Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Lenkungsdämpfer am E-Bike


von Egon W. (Gast)


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Hallo,

mein Pedelec beginnt mit dramatischem Lenkerflattern, sobald man den 
Lenker loslässt. Wenn man nicht sofort eingreift, würde es das Bike 
zerrupfen.

Wie ich im Netz lesen konnte, sind diese modernen niedrigen 
Dreiecksrahmen dafür verantwortlich. Von den Händlern höre ich, dass man 
den Lenker auch nicht loslassen dürfe. Sowas macht man auch nicht. 
Komischerweise ging das bei meinen Kinder- und Jugendbikes, mit dem 
Erwachsenen-Ebike ist das nun lebensgefährlich. Und nein, da ist kein 
Achter im Rad und nein, da ist auch nichts anderes.

Bei Motorrädern mit nicht ganz optimalen Rahmen hatte man 
Lenkungsdämpfer verbaut (Bild 1). Wenn ich nun nach "Lenkungsdämpfer 
Fahrrad" google, finde ich eine Feder zwischen Rahmen und Gabelmitte 
(Bild 2). Sicher sehr wirksam.

Wenn ich nun die Lösung vom Motorrad an mein E-Bike übernehmen möchte, 
nach welchen Kriterien suche ich den Dämpfer aus? Zu sehr dämpfen darf 
die Komponente ja nicht, das Bike soll ja noch fahrbar sein.

von Egon W. (Gast)


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Bei der Gelegenheit:

Wieso haben die Gabeln der Fahrräder oder Pedelecs eigentlich keine
Begrenzung des Lenkereinschlags? Wenn ich hier zu weit einschlage, reißt
es mir die Bremsschläuche ab. Wundert mich doch sehr, wo doch alles
schon in panischer Manier nach Sicherheit schreit.

von MaWin 2 (Gast)


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Egon W. schrieb:
> Bei Motorrädern mit nicht ganz optimalen Rahmen hatte man
> Lenkungsdämpfer verbaut

Die Zwangsbenutzung eines Lenkungsdämpfers ist immer das Zeugnis eines 
schlecht konstruierten Fahrwerks.

Erik Buell

von J. T. (chaoskind)


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Egon W. schrieb:
> Wieso haben die Gabeln der Fahrräder oder Pedelecs eigentlich keine
> Begrenzung des Lenkereinschlags? Wenn ich hier zu weit einschlage, reißt
> es mir die Bremsschläuche ab.

Wenn die Bremsleitungen/Zughüllen anständig abgelängt sind, passiert das 
nicht.

Der im ersten Post im 2ten Bild gezeigte Fahrradlenkungs"dämpfer" ist 
tatsächlich nicht als fahrdynamisches Hilfsmittel gedacht, er soll 
lediglich verhindern dass das Vorderrad einschlägt, wenn man beim Parken 
einen 2-Beinständer nutzt.
Das eine hooksche Feder irgendwelche dämpfenden Eigenschaften hätte, 
wäre mir neu. Und mehr ist das nicht, einfach eine ziehende Stahlfeder 
mit etwas Plastikgelöt drumherum, damit man sich nichts klemmt.

von Ralf X. (ralf0815)


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MaWin 2 schrieb:
> Egon W. schrieb:
>> Bei Motorrädern mit nicht ganz optimalen Rahmen hatte man
>> Lenkungsdämpfer verbaut
>
> Die Zwangsbenutzung eines Lenkungsdämpfers ist immer das Zeugnis eines
> schlecht konstruierten Fahrwerks.
>
> Erik Buell

Dann hat "Erik Buell" also irgendwo behauptet, dass seine eigenen 
Konstruktionen wie die EBR 1190 RS "scheisse" sind? :-)
Hast Du eine Quelle für Deine Behauptung?

https://www.motorradonline.de/supersportler/fahrbericht-ebr-1190-rs-supersportler-von-erik-buell/

"Fahrwerk (EBR 1190 RS):
Brückenrahmen aus Aluminium, Upside-down-Gabel, Ø 43 mm, 
Lenkungsdämpfer , verstellbare Federbasis, Zug- und 
Druckstufendämpfung,....."

: Bearbeitet durch User
von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Egon W. schrieb:
> mein Pedelec beginnt mit dramatischem Lenkerflattern, sobald man den
> Lenker loslässt.

Fahrradlenker loslassen solltest Du sowieso nicht. Mit E-Bikes habe ich 
keine Erfahrungen außer solche probegefahren, die Freunde sich 
angeschafft haben. Wüsste jetzt nicht, worin sich die Lenkung von einem 
normalem Fahrrad unterscheidet. Also: Wieso lässt Du die Lenkung los? 
Bist Du lebensmüde?

Oder bist Du ein Troll?

: Bearbeitet durch User
von Jack V. (jackv)


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Solches Lenkerflattern sollte bei gar keiner Rahmengeometrie auftreten. 
Das einzige Mal, als ich sowas hatte, lag es daran, dass eines dieser 
Lager mit den kleinen Kugeln unten im Steuerkopflager ebendiese Kugeln 
verloren hat. Wäre interessant zu wissen, um welches Rad es sich 
handelt, damit man sich mal ein Bild davon machen kann, ob das wirklich 
konstruktionsbedingt ist, oder ob nicht doch lieber alles nochmal 
nachgeschaut und korrekt eingestellt werden sollte.


Rainer Z. schrieb:
> Also: Wieso lässt Du die Lenkung los?
> Bist Du lebensmüde?

Ich mach’s zum Beispiel, um die Arme auf längeren Strecken etwas zu 
entlasten. Freihändig fahren zu können sollte allerdings auch ’ne 
Grundlage für jeden Radfahrer sein. Inwiefern man deswegen lebensmüde 
wäre, erschließt sich mir nicht. Eher ist das Gegenteil der Fall: wer 
das nicht kann, sollte sich mit dem Rad lieber von Straßen und so 
fernhalten. Abgesehen davon ist hier nicht zu erkennen, dass das der 
normale Fahrmodus des TE wäre – und zum Testen die Hände vom Lenker zu 
nehmen, ist ja wohl mal ein vollkommen normaler Vorgang.

Wenn man dabei natürlich auf das Telefon schaut, statt auf die Straße, 
kann man sich in der Tat schnell ein Problem einfangen – aber darum 
ging’s nicht, oder?

: Bearbeitet durch User
von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Jack V. schrieb:
> Wenn man dabei natürlich auf das Telefon schaut, statt auf die Straße,
> kann man sich in der Tat schnell ein Problem einfangen – aber darum
> ging’s nicht, oder?

Nein, darum sollte es erst recht nicht gehen. Aber auch sonst solltest 
Du es nur auf Strecken tun, auf welchen keine Autos fahren.

Ich selber konnte nur mit einem früheren Rennrad freihändig fahren, habe 
es aber niemals auf Straßen mit Autoverkehr getan. Andere Räder, d.h. 
solche mit anderem Lenker und gefederter Gabel, scherten schnell aus, da 
habe ich es gelassen. Ob E-Bikes in dieser Hinsicht noch labiler sind, 
d.h. der Lenker schneller verreißt? Typischerweise ist der Lenker beim 
Rennrad tiefer.

von MaWin 2 (Gast)


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Ralf X. schrieb:
> Hast Du eine Quelle für Deine Behauptung?

Nein, aber wenn Erik Buell es nicht behauptet hat, wer dann?

Jack V. schrieb:
> ...wer das nicht kann, sollte sich mit dem Rad lieber von Straßen und so
> fernhalten.

Wenn ich in Deutschland das Sagen hätte, müsste jeder, der einen 
Auto-Führerschen machen will, vorher erst einmal zwei Jahre lang Fahrrad 
fahren, damit er ein besseres Verständnis, Gefühl und Mitgefühl für den 
Straßenverkehr und andere Verkehrsteilnehmer entwickelt!

von ACDC (Gast)


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Jack V. schrieb:
> Solches Lenkerflattern sollte bei gar keiner Rahmengeometrie auftreten.

Hätte hätte Fahrradkette...

Zemo ze8 von 2013 macht es bis zur Zerstörung/Sturz

von MaWin 2 (Gast)


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Rainer Z. schrieb:
> Typischerweise ist der Lenker beim Rennrad tiefer.

Die Stabilität hängt vom Nachlauf ab. Der Nachlauf ist der Abstand 
zwischen der gedachten verlängerten Linie vom Lenkkopf (Schnittpunkt 
Asphalt) und dem Berührungspunkt des Vorderreifens auf dem Asphalt.

von Phasenschieber S. (Gast)


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MaWin 2 schrieb:
> Die Stabilität hängt vom Nachlauf ab.

Vorlauf!
Ansonsten hast du recht. Je länger der Vorlauf, desto stabiler der 
Geradeauslauf, aber umso schwerfälliger lässt sich das Vehikel lenken.

Übrigens, auch Autos haben einen Vorlauf, Selbiger sorgt dafür, dass 
beim Loslassen des Lenkrades, die Lenkung sich selbständig wieder in den 
Geradeauslauf stellt.

Im Zuge der "Versportlichung" von Bikes, natürlich auch Motorbikes, hat 
man den Vorlauf verkürzt, das bringt eine gewisse Übersteuerung in 
Kurven mitsich. Das Vehikel wird wendiger, aber es neigt auch zum 
Flattern, hauptsächlich bei höherer Geschwindigkeit. Bei Fahrrädern 
nimmt man das in Kauf, da liegt das Haupt(geschäfts)argument auf 
"sportlich", lässt sich so besser verkaufen.

Schaut euch mal ganz alte Fahrräder an, die hatten eine Gabel, wo die 
Vorderradnabe fast 30cm vor dem Lenkkopflager lag.
Diese Räder konnte man ganz bequem freihändig fahren, da bestand 
überhauptkeine Gefahr.

Mit der Verkürzung des Vorlaufes wurde das Bike sportlicher, wendiger, 
aberauch instabiler.

Genauso ist es auch bei Motorrädern.

von MAHWE (Gast)


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Das Fahrrad stabilisiert sich durch das treten der Pedale und das 
schwenken des Lenkers.
Man fährt niemals gerade aus sondern immer Kurven.
Dreht der lenker nach links verhindert das das fallen nach links.
Hat man nun front antrieb oder heckantrieb ändert sich das verhalten des 
lenkers und die Stabilität in der Kurven und Geradeausfahrt.
Eventuell hilft es auch den lenker etwas fester zu Schrauben.

von Phasenschieber S. (Gast)


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MAHWE schrieb:
> Das Fahrrad stabilisiert sich durch das treten der Pedale und das
> schwenken des Lenkers.

Toll!
Jetzt weiß ich endlich, warum ich nicht umfalle, beim Radfahren 🤣

von Einer (Gast)


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Phasenschieber S. schrieb:
> MaWin 2 schrieb:
>> Die Stabilität hängt vom Nachlauf ab.
>
> Vorlauf!

Nachlauf!!

von Phasenschieber S. (Gast)


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von Udo S. (urschmitt)


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Egon W. schrieb:
> sobald man den Lenker loslässt.

Dann halt den Lenker fest. Ich lasse im Auto auch nicht das Lenkrad los!

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Einer schrieb:
>> Nachlauf!!
>
> Vorlauf!
>
> https://www.radforum.de/threads/3078377-wie-misst-man-den-vorbau-vorlauf

In dem Link ist mit "Vorlauf" die Vorbaulänge gemeint. Manchmal wird mit
"Vorlauf" auch die Gabelbiegung nach vorne bezeichnet. Für beides finde
ich den Begriff "Vorlauf" maximal unpassend, aber sei's drum.

Für die Stabilität der Lenkung – insbesondere beim Freihändigfahren –
ist aber der Nachlauf verantwortlich. Er ist bei sportlichen Fahrrädern
(Rennrad, MTB) meist kürzer als bei Tourenrädern, so auch bei meinen.
Diese Räder lassen sich schneller in eine Kurve leiten, dafür fällt das
Freihändigfahren schwerer, vor allem bei geringer Geschwindigkeit. Ein
Flattern konnte ich aber noch nie feststellen. Wenn die Lenkung eines
Fahrrad flattert ist das entweder ein Konstruktionsfehler, oder es wird
bewusst in Kauf genommen, um damit ein anderes Kriterium zu optimieren.
Ich wüsste nur nicht, welches.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Udo S. schrieb:
> Dann halt den Lenker fest. Ich lasse im Auto auch nicht das Lenkrad los!

Auch beim Festhalten des Lenkers kann es zum Flattern kommen, bei hohen 
Geschwindigkeiten (bergab).

Da gibt es ganz tolle Videoaufzeichnungen, wie so Mancher nach Aufkommen 
der Flatter den Abflug macht.
Tolle Aufnahmen auch von der "Tourist Trophy" auf der Isle of man.
Straßenbikes die allzu sportlich getrimmt wurden, bekommen die "Flatter" 
und machen den Abflug.

Alles nur wegen verkürztem Vorlauf.

Das ist der Preis für "Sportlichkeit".

von Phasenschieber S. (Gast)


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Yalu X. schrieb:
> Für die Stabilität der Lenkung – insbesondere beim Freihändigfahren –
> ist aber der Nachlauf verantwortlich.

Es gibt bei Bikes keinen Nachlauf!

Das Rad läuft VOR dem Drehpunkt, also ist es ein VORLAUF!

Wie kommst du auf Nachlauf?

von Dunno.. (Gast)


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Auf meinem MTB kann man sogar ohne den Lenker zu halten per 
Gewichtsverlagerung lenken, das Teil Fährt eigentlich von selbst 
geradeaus..

Flachem Lenkwinkel sei Dank, es ist halt ein bergabrad... :)

Mein altes rennmtb ist da ganz anders drauf, steiler Lenkwinkel, 
nervöses Fahrverhalten..

von Phasenschieber S. (Gast)


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Es ist im Prinzip doch ganz einfach, das zu verstehen ist doch nicht 
schwer:

Bei Transportrollen folgt das Rad immer seinem Drehzenter, folglich ist 
das ein Nachlauf.
Bei Vehikel ist das anders, das Rad steht VOR dem Drehzenter, folglich 
ist das ein Vorlauf.

Capiche?

von M.M.M (Gast)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Einer schrieb:
>> Nachlauf!!
>
> Vorlauf!

Unsinn!

> https://www.radforum.de/threads/3078377-wie-misst-man-den-vorbau-vorlauf

Als Beleg auf irgendeinen Thread in einem Forum hat schon was...

Phasenschieber S. schrieb:
> Yalu X. schrieb:
>> Für die Stabilität der Lenkung – insbesondere beim Freihändigfahren –
>> ist aber der Nachlauf verantwortlich.
>
> Es gibt bei Bikes keinen Nachlauf!
>
> Das Rad läuft VOR dem Drehpunkt, also ist es ein VORLAUF!

Au weia

> Wie kommst du auf Nachlauf?

Der Punkt, mit dem das Rad auf der Fahrband aufsetzt, liegt hinten der 
Schnittpunkt der Geraden durch den Lenkkopf mit der Fahrbahn. die 
Strecke zwischen beiden Punkten ist der Nachlaufstrecke.

von M.M.M (Gast)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Capiche?

Ganz schön unverschämt dafür, daß man sich mit den Begriffen nicht 
auskennt.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Das Rad läuft VOR dem Drehpunkt, also ist es ein VORLAUF!

Nein es läuft dahinter. Lass dich nicht von der geneigten Lenkachse
verwirren.

> Wie kommst du auf Nachlauf?

Hier kannst du es genau nachlesen:

  https://de.wikipedia.org/wiki/Fahrphysik_(Fahrrad)#Nachlauf

Falls du Wikipedia nicht vertraust, kannst du nach

  Fahrrad Nachlauf

googeln und beliebig viele weitere Quellen finden, wo dies erklärt wird.

von M.M.M (Gast)


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Egon W. schrieb:
> Hallo,
>
> mein Pedelec beginnt mit dramatischem Lenkerflattern, sobald man den
> Lenker loslässt. Wenn man nicht sofort eingreift, würde es das Bike
> zerrupfen.

Dann würde ich mal als erstes die Reifen uberprüfen und Luftdruck 
anpassen. Dann die Züge dahingehend überprüfen, daß diese locker hängen 
und nicht auf Spannung den Lenker "festhalten". dann das Lenkkopflager 
überprüfen. Falls das Foto oben Dein Rad wiedergibt: Gepäck auf dem 
Frontgepäckträger vermeiden.

Egon W. schrieb:
> Bei Motorrädern mit nicht ganz optimalen Rahmen hatte man
> Lenkungsdämpfer verbaut

Beim Motorrad dient der Lenkungsdämpfer der Stabilisierung bei 
Entlastung des Vorderrades (z.B. beim Beschleunigen) und dem Verhindern 
von Flattern bei hohen Geschwindigkeiten. Beides tritt aber beim Fahrrad 
normalerweise nicht ein.

Es kann natürlich sein, daß durch die Sitzposition so weit "hinten" ist, 
daß auf dem Vorderad zu wenig Last ist.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Evtl. flattert gar nicht die Lenkung, sondern der Rahmen. Bei zu stark
gewichtsreduzierten Rennrädern war das schon immer ein Problem. In einem
älteren Buch übers Rennradfahren habe ich den Tipp gelesen, man solle,
sobald der Rahmen beim Bergabfahren zu schwingen beginnt, das Knie gegen
den Rahmen drücken, um die Schwingung zu dämpfen.

Noch ein anderer Punkt: Ist das Pedelec, um das es hier geht, evtl. eins
mit Frontantrieb? Da liegen die Verhältnisse bzgl. Lenkung und Nachlauf
natürlich etwas anders als bei einem gewöhnlichen Fahrrad.

von MaWin 2 (Gast)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Bei Transportrollen folgt das Rad immer seinem Drehzenter, folglich ist
> das ein Nachlauf.

Richtig. Das gleiche Prinzip, wie bei den Rollen eines Einkaufswagens, 
wird aber auch bei der Lenkung von Zweirädern angewendet. Ohne Nachlauf 
könnte man nicht freihändig fahren!

Wäre es ein Vorlauf, dann wäre das Lenken sehr anstrengend und fast 
unmöglich.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Puh... ganz ehrlich, ich habe viel Neues gelernt in diesem Fred.

Trotzdem müssen wir viel spekulieren, denn wir wissen vom TO bisher 
nicht mehr als:

Egon W. schrieb:
> mein Pedelec beginnt mit dramatischem Lenkerflattern, sobald man den
> Lenker loslässt.

Unter welchen Umständen? Hohe Geschwindigkeit? Wie ist das Rad beladen? 
Welches Rad wird mit dem Motor angetrieben?

Und wenn es nur flattert, weil der TO den Lenker loslässt, ist ihm 
ohnehin nicht zu helfen.

von Lulatsch (Gast)


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Ist bei meinem aktuellen Rad ein Problem und wars noch staerker beim 
Letzten. Beide mit verlaengerten Lenkstangen wg. meiner Koerpergroesse. 
Ich vermute, es liegt an den dann relativ kuerzeren Seilzuegen, die den 
Lenker aus der Mittellage bringen. Das muss man dann durch Kippung 
ausgleichen. Wie sich das dann aufschaukelt, ist mir auch nicht klar.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Rainer Z. schrieb:
> Und wenn es nur flattert, weil der TO den Lenker loslässt, ist ihm
> ohnehin nicht zu helfen.

Nö, dem Flattern liegen physikalische Gesetze zu Grunde und selbige zu 
ergründen ist das Anliegen des Fred-Starters, was ich auch sehr spannend 
finde.

Einfach nur Dinge hinnehmen wie sie sind, ohne ergründen zu wollen warum 
sie so sind, hätte die Menschheit auf keinen grünen Zweig kommen lassen.

Also, das mit dem Vor- und Nachlauf ist eine Geschichte die man 
unterschiedlich sehen kann. Da will ich mich garnicht versteifen.

Vorsichtshalber füge ich hier mal die salvatorische Klausel ein: Sollten 
Teile meiner Ausführungen unrichtig sein, so betrifft es nur diese 
Ausführung, alle anderen Äußerungen bleiben davon unangetastet.  :-)

Zu Rahmenflattern: Völlig richtig, daß selbiges ein Problem werden kann, 
nichtnur bei Fahrrädern, auch bei Motorrädern.
Allerdings beginnt das Flattern immer am Lenker und dadurch gerät der 
Rahmen in Resonanz und letztendlich führt das zum Abflug.

Ursache ist immer die Lenkgeometrie. Deshalb gibt es diese 
Lenkungsdämpfer.

von Lulatsch (Gast)


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@Mawin2: Die Skizze kann so nicht stimmen. Waere es ein modernes Rad 
ohne gebogenem Lenker, dann waere der Nachlauf nach deiner Skizze ja 
noch groesser. Aber gerade der gebogene Lenker bringt ja Stabilitaet.

von MaWin 2 (Gast)


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Lulatsch schrieb:
> Aber gerade der gebogene Lenker bringt ja Stabilitaet.

Das ist Unsinn.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Vorsichtshalber füge ich hier mal die salvatorische Klausel ein: Sollten
> Teile meiner Ausführungen unrichtig sein, so betrifft es nur diese
> Ausführung, alle anderen Äußerungen bleiben davon unangetastet.

👍
Sehr gut!

von Phasenschieber S. (Gast)


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Lassen wir dochmal die Diskussion um Vor-Nachlauf einfach aussen vor.

Fakt ist, daß die Verkürzung des Winkels zu Gunsten "Sportlichkeit" zu 
solcher Instabilität führt.

Ich bin leidenschaftlicher Motorradfahrer, seit mehr als 50 Jahren und 
habe mir bezüglich Lenker/Rahmenflattern schon einige Studien angesehen.
Ja, Studien, da gibt es Zeitlupenaufnahmen wie und wo das Flattern 
beginnt und wie sich die Schwingungen, beginnend am Lenker, über den 
ganze Rahmen ausbreiten.
Erstmals wurden solche Studien begonnen, als man auf der Isle of Man bei 
der Tourist Trophy, zahleiche Möchtegern-Racer plötzlich im Flugmodus 
gesehen hat.

