Guten Morgen, ich habe aus Neugier eine defekte LED-Lampe zerlegt. Im Foto ist die Leiterplatte zu sehen. Als erstes fällt natürlich auf, dass nichts vorhanden ist, was als Abwärtswander fungieren kann. Dann wollte ich testen, welche der LEDs noch funktionieren. Also mit 5V und 680 Ohm Vorwiderstand an den LEDs herumgetastet. Nichts. Dann bin ich mit der Spannung sukzessive aufwärts gegangen, in der Hoffnung, dass der Strich auf der Leiterplatte den Minuspol markiert und ich wohl nicht mehr kaputtmache. Bei 16 V fing eine LED an zu glimmen, bei 24 V (immer noch 680 Ohm Vorwiderstand leuchtete sie richtig hell). Ich habe noch nie eine LED mit mehr als 4 V gesehen. Ich nehme an, dass hier mehrere LEDs auf einem Substrat untergebracht wurden. LED-Treiber ist ein PT4515C, zu dem ich leider nur chinesische Datenblätter finde. Der Fehler wird im Brückengleichrichter liegen. Eine Brücke hat unendlichen Widerstand, und als Einfachgleichrichter wird die Spannung nicht mehr ausreichen. Aber mich interessiert das Design dieser "modernen" LED-Leuchtmittel mehr als die Reparatur. Kennt jemand einen Artikel, in dem beschrieben wird, wie diese "modernen" LED-Leuchtmittel gestrickt sind?
Walter T. schrieb: > Ich habe noch nie eine LED mit mehr als 4 V gesehen. Es gab hierzu schon ein paar Beiträge. Ich war damals auch erstaunt darüber. Also alles normal.
Okay, ich gebe zu, meine Frage war unpräzise gestellt. Ich formuliere um: "Kann mir jemand jemand einen Artikel, in dem beschrieben wird, wie diese "modernen" LED-Leuchtmittel gestrickt sind, nennen oder zeigen?"
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17 Stück * 16 Volt ergibt 272 Volt. Der gelbe Elko hat wahrscheinlich 47uF / 350V. Bei gleichgerichteter 230V Netzspannung entstehen am Elko etwa 325V. Ein Vorwiderstand zur Strombegrenzung davor, fertig. Bei besseren Leuchtmittel ist eine Konstantstromquelle davorgeschaltet. 53 Volt Dropspannung sind dafür mehr als ausreichend.
Und woher kommen die 16V? Was ist die übliche Nennspannung dieser "Hochvolt-LEDs"?
Walter T. schrieb: > Und woher kommen die 16V? Was ist die übliche Nennspannung dieser > "Hochvolt-LEDs"? Aus der Anzahl der intern in Reihe geschalteten LEDs. 16V scheint oft vorzukommen, aber das kann sich auch morgen aendern. wendelsberg
Die ich auf die Schnelle gefunden habe. Beitrag "LED Lampe defekt - warum?" Beitrag "LED-Lampe defekt" Beitrag "LED Lampe defekt - warum?" ....
Walter T. schrieb: > Ich habe noch nie eine LED mit mehr als 4 V gesehen. Soweit richtig, aber such mal nach Chip-On-Board LEDs (COB). Da wirst du totgeschmissen mit Angeboten.
Wolfgang schrieb: > Soweit richtig, aber such mal nach Chip-On-Board LEDs (COB Danke! Das Stichwort war hilfreich.
Walter T. schrieb: > Ich habe noch nie eine LED mit mehr als 4 V gesehen. Es ist auch nicht 1 LED unter dem gekben Bobbel, es sind 4 oder mehr in Reihe. Deine Schaltung besteht aus einem Brückengleichrichter, Siebelko und eine Reihenschaltung von LEDs an 2 linearen Stromreglern eingestellt über einen kleinen Widerstand. Damit von den 325V nach Gleichrichtung nicht zu viel im Stromregler verblasen werden muss, braucht man schon mehr als 17 LEDs a 3.2V = 55V in Reihe, mit 68 aka 220V bleibt weniger vermutlich sind es noch mehr, 5 macht 275V, 6 wäre zu viel mit 330V. Und selbst bei 5 nutzt man offenbar lieber 2 Stromregler parallel wegen der Wärmeentwicklung. Der 220 bezeichnete Widerstand ist eventuell ein 22 Ohm Sicherungswiderstand, RV eher ein VDR.
