Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik UNI-T UT2042C Genauigkeit verbessern? (evl. auch UT2102C UT2052C)


von Volker A. (pfriemler)


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Ich suche eine Möglichkeit, die desaströse Grundgenauigkeit meines 
UT2042C nun doch einmal zu verbessern. Auch nach frischer interner 
Kalibrierung (Utility -> Self Adj.) zeigen alle beiden Tastköpfe an 
beiden Eingängen und in 1:1 wie 1:10 bei eingespeisten 10 V DC lediglich 
"9.20V" an, das ist ein Fehler von -8%. Das ist für ein Schätzeisen 
dieser Art nicht dramatisch, aber zunehmend lästig und ich bin die 
Umrechnerei jetzt leid.

Reichelt muss vor 10 Jahren Montagsgeräte verkauft haben, ich hatte das 
Gerät reklamiert und ein ebenso ungenaues zurückbekommen (es war ein 
anderes, dank Doku-Fotos). Ich habe es damals mit Schulterzucken als 
Serienfehler abgetan.

Ich glaube ja kaum, dass wie bei früheren Multimetern irgendwo ein Poti 
(mit und ohne Präzision) nur richtig gedreht werden muss. Mein 40 Jahre 
altes, noch immer heißgeliebtes (Durchgangssummer mit 
widerstandsvariabler Tonhöhe von 0-40 Ohm, für Wackler und schlechte 
Übergangswiderstände genial!) DM1000B 
(https://www.radiomuseum.org/r/tel_digital_multimeter_dm1000.html) 
konnte ich mit einer LM399-Platine vom Chinamann erfolgreich auf 10.00 V 
trimmen, für das Unitech UT139C (9.97V) habe ich Kalibrierprodeduren 
(Tastenkombis beim Einschalten) gefunden, das gehe ich auch demnächst 
an, wenn ich mir die erforderlichen externen Messnormale 
zusammengepfriemelt und gecheckt habe.

Meine vage Idee hier beim Oszi ist, dass während der Selbstkalibrierung 
intern auf eine Referenz zugegriffen wird, die allerdings von Anfang an 
völlig daneben liegt. Dann sollte sich da doch was tunen lassen.

1. Frage an alle UT-2xxxC-Besitzer: Sind Eure auch so ungenau oder ok?
2. Hat mal jemand irgendwo erfolgreich Hilfe diesbezüglich gefunden? 
Meine Suche hat nichts ergeben, anscheinend gibt sich kaum einer die 
Mühe, aus den Gurken noch etwas herauszuholen.

Bevor jetzt gleich viele wohlmeinende Ratschläge auf mich einprasseln:
a) ja, ich weiß um die 8-bit-Grenzen und dass die angezeigten Sprünge 
bei Spannungsänderung deswegen 20 mV sind. Aber schon 9.8 oder 10.2 V 
wären eine deutliche Verbesserung.
b) ja, ich weiß, dass das Ding wenig taugt. Deswegen suche ich schon bei 
Rigol und Siglent nach irgendwas in der 300-500 Euro-Klasse
c) Ich kenne EEVblog und werde auch da nachfragen.

Jeder Hinweis in der Sache, von Schaltplan, Suchhinweis, Foto, Hinweis 
auf das Vorgehen bei ähnlichen Geräten, bis hin zum "ich habe es auch 
schon probiert und aufgegeben" ist willkommen. Ring frei!

von xyz (Gast)


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> ich weiß, dass das Ding wenig taugt

Bei dem Geraet kommt jedes "Tuning" zu spaet.
Verschenke es, verkaufe es oder schmess es schlicht weg.
In der Industrie werden Geraete schon wegen weniger
Gebrechen aussortiert.

Nach einem gebraucht erworbenem UT-81B kaufe ich von
Uni-T schlicht nichts mehr.
So bleibt mir viel Elend erspart.

von Volker A. (pfriemler)


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xyz schrieb:
> Verschenke es, verkaufe es oder schmess es schlicht weg.

Meine Frage war aber nicht ob es sich lohnt, sondern wie es geht. Und 
solche Tipps wollte ich mit dem erläuternden Unterpunkt b) eigentlich 
verhindern.

> In der Industrie werden Geraete schon wegen weniger
> Gebrechen aussortiert.
Im Repaircafe machen wir regelmäßig das Bruttosozialprodukt kaputt, 
indem wir den Neukauf überraschend einfach zu reparierender Geräte 
gleich welchen Alters und Zustandes verhindern. Meine Anfrage geht eher 
in diese Richtung.

> Nach einem gebraucht erworbenem UT-81B kaufe ich von
> Uni-T schlicht nichts mehr. So bleibt mir viel Elend erspart.
Wenn das Deine einzige Erfahrung mit den Geräten dieser Firma ist, halte 
ich das nicht für repräsentativ, zumal wenn es ein gebraucht erworbenes 
Gerät ist. Denn bis auf die Grundgenauigkeit ist das 139C ein robuster 
Begleiter, und auch eine kleine Stromzange von denen (wie auch das 
billigste OWON-Multimeter von Pollin) sind an der Referenz aufs Digit 
genau. Trotzdem werde auch ich kein MM und kein Oszi mehr von denen 
kaufen.

