Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Signalausbreitungsgeschwindigkeit Koaxialkabel


von Issa (Gast)


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Hallo zusammen;
wie kann ich aus der Laufzeit des Signals die 
Signalausbreitungsgeschwindigkeit über das Koaxialkabel berechnen,
 nur anhand des Oszilloskop.
Hat jemand einen Tipp?

: Verschoben durch Moderator
von fr (Gast)


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Was sind deine eigenen Gedanken zu dem Thema?
Was ist ein Oszilloskop?
Was ist Signallaufzeit?

Das schaffst du!

:-)

von Mario M. (thelonging)


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Auch ohne Oszilloskop wird die Geschwindigkeit noch immer aus Weg durch 
Zeit berechnet.

von A. S. (Gast)


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Issa schrieb:
> wie kann ich aus der Laufzeit des Signals die
> Signalausbreitungsgeschwindigkeit

Kennst du die Begriffe:

Laufzeit des Signals

Und

Signalausbreitungsgeschwindigkeit

Wenn ja, die Mathematik ist trivial.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Issa schrieb:
> wie kann ich aus der Laufzeit des Signals die
> Signalausbreitungsgeschwindigkeit über das Koaxialkabel
> berechnen, nur anhand des Oszilloskop.

Komisch. Zu meiner Zeit nannte man es noch messen,
wenn ein Meßgerät (z.B. Oszilloskop) beteligt war.

Im Gegensatz zu berechnen, was aber natürlich die
Kenntnis einiger Materialkonstanten (hier: die
Dielektrizitätkontante des Isolators) erfordert.

von Stefan F. (Gast)


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Du könntest einseitig einen Nadelimpuls-Generator und ein Oszilloskop an 
das Kabel anschließen, dessen hinteres Ende offen oder kurzgeschlossen 
ist. Das Signal wird am Ende des Kabels reflektiert.

Der Ausgang des Impulsgenerators muss an die Impedanz des Kabels 
angepasst sein, sonst bekommst du mehrfache Reflexionen, was Auswertung 
des Messergebnisses erschweren würde.

Nun siehst du auf dem Oszilloskop die ursprünglichen Impulse, sowie 
(etwas schwächer) die reflektierten Echos. Die horizontale Differenz 
zwischen beiden ist die gesuchte Zeit.

Dividiere die doppelte (weil einmal hin und zurück) Länge des Kabels 
durch die gemessene Zeit, dann hast du die 
Signalausbreitungsgeschwindigkeit. Es wird ungefähr 230 Kilometer pro 
Sekunde sein.

von fr (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Es wird ungefähr 230 Kilometer pro
> Sekunde sein.

Etwas mehr wird es schon sein ^^ Da fehlt noch der Faktor 1000 :)

von Niclas (Gast)


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Axel S. schrieb:
> Issa schrieb:
>> wie kann ich aus der Laufzeit des Signals die
>> Signalausbreitungsgeschwindigkeit über das Koaxialkabel
>> berechnen, nur anhand des Oszilloskop.
>
> Komisch. Zu meiner Zeit nannte man es noch messen,
> wenn ein Meßgerät (z.B. Oszilloskop) beteligt war.
>
> Im Gegensatz zu berechnen, was aber natürlich die
> Kenntnis einiger Materialkonstanten (hier: die
> Dielektrizitätkontante des Isolators) erfordert.

Danke Axel, hast mit deinem Beitrag sehr geholfen.
Manche haben leider zu viel Langeweile im Home Office

von Erich (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:

> Es wird ungefähr 230 Kilometer pro Sekunde sein.

Naja, vielleicht eher 1/1000 davon.
Bei Kabeln je nach Qualität ca. 2/3 bis 3/4 der Lichtgeschwindigkeit.

Zauberworte für Suche sind: TDR Scope time coax cable

Gruss

Beitrag #6681629 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Stefan F. (Gast)


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Ich schrieb:
>> Es wird ungefähr 230 Kilometer pro Sekunde sein.

fr schrieb:
> Etwas mehr wird es schon sein ^^ Da fehlt noch der Faktor 1000 :)

Erich schrieb:
> Naja, vielleicht eher 1/1000 davon.