Wenn Du die LEDs glimmen lässt kannst Du i.d.R. die einzelnen Chips unter dem Phosphor erkennen. Oftmals ist die interne Verschaltung Ursache fürs Absterben, die hohe thermische Belastung lässt die Verbindung aufplatzen.
michael_ schrieb: > Die ich auf die Schnelle gefunden habe. > > Beitrag "LED Lampe defekt - warum?" > > Beitrag "LED-Lampe defekt" > > Beitrag "LED Lampe defekt - warum?" > > .... unübersichtliche Betitelung macht die Suche nach bereits vorhandenen Themen schwer, insofern ist die Frage des TE berechtigt.
Harald schrieb: > Wenn Du die LEDs glimmen lässt kannst Du i.d.R. die einzelnen Chips > unter dem Phosphor erkennen. Oftmals ist die interne Verschaltung > Ursache fürs Absterben, die hohe thermische Belastung lässt die > Verbindung aufplatzen. oder ein Bauteil in der Serienschaltung absterben. Mangelhafte Wärmeabfuhr gibt es leider öfters bzw. daran wird natürlich gespart.
Teilweise handelt es sich um mehrere Dies in einem Package: https://www.richis-lab.de/images/led-bulb/00_12.jpg (Hier der zugehörige Artikel: https://www.richis-lab.de/LED_01.htm) Teilweise findet sich aber auch nur ein Die, in das mehrere LEDs integriert wurden: https://www.richis-lab.de/images/led-bulb/01_13.jpg (Hier der zugehörige Artikel: https://www.richis-lab.de/LED_02.htm)
Hier ist eine ähnliche Lampe (nach-vorne-Strahler) mit 6 COB-Leds auf einer Alukern-Platine: fsm GmbH 1015028500 LED E14 220-240V~.50/60Hz 6,2W 450lm E14 56mA 2700K 1920 Willy-Brandt-Allee 66 45891 Gelsenkirchen non dimmable Defekt: leuchtet nur noch dunkel und unregelmäßig (flackert) Platine I-R-A3-01-A E488425 94U-0 LX-A2{UR} V2.2 AISHI-Elko auf der Rückseite (über CON3) hat 3µ3/400V U1 PT4515H Stromregler BD1 05M10 SDM-Brückengleichrichter R1 56R0 R2 62R0 R3 624 R4 624 R5-R8 not populated TP1 - TP4 Messpunkte Ich muss noch die Ursache für das Flackern finden, entweder der Elko oder der Gleichrichter? Zum Öffnen: der transparente Deckel ist nur geklippst, ich habe die Lampe vorsichtig in den Schraubstock gespannt, da sprang der Deckel ab. die 2 Schrauben lösen, zum Herausziehen der Platine die beiden Durchsteckverbinder mit einem Mini-Schraubenzieher öffnen (einfach da, wo der Draht durchgeht, leicht aufdehnen und den Draht nach hinten durchdrücken. Die beiden andere herausschauenden Drahtenden an COM3 sind die des Elkos, diese drinlassen. Im Anhang das übersetzte Datenblatt der Konstantstromquelle.
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Torsten B. schrieb: > Ich muss noch die Ursache für das Flackern finden, entweder der Elko > oder der Gleichrichter? Wie wäre es, ganz naheliegenderweise eine der LEDs zu verdächtigen? Ich würde als Fehlerursache auf die mit dem schwarzen Punkt drin tippen...
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Ja, lieber Lothar, das wäre das Naheliegendste, doch die LEDs scheinen in Ordnung, man sieht alle kleinen Punkte gleichhell leuchten. Leider habe ich im Augenblick nur mechanisches Werkzeug hier, nichts zum Messen, mache ich später. Nachtrag: U1 PT4515H Stromregler SOT89-3L
Walter T. schrieb: > Und woher kommen die 16V? Was ist die übliche Nennspannung dieser > "Hochvolt-LEDs"? Es gibt in diesen 230V-Birnen diverse Reihenschaltungen in den LED-Chips. Bei mir waren es geschätzt 7*12 LEDs und 1*6 LEDs, da die Messung bei 10mA 34,2V und 16,4V ergeben hat. Im realen Betrieb sind es wohl ca. 30mA. Der Stromregler BP5131H scheint fast identisch mit dem PT4515H von Torsten B zu sein. Bei 4µA sieht man die 4 Bänke zu vermutlich je 3 LEDs. In der LED links davon sind es 2 Bänke.
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