So, noch jemand was zum eigentlichen Thema?

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Volker A. schrieb:
> Ich habe es damals mit Schulterzucken als Serienfehler abgetan.

Zumindest kann ich dir versichern, dass es besser geht. Mein UT 2042 C 
misst die Spannung so genau, wie man es von einem 8-Bit Wandler 
erwartet. Abgesehen von 1 Bit/Pixel Rauschen ist mir da noch nichts 
aufgefallen.

> ja, ich weiß, dass das Ding wenig taugt

Für den Preis ist es nicht schlecht und auf jeden Fall nützlicher, als 
keins zu haben. Besser geht immer, wenn man das nötige Geld hat.

von Volker A. (pfriemler)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Zumindest kann ich dir versichern, dass es besser geht. Mein UT 2042 C
> misst die Spannung so genau, wie man es von einem 8-Bit Wandler
> erwartet.
So. Das ist doch schon mal eine Motivation.

> Für den Preis ist es nicht schlecht und auf jeden Fall nützlicher, als
> keins zu haben.
Mein Reden. Für das Geld hat man damals nicht viel mehr bekommen. Und 
heute:
https://smile.amazon.de/Rigol-Oszilloscope-kostenlose-Triggerungen-Dekodierungen/dp/B089WHC4MK
Da tränt das Auge aber schon.

von Stefan F. (Gast)


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Wenn ich mit meinem Gerät den eigenen 3V 1kHz Referenzausgang messe, 
dann zeigt es auch exakt 3V 1kHz an - nicht weiter überraschend.

Nun habe ich es zum Vergleich mal an meine 4,096V DC Referenz gehängt, 
da zeigt es 3,95V. Also schon ein bisschen zu wenig, aber nicht so 
falsch wie bei dir.

Was ich an deiner Stelle mal machen würde: schau mal, ob es in der Nähe 
des Referenz-Ausgang ein Poti gibt. Vielleicht kann man es dort 
korrigieren. Ansonsten scheint es am Bedienfeld keine Möglichkeit zur 
manuellen Korrektur zu geben.

von oszi40 (Gast)


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1.Wer verkauft sein Gerät ohne Grund?  Entweder ist es krank oder er hat 
jetzt was besseres.
2.Im obigen Fall würde ich einen Fehler im Eingangsbereich durch äußere 
Einflüsse nicht ausschließen. Nicht jedes Gerät verträgt tückische 
Spannungsspitzen schadlos. ____|______|_____

von Volker A. (pfriemler)



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3,95 statt 4,096 macht auch -3,5 % Fehler. Naja.
Gerade mal ein altes Foto (2010) geflöht: 2,96 V bzw. 3,04 V - und 3,25 
V am externen ollen Voltcraft, alles am Testausgang.

Verdammt: der Triggerausgang wird vom Oszi Gerät doch fast korrekt 
gemessen! (das war das erste Gerät noch). Wenn dessen Pegel zu hoch ist 
und diese Quelle auch bei der Kalibration herangezogen wird ...

@oszi40:
1. Wo steht was von (Ver)kauf?
2. Der Fehler ist auf beiden Kanälen identisch, und das war damals auch 
out of the box so.
Alles über 200 Volt hat das Gerät ohnehin nur über den eigens 
angeschafften 1000V-Hochspannungstastkopf mit 1:100 gesehen.

von xyz (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> mit meinem Gerät
> Für den Preis ist es nicht schlecht

Ich habs mirs fast gedacht, dass unser Forentroll auch solchen
Schrott kauft.

> Trotzdem werde auch ich kein MM und kein Oszi mehr von denen kaufen.

Gute Idee [x].

BTW: Rigol ist auch nicht besser.
Elektronischer Sondermuell im Plastikhenkelkasten.
Man kann im uebrigen beliebig viele $$$ versenken.
Es bleibt trotzdem immer Sondermuell.
Spaetestens dann, wenn Reparatur/Kalibrierung anstehen.

Ich habe hier nur Keysight/hP, R&S, TEK, Fluke, Philips und ein
wenig aus Ungarn und der C.C.C.R.

P.S.:
Ich haette fast Wandel & Goltermann vergessen.

von Stefan F. (Gast)


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xyz schrieb:
> Ich habe hier nur Keysight/hP, R&S, TEK, Fluke,

Ja gebe ruhig an, wenn du dich dabei wohler fühlst. Anstatt über Leute 
zu lästern die mit ihrem geld sparsam umgehen müssen könntest du bitte 
so nett sein, mir ein akzeptables Gerät zu schenken? Dazu musst du nur 
ein paar mal auf den Starbucks Drinks verzichten, nehme ich an.

von Stefan F. (Gast)


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Volker A. schrieb:
> 3,95 statt 4,096 macht auch -3,5 % Fehler. Naja.

