Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik DIY Audio-Verstärker rauscht bei gewissen Bedingungen (nicht)


von Mathias (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

ich lese häufiger hier, weil ich als Elektroniker häufiger an kleinen 
Schaltungen "rumfrickeln" darf, und bin über das Fachwissen immer wieder 
erstaunt. Nun habe ich selbst mal ein Problem, bei dem ich so recht 
nicht weiter weiß.
Ich habe einen 6-Kanal Verstärker gebaut. Dieser soll von einem Reckhorn 
DSP-6 mini gespeist dreiwege Lautsprecher vollaktiv ansteuern. Der DSP 
erhält sein Stereo-Signal von einem Vorstufenausgang eines Yamaha 
AV-Receivers.
Als Endstufen dienen drei TDA8954 von NXP. Der 700kHz Takt wird extern 
durch einen AD9833 beigesteuert, so wie es das Datenblatt empfiehlt. 
Betrieben wird das ganze an einem DIY Netzteil mit Gleichrichtung und 
Siebung. An der Siebung misst man so runde 28 bis 30V, je nachdem wie 
viele 230V aus der Steckdose kommen. Dazu kommen ein Paar 
Spannungsstabis für +5V, 24V, +-15V... Letztere versorgen 
Symmetriewandler auf DRV134-Basis, um aus dem gewöhnlichen RCA-Signal 
ein symmetrisches Signal zu generieren. Das bringe "etwas" Verstärkung 
und minimiert Störgeräusche (laut Anleitung).

So weit funktioniert auch alles. Wenn ich ein Handy anschließe, dann 
auch nahezu ohne Rauschen. Oder sagen wir so: Es rauscht ausreichend 
wenig, dass man es auf der Couch nicht hört - was mir völlig ausreicht. 
Das gleiche Verhalten zeigt sich beim Kurzschließen der Eingänge. Wenn 
ich jetzt aber oben genannten DSP vorschalte, dann rauscht es doch recht 
ordentlich und mehr als deutlich hörbar, wenn ich auf der Couch liege.
Die Ausgangsimpedanz des Handys wird irgendwelche 30 Ohm haben, um den 
meisten Kopfhörern zu genügen. Vom DSP weiß ich die Ausgangsimpedanz 
leider nicht. Der DRV134 wird im Datenblatt typischerweise mit 10k Ohm 
angegeben. Die Eingänge der TD9854 mit was um 50k Ohm gegen SGND.

Vor dem DIY Verstärker habe ich den selben DSP mit einem alten 5.1 
AV-Receiver (und dem oben genannten Yamaha AVR) betrieben und da hat gar 
nichts gerauscht. Bevor jetzt die einfachen Tipps kommen: Nein, den 
würde ich ungern wieder benutzen und ja, es sollte jetzt auch der selbst 
gebaute Verstärker sein ;-)

Ich weiß, die meisten Glaskugeln sind über Ostern zur Wartung, aber 
vielleicht kann mir doch einer einen Tipp geben, was ich messen oder 
schaltungstechnisch verändern kann.

Gern suche ich weitere Eingangs- und Ausgangsimpedanzen raus, 
Spannungsverstärkungen oder was auch immer an Daten gefordert wird - 
muss nur wissen was ihr braucht um mir helfen zu können.

von Rainer V. (a_zip)


Lesenswert?

Mathias schrieb:
> Es rauscht ausreichend
> wenig, dass man es auf der Couch nicht hört - was mir völlig ausreicht.
> Das gleiche Verhalten zeigt sich beim Kurzschließen der Eingänge. Wenn
> ich jetzt aber oben genannten DSP vorschalte, dann rauscht es doch recht
> ordentlich und mehr als deutlich hörbar, wenn ich auf der Couch liege.

Herrlich! Warum habe ich bei Lesen der Überschrift sofort an 
kurzgeschlossene Eingänge gedacht?
Schönes WE, Rainer

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Wie hört sich dein DSP-6 mini an einem ordentlichen Verstärker an,
ggf. über Kopfhörer ?

Wie sehr rauscht es, wenn der DSP zwar anegschlossen, aber seine 
Versorgungsspannung ausgeschaltet sit.

Wie sehr rauscht es wenn DESSEN Eingang kurzgeschlossen ist und er aktiv 
ist ?

Ändert sich das Rsusdhen, wenn der DSP eine eigene Versorgung aus einem 
anderen Netzteil bekommt ?