Ja was denn nun?

von Erich (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:

> Ja was denn nun?

1000 mal falsch, das genügt.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Du könntest einseitig einen Nadelimpuls-Generator und ein Oszilloskop an
> das Kabel anschließen
Ich könnte das mit einem simplen steilflankigen Rechteckgenerator. Da 
sieht man auf dem Oszi die Reflexionen als Stufen.

Allerdings sind die Anforderungen an Issa schon gewaltig, denn es steht 
angeblich nur ein Oszilloskop zur Verfügung. Und sonst nichts.

Issa schrieb:
> Hat jemand einen Tipp?
Die Frage hat mit DIGITALER ELEKTRONIK nichts zu tun.

von Jochen F. (jamesy)


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Wenn das Stück länger ist, kann man auch mit einem Funktionsgenerator 
erst an das Scope gehen, und das Ende offen lassen, bei Lambda/4 ist 
dann das erstemal die Spannung weg. Diese Messung geht recht präzise.

von goc911 (Gast)


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Es ist ein Lamda/4 Transformator. Auch als Notchfilter bekannt. Ein 
offenes Ende wird auf den Eingang in einen Kurzschluss transformiert und 
vice versa. Die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Welle ist ca. 
Lichtgeschwindigkeit*0.66. 0.66 ist der sog. Verkürzungsfaktor, die 
1/(Wurzel aus dem Eppsillon r). Es gibt eine Methode mit einer einfachen 
9V Blockbatterie. Minus mit dem Schirm verbinden, den +Pol mit dem 
Mittelleiter kurz verbinden (antippen). Der Impuls ist steil genug. Das 
Scope auf Single-Shot oder Normal Trigger stellen. Z.b. ist ein 1m 
langes Koaxkabel ein Notch-Filter für ca 50MHZ.

von Michael M. (michaelm)


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Hier etwas zum Fernsehen:
https://www.youtube.com/watch?v=TpIIftvQPFM

Errechnen kannst du die Geschwindigkeit, wenn du den Verkürzungsfaktor 
des Kabels kennst.

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Frage hat mit DIGITALER ELEKTRONIK nichts zu tun

Ach Gottchen...jetzt schon in GROSSBUCHSTABEN GEPRINTET, aber ganz ohne 
den gast-account 'Forist", wie billig.

von Stefan F. (Gast)


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Nichtverzweifelter schrieb:
> Ach Gottchen...jetzt schon in GROSSBUCHSTABEN GEPRINTET, aber ganz ohne
> den gast-account 'Forist", wie billig.

Ich wollte diesen Gedanken nicht ausschreiben, aber du jetzt hast du es 
gemacht. Danke.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Wenn euch das lieber ist, dann lasse ich solche Threads halt im "µC & 
Digitalelektronik" Forum stehen. Seis drum. Ich werde drüber wegkommen 
und bekomme meine Zeit auch anders rum. Gute Nacht.

: Bearbeitet durch Moderator
von Gustl B. (-gb-)


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fr schrieb:
> Etwas mehr wird es schon sein ^^ Da fehlt noch der Faktor 1000 :)

Richtig!

Erich schrieb:
> Naja, vielleicht eher 1/1000 davon.

Falsch, da wären wir beim Schall.

von Siggy (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:

> Dividiere die doppelte (weil einmal hin und zurück) Länge des Kabels
> durch die gemessene Zeit, dann hast du die
> Signalausbreitungsgeschwindigkeit. Es wird ungefähr 230 Kilometer pro
> Sekunde sein.

Mustermann hat mal wieder seine eigene Physik. LOL.

von Klaus R. (klara)


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Issa schrieb:
> Hat jemand einen Tipp?

Google: "Signalausbreitungsgeschwindigkeit über das Koaxialkabel 
berechnen"

1. Treffer
https://www.ld-didactic.de/literatur/hb/d/p5/p5622_d.pdf

Bestimmung der Ausbreitungsgeschwindigkeit von Spannungsimpulsen auf 
Koaxialkabeln.