Passt fasst zu den Versprechungen des Herstellers. Zitat aus der 
Bedienungsanleitung:

"Genauigkeit: bis 5 mV/DIV: 4%, ab 10 mV/DIV: 3%"

Das sind wahrscheinlich Chinesische 3%, die gehen bis 3,99999999.

Deine 8% passen aber nicht. Irgendwie muss das doch einstellbar sein...

von xyz (Gast)


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> paar mal auf den Starbucks Drinks

Ich verfuege ueber einen Wasserkocher in meinem Buero und
koche meine Kaffee selber.
Solltest du dir vllt auch anschaffen.

Und nein, es geht nicht darum anzugeben wie du vermutest.
Es ist einfach so, dass Messtechnik etwas ist, was die Chinesen
nicht wirklich koennen.
Da strahlt z.B. ein anderweitig nicht angeschlossener Funktionsgenerator
schon mehr, als meine Signalgeneratoren als kleines Spannung
ausgeben koennen.
So ein Geraet ist fuer mich schlicht nicht verwendbar.

Und ich mag keine aus Dosenblech gebogene Buchsen die auch
nach sparsamen Gebrauch schon ausleiern. Uswusf...

Wenn du dich mit deinem Chinamuell wohlfuehlst, nurzu.
Fuer Wurstblinker reicht der ja wohl.

von Stefan F. (Gast)


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xyz schrieb:
> Wenn du dich mit deinem Chinamuell wohlfuehlst, nurzu.

Ich weiss was ich da habe. Ich weiß aber auch, dass es viiiieeeel besser 
ist, als keins. Für mein erstes gebrauchtes Oszilloskop musste ich 40 
Stunden nachts arbeiten und das war ein uralter Schinken mit 
Wackelkontakten. Das ich mir inzwischen dieses UTC Dings (dank des 
günstigen Preises) leisten konnte empfinde ich als Glücksfall.

von xyz (Gast)


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> Für mein erstes gebrauchtes Oszilloskop musste ich 40
> Stunden nachts arbeiten

Ach wie traurig.
Fuer mein zweites Oszi, das erste hatten im Kindesalter die
Eltern finanziert, musste ich 2 Monate auf mehreren Buehnen die
Tasten druecken. Immerhin hatte ich Spass dabei ;-).

Sagenhafte 953 Alu-Ostmark waren zu berappen.

Immerhin war ich in der gluecklichen Situation, ueberhaupt
ein zweites Oszi kaufen zu koennen. Das lief damals ueber die Uni
an der ich studiert hab. Im Laden: Fehlanzeige.

Du kannst also mit deinem Gejammer aufhoeren.
Das fruchtet bei mir nicht.

Wer Uni-T kauft hat sowieso kein Mitleid verdient.
Er haette es besser wissen koennen.

von Volker A. (pfriemler)


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Ich bin jetzt wahrlich lange in Foren unterwegs, aber dass ein 
kooperativer Helfer als Troll bezeichnet wird ausgerechnet von jemandem, 
der null Konstruktives zum Thema beitragen kann, entbehrt doch nicht 
einer gewissen Komik. Meine Geduld hat aber auch Grenzen.

Ich möchte vor allem hier Ideen und Tipps zum Thema lesen. Wenn ich 
kaufberaten werden möchte, sage ich das schon. Dass die Rigols 
Rauschgeneratoren sind und chinesische Henkelware, ist doch Konsens, und 
trotzdem ist das Preis-Leistungs-Verhältnis für jemanden, der damit 
seine Brötchen nicht verdienen muss, bei weitem besser als bei jedem R&S 
im Gegenwert eines Kleinwagens.

back to topic: Hatte das Ding nochmal kurz offen: keine 
Stellschräubchen, nirgends. Ich kann nicht einmal die Herkunft des 
Testsignals verfolgen: vom Ausgang rückwärts über eine Spule geht es 
relativ direkt an einen Transistor (?), an dem ich das Rechteck aber nur 
an einem Pin sehen kann. Im ausgeschalteten Zustand präsentiert sich der 
Ausgang mit 15k terminiert und als offensichtlicher IC-Ausgang 
(Diodenflussspannungen). Habe ihn testweise beim Kalibrieren mit 10k so 
belastet, dass das Testsignal um 5% kleiner war, was aber keinen 
Einfluss auf das Ergebnis hatte: Die Messwerte haben sich kein Stück 
geändert.
Ohne Schaltplan sieht's also schlecht aus...

von xyz (Gast)


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Gut das du
> kooperativ
und nicht kompetent gesagt hast.

So, und jetzt kannst du gerne weiter an deinem Henkelkasten werkeln.


Viel Erfolg!

von Harald W. (wilhelms)


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xyz schrieb:

> Es ist einfach so, dass Messtechnik etwas ist, was die Chinesen
> nicht wirklich koennen.

Naja, wir hatten ein von Chinesen entwickeltes Längenmeßgerät
mit einer Ganauigkeit im Nanometerbereich.

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