Ändert sich das Rsuschen, wenn der DSP woanders hin gestellt wird, eien 
Keksdose drumrum kommt ?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Evtl. streut da die Sampling Frequenz des DSP in deinen Verstärker ein, 
der am Eingang nicht genügend HF abfiltert.
Dabei setze ich aber voraus, das die Pegel schon aufeinander abgestimmt 
sind.

von Mathias (Gast)


Lesenswert?

Klanglich passt der DSP an sich. Wenn man die neue Kombination so laut 
macht, dass das Rauschen vernachlässigbar wird, dann macht die Kombi 
auch richtig Spaß. Allerdings sollten dann die Gedanken an die Nachbarn 
auch vernachlässigt werden.

Der DSP ist extern und hat ein eigenes 12v Stecker Netzteil. Zum Test 
habe ich ein zufällig vorhandenes anderes Netzteil probiert. Dies 
brachte aber keinerlei Veränderung. Könnte versuchen eine Autobatterie 
zu organisieren, wobei ich spontan sagen würde, dass das Rauschen kein 
Netzteilbrumm ist.

Ein verändern des Ortes brachte keine Veränderung. Auch das austauschen 
der Kabel brachte bisher nichts.

Kurzschließen des DSP Eingangs probiere ich morgen Mal, auf die Idee bin 
noch nicht gekommen.

von Mathias (Gast)


Lesenswert?

Samplingfrequenz schaue ich später auch nach. Ist am Handy unpraktisch, 
bin da altmodisch. Ob der Symmetriewandler überhaupt ein Eingangsfilter 
Harbin ich mir nicht Mal sicher. Wenn man bei eBay nach drv134 sucht, 
dann kommt ca 200 tausend Mal so eine rote Platine, die ist es.ich hätte 
aber eigentlich auch erwartet, dass so etwas am Ausgang des DSP 
gefiltert wird. Aber behalte ich im Hinterkopf. Was werde ich denn wohl 
für eine Spule benötigen? Zumindest so grob.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Mathias schrieb:
> Was werde ich denn wohl
> für eine Spule benötigen? Zumindest so grob.

Spule? In welchem Jahrhundert lebst du? Da reicht ein RC Tiefpass mit 
25-30kHz Grenzfrequenz.

von Mathias (Gast)


Lesenswert?

Ich bin auch schon grenzdebil. Natürlich geht auch ein rc Glied. Stellt 
sich für mich die Frage: in welchem Bereich wähle ich den Widerstand? 
Mag ja auch nicht zu viel Spannungsverlust vor dem Verstärker haben.

von Mathias (Gast)


Lesenswert?

Guten Morgen allerseits!

Matthias S. schrieb:
> Spule? In welchem Jahrhundert lebst du? Da reicht ein RC Tiefpass mit
> 25-30kHz Grenzfrequenz.

Ein auf die schnelle zusammen gebasteltes RC-Glied aus 20 Ohm (mit einem 
1k-Poti eingestellt, kleiner war mir nach dem zweiten Kaffee nicht 
möglich) und 680nF (einziger Kondensator den ich gerade hier zu Hause 
habe) sollte eine Grenzfrequenz von rund 12kHz haben und brachte keine 
Verbesserung beim Rauschverhalten.
Der DSP hat einen Prozessor von TI, der mit 135MHz arbeitet und mit 
48kHz Samplingfrequenz abtastet. Hier mal das, was der Hersteller sonst 
noch hergibt:
https://reckhorn.com/frequenzweichen/dsp-6-mini-frequenzweiche

Das Kurzschließen des DSP-Eingangs brachte leider auch keine 
Veränderung.

@Matthias S.: Was genau meinst du mit

Matthias S. schrieb:
> Dabei setze ich aber voraus, dass die Pegel schon aufeinander abgestimmt
> sind.

? Würde es evtl. reichen einen simplen Spannungsteiler zwischen DSP und 
Endstufe zu schalten?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Mathias schrieb:
> Ein auf die schnelle zusammen gebasteltes RC-Glied aus 20 Ohm (mit einem
> 1k-Poti eingestellt, kleiner war mir nach dem zweiten Kaffee nicht
> möglich) und 680nF (einziger Kondensator den ich gerade hier zu Hause
> habe) sollte eine Grenzfrequenz von rund 12kHz haben und brachte keine
> Verbesserung beim Rauschverhalten.