Sogen. Cafe-Racer hatte man wegen der kurvenreichen Strecke auf 
Wendigkeit getrimmt, dabei aber die Physik etwas vernachlässigt.

Da gab es dann einige "Flugszenen" was zu solchen Studien veranlasst 
hat.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Phasenschieber S. schrieb:
> zahleiche Möchtegern-Racer plötzlich im Flugmodus gesehen hat.

Nun hat der TO in diesem Fred aber "bloß" ein flatterhaftes E-Bike. Und 
auch nur dann, wenn er den Lenker loslässt, wie er sagt. Näheres wissen 
wir nicht, denn er hat sich seit dem Nachmittag nicht wieder gemeldet.

Was soll's? Lenkungsdämpfer am E-Bike sind sicher überflüssig und er 
sollte schlicht die Hände am Lenker behalten. Ich wiederhole mich...

von Phasenschieber S. (Gast)


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Rainer Z. schrieb:
> Nun hat der TO in diesem Fred aber "bloß" ein flatterhaftes E-Bike.

Das ist der Beginn von allem Ungemach  ;-)

Rainer Z. schrieb:
> Was soll's? Lenkungsdämpfer am E-Bike sind sicher überflüssig und er
> sollte schlicht die Hände am Lenker behalten. Ich wiederhole mich...

Reden wir jetzt darüber wie sich der TO besser verhalten sollte, oder 
darüber warum Dinge so sind wie sie sind?

Ich glaube letzteres ist prickelnder.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Reden wir jetzt darüber wie sich der TO besser verhalten sollte, oder
> darüber warum Dinge so sind wie sie sind?
>
> Ich glaube letzteres ist prickelnder.

Letzteres ist definitiv prickelnder. Das eröffnet Perspektiven für 
Deutschlands Corona-bedingt unterbeschäftigte Ingenieure. Wo bitteschön 
bleibt das flatterfreie Pedelec? Mit computergesteuerter 
Antiflatter-Lenkung, die es dem TO erlaubt, seinen 20 km-Weg zum 
Arbeitsplatz auf dem Pedelec komplett freihändig zu fahren.

von Manfred (Gast)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Fakt ist, daß die Verkürzung des Winkels zu Gunsten "Sportlichkeit" zu
> solcher Instabilität führt.

Da haben sich also Bastler ohne notwendiges Hintergrundwissen ausgetobt 
und sind auf's Maul gefallen.

> Ich bin leidenschaftlicher Motorradfahrer, seit mehr als 50 Jahren und
> habe mir bezüglich Lenker/Rahmenflattern schon einige Studien angesehen.

Wenn ich mich an meine Tourenmoppeds erinnere, mit denen ich kurz über 
500.000 km gefahren habe, war Flattern eher von schlechter / falscher 
Wartung oder unsachgemäßem Packen verursacht. Der Lenker flattert, weil 
das Lenklager defekt ist, die ganze Karre wackelt, weil es zu stramm 
eingestellt ist. Wenn es zum Aufschaukeln neigt, liegt das auch gerne an 
zu viel Gewicht am Hinterteil, schwer bepackte Koffer. Ich habe mal mit 
einem Lenkungsdämpfer gespielt, wirklich Sinn macht das im normalen 
Straßenbetrieb jedenfalls nicht.

Was ich auch erleben musste, waren Reifen, die absolut nicht passen. 
Einige Motorräder hatten eine Typenbindung eingetragen, was natürlich 
lästig war - die Erfahrung zeigt aber, dass die sinnvoll sein konnte.

Es gibt diverse Gründe für Flattern / Pendeln, das per Lenkungsdämpfer 
kompensieren zu wollen halte ich für Unfug.

von Reinhold L. (Gast)


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Hochinteressantes Thema, denn auch ich bin seit dem 18ten 
leidenschaftlicher Motorradfahrer und bin ein besonderer Freund der 
schweren Maschinen, also 1100ccm aufwärts.

Rainer Z. schrieb:
> und er sollte schlicht die Hände am Lenker behalten.
> Ich wiederhole mich...

Du kannst dich so oft wiederholen wie du willst, dein Tipp ist der 
größte Schwachsinn, den ich jemals gehört habe. Und ich bin schon viele 
Jahrzehnte auf der Welt.

Vor 2 Jahren wollte ich mir eine schwere gebrauchte Harley zulegen. Und 
natürlich war auf der Probefahrt als erstes das freihändige Fahren 
angesagt. Das Bike wollte doch tatsächlich sofort links in den 
Gegenverkehr. Damit war die Probefahrt schon beendet. Auch hier das 
dumme Geschwätz des Verkäufers, man lässt auch nicht den Lenker los. Das 
darf man nicht, das wäre lebensgefährlich, ja sogar kriminell. Ob der 
Verkäufer nun völlig verblödet war, oder ob er mir ein Unfallfahrzeug 
andrehen wollte - keine Ahnung.

Egal ob 2, 3 oder 4-Rad, ein Fahrzeug muss auf einer ebenen Fahrbahn 
geradeaus laufen, sonst stimmt was nicht. Das gleiche gilt, wenn der 
Lenker oder das Lenkrad flattert. Dann stimmt ebenfalls was nicht, oder 
das Fahrzeug hat einen konstruktiven Fehler.

Rainer Z. schrieb:
> Also: Wieso lässt Du die Lenkung los?
> Bist Du lebensmüde?
>
> Oder bist Du ein Troll?

Sicher ist der TO kein Troll, aber du bist ein Depp und zwar ein 
gnadenloser. Dir kann jeder andere Depp ein Unfallfahrzeug andrehen und 
du wirst es nicht mal merken. Bzw. du willst es nicht bemerken. So Leute 
wie du sollten keinen Führerschein besitzen dürfen.

Jack V. schrieb:
> Freihändig fahren zu können sollte allerdings auch ’ne
> Grundlage für jeden Radfahrer sein. Inwiefern man deswegen lebensmüde
> wäre, erschließt sich mir nicht. Eher ist das Gegenteil der Fall: wer
> das nicht kann, sollte sich mit dem Rad lieber von Straßen und so
> fernhalten.

Meine volle Zustimmung, besser kann man den Nagel nicht auf den Kopf 
treffen.u

von Phasenschieber S. (Gast)


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Es gibt hier Posts, die muß man nicht kommentieren, die stehen für sich 
selbst.

Ich würde auch kein Fahrzeug kaufen mit dem man nicht freihändig fahren 
kann, wenn das nicht möglich ist, ist definitiv etwas faul.

Es spielt garkeine Rolle, ob ich jemals würde freihändig fahren, es geht 
nur darum, daß das Fahrzeug es erlauben muß.

Ob ein Motobike einen Lenkungsdämpfer hat oder nicht, ist kein 
Kriterium.
Solche Instabilitäten können bei extremer Fahrweise, hoher 
Geschwindigkeit und hoher Motorleistung bei einem Motobike, welches auf 
sportlich getrimmt ist, schonmal nötig sein. Da will der Hersteller 
vorbeugen.

Bei einem Naked Bike, Chopper oder Cruiser wäre ich da schon 
misstrauisch und bei einem Fahrrad, ob mit oder ohne 
Elektrounterstützung, schlichtweg unnötig.

von Egon W. (Gast)


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Rainer Z. schrieb:
> Nun hat der TO in diesem Fred aber "bloß" ein flatterhaftes E-Bike. Und
> auch nur dann, wenn er den Lenker loslässt, wie er sagt. Näheres wissen
> wir nicht, denn er hat sich seit dem Nachmittag nicht wieder gemeldet.

Dann versuche ich das jetzt nachzuholen: Das Flatter-Bike hat einen 
Nabenmotor hinten und es gibt etwas breitere 28" Reifen mit mäßigem 
Druck, denn ich möchte nicht jeden Gullideckel im Kreuz spüren. 
Lenkungslager sind i.O. und spielfrei eingestellt. Am Vor- oder Nachlauf 
kann es nicht liegen, denn ich habe ein zweites Bike mit identischem 
Vor- oder Nachlauf, das macht keine Zicken. Das Bike hat allerdings 
einen altmodischen Rahmen mit waagrechter Oberstange, wie hier zu sehen:
https://www.berlin.de/binaries/asset/image_assets/4947229/source/1501235076/624x468/

Das Flatter-Pedelec hat einen neumodischen Rahmen, wie hier zu sehen 
(allerdings ohne Fully):
https://marktplatz.bike/static/images/Modelle/CUBE/2021/Fahrrad/Stereo-140-HPC-TM-27.5/side_001_bike-detail-1x.png

Das Lenkerflattern tritt unter 10km/h nicht auf, wird aber dafür mit 
steigender Geschwindigkeit agressiver und tritt dann sofort nach 
Loslassen des Lenkers auf. Man hat bei 25 km/h keine 3 Sekunden, um 
einzugreifen. Ist das Flattern abgeklungen, reicht eine Hand am Lenker, 
damit alles ruhig bleibt. Deshalb auch meine Idee mit dem 
Lenkungsdämpfer. Der sollte eigentlich die eine Hand am Lenker ersetzen 
können.

Ich fahre viele Jahrzehnte Zweirad und es liegt mir im Blut, in gewissen 
Situationen den Lenker loszulassen. Sei es, um kurz die Brille 
abzunehmen oder kurz den Rücken zu entspannen. Ich kann es nicht 
gebrauchen, wenn mich das Bike dabei abwirft. Und das Bike ist so wie es 
ist, ich kann nur noch das Beste daraus machen.

Übrigens habe ich gelesen, das besonders Tiefeinsteiger (für Oma und Opa 
> 80) für dieses Lenkerflattern besonders anfällig wären. Da gibt es 
Bikes, die flattern sogar, wenn beide Hände am Lenker sind. Also scheint 
mir die Rahmengeometrie eine entscheidende Rolle zu spielen.

Ich hätte mal besser ein S-Pedelec gekauft, denn diese Bikes benötigen 
eine ABE (da hat also einer drüber geschaut) und so Flattergurken hätten 
wohl keine Zulassung erhalten. Aber kaum lässt man die Hersteller 
unbeaufsichtigt, produzieren sie sofort irgendwelche Schaukel- und 
Flatterkisten.

von Johannes U. (kampfradler)


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Egon W. schrieb:

> Wie ich im Netz lesen konnte, sind diese modernen niedrigen
> Dreiecksrahmen dafür verantwortlich.

Logisch.
-> Kein verwindungssteifer Diamantrahmen, kein Oberrohr, erzeugt eine 
Pendelbewegung um die Laengsachse.

Mach mal den Vergleich freihaendig auf nem stabilen Herrenrad gegen ein 
Omafiets... beim letzteren flattert Dir auch der Lenker wie Sau.
Diesen Rahmen fehlt schlicht die Verwindungssteifigkeit, die man nur 
durch eine durchdachte Konstruktion wie eben einen Diamantrahmen 
erhaelt.
Kurzer Nachlauf und steiler Lenkwinkel obendrauf macht es noch 
empfindlicher und erledigt den Rest.

: Bearbeitet durch User
von Olaf (Gast)


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> Beim Motorrad dient der Lenkungsdämpfer der Stabilisierung bei
> Entlastung des Vorderrades (z.B. beim Beschleunigen) und dem Verhindern
> von Flattern bei hohen Geschwindigkeiten.

Ist aber auch hilfreich wenn du mal ein Stueck freihaendig rollen 
willst. :)

Um die Ausgangsfrage zu beantworten. Man muesste einfach einen von
einem Motorrad nehmen koennen. Die notwendige Daempfung haengt aber
sicher auch von der Masse ab, aber man kann das ja einstellbar machen.

Allerdings wird man dazu wohl Haltepunkte anschweissen muessen. 
Vermutlich uebersteigt das die Faehigkeiten von Durchschnittsbastlern.

Olaf

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Egon W. schrieb:
> Das Flatter-Pedelec hat einen neumodischen Rahmen

Durch Deinen letzten Beitrag wurde es mir sofort klar. Johannes U. hat 
Recht. Der Rahmen ist das Problem.

Ich hätte darauf kommen können. Ich nutze auf Wald- und Feldwegen gerne 
vollgefederte Fahrräder, also die von Dir erwähnten Fullys (kein 
e-Bike). Die haben zwar einen stabilen Diamantrahmen, aber eine 
bewegliche Schwinge für das Hinterrad, also mit Gelenk und Federung. 
Wenn dieses Gelenk abnutzt, merke ich Verwindungen an dieser Stelle 
deutlich. Freihändiges Fahren nicht möglich, mache ich auf Waldwegen 
aber ohnehin nicht. Und nicht nur dort.

Viele (jüngere) Frauen kaufen keine Damenräder mit tiefem Einstieg, weil 
sie um den stabilen Diamantrahmen wissen.

Reinhold L. schrieb:
> bin ein besonderer Freund der
> schweren Maschinen, also 1100ccm aufwärts.

DU fährst kein Fahrrad und kannst es vermutlich auch gar nicht.

von DANIEL D. (Gast)


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Sehr interessant jetzt verstehe ich endlich welche Probleme meine Mutter 
mit ihrem Fahrrad hat. Beruflich fährt sie mit einem Postfahrrad, und 
damit kommt sie gut zurecht. Und die normalen Fahrräder sind ihr zu 
wackelig. Aber das Postfahrrad ist um Lasten zu tragen wesentlich 
stabiler vom Rahmen her.

von Percy N. (vox_bovi)


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Rainer Z. schrieb:
> Aber auch sonst solltest Du es nur auf Strecken tun, auf welchen keine
> Autos fahren.

Am besten nur auf eigenem Grundstück:

"(3) 1Wer ein Fahrrad oder ein Kraftrad fährt, darf sich nicht an 
Fahrzeuge anhängen. 2Es darf nicht freihändig gefahren werden. 3Die Füße 
dürfen nur dann von den Pedalen oder den Fußrasten genommen werden, wenn 
der Straßenzustand das erfordert."

https://dejure.org/gesetze/StVO/23.html

von Programmierer (Gast)


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Egon W. schrieb:
> Wieso haben die Gabeln der Fahrräder oder Pedelecs eigentlich keine
> Begrenzung des Lenkereinschlags?

Manche Steuersätze haben das innenliegend integriert, z.B. die von 
Acros.

Lenkungsdämpfer sind übrigens auch am Fahrrad sinnvoll für Menschen mit 
eingeschränkter Mobilität, z.B. mit nur einem Arm. Die können dann auch 
"einseitig" komfortabel & sicher fahren.

Phasenschieber S. schrieb:
> Schaut euch mal ganz alte Fahrräder an, die hatten eine Gabel, wo die
> Vorderradnabe fast 30cm vor dem Lenkkopflager lag.

Auch bei alten Rennrädern? Ist es nicht vielmehr so dass sowohl früher 
als auch heute Räder mit unterschiedlichen Eigenschaften wie eben 
Nachlauf ("Trail") für unterschiedliche Zwecke hergestellt werden & 
wurden?

Bei richtig alten Rädern könnte man noch argumentieren dass die 
schlechten Straßen ruhigere Fahrräder erforderten, während bei heutiger 
besserer Asphalt-Qualität auch nervösere schnellere Konstruktionen 
praktikabel sind.

von Percy N. (vox_bovi)


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Reinhold L. schrieb:
> Auch hier das dumme Geschwätz des Verkäufers, man lässt auch nicht den
> Lenker los. Das darf man nicht, das wäre lebensgefährlich, ja sogar
> kriminell. Ob der Verkäufer nun völlig verblödet war, oder ob er mir ein
> Unfallfahrzeug andrehen wollte - keine Ahnung.

Vollverblödet war wohl eher nicht der Verkäufer.

Beitrag #6676549 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Phasenschieber S. (Gast)


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Programmierer schrieb:
> Ist es nicht vielmehr so dass sowohl früher
> als auch heute Räder mit unterschiedlichen Eigenschaften wie eben
> Nachlauf ("Trail") für unterschiedliche Zwecke hergestellt werden &
> wurden?

Genau das ist der Knackpunkt.
Fahrrad ist eben nicht gleich Fahrrad. Viele der neuen Fahrräder werden 
für dem Massenmarkt hergestellt und kommen (über)sportlich daher.
So werden sie besser verkauft.

Ein ambitionierter Fahrradfahrer sucht sich sein Rad aber ganz gezielt 
aus, geht sogar soweit den Rahmen nach seiner Körpergröße zu bestimmen, 
sogar bauen zu lassen.
Verwendungszweck spielt auch eine ganz große Rolle.

Ein Beispiel verdeutlicht es noch besser:
Skifahrn...früher konnten die Bretter nicht lang genug sein um wie auf 
Schienen den Berg runter zu fahren.
Die Kanten verliefen exakt parallel um die Spur zu halten.

Das war den Jungen viel zu langweilig und man hat angefangen die Bretter 
zu kürzen und die Kanten zu schwingen um besser Kurven fahren zu können.
Carven war/ist angesagt.

Genauso beim Fahrrad, Omas und Opas Fahrrad hat heute keine Chance mehr.

Lange Rede, kurzer Sinn: Wer sich ein Bike zulegt, sollte sich ganz 
genau überlegen was er will/braucht.

Einfach ein Fahrrad aus dem Regal holen, ist schlecht.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Johannes U. schrieb:
> Egon W. schrieb:
>
>> Wie ich im Netz lesen konnte, sind diese modernen niedrigen
>> Dreiecksrahmen dafür verantwortlich.
>
> Logisch.
> -> Kein verwindungssteifer Diamantrahmen, kein Oberrohr, erzeugt eine
> Pendelbewegung um die Laengsachse.

Genau so ist es.

Ich kenne einen Fall, da ist jemand mit einem Klapprad ähnlich diesem
hier

  https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/7f/70er-Jahre-Klapprad.jpg

bei rasanter Bergabfahrt schwer gestürzt, weil das Fahrrad sich so stark
aufgeschwungen hat, dass der Fahrer die Kontrolle komplett verloren hat.
Und ja, er hatte beide Hände am Lenker, und der Klappmechanismus war
ordnungsgemäß verriegelt und verspannt. Das einzelne (Unter-)Rohr hatte
aber offensichtlich keine ausreichende Torsionssteifigkeit.

Der Diamantrahmen war nicht ohne Grund mehr als 100 Jahre lang Standard
bei Fahrrädern und ist es größtenteils immer noch. Da gibt es einfach
nicht mehr viel zu optimieren. Es gab zwar immer wieder Experimente mit
alternativen Rahmengeometrien, die aber allesamt erfolglos blieben und
sich allenfalls bei Damenrädern durchsetzen konnten.

Egon W. schrieb:
> 
https://marktplatz.bike/static/images/Modelle/CUBE/2021/Fahrrad/Stereo-140-HPC-TM-27.5/side_001_bike-detail-1x.png

Dieser Rahmentyp (der ja derzeit ziemlich hipp zu sein scheint) ist wohl
eher von Künstlern als von fähigen Ingenieuren entwickelt worden.

Die Torsionssteifigkeit kann aus den folgenden Gründen bei weitem nicht
mit einem Diamantrahmen mithalten:

- Das Ober- und das Unterrohr liegen zu nahe beieinander.

- Das Oberrohr ist plattgedrückt und nimmt deswegen nur relativ wenig
  Torsionsmoment auf.

- Das Unterrohr, das deswegen torsionsmäßig den Bärenanteil übernehmen
  muss, ist auch nicht optimal, da es vierkantig ist. Ein Rundrohr, wie
  es im Fahrradbau klassischerweise verbaut wird, hat bei gleichem
  Gewicht und gleicher Wandstärke eine höhere Torsionssteifigkeit.

Über das Thema wird auch immer wieder in MTB-Foren diskutiert, aber am
Ende sagen selbst diejenigen, die die technischen Nachteile dieses
Konzepts klar erkennen: "Sieht halt einfach cooler aus!" :)

Ich selber finde diese Rahmenform auch optisch nicht besonders cool,
weil er mich zu sehr an die so genannten Mixte-Rahmen aus den 70ern
erinnert. Mit diesem Rahmentyp wurden Damen als Zielgruppe anvisiert,
die einerseits etwas sportlicher unterwegs sein wollten, andererseits
aber nicht ihren Rock gegen eine Hose tauschen wollten.

Da ich weder Frau noch Schotte bin, ist das nichts für mich ;-)

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Percy N. schrieb:
> Es darf nicht freihändig gefahren werden.

(§ 23 Abs. 2 StVO)

Tja, mit der StVO hatte ich diverse Male zu tun, aber in § 23 habe ich 
als Radfahrer noch nicht geschaut. Immer wieder erstaunlich, welche 
Selbstverständlichkeiten der Gesetzgeber so regelt.

Werde später noch bei den Bußgeldtatbeständen schauen, vermutlich ist 
das verbotene freihändige Fahren deshalb explizit in § 23 Abs. 2 
erwähnt? Getreu dem Motto "nulla poena sine legem".

: Bearbeitet durch User
von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Yalu X. schrieb:
> Da ich weder Frau noch Schotte bin, ist das nichts für mich ;-)

Man(n) sieht es heute: Die Studentinnen fahren auf Herrenfahrrädern mit 
Diamantrahmen. Die wissen, warum.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Rainer Z. schrieb:
> Percy N. schrieb:
>> Es darf nicht freihändig gefahren werden.
>
> (§ 23 Abs. 2 StVO)
>
> Tja, mit der StVO hatte ich diverse Male zu tun, aber in § 23 habe ich
> als Radfahrer noch nicht geschaut. Immer wieder erstaunlich, welche
> Selbstverständlichkeiten der Gesetzgeber so regelt.

Zum Glück gilt diese Regelung nur für Zweiräder. PKW und LKW dürfen
demnach freihändig gefahren oder – wie bei Rauchern, die ihre Zigaretten
selber drehen, üblich – zeitweise mit dem Knie gelenkt werden ;-)

von Programmierer (Gast)


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Rainer Z. schrieb:
> Immer wieder erstaunlich, welche Selbstverständlichkeiten der
> Gesetzgeber so regelt.

