärenergieverbrauch_nach_Energieträgern_in_Deutschland.svg
Ben B. schrieb: > Worüber ich bei solchen Diskussionen immer schmunzeln muß... Wieso > erkennt niemand, daß auch ein Atomreaktor ohne Abfall und ohne Klimagase > trotzdem das Weltklima heizt - weil er einfach mal Wärme aus fossiler > Energie +1, fossile Energie ist alles was aus der Erde verbraucht/umgewandelt wird ausser verbranntes was wieder aufgeforstet wird. Windparks und Solarparks verbrauchen nur fossiele Energie wo Erdölprodukte benötigt werden, Ausnahme vielleicht Biodiesel aus CO2 Gewinnung. Egal wieviel ich seit 30 Jahren an Energieeinsparung Strom versuche, die stetig steigende Zahl von Geräte auch dauer on (standby, Funk, wlan, Router) lässt meine Versuche scheitern! Früher hatte ich zwar auch in fast jedem Zimmer einen TV aber mit Netzschalter, kein Router kein Telefon brauchte eigen Strom, kein PC lief fast durch und das Modem wurde nur angesteckt wenn man online ging.
(prx) A. K. schrieb: > DANIEL D. schrieb: >> Also ich nehme an das der Energiebedarf steigen wird > > https://de.wikipedia.org/wiki/Energieverbrauch#/media/Datei:Primärenergieverbrauch_nach_Energieträgern_in_Deutschland.svg Dazu muss man noch sagen das der Energiebedarf ein Spiegel der Wirtschaft ist, deswegen kann man auch so gut das Jahr der Lehman Brothers Pleite sehen. Ich nehme trotzdem an dass wenn der aufgeschobene Breitbandausbau irgendwann stattfindent, dass wir mit einem erhöhtem Energieaufkommen rechnen können. Jetzt wegen Corona wird der Energie verbrauch vielleicht zurück gegangen sein, weniger beleuchtung in Ladenlokalen? Oder erhöht da mehr Leute daheim Strom verbrauchen. Naja jedenfalls darf man den Stromverbrauch nicht getrennt von der Wirtschafft betrachten, da sie elementar zusammenhängen.
> können sie [Pumpspeicherkraftwerke] Deutschland also eine > reichliche halbe Stunde mit Strom versorgen Das ist mehr als ich dachte. Ich habe auch nicht geschrieben, daß Pumpspeicherkraftwerke der einzige Weg sein müssen. Sie sind ein guter Anfang und man könnte in den Alpen oder in den norwegischen Bergen definitiv ein paar richtig große bauen. Ich könnte auch ganz fotzig schreiben, daß es in den Alpen sowieso bald keine Gletscher mehr gibt, der Platz wird also ganz von selbst für sowas frei. Ansonsten kann ich als weiteren guten Ansatz nur wieder Desertec anführen, mit solarthermischen Kraftwerken. In der Sahara gibts keine Woche ohne Sonne und diese Kraftwerke könnten dank Wärmespeicher auch mal einen Tag ohne Sonne auskommen wenn man sie passend dimensioniert. Im Augenblick steht Deutschland was die elektrische Energiebilanz angeht noch ganz gut da. Wir können es uns trotz der AKW-Abschaltung erlauben, so ziemlich brandneue (an ihren Betriebsstunden gemessen) und effiziente GuD-Kraftwerke in Bayern stillstehen zu lassen, weil sich deren Betrieb angeblich nicht rechnet. Dafür karren wir lieber Millionen Tonnen an Kohle aus dem Ausland über den großen See zu unseren alten Kohlekraftwerken oder wollen nicht auf unsere heimische Braunkohle verzichten... okay, find ich merkwürdig, aber solange das so ist, kann's nicht besonders schlimm mit dem Mangel sein. Der Strompreis wird in Deutschland durch die Strombörse bestimmt. Wie man es kennt ist sowas nicht auf Verbraucherfreundlichkeit ausgerichtet, sondern auf maximalen Gewinn für die Aktionäre der großen Unternehmen. Wenns nach mir ginge, würde ich das alles zerschlagen. Wir brauchen hier keine ausländischen Großkonzerne als Kraftwerksbetreiber und die Energienetze gehören als wichtige Infrastruktur (wie z.B. Straßen) schnellstens zurück in staatliche Hand. Vor allem gehört Stromtransport und Stromerzeugung getrennt. Man sieht ja an Texas ganz gut wo das hinführen kann wenn sich nicht bald was daran ändert. Der private Stromverbrauch durch die Folgen der CoViD19-Pandemie ist 2020 um etwa 5% angestiegen. Ich hätte mehr erwartet, aber vielleicht kommt das noch oder die Zahlen sind von den Unternehmen geschönt - was mich nicht wundern würde.
Ben B. schrieb: > Der Strompreis wird in Deutschland durch die Strombörse bestimmt. Im Endeffekt wird der eher durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Und wenn Nachfrage da ist und kein Angebot, ist es eine ziemlich ungünstige Situation für unser Land. Zumal wir sogar teilweise negative Strompreise haben über viele Stunden hinweg. Und dann haben wir auch wieder das Gegenteil. Es wird wie gesagt schon einen Grund haben warum die Österreicher die Möglichkeit geschaffen, haben sich vom Netz ab zu koppeln. Die haben sehr viele Speicherkraftwerke und kompensieren viele von den Schwankungen. Auch ohne Börse würden diese Probleme bestehen bleiben.
> Im Endeffekt wird der eher durch Angebot und Nachfrage bestimmt.