Das ist ein sehr ungünstiges Verhältnis für einen Tiefpass. Man nehme 
alles so etwa 'in der Mitte', also besser einen 1-5k Widerstand und dazu 
passenden Kondensator.
Aber dein Feldversuch zeigt, das der DSP vermutlich nicht die 48kHz am 
Ausgang ausgibt.

Mathias schrieb:
> @Matthias S.: Was genau meinst du mit
>
> Matthias S. schrieb:
>> Dabei setze ich aber voraus, dass die Pegel schon aufeinander abgestimmt
>> sind.

Das das so etwa zueinander passt. Wenn der Verstärker schon bei 50mV am 
Eingang voll aussteuert, der DSP aber Linepegel, also etwa 700mV 
ausgibt, ist der Eingang des Verstärkers zu empfindlich und wird das 
leise Rauschen am DSP Ausgang schon als deutliches Signal verstärken.
Dann verringert man entweder die Empfindlichkeit des Verstärkers oder 
setzt zumindest einen Spannungsteiler (Poti) dazwischen.

Evtl. hast du dir auch eine Masseschleife eingetreten. Wenn das alles 
aus einem Netzteil gespseist wird, solltest du die Versorgung 
sternförmig davon zu den einzelnen Komponenten führen und bei 
abgeschirmten Kabeln zwischen den Baugruppen den Schirm versuchsweise 
einseitig auftrennen.

: Bearbeitet durch User
von Mathias (Gast)


Lesenswert?

Sooo, ich habe mal auf die Schnelle mit ein Paar Potis und Widerständen 
einen Spannungsteiler gebastelt. Leider kann ich dann immer nur an einem 
Kanal (und einem Mitteltöner) testen. Wenn R1 der Längswiderstand und R2 
der Parallelwiderstand zur Masse, und wähle ich R1 relativ groß (in 
meinem Fall hatte ich grad einen 2k2 Zementwiderstand über), und R2 sei 
ein oben genanntes 1k Poti auf ca. 150 Ohm gestellt, dann erreiche ich 
etwa das Rauschniveau wie beim Anschluss des Handys. Allerdings 
natürlich bei deutlich reduziertem Pegel. Da kann ich aber noch nach 
steuern.

Bevor ich jetzt aber anfange den Pegel zu senken, um ihn dann per 
Symmetriewandler (oder-steller?) wieder um 6 dB zu verstärken, würde es 
dann nicht Sinn machen diese Stufen zu entfernen?
Oder hat der DSP evtl. einen so hohen Ausgangswiderstand, dass es da zu 
Problemen kommt? Vielleicht ist es ja kein Zufall, dass ausgerechnet 
dieser Wert herstellerseitig nicht angegeben wird. Wäre dann auch eine 
Impedanzwandlerschaltung (über vernünftige OPs) eine Möglichkeit?

von Thomas (kosmos)


Lesenswert?

Angenommen du hast einen Rauschquelle mit 20mV und das Signal beträgt 
nur 100mV dann wirds eben total verrauscht wenn du aber mit Pegeln von 
z.B. 10V arbeitest dann bemerkt niemand diese 20mV.

Also immer darauf achten mit einem möglichst hohen Signalpegel zu 
arbeiten, das kann man am Ende der Kette immer noch runterteilen.

von spiderman (Gast)


Lesenswert?

Mathias schrieb:
> ich lese häufiger hier,

Dann weißt Du auch was Du vergessen hast.

von Pete K. (pete77)


Lesenswert?

Schaltplan und Bild vom Aufbau wären hier wohl die Mindestanforderungen. 
Hast Du das alles auf einem Steckbrett aufgebaut?

Beitrag #6636663 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Mathias (Gast)



Lesenswert?

Von den Symmetriewandlern habe ich leider keinen Schaltplan. Diese 
Platinen habe ich wie gesagt fertig aufgebaut gekauft. Selbiges gilt für 
den DSP.