Tja, es ist z.B. auch verboten einen Passagier auf dem Gepäckträger 
mitzunehmen, außer Kinder im Kindersitz. Mittlerweile ist es bei 
speziell dafür ausgelegten Rädern erlaubt, früher brauchten Rikschas 
Sondergenehmigungen... überall auf der Welt nimmt jeder Freunde auf dem 
Träger mit, nur hier ist es verboten. Na, irgendeine Rechtfertigung für 
den Autokauf braucht man ja.

Phasenschieber S. schrieb:
> Viele der neuen Fahrräder werden für dem Massenmarkt hergestellt und
> kommen (über)sportlich daher.
> So werden sie besser verkauft.

Massenmarkt ist klar, aber soo sportlich sind all die Trekkking-Bikes im 
Laden auch nicht mit Ihren ab 16kg Gewicht etc. Oft bemitleide ich 
Radfahrer die sich auf ihren schweren Rädern mit aufrechter Sitzposition 
die Hügel bei Gegenwind hoch quälen - etwas Sportlichkeit beim Rad würde 
das Leben einfacher machen...

> Lange Rede, kurzer Sinn: Wer sich ein Bike zulegt, sollte sich ganz
> genau überlegen was er will/braucht.

Das kann ich nur unterschreiben. Leider bekommt man in Fahrradläden 
keine gute Beratung, auch weil es dort nur eine kleine Auswahl gibt und 
man das "richtige" Rad dort nicht findet, der Händler aber so tut als 
gäbe es auf der Welt nur die beiden Marken die er selber führt... 
Vernünftige Vermessung und Ergonomie Beratung ist auch oft Fehlanzeige.

Sehr empfehlen kann ich da das Radlabor (radlabor.de), wo man eine 
herstellerunabhängige Beratung bekommt.

Rainer Z. schrieb:
> Man(n) sieht es heute: Die Studentinnen fahren auf Herrenfahrrädern mit
> Diamantrahmen. Die wissen, warum.

Rahmenform und Geschlecht sind eh orthogonal. Ein Damenrad kann auch 
einen Diamantrahmen haben, ist dann aber etwas kürzer, weil Frauen 
durchschnittlich einen kürzeren Oberkörper haben. Ohne den direkten 
Vergleich sind diese Räder aber von der Herrenversion nicht zu 
unterscheiden. Leider ist das Marketing und auch die Optik oft sehr 
albern "gegendert", also Pink vs. Blau o.ä..

Witzig ist auch wenn die zwei Rahmenformen als "Herren" vs. "Trapez" 
bezeichnet werden - kennt man ja,  da draußen laufen Herren und Trapeze 
rum. Hä?

Beitrag #6676764 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Udo S. (urschmitt)


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Fragezeichen schrieb im Beitrag #6676549:
>> Wenn ich in Deutschland das Sagen hätte, müsste jeder, der einen
>> Auto-Führerschen machen will, vorher erst einmal zwei Jahre lang Fahrrad
>> fahren, damit er ein besseres Verständnis, Gefühl und Mitgefühl für den
>> Straßenverkehr und andere Verkehrsteilnehmer entwickelt!
>
> Genau! :))

Ich bin eher dafür, dass man Rädern Nummernschilder verpasst, damit man 
die Leute, die Fussgängern gegenüber das A...Loch raushängen lassen weil 
sie ja abhauen können, endlich erwischen kann.

Yalu X. schrieb:
> Zum Glück gilt diese Regelung nur für Zweiräder. PKW und LKW dürfen
> demnach freihändig gefahren oder – wie bei Rauchern, die ihre Zigaretten
> selber drehen, üblich – zeitweise mit dem Knie gelenkt werden ;-)

Dafür und für Texten mit dem Smartphone sollten die Strafen deutlich 
verschärft werden. Und zwar in Monatssätzen, Leute mit 100000+ Euro 
Autos lachen sich über die Strafen schlapp, während andere sie sich 
gerade mal einen Kleinwagen leisten können um über die Runden zu kommen 
ein Strafzettel wegen übersehenem 30 Schild dann schon richtig wegtut.

Bei dem TO bin etwas verwirrt. Es klingt als ob das Rad fast neu ist. 
Warum gibt es es dann nicht zurück, das ist ein erheblicher Mangel.
Dan klingt es wieder so, als hätte er es selbst zusammengebaut.

Egon W. schrieb:
> hinten und es gibt etwas breitere 28" Reifen mit mäßigem
> Druck, denn ich möchte nicht jeden Gullideckel im Kreuz spüren.

Was das soll ist versteht man auch nicht. Dann mach eine Sattelstütze 
mit richtig eingestellter Federung rein, oder kauf ein voll gefedertes.
Halb Platt durch die Gegend fahren ist bestimmt kein Sicherheitsgewinn 
und macht höchstens auf Sand sinn.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Figurbetonter schrieb im Beitrag #6676764:
> Einige der Figuren, die hier herumlungern, kann ich
> mir wirklich eher als Trapeze denn als Herren vorstellen.

Aber diese Herren fahren nicht mehr wirklich Fahrrad? :))

von Programmierer (Gast)


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Udo S. schrieb:
> Ich bin eher dafür, dass man Rädern Nummernschilder verpasst

Das würde sehr effektiv den Radverkehr größtenteils still legen und die 
Verkehrswende endgültig verhindern.

Der große Vorteil vom Fahrrad ist es, dass es so niederschwellig ist. 
Nahezu jeder kann praktisch jederzeit aufs Rad steigen und losfahren, 
vom Kindergartenkind bis zum Greis. Dementsprechend ist sogar in 
Deutschland das Fahrradfahren, fast wie Gehen, praktisch ein 
"Grundrecht" - es kann dir nicht verboten werden, jeder darf es 
jederzeit und fast überall (außer auf Autobahnen+Kraftfahrstraßen), es 
stellt eine Grundmobilität für die Massen sicher. So benutzen z.B. auch 
Obdachlose oft Fahrräder um ihr gesamtes Hab und Gut zu transportieren.

Wenn jetzt jedes Kindergartenkind, jeder Obdachloser und jeder 
Gelegenheitsfahrer erstmal zum Amt müsste und ein Nummernschild 
beantragen und dann wahrscheinlich 1-2 Monate warten müsste (übliche 
Effizienz der Behörden angenommen), wäre das so eine riesige 
Hemmschwelle, dass dann nur noch der harte Kern radeln würde. Das sind 
dann im übrigen auch die, die schnell und rabiat fahren. Wie wir wissen, 
hält die Kennzeichenpflicht auch Autofahrer nicht von asozialer 
Fahrweise ab, und somit natürlich auch nicht diese "Hardcore"-Radler.

Der korrekte Weg um Konflikte mit Fußgängern zu vermeiden wäre natürlich 
eine anständige Fahrrad-Infrastruktur, sodass man sich gar nicht erst in 
die Quere kommt. Dazu gehören natürlich auch Radwege deren bloßer 
Anblick einem keine Angst einjagt, wie viele heutige Radwege es tun, 
sodass heute selbst viele Erwachsene lieber illegal auf dem Fußweg 
fahren anstatt ihr Leben auf dem Radweg zu riskieren. Eine 
Fahrrad-Infrastruktur die diesen Namen verdient würde dann aber zu 
Lasten der Autofahrer gehen, was hier natürlich mit Mistgabeln und 
Fackeln begegnet wird, weshalb das nicht passieren wird.

Eine Kennzeichenpflicht, welche dann ja die Anzahl an Radfahrern 
drastisch senken würde, würde dann wahrscheinlich sogar in einem Rückbau 
der Fahrrad-Infrastruktur resultieren, denn schließlich nutzt die ja eh 
keiner (mehr). Dadurch würden die verbliebenen Hartgesottenen den 
Fußgängern noch mehr in die Quere kommen, die Straßen wären mit noch 
mehr Autos, in denen nur einer sitzt, verstopft und wir wären endgültig 
in der autofreundlichen Hölle. Durch mangelnde Bewegung würden die 
Gesundheitssysteme belastet, die Lebenserwartung sinken, durch den 
stärkeren Autoverkehr die Umwelt belastet, durch Abgase unsere Luft 
vergiftet, durch den Lärm die Städte noch unattraktiver. Dystopisch!

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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@ Programmierer (Gast): Für diesen Beitrag hättest Du fünf Positivpunkte 
verdient!

von Percy N. (vox_bovi)


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Programmierer schrieb:
> Dementsprechend ist sogar in Deutschland das Fahrradfahren, fast wie
> Gehen, praktisch ein "Grundrecht" - es kann dir nicht verboten werden,
> jeder darf es jederzeit und fast überall

Wie kommst Du darauf?

https://mobil.mopo.de/drakonische-strafe-fuer-hamburger-studenten-15-jahre-fahrrad-verbot--19806980

von Percy N. (vox_bovi)


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Rainer Z. schrieb:
> Werde später noch bei den Bußgeldtatbeständen schauen, vermutlich ist
> das verbotene freihändige Fahren deshalb explizit in § 23 Abs. 2
> erwähnt? Getreu dem Motto "nulla poena sine legem".

Recht billig: 5 Euro.

Yalu X. schrieb:
> Zum Glück gilt diese Regelung nur für Zweiräder. PKW und LKW dürfen
> demnach freihändig gefahren oder – wie bei Rauchern, die ihre Zigaretten
> selber drehen, üblich – zeitweise mit dem Knie gelenkt werden ;-)

Du glaubst nicht, was für ein Gezeter ich mir von meinem Fahrlehrer 
anhören durfte, als ich im Kurvenausgang den Griff um das Lenkrad 
gelockert habe, um die Rückstellkräfte zu nutzen. Ich hatte Sorge, der 
gute Mann würde jeden Augenblick kollabieren.

von Percy N. (vox_bovi)


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Programmierer schrieb:
> Der korrekte Weg um Konflikte mit Fußgängern zu vermeiden wäre natürlich
> eine anständige Fahrrad-Infrastruktur, sodass man sich gar nicht erst in
> die Quere kommt. Dazu gehören natürlich auch Radwege deren bloßer
> Anblick einem keine Angst einjagt, wie viele heutige Radwege es tun,
> sodass heute selbst viele Erwachsene lieber illegal auf dem Fußweg
> fahren anstatt ihr Leben auf dem Radweg zu riskieren. Eine
> Fahrrad-Infrastruktur die diesen Namen verdient würde dann aber zu
> Lasten der Autofahrer gehen, was hier natürlich mit Mistgabeln und
> Fackeln begegnet wird, weshalb das nicht passieren wird.

Das erlebe ich in Hamburg zur Zeit exakt umgekehrt.
Möglicherweise ist an der einen oder anderen Stelke etwas Sinnvolles 
geschaffen worden; mir sind bisher aber fast nur Negativbeispiele 
aufgefallen.

von IchGlaubeEsNicht (Gast)


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Percy N. schrieb:
> Wie kommst Du darauf?
>
> 
https://mobil.mopo.de/drakonische-strafe-fuer-hamburger-studenten-15-jahre-fahrrad-verbot--19806980

Gibt es das auch als seriöse Quelle z.B. mit Aktenkennzeichen? Mopo ist 
jetzt nicht unbedingt für hochwertige Berichterstattung bekannt.

Beitrag #6676878 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Percy N. (vox_bovi)


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IchGlaubeEsNicht schrieb:
> Gibt es das auch als seriöse Quelle z.B. mit Aktenkennzeichen? Mopo ist
> jetzt nicht unbedingt für hochwertige Berichterstattung bekannt.

Aktenzeichen zu Verwaltungsverfahren? Nette Idee ...

Über die Angelegenheit wurde damals auch vom NDR berichtet,  und der ist 
weder als besonders behördenfeindlich noch als sensationsorientiert 
bekannt, zumindest in diesem Bereich. Über wesentliche Falschmeldungen 
in der Mopo ist mir auch nichts bekannt.

von g457 (Gast)


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> [..] das Fahrradfahren, [..] jeder darf es jederzeit [..]

Nicht wirklich. Besoffen darf man z.B. nicht (zu Recht!). Hat schon so 
manchem Alkoholiker den Lappen gekostet.

> Der korrekte Weg um Konflikte mit Fußgängern zu vermeiden wäre [..]

..etwas mehr Rücksicht. Nach meiner Erfahrung (ich bin in der Großstadt 
regelmäßig Fußgänger und ebenso oft Radfahrer) müssten die Radler 
häufiger Rücksicht nehmen, die Fußgänger gelegentlich. Auf dem Land geht 
es wesentlich entspannter zu, um nicht zu sagen da gibt es keinen 
Konflikt.

> [..] Radwege deren bloßer Anblick einem keine Angst einjagt, wie viele
> heutige Radwege es tun [..]

Die sagenumwobenen schlechten Radwege. Gibt es die wirklich? Kannst Du 
bitte  ein paar konkrete Beispiele bei uns benennen? Ich bin solchen 
noch ∗nie∗ begegnet, weder in der Großstadt, noch im Umland, noch auf 
dem Land, und auch nicht in den Bergen. Ich würde mich gerne mal von 
deren Existenz überzeugen. Ich habe die starke Vermutung, dass die nur 
Märchen sind. Oder muss man dazu in spezielle Regionen reisen (Osten? 
Meeresstrand? Sumpflandschaft?)? Oder braucht man ein Schrottfahrrad um 
einen einwandfreien Radweg als schlecht bezeichnen zu können?

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Nicht vergessen, auf Helgoland ist das Radfahren ebenfalls verboten.

https://mobil.mopo.de/drakonische-strafe-fuer-hamburger-studenten-15-jahre-fahrrad-verbot--19806980

Ist nur etwas verzerrt in der Mopo wiedergegeben. Die Trunkenheitsfahrt 
wurde auf einem Fahrrad begangen und der Radfahrer lehnte es ab, seine 
"Eignung" als Teilnehmer im Straßenverkehr durch eine (teure!) MPU zu 
belegen. Dies kann der Radfahrer jederzeit nachholen, wobei ein 
positiver Ausgang der MPU fraglich bleibt.

Ganz ehrlich, ich hätte es an der Stelle dieses Radfahrers genauso 
gemacht, also keine MPU und es lieber auf 25,00 Euro Bußgeld ankommen 
lassen. Kann mich nicht erinnern, dass ich als Radfahrer jemals von der 
Polizei angehalten wurde. Und ich fahre viel mit dem Rad.

von Percy N. (vox_bovi)


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Rainer Z. schrieb:
> Nicht vergessen, auf Helgoland ist das Radfahren ebenfalls verboten.

In diesem Zusammenhang ohne Bedeutung; das ist zB in Hamburg auf dem 
Waseberg nicht anders (abgesehen von den Cyclassics ...); da will aber 
auch niemand freiwillig radeln.

> Ist nur etwas verzerrt in der Mopo wiedergegeben.
Inwiefern?
> Die Trunkenheitsfahrt
> wurde auf einem Fahrrad begangen und der Radfahrer lehnte es ab, seine
> "Eignung" als Teilnehmer im Straßenverkehr durch eine (teure!) MPU zu
> belegen. Dies kann der Radfahrer jederzeit nachholen, wobei ein
> positiver Ausgang der MPU fraglich bleibt.

Genau so steht es auch in der Mopo ...

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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g457 schrieb:
> Die sagenumwobenen schlechten Radwege. Gibt es die wirklich? Kannst Du
> bitte  ein paar konkrete Beispiele bei uns benennen?

Fahre auf dem Radweg zwischen 23883 Lehmrade und 23883 Neu-Horst. Im 
Ernst, Du würdest lieber im Schotterbett und über Bahnschwellen fahren 
als auf diesem Radweg. Das Grauen. Tiefste und große Schlaglöcher, alle 
paar Meter hoch aufgeworfener Asphalt von Baumwurzeln und auch sonst 
Risse allerorten.

g457 schrieb:
> Auf dem Land geht
> es wesentlich entspannter zu, um nicht zu sagen da gibt es keinen
> Konflikt.

Zwischen Radfahrern und Fußgängern tatsächlich nicht, aber eine 
Radfahrerinfrastruktur fehlt trotzdem, weil sich die Radfahrer die 
Straßen mit PKW und LKW teilen müssen und das ist teils haarsträubend 
außerhalb und innerhalb geschlossener Ortschaften.

von Percy N. (vox_bovi)


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: Bearbeitet durch User
von Heiner W. (Gast)


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g457 schrieb:
>> [..] das Fahrradfahren, [..] jeder darf es jederzeit [..]
>
> Nicht wirklich. Besoffen darf man z.B. nicht (zu Recht!). Hat schon so
> manchem Alkoholiker den Lappen gekostet.

Ist der Lappen erst ruiniert, dann radelt es sich völlig ungeniert.
Auch wenn man die Lampe an hat.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Percy N. schrieb:
>> Ist nur etwas verzerrt in der Mopo wiedergegeben.
> Inwiefern?

"DRAKONISCHE STRAFE FÜR HAMBURGER STUDENTEN 15 Jahre Fahrrad-Verbot!"
(Überschrift!)
"... ist ziemlich verblüfft über die drakonische Strafe, die ihm 
aufgebrummt wurde. 15 Jahre lang, bis 2024, muss er sein Rad im Keller 
stehen lassen."

So beginnt der Artikel. Und das wird anschließend auch nur halbgar 
richtig gestellt. Der Betroffene MUSS das Rad nicht 15 Jahre im Keller 
stehen lassen, aber die MPU wird im Artikel eher betr. die 
Kfz-Fahrerlaubnis erwähnt:

"Und falls Hahn bis dahin nicht doch noch einer MPU zustimmt und den 
Test besteht, darf er auch keinen Führerschein machen."

Außerdem ist das Fahrradverbot keine "Strafe" im rechtlichen Sinne.

Du bist doch sonst selber so genau. :))

von Percy N. (vox_bovi)


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Rainer Z. schrieb:
> "DRAKONISCHE STRAFE FÜR HAMBURGER STUDENTEN 15 Jahre Fahrrad-Verbot!"
> (Überschrift!)
> "... ist ziemlich verblüfft über die drakonische Strafe, die ihm
> aufgebrummt wurde. 15 Jahre lang, bis 2024, muss er sein Rad im Keller
> stehen lassen."
> So beginnt der Artikel. Und das wird anschließend auch nur halbgar
> richtig gestellt. Der Betroffene MUSS das Rad nicht 15 Jahre im Keller
> stehen lassen,
Natürlich nicht; er könnte auch die MPU bestehen. Oder vor Gericht 
ziehen und vielleicht obsiegen. Oder auswandern.
Lauter Optionen, die die Mopo hinterlistig verschwiegen hat ...   -)
> aber die MPU wird im Artikel eher betr. die
> Kfz-Fahrerlaubnis erwähnt:
> "Und falls Hahn bis dahin nicht doch noch einer MPU zustimmt und den
> Test besteht, darf er auch keinen Führerschein machen."
Da hat die Mopo doch glatt auch noch unterschlagen,  dass er insoweit 
besser weggekommen ist, als ein Kraftfahrer: bei dem hätte es keine 
Befristung auf 15 Jahre gegeben.
> Außerdem ist das Fahrradverbot keine "Strafe" im rechtlichen Sinne.
Ja, die Überschriften in der Presse sind mitunter etwas eigenwillig. 
Aber was will man erwarten, wenn Pressesprecher von Landgerichten (mit 
Befähigung zum Richteramt!) von "Sicherheitsverwahrung" schwadronieren 
...

Allerdings kann diese terminologische Entgleisung tatsächlich zu 
Verwirrung führen: mir hat einmal eine junge Dame erzählt, sie habe an 
das Jobcenter "Strafe zahlen" müssen. Nach Durchsicht der Unterlagen 
stellte sich heraus, dass wegen einer Kindergeldnachzahlung geleistete 
Sozialhilfe zurückgefordert wurde.
> Du bist doch sonst selber so genau. :))
Nun ja, stimmt. So bin ich zB der Auffassung, dass der U-Haft-Grund der 
Verdunkelungsgefahr gegen die Anti-Folter-Konvention verstoßen könnte, 
da es sich nicht um eine Sanktion handelt, sondern vielmehr der 
Verhaftete zu einem Geständnis oder sonst zur Tataufklärung bewegt 
werden soll. Dies nur zum Thema "Strafe".

Beitrag #6676958 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Egon W. (Gast)


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Olaf schrieb:
> Um die Ausgangsfrage zu beantworten. Man muesste einfach einen von
> einem Motorrad nehmen koennen. Die notwendige Daempfung haengt aber
> sicher auch von der Masse ab, aber man kann das ja einstellbar machen.

Das ist die Frage. Ein ausgewachsenes Motorrad bringt ca. 250kg auf die 
Waage, ein Pedelec eher 20kg. Möglicherweise ist mit einem zu schwer 
gehenden Lenkungdämpfer das freihändig Fahren nicht mehr möglich, weil 
der Lenker an der normalen Pendelbewegung gehindert wird. Es wäre fatal, 
einen ungeeigneten Lenkungsdämpfer zu verbauen und damit zu verunfallen.

> Allerdings wird man dazu wohl Haltepunkte anschweissen muessen.
> Vermutlich uebersteigt das die Faehigkeiten von Durchschnittsbastlern.

Beim Motorrad muss man auch nichts schweißen (ist eh unzulässig). Die 
Haltepunkte sind mechanisch etwas aufwändig, aber machbar. Man muss paar 
Teile fräsen oder fräsen lassen.

Immerhin ist der moderne und "toll aussehende" Rahmen als Ursache 
identifiziert worden. Sollte nochmal ein Pedelec herkommen, werde ich 
dem Rahmen eine größere Aufmerksamkeit zukommen lassen. Ich fürchte 
aber, dass es künftig nur noch diesen neumodischen Kram gibt. Denn gut 
aussehen ist heute alles :-(

von Manfred (Gast)


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Egon W. schrieb:
> Möglicherweise ist mit einem zu schwer
> gehenden Lenkungdämpfer das freihändig Fahren nicht mehr möglich, weil
> der Lenker an der normalen Pendelbewegung gehindert wird.