Sorry aber das stimmt doch so gar nicht, bzw. nur stark begrenzt. Warum
das so ist hast Du ja mit den negativen Strompreisen schon selbst
angeführt. Und ich kann als Privatmann gar nicht an diesem Stromhandel
teilnehmen, ansonsten würde ich "mir mal eben 10.000kWh zum Negativpreis
kaufen" und hätte das Jahr lang bei weitem keine Strompreisprobleme
mehr. Das sind doch alles nur fiktive Werte und keine echten Preise, nur
dazu da, damit lieber irgendwer anders sein Kraftwerk herunterfährt und
ich meine Grundlastkraftwerke fein weiter mit voller Leistung fahren
kann.
Das Verbundnetz als solches muss natürlich bleiben - ansonsten bekommen
selbst die Ösis und Schweizer ein Problem mit der Erzeugung aus
erneuerbaren Energien, spätestens wenn keine Gletscher mehr in den Alpen
sind und dadurch deutlich weniger Wasser an den Kraftwerken vorbeikommt.
Aber diese komische Börse kann weg, genau wie Großkonzerne in
quasi-Monopolstellung.
Ben B. schrieb: > Und ich kann als Privatmann gar nicht an diesem Stromhandel > teilnehmen, ansonsten würde ich "mir mal eben 10.000kWh zum Negativpreis > kaufen" und hätte das Jahr lang bei weitem keine Strompreisprobleme > mehr. Eine Gewerbeanmeldung kostet nicht viel. Und wenn Du einen Crashkurs der Regularien mitmachst, steht auch einer Zulassung bei der EEX/EPEX nichts mehr im Weg, wenn Du auch eine gewisse Bürgschaft hinterlegst. Allerdings sind die minimal gehandelten Pakete selbst für 15 Minuten schon etwas grösser, als Deine 10 MWh. Und dann brauchst Du nur noch die passende Transportmöglichkeit, sowie ein passendes Stromlager.. Oder Du lässt die Lieferung durch einen Netzbetreiber durchführen.
Ralf X. schrieb: > Und dann brauchst Du nur noch die passende Transportmöglichkeit, sowie > ein passendes Stromlager.. wieso Transport & Lager, man kann doch auf Kurse wetten.
Icke ®. schrieb: > Nehmen wir an, es gelingt, den Strombedarf auf ein Drittel (500GWh) zu > senken. Dann reicht die Kapazität für zwei Stunden. Well, das sehe ich noch viel bitterer: Wir sollen doch jetzt alle unsere schicken neuen E-Autos laden, vorzugsweise am Abend, wenn wir von der Arbeit kommen. Wie soll ich da meinen Stromverbrauch senken? Das wird eher mehr, viel mehr. Dann möchte die Chemische Industrie gerne von fossilen Energieträgern weg: "der Strombedarf der chemischen Industrie bis Mitte der 2030er Jahre auf 628 Terrawattstunden mehr als verzehnfachen wird. Das wäre mehr als der gesamte deutsche Stromverbrauch aktuell und weit mehr als die im vergangen Jahr produzierten 251 Terrawattstunden an Ökostrom." Ich weiss nicht, wo so viele Windanlagen stehen sollen? Bislang reichts ja nicht mal zur Komplettversorgung! Wo soll dann noch was übrig bleiben um es zu speichern? Nachtrag zum Thema Thoruim und Dual Fluid: Der Unterschied zu den bisherigen Reaktoren ist das schnelle Neutronen-Spektrum. Hierbei wird nicht nur Uran erbrütet, sondern tendenziell alle Transurane gespalten. Das hilft wirklich den gefährlichen Müll zu reduzieren. Wenns nach mir ginge würde ich sagen: lasst es die Leute doch ausprobieren. Wenns wirklich funktioniert, Prima. Aber sich gleich von Anfang an hinzustellen und zu jammern, "määh, das geht doch eh nicht" und "das hat ja noch nie funktioniert" das finde ich echt schlimm. In die Fusionsforschung wird doch auch ne ne Menge Geld gesteckt, ohne zu wissen ob es jemals funktioniert. Und das ist auch gut so! Wo wäre die Menschheit wenn wir immer nur auf die Nörgler hören würden. Fazit: lasst die Leute doch forschen! (Guckt euch mal Interstellar an, da werden nur die Leute zum anbauen von Mais gebraucht)
Rangi J. schrieb: > Wie soll ich da meinen Stromverbrauch senken? Das wird > eher mehr, viel mehr. Nicht beim Primärenergieverbrauch.
Ja, aber was soll denn das? Primärenergie wird weniger ja, aber nur ein bisschen. Wenn wir weniger Öl und Kohle verfeuern, muss es eben mehr Strom werden. Und das ist eben fast das equivalent von allem Öl und aller Kohle zusammen (Minus etwas Einsparung).
Meiner Meinung nach wäre es eine Lösung die Privatkunden mit einzubeziehen in die Speicherung. So dass sie ihre Akku Anlagen zu der Zeit laden können wenn der Strom im Überfluss vorhanden ist. Oder auch Blockheizkraftwerke die vorzugsweise dann eingeschaltet werden wenn das Netz Strom benötigt. Aber langfristig sehe ich für mich persönlich das Ziel autark zu werden. Also Akkus Batterien Solarzellen, und am liebsten noch ein Stirlingmotor im Keller. Dann wird der Stromanschluss nur noch für die Drehstromgeräte in der Garage gebraucht, oder wenn es soweit ist werden die Schweißgeräte halt verkauft und dafür andere gekauft.
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