Die Platinen der Endstufen habe ich selbst designt und bei MCB fertigen 
lassen. Im Anhang der Schaltplan und ein paar Bilder. Im Ausgangfilter 
werden wie im Datenblatt gefordert 22 Ohm Widerstände eingesetzt. Warum 
ich da einen Haufen mehr Elkos vorgesehen habe, fragt mich nicht. Da war 
ich im "Puffern-was-das-Zeug-hält" Wahn. Warum ich für die 
Eingangskondensatoren so viel Platz gelassen habe weiß ich auch nicht. 
Ursprünglich waren dort Kondensatoren von Mundorf geplant - die 
vermutlich zusammen mehr kosten als der gesamte Rest.
Die 3d Modelle sind natürlich nur grob, zeigen aber schon ganz gut wie 
es in echt aussieht.
Das Foto von der echten Platine zeigt den ersten Prototypen, die anderen 
drei Module sehen aber bis auf die schicken grauen Kabel recht ähnlich 
aus.
Dann haben wir ein mal ein Foto vom geschlossenen Gehäuse wie es derzeit 
da rumsteht.
Dann gibt es noch zwei Fotos von verschiedenen Bauschritten. Auf dem 
einen (...006) sieht man den Aufbau im Gehäuse. Ist alle recht knapp vom 
Platz her. Teilweise habe ich die Kabel auch noch schöner verlegt oder 
anders "angebunden". Im Vordergrund sieht man das Netzteil. Da habe ich 
3 Aluplatten mit PVC Platten verbunden und so als Basis für das Netzteil 
genommen - das Material war halt so im Schrank. Die vier kleinen 
Kühlkörper sind für die Gleichrichterdioden, das Relais darüber 
überbrückt den NTC, der Einschaltstrom begrenzt. 40mF für positive und 
negative Spannungsseite glätten die Versorgung für die Endstufen. 10mF 
glätten die Hilfsspannungen.
Das bild ...001 zeigt ein Türmchen mit Relais, die die 
Lautsprecherausgänge trennen, weil ich es nicht gebacken bekommen habe 
die Endstufen über Mute/Standby plöppfrei ein- und auszuschalten. 
Dahinter kann man das Türmchen mit den Symmetriewandlern erahnen, auf 
dem eine Spannungsstellerplatine tront, die +-15V für selbige 
bereitstellt.

Was sicherlich ungünstig ist, dass die Paare des Eingangs auf dem auf 
der Platine zu weit auseinander liegen. So dürfte die symmetrische 
Übertragung kaum ihren Zweck erfüllen, befürchte ich.
Was ganz sicher auch ungünstig ist, ist das Chaos im Gehäuse. Würde ich 
die Geschichte heute von vorn beginnen, würde ich vermutlich so ziemlich 
alles anders planen. Aber hätte wäre wenn... hilft jetzt nicht mehr ;-)

Beitrag #6636728 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Gerade bei PWM Endstufen ist eine strikte Trennung von Ein- und 
Ausgängen zwingend. Auf den Lautsprecherleitungen liegt trotz Filterung 
immer noch die PWM Frequenz. Es hilft, die Leitungen so symmetrisch wie 
möglich zu führen und die Eingänge so weit wie möglich von den Ausgängen 
fernzuhalten.

Ausserdem ist die Masseführung und die Erdung des Gehäuses wichtig. Am 
sinnvollsten bildet man am Netzteil einen Sternpunkt und führt von da 
aus die Versorgung zu den Baugruppen.
Die Erdung des Gehäuses erfolgt am besten am empfindlichsten Eingang des 
Verstärkers (und sonst nirgends wg. Masseschleifen).

@spiderman: Was redest du hier für einen Unsinn?

von Mathias (Gast)


Lesenswert?

Ja, das wären alles Sachen, die ich das nächste Mal sicherlich anders 
machen und vor allem planen werde.
Trotzdem erklärt das nicht den Unterschied beim Rauschverhalten zwischen 
Handy und DSP. Ich werde mal probieren eine Autobatterie zu besorgen, da 
der DSP mit 12VDC versorgt wird. Ich hätte das Rauschen jetzt zwar nicht 
für ein Netzteilbrummen gehalten, aber wer bin ich, dass ich das 
entscheiden darf :-D

von Christian S. (roehrenvorheizer)


Lesenswert?

Hallo,

es scheint so, als hätte man auf der Seite des DSP-Herstellers

https://reckhorn.com/frequenzweichen/dsp-6-mini-frequenzweiche

Angaben über Eingangs- und Ausgangsimpedanz vergessen anzugeben. Da 
Chinch-buchsen vorhanden sind, dürfte wohl die Anwendung für Audio die 
Vorgesehene sein.