Das gilt für jede Art von Zweirad, auch für richtige Motorräder.

> Beim Motorrad muss man auch nichts schweißen (ist eh unzulässig).

Dummes Zeug. Man vermeidet es, aber mit dem Nachweis der Befähigung (DVS 
Schweißerpass) darf es der Sachverständige durchaus abnicken - eigene 
Erfahrung.

von Lulatsch (Gast)


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g457 schrieb:
>> [..] Radwege deren bloßer Anblick einem keine Angst einjagt, wie viele
>> heutige Radwege es tun [..]
>
> Die sagenumwobenen schlechten Radwege. Gibt es die wirklich?

Ich weiß nicht wies gemeint war, aber ich dachte da eher an 
"Schutzstreifen", wo sich dann auch noch der dickste LKW an einem 
vorbeidrückt. Oder an Radwege, die alle 10m über schwer einsehbare 
Einmündungen führen*. Oder an 1m-breite Radstreifen auf der Straße, die 
ohne Abstand an ausgewiesenen Parkplätzen entlangführen. Oder an 
Radwege, die sich den Gehweg teilen und die Fußgängerseite mit 
Verkaufsständern vollgestellt ist. Wenn ichs mir genau überlege gibts 
bei uns in der Gegend keinen vernünftigen Radweg in der Stadt. Feldwege 
sind dagegen top, aber die gibts halt nur außerhalb. Für Radtouren ist 
das gut, aber um von A nach B zu kommen... liegt halt nicht immer auf 
der Strecke.

*Auf einem solchen Radweg hier im Ort gabs vor ein paar Jahren einen 
Unfall, der letztlich für den Radfahrer tötlich war. Seitdem sind die 
Einmündungen mit Warnschildern "Gefährliche Einfahrt" ausgestattet. Auf 
dem Radweg versteht sich. Und der ist blau ausgeschildert, es besteht 
also auch noch Benutzungspflicht.

Beitrag #6677742 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Egon W. (Gast)


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Manfred schrieb:
> Dummes Zeug. Man vermeidet es, aber mit dem Nachweis der Befähigung (DVS
> Schweißerpass) darf es der Sachverständige durchaus abnicken - eigene
> Erfahrung.

Mein Wissen aus dem letzten Jahrtausend ist, dass bei Schweißarbeiten an 
einem Motorradrahmen die ABE erlischt. Aber gut möglich, dass das heute 
anders ist.

Außerdem, wie will ich denn nachweisen, dass in einer Werkstatt eine 
Schweißarbeit an einem Rahmen von jemandem mit Befähigung durchgeführt 
wurde? Wenn der Sachverständige Nö sagt, dann wars das - dann kann das 
Bike zum Verwerter. Auf so eine windige Geschichte würde ich mich 
niemals einlassen.

Zu den Sachverständigen: Hier ist meine Erfahrung, dass den einen 
Sachverständigen nicht mal das Gutachten eines anderen Sachverständigen 
interessiert. Da hörte ich: Wenn der Kollege das auf seine Kappe nehmen 
will, darf er das machen. Ich mache das nicht. Dann hat bei gleichem 
Fahrzeug jemand anderes einen Reifen eingetragen und ich eben nicht - 
eigene Erfahrung.

von Rainer S. (enevile) Benutzerseite


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Egon W. schrieb:
> Wieso haben die Gabeln der Fahrräder oder Pedelecs eigentlich keine
> Begrenzung des Lenkereinschlags?

Das haben nur die vorne viel Federweg haben (Motorad sowieso alleine 
wegen den Bremsschläuchen, Downhiller haben eine Doppelbrückengabel, 
etc.)

Die fahren aber auch viel viel schneller als wir mit dem E-Bikes. Bei 
meinen E-Bike habe ich "nur" 180mm Federweg vorne und habe auch keinen 
Lenkanschlag.

Der einzige Grund warum das Vorderrad(Herrenrad) schwingt sind lose 
Schrauben. z. B. beim Steuersatz darf man nur 5 Nm! anziehen alles was 
weiter geht ist schnell lose.

Hast du mal den Rahmen/Gabel auf Festigkeit überprüft? Wenn man im Stand 
bremst und die Gabeln eintaucht und kein "Spiel" bemerkbar ist gleiches 
gilt für hinten auch wennn es weniger relevant ist. Wenn du beide 
Bremsen im Stand betätigst sollte das Rad wenn du es seitwärts bewegst 
keinen "Spiel" haben. Spricht wenn du leicht den Lenker links/rechts 
lenkst sollte ebenfalls kein "Spiel" sein.

Rainer Z. schrieb:
> Andere Räder, d.h.
> solche mit anderem Lenker und gefederter Gabel, scherten schnell aus, da
> habe ich es gelassen.

Ich habe es mal öfters ausprobiert mit verschiedenen Rädern. Ganz 
normales Herrenrad kann man ab ~18 km/h freihändig fahren. Gleiches gilt 
für meinen Haibike XDURO 8 der Lenker ist 78cm also 20cm mehr als bei 
einen normalen Rad. Nur dass der Lenker nicht so ruhig verhält wie beim 
Herrenrad, aber noch gut haltbar.

Beim Damenrad kannst du es vergessen das verbietet der Rahmen und ist 
ein richtiges Schwingrad. Es geht keine Frage, aber im unteren Bereich 
der Füße tanzt der Rahmen. Reine Fehlkonstruktion!  Ebenso durfte ich 
mal ein E-Bike Damenfahrrad(Vorderradmotor) fahren das war die reinste 
Hölllenerfindung. Ich weiß nichtmal ob derjenige der das mal gebaut hat 
mal selber gefahren ist oder ob die nichts anderes kennen.
Wenn ihr eure Frau gern habt zeige ihr den Unterschied. Vom Damenfahrrad 
schreibe ich von die nur einen Rohr ganz unten bis zum Lenker haben.

: Bearbeitet durch User
von Matthias L. (limbachnet)


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Rainer Z. schrieb:
>> Das Flatter-Pedelec hat einen neumodischen Rahmen
>
> Durch Deinen letzten Beitrag wurde es mir sofort klar. Johannes U. hat
> Recht. Der Rahmen ist das Problem.

Kann ich nicht bestätigen.

Ich habe vor ein paar Jahren meinen steinalten Eisenschwein-Rahmen 
völlig entkernt und darauf ein neues Fahrrad aufgebaut; Räder, 
Beleuchtung, Schaltung, Bremsen, Lager, alles neu - und die Gabel. Die 
neue hat Dämpfung drin und verläuft daher kerzengerade, die alte hatte 
am unteren Gabelende diesen klassischen Bogen nach vorne.

Mit dem alten Rad war freihändiges Fahren problemlos möglich, mit dem 
neuen geht's zwar noch, erfordert aber schon intensives Nachsteuern mit 
nervösem Hintern. Und der Rahmen ist der selbe, nur das Vorderrad ist 
vielleicht 3cm nach hinten gerückt...

Edit: Ach, die kleine Feder aus dem Ursprungsposting, die hab' ich auch, 
wegen meines Zweibein-Mittelständers. Die ist während der Fahrt 
subjektiv völlig wirkungslos.

: Bearbeitet durch User
von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Egon W. schrieb:
> Wieso haben die Gabeln der Fahrräder oder Pedelecs eigentlich keine
> Begrenzung des Lenkereinschlags?

Kosteneinsparung? Aber stimmt schon, wenn ich ein Fahrrad alleine am 
Rahmen packe, kann der Lenker heftig ausschlagen. Bremszüge, Schaltzüge 
und E-Leitung müssen lang genug sein, darauf achte ich beim Austausch.

von Egon W. (Gast)


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Matthias L. schrieb:
> Ach, die kleine Feder aus dem Ursprungsposting, die hab' ich auch,
> wegen meines Zweibein-Mittelständers. Die ist während der Fahrt
> subjektiv völlig wirkungslos.

Und trotzdem wird dieses Teil hundertfach als Lenkungsdämpfer angeboten 
und auch gekauft. Und die Bewertungen sind natürlich voll des Lobes. 
Bestimmt gibt es von Influenzern eine Menge lobende Videos auf Youtube.

Eine ins Fenster gestellte Kerze hat sicher die gleiche Wirkung.

von Matthias L. (limbachnet)


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Wird es das? Hast du mal ein Beispiel?

von Egon W. (Gast)


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Rainer Z. schrieb:
> Kosteneinsparung? Aber stimmt schon, wenn ich ein Fahrrad alleine am
> Rahmen packe, kann der Lenker heftig ausschlagen. Bremszüge, Schaltzüge
> und E-Leitung müssen lang genug sein, darauf achte ich beim Austausch.

Bei einem anderen Bike kollidiert die Felgenbremse mit dem unteren 
Rahmenrohr. Am Rahmen ist die Farbe abgeplatzt und der Hebel an der 
Felgenbremse ist verbogen. Sowas dürfte m.E. nicht verkauft werden.

Bei meinem Pedelec kann ich den Lenker um 360° drehen, dann sind alle 
Kabel und Bremsschläuche ab. Ist das bei den S-Pedelecs (also die mit 
Zulassung) ebenso?

von Egon W. (Gast)


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Matthias L. schrieb:
> Wird es das?
Meinen 1. Beitrag nicht gelesen:

Egon W. schrieb:
> Wenn ich nun nach "Lenkungsdämpfer Fahrrad" google, finde ich eine
> Feder zwischen Rahmen und Gabelmitte

> Hast du mal ein Beispiel?
gurgelst du "Lenkungsdämpfer Fahrrad" und dann auf Bildersuche:

https://www.google.de/search?q=Lenkungsd%C3%A4mpfer+Fahrrad&client=opera&hs=qqZ&channel=suggest&gbv=1&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwjAz-GzrK3wAhXYh_0HHZ2DA7wQ_AUICSgC

Beitrag #6678086 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Egon W. schrieb:
> Wenn ich nun nach "Lenkungsdämpfer Fahrrad" google, finde ich eine
> Feder zwischen Rahmen und Gabelmitte

Hmm... unter einem Dämpfer verstehe ich etwas anderes als unter einer 
Feder.

von Rainer S. (enevile) Benutzerseite


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Rainer Z. schrieb:
> Hmm... unter einem Dämpfer verstehe ich etwas anderes als unter einer
> Feder.

Ein negativer Dämpfer ;)

von Ralf X. (ralf0815)


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Rainer Z. schrieb:
> Egon W. schrieb:
>> Wenn ich nun nach "Lenkungsdämpfer Fahrrad" google, finde ich eine
>> Feder zwischen Rahmen und Gabelmitte
>
> Hmm... unter einem Dämpfer verstehe ich etwas anderes als unter einer
> Feder.

Jedes elastische Material kann einen Stoss/Anschlag dämpfen.
Es gibt viele Begriffe, die (berechtigt!) mehrfach besetzt sind und/oder 
gedeutet werden können.

von sepp222 (Gast)


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Soviel ich weiß haben ältere BMW Maschinen eine Lenkungsdämpfer gehabt.
Obwohl sie einen stabilen Stahlrohrrahmen hatten.
                                  Gruß  Hans

von Percy N. (vox_bovi)


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Ralf X. schrieb:
> Es gibt viele Begriffe, die (berechtigt!) mehrfach besetzt sind und/oder
> gedeutet werden können.

Umgekehrt: Es gibt viele Bezeichnungen, die für mehrere paarweise 
unterschiedliche Begriffe verwendet werden. Das gilt leider zunehmend 
auch für die Bezeichnung "Begriff".

Es handelt sich um den gleichen Blödsinn woe bei "Batterien", nur dass 
hier Dämfer und Federn verwechselt werden, weil Stoßdämpfer  und 
Federbeine gern gemeinsam auftreten.

Man mag auch lange raisonieren, wie man wohl einen Fahrradschlauch 
ausgerechnet mit einer Pumpe sollte aufblasen können.

von Ralf X. (ralf0815)


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Percy N. schrieb:
> Ralf X. schrieb:
>> Es gibt viele Begriffe, die (berechtigt!) mehrfach besetzt sind und/oder
>> gedeutet werden können.
>
> Umgekehrt: Es gibt viele Bezeichnungen, die für mehrere paarweise
> unterschiedliche Begriffe verwendet werden. Das gilt leider zunehmend
> auch für die Bezeichnung "Begriff".
>
> Es handelt sich um den gleichen Blödsinn woe bei "Batterien", nur dass
> hier Dämfer und Federn verwechselt werden, weil Stoßdämpfer  und
> Federbeine gern gemeinsam auftreten.
>
> Man mag auch lange raisonieren, wie man wohl einen Fahrradschlauch
> ausgerechnet mit einer Pumpe sollte aufblasen können.

Da kann ich Dir nicht zustimmen, nicht einmal bei Batterien.
Wenn sich ein "Begriff" schon vor hundert Jahren in einer Sprache 
eingebürgert hat, hat man das einfach zu akzeptieren.
Ich weiss auch, dass der Begriff ursprünglich im Französischen die 
Schlachtordnung von gleichartigen Geschützen benannte, und?
Mir gefällt auch der Begriff "Fön", obwohl das früher lediglich ein 
Markenname eines Herstellers für elektrische Heiss/Kalt-Luftgebläse 
war.

Der Lenkungsdämpfer mit der mittigen Feder fürs Fahrrad  dämpft den 
immer noch möglichen Anschlag von Bremsteilen an den Rahmen, die 
plötzlich Zugbelastung von Zügen, etc. bei Erreichen der Maximaldehnung, 
kurzum die Kreisgeschwindigkeit beim Umschlagen des Lenkers.
Auch eine elastische Schuhsohle, Schaumstoffe, Luftblasenfolie, etc. 
dämpft einen Stoss.

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


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Ralf X. schrieb:
> Da kann ich Dir nicht zustimmen, nicht einmal bei Batterien.
> Wenn sich ein "Begriff" schon vor hundert Jahren in einer Sprache
> eingebürgert hat, hat man das einfach zu akzeptieren.
> Ich weiss auch, dass der Begriff ursprünglich im Französischen die
> Schlachtordnung von gleichartigen Geschützen benannte, und?

Du verwechselst schon wieder etwas (nicht nur den Begriff des 
Vezeichners "Begriff"): Die Energieträger, mit denen der gewöhnliche 
Mensch vor 100 Jahren in Berührung kam, war regelmäßig tatsächlich eine 
Batterie,  da damals keine Geräte mit so kleinen Spannungen in Umlauf 
waren, dass man dafür einzelne Zellen verwendet hätte. Für Kofferradios 
gab es Anodenbatterien (90 V), für Blitzgeräte andere (22,5 V) und als 
kleinste übliche Ausführung Taschenlampenbatterien (4,5 V).
Später kamen dann einzelne Rundzelken in den Handel, aus denen sich der 
Verbraucher die für das jeweilige Gerät benötigte Batterie mit der 
angemessen Soannung zusammenstellen konnte. Aus purer Trägheit (oder 
auch Gedankenlosigkeit) wurde zunächst alles als Batterie benannt, auch 
wenn es sich begrifflich um eine Zelle handelte.
Richrig blödsinnig wurde es, als Akkus auf den Markt kamen und irgend 
welche ganz besonders herausragend überbegabten Zeitgenossen auf die 
groteske Idee verfielen, die Bezeichnung "Batterie" fortan mit dem 
Begriff der Primärzelle (und auch Primärbatterie) zu verknüpfen.
Die nachfolgenden Wortschöpfungen wie "Akkupack" können dann auch kaum 
noch weitergehenden Schaden anrichten.

Mit den Ausführungen zum Dämpfer liegst Du zwar richtig; ich vermute 
aber einen anderen Hintergrund, wie geschildert. Mag sein, dass Du auch 
sprachlich insoweit Recht hast.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Ich habe das Wort "Batterie" als Stromspender eher kennen gelernt als 
das Wort "Zelle". Deshalb waren für mich Mono-Zellen auch Batterien. In 
der Schule wollten mir schlaue Lehrer das abgewöhnen, aber das nehme ich 
im Gegensatz zu anderen Dingen nicht genau. Für mich sind also - wie ich 
es aus frühester Kindheit kenne - auch Mignon-, Baby-, Mono- und andere 
Zellen "Batterien".

Interessanterweise trenne ich ebenso gewohnheitsmäßig strikt zwischen 
Batterien und Akkus.

von Percy N. (vox_bovi)


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Rainer Z. schrieb:
> In der Schule wollten mir schlaue Lehrer das abgewöhnen, aber das nehme
> ich im Gegensatz zu anderen Dingen nicht genau.

Selektive Unbelehrbarkeit - hoch interessant! Vielleicht lag es ja an 
Umwelteinflüssen. Wer sieht schon gern on die ratlosen Augen des 
Verkäufers, wenn man im Kaufhaus "bitte vier Zellen LR-20" verlangt?

Btw: im Netto- Markt hier um die Ecke steht über dem Regal mit den 
Konfitüren in riesigen Lettern "Marmelade ".

: Bearbeitet durch User
von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Percy N. schrieb:
> Wer sieht schon gern on die ratlosen Augen des
> Verkäufers, wenn man im Kaufhaus "bitte vier Zellen LR-20" verlangt?

Eben!

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Percy N. schrieb:
> Btw: im Netto- Markt hier um die Ecke steht über dem Regal mit den
> Konfitüren in riesigen Lettern "Marmelade ".

Du willst aber nicht, dass ich jetzt den dummen Witz mit den 
Breitmaulfröschen zum Besten gebe?

von Ralf X. (ralf0815)


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Egon W. schrieb:
> Das Flatter-Bike hat einen
> Nabenmotor hinten und es gibt etwas breitere 28" Reifen mit mäßigem
> Druck, denn ich möchte nicht jeden Gullideckel im Kreuz spüren.
> Lenkungslager sind i.O. und spielfrei eingestellt. Am Vor- oder Nachlauf
> kann es nicht liegen, denn ich habe ein zweites Bike mit identischem
> Vor- oder Nachlauf, das macht keine Zicken. Das Bike hat allerdings
> einen altmodischen Rahmen mit waagrechter Oberstange, wie hier zu sehen:
> 
https://www.berlin.de/binaries/asset/image_assets/4947229/source/1501235076/624x468/
>
> Das Flatter-Pedelec hat einen neumodischen Rahmen, wie hier zu sehen
> (allerdings ohne Fully):
> 
https://marktplatz.bike/static/images/Modelle/CUBE/2021/Fahrrad/Stereo-140-HPC-TM-27.5/side_001_bike-detail-1x.png

Bei dem Vergleich Deiner zwei Beispielbilder fallen diverse Dinge auf, 
siehe auch mein Bildvergleich:
- Das "moderne" Bike hat einen bedeutend grösseren Nachlauf (~11,5cm zu 
6,6cm), aber auch seinen Lenkkopf einiges höher mit verkürzter Führung 
und stärkerer Gabelneigung (~25° zu 19°).
Dazu kommt eine stark erhöhte Masse vor der Drehachse.
Jedes dieser Teilbereiche kann ganz unabhängig vom übrigen Rahmen einen 
grossen Einfluss auf auf die Fahrstabilität haben.

"Matthias L." beschrieb in 
Beitrag "Re: Lenkungsdämpfer am E-Bike" seinen 
Umbau, u.a. auf eine andere (schwerere!) Gabel mit grösserem Nachlauf, 
der ja an sich als stabilisierend gelten soll, aber es dennoch mit einem 
instabileren Verhalten "belohnt" wurde.

> Das Lenkerflattern tritt unter 10km/h nicht auf, wird aber dafür mit
> steigender Geschwindigkeit agressiver und tritt dann sofort nach
> Loslassen des Lenkers auf. Man hat bei 25 km/h keine 3 Sekunden, um
> einzugreifen. Ist das Flattern abgeklungen, reicht eine Hand am Lenker,
> damit alles ruhig bleibt. Deshalb auch meine Idee mit dem
> Lenkungsdämpfer. Der sollte eigentlich die eine Hand am Lenker ersetzen
> können.

Das gesamte Fahrrad mit Fahrer bilden ein Schwingungssystem, dass 
natürlich von der Geschwindigkeit abhängig ist.
Wenn die Schwingungen/Schwingungsneigung schon bei 10km/h beginnen und 
bis z.B. 25km/h steigen, hätte ich Bedenken, ob Du da mit einem Dämpfer 
glücklich wirst.

> Ich fahre viele Jahrzehnte Zweirad und es liegt mir im Blut, in gewissen
> Situationen den Lenker loszulassen. Sei es, um kurz die Brille
> abzunehmen oder kurz den Rücken zu entspannen. Ich kann es nicht
> gebrauchen, wenn mich das Bike dabei abwirft. Und das Bike ist so wie es
> ist, ich kann nur noch das Beste daraus machen.

Um Dir wirklich helfen zu können, kommst Du (wie leider so viele) nur 
mit Sparinfos rüber, was einfach zu wenig ist.
Du hast doch bestimmt eine Cam zumindest im Handy, womit Du Dein Bike 
fotografieren könntest?
Und da Du das nicht selber gebaut hast, gibt es doch sicherlich auch 
Produktbilder im Netz.
Warum druckst Du mit "Beispielbildern" rum?

> Übrigens habe ich gelesen, das besonders Tiefeinsteiger (für Oma und Opa
>> 80) für dieses Lenkerflattern besonders anfällig wären. Da gibt es
> Bikes, die flattern sogar, wenn beide Hände am Lenker sind. Also scheint
> mir die Rahmengeometrie eine entscheidende Rolle zu spielen.

Blödsinn!
Natürlich (s.o.) fliesst ALLES in die Fahrdynamik ein, aber wenn es um 
die Lenkung geht, sollte man das Pferd nicht hinten aufzäumen.