Berechnen kann man das auch:

Ausbreitungsverzögerung: t = WURZEL(dL * dC)
Wobei die Impedanz Z = WURZEL(dL / dC) ist.

Wenn man ein Kabel kauft ist zumindest die Impedanz bekannt.
https://ra.ziti.uni-heidelberg.de/pages/student_work/seminar/ws0405/Felix_Rembor/praesentation.pdf
Seite 6.

Noch Fragen?
mfg Klaus

von MaWin (Gast)


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Issa schrieb:
> Signalausbreitungsgeschwindigkeit über das Koaxialkabel berechnen

Schau in deine Formelsammlung.

von Thomas R. (analogfreak)


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Für Elektronik halte ich die inverse Geschwindigkeit für anschaulicher. 
Im Vakuum braucht die elektrom. Welle 3 Nanosekunden pro Meter. Auf dem 
Kabel sind es circa 5 ns/m.
Man kann die Kabellänge so wählen, dass man gegebener Oszilloskop- und 
Pulsgenerator-Anstiegszeit einen Effekt sehen kann.
Offenes oder kurzgeschlossenes Kabelende geht beides.

von Elektrofan (Gast)


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> Für Elektronik halte ich die inverse Geschwindigkeit für anschaulicher.

Zustimmung.
Langsamkeit ist der bessere Begriff. -

Speziell in Bereichen, wie  der öffentlichen Verwaltung,
"demokratischen" Parlamenten, in der EU-Farce u.v.m.
ist diese Größe positiv belegt
(wird dann oft als "Gründlichkeit" ausgelegt, mit der der sog.
"Souverän" bzw. das Volk auf Linie getrimmt werden soll).

Und das Wachstum der Langsamkeit in den
Entsorgungsstellen für von woanders
- u.a. in der 'freien' Wirtschaft -
Gescheiterten wächst IMMER streng monoton!

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Ich schrieb:
>>> Es wird ungefähr 230 Kilometer pro Sekunde sein.
>
> fr schrieb:
>
>> Etwas mehr wird es schon sein ^^ Da fehlt noch der Faktor 1000 :)
>
> Erich schrieb:
>
>> Naja, vielleicht eher 1/1000 davon.
>
> Ja was denn nun?

230km/s wäre ja echt wenig! Das Licht vom/zum Mond braucht ca. 1,3 
Sekunden (380.000 km).

Licht breitet sich im Vakuum mit 300.000 km/s aus. Im Medium (Glas) ist 
es wegen der Dispersion etwa 2/3 davon. Das gilt sinngemäß auch für die 
Ausbreitung elektrischer Signale im Kabel.

Also etwa *200.000km/s*. Also Deine 230 mal 1000.

Thomas R. schrieb:
> Auf dem Kabel sind es circa 5 ns/m.

So funktioniert das in der Praxis und kann man auch tatsächlich mit 
einem einigermaßen schnellen Oszilloskop an ein paar Metern Leitung 
messen.

von Carlo (Gast)


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Klaus R. schrieb:
> Berechnen kann man das auch:
>
> Ausbreitungsverzögerung: t = WURZEL(dL * dC)
> Wobei die Impedanz Z = WURZEL(dL / dC) ist.
>
> Wenn man ein Kabel kauft ist zumindest die Impedanz bekannt.
> 
https://ra.ziti.uni-heidelberg.de/pages/student_work/seminar/ws0405/Felix_Rembor/praesentation.pdf
> Seite 6.

... und mit LTspice wird es einfacher ...
Kostenloses Programm kann hier geladen werden
https://www.analog.com/en/design-center/design-tools-and-calculators/ltspice-simulator.html
Datei downloaden und Simulation starten :-)
Beitrag "Re: LTspice - Analyse einer Leiterbahn"

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Carlo schrieb:
> und mit LTspice wird es einfacher ...