Leider werden die Angaben hier unglaubwürdig, vor allem wegen der 
Prozent-Angaben:

"Die Frage der Klangverfälschung durch die Aktivweiche selbst bzw. der 
gesamten Elektronikkette ist insofern überflüssig, weil die Veränderung 
/ Verfälschung des Eingang-Ausgangssignales bei unter 0,5% liegt. Davon 
entfallen auf DSP höchstens 0,1%. Insofern bringt auch eine höhere 
Abtastrate bzw. Datengeschwindigkeit hörbar nichts. "

Man soll also nichts fragen. Die Impedanz macht bestimmt nur 0,00001 % 
aus.
Bei den ganzen dB-Angaben wurde zufällig die Angabe des Rauschabstandes 
oder des Störspannungsabstandes weg gelassen. Haben sie vergessen, das 
zu messen? Mit 160 Euro ist es doch kein Billiggerät.

Vermutung: Das Gerät rauscht von sich aus recht ordentlich und ist eher 
für höhere Lautstärken gedacht wie im Auto oder Flugzeug als für 
Mietwohnungskonforme Zimmer-Flüsterlautstärke. Und das beigefügte 
220V/12V Schaltnetzteil ist sicher auch eine Störungsschleuer, gerade 
bei Audio. Von 230V weiß man dort noch nichts.

Wenigstens wurde für Leute, die sich unter FIR nichts vorstellen können, 
die Abkürzung ausgeschrieben, jedoch die weitrere Erklärung weg 
gelassen.

"Eingabe in Schritten 0,01 ms FIR Filter ( finite impulse response 
filter )"

mfG

: Bearbeitet durch User
von Mathias (Gast)


Lesenswert?

Guten Morgen,

hatte mit Reckhorn schon Kontakt. Die kaufen die Elektronik nur zu und 
seien selbst nur Lautsprecherspezialisten.

Die Sache ist aber halt die: Mit dem halten AV-Receiver als Verstärker 
und dem DSP als Frequenzeiche rauscht gar nichts.
Mein DIY-Verstärker rauscht beim Handy nicht, auch wenn dieses am 
Ladegerät hängt rauscht es nicht. Der DSP rauscht. Es rauscht auch, wenn 
ich den "Haupt-AVR" direkt anschließe. Die PreOuts Dieses Yamaha RX-V767 
sind in der Anleitung im Anhang unter Specifications (S.120) mit 
"1V/1.2kOhm" angegeben.

https://europe.yamaha.com/files/download/other_assets/8/321348/RX-V767_omrc_en2.pdf

Ich vermute, dass die Symmetriewandler niederomiger gespeist werden 
müssen. Kann das sein? Sagt man nicht auch, dass der Eingänge immer 
möglichst hochomig, die Ausgänge immer möglichst nieromig sein sollen?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Mathias schrieb:
> Ich vermute, dass die Symmetriewandler niederomiger gespeist werden
> müssen. Kann das sein?

Wenn da wirklich die DRV134 von TI drauf wären, wäre das sicher nicht 
notwendig, da diese Chips mit 10k Eingangsimpedanz angegeben sind. 
Allerdings sind diese Platinen so dubios, das ich der Bestückung 
misstraue. Ob da wirklich echte DRV134 verbaut sind? Wer weiss das 
schon.

von Axel R. (axlr)


Lesenswert?

Sieht ja, so vom Aufbau, sehr ordentlich aus. Also, nicht 
"hingeschlampt", was man teils doch schon mal sieht.
Das gefällt mir gut.
Aber es scheint an Erfahrung zu mangeln. Das ist aber kein Problem, die 
sammelst Du ja gerade.
Ich sage mal, es liegt an der Masseführung.
Die DRV134-Module erscheinen mir auch ein wenig suspekt in der 
Gesamtkonstellation. werden die nicht eher verwendet, wenn man lange 
Leitungen speisen muss? Innerhalb eines System hab ich die noch nicht 
gesehen, was ja aber nix heißen muss.
Ich würde alle abgeschirmten Kabel in System nur an einer Stelle (am 
Ziel) anschließen. Die Masseverbindungen jeder Platine ablöten und je n 
separaten 0.5qmm zu den Sieb-Elkos am Netzteil legen. Vielleicht die 
Ausgänge der DRV-Module noch mit 470R abschließen. nicht gegen GND, 
sondern gegen die Ausgänge.
Mal dir mal die Stufen alle von links nach rechts großzügig aufn Blatt.
Dann siehst du auch, wo die Masse überall langgeht und kannst auch 
gleich mal die Pegel messen und eintragen. Tongenerator und Oszilloskop 
wären dafür nicht schlecht.
Viel Erfolg wünsche ich.
Äxl
DG1RTO

von Rainer V. (a_zip)


Lesenswert?