> Ich hätte mal besser ein S-Pedelec gekauft, denn diese Bikes benötigen
> eine ABE (da hat also einer drüber geschaut) und so Flattergurken hätten
> wohl keine Zulassung erhalten. Aber kaum lässt man die Hersteller
> unbeaufsichtigt, produzieren sie sofort irgendwelche Schaukel- und
> Flatterkisten.

Mir ist auch von S-Pedelecs, Motorrollern oder Motorrädern, egal welche 
Klasse, nicht bekannt, dass diese in jedem Geschwindigkeitsbereich 
freihändig zu fahren sein müssen.
Wäre so eine Vorschrift vorhanden, gäbe es viele lustige Videos bei YT 
nicht. :-)

: Bearbeitet durch User
von Matthias L. (limbachnet)


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Egon W. schrieb:
>> Hast du mal ein Beispiel?
> gurgelst du "Lenkungsdämpfer Fahrrad" und dann auf Bildersuche:

Wenn du nur Bilder anschaust, ist das Missverständnis vorprogrammiert. 
LESEN bildet...

Bin deinem Tipp mal gefolgt. Einige Bilder mit dem Titel 
"Lenkungsdämpfer". Als Beispiel ein Link zu "Kurbelix". Draufgeklickt: 
"Ein Lenkungsdämpfer sorgt bei Fahrrädern dafür, dass beim Abstellen des 
Bikes der Fahrradlenker zentriert bleibt. Dieses sorgt beim "Parken" des 
Zweirades für mehr Stabilität."

Beim PARKEN...

von Johannes U. (kampfradler)


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Rainer Z. schrieb:
> Egon W. schrieb:
>> Wieso haben die Gabeln der Fahrräder oder Pedelecs eigentlich keine
>> Begrenzung des Lenkereinschlags?
>
> Kosteneinsparung? Aber stimmt schon, wenn ich ein Fahrrad alleine am
> Rahmen packe, kann der Lenker heftig ausschlagen. Bremszüge, Schaltzüge
> und E-Leitung müssen lang genug sein, darauf achte ich beim Austausch.

Rad auf den Kopf drehen und dabei klemmt der einschlagende Lenker die 
Finger der Hand am Lenkkopf ein...der Klassiker..

Frueher, als noch Wert auf praxisnahe Detailoesungen, die auch den 
Anwendungsfall eines Platten auf offener Strecke beruecksichtigten, 
gelegt wurde, gab es dafuer diese nette kleine Schraube seitlich am 
Lenkkopf, mit der dieser temporaer arretiert werden konnte...
Mein Miele von 1944 hat sie noch :)

von Johannes U. (kampfradler)


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Matthias L. schrieb:
> Rainer Z. schrieb:
>>> Das Flatter-Pedelec hat einen neumodischen Rahmen
>>
>> Durch Deinen letzten Beitrag wurde es mir sofort klar. Johannes U. hat
>> Recht. Der Rahmen ist das Problem.
>
> Kann ich nicht bestätigen.
>
> Ich habe vor ein paar Jahren meinen steinalten Eisenschwein-Rahmen

Dem Vernehmen nach wurden frueher(TM) auch hochwertigere Staehle fuer 
den Rahmenbau verwendet, dies mag eine Rolle spielen.

> völlig entkernt und darauf ein neues Fahrrad aufgebaut; Räder,
> Beleuchtung, Schaltung, Bremsen, Lager, alles neu - und die Gabel. Die
> neue hat Dämpfung drin und verläuft daher kerzengerade, die alte hatte
> am unteren Gabelende diesen klassischen Bogen nach vorne.

Also wahrscheinlich so ein klassischer Schwanenhalsrahmen.


> Mit dem alten Rad war freihändiges Fahren problemlos möglich, mit dem
> neuen geht's zwar noch, erfordert aber schon intensives Nachsteuern mit
> nervösem Hintern. Und der Rahmen ist der selbe, nur das Vorderrad ist
> vielleicht 3cm nach hinten gerückt...

Du hast einen wichtigen Parameter der Rahmen/Lenkgeometrie abgeaendert, 
selbstverstaendlich beeinflusst dass dann auch das gesamte 
Fahrverhalten.
Auch den besten Rahmen bekommt man mit einer falschen Gabel instabil 
gebastelt.
>
> Edit: Ach, die kleine Feder aus dem Ursprungsposting, die hab' ich auch,
> wegen meines Zweibein-Mittelständers. Die ist während der Fahrt
> subjektiv völlig wirkungslos.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Egon W. schrieb:
> Ich fahre viele Jahrzehnte Zweirad und es liegt mir im Blut, in gewissen
> Situationen den Lenker loszulassen. Sei es, um kurz die Brille
> abzunehmen oder kurz den Rücken zu entspannen. Ich kann es nicht
> gebrauchen, wenn mich das Bike dabei abwirft. Und das Bike ist so wie es
> ist, ich kann nur noch das Beste daraus machen.

Eine Möglichkeit, ohne Umbauten am Fahrrad Schwingungen der Lenkung zu
dämpfen und dennoch die Hände frei für andere wichtige Dinge des Lebens
zu haben, ist hier gezeigt:

  https://youtu.be/HQv-_ZSDmcI
  https://youtu.be/nV3FffPuLJM?t=35

von Ralf X. (ralf0815)


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Egon W. schrieb:
> Wieso haben die Gabeln der Fahrräder oder Pedelecs eigentlich keine
> Begrenzung des Lenkereinschlags? Wenn ich hier zu weit einschlage, reißt
> es mir die Bremsschläuche ab. Wundert mich doch sehr, wo doch alles
> schon in panischer Manier nach Sicherheit schreit.

Der Zweiradsektor hängt da immer hinterher.
Bei meinen alten Vierrädrigen konnte ich auch noch einfach einen Gang 
einlegen/Fahrstufe aktivieren und mit Vollgas vor die Wand fahren.
Bei den modernen muss man erst einiges entsichern, teils doppelt 
bestätigen.
Und das sogar trotz verbesserte Knautschzohne, Gurtstraffer und Aigbag.

Nebenbei gibt es Hersteller, die ausschliesslich Fahrradrahmen 
herstellen.
Andere, die nur Fahrradrahmen herstellen.
Andere, die nur zusammenschrauben...
Auf welchen Einschlagwinkel würdest Du den für Fahrräder festlegen?

von Matthias L. (limbachnet)


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Johannes U. schrieb:
> Also wahrscheinlich so ein klassischer Schwanenhalsrahmen.

Statt etwas herbeizuphantasieren, hättest du auch fragen können...
Es ist ein Diamantrahmen mit waagerechtem Oberrohr.

Johannes U. schrieb:
> Du hast einen wichtigen Parameter der Rahmen/Lenkgeometrie abgeaendert,
> selbstverstaendlich beeinflusst dass dann auch das gesamte
> Fahrverhalten.
> Auch den besten Rahmen bekommt man mit einer falschen Gabel instabil
> gebastelt.

[Loriot]Ach was![\Loriot] Mein Posting war eine Antwort auf die 
Behauptung, der Rahmen sei schuld. Hatte ich übrigens auch so zitiert. 
Also was nun - Rahmen oder Lenkgeometrie? Oder beides oder keins von 
beiden oder wie oder was?

Johannes U. schrieb:
> Dem Vernehmen nach wurden frueher(TM) auch hochwertigere Staehle fuer
> den Rahmenbau verwendet, dies mag eine Rolle spielen.

Das mag sein. Das Fahrrad war noch nicht mal von der hochpreisigen 
Sorte, sondern lag so im Mittelfeld bei den Angeboten von Karstadt 
(Karstadt Sport gab's damals noch nicht, jedenfalls nicht hier). Das Rad 
wurde nicht heruntergerockt, aber auch nicht besonders gepflegt. 
Trotzdem hatte der muffengelötete Rahmen nach all den Jahren innen nur 
leichten Flugrost, deshalb musste ich ihn einfach weiterverwenden...

: Bearbeitet durch User
von Ralf X. (ralf0815)


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Yalu X. schrieb:
> Eine Möglichkeit, ohne Umbauten am Fahrrad Schwingungen der Lenkung zu
> dämpfen und dennoch die Hände frei für andere wichtige Dinge des Lebens
> zu haben, ist hier gezeigt:
>
>   https://youtu.be/HQv-_ZSDmcI
>   https://youtu.be/nV3FffPuLJM?t=35

+1
Naja, so ganz ohne Umbauten ging das wohl auch nicht.
Zumindest der Freilauf musste gesperrt oder gedreht werden. :-)

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Ralf X. schrieb:
> Naja, so ganz ohne Umbauten ging das wohl auch nicht.
> Zumindest der Freilauf musste gesperrt oder gedreht werden. :-)

Wieso? Das Fahrrad fährt ja immer noch vorwärts, nur der Fahrer nicht :)

von Johannes U. (kampfradler)


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Matthias L. schrieb:
> Johannes U. schrieb:
>> Also wahrscheinlich so ein klassischer Schwanenhalsrahmen.
>
> Statt etwas herbeizuphantasieren, hättest du auch fragen können...
> Es ist ein Diamantrahmen mit waagerechtem Oberrohr.

Ja, sorry, hab den erwaehnten Bogen in der Gabel ins Oberrohr 
hineingelesen und da Du nirgends explizit von einem Diamantrahmen des 
Eisenschweins schriebst, ging ich davon aus, Du haettest da ein Rad ohne 
gerades Oberrohr...mein Fehler

von Johannes U. (kampfradler)


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Matthias L. schrieb:
> Johannes U. schrieb:
>> Du hast einen wichtigen Parameter der Rahmen/Lenkgeometrie abgeaendert,
>> selbstverstaendlich beeinflusst dass dann auch das gesamte
>> Fahrverhalten.
>> Auch den besten Rahmen bekommt man mit einer falschen Gabel instabil
>> gebastelt.
>
> [Loriot]Ach was![\Loriot] Mein Posting war eine Antwort auf die
> Behauptung, der Rahmen sei schuld. Hatte ich übrigens auch so zitiert.
> Also was nun - Rahmen oder Lenkgeometrie? Oder beides oder keins von
> beiden oder wie oder was?

Natuerlich beides.
Der Rahmen muss verwindungssteif sein, ein Diamantrahmen erfuellt diesen 
Punkt, ein Rahmen ohne Oberrohr mit niedrigem Durchstieg erfuellt ihn 
nicht.
Der Steuerwinkel des Rahmens ist dann eine fixe unveraenderliche 
Groesse, die wiederum bei der Wahl einer Gabelgeometrie zu 
beruecksichtigen ist.
Eine nicht passende Gabelgeometrie hat dann eben negative Auswirkungen.

Fuer den TO ist das allerdings irrelevant, weil er ja bereits kein 
Oberrohr am Rahmen hat.

> Johannes U. schrieb:
>> Dem Vernehmen nach wurden frueher(TM) auch hochwertigere Staehle fuer
>> den Rahmenbau verwendet, dies mag eine Rolle spielen.
>
> Das mag sein. Das Fahrrad war noch nicht mal von der hochpreisigen
> Sorte, sondern lag so im Mittelfeld bei den Angeboten von Karstadt
> (Karstadt Sport gab's damals noch nicht, jedenfalls nicht hier). Das Rad
> wurde nicht heruntergerockt, aber auch nicht besonders gepflegt.
> Trotzdem hatte der muffengelötete Rahmen nach all den Jahren innen nur
> leichten Flugrost, deshalb musste ich ihn einfach weiterverwenden...

Haett' ich auch getan an Deiner Stelle.

von Ralf X. (ralf0815)


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Yalu X. schrieb:
> Ralf X. schrieb:
>> Naja, so ganz ohne Umbauten ging das wohl auch nicht.
>> Zumindest der Freilauf musste gesperrt oder gedreht werden. :-)
>
> Wieso? Das Fahrrad fährt ja immer noch vorwärts, nur der Fahrer nicht :)

Stimmt. War wohl nicht mein "Tag". :-)

von Percy N. (vox_bovi)


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Ralf X. schrieb:
> Nebenbei gibt es Hersteller, die ausschliesslich Fahrradrahmen
> herstellen.
> Andere, die nur Fahrradrahmen herstellen.

Irgendwie stehe ich auf dem Schlauch: wo ist da der Unterschied?

von Ralf X. (ralf0815)


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Percy N. schrieb:
> Ralf X. schrieb:
>> Nebenbei gibt es Hersteller, die ausschliesslich Fahrradrahmen
>> herstellen.
>> Andere, die nur Fahrradrahmen herstellen.
>
> Irgendwie stehe ich auf dem Schlauch: wo ist da der Unterschied?

Stell Dir unter den zweiten Rahmen einfach Gabeln vor. :-)

von Joachim B. (jar)


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Rainer Z. schrieb:
> Ich habe das Wort "Batterie" als Stromspender eher kennen gelernt als
> das Wort "Zelle".

"Das Leben kommt auf alle Fälle aus einer Zelle, doch manchmal endets 
auch - bei Strolchen - in einer solchen"
Heinz Erhardt

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Joachim B. schrieb:
> "Das Leben kommt auf alle Fälle aus einer Zelle, doch manchmal endets
> auch - bei Strolchen - in einer solchen"
> Heinz Erhardt

Suuuper!!!

Dafür würde ich Dir am liebsten 5 positive Bewertungspunkte geben.

Habe mich sehr amüsiert über Dein Heinz-Erhardt-Zitat. Danke!

Beitrag #6678992 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Reinhold L. (Gast)


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Jack V. schrieb:
> Freihändig fahren zu können sollte allerdings auch ’ne
> Grundlage für jeden Radfahrer sein. Inwiefern man deswegen lebensmüde
> wäre, erschließt sich mir nicht.

Es gibt aber Fahrräder, mit denen lässt sich nur schlecht oder auch gar 
nicht freihändig fahren. Wie z.B. das B-Klever mit seinen kleinen 20" 
Rädern, das ich mal bei einem Händler testen konnte. Das Ding fuhr 
einwandfrei, drohte aber sofort zur Seite zu kippen, wenn man den Lenker 
los lies. Nur mit artistischen Stößen mit dem Po seitlich an den Sattel 
konnte man dem Wegkippen entgegen wirken. Bei so einem Gefährt sollte 
man tunlichst die Hände am Lenker lassen.

Ein Bekannter hatte so ein Billig E-Bike von Trompete ebenfalls mit so 
einem "modernen" Rahmen und ebenfalls Probleme mit Lenkerflattern. Der 
hat kurzerhand Stangenmaterial aus Blei in die Lenkerenden geklopft. 
Danach war das Flattern weg. Allerdings war es wieder da, wenn er paar 
Kilo auf dem schwindsüchtigen Gepäckträger hatte (Bild). War also nicht 
wirklich eine Lösung.u

von Darth G. (darth_g)


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Egon W. schrieb:
> Wie ich im Netz lesen konnte, sind diese modernen niedrigen
> Dreiecksrahmen dafür verantwortlich. Von den Händlern höre ich, dass man
> den Lenker auch nicht loslassen dürfe. Sowas macht man auch nicht.
> Komischerweise ging das bei meinen Kinder- und Jugendbikes, mit dem
> Erwachsenen-Ebike ist das nun lebensgefährlich. Und nein, da ist kein
> Achter im Rad und nein, da ist auch nichts anderes.

Ich habe auf 3 Rahmen (1 Cromoli Giant 90er und 2 Alu Downhill 
Hai/Focus) bis jetzt im Eigenbau die gleiche Erfahrung gemacht. Diese 
Räder hatten diese Probleme ohne Vorderrad Motor und Gepäckträgerakku, 
nicht. Es liegt also eher daran.

Aber gute Idee, nervt mich nämlich auch.

von Darth G. (darth_g)


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Hier ein Video vom Chromoly mit Querstange
https://www.youtube.com/watch?v=mke3QHzxguI

Ich vermute es liegt einfach am Gepäckträgerakku.

von Ralf X. (ralf0815)


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Darth G. schrieb:
> Hier ein Video vom Chromoly mit Querstange
> https://www.youtube.com/watch?v=mke3QHzxguI
>
> Ich vermute es liegt einfach am Gepäckträgerakku.

Naja, könnte auch an der Lackierung liegen.

von Darth G. (darth_g)


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Schon, aber wenn ich das Ding Rot streiche, fährt das Teil halt 2-3 KMH 
mehr und dann müsste ich einen Helm tragen :/

von Ralf X. (ralf0815)


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Darth G. schrieb:
> Schon, aber wenn ich das Ding Rot streiche, fährt das Teil halt 2-3 KMH
> mehr und dann müsste ich einen Helm tragen :/

Humor scheinst Du immerhin zu haben. :-)
Kannst Du denn auch erklären, was ausgerechnet der wohl um 3 kg schwere 
Akku auf dem Gepäckträger in vielleich 65-70 cm Höhe grossartig bewirken 
soll?
Was macht dann erst der sich zum freihändig fahren nach hinten 
aufrichtende Oberkörper des Fahrers aus, dessen Schwerpunkt auch noch 
bedeutend höher ist?
Als Jugendliche konnten wir Anfang der 70er noch mit einem ~17 kg 
schweren Bierkasten auf dem Gepäckträger freihändig fahren, egal ob 
"Rennrad", Touren- oder Hollandrad.

Wie schon weiter oben angemerkt, spielen alle Komponenten und auch 
äussere Einflüsse eine Rolle, ob und wann ein dynamisches System in 
Schwingungen gerät.

von Darth G. (darth_g)


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Ralf X. schrieb:
> Als Jugendliche konnten wir Anfang der 70er noch mit einem ~17 kg
> schweren Bierkasten auf dem Gepäckträger freihändig fahren, egal ob
> "Rennrad", Touren- oder Hollandrad.

Wenn dem so war ist es schwierig Gegenzuargumentieren. Wenn du 
allerdings davon sprichst das eine schwere Gabel einer 
Schwingungsaffinität gegenwirkt, vielleicht waren die Gabeln Früher 
einfach so schwer. Die Rahmen im allgemeinen auch.

Ralf X. schrieb:
> Was macht dann erst der sich zum freihändig fahren nach hinten
> aufrichtende Oberkörper des Fahrers aus, dessen Schwerpunkt auch noch
> bedeutend höher ist?

Nun, die Schwerpunktverlagerung begünstigt natürlich die 
Schwingungsanfälligkeit und der nach Hinten rausstehende Akku trägt mit 
dazu bei.

Ich gehe davon aus das durch die Einsparung von Gewicht und evtl. (weiss 
ich nicht) eine Designänderung der Rahmen in Hinblick auf Schnelligkeit 
durch eine andere Fahrhaltung das Ding eben instabiler ist. Dafür aber 
auch leichter und schneller zu fahren.

Ich will deine Aussagen nicht in Frage stellen sondern bin davon 
überzeugt das es bei mir am Gepäckakku liegt. Ich kann es nur nicht 
beweisen oder vollends behaupten das es so ist, weil ich zwar mal den 
Akku Vorne hatte aber mir das nicht gemerkt habe ob er wackelte, ich 
"glaube" aber es war weg. Ich müsste jetzt den Akku umbasteln und das 
wieder ausprobieren.

Und ja, natürlich hast du im allgemeinen Recht mit dem was du zur 
Steifigkeit zum Rahmen sagst aber wie du siehst macht die Mittelstange 
da Nix wett bei mir. Und es ist vorallem kein schlechter Rahmen oder 
nicht?

Kann auch die Rahmengrösse zur Instabilität beitragen oder kann man das 
ignorieren?

: Bearbeitet durch User
von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Ich verfolge diesen Fred mit Rieseninteresse.

Tatsache ist: Das einzige Fahrrad, auf welchem ich mit sicherem Gefühl 
freihändig fahren konnte (ich habe es trotzdem fast nie getan), war ein 
primitives Rennrad vor 40 Jahren. Diamant-Stahlrahmen, ungefedert und 
typischer niedrig liegender Lenker.

So etwas ging mit keinem Rad danach mehr. Lag es an der gefederten 
Gabel? Dann hatte ich vollgefederte Fahrräder, die waren noch 
instabiler.

Mich wundert nicht, wenn weitere Faktoren/Gewichte wie der Akku im 
Rahmen oder unter dem Gepäckträger sich negativ auf die Stabilität 
auswirken. Eine wissenschaftliche Erklärung dafür habe ich nicht.

Tatsache ist, dass ich seit Jahrzehnten darauf verzichte, freihändig zu 
fahren. Wenn ich die Arme entlasten muss, halte ich an und mache eine 
kurze Pause. So! Das bedeutet für mich keine Einbuße.

Beim Fahren bleiben die Hände am Lenker. Ich bevorzuge übrigens 
inzwischen die sogenannten "Multifunktionslenker". Da kann ich umfassen 
und verschiedene Positionen beim Fahren einnehmen. Schon das hilft.

von Ralf X. (ralf0815)


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Darth G. schrieb:
> Ralf X. schrieb:
>> Als Jugendliche konnten wir Anfang der 70er noch mit einem ~17 kg
>> schweren Bierkasten auf dem Gepäckträger freihändig fahren, egal ob
>> "Rennrad", Touren- oder Hollandrad.
>
> Wenn dem so war ist es schwierig Gegenzuargumentieren. Wenn du
> allerdings davon sprichst das eine schwere Gabel einer
> Schwingungsaffinität gegenwirkt, vielleicht waren die Gabeln Früher
> einfach so schwer. Die Rahmen im allgemeinen auch.

Fahrrad hatte ich Jugendlicher quasi exakt bis zu meinem 16ten 
Geburtstag gefahren, ab ging es zwei Jahre nur nur mit diversen 
Kreidlern (freie 50er, heute also A1) auf Tour, ab 18 lange nur 
vierrädrig.
Aber auch wenn ich damals keine Alugabel am Rennrad hatte, war der 
gesamte Vorderbau doch um einiges leichter, als bei den anderen Rädern.
Und gerade eine heutige Federgabel kann gar nicht leichter sein, als 
eine starre Rennradgabel aus den 60/70ern.
Auch der Rennradreifen und die die entsprechend schmale Felge waren 
damals schon leichter, als die bei heutigen Tourenrädern.