Naja, Simulation ist schon klasse. Ersetzt aber nicht das Erlebnis so 
eine Messung mit ein paar Meter Kabel und einem Oszi mal selber gemacht 
zu haben. Dabei werden sehr hohe Geschwindigkeiten und sehr kleine 
Zeiten anschaulich.

von Carlo (Gast)


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Mohandes H. schrieb:
> Simulation ist schon klasse. Ersetzt aber nicht das Erlebnis so
> eine Messung mit ein paar Meter Kabel und einem Oszi

stimmt,
aber Vorbereitungen können einfach mit der Simulation durchführen werden
und  interessierte ohne Oszi können es auch testen :-)

von Carlo (Gast)


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von Michael M. (michaelm)


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Carlo schrieb:
> ...aber Vorbereitungen können einfach mit der Simulation durchführen werden...

Was willst du denn da großartig vorbereiten?

von Carlo (Gast)


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Michael M. schrieb:
> vorbereiten?


Die optimale Messanordnung,
voraussichtliche Fehlertoleranzen

Zu erwartenden Werte .....
und Nachher   mit den gemessenen vergleichen :-)

Beispiel
nicolailang.de/content/Media_Content/Physik/Elektronikpraktikum/EP_V04_S 
ignalausbreitung.pdf

von Michael M. (michaelm)


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Noch einmal:
Beitrag "Re: Signalausbreitungsgeschwindigkeit Koaxialkabel"

(Speicher-)Scope + im einfachsten Fall 9V-Block - los geht's...

von HildeK (Gast)


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Mohandes H. schrieb:
> Licht breitet sich im Vakuum mit 300.000 km/s aus. Im Medium (Glas) ist
> es wegen der Dispersion etwa 2/3 davon. Das gilt sinngemäß auch für die
> Ausbreitung elektrischer Signale im Kabel.

Naja, im Kabel hängt das direkt von der Dielektrizitätskonstante des 
Isolators zwischen Innen- und Außenleiter ab. Dann ist die 
Ausbreitungsgeschwindigkeit v = c/√ε_r.
Dein angegebener Wert passt aber (Zufällig? Wieso eigentlich? Glas hat 
ε_r = 6...8!) ganz gut, weil bei Koax-Kabeln häufig PE als Isolator 
verwendet wird mit einem ε_r ≈ 2.4. Damit wird die 
Ausbreitungsgeschwindigkeit statt 3·10^8 m/s zu rund 2·10^8m/s (= 
20cm/ns), oder wie oben schon vorgerechnet wurde, zu einer Laufzeit von 
ca. 5ns/m.
Mit Glas als Isolator wären es nur ≈10cm/ns. Mit ungefähr dem Wert 
(12-15cm/ns) kann man bei Epoxy-Leiterplatten rechnen.

von Roland F. (rhf)


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Hallo,
Issa schrieb:
> Hallo zusammen;
> wie kann ich aus der Laufzeit des Signals die
> Signalausbreitungsgeschwindigkeit über das Koaxialkabel berechnen,
>  nur anhand des Oszilloskop.
> Hat jemand einen Tipp?

Schau dir mal das folgende Video, ich denke das dürfte deine Frage recht 
gut beantworten:

http://www.afug-info.de/Tipps-Tricks/Impedanz-messen/

rhf

von Stefan F. (Gast)


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Sehr schön.

Jetzt kann der Joachim B. vielleicht erklären, warum er in dem anderen 
Thread (Beitrag "Re: Hilfe für Unwissenden! Wie steuer ich das?") darauf 
Pocht, dass es 300 tausend Kilometer pro Sekunde seien.

von Bernd (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Allerdings sind die Anforderungen an Issa schon gewaltig, denn es steht
> angeblich nur ein Oszilloskop zur Verfügung. Und sonst nichts.
Kein Problem. Die aktuellen Modelle der Mehrzweckoszilloskope bringt 
gleich einen Funktionsgenerator mit...

von HildeK (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Jetzt kann der Joachim B. vielleicht erklären, warum er in dem anderen
> Thread (Beitrag "Re: Hilfe für Unwissenden! Wie steuer ich das?") darauf
> Pocht, dass es 300 tausend Kilometer pro Sekunde seien.

Das braucht Joachim B. nicht erklären, kann man auch nicht erklären, 
höchstens messen. Das haben schon viele getan und eben diese 300 tausend 
km/s herausbekommen.
Oder man schaut nach* und findet an diversen Stellen den Wert von 
300.000km/s.
Niemand kann was dafür, dass Licht so schnell ist ...