Axel R. schrieb:
> gleich mal die Pegel messen und eintragen. Tongenerator und Oszilloskop
> wären dafür nicht schlecht.

Er hat doch schon die Eingänge kurz geschlossen...leider rauscht es dann 
nicht mehr...aber Spass beiseite, ohne ordentliche Messungen wird das 
wirklich nichts. Und das wiederum ist bei deinem Aufbau nicht gerade 
einfach. Ich rate dir also, die Vorgehensweise von "von Axel R." zu 
versuchen. Wenn du keine "einschlägigen" Meßmittel hast, dann lass es 
lieber.
Viel Erfolg trotzdem, Rainer

von Axel R. (axlr)


Lesenswert?

Im Datenblatt vom Class-D steht noch beschrieben, man sölle den 
OSC-Eingang, sofern er mit externem Clock betrieben wird, 
Gleichspannungsmäßig 'anheben'
1
When using an external 
2
oscillator, it is necessary to force pin OSC to a DC level above SGND. This disables the 
3
internal oscillator and causes the PWM to switch at half the external clock frequency.

ich denke mal, R1 mit seinen 30K soll das machen?
Du sollst den Pegel aber "above SGND" halten, nicht "below". Sonst teilt 
der Class-D seine interne Taktfrequenz nicht durch zwei für 50%50 
Taktverhältnis. Wie ist den das DDS-Board da nun angeschlossen? Über n 
Koppel-C? Du wirst das DDS-bord ja sicher nicht nicht mit dem STM32, den 
man da sieht, initialisieren? Oder doch? Na, egal. Kann man ja machen. 
Aber deinen R1 vom TDA an VSSA? leg den an 5Volt...

Deshalb wirds trotzdem rauschen, davon mal abgesehen.

Verbinde mal deine + und - vom Eingang mit 560R oder 680R als Abschluss 
(X21.1 mit X21.2) (X21.3 mit X21.4).

von Mathias (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Der 30k Ohm Widerstand wird benötigt, wenn der interne Taktgenerator 
verwendet wird. Steuert man den Takt extern bei, so wird der Widerstand 
entfernt und man muss den Takt "above SGND" bringen. Was genau das 
heißen soll, steht da leider nicht. Da aber Musik raus kommt, gehe ich 
davon aus, dass das mit dem Takt soweit funktioniert. Und ja, das STM32 
Board initialisiert (u.A.) das DDS-Board. Im Anhang ist ein Foto, auf 
dem der Takt zu sehen ist. Sieht für mich auch ganz ok aus.
Der STM32 war quasi über, also habe ich den verwendet. Wollte mir auch 
offenhalten evtl. noch ein paar Spielereien einzubauen. Ein Display oder 
Temperatursensoren... Steht aber aktuell nicht mehr so ganz weit oben 
auf der to-do Liste ;-)
Mein Schaltplan oben ist quasi 1:1 aus dem Datenblatt vom TDA8922 
übernommen. Dies unterscheidet sich exakt an diesem R1. Der TDA8954 hat 
einen OSCREF-Pin und eben den OSC-Pin, und dazwischen liegt R1. (siehe 
Anhang)
R1 ist aber natürlich entfernt, das hatte ich vergessen zu erwähnen. 
Sonst könnte der Taktgenerator doch gar nicht arbeiten, oder?

Den Tipp mit den Widerständen werde ich probieren.

Unter der Woche ist es zeitlich immer knapp, zumal bei uns auf der 
Arbeit im Moment der Keks stept. Einen Tongenerator kann ich leider nur 
über das Handy realisieren. Der Tongenerator bei uns in der Werkstatt 
produziert vieles, nur keine sauberen Töne/Frequenzen. Ein Oszilloskop 
ist, wie oben zu sehen, vorhanden.

Die DRV-Module werden verwendet, weil das Datenblatt meint, dass eine 
symmetrische Einspeisung einen möglichst rauscharmen Betrieb ermöglicht. 
Als fertige Platinen gibt es da nicht viel Auswahl. Ich werde auch noch 
mal schauen, was auf den ICs steht. Das kann ich dann glaube oder nicht 
:-D

@Axel R.
Zum Masseanschluss: Meinst du damit, von jeder Cinch-Buchse, jede Masse 
von den Endstufen und von allen anderen Platinen direkt auf die Masse an 
der Siebung?