Um eine Schwingungneigung einer bestehenden(!) Konstruktion zu dämpfen, 
kann man Gewichte (Massen) in möglichst optimaler Entfernung einer 
Schwingungsachse oder Punkt anbringen.
Typischer Lösungsansatz in vielen Foren daher feste Lenkergewichte.
Für einen (guten) Ingenieur aber nur als absolute Notlösung zu 
betrachten.
Sieht in der Elektronik übrigens auch nicht so viel anders aus.

> Ralf X. schrieb:
>> Was macht dann erst der sich zum freihändig fahren nach hinten
>> aufrichtende Oberkörper des Fahrers aus, dessen Schwerpunkt auch noch
>> bedeutend höher ist?
>
> Nun, die Schwerpunktverlagerung begünstigt natürlich die
> Schwingungsanfälligkeit und der nach Hinten rausstehende Akku trägt mit
> dazu bei.

Frage ist dabei aber, wieviel!
Wenn man das Fahrrad/Pedelec und den Fahrer kennt, kann man zumindest 
die Schwerpunktverlagerung relativ genau berechnen.
3 kg in 70 cm über der Strassenauflage des Hinterrades bewirkt einiges 
weniger, als die Verlagerung eines Oberkörperschwerpunktes aus 
Tourenhaltung zu Freihändigfahren.
Und letztendlich sind auch die besten Ingenieure ohne praktische Test 
schnell am Ende.

> Ich gehe davon aus das durch die Einsparung von Gewicht und evtl. (weiss
> ich nicht) eine Designänderung der Rahmen in Hinblick auf Schnelligkeit
> durch eine andere Fahrhaltung das Ding eben instabiler ist. Dafür aber
> auch leichter und schneller zu fahren.

Da gehe ich mit Dir absolut konform.
Egal ob Renn-, Touren, Damen- oder Hollandrad, alles hat sich "früher" 
über Jahrzehnte entwickelt und verbessert.
Tja, und dann kam z.B. das "Bonanzarad" oder der "easyrider-Wahn" auf.
Fahrtechnisch der letzte Schrott.
Dann Mountain-, Downhill, usw, usf..
Und heute wird das alles von Marketingleuten wild vermixt und unter die 
Leute gebracht.

> Ich will deine Aussagen nicht in Frage stellen sondern bin davon
> überzeugt das es bei mir am Gepäckakku liegt. Ich kann es nur nicht
> beweisen oder vollends behaupten das es so ist, weil ich zwar mal den
> Akku Vorne hatte aber mir das nicht gemerkt habe ob er wackelte, ich
> "glaube" aber es war weg. Ich müsste jetzt den Akku umbasteln und das
> wieder ausprobieren.

"Kleine" Lenkergewichte dürften eine grössere Auswirkung haben, wärend 
der Akku hinten bleibt.
Aber es wäre ein Mehrgewicht..

> Und ja, natürlich hast du im allgemeinen Recht mit dem was du zur
> Steifigkeit zum Rahmen sagst aber wie du siehst macht die Mittelstange
> da Nix wett bei mir. Und es ist vorallem kein schlechter Rahmen oder
> nicht?

Zu Deinem Rahmen kann ich mir kein Urteil erlauben, ich kenne ihn auch 
nicht.
Selbst bei aus identischen Rohren geschweissten oder muffenverlöteten 
Diamantrahmen laufen die Meinungen der "Fachleute" extrem auseinander.

> Kann auch die Rahmengrösse zur Instabilität beitragen oder kann man das
> ignorieren?

Ein 26"-Rahmen des gleichen Herstellers/Modell ist i.d.R. aus dem 
gleichen Rohr gebaut, wie der 28"-Rahmen.
Selbstverständlich weist der 28er dann zumindest ein anderes 
Schwingungsverhalten auf.

von Ralf X. (ralf0815)


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Rainer Z. schrieb:
> Ich verfolge diesen Fred mit Rieseninteresse.
>
> Tatsache ist: Das einzige Fahrrad, auf welchem ich mit sicherem Gefühl
> freihändig fahren konnte (ich habe es trotzdem fast nie getan), war ein
> primitives Rennrad vor 40 Jahren. Diamant-Stahlrahmen, ungefedert und
> typischer niedrig liegender Lenker.

Das dürfte sich mit meinen Erfahrungen vor rund 50 Jahren decken..

> So etwas ging mit keinem Rad danach mehr. Lag es an der gefederten
> Gabel? Dann hatte ich vollgefederte Fahrräder, die waren noch
> instabiler.

Ich hatte oben einen Bildvergleich angehängt:
https://www.mikrocontroller.net/attachment/505693/Fahrradvergleich.png
WENN der Vorbau nicht zu hoch werden soll, MUSS für eine Federgabel 
zwangläufig der Lenkkopf darunter leiden (Abstand zwischen Ober- und 
unterlager), die axialien Kräfte werden alleine dadurch grösser, 
minimales Spiel wirkt sich stärker aus.
Die Teleskopgabel weist selbstverständlich ein höheres Gewicht auf, dazu 
kommt das Spiel zwischen Zylindern und Kolben.
Die Probleme potenzieren sich also, insb. wenn die "Resonanzen" passen.

Toll, wenn dann auch noch eine Hinterradfederung  dazu kommt und der 
Hersteller das Gewicht bei einem kleinen Preis niedrig halten will.

> Mich wundert nicht, wenn weitere Faktoren/Gewichte wie der Akku im
> Rahmen oder unter dem Gepäckträger sich negativ auf die Stabilität
> auswirken. Eine wissenschaftliche Erklärung dafür habe ich nicht.

Nene, früher kamen die meisten damit klar, mit gefüllten Satteltaschen, 
Bierbauch, etc..
Das Problem ist nicht beim Tropfen zu suchen, der das Fass zum 
Überlaufen bringt, sondern weit davor.

von Programmierer (Gast)


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Vielleicht noch drei Datenpunkte: ich habe ein einfaches aber leichtes 
Alu Trekking Rad von 2017 mit 28" Rädern und Diamantrahmen, aber etwas 
schrägem Oberrohr. Der Nachlauf ist gering, das Rad ziemlich wendig und 
der Rahmen ziemlich steif. Auf glattem Untergrund kann ich damit 
freihändig fahren, aber bei höherer Geschwindigkeit oder Unebenheiten 
kippt der Lenker schnell um. Schwingen/Flattern tut es aber nie , 
trotz leichter Starrgabel und geringem Nachlauf, und obwohl ich nicht 
gerade ein Leichtgewicht bin, und auch nicht wenn es zusätzlich schwer 
oder auch einseitig beladen ist.

Ich habe außerdem ein Tandem von 2002 mit 26" Rädern, Stahlrahmen und 
Alugabel, ebenfalls geringem Nachlauf und guter Steifigkeit. Das Tandem 
ist ziemlich manövrierbar, aufgrund der sehr direkten Lenkung. Trotz des 
hohen Gewichts und leichter Starrgabel flattert da aber nie etwas. 
Freihändig zu fahren habe ich aber nie versucht, ich denke der Lenker 
wird dort sofort kippen.

Weiterhin habe ich ein 28" Hollandrad aus Stahl, extrem schwer, mit 
Diamantrahmen und großem Nachlauf, ebenfalls sehr steif. Ich weiß es 
gerade nicht genau, aber ich glaube damit kann man nicht freihändig 
fahren, weil die Lenkung ziemlich wabbelig ist und flattern könnte. Das 
liegt wahrscheinlich an der nicht gut montierten Gabel/fehlender 
Vorspannung, ich war bisher zu faul das zu prüfen.

Das würde dafür sprechen dass das Gewicht der Gabel und auch der 
Nachlauf nicht das Flattern verursachen oder verhindern, höchstens nur 
schnelles "Umkippen" bei Störungen (Bodenunebenheiten) auf die der 
Fahrer nicht schnell genug reagieren kann.

Die Ursache des Flatterns wäre also eher in der Steifigkeit des Rahmens 
zu suchen, oder einer schlechten Geometrie, oder einer Gabel die nicht 
zum Rahmen passt, oder eine nicht korrekt montierte Gabel (Vorspannung 
nicht mittels Schraube eingestellt vor Festschrauben des Vorbaus?), 
oder vielleicht abgenutzten Lagern im Steuersatz (bzw. pitting).

Btw ist Rennrad auch nicht gleich Rennrad; Rennrad ist ja eigentlich 
eine Fehlübersetzung von "Road bike". Unter "Road bike" versteht man ja 
so ziemlich alles mit schmalen Reifen und Bügellenker; die Unterschiede 
können aber riesig sein, sich dem ungeübten Betrachter aber nicht direkt 
erschließen. So fallen darunter auch träge und komfortable Reiseräder 
(Touring bike), Mittel-Komfortable Langstrecken-Rennräder (Endurance 
bike), "echte" Rennräder (Road race bike), und noch viele weitere. Was 
also klassisch nach "Rennrad" aussieht und hierzulande wohl auch so 
genannt wird, muss nicht unbedingt auf maximale Geschwindigkeit und 
Wendigkeit getrimmt sein. Somit kann es in der ganzen "Road bike" 
Kategorie auch große Unterschiede bei der Lenkungs-Stabilität geben, und 
historisch hat sich da ja auch viel verändert.

von Visitor (Gast)


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von Reinhold L. (Gast)


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Früher sind einige Motorradfahrer wegen Problemen mit einem sich 
aufschaukelnden Fahrwerk auf gerade Strecke abgestiegen (und auch 
tödlich verunfallt) und man kann gar nicht nachvollziehen, wie das 
passieren konnte.

Stolpere eben über ein Video, wo offensichtlich einer mit einem modernen 
Motorrad trotz beider Hände am Lenker unglaubliche Probleme bekommt:

https://www.youtube.com/watch?v=TFov6yoeH0E

So etwas hätte nie für möglich gehalten.

von M. P. (matze7779)


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Reinhold L. schrieb:
> Früher sind einige Motorradfahrer wegen Problemen mit einem sich
> aufschaukelnden Fahrwerk auf gerade Strecke abgestiegen (und auch
> tödlich verunfallt) und man kann gar nicht nachvollziehen, wie das
> passieren konnte.

Ja ist mir auch passiert bei ca. 160 km/h nach einer kleinen Bodenwelle. 
Lag danach etwas länger im Krankenhaus und habe heute noch Schrauben im 
Arm.

von DANIEL D. (Gast)


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Reinhold L. schrieb:
> Früher sind einige Motorradfahrer wegen Problemen mit einem sich
> aufschaukelnden Fahrwerk auf gerade Strecke abgestiegen (und auch
> tödlich verunfallt) und man kann gar nicht nachvollziehen, wie das
> passieren konnte.
> Stolpere eben über ein Video, wo offensichtlich einer mit einem modernen
> Motorrad trotz beider Hände am Lenker unglaubliche Probleme bekommt:
> https://www.youtube.com/watch?v=TFov6yoeH0E
> So etwas hätte nie für möglich gehalten.

Ich habe mal bei meiner alten K100 relativ viel Zeug ins Topcase 
geladen. Und dann extrem viel an Fahrstabilität eingebüßt. Warum es so 
ist keine Ahnung aber Änderungen auch wenn sie klein sind können große 
Auswirkung haben.

von ACDC (Gast)


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Reinhold L. schrieb:
> https://www.youtube.com/watch?v=TFov6yoeH0E
>
> So etwas hätte nie für möglich gehalten.

Möglich ist, dass er sich krampfhaft am Lenker festgehalten hat und dazu 
noch den linken Fuß von der Fußraste genommen hat.

Gerade bei hohen Geschwindigkeiten wo der "Gegenwind" stark ist muss man 
den Druck mit dem Arsch auf den Sitz bringen und sich nicht am Lenker 
festhalten.

Hätte er den Tank anständig zwischen die Beine genommen, dann hätte es 
vielleicht sofort aufgehört.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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ACDC schrieb:
> Hätte er den Tank anständig zwischen die Beine genommen, dann hätte es
> vielleicht sofort aufgehört.

Wunschdenken.

von ACDC (Gast)


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Rainer Z. schrieb:
> ACDC schrieb:
>> Hätte er den Tank anständig zwischen die Beine genommen, dann hätte es
>> vielleicht sofort aufgehört.
>
> Wunschdenken.

Bei meiner R1000 funktioniert das.
Aber ich bin nicht so dünn wie der Fahrer aus dem tube video ;)

von DANIEL D. (Gast)


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ACDC schrieb:
> Bei meiner R1000 funktioniert das.
> Aber ich bin nicht so dünn wie der Fahrer aus dem tube video ;)

Ist vermutlich von Motorrad zu Motorrad verschieden. Würde ich mich 
nicht drauf verlassen, dass man das Ding immer halten kann wenn es sich 
wirklich selbständig macht. Zumal es auch sehr viele unterschiedliche 
Arten gibt wie sich das Ding aufschaukeln kann. Einige schaukeln, andere 
machen auch einfach urplötzlich eine heftige Schlenker Bewegung. Ich 
habe mal ein Video gesehen wo diese verschiedenen Arten des Aufschaukeln 
gezeigt wurden. Und da waren einige dabei, wo ich bezweifle dass man so 
schnell reagieren kann.

von DoS (Gast)


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Udo S. schrieb:
> Egon W. schrieb:
>
>> sobald man den Lenker loslässt.
>
> Dann halt den Lenker fest. Ich lasse im Auto auch nicht das Lenkrad los!

Wenn mir ein Radfahrer freihändig im Verkehr entgegen kommt, lasse ich 
das Lenkrad auch los und hebe die Arme, um auch cool auszusehen.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Okay, ich fand's eher irre, wie die Knalltüte im Video weitergefahren 
ist, ohne Speed zu verringern. Das Schlingern kann passieren, ebenso ein 
schlingernder Anhänger hinter einem PKW. Da verringert man besser Speed. 
Es gibt zwar Witzbolde, die meinen, man könnte den Anhänger durch 
Beschleunigen wieder in die Spur bringen. Wenn es schief geht - und das 
ist meistens der Fall -, werden die Knalltüten zweimal in der Zeitung 
erwähnt, nämlich Unfallmeldung und Todesanzeige.

von Percy N. (vox_bovi)


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Rainer Z. schrieb:
> Wenn es schief geht - und das ist meistens der Fall -, werden die
> Knalltüten zweimal in der Zeitung erwähnt, nämlich Unfallmeldung und
> Todesanzeige.

Lass mich raten - diese Einschätzung der Erfolgswahrscheinlichkeit 
beruht auf Deiner Auswertung der Presseberichte über geglückte und 
missratene "Einfangmanöver". Stimmt's?

: Bearbeitet durch User
von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Percy N. schrieb:
> Lass mich raten - diese Einschätzung der Erfolgswahrscheinlichkeit
> beruht auf Deiner Auswertung der Presseberichte über geglückte und
> missratene "Einfangmanöver". Stimmt's?

Es ist meine empirische Erfahrung daraus, dass ich das wöchentliche 
Anzeigenblatt aus meiner Provinz studiere, nachdem ich die 
Supermarkt-Prospekte durchgesehen habe. Unfallmeldung + Todesanzeige.

von DANIEL D. (Gast)


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Rainer Z. schrieb:
> Percy N. schrieb:
>
>> Lass mich raten - diese Einschätzung der Erfolgswahrscheinlichkeit
>> beruht auf Deiner Auswertung der Presseberichte über geglückte und
>> missratene "Einfangmanöver". Stimmt's?
>
> Es ist meine empirische Erfahrung daraus, dass ich das wöchentliche
> Anzeigenblatt aus meiner Provinz studiere, nachdem ich die
> Supermarkt-Prospekte durchgesehen habe. Unfallmeldung + Todesanzeige.

Also vor mir war mal auf der Autobahn ein dicker fetter Audi 
Geländewagen, mit einem Anhänger wo ein Segelflugzeug drin war. Und das 
hat sich aufgeschaukelt weil er wohl etwas zu schnell unterwegs war. Und 
ich hatte das Gefühl, dass es als er bremste nur noch schlimmer wurde. 
Der Hänger hat den Audi förmlich geschoben und dafür gesorgt dass er 
sich quer stellt, und das hat dann eine krasse Schlangenlinien fahrt bei 
dem Gespann verursacht. War auf jeden Fall ein interessanter Anblick, 
aber er hat sein Fahrzeug noch fangen können. Aber ich will mir jetzt 
auch nicht anmaßen anhand dieser Beobachtung zu wissen was das richtige 
Verhalten in dieser Situation wäre. Aber ich finde es gut dass ich es 
gesehen habe, man hat dann doch etwas mehr Respekt wenn man mit einem 
Anhänger unterwegs ist. Wobei ich eh nur so ein 750 Kilo Ding habe, 
welches ich mir mit meinem Vater Teile. Und dank Allradantrieb und 3 
Liter Hubraum, ist die Zugmaschine relativ stabil mit dem Ding 
unterwegs.

von Percy N. (vox_bovi)


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Rainer Z. schrieb:
> Es ist meine empirische Erfahrung daraus, dass ich das wöchentliche
> Anzeigenblatt aus meiner Provinz studiere, nachdem ich die
> Supermarkt-Prospekte durchgesehen habe. Unfallmeldung + Todesanzeige.

Ja, das habe ich mir so ähnlich schon gedacht.
Nur: woher nimmst Du die Gewissheit, dass Dein hochwertiges 
Presseerzeugnis in gleicher Ausführlichkeit darüber berichtet, wenn nach 
einem entsprechenden Manöver kein Unfall passiert? Und wo werden die 
Überlebensanzeigen veröffentlicht?

Fragen über Fragen ...

von Rainer S. (enevile) Benutzerseite


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Reinhold L. schrieb:
> https://www.youtube.com/watch?v=TFov6yoeH0E
>
> So etwas hätte nie für möglich gehalten.

Das passiert wenn das Vorderrad abhebt(Beim Beschleunigen oder 
Bodenwelle) und dann nicht mehr gerade aufkommt dann fährt das Motorrad 
eigenständig Slalom. Ich weiß gar nicht wie sich das Motorrad mit 
ABS/ESP verhält.

von MaWin 3 (Gast)


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DANIEL D. schrieb:
> mit einem Anhänger wo ein Segelflugzeug drin war.

Aber dann ist es auch irgendwie logisch. Die Flügel des Segelflugzeugs 
hatten für Auftrieb gesorgt, so dass die Räder des Anhängers kaum noch 
den Asphalt berührten. Der einzige Dreh- und Angelpunkt war jetzt nur 
noch die Anhängerkupplung.

10cm dicke Blei- oder Stahlplatten (1,2m x 5m) im Anhänger, hätten das 
Auftriebsproblem sicher etwas reduziert.

von Jack V. (jackv)


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MaWin 3 schrieb:
> Die Flügel des Segelflugzeugs
> hatten für Auftrieb gesorgt, so dass die Räder des Anhängers kaum noch
> den Asphalt berührten.

Die Flügel sind bei solchen Transporten in der Regel demontiert und 
werden längs, parallel zum Rumpf und stehend, transportiert, und es 
handelt sich in der Regel um geschlossene Hänger.

von Heinz A. (Gast)


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Rainer S. schrieb:
> Das passiert wenn das Vorderrad abhebt(Beim Beschleunigen oder
> Bodenwelle) und dann nicht mehr gerade aufkommt dann fährt das Motorrad
> eigenständig Slalom.

Slalom ja, aber dann mit schnell abklingender Amplitude. Deshalb verbaut 
man u.a. Lenkungsdämper, um eine solche Schwingung zu bedämpfen. Das 
Bike im Video ist aber voll in Resonanz gekommen, denn die extreme 
Schwingung hält ja einige hundert Meter unvermindert an.

Wenn man z.B. freihändig fährt und durch einen Schlag an ein Lenkerende 
einen Impuls einleitet, so muss die Schwingung innerhalb 2-3 Sekunden 
vollständig abgeklungen sein. Das testet man dann noch bei 
unterschiedlichen Geschwindigkeiten.

Solche Prüfungen macht z.B. der TÜV (Sondergutachten mit vielen 
Fahrprüfungen bei hohen Geschwindigkeiten), wenn man bei einem 
kritischen Bike mit Reifenbindung auf einen anderen Reifen umsteigen 
muss, weil der originale Reifen nicht mehr produziert wird. Kostet 
richtig Geld und man wird ein eindeutiges NEIN hören, falls da 
irgendwelche Flattergeschichten auftreten. Dann kann man sein Bike ins 
Museum schieben.

DoS schrieb:
>> Dann halt den Lenker fest. Ich lasse im Auto auch nicht das Lenkrad los!

Der Fahrer des Motorrades im Video hatte beide Hände am Lenker.
Welchen dümmlichen Spruch hast du für den Fahrer auf Lager?
https://www.youtube.com/watch?v=cbZUCvbP-CA&t=446s

DoS schrieb:
> Wenn mir ein Radfahrer freihändig im Verkehr entgegen kommt, lasse ich
> das Lenkrad auch los und hebe die Arme, um auch cool auszusehen.

Was willst du uns mit diesem Statement sagen?
Wie blöd du bist?

von Percy N. (vox_bovi)


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MaWin 3 schrieb:
> 10cm dicke Blei- oder Stahlplatten (1,2m x 5m) im Anhänger, hätten das
> Auftriebsproblem sicher etwas reduziert.

Nö.
Die hätten die Anhängelast erhöht sowie die Stützlast und ein wenig die 
Gewichtskraft.
Gegen den dynamischen Auftrieb hilft nur die Demontage der Tragflächen 
oder die sonstige Unterbindung ihrer Umströmung.

von Egon W. (Gast)


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Eben ein Video gefunden, das zeigt 1:1 das Problem an meinem 
Flatter-Bike:
https://www.youtube.com/watch?v=hVyTy7-sA5k

Einen Lenkungsdämpfer an meinem Pedelec zu verbauen wird schwierig. Am 
Standrohr der Gabel kein sonderliches Problem (Frästeil), aber für eine 
Halterung an diesem unförmigen Rahmen sehe ich keine Lösung.