*)
Wikipedia: 299.792.458 m/s 
(https://de.wikipedia.org/wiki/Lichtgeschwindigkeit)

https://www.lichtmikroskop.net/optik/lichtgeschwindigkeit.php
Da steht: "Licht bewegt sich im Vakuum mit einer Geschwindigkeit von 
299.792.458 Metern pro Sekunde.
Das entspricht 299.792 km pro Sekunde."

(Die Punkte sind Tausender-Trennzeichen!)

von Michael M. (michaelm)


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Roland F. schrieb:
>> Hat jemand einen Tipp?
>
> Schau dir mal das folgende Video...

Ich frage mich gerade, ob das (gesamte Thema) den/die Fragesteller/in 
überhaupt noch interessiert, so rege er/sie sich im Verlauf beteiligt 
hat. Oder findet er das Thema nicht wieder, weil es verschoben wurde?
WER weiß..

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Der TO ist vermutlich schon wech. Während der kkm, k2m, oder Mm 
Diskussion wahrscheinlich an Corona-Atemnot zugrunde gegangen.

Wenn der TO nur ein einkanaliges Oszi haben sollte, dann helfen 
unterschiedliche Kabellängen und die Einstellung x-y-Darstellung. Gerade 
beim analogen Oszi hilft über die Lissajous-Figuren auszuwerten die 
Auswertefehler nicht so idealer Schaltflanken zu verringern.

von Stefan F. (Gast)


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HildeK schrieb:
> Licht bewegt sich im Vakuum mit einer Geschwindigkeit von
> 299.792.458 Metern pro Sekunde.

Ja im Vakuum.

Ich glaube, der TO wollte aber ein Koax-Kabel benutzen.

von Rainer V. (a_zip)


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Carlo schrieb:
> Die optimale Messanordnung,
> voraussichtliche Fehlertoleranzen
>
> Zu erwartenden Werte .....
> und Nachher   mit den gemessenen vergleichen :-)

Erinnert mich immer mit großem Spass an ein Anfängerpraktikum 
Physik/Elektrotechnische Grundlagen. Übung Messung der Parameter einer 
Eisenkernspule (halber Trafo). Übungsbeginn 15:00 Ende 17:00 gegen 16:30 
waren die meisten Versuche erfolgreich abgeschlossen, die Leute 
weg...nur mein Kumpel und ich und der Übungsleiter, dem unsere Kurve 
nicht gefiel. Nachdem wir gegen 16:00 unsere (läppischen) Messungen zum 
dritten Mal durchgeführt hatten, nahm der Leiter den Versuch selbst in 
die Hand. Leider waren seine eigenen Messungen nicht besser als 
unsere...trotzdem bestand er aber darauf, dass die Messkurve falsch sei 
und wir den Versuch so nicht bestätigt bekämen! Gegen 18:00 wurde es 
lächerlich und der Leiter versuchte uns einen Deal aufzudrücken, der das 
Testat mit einem von uns unterschriebenem Kommentar geben wollte. Das 
haben wir kategorisch abgelehnt. Dann hat er spontan den Versuch 
abgezeichnet und ist verschwunden...Das Ganze konnte dann nur mit einem 
Feierabendbierchen in unserer Lieblingskneipe, direkt gegenüber dem 
Unigebäude (mit Öffnungszeiten von 8:00 bis 2:00), beendet werden...
Gruß Rainer

von HildeK (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Ja im Vakuum.
>
> Ich glaube, der TO wollte aber ein Koax-Kabel benutzen.

Ob jetzt Lichtgeschwindigkeit (die ist eine Naturkonstante!) oder die 
etwas geringere Ausbreitungsgeschwindigkeit von Signalen im Kabel (oder 
Licht in einem Medium); es ging um die Differenz zwischen deiner 
Aussage:
Stefan ⛄ F. schrieb:
> Es wird ungefähr 230 Kilometer pro Sekunde sein.
und der Bemerkung von Joachim B. in dem anderen Thread, dass du damit um 
den Faktor 1000 daneben lagst. Er pochte auf den Faktor 1000!

Dass die Ausbreitungsgeschwindigkeit im Kabel geringer ist, habe ich 
oben erläutert und das bestreitet sicher auch Joachim B. nicht; auch 
sonst niemand.
Um das für ein gegebenes Kabel einigermaßen genau zu berechnen, sollte 
man die Dielektrizitätskonstante des Isolators kennen. Da fängt es 
leider schon an, glücklicherweise geht der mit der Wurzel ein, da wirkt 
sich ein ungenauer Wert weniger aus ...

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Rainer V. schrieb:
> Nachdem wir gegen 16:00 unsere (läppischen) Messungen zum
> dritten Mal durchgeführt hatten, nahm der Leiter den Versuch selbst in
> die Hand. Leider waren seine eigenen Messungen nicht besser als
> unsere...

Dann habt Ihr, so wie ich auch, beim Versuch korrekt gemessen und nicht 
wie viele andere die Werte hingemogelt. Wir hatte bei einem Motor auch 
nicht die entsprechende Kennlinie. In einem Fachbuch für Meister und FH 
stand übrigens die Begründung und wie gut die Idealkennlinie einer 
großen Maschine für so eine kleine Maschine für den Lehrbetrieb 
angenähert werden kann. Nachdem von rund 120 Studenten nur zwei Gruppen 
zu drei Personen nicht die schönen Ergebnisse hatten, ich den 
Laborversuchsleiter ausgefragt hatte, wie oft das vorkäme, kam ich auf 
eine Quote von 5% die nicht die Ergebnisse verschönerten.

von Stefan F. (Gast)


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HildeK schrieb:
> Dass die Ausbreitungsgeschwindigkeit im Kabel geringer ist, habe ich
> oben erläutert und das bestreitet sicher auch Joachim B. nicht

Bei dem Reflex widersprechen zu wollen vergisst man manchmal das zu 
lesen auf das man sich bezieht:

Joachim B. schrieb:
> Lichtgeschwindigkeit c also die 230 kann man wohlwollend noch als
> Tippfehler sehen 300 wäre passender

>> Die 230 tausend Kilometer pro Sekunde sind jedoch kein Irrtum.
>> Im Koax-Kabel breiten sich elektrische Wellen langsamer aus,

Joachim B. schrieb:
> die 230 gelten wohl für Wasser war aber hier nicht gefordert!

von Marek N. (Gast)


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Für so ziemlich jedes Koaxkabel kann ein Verkürzungsfakzor von 2/3 
angenommen werden.

von Harald W. (wilhelms)


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Gustl B. schrieb:

>> Naja, vielleicht eher 1/1000 davon.
>
> Falsch, da wären wir beim Schall.

So, wie man ins Kabel hineinschreit, so schallt es auch wieder hinaus.
:-)

von Klaus R. (klara)


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Carlo schrieb:
> ... und mit LTspice wird es einfacher ...
> Kostenloses Programm kann hier geladen werden
> 
https://www.analog.com/en/design-center/design-tools-and-calculators/ltspice-simulator.html
> Datei downloaden und Simulation starten :-)
> Beitrag "Re: LTspice - Analyse einer Leiterbahn"

Das habe ich glatt übersehen. Helmut Sennewald hatte schon ein tief 
fundiertes Wissen. Ich hätte da noch zwei, drei Fragen....
mfg klaus

von Klaus R. (klara)


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Issa schrieb:
> wie kann ich aus der Laufzeit des Signals die
> Signalausbreitungsgeschwindigkeit über das Koaxialkabel berechnen,
>  nur anhand des Oszilloskop.
> Hat jemand einen Tipp?

Ich habe genau den richtigen Beitrag bei YouTube gefunden.

#4 Coax Cable Troubleshooting; Koaxkabel Fehlerortung
https://www.youtube.com/watch?v=vf4gNyEDlAs

Dort wird anschaulich gezeigt wie man mit einem Oszi die Länge eines 
Koax Kabels messen kann. Es ist eine Laufzeitmessung und man braucht 
dazu den Verkürzungsfaktor des Kabels. Der steht im Datenblatt, hier ist 
er 0,66.

Man könnte auch den Verkürzungsfaktor selbst bestimmen  in dem man die 
Länge des Kabels mißt und dann die Laufzeit.

Der Beitrag beginnt mit einen analogen Oszi und endet mit einem Rigol 
1102, einem 100 Mhz digitalen Oszi. Hier kann man dann die Laufzeiten 
genauer ablesen. Die simplen Berechnungen werden genau erklärt.
mfg Klaus

von Michael M. (michaelm)


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Klaus R. schrieb:
> Dort wird anschaulich gezeigt wie man mit einem Oszi die Länge eines
> Koax Kabels messen kann.

Es ging ja um die Fortpflanzungsgeschwindigkeit und nicht die Länge. 
^^
Wie bereits gesagt, lässt sich die Geschwindigkeit bereits nur mit dem 
V-Faktor errechnen und wenn es erfordelich ist (und wenn man Spaß daran 
hat auch im Experiment leicht nachweisen). ;-)
W2AEWs Seite hat all diese Spielchen und Berechnungen in diversen Videos 
auch verfügbar, leicht verständlich und logisch hergeleitet.

von goc911 (Gast)


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Alles nicht zu ernst nehmen. Das Forum ist doch wunderbar um sich 
entsprechende Anregungen zu holen. Hirn einschalten muss mann dann schon 
selbst.
Frage: Ich habe kein koaxkabel sondern eine Kabeltrommel. Würde gerne 
die Länge nach o.g. Verfahren ermitteln. Geht das auch? Und falls ja, 
wie mache ich den Messaufbau?

PS: Bin noch in Ausbildung

von goc911 (Gast)


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Eine Einzelader, 0.75 Quadraht, waren mal 100m.

von my2ct (Gast)


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goc911 schrieb:
> Eine Einzelader, 0.75 Quadraht, waren mal 100m.

Draht ist immer gut, aber ob es unbedingt Qua-Draht sein muss?

von Michael M. (michaelm)


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goc911 schrieb:
> Ich habe kein koaxkabel sondern eine Kabeltrommel. Würde gerne
> die Länge nach o.g. Verfahren ermitteln. Geht das auch?
....
> Eine Einzelader, 0.75 Quadraht, waren mal 100m.

Die Antwort findest du ausführlich erklärt in den Videos von W2AEW...

Beitrag #6683736 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Rainer V. (a_zip)


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goc911 schrieb:
> Würde gerne
> die Länge nach o.g. Verfahren ermitteln. Geht das auch?

Natürlich ginge das...aber ein allgemein zulässiges Verfahren zur 
Abschätzung von Kabelringen ist wiegen oder Windungszahlen ermitteln und 
nach der Kreisformel die Länge ausrechnen...das über die 
Ausbreitungsgeschwindigkeit zu mache, ist rein akademisch! Akademisch 
ist es natürlich nicht, wenn das Kabel 30km neben der A2 verbuddelt ist 
und man gern wüßte, wo es vielleicht gebrochen ist!
Gruß Rainer

von Klaus R. (klara)


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Michael M. schrieb:
> Klaus R. schrieb:
>> Dort wird anschaulich gezeigt wie man mit einem Oszi die Länge eines
>> Koax Kabels messen kann.
>
> Es ging ja um die Fortpflanzungsgeschwindigkeit und nicht die Länge.
> ^^
> Wie bereits gesagt, lässt sich die Geschwindigkeit bereits nur mit dem
> V-Faktor errechnen und wenn es erfordelich ist (und wenn man Spaß daran
> hat auch im Experiment leicht nachweisen). ;-)

Eine unbekannte Fortpflanzungsgeschwindigkeit und eine bekannte Länge 
stehen eben über den V-Faktor und der Laufzeit in Beziehung.

HildeK schrieb:
> Naja, im Kabel hängt das direkt von der Dielektrizitätskonstante des
> Isolators zwischen Innen- und Außenleiter ab. Dann ist die
> Ausbreitungsgeschwindigkeit v = c/√ε_r.
> Dein angegebener Wert passt aber (Zufällig? Wieso eigentlich? Glas hat
> ε_r = 6...8!) ganz gut, weil bei Koax-Kabeln häufig PE als Isolator
> verwendet wird mit einem ε_r ≈ 2.4. Damit wird die
> Ausbreitungsgeschwindigkeit statt 3·10^8 m/s zu rund 2·10^8m/s (=
> 20cm/ns), oder wie oben schon vorgerechnet wurde, zu einer Laufzeit von
> ca. 5ns/m.
> Mit Glas als Isolator wären es nur ≈10cm/ns. Mit ungefähr dem Wert
> (12-15cm/ns) kann man bei Epoxy-Leiterplatten rechnen.

HildeK hat hier noch ε_r als wichtigen Parameter benannt. Das ist ein 
äußerst interessanter Punkt.
"Dann ist die Ausbreitungsgeschwindigkeit v = c/√ε_r."

Saturn bietet eine kostenlose Variante des PCB Toolkit an. Der Tab 
"Conduktor Impedance" zeigt die Zusammenhänge von Z0, L0, C0 und Tpd an 
und errechnet daraus Er (ε_r). Und das aus Leiterbahnbreite und Höhe 
über Masse.
https://saturnpcb.com/saturn-pcb-toolkit/
mfg klaus

von Georg (Gast)


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Ach herjeh....

Da hat die liebe Issa in Unkenntnis über Ihre Aufgabe im Onlinelabor 
immerhin ein spannendes Forum gefunden und alle Jungs fühlen sich 
herausgefordert es noch besser zu wissen als der nächste, egal ob es 
1000x oder 1/1000 ist ... klasse.

Schade nur, dass sie sich gar nicht mehr dazu äußert...
So wird das mit dem Bachelor nix mehr. Zum Glück.

Grüße in die Runde
Georg

von Rainer V. (a_zip)


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Klaus R. schrieb:
> Eine unbekannte Fortpflanzungsgeschwindigkeit und eine bekannte Länge
> stehen eben über den V-Faktor und der Laufzeit in Beziehung.

Ich denke, man sollte sich wieder einkriegen...
Gruß Rainer

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Georg schrieb:
> Ach herjeh....
> Da hat die liebe Issa in Unkenntnis über Ihre Aufgabe im Onlinelabor
> immerhin ein spannendes Forum gefunden und alle Jungs fühlen sich
> herausgefordert es noch besser zu wissen als der nächste, egal ob es
> 1000x oder 1/1000 ist ... klasse.
> Schade nur, dass sie sich gar nicht mehr dazu äußert...
> So wird das mit dem Bachelor nix mehr. Zum Glück.
> Grüße in die Runde
> Georg

Es gibt viele Foren und Fragen werden gerne auch parallel 
veröffentlicht, copy and paste.

Hat der Fragesteller, was er will, hörst Du nie wieder von ihm / ihr. 
Vor allem nicht in den Foren, die die "richtige" Antwort nicht schnell 
genug mundgerecht servierten.

Also hier...  ;-)

Was will man auch mit Antworten, die sich innerhalb einer Bandbreite von 
1000 mal 1000 bewegen?

von Rainer V. (a_zip)


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Rainer V. schrieb:
> und man gern wüßte, wo es vielleicht gebrochen ist!
> Gruß Rainer

Ich zitiere mich ganz sicher nicht gern...aber das ist das 
Leben...Grennhorns...
Rainer

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Nichtverzweifelter schrieb:
> Hat der Fragesteller, was er will, hörst Du nie wieder von ihm / ihr.

Ist ja (leider) häufig hier so. Jemand stellt eine Frage und taucht dann 
ab. Schade! Immerhin entwickeln sich dabei oft interessante Diskussionen 
unter den anderen Teilnehmern.

Manche TO verschwinden jedoch auch, weil sofort Antworten wie "ach, du 
hast doch eh keine Ahnung" und dergleichen kommen. Oder Antworten die 
ganz am Thema vorbeigehen.


Georg schrieb:
> Da hat die liebe Issa ...

Wieso die? Issa ist der arabische Name für Jesus.

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