Vielen Dank aber für die vielen Tipps und Ratschläge!

von Axel R. (axlr)


Lesenswert?

Ich hab bislang keine class-D 'gekoppelt', würde mich da aber dann doch 
ans Datenblatt halten und den 30K  an 5Volt legen, nicht an -30V. Gut 
auch in dem Zusammenhang, den Takt eben nicht an Null 
herankommenzulassen, damit die Bedingung "above GND" immer eingehalten 
wird. Takt verdoppeln, weil er intern 1zu2 runterteilt, wenn das mit dem 
30k dann so passt. Den Takt würde ich kapazitiv mit 1Vss einkoppeln.
Musik kommt immer irgendwie raus.

Zur Masseverteilung. Es darf keine Rückströme auf dieser geben, um den 
sich die Baugruppen streiten. Jeder Signalweg braucht seinen eingeben 
Return-Pfad. Auf der Masse fällt genauso Spannung ab, wie auf dem Draht, 
wo die Musik hineingeht.
Musst du ausprobieren, wo du die Maße langlegst. Aber eben keine 
schleifen bauen, wo sich dann auch noch Antennen bilden.

von Mathias (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Im Anhang ist der relevante Teil aus dem Datenblatt des 8954. Dort 
steht, dass Rosc entfernt werden muss, wenn ein externer takt angelegt 
wird. Das "above gnd" ist allerdings tatsächlich nicht weiter 
beschrieben. Ich habe es halt so interpretiert, dass der Puls eine 
positive Spannung sein muss, weil vorher ja die negative 
Versorgungsspannung anlegen sollte (laut Schaltplan im Datenblatt). Ich 
kann mir auch nicht vorstellen, dass Philipps das noch weiter 
verkomplizieren möchte, denn den Takt noch zusätzlich ein V zu 
verschieben ist ja auch nur wieder eine Fehlerquelle mehr.
Ich habe auch im Internet keine einzige Beschreibung gefunden in der 
mehr als eine Endstufe betrieben wird. Vielleicht hätte ich Philipps/nxp 
anschreiben sollen...

Die Masse-Orgie schreibe ich dann Mal auf die To-Do Liste. Ist ja was 
mehr Arbeit bei den gefühlten 2183 Platinchen und so :-D

von Axel R. (axlr)


Lesenswert?

"external low-noise oscillator is recommended"...
haste jetzt auch nicht wirklich, oder?

Na, evtl. hilft es ja schon, die Eingänge jeweils niederohmig 
abzuschliessen.


TDA8922
1
Symbol Parameter Conditions Min Typ Max Unit
2
Internal oscillator
3
fosc typical internal oscillator
4
frequency
5
ROSC = 30.0 kΩ 290 317 344 kHz
6
fosc(int) internal oscillator
7
frequency range
8
210 - 600 kHz
9
External oscillator or frequency tracking
10
VOSC high-level voltage on pin
11
OSC
12
SGND + 4.5 SGND + 5 SGND + 6 V
13
VOSC(trip) trip level for tracking on
14
pin OSC
15
- SGND + 2.5 - V
16
ftrack frequency range for
17
tracking
18
210 - 600 kHz


TDA8954
OSC-Pin an 5Volt, nicht über R an VSSA! sonst wird der externe Takt 
garnicht verwendet. ( 150µA sind gefordert)
1
Table 10. Dynamic characteristics
2
---------
3
VDD = 41 V; VSS = −41 V; Tamb = 25 °C; unless otherwise specified.
4
Symbol   Parameter   Conditions     Min          Typ          Max      Unit
5
Internal oscillator
6
fosc(typ) typical oscillator frequency ROSC = 30.0 kΩ 290 335 365 kHz
7
fosc oscillator frequency            250           -           450      kHz
8
External oscillator input or frequency tracking; pin OSC
9
VOSC voltage on pin OSC HIGH-level   SGND + 4.5   SGND + 5   SGND + 6 V
10
Vtrip trip voltage - SGND                         + 2.5 - V
11
ftrack tracking frequency [1]        500           -            1000    kHz
12
Zi input impedance                     1           -              -     MΩ
13
Ci input capacitance                   -           -               15   pF
14
tr(i) input rise time from SGND + 0 V to 
15
SGND + 5 V
16
[2]                                    -            -             100    ns

Schaltflanken kleiner 100nSekunden!
1
[2] When tr(i) > 100 ns, the output noise floor will increase.

Mathias schrieb:
> Der 30k Ohm Widerstand wird benötigt, wenn der interne Taktgenerator
> verwendet wird. Steuert man den Takt extern bei, so wird der Widerstand
> entfernt und man muss den Takt "above SGND" bringen. Was genau das
> heißen soll, steht da leider nicht.
Steht da: "SGND + 5V" eindeutig...
der 30K hängt am OSCREF, OSCREF liegt intern mit 2ohm an VSSA. Du hast 
in deiner Schaltung den 30K vom PIN OSCREF entfernt und "ZU FUß" wieder 
an VSSA gelötet. Hmmm ...

(Vielleicht bau' ich mir sowas mal ins Auto als Hupe...)

: Bearbeitet durch User
von Mathias (Gast)


Lesenswert?

Axel R. schrieb:
> Du hast
> in deiner Schaltung den 30K vom PIN OSCREF entfernt und "ZU FUß" wieder
> an VSSA gelötet. Hmmm ...
>
> (Vielleicht bau' ich mir sowas mal ins Auto als Hupe...)

Erstes: Nein, habe ich nicht. Ich habe den Widerstand entfernt und auf 
der IC-Seite den externen Takt beigebracht. Ob "ich" jetzt die 100ns 
schaffe oder nicht, kann ich dir ehrlich gesagt nicht sagen, dafür 
müsste ich den Takt noch etwas genauer aufzeichnen. Aber in dem Bild 
oben... naja, wird knapp. Ob es jetzt Zufall ist, dass es funktioniert, 
obwohl ich nicht auf SGND+5V mit dem Takt gehe, keine Ahnung. Ob das 
Thema aber überhaupt erklärt, dass die Kiste mit dem Handy quasi nicht 
rauscht und mit dem DSP deutlich mehr, das kannst du mir aber vielleicht 
erklären.

(Zweites: Kannst du gern machen. Kann dir aber auch ne X2400 verkaufen, 
fliegt noch irgendwo im Keller rum.)

Ich werde schauen, dass ich morgen mal die Eingänge niederohmig 
abschließe und vermelde dann hoffentlich Erfolg ;-)

von Axel R. (axlr)


Lesenswert?

Mathias schrieb:
> Ich habe den Widerstand entfernt
okay, wusste ich nicht, hab ich so nicht rausgelesen oder nicht drauf 
geachtet
Mathias schrieb:
> dass die Kiste mit dem Handy quasi nicht
> rauscht und mit dem DSP deutlich mehr, das kannst du mir aber vielleicht
> erklären.
Nee, kann ich tatsächlich nicht. Ich denke, aus dem DSP kommt "zu viel" 
raus?
560-680R parallel zum Chinc-Ausgang würde ich mal probieren. Sind ja 
Chinc-Ausgänge und keine DIN-Buchsen, wie früher. Da sind 0dBu als 
1mWatt an 600R definiert. Vielleicht braucht der DSP eine Last in der 
Größenordnung.
ich weiss es auch nicht. Wenn man vor dem Gerät sitzt, fällt einem mehr 
ein.

Mathias schrieb:
> (Zweites: Kannst du gern machen. Kann dir aber auch ne X2400 verkaufen,
> fliegt noch irgendwo im Keller rum.)

Es sind 2 seitlich abstrahlende Druckkammersysteme hinterm Grill mit je 
100W/11R AL100-Q verbaut ...

: Bearbeitet durch User
von Mathias (Gast)


Lesenswert?

Also die Widerstände haben leider nichts gebracht. Dafür habe ich eine 
andere Baustelle geöffnet, fragt lieber nicht wie. Da muss ich erst 
dran.
Nächste Woche habe ich Urlaub. Da ich keine Lust auf den lötgestank zu 
Hause habe und ich eher mit dem Teufel tanzen gehe, als in meinem Urlaub 
uff Maloche zu gehen, Werde ich vermutlich erst in knapp zwei Wochen 
weiter basteln können. Also nicht wundern wenn hier eine Zeit lang 
nichts passiert.
Ganz ausschließen mag ich mittlerweile auch nicht mehr, dass der DSP 
rauscht. Ich glaube über alles betrachtet hat der neue Verstärker eine 
wesentlich höhere Gesamtverstärkung als der alte av Receiver. Aber 
vielleicht bekomme ich das Rauschen wenigstens auf ein Minimalmaß 
gesenkt.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.