Das untere Rahmenrohr hat einen fetten Trapezquerschnitt, das obere 
einen schlanken Dreiecksquerschnitt. Löcher in den Alu-Rahmen bohren 
kommt nicht in Frage, zumal es keine plane Fläche gibt. Alle Flächen 
sind gewölbt.

Jemand eine Idee?

von Programmierer (Gast)


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Egon W. schrieb:
> Jemand eine Idee?

Hattest du jetzt schon die korrekte Montage der Gabel geprüft?

Vordere Bremse kräftig ziehen und das Rad Vor-und Zurück ruckeln. Spürst 
du ein Spiel? Bewegt sich die Gabel relativ zum Rahmen?

Beim starken Bremsen vorne, spürst du ein ruckeln?

Das Problem lässt sich beheben indem du die oberste Kappe auf dem 
Lenkrohr abschraubst, die Schrauben vom Vorbau löst, dann die oberste 
Kappe oben wieder festschraubst, und dann erst den Vorbau wieder 
festschraubst (Schrauben abwechselnd stückweise festziehen, Drehmoment 
beachten).

Vielleicht auch mal auf https://bicycles.stackexchange.com/ fragen, da 
sind schlaue Leute unterwegs.

von MaWin 2 (Gast)


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Egon W. schrieb:
> Jemand eine Idee?

Wenn dein Bike durch den Einbau eines Lenkungsdämpfers dann zwar nicht 
mehr flattern würde, aber an freihändig fahren ist dann nicht mehr zu 
denken. Auch sonst muss dann nämlich für die geringste 
Fahrtrichtungsänderung die Haftreibung des Kolbens an der Zylinderwand 
und Kolbenstange am Gummidichtungsring überwunden werden. Das ist beim 
fahren lästig.

Ich hatte schon mal das falsche Fett im Lenkkopf, was dann die 
Gummidichtungen im Lenkkopf zersetzt hat und verharzte. Dadurch musste 
man sogar beim Geradeausfahren für die geringste Richtungskorrektur 
Kraft aufwenden. Entspanntes Fahren war dann nicht mehr möglich.

von Egon W. (Gast)


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Programmierer schrieb:
> Hattest du jetzt schon die korrekte Montage der Gabel geprüft?

Das Bike ist technisch in Ordnung, das hatten wir weiter oben schon.
Die Ursache ist dieser "modere" und "sportliche" Rahmen.

MaWin 2 schrieb:
> Wenn dein Bike durch den Einbau eines Lenkungsdämpfers dann zwar nicht
> mehr flattern würde, aber an freihändig fahren ist dann nicht mehr zu
> denken.

Dein Einwand ist berechtigt, ich halte das auch für möglich. Um es aber 
definitiv zu wissen, muss man es ausprobieren. Denn grau ist alle 
Theorie...

Die Lösung wäre die Konstruktion eines eigenen Rahmens. Einerseits 
unbezahlbar und andererseits kommt man möglicherweise vom Regel in die 
Traufe, besonders wenn man vom Ganzen keine Ahnung hat.

von Programmierer (Gast)


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Egon W. schrieb:
> Das Bike ist technisch in Ordnung, das hatten wir weiter oben schon.

Wenn du dir da so sicher bist...

Egon W. schrieb:
> Die Ursache ist dieser "modere" und "sportliche" Rahmen.

Millionen Bikes mit modernen & sportlichen Rahmen fahren herum ohne zu 
flattern.

Egon W. schrieb:
> Die Lösung wäre die Konstruktion eines eigenen Rahmens.

Quatsch, die Läden sind voll von Nicht-Flatternden Fahrrädern, egal ob 
modern oder klassisch.

von DANIEL D. (Gast)


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Egon W. schrieb:
> Die Lösung wäre die Konstruktion eines eigenen Rahmens. Einerseits
> unbezahlbar und andererseits kommt man möglicherweise vom Regel in die
> Traufe, besonders wenn man vom Ganzen keine Ahnung hat.

Wenn man handwerklich geschickt ist kann man sich vielleicht eine Art 
Querstrebe einbauen. Für mich wäre das überhaupt kein Problem, ich würde 
Multiplex verwenden. Aber am Ende hilft das vielleicht dann doch nicht, 
und die Arbeit war vergebens.

von MaWin (Gast)


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Man muss sich nur das Flattern zum Vorteil machen, vielleicht lässt sich 
damit ja fliegen.
Die Vögel tun es auch.
Sich dann aber in der Luft zu halten, ist die Herausforderung.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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MaWin schrieb:
> Sich dann aber in der Luft zu halten, ist die Herausforderung.

Schaffen Hummeln auch. Obwohl es das Gerücht gibt, sie könnten es nach 
den Gesetzen der Aerodynamik nicht.

Man muss nur fest daran glauben. Dann schaffst Du das auch.

von Percy N. (vox_bovi)


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Man könnte auch tantrische Flatterulenz erlernen.

von Ralf X. (ralf0815)


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DANIEL D. schrieb:
> vor mir war mal auf der Autobahn ein dicker fetter Audi
> Geländewagen, mit einem Anhänger wo ein Segelflugzeug drin war. Und das
> hat sich aufgeschaukelt weil er wohl etwas zu schnell unterwegs war. Und
> ich hatte das Gefühl, dass es als er bremste nur noch schlimmer wurde.
> Der Hänger hat den Audi förmlich geschoben und dafür gesorgt dass er
> sich quer stellt, und das hat dann eine krasse Schlangenlinien fahrt bei
> dem Gespann verursacht.

Segelfluganhänger haben meist zwischen 900 und 1300kg zGG, lediglich 25 
bis 50kg Stützlast (Masseverteilung!) bei sehr langen Radstand zwischen 
Zugfahrzeug und Anhängerachse, relativ niegrigen Schwerpunkt und damit 
wenig Möglichkeit, das Zugfahrzeug aus der Spur zu bringen oder eine 
Schwingung aufrecht zu halten.
Bei seitlichen Windböen in passender Frequenz sieht das anders aus, 
insb. durch die Angriffsfläche auf das Seitenleitwerk, bzw. die 
entsprechende Verkleidung.

WENN man in eine Situation gerät, in der sich Hänger (und Zugfahrzeug) 
aufschaukeln, ist es kplt. situationsbedingt, wie man da am besten 
reagiert, einen perfekten Allround-Ratschlag gibt es nicht.
Tritt es bei Bergabfahrt auf, ist Beschleunigung bestimmt der falsche 
Weg.
Ebenso bergauf, wenn das Zugfahrzeug eh am Leistungsende ist.

Möchte man mittels Bremsung aus der Situation rauskommen, sollte man den 
Hänger im Auge haben und im richtigen Augenblick heftig 
Stossbremsen, um die Auflaufbremse des Hängers zu aktivieren, kurz bevor 
er die eigentliche Fahrachse wieder erreicht.
Vorher ggf. ein paarmal die Bremsleuchten aufleuchten lassen, wenn einem 
ein 40-Tonner im Nacken sitzt.. :-)
Und die Bremse wieder lösen, wenn der Hänger einen überholen möchte!

Oft sind Spurrillen (bei entsprechender Speed) für das Aufschaukeln 
(mit-) verantwortlich.
Soweit es die Verkehslage zulässt, kann man sich dann auch auf eine 
andere (meist linkere) Spur "retten".

> War auf jeden Fall ein interessanter Anblick,
> aber er hat sein Fahrzeug noch fangen können. Aber ich will mir jetzt
> auch nicht anmaßen anhand dieser Beobachtung zu wissen was das richtige
> Verhalten in dieser Situation wäre. Aber ich finde es gut dass ich es
> gesehen habe, man hat dann doch etwas mehr Respekt wenn man mit einem
> Anhänger unterwegs ist. Wobei ich eh nur so ein 750 Kilo Ding habe,
> welches ich mir mit meinem Vater Teile. Und dank Allradantrieb und 3
> Liter Hubraum, ist die Zugmaschine relativ stabil mit dem Ding
> unterwegs.

Bis 750kg sind meist ungebremste Hänger unterwegs, die dann auch noch 
mit niedrigem Schwerpunkt, kurzer Ladefläche und im Verhättnis langer 
Deichsel.
Da können kaum/selten Kräfte an der AHK auftreten, die das Zugfahrzeug 
aus der Spur bringen.

Generell gilt beim (grösseren) Hänger:
Reifenzustand/Luftdruck, Stossdämpfer, Ladungsverteilung, Stützlast, 
zGG. etc. verdienen bedeutend mehr Aufmerksamkeit, als es die meisten 
Anwender/Besitzer in der Realität machen.
Ebenso die Geschwindkeitsbegrenzung 80km/h (oder 100km/h mit 
Sonderabnahme), Windwarnungen, Spurrillen, etc.

Und um wieder auf das Threadthema zurück kommen:
Es ist erstaunlich, wie gut die "Lenkungsdämpfer" auch bei einer AHK 
wirken können.

von M.M.M (Gast)


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Egon W. schrieb:
> Programmierer schrieb:
>> Hattest du jetzt schon die korrekte Montage der Gabel geprüft?
>
> Das Bike ist technisch in Ordnung, das hatten wir weiter oben schon.

Du behauptest das. Ob das so ist, steht in den Sternen.

> Die Ursache ist dieser "modere" und "sportliche" Rahmen.

Ja, das schwurbelst Du Dir so zusammen, weil Dir nix besseres einfällt. 
Da nimmt man halt gerne  einen Beitrag, der ins eigene Weltbild paßt, 
auf. Egal ob der nun zutrifft oder nicht.

Das anbringen von einem Lenkungsdämpfer statt die Beseitigung der 
Ursache hat schon Trollpotenzial, und das nicht zu knapp.

von Ralf X. (ralf0815)


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Egon W. schrieb:
> Einen Lenkungsdämpfer an meinem Pedelec zu verbauen wird schwierig. Am
> Standrohr der Gabel kein sonderliches Problem (Frästeil), aber für eine
> Halterung an diesem unförmigen Rahmen sehe ich keine Lösung.
>
> Das untere Rahmenrohr hat einen fetten Trapezquerschnitt, das obere
> einen schlanken Dreiecksquerschnitt. Löcher in den Alu-Rahmen bohren
> kommt nicht in Frage, zumal es keine plane Fläche gibt. Alle Flächen
> sind gewölbt.
>
> Jemand eine Idee?

Versuche einen Bekannten zu finden, der eine Cam oder Handy mit Cam hat.

Für ein rundes Standrohr würdest Du ein Frästeil(!:-() nehmen, aber bei 
einer anderen Form geht das nicht?

von Tester (Gast)


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Egon W. schrieb:
> mein Pedelec beginnt mit dramatischem Lenkerflattern, sobald man den
> Lenker loslässt. Wenn man nicht sofort eingreift, würde es das Bike
> zerrupfen.

Das ist ein der ersten Sachen die ich teste wenn ich mir ein Fahrrad 
kaufe, wie sich das freihändig fährt.
Wenn sich das Rad dabei scheiße verhält wird das nicht gekauft.

von M.M.M (Gast)


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Rainer S. schrieb:
> Reinhold L. schrieb:
>> https://www.youtube.com/watch?v=TFov6yoeH0E
>>
>> So etwas hätte nie für möglich gehalten.

Du weißt ja nicht, was vorher los war. Die Kontrolle über ein Zweirad zu 
verlieren, geht ganz einfach, wenn man sich nur blöd genug anstellt.

> Das passiert wenn das Vorderrad abhebt(Beim Beschleunigen oder
> Bodenwelle) und dann nicht mehr gerade aufkommt dann fährt das Motorrad
> eigenständig Slalom. Ich weiß gar nicht wie sich das Motorrad mit
> ABS/ESP verhält.

Und wenn man dazu nicht beide Füße auf den Rasten hat, ist das Unglück 
vorprogrammiert.

ACDC schrieb:
> Möglich ist, dass er sich krampfhaft am Lenker festgehalten hat und dazu
> noch den linken Fuß von der Fußraste genommen hat.

Allerdings, Füße von den Fußrasten nehmen ist der Kardinalfehler.

> Hätte er den Tank anständig zwischen die Beine genommen, dann hätte es
> vielleicht sofort aufgehört.

Man sieht es aber leider häufig, das Fahrer die Beine baumeln lassen und 
dann Probleme bekommen, z.B. bei Anfahren an Einmündungen mit 
gleichzeitigem Abiegen. Da sieht man immer wieder Leute, die dann die 
Kurve nicht kriegen und in letzter Konsequenz mit den Füßen mitlaufend 
und die Gegenfahrbahn nutzend dann mit Glück doch noch rumkommen.

MfG

von Ralf X. (ralf0815)


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Egon W. schrieb:
> Die Ursache ist dieser "modere" und "sportliche" Rahmen.

Oh, doch schon Fachmann geworden?

> Die Lösung wäre die Konstruktion eines eigenen Rahmens. Einerseits
> unbezahlbar und andererseits kommt man möglicherweise vom Regel in die
> Traufe, besonders wenn man vom Ganzen keine Ahnung hat.

Jetzt widersprichst Du Dir aber selber, wobei ich Deinem letzten 
Satzteil absolut beipflichte.

von DANIEL D. (Gast)


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Die Falle ist die Fräse des armen Mannes! Werkstück anhalten Werkstück 
bearbeiten, Werkstück anhalten Werkstück bearbeiten... Ihr könnt euch 
gar nicht vorstellen wie viel man ohne CNC und CAD usw alles hinbekommen 
kann.

von Tester (Gast)


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M.M.M schrieb:
> Man sieht es aber leider häufig, das Fahrer die Beine baumeln lassen und
> dann Probleme bekommen, z.B. bei Anfahren an Einmündungen mit
> gleichzeitigem Abiegen. Da sieht man immer wieder Leute, die dann die
> Kurve nicht kriegen und in letzter Konsequenz mit den Füßen mitlaufend
> und die Gegenfahrbahn nutzend dann mit Glück doch noch rumkommen.

Habe ich mich auch oft drüber gewundert.

Ist das besonders hip oder cool?
Oder ist das einfach Unvermögen?

von Ralf X. (ralf0815)


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Tester schrieb:
> M.M.M schrieb:
>> Man sieht es aber leider häufig, das Fahrer die Beine baumeln lassen und
>> dann Probleme bekommen, z.B. bei Anfahren an Einmündungen mit
>> gleichzeitigem Abiegen. Da sieht man immer wieder Leute, die dann die
>> Kurve nicht kriegen und in letzter Konsequenz mit den Füßen mitlaufend
>> und die Gegenfahrbahn nutzend dann mit Glück doch noch rumkommen.
>
> Habe ich mich auch oft drüber gewundert.
>
> Ist das besonders hip oder cool?
> Oder ist das einfach Unvermögen?

Richtig gute Biker lassen auch an der Ampel oder sonst im Stand beide 
Füsse auf den Rasten/Pedalen...
Hier sind ja echte Experten unterwegs.

von Vertiefter (Gast)


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Ralf X. schrieb:

> Richtig gute Biker lassen auch an der Ampel oder sonst im Stand beide
> Füsse auf den Rasten/Pedalen...


..bis sie merken, daß sie den Seitenwagen heute nicht dran haben.
:)

von Anstaltsleiter (Gast)


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Ralf X. schrieb:
> Richtig gute Biker lassen auch an der Ampel oder sonst im Stand beide
> Füsse auf den Rasten/Pedalen...

Klar, nur die Mopeds mit den schmalen Reifen fallen da um.

von Herbert (Gast)


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Rainer Z. schrieb:

> Schaffen Hummeln auch. Obwohl es das Gerücht gibt, sie könnten es nach
> den Gesetzen der Aerodynamik nicht.

Das ist nur eine Spinnerei der Unwissenden & Dummen. Passt aber sehr gut 
in diesen Thread.

von Johannes U. (kampfradler)


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Ralf X. schrieb:

> Richtig gute Biker lassen auch an der Ampel oder sonst im Stand beide
> Füsse auf den Rasten/Pedalen...
> Hier sind ja echte Experten unterwegs.

Richtig gute Biker und andere Zweiradfahrer schaffen es so 
vorrausschauend zu fahren und eine Ampel anzufahren, dass das Timing 
exakt stimmt.
Dazu gehoert auch die extreme Langsamfahrt zu beherrschen, ohne das 
Gleichgewicht zu verlieren und dementsprechend die Fuesse von den 
Pedalen/Rasten nehmen zu muessen.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Herbert schrieb:
> Das ist nur eine Spinnerei der Unwissenden & Dummen. Passt aber sehr gut
> in diesen Thread.

EBEN.

von Hans (Gast)


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Freihändiges Fahren gehört für mich zum Alltag. Ich fahre selbst auf 
Schotterwegen freihändig. Das ist einfach angenehm ab und zu die 
Handgelenke zu entlasten. Ich fahre so auch um Kurven. Das ist überhaupt 
kein Problem. Allerdings habe ich ein Mountainbike (e-bike) da bleibt 
der Lenker sehr stabil, selbst wenn man mal Steine oder kleinere Äste 
überfährt.

Ich selbst finde es schon seltsam, dass das Rad so schlackert. Normal 
ist das nicht. In meinen Augen eine klare Fehlkonstruktion.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Hans schrieb:
> Freihändiges Fahren gehört für mich zum Alltag. Ich fahre selbst auf
> Schotterwegen freihändig. Das ist einfach angenehm ab und zu die
> Handgelenke zu entlasten. Ich fahre so auch um Kurven. Das ist überhaupt
> kein Problem.

Mein Tipp: Schließe auch die Augen. Das entspannt kolossal.

von A. S. (Gast)


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Johannes U. schrieb:
> eine Ampel anzufahren, dass das Timing exakt stimmt.

Und selbst wenn nicht, beim Stillstand sollte jeder in der Lage sein, 
erst nachher den Fuß abzusetzen und beim losfahren in den ersten paar cm 
wieder auf der Raste zu haben.

Und ja, natürlich sollte man jedes 2, 3 oder 4-Rad freihändig fahren 
können, von irgendwelchen Rennstrecken-versionen vielleicht abgesehen 
(hab ich keine Ahnung von).

Und Bikes natürlich auch über kurvige Strecken. Ich weiß nicht, 
vielleicht halten sich manche ja auch fest am Lenker ....

von MaWin 2 (Gast)


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Hans schrieb:
> Freihändiges Fahren gehört für mich zum Alltag.

Früher bin ich vom Getränkemarkt bis nach Hause, mit einem Kasten Bier 
im Arm freihändig gefahren.

Anfahren mit einer Hand am Lenker, in der anderen Hand am gestreckten 
Arm den Kasten Bier. Wenn die Geschwindigkeit hoch genug ist, mit beiden 
Händen den Kasten festhalten.

Beim Absteigen den Bierkasten während der Fahrt einhändig auf die 
Bordsteinkante vorm Haus absetzen. Ein paar Meter weiter, dann 
selbstständig wie gewohnt vor der Garage vom Fahrrad absteigen.

🚴‍♂️ 🍻

von Hans (Gast)


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MaWin 2 schrieb:
> Hans schrieb:
>> Freihändiges Fahren gehört für mich zum Alltag.
>
> Früher bin ich vom Getränkemarkt bis nach Hause, mit einem Kasten Bier
> im Arm freihändig gefahren.
>
> Anfahren mit einer Hand am Lenker, in der anderen Hand am gestreckten
> Arm den Kasten Bier. Wenn die Geschwindigkeit hoch genug ist, mit beiden
> Händen den Kasten festhalten.
>
> Beim Absteigen den Bierkasten während der Fahrt einhändig auf die
> Bordsteinkante vorm Haus absetzen. Ein paar Meter weiter, dann
> selbstständig wie gewohnt vor der Garage vom Fahrrad absteigen.
>
> 🚴‍♂️ 🍻

Wichtig ist, dass man das Bier nicht vor dem Radfahren trinkt. Ansonsten 
solide Aktion!

Ich finde dieses Bedenkentum gegenüber dem freihändigen Fahren 
übertrieben. Mit etwas Übung funktioniert das einwandfrei. Natürlich 
sollte man wissen wo die eigenen Grenzen liegen. In der Regel sollte man 
es dort vermeiden, wo schnelles Bremsen nötig sein könnte.

von Tester (Gast)


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Hans schrieb:
> Freihändiges Fahren gehört für mich zum Alltag. Ich fahre selbst
> auf
> Schotterwegen freihändig. Das ist einfach angenehm ab und zu die
> Handgelenke zu entlasten. Ich fahre so auch um Kurven. Das ist überhaupt
> kein Problem. Allerdings habe ich ein Mountainbike (e-bike) da bleibt
> der Lenker sehr stabil, selbst wenn man mal Steine oder kleinere Äste
> überfährt.

Wer das nicht kann sollte kein Fahrrad fahren.

> Ich selbst finde es schon seltsam, dass das Rad so schlackert. Normal
> ist das nicht. In meinen Augen eine klare Fehlkonstruktion.

Es viele Schrotträder auf dem Markt, wer vorher nicht Probe fährt halt 
Pech.
Ich werde im Moment viel nach Fahrrädern gefragt die man sich kaufen 
kann, und viele sind verwundert das ich allen rate die Dinger Probe zu 
fahren und nix von GTX-17 bla Bremsen oder Drehmoment erzähle.

von J. T. (chaoskind)


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Programmierer schrieb:
> Das Problem lässt sich beheben indem du die oberste Kappe auf dem
> Lenkrohr abschraubst, die Schrauben vom Vorbau löst, dann die oberste
> Kappe oben wieder festschraubst, und dann erst den Vorbau wieder
> festschraubst

Ganz blöde Idee. Wenn du die Schraube an der Abdeckkappe festziehst, 
dann kannst du gar nicht mehr lenken. Mit dieser wird das Lagerspiel 
eingestellt. Übrigens schön dass du weißt, dass er nen Aheadset-Vorbau 
hat. Bei den "nicht so hochwertigen" Rädern werden nämlich immer noch 
gerne Steuersätze für Gewindegabeln verbaut.

von DANIEL D. (Gast)


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Als junger Kerl bin ich mal mit chinesischem essen einhändig drei 
Treppenstufen runtergefahren. Also ich kann ja auf jedem Untergrund 
freihändig fahren. Und mit Händen am Lenker auch Treppen herunterfahren 
und wenn es nicht zu viele Stufen sind auch herauf.

Aber da bin ich voll auf die Fresse gefallen, und fast wäre das gesamte 
Essen futsch gewesen. Aber wie sagt man so schön lernen durch Schmerz.

Übrigens meinte ich weiter oben.
Die Feile ist die Fräse des armen Mannes!

von Programmierer (Gast)


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J. T. schrieb:
> Ganz blöde Idee. Wenn du die Schraube an der Abdeckkappe festziehst,
> dann kannst du gar nicht mehr lenken.

Stimmt, man muss sie nicht richtig fest
schrauben sondern nur etwas festziehen, eben so dass die Gabel nicht 
wackelt nach Festschrauben des Vorbaus. Danke für den Hinweis!

J. T. schrieb:
> Übrigens schön dass du weißt, dass er nen Aheadset-Vorbau hat

Gell, irgendwann muss sich der VHS-Kurs in Hellsehen ja auszahlen.

von A. S. (Gast)


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DANIEL D. schrieb:
> Aber da bin ich voll auf die Fresse gefallen,

Bei mir vor 20 Jahren, "Fahrräder abholen" am nächsten Tag. Sie fuhr 
mich hin (Auto) und ich mit beiden Rädern zurück.

Und den letzten km dann aus Gewohnheit freihändig....

von Egon W. (Gast)


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Programmierer schrieb:
> Millionen Bikes mit modernen & sportlichen Rahmen fahren herum ohne zu
> flattern.

Und darauf sitzen Millionen Hosenscheißer, die sich nicht trauen, den 
Lenker loszulassen. Weil das macht man nicht, hat auch der Händler 
gesagt. Weil das lebensgefährlich ist. Außerdem ist es verboten. Wenn 
das die Polizei sieht! Ganz böse.

Tester schrieb:
> Das ist ein der ersten Sachen die ich teste wenn ich mir ein Fahrrad
> kaufe, wie sich das freihändig fährt.
> Wenn sich das Rad dabei scheiße verhält wird das nicht gekauft.

Völlig richtig! Eine Probefahrt ist aber beim Onlinekauf etwas 
schwierig, Corona lässt grüßen. Und wenn du das 9te Bike nach der 
Probefahrt zurück schickst, kündigt dir Paypal den Vertrag und du kaufst 
in diesem Leben nie wieder was im Internet. Dann bist du richtig am 
Arsch. Schon mal so weit gedacht?

DANIEL D. schrieb:
> Wenn man handwerklich geschickt ist kann man sich vielleicht eine Art
> Querstrebe einbauen.

Da wo du eine Querstrebe einziehen willst, sitzt der Akku. Keine gute 
Idee.

> Für mich wäre das überhaupt kein Problem, ich würde Multiplex
> verwenden.

HOLZ?? Und mit Holzleim einkleben?

Ralf X. schrieb:
> Für ein rundes Standrohr würdest Du ein Frästeil(!:-() nehmen, aber bei
> einer anderen Form geht das nicht?

Wenn du mir die Kontur als *.dxf schickst, geht das sogar super.
Die Kontur aber bitte mit +/- 0.05mm.

Daran denken, dass so eine moderne Kontur zwar symmetrisch aussieht, es 
aber nicht unbedingt ist. Und auch daran denken, dass die Kontur nicht 
unbedingt parallel zu den drei Raumachsen steht.

von DANIEL D. (Gast)


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Egon W. schrieb:
> HOLZ?? Und mit Holzleim einkleben?

Na ja es gibt auch sowas wie Schrauben, Rampa Muffen, und noch viele 
andere Ideen, Möglichkeiten. Aber wenn man sowas nicht kann muss man es 
ja auch nicht machen. Für manche Leute ist es halt einfacher ein 
Werkstück solange zu bearbeiten, bis es in die vorgesehene Position 
passt.

Aber das hängt natürlich von den persönlichen Möglichkeiten ab. Wenn es 
mit CNC und CAD möglich sein soll, dann ist es auch mit Werkzeug und 
Geschick möglich.

von Programmierer (Gast)


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Egon W. schrieb:
> Und darauf sitzen Millionen Hosenscheißer, die sich nicht trauen, den
> Lenker loszulassen.

So ein Quatsch. Natürlich fahren sehr viele Leute oft freihändig, auch 
auf modernen Rädern. Jeder Hipster auf seinem Fixie ist doch mit beiden 
Händen am Handy statt am Lenker.

Egon W. schrieb:
> Und wenn du das 9te Bike nach der Probefahrt zurück schickst, kündigt
> dir Paypal den Vertrag

Bezahl halt nicht per PayPal... Die Fahrrad Händler sind darauf 
eingestellt. Zurücksenden ist kein Problem.

von Radfahrer (Gast)


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Programmierer schrieb:
> Bezahl halt nicht per PayPal...

Dämlicher Kommentar... Paypal ist meist die einzige gegebene 
Möglichkeit, die akzeptablen Käuferschutz bietet. Lastschrift wird meist 
gar nicht erst angeboten. Versuch mal bei Vorauskasse schmerzfrei Dein 
Geld zurück zu bekommen, wenn Probleme bei Kauf oder Lieferung 
aufgetreten sind.

von Programmierer (Gast)


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Radfahrer schrieb:
> Dämlicher Kommentar... Paypal ist meist die einzige gegebene
> Möglichkeit, die akzeptablen Käuferschutz bietet

Paranoid? Bei Kreditkarte kann man das Geld bei der Bank innerhalb einer 
Frist per Mausklick zurückfordern. Wenn man bei einem seriösen Händler 
wie Rose, Canyon, bike-components ... bestellt muss man sich da wohl 
kaum Sorgen machen, die wissen dass man Fahrräder ausprobieren muss und 
werden Rücksendungen klaglos akzeptieren. Ist ja nicht so als würden sie 
die Räder nicht wieder loswerden. Es sind nicht mehr die 90er wo man vor 
allem was mit Internet+Geld zu tun hat Panik hatte.

von Walter (Gast)


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Egon W. schrieb:
> Eben ein Video gefunden, das zeigt 1:1 das Problem an meinem
> Flatter-Bike:
> https://www.youtube.com/watch?v=hVyTy7-sA5k

ich sehe da nur einen hirnlosen Raser und ich glaube nicht, dass du es 
freihändig schaffst, dass das Vorderrad hochkommt

von MaWin 2 (Gast)


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Walter schrieb:
> ich glaube nicht, dass du es freihändig schaffst, dass das Vorderrad
> hochkommt

Wie auch, ohne den Gasgriff betätigen zu dürfen?

Aber Vorsicht! Ein einhändiges Betätigen des Gasgriffs kann einen 
schweren Sturz verursachen!

von Percy N. (vox_bovi)


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Radfahrer schrieb:
> . Versuch mal bei Vorauskasse schmerzfrei Dein Geld zurück zu bekommen,
> wenn Probleme bei Kauf oder Lieferung aufgetreten sind.

Was genau hat das jetzt mit dem Widerruf nach Fernabsatzregeln zu tun?

Radfahrer schrieb:
> Dämlicher Kommentar...

Wenn Du die Ellipse durch ein Kolon ersetzt hättest, dann hätte es 
gepasst.

von Walter (Gast)


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MaWin 2 schrieb:
> Walter schrieb:
>> ich glaube nicht, dass du es freihändig schaffst, dass das Vorderrad
>> hochkommt
>
> Wie auch, ohne den Gasgriff betätigen zu dürfen?

Gasgriff, Pedelec, habe ich da was überlesen?
Ich wollte nur darauf hinweisen, das der TO mit seinem Pedelec nicht so 
beschleunigen kann wie der Raser in dem Video bei dem das Vorderrad 
keinen nennenswerten Bodenkontakt mehr hat.
Dass also der Effekt in dem Video gar nichts mit seinem Problem zu tun 
hat.

von M.M.M (Gast)


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Walter schrieb:
> Ich wollte nur darauf hinweisen, das der TO mit seinem Pedelec nicht so
> beschleunigen kann wie der Raser in dem Video bei dem das Vorderrad
> keinen nennenswerten Bodenkontakt mehr hat.
> Dass also der Effekt in dem Video gar nichts mit seinem Problem zu tun
> hat.

Schau Dir das Video noch mal genau an, vielleicht auch mal mit 
geringerer Geschindigkeit. Der bringt den Lenker dadurch zum Flattern, 
weil eher voher mal kurz von der Seite gegen das Steuerrohr haut. Hat 
aber auch nix mit dem Flattern bei TE zu tun.

von J. T. (chaoskind)


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M.M.M schrieb:
> Walter schrieb:
>
>> Ich wollte nur darauf hinweisen, das der TO mit seinem Pedelec nicht so
>> beschleunigen kann wie der Raser in dem Video bei dem das Vorderrad
>> keinen nennenswerten Bodenkontakt mehr hat.
>> Dass also der Effekt in dem Video gar nichts mit seinem Problem zu tun
>> hat.
>
> Schau Dir das Video noch mal genau an, vielleicht auch mal mit
> geringerer Geschindigkeit. Der bringt den Lenker dadurch zum Flattern,
> weil eher voher mal kurz von der Seite gegen das Steuerrohr haut. Hat
> aber auch nix mit dem Flattern bei TE zu tun.

Habt ihr jeweils beide Recht, mit euren Aussagen. Herzlichen 
Glückwunsch. Ihr redet aneinander vorbei.

von Ralf X. (ralf0815)


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Johannes U. schrieb:
> Ralf X. schrieb:
>
>> Richtig gute Biker lassen auch an der Ampel oder sonst im Stand beide
>> Füsse auf den Rasten/Pedalen...
>> Hier sind ja echte Experten unterwegs.
>
> Richtig gute Biker und andere Zweiradfahrer schaffen es so
> vorrausschauend zu fahren und eine Ampel anzufahren, dass das Timing
> exakt stimmt.

Du währst also ein saumässiger "Biker", da Du nicht einmal Texte lesen 
kannst.
Im Vorspann ging es nicht um "eine Ampel anzufahren", sondern um "...bei 
Anfahren an Einmündungen mit gleichzeitigem Abiegen..."
Beitrag "Re: Lenkungsdämpfer am E-Bike"

> Dazu gehoert auch die extreme Langsamfahrt zu beherrschen, ohne das
> Gleichgewicht zu verlieren und dementsprechend die Fuesse von den
> Pedalen/Rasten nehmen zu muessen.

Nur ein Dummkopf macht solche dummen Aussagen.
Ich hatte in der Vergangenheit eine mittlere dreistellige Anzahl von 
"Bikes" unterm Hintern, überwiegend motorisiert.
Und jedes verhält sich anders.
Und jedes noch mal differenziert je nach Beladung, Reifen, 
Stossdampfer/Federeinstellung und Ausrüstung, usw.
Und den Zustand (sportlich, geistig, altersmässig) vom Fahrer sollte man 
auch einbeziehen!
Oder den Wartungszustand von Bike und Fahrer..

Mit 17 habe ich mich in den 70ern "getraut", mit Führerschein 4+5 (bis 
freie 50er) mit einer Yamaha RD 350 eine Europatour (gute 4000km)zu 
machen.
Wieder zuhause war wieder meine 50er Kreidler RS angesagt.
Nach keinen 5m lag ich kleinlaut auf der Schnauze...

Nochmals:
Jedes Fahrzeug reagiert anders!
Und im Sinne des Gleichgewichts beim Zweirad teilweise extrem.
Ich hatte Fahrräder, mit denen ich fast auf der Stelle jonglieren konnte 
und andere, bei denen ich selbst bei Schritttempo nur rumgeeiert bin.
Das gleiche Verhalten bei "echten" Motorrädern, egal welche Klasse.

Aber gehen wir zum Ausgangskommentar:

M.M.M schrieb:
> Man sieht es aber leider häufig, das Fahrer die Beine baumeln lassen und
> dann Probleme bekommen, z.B. bei Anfahren an Einmündungen mit
> gleichzeitigem Abiegen. Da sieht man immer wieder Leute, die dann die
> Kurve nicht kriegen und in letzter Konsequenz mit den Füßen mitlaufend
> und die Gegenfahrbahn nutzend dann mit Glück doch noch rumkommen.

Was ist das denn für ein grenzenloser Stuss?
Und DU beobachtest das angeblich auch "häufig"?
Fährst Du jedem Biker in Deimem Blickfeld stundenlang hinterher, um 
solche Beobachtungen für YT zu machen?
Bekommst Du dafür schon KOhle? :-)

von Egon W. (Gast)


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M.M.M schrieb:
> Schau Dir das Video noch mal genau an, vielleicht auch mal mit
> geringerer Geschindigkeit. Der bringt den Lenker dadurch zum Flattern,
> weil eher voher mal kurz von der Seite gegen das Steuerrohr haut. Hat
> aber auch nix mit dem Flattern bei TE zu tun.

Hat es sehr wohl. Bei meinem anderen Bike passiert nicht viel, wenn ich 
per Schlag an den Lenker einen Impuls einleite. Das Pendeln klingt 
innerhalb von 1-2 Sekunden vollständig ab. Bei meinem Flatterbike MUSS 
ich rechtzeitig und energisch eingreifen, sonst zerrupft es das Bike. 
Und der Typ im Video MUSS ebenfalls eingreifen.

Bei mir verhält es sich folgendermaßen: Ich kann mit einer Fingerspitze 
am Lenker das Bike absolut! ruhig halten. Nehme ich die Fingerspitze 
weg, beginnt sofort ein leichtes Pendeln, das sich stetig verstärkt. 
Spätestens nach 3 sec. MUSS ich energisch mit beiden Händen eingreifen, 
um das Flattern zu beenden.

Habe mir schon überlegt ein Video zu machen, aber da habe ich nur eine 
Hand zum Eingreifen frei. Da ist mir das Risiko zu hoch, richtig auf die 
Fresse zu fliegen.

von Egon W. (Gast)


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Radfahrer schrieb:
> Programmierer schrieb:
>> Bezahl halt nicht per PayPal...
>
> Dämlicher Kommentar... Paypal ist meist die einzige gegebene
> Möglichkeit, die akzeptablen Käuferschutz bietet.

Genau, denn die Leute, die alles mögliche zurückschicken, wollen 
natürlich für ihr sauer gespartes Geld KEIN bereits zurückgeschicktes 
Bike haben. So ein Bike wird natürlich sofort zurückgeschickt, 
Paypal-Käuferschutz sei Dank.

Programmierer schrieb:
> Die Fahrrad Händler sind darauf eingestellt.
> Zurücksenden ist kein Problem.

Ja klar, die Fahrradhändler lieben es. Besonders wenn der Kunde den Akku 
schon paar mal geladen hat, der nicht löschbare km-Zähler einen netten 
3-stelligen km-Stand anzeigt und der Kunde nach seinen Motocross-Fahrten 
schon paar mal mit dem Dampfstrahler drüber ist. Dann noch paar 
Transportschäden und der Händler ist überglücklich.

von Programmierer (Gast)


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Egon W. schrieb:
> Ja klar, die Fahrradhändler lieben es.

Du hast doch den Knall nicht gehört. Es geht natürlich nur um eine 
kleine Testfahrt über den Hof. Dass die Händler nur Räder und andere 
Artikel im einwandfreiem Zustand zurücknehmen ist ja wohl klar.

Egon W. schrieb:
> wollen natürlich für ihr sauer gespartes Geld KEIN bereits
> zurückgeschicktes Bike haben.

Du weißt ja gar nicht wie viele Artikel die du gekauft hast Rückläufer 
von anderen Kunden sind. Ich habe mal bei einem online Händler 
gearbeitet, wir haben fast alle Umtausch-Wünsche erfüllt, teilweise auch 
nach den 14 Tagen, wenn die Artikel in einwandfreiem Zustand waren. Die 
nächsten Kunden wussten gar nicht dass es Rückläufer sind, und es ist ja 
auch egal. Die Rückläufer wurden geprüft und neu verpackt.

Egon W. schrieb:
> Habe mir schon überlegt ein Video zu machen,

Du könntest wenigstens endlich mal das genaue Modell nennen. Oder ein 
Video im Stand wie du am Lenker ruckelst während die vordere Bremse 
gezogen ist.

Ich hab übrigens gestern auf meinem neumodischen Bike auch versucht ein 
Video vom freihändig fahren aufzunehmen aber der Winkel vom 
Handy-Objektiv ist zu klein um den Lenker komplett drauf zu haben. 
Nächstes Mal mit der GoPro...

von Egon W. (Gast)


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Programmierer schrieb:
> Es geht natürlich nur um eine kleine Testfahrt über den Hof.

Der war gut. Wenn du mit einer kleinen Testfahrt über den Hof ein E-Bike 
testen kannst, bist du ein reiner Wunderknabe. Ich kann es nicht. Mir 
fehlt z.B. das Anfahren und das Verhalten an Steigungen, die 
Fahrstabilität und das Verhalten in Kurven bei 25kmh, freihändig fahren 
bei verschiedenen Geschwindigkeiten, Ansprechen der Federung auf 
verschiedenen Untergründen, Sitzposition und Handauflage bei längeren 
Fahrten usw.

> Dass die Händler nur Räder und andere
> Artikel im einwandfreiem Zustand zurücknehmen ist ja wohl klar.

Eben nicht. Bei Zahlung per Paypal kommt mein Geld zu 100% zurück, 
selbst wenn ich mir mehrere Schlammbäder gegeben habe und mehrmals mit 
Dampfstrahler drüber bin. Da wird der Händler nicht gefragt. In der 
modernen Welt tätigt die Rücküberweisung irgendein Skript auf 
irgendeinem Server in dem Moment, wo der Händler den Empfang der 
Rücksendung quittiert. Den Schaden darf der Händler dann einklagen.

von Programmierer (Gast)


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Egon W. schrieb:
> Eben nicht. Bei Zahlung per Paypal kommt mein Geld zu 100% zurück,
> selbst wenn ich mir mehrere Schlammbäder gegeben habe und mehrmals mit
> Dampfstrahler drüber bin. Da wird der Händler nicht gefragt.

Die Logik ist also:
- Bei Online-Kauf misshandelst du das Rad sofort auf Gröbste (mit dem 
Dampfstrahler auch schön mit viel Druck auf die Lager hoffe ich) und 
tauschst es dann um, worauf hin Paypal oder der Händler dich sperrt
- Bei Offline-Kauf lassen dich die Händler wie üblich höchstens über den 
Parkplatz fahren, wo du nicht auf 25km/h beschleunigen und das 
freihändige Fahren ausprobieren kannst

=> Du kaufst also zwangsläufig ein Fahrrad ohne das freihändige Fahren 
getestet zu haben, und weil ja alle modernen Fahrräder eine flatternde 
Lenkung haben ist die einzige Lösung, einen Lenkungsdämpfer 
dranzudengeln?

Ich bin versucht ein Video vom freihändig fahren auf dem Tandem zu 
machen. Ob das wohl auch auf dem hinteren Sitz klappt?

von Tester (Gast)


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Programmierer schrieb:

> - Bei Offline-Kauf lassen dich die Händler wie üblich höchstens über den
> Parkplatz fahren, wo du nicht auf 25km/h beschleunigen und das
> freihändige Fahren ausprobieren kannst

Also ich konnte bisher alle meine neuen Räder nicht nur auf dem Hof 
probe fahren. Wenn das das Rad passte ging es danach in die 
Verhandlungen und Anpassungen.

Online mag zwar billiger sein bietet aber keinen Mehrwert und hat eher 
einen negativen Nutzen. Aber wahrscheinlich merken das die Online-Käufer 
gar nicht.

von Egon W. (Gast)


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Programmierer schrieb:
> Bei Online-Kauf misshandelst du das Rad sofort auf Gröbste ...

Ich nicht, das machen schon andere. Erst vor kurzem in einem Forum 
gelesen: Da will einer sein einige Tage altes Bike tunen und hat bereits 
den Controller raus gerupft. Nachdem man ihm verklickert hat, dass ein 
Tuning nicht möglich ist (wegen Nabenmotor hinten), liest man am 
nächsten Tag, dass er das Bike zurück geschickt hat. Du bist dran.

> Bei Offline-Kauf lassen dich die Händler wie üblich höchstens über den
> Parkplatz fahren, wo du nicht auf 25km/h beschleunigen und das
> freihändige Fahren ausprobieren kannst

Wie üblich? Wo kommst du denn her? Aus Hinterdupfingen?

Gegen Hinterlegung des Personalausweises bekomme ich hier das Bike der 
Begierde 1 Stunde. Natürlich nur bei schönem Wetter und fahren im Acker 
o.ä. ist tabu. Der etwas entferntere XXL-Händler hat eine eigene 
Fahrstrecke mit Steigungen und verschiedenen Bodenbeschaffenheiten im 
Haus. Man kann sich JEDES! ausgestellte Bike schnappen und paar Runden 
im Haus drehen. Bei schönem Wetter kann man ebenfalls gegen Hinterlegung 
des Personalausweises das Bike der Begierde mit nach draußen nehmen und 
dort ebenfalls 1 Stunde rumkurven.

von Egon W. (Gast)


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Programmierer schrieb:
> worauf hin Paypal oder der Händler dich sperrt

Wieso sollte Paypal einen Käufer sperren, der den Käuferschutz beantragt 
und das Bike zurück geschickt hat? Und wenn der Händler den Kunden 
sperrt, dann kauft er eben wo anders.

Hier gehen seltsamerweise viele davon aus, dass Paypal eine gut geölte 
Glaskugel hat. Wie will denn Paypal bei Streitigkeiten entscheiden, wer 
recht hat und wer nicht? Da wird zu Gunsten des Käufers entschieden und 
fertig, so wie Amazon dies eingeführt